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Heilbronn. 4. April. D e r n e u e D e k a n. Als Nach­folger von Dekan Eytel hat der Oberkirchenrat den früher an der hiesigen Friedenskirche beamteten, jetzigen Dekan G a u in Nürtingen, vorgeschlagen.

«NtA», ii ^ elchenländunq. Gestern vor-

beim Steg die Leiche eines seit etwa 4 Wochen vermißten, beim Kanalbau in Horkheim beschäl- ngten üngemeurs gelandet, der vermutlich durch Schwermut aus dem Leben geschieden ist. «wwermur

April- Bahnbaupläne. Dem Ver­nehmen nach sind zurzeit von Jagstfeld aus Bestrebungen nk^°^rtalbahn durch den Anschluß nach Oehrin- gen und Heilbronn auszubauen.

Die wirtschaftliche Lage des Handwerks im Kammerbezirk Reutlingen im Monat März 1928.

Die Handwerkskammer Reutlingen teilt mit:

Die winterliche Geschäftsstille hat auch während des vergangenen Monats noch nicht in allen Handwerksberufen einer lebhafteren Beschäftigung Platz gemacht. Selbst La, wo eine Besserung des Absatzes und eine Zunahme der Aufträge festzustellen war, blieb die Steigerung des Um­satzes verhältnismäßig gering, namentlich wenn man damit die Entwicklung in derselben Zeit des Vorjahres vergleicht. Wesentlich trug dazu bei, daß die Bautätigkeit in diesem Jahre nur langsam in Gang kommen will. An Bauvor­haben würde es nicht fehlen, aber die nach wie vor be­stehende Unsicherheit über die Aufbringung der dazu not­wendigen Gelder hielt die Unternehmungslust stark zurück. In manchen Gegenden des Kammerbezirks werden die Vauaussichten überhaupt als schlecht bezeichnet, wenn es nicht gelingt, Baukredite in ausreichendem Maße und zu erschwinglichen Zinsen bereit zu stellen. Die geringe Kaufkraft der landwirtschaftlichen Bevölkerung wirkte auf den Geschäftsgang im Handwerk ebenfalls recht nachteilig ein.

Auch die Schwarzarbeit macht, begünstigt durch den nur langsamen Rückgang der Arbeitslosigkeit, immer noch viel zu schaffen. Fast in allen Handwerkszweigen macht sie sich allmählich breit. Es mag gerade an dieser Stelle nicht unangebracht sein, darauf hinzuweisen, daß be­sonders derjenige, welcher glaubt, Bauarbeiten auf diese Weise wesentlich billiger ausführen lassen zu können, sich manchen Gefahren und unangnehmen Folgen aussetzt. Nach den gesetzlichen Bestimmungen hat jeder, der in eigener Regie Vauarbeiten ausführen läßt, die damit beauftragten Personen zur zuständigen Berufsgenossenschaft anzumelden. Unterläßt er dies, so hat er nicht nur den Beitrag zu be­zahlen, sondern auch noch wegen Umgehung der gesetzlichen Vorschriften eine empfindliche Strafe zu gewärtigen. Unter Umständen tritt die Verufsgenossenschaft für Unfälle, die bei solchen Arbeiten Vorkommen, nicht ein, so daß der Auf­traggeber alle Kosten bestreiten muß, welche bei schwereren Unfällen recht groß werden können. Und was die sach­gemäße und dauerhafte Ausführung der Arbeiten anbe­langt, so wird der erfahrene selbständige Handwerker doch in ganz anderem Maße dafür Gewähr bieten können, als derjenige, welcher die Arbeiten zu scheinbar recht günstigen und verlockenden Bedingungen übernimmt.

Zu einer für manche Handwerksberufe von Tag zu Tag schärferen Konkurrenz beginnt sich allmählich der Wan­derhandel, namentlich durch die Verwendung von Kraftfahrzeugen, auszuwachsen. Daß die Vorteile, welche der Käufer dabei hat, wenn er bei ortsfremden Firmen, die oft mit den Bestimmungen über den unlauteren Wettbe­werb in Konflikt kommen, seinen Bedarf deckt, nicht be­sonders groß sind, ist schon wiederholt festgestellt worden. Außerdem wird das ansässige Handwerk, auf dessen Wirt­schaftskraft das Wohl der Gemeinde zu einem guten Teil beruht, durch die verschiedenen Auswüchse und ungesunden Formen des Warenhandels empfindlich geschädigt und geht mancher Beschäftigungsmöglichkeiten verlustig.

Gegenstand lebhafter Klagen ist nach wie vor die starke

__Nagolder TagblattDer Gesellschafter" ^ ^

steuerliche Belastung, die in ihrem jetzigen Umfange die notwendige wirtschaftliche Stärkung der Betriebe in be­denklicher Weise hindert. Zu den genannten Schwierigkei­ten tritt noch der langsame Zahlungseingang hinzu. Der Kredit beim Handwerker wird von der Kundschaft vielfach in mehr als zuträglicher Weise in Anspruch genommen. Für einen ausreichenden Verdienst bleibt unter solchen Um­ständen nicht mehr viel übrig. Erschwerend waren für den Geschäftsgang besonders auch die dauernd steigenden Roh­stoffpreise, unter deren weiteren Auswirkungen die Unter- nehmungs- und Kauflust anstatt angeregt, gehemmt wird.

Schwankende Beschäftigungsverhältnisse, dadurch her­vorgerufen, daß einmal mehr und dann wieder weniger Arbeit vorhanden ist, der Mangel an größeren Aufträgen, der eine gleichmäßigere und rationellere Ausnützung der Betriebe erschwert, kennzeichnen die augenblickliche Lage des Handwerks und zeigen deutlich, daß das Tempo der wirtschaftlichen Entwicklung auch hier wesentlich langsamer geworden ist. Jedenfalls erscheint die Lage des Handwerks im Ganzen augenblicklich recht unsicher und wenig gefestigt.

Aus Stadt und Land

Nagold. 5. April 1928

Passion

Eine Liebe kenn ich, die ist treu, war getreu, so lang ich sie gefunden, hat mit tiefem Seufzen immer neu. stets versöhnlich sich mit mir verbunden.

Welcher einst mit himmlischen Gedulden bitter biktern Todestropsen trank, hing am kreuz und büßte mein Verschulden, bis es in ein Meer von Gnade sank.

M ö r i k e.

Ein vielsagendes Bild

Zum Karfreitag

Albrecht Dürer, dessen 400jähriger Todestag heute wieder die Blicke auf ihn lenkt, hat in seiner großen Passion auf dem Bilde der Geißelung Christi als stillen, mit gefalteten Händen zuschauenden Zeugen der Marter sich selbst in den Hintergrund gezeichnet. Ein ergreifendes, persönliches Be­kenntnis! Dem großen deutschen Meister war die Leidens­geschichte Christi mehr als ein abwechslungsreicher, spannen­der Stoff aus altersgrauer Vorzeit, an dem er seine Kunst versuchte. Er hat in dieser Geschichte gelebt, er hat sie seinen Volks- und Zeitgenossen verdeutscht und vergegenwärtigt, hat sich buchstäblich in sie hineinversetzt. Er war aufs tiefste davon durchdrungen: um mich geht's. Sein oder Nichtsein» das ist hier die Frage.

Ob du dich auch so wie er in die Nähe jenes Schmerzens­mannes stellen kannst? Jetzt, wo man seiner Passion ge­denkt? Selbstverständlich kann niemand von unsereinem die gewaltige, schöpferische Phantasie eines Dürer verlangen. Aber hier kommt es auch gar nicht auf die Phantasie an, sondern auf die innere Haltung. Wer nicht hängen bleibt am Vorletzten, an der Unrast und am Flitter des Alltags, wer der letzten Frage und der letzten Verantwortung nicht ausweicht, der wird's inner gerade in der Pafsionsgeschichte handelt es sich um dies Letzte. Und wer nicht alle andern mißt mit seiner eigenen kurzen Elle, sondern sich messen läßt von dem, der hier litt und starb, der wird's inner einer ist für alle gestorben, und naht sich, wie Dürer auf jenem Bilds, t still und mit gefalteten Händen der unergründlichen und ! unerschöpflichen, leidenden und heilenden Liebe. ' '" s

Donnerstag, 5. April 1928

Müller in Gärtringen OA. Herrenberg, Stuttgart mit Vororten der Hauptlehrer Hayer in Unter­musbach OA. Freudenstadt, Maier in Kuppingen OA. Herrenberg, Straubin Möttlingen OA. Calw, dem Hauptlehrer i. W. Liebendörfer in Korntal OA. Leonberg übertragen.

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Sitzung des Bezirksrats Nagold am 3. April in Altensteig

Den Hauptsächlichsten Gegenstand bildete der Hau s- haltplan der A m t s k ö r p e r s ch a f t für das Rech­nungsjahr 1928. Trotzdem schon in dem vom Oberamts­pfleger vorgelegten Entwurf eine Reihe von Ausgabeposten gegenüber dem Vorjahr ziemlich gekürzt erscheint, hat sich der Fehlbetrag für Heuer um etwa 54 000 RMk. erhöht auf insgesamt 274 642 RMk. Neben der zwangsläufigen Steigerung mancher Ausgabeposten (so z. B. beim Wohl- fahrts- und Jugendamt um etwa 7000 RMk., bei den Pen­sionskassen- u. Versicherungs-Beiträgen um 12 000 auch durch Unterstützungsbeiträge anläßlich der Hochwasserkata­strophe vom Mai v. I. mit 12 000 RMk.) ist die Er­höhung des Fehlbetrags hauptsächlich darauf zurückzufüh­ren, daß im heurigen Voranschlag ein Abmangel der Be- zirkskrankenhausverwaltung mit rund 60 000 RMk. läuft; daran nimmt die Verzinsung und Tilgung der zur Be­streitung der Bezirkskrankenhaus-Erweiterungskosten aus­genommenen Schulden mit rund 40 WO RMk. teil. (Nach dem Voranschlag des Vorjahres mußte die Amtskörperschaft für das Krankenhaus 15 000 RMk. zuschießen u. zw. eben­falls für Schuldzinsen). Daß der Zuschuß Heuer ganz er­heblich in die Höhe gehen muß, war in Anbetracht der großen Belastung durch Zinsen- und Tilgungsdienst für den Krankenhausumbau zu erwarten. Der Voranschlag sieht zwar bereits eine stufenweise Erhöhung der Verpflegungs­sätze vor, doch muß davon ausgegangen werden, daß einer­seits in der auf den Umbau unmittelbar folgenden Zeit nur mit einer allmählichen Steigerung der Belegungsstärke gerechnet werden kann und andererseits insbes. eine ge­wisse Höchstgrenze für die von den Kranken zu erhebenden Verpflegungsgeldern aus naheliegenden Gründen zwangs­läufig feststeht,- schon aus diesem letzteren Grunde ist in einem modernen Krankenhaus und zu diesen zählt nun auch das Bezirkskrankenhaus Nagold grundsätzlich ein Ausgleich aller anfallenden Ausgaben (d. h. laufender Be­trieb samt Verzinsung und Tilgung der Schulden) durch entsprechende Einnahmen mindestens insolange unmöglich, als für den Zinsen- und Tilgungsdienst erhebliche Beträge aufzuwenden sind. Nach eingehender Aussprache hat der Bezirksrat nun mit überwiegender Stimmenmehrheit be­schlossen, das bisher zu nieder bemessene Betriebskapital der Oberamtspflege von 30 000 auf 40 000 Mk. aus Rest­mitteln zu erhöhen und bei der Amtsversammlung zu be­antragen :

den Voranschlag für 1928 wie entworfen festzustellem 230 000 RMk. durch Umlage auf die Bezirksgemein­den aufzubringen (im Vorjahr waren es 200 000 Mk.), den Rest des Fehlbetrags mit rund 44 600 Mk. aus verfügbaren Restmitteln zu bestreiten und den von diesen noch weiter verbleibenden Betrag von etwa 26 700 Mk. zur Deckung unvorhergesehener bzw. außer­ordentlicher Ausgaben (insbes. zur Bestreitung der über 500 000 Mk. hinausgehcnden Ilmbaukosten des Bezirkskrankenhauses) bereitzuhalten.

Die heurige ordentliche Amtsversammlung wurde auf Mittwoch, den 11. April, anberaumt. Sie beginnt vormittags 8 Uhr mit einer Besichtigung des Vezirts- krankenhäuses, anschließend etwa um 9 Uhr werden die Verhandlungen auf dem Rathaus Nagold eröffnet (vgl. den Anzeigenteil).

Auto-Unfall

Am Dienstag Abend, bei Eintritt der Dunkelheit, hat Dienstnachrichten. ! sich in der Altensteiger Straße unweit der Oelmühle ein

! Der Herr Staatspräsident hat je eine Lehrstelle an der j Hanomag-Klein-Autö aus Stuttgart überschlagen und evangelischen Volksschule in Beuren OA. Nagold dem früh. ! wurde dabei schwer beschädigt. Der Führer kam wie durch ! Hauptlehrer Luz daselbst, Ludwigsburg dem Oberlehrer ' ein Wunder mit dem Schrecken davon. Soviel man hörte,

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38. Fortsetzung (Nachdruck verboten)

Es war schon gut. daß wir nicht selbst die Nachsuche aufzunehmen brauchten; denn bei der Dunkelheit hätten wir die Schnepfen, von denen die eine nur geflügelt war, schwerlich gefunden. AberSylvan" machte seine Sache famos, und nachher hat mich Herr von Mansar noch ein Stückchen begleitet."

Ich blätterte die Seiten um und mußte unwillkürlich lächeln. War das wirklich das Tagebuch eines jungen Mädchens? Kein Wort von all dem, was sonst wohl die Phantasie einer achtzehnjährigen jungen Dame beschäftigt, nur immer eines: Jagd, Jagd. Jagd! Dazwischen kurze, flüchtig hingeworfene Notizen: ein Picknick, eine Abend­gesellschaft, Besuche von Gutsnachbarnzu fad', nun kann ich heut' abend nicht auf den Bock am Erlenschlag birscheu . . ." Und endlich die Aufzeichnung:

Kis-Erdö, am 27. Dezember 1901.

In einer Woche wollen wir nach Budapest übersiedeln. Onkel meint, das Trauerjahr sei nun vorüber, ich müsse ausgeführt" werden . . ., als ob mir daran etwas gelegen wäre! Tausendmal lieber bliebe ich hier in dem verzauber­ten Winterwald, Menschen langweilen mich, aber Onkels ; Machtwort ist entscheidend, und meine Freundinnen benei- ! den mich, gerade als ob das Glück darin bestände, daß man I kostbare Toiletten trägt, sich mit Schmuck behängt und den Hof machen läßt . . ."

Am Tage danach.

Heute war der Oberförster von Mansar zum Besuch hier Tante lag mit ihrer Migräne fest, und Onkel hatte in Temesvar zu tun. Habe ich also den Herrn von Mansar empfangen. Natürlich hatte er schon von unserer bevor­stehenden Abreise gehört.Werden Sie mich auch nicht ganz vergessen, Gräfin?" Die Frage war ein wenig heikel, und ich antwortete mit einem Scherz, lleberhaupt, fast will es mir scheinen, als führe den Herrn Oberförster noch ein anderes als rein nachbarliches Interesse so oft nach Kis-Erdö . . . Das sollte mir leid tun; denn ich habe in

ihm immer einen guten Kameraden gesehen mehr nicht, § und es wäre schade, wenn er sich Hoffnungen machte, die j ich weder erfüllen kann noch will ..." i

Einen Augenblick lang hielt ich inne so also hatte : es angefangen damals . . .! Die nächsten Blätter waren i flüchtig bekritzelt. !

Budapest, Margit Körut, am 20. Jäner 1902 !

Wieder ein verlorener Tag! Und den zweiten Heirats­antrag in nicht ganz drei Wochen! Onkel und Tante wa­ren ganz außer sich eine solche Partie auszuschlagen! Aber ich will nicht, will nicht! Und wenn ich mich einmal verlobe, dann muß es eine Liebe sein, die über mich kommt wie ein Sturmwind, die alles andere zum Schwei­gen bringt verkaufen werde ich mich nicht!"

Kis-Erdö, am 1. März 1902.

Gott sei Dank! Nun sitze ich wieder in meinem lieben, trauten Zimmer, atme den würzigen, herben Hauch des erwachenden Frühlings und blicke hinaus auf die endlos weite Pußta, den fern in bläulichem Dümmer liegenden Waldstreif, brauchte mich nicht mehr mit faden Gesprächen und noch faderen Schmeicheleien langweilen zu lassen.

Gleich am ersten Tag nach unserer Rückkehr ist der Oberförster von Mansar herübergekommen ganz zufällig natürlich, wie er behauptet. Ob er sich wirklich Hoffnung macht?"

Ein paar leere Seiten folgten, zwischen denen Lichtbilder lagen, Wildaufnahmen: ein fegender Bock, eine brütende Schnepfe, zwei Kolbenhirsche. Dann kamen wieder kurze Bemerkungen, Alltägliches, Dinge, die auf den Haushalt die Wirtschaft Bezug nahmen, hin und wieder ein kleines Stimmungsbild von einem Ausritt, einem Birschgang. Das ging so bis Ende Juli. Ich war ein wenig enttäuscht, hätte am liebsten weitergeblättert. Und nun:

Kis-Erdö, am 4. August 1902.

Ein Erlebnis und was für eines!! Bin wieder ein­mal dem alten, heimlichen Grenzbock zu Gefallen gegangen natürlich umsonst. Am Wildacker bei Jagen 16 hatte ich mich angesetzt. Eine Ricke mit zwei Kitzen zog zur Aesung, ein Schmalreh sonst nichts. Doch dann! Irgend­wo im Unterholz ein ganz leises Knacken, Anstreichen, rot schimmert es zwischen den Stangen ein Geweihter, noch im Vast, aber ein Hirsch, wie ich noch keinen sah! Das Geweih!! Sechzehn klar vereckte Enden, wundervolle Becher­kronen und eine Stangenstärke . . .!! Das Herz schlug mir bis zum Halse, breit und frei stand der Kapitale auf kaum vierzig Gänge, zog ganz langsam und vertraut über den Erenzgraben hinüber ins Feindliche . . Jawohl

Feindliche"; denn den Hirsch gönne ich keinem keinem!"

Am 8. August.

Ich habeihn" wieder gesehen ihn", den Traum mei­ner Träume, den Hochkapitalen Sechzehnender! Aber er stand drüben, im Staatlichen, hatte auch noch nicht gefegt . . . Ob Herr von Mansar etwas ahnt? ! Vielleicht wäre es am besten, wenn ich einmal ganz offen mit ihm reden würde ich glaube, es gibt kaum einen Wunsch, den er mir abschlägt. Wenn ich nur nicht fürchten mußte, daß er aus meiner Vertrauensseligkeit Kapital schlagen will! Zweimal habe ich mich verleugnen lassen, als er zu Besuch kam, Tante machte mir dann Vorwürfe, aber Onkel meinte: Geh' laß d' Sopherl in Ruh', hätt, eh' kein' Zwerk a Gspusi mit dem Herrn von Mansar!" Onkel Franz läßt mir über­haupt jeden Willen, verzieht mich, und fast will's mir scheinen, als ob Tante etwas eifersüchtig sei, sie sähe es wohl nicht ungern, wenn ich einmalErnst machte . Da kann sie freilich warten . . .!"

Am Io. August.

Und nun ist es doch zu einer Aussprache gekommen ... Seit ich den Sechzehnender zum ersten,nal gesehen habe, bin ich Abend für Abend an der Grenze gewesen auch heute wieder. Am Vormittag hatte es geregnet, und ,ch wollte erst mal abfährten, ob der Geweihte vielleicht schon aus­gewechselt sei. Da hör' ich plötzlich meinen Namen rufen:

Servus, Gräfin, ja, was tun Sie denn da?Guten Abend, Herr von Mansar," sag ich,Ihren Kapitalen?!" Ja, freilich, der Hirsch steht drüben bei mir, bummelt nur gelegentlich einmal über die Grenze, vor einer Viertel­stunde Hab' ich mich an ihn herangebirscht, muß doch Wechsel und Einstand genau bestätigen; denn im Oktober will ihn der Erzherzog Franz Ferdinand abschießen . . ," Mir war 's, als hätt' mir einer einen Schlag ins Gesicht ver­setzt:Den . . . den Sechzehnender?!"Freilich, Hab' schon Order von Wien, ehe nicht der Kapitale auf der Decke liegt, darf kein anderer Schuß im Reviere fallen!"So! Und . . . wenn ich Ihnen nun zuvorkomme?!"Wenn!" Der Oberförster von Mansar lächelt ein ganz klein wenig: Morgen soll die ganze Grenze verkappt werden, sechs Waldhüter, die alle acht Stunden abgelöst werden, müssen Wache halten . . ."Unsinn! Sie wollen mich bloß necken!"Aber bitt' schön, Gräfin, hier!" Damit zieht er einen Umschlag aus der Tasche, reicht ihn mir herüber: K. K. Hofjagdamt . . .," es stimmt, stimmt wirklich! Danke," sag' ich und gebe das Schreiben zurück,ich habe noch gar nicht gewußt, daß Sie so . . . ehrgeizig sind. Herr Forstmeisterin spe", und ein buntes Ordensbandel w,ro wohl auch noch abfallen!" Blutrot ist er geweden. Gräfin!" Ich aber nickte ihm nur flüchtig zu:Guten Abend, Herr von Mansar!"

Fortsetzung folgt.

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