Seite 3 - Nr. 1»2

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Mittwoch, 2. Mai 1928

Schneiderzwangsinnung Nagold

Bon den Schneidermeistern des Bezirks hatten 52 unter­schriftlich den Antrag beim Oberamt gestellt, die Zwangs­innung aufzulösen. Bei einer Versammlung, die kürzlich in dieser Sache stattfand und bei welcher die Abstimmung hierüber zu erfolgen hatte, stimmten schließlich nur noch 16 von sämtlichen Meistern für die Auflösung, so daß die Zwangsinnung erhalten bleibt. Die Bemühungen des Obermeisters und des Vorsitzenden des Landesverbands bewirkten hauptsächlich diese Sinnesänderung der meisten Antragsteller.

Bezirkswirtsverein Nagold

Zum kommenden Montag, den 7. Mai ladet der Vez.- wirtsverein Nagold seine Berufskollegen von Freuden­stadt, Horb, Herrenberg und Calw in dieTraube", hier, ein um sich mit ihnen über das Ach und Weh des Ge­werbes in zwangloser Aussprache zu unterhalten. Der Leerem will mit dieser Zusammenkunft, zu der nicht nur die Mitglieder der betreffenden Vereine, sondern alle Be­rufsangehörigen (auch Frauen) herzlichst eingeladen sind, erreichen, daß die in den Grenzgebieten vielfach gleich­laufenden Geschäftsinteressen möglichst einheitlich gewahrt werden. Auch sollen sich die das Gewerbe am stärksten be­unruhigenden Gesetze: Arbeitszeit, Schankstätten, verschie­dene Steuern usw. einer wohlwollenden Durchberatung er­freuen dürfen. Also Stoff genug, um die Versammlung lehrreich und interessant zu gestalten und Grund genug, für jeden im Gewerbe Tätigen der Tagung anzuwohnen

Ein technischer Lehrfilm

Am Montag veranstaltete die Singer-Nähmaschinen ÄG. in denLöwen"-Lichtspielen einen verhältnismäßig gutbesuchten Filmvortrag über Herstellung und Handha­bung der Nähmaschinen. Herr Kämmerer gab zu den auf der Leinwand gezeigten Bildern die Erläuterungen und man kann wohl sagen, daß dieser ausgezeichnete tech­nische Lehrfilm ein Musterstück seiner Art darstellt, zeigt er doch den umfangreichen Produktionshergang der Näh­maschine und die technischen Erfolge der Fließarbeiten in den Singer-Werken zu Wittenberge. Von der ersten Singer­nähmaschine aus dem Jahre 1851 bis zu der vornehmen und modernen Singer-Salon-Nähmaschine war ein weiter -Peg. Aber deutsche Tatkraft und deutscher Erfindergeist gaben in dem Riesenwerk in Wittenberge bei Potsdam zusammengewirkt und haben diese unentbehrliche Gehilfin der Hausfrau so vervollkommnet, daß man eben nur stau­nen muß. Der Film ließ uns einen Blick tun in den un­geheuren Betrieb dieses deutschen Unternehmens, das zirka 8000 deutsche Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Die Rohstoffe kommen per Schiff und Eisenbahn an und wer­den entladen. Dann zeigt der Film die Verarbeitung der Hauptgrundstoffe: Eisen, Stahl und Holz. Dieser Fabrika- Uonshergang ist höchst interessant. Das laufende Band steigert die Leistungsfähigkeit. Präzisionsarbeit ist Prin­zip. Und aus dem Eisenerzbarren und dem Holzstamm ist dann eine hochfeine, glanzlackierte Nähmaschine mit Elektro­antrieb und elektrischem Nählicht vor dem Zuschauer ent­standen, so rasch, daß man geradezu verblüfft ist. Der zweite Teil des Films zeigte die Handhabung der Haushaltungs­maschine und deren Hilssapparate: wie Einfasser, Kräus­ler, Hohlnaht- und Ziersticharbeit usw. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß die genannte Firma nicht unbedeutend auch am Export beteiligt ist und somit einen wichtigen Faktor unserer deutschen Volkswirtschaft darstellt. Die Pausen wurden durch Schallplattenmusik ausgefüllt.

Woll'n wir mal lustig sein . . .!

Man schreibt uns:

Einen stimmungs- und humorvollen Abend durften wir gestern in den Wirtschaftsräumen des Easthofes zum Löwen" erleben. Herr Ruperty bewies uns in Wort und Ton sein Können. Seine von überwältigender Komik ge­tragenen Vorträge, sowie seine auf erstklassiger Stufe stehenden Zithersolis nahmen rasch die Herzen der Zu­hörer gefangen und sicherten ihm einen vollen Erfolg.

Borspielabend

Donnerstag 8zL Uhr Violinsonaten von Senaille in g-moll und von A. Halm in F-d. Violinkonzert in E-dur von I. S. Bach.

Aus dem Schwarzwald"

ist dieses Mal wirklich eine Festnummer im wahrsten Sinne, denn sie weiß nach einer herzlichen Begrüßung zur Hauptversammlung in Herrenalb am 5.-7. Mai so man­cherlei von diesem Tagungsort zu erzählen:Wenn die Steine reden könnten" v. Stadtpfarrer Sei lacher- Herrenalb,Fels und Wald um Herrenalb" von Fr. H ö r i s ch-Herrenalb und dann schließlich eine Arbeit von Forstmeister B öpple - HerrenalbWald und Wild in der Herrenalber Gegend", ein Aufsatz, den wir mit seinem Schlußsatz besonders unterstreichen. Da nun die Haupt­versammlung mit dem 25jährigen Jubiläum der Orts­gruppe Herrenalb verbunden ist, dürfen natürlich Aus­führungen über die Vereinstätigkeit nicht fehlen. Der Text bei fast all diesen Aufsätzen ist aufs schönste mit Aufnahmen aus der Herrenalber Gegend ausgeschmückt.

Unsere Heimat".

Hinunter in den fränkischen Teil unserer württem- Egischen Heimat führt uns die heutige Nummer unserer Benage, hinunter in das Kochertal und hinein in das alte schone Städtchen Künzelsau im Kochertal.

*

Steuerermäßigung für Schwerkriegsbeschädigte. Die Furjorge-Abteilung des Württ. Kriegerbundes bittet uns um Bekanntgabe der Bestimmung, daß Schwerkriegsbeschä­digte eine Ermäßigung der Einkommensteuer dergestalt er­halten, daß sich der steuerfreie Einkommensteil um den Hun- - Ä-tz der zuerkannten Rente erhöht, bei Schwerkriegs­beschädigten, die eine Pflegezulage beziehen, sind die steuer- 'reien Beträge um mindestens 200 Prozent zu erhöhen. Diese letztere Bestimmung ist im Erlaß des Reichsministers der mnanzen vom 12. 12. 25 Ule 715S, enthalten, der aber an- Minend nicht überall beachtet wird. Es wird daher den Schwerkriegsbeschädigten, denen diese Vergünstigung bisher >ucht zugestanden sein sollte, empfohlen, sofort beim zustän­digen Finanzamt vorstellig zu werden und gegebenenfalls ^Verstattung zu viel erhobener Steuer zu beantragen. Schwerkriegsbeschädigte, die infolge ihrer Dienstbeschädigung Zur Ausübung ihres Berufs ein Kraftfahrzeug halten und benutzen müssen, können je nach Art und Größe des Fahr­zeugs teilweisen oder völligen Erlaß der Fahrzeugsteuer denn zuständigen Finanzamt beantragen.

q. ^d^ortschaft und freiwillige Weiterversicherung i« der iaF''Ee"versicherung. Nach dem Gesetz vom 29. März aelten alle Anwartschaften bis zum 31. Dez. 1925 als

aufrechterhcllten ohne Rücksicht darauf, ob für einzelne Jahre zu wenig oder kein Betrag entrichtet wurde. Erst vom Jahr 1926 an greifen die allgemeinen Vorschriften Platz, nach . cnen der Versicherte vom 2. bis 11. Kalenderjahr seiner Versicherung jährlich mindestens 8, vom 12. Kalenderjahr an jährlich mindestens 4 Beitragsmonate zur Erhaltung der Anwartschaft Nachweisen muß. Bis zum Schluß des Jahrs 1928 kann jedernochberufsfähigeVersicherte, der seit 1913 mindestens 4 Beitragsmonate auf Grund der Versicherungsvflicht zurückgelegt hat, seine Anwart­schaft wieder aufleben lassen, wenn er dre für 1926 und 1927 erforderlichen freiwilligen Beiträge nach- entrichtet. Nach dem gleichen Gesetz sind freiwillige Beiträge für die Zeit vom 1. April 1928 an in der dem jeweiligen Einkommen entsprechenden Gehaltsklasse, min­destens aber in Klasse 6 zu entrichten. In Klasse 6 können .ur Beiträge von solchen Versicherten geleistet werden, die ahne Einkommen sind, oder deren Einkommen im Monat den Betrag von 100 RM. nicht übersteigt.

»

Freudenftadt, 1. Mai. Frecher Diebstahl. Am Hellen Tage ist einem hiesigen Wirt aus seiner über der Wirtschaft gelegenen Wohnung ein Hundertmarkschein ge­stohlen worden. Der Täter hat aber schon am folgenden Tage in der Person eines hiesigen jungen Burschen er­mittelt werden können, der somit gar keine Zeit gefunden hat, das Geld restlos zu verwenden. Eine neue Uhr und ein Zigarettenetui, beides von dem gestohlenen Gelds ge­kauft, sowie der Rest des Geldes haben dem Bestohlenen zurückgegeben werden können.

Kleine Nachrichten ans aller well

General von Epp nationalsozialistischer Reichstags- kandidak. Da General Ludendorff nicht mehr in den Reichs­lag will, hat General Ritter von Epp die nationalsozia­listische Spitzenkandidatur in den drei Wahlkreisen des rechtsrheinischen Bayern angenommen. Nach der Revo­lution beteiligte sich General von Epp lebhaft in den Vater­ländischen Verbänden und trat vermittelnd ein zwischen den Weißblauen" (Richtung Kahr) und denSchwarzweiß­roten" (Hitler).

Die Kirchenbehörden gegen das Berliner Andachts- Verbot. Gegen die in der lebten Stadtverordnetenversamm­lung mit den Stimmen der Linken zustandegekommene An­nahme des kommunistischen Antroas, nach dem innsrbalb der städtischen Krankenanstalten Andachten, religiöse An­sprachen und dergleichen in den gemeinsamen Räumen vei" boten sein sollen, bat das brandenburgische Konsistorium beim Berliner Magistrat Widerspruch erhoben und ihn auf­gefordert. diesem Beschluß seine Genehmigung zu versagen.

Rauschgiftschmuggel. In Wien wurde unter dem Ver> dacht des Rauschgiftschmuggels der Drogenhändler Wilhelm Stüber aus Stuttgart und sein Neffe Wilhelm Stü­ber aus Wiesbaden verhaftet. Wie verlautet, haben die Verhafteten vor zwei Jabren mehr als 300 Kilogramm Rauschgifte in harmloser Verpackung nach der Türkei und dem übrigen Orient verkauft.

Eine Kuhherde vom Schnellzug erfaßt. Bei Dornbach im Elsaß wurde eine Herde von 26 Kühen bei Ueberquerung des Bahndamms vom Schnellzug OstendeBasel erfaßt. Der Hirte verlor dabei sein Leben. 9 Tiere wurden zer­malmt, mebrere andere so schwer verletzt, daß sie getötet werden mußten.

Letzte Nachrichten

Sieben deutsche Matrosen mit einem holländischen Dampfer untergegangcn

Amsterdam, 2. Mai. Nach den letzten Meldungen muß der holländische DampferCallisto", der an der Küste von Kanada gestrandet, als verloren gelten. Schiffstrümmer und eine Leiche sind an die Küste angeschwemmt worden. Die Besatzung bestand aus 25 Holländern und sieben Deut­schen, die vermutlich den Tod in den Wellen gefunden haben.

Der Start derJtalia" verschoben

Stolp, 2. Mai. Der für die Nacht von Dienstag zum Mittwoch angekündigte Start derJtalia" zum Fluge nach Spitzbergen ist in letzter Stunde abgesagt worden, da in­zwischen sehr ungünstige Wetterberichte aus Spitzbergen eingetroffen waren. Bei einer Windstärke 10 und starkem Schneefall beträgt die Sicht dort nur 100 Meter. Außer­dem sei das Barometer im Fallen begriffen.

Maifeiern

Blutige Zusammenstöße in Warschau

Berlin, 2. Mai. Die Maifeier ist in Berlin überall ruhig verlaufen. Die beiden politischen Parteien, die Sozialdemokratische und die Kommunistische Partei, hatten darauf verzichtet, gesonderte Kundgebungen durchzuführen. Wie schon im Vorjahr, hatte der Allgemeine Deutsche Ee- werkschaftsbund die Leitung der Maifeier übernommen, die auf der Treptower Spielwiese unter Beteiligung der Anhänger beider Parteien stattfand. Schon in den frühen Morgenstunden marschierten starke Züge aus allen Stadt­teilen zum Teil mit Musikkapellen und zumeist roten Ban­nern nach Treptow. Die Kommunisten hatten vielfach ihre Kinder vom Schulunterricht ferngehalten. In Plakaten wurde zur Bildung des Roten Schülerblocks aufgefordert. Die Maifeier auf der Treptower Spielwiese war von schön­stem Sommerwetter begünstigt und wies sehr starke Be­teiligung auf. Ein zahlreiches Polizeiaufgebot war zur Aufrechterhaltung der Ordnung eingesetzt, brauchte sich aber nur auf die Regelung des An- und Abmarsches der Demonstrationszüge zu beschränken. Auf der Spielwiese hielten die Führer der soziladem. und kommunist. Partei, sowie Gewerkschaftsführer Ansprachen, in denen sie auf die Bedeutung des 1. Mai und die bevorstehenden Wahlen eingingen. Nach dem Abschluß der Feier zer­streuten sich die Teilnehmer in die verschiedenen Lokale, um dort den Tag festlich zu beschließen.

Die Berliner Großbetriebe hatten fast alle heute ge­schlossen und auch die städtischen Betriebe hatten ihre Ar­beiter und Angestellten soweit als möglich zur Maifeier beurlaubt. Dagegen wurde bei einem großen Teil kleine­rer Firmen gearbeitet.

Essen, 1. Mai. Im Ruhrgebiet haben in der heutigen Maifeier von 12 Revieren Teile der Belegschaft an der Maifeier teilgenommen, während in den übrigen 14 Revie­

ren voll gearbeitet wurde. Insgesamt haben wegen Be­teiligung an der Maifeier 47 620 Mann gefehlt. Das sind 26,54 A der gesamten Belegschaft der Morgenschicht.

London, 2. Mai. Der 1. Mai ist in England im allge­meinen gut verlaufen. Nennenswerte Arbeitsunterbrechun­gen waren nicht zu verzeichnen. Am Abend fanden zahl­reiche Versammlungen statt.

Paris, 2. Mai. Die Maifeier in Paris ist im allge­meinen ruhig verlaufen. Bis zum Mittag wurden 84 Ver­haftungen vorgenommen. Unter den Verhafteten befanden sich zwei kommunistische Stadträte, die jedoch bald wieder freigelassen wurden.

Madrid, 2. Mai. Der 1. Mai ist in ganz Spanien als Fest der Arbeiter gefeiert worden. Alle Geschäfte waren geschlossen. In Madrid ruhte fast der gesamte Wagenver­kehr. Straßenumzüge fanden nicht statt.

Warschau, 1. Mai. Während der heutigen Maiumzügc ist es in der nördlichen Innenstadt zu einem schweren Feuergefecht zwischen Kommunisten und Sozialisten ge­kommen, das über eine Stunde andauerte und eine große Anzahl Opfer forderte. Nach den letzten Berichten wird die Zahl der Toten auf zehn, die der Verwundeten auf mehr als hundert geschätzt. Ueber 200 Kommunisten sind ver­haftet worden.

Sendefolge des Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart.

Mittwoch, 2. Mai:

12.30: Wetterbericht. Schallplattenkonzert. 13.30: Nachrichtendienst. IS.00r Jugendstunde. 16.00: Briesmarfenkunde fllr dis Jugend. 16US: Nachmittags- konzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. IS.IS: Vortrag: Napoleon I. !m deutschen Volkslied. 18.45: Vortrag: Die Bedeu­tung der Berufsfrage Mr Reifeschülcr im letzten Schuljahr. 19.15: Englischer Sprachunterricht. 19.45: Zeitangabe, Wetterbericht. M.OO: Einführender Bor. trag zu: Die Braut von Messina. Anschließend: Nachrichtendienst, Funkstille Mr Fernempfang.

Donnerstag, S. Mai:

12.30: Wetterbericht, Echalllattenkonzert. 13.50: Nachrichtendienst (Frei­burg). 16.l5: Nachmitiagskanzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht. ISIS: Vortrag: Vom Deutschtum am Mitleimeer in Geschichte und Gegenwart (Freiburg). 18.45: Acrztevortrag: Das Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechts­krankheiten. 19.15: Schachfunk. 19.45: Zeitangabe, Wetterbericht. 20.00: Kon­zert der Tonkünstler-Nothilfe. Nachrichtendienst. Spätkonzert (Mannheim). Anschließend: Nachrichtendienst. Tanzmusik.

Freitag, 4. Mal:

12.15: Landwirtschaftsfunk. 12.30: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13.30: Nachrichtendienst (Freiburg). 18.15: Nachmittagskonzert. 18.00: Zeit­angabe. Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 18.15: Vortrag: Die Ein­führung der Eisenbahnen in Württemberg. 18.45: Esperantokurs. 19.15: Dis Houptveranstaltungen der kommenden Woche. Zeitangabe, Wetterbericht. 19.30: Lautcnabend Peter Bach. 20.30: Eugen Onegin. Anschließend: Nach­richtendienst, Sportvorbcricht.

Samstag, 5. Mai:

12 30: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13.50: Nachrichtendienst. 15.00: Kinderstunde Anschließend: Unterhaltungskonzert. l8.00: Zeitangabe, Wetter, bericht. 18,15: Vortrag: Der Weg zur Weltwirtschaft (Freiburg). 18.45: Vortrag: Der Ehevertrag und die vertraglichen Güterstände. 19.15: Bor­trag: Moderne Erntemaschinen. 19.45: Bericht des Landesarbeitsamts Süd» Westdeutschland. Anschließend: Zeitangabe, Wetterbericht, Sportfunkdienst. 20.00: Dortrag: Die Entwicklung der Uhrenindustrie im Schwarzwald

(Sch'amberg). 20.13: Bunter Abend. Anschließend: Nachrichtendienst. Tan», musik.

Die neuesteFunk-Illustrierte" (20 L) stets vorrätig bei G. W. Zaifer-Nagold.

D?e Ausländsdeutschen beim 14. Deutschen Turnfest. Beim Deutschen Turnfest in Köln werden fick» die Auslandsdeulschen in überraschend großer Zahl beteiligen. Es liegen bis jetzt zahlreiche Anmeldungen vor, besonders aus den Vereinigten Staaten, dann ober auch aus der Tschechoslowakei, Polen, Siebenbürgen, Rumä­nien und Argentinien.

Aus dem 11. Turnkreis (Württemberg) haben sich 5000 Teil­nehmer gemeldet, die in sechs Sonderzügcn nach Büdesheim fahren und nach dem Besuch des Niederwalddcnkmals auf Rheindampfern die Fahrt nach Köln fortsetzen werden.

Der Schwäbische Turnk-^is wird das 80jährige Bestehen des Turnkrsises in Verbindung mit einer Fe'>er des 100. Geburts­tags des Turnmeifkers O. H. Jäger am 10. 3uni d. 5. auf der K a t h a r i n e n l i n de bei Eßlingen festlich begehen.

48,32 Meier Msknswnrf. 3m Norberettungskurs lür west­deutsche Leichtathletik im Düsseldorfer Rhcinstadion warf der be­kannte Werfer Paulus den Diskus (eine runde Scheibe) 48,32 Meter weit.

Polnische Ozeanklieger? Die polnischen Flieger 3-zikowskr und Kubala wollen von Frankreich aus nach Amerika fliegen. Beim ersten Probeflug mutzten sie in der Nähe von Abbeville eine Notlandung vornehmen. 3n die Maschine werden stärkere Motoren eingebaut.

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkurs. 1. Mai. 4,177 G., 4,185 B.

6 o. H. Dt. Reichsanl. 1927: 86.75.

Abl.-Anl. 1: 51.62.

Abl.-Anl. 2: 53.5.

Abl.-Anl. ohne Ausl. 17.

Franz. Franken 124.02 zu 1 Pfd. St.. 25.41 zu 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt. 1. Mai. Tagesgeld 89.5 v. H., Monats­gel- 7.58.5 v. H., Privatdiskont 6.625 v. H. kurz und lang, Warenwechsel 7 v. H.

Aus der Industrie. Die Württ. Metallwarenfabrik Geislingen schlägt eine Dividende von 7 v. H. (i. B. 5 v. H.) vor. Die Fabriken sind voll beschäftigt.

Aussperrung ln Schlesien? Auf einer Besprechung -er schlesi­schen Textilin-ustriellen in Breslau wurde beschlossen, sämtlich« 60000 Textilarbeiter auszusperren, wenn -ie Kündigungen -er Arbeiter in verschie-enen Fabriken nicht zurückgenommen werden.

Lohnbewegung in der Rheinschlffahrt. Die Arbeiter der Rhein- schiffahrt verlangen eine Lohnerhöhung, währen- -ie Arbeitgeber eine Lohnherabsehung fordern. Die Verhandlungen in Köln wur- -en als ergebnislos abgebrochen.

Straßenbahnerstreik. In Frankfurt a. M. und Offenbach stn- -ie Straßenbahner vollzählig in -en Ausstan- getreten.

Die Lage in der englischen Bauwollindoslrie ist sehr ernst ge­worden. Die Bethandlungen zwischen den Vertretern der Arbeit­geber und der Gewerkschaften sin- zum drittenmal abgebrochen worden. Erstere erklären eine Lohnverinin-erung für unbedingt notwen-ig. Die Spinnereien -es Bezirks Lancashire beschäftigen allein rund eine halbe Million Arbeiter.

Konkurse: Nachlaß -es Sparkassen-irektors Eugen Mayer iik Waiblingen.

Vergleichsverfahren: Theodor Paul, Farben- u. Bankgeschäft in Ludwigsdurg.

Zwangsversteigerung. 3m Weg der Zwangsversteigerung wir- -as Anwesen -es bisherigen Landtagsaba. K. Müller in Wein­garten am 14. 3uni verkauft. Das am Hallertberg hübsch gelegen«, von Wal- umgebene Haus mit Zubehör ist gemeinderätlich auf 19 000 RM. geschäht.