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Mtt den illustrierten Unterhaltungsbeilagen Feierstunden" n.Unsere Heimat"

Verugspreise: Monatlich einschließlich Trägerlohn »<l 1.60; Einzelnummmer 10 Erscheint a«

jedem Werktage. Verbreitetste Zeitung im O.A-Bezirk Nagold. Schriftleitung, Druck und Lerlag von G W. Zaiser (Karl Zaiser) Nagold

Ken^SberamlsvViEäKasow

Mit der landwirtschaftlichen Wocheabeilage Hans-, Sorten, u. Landwirtschaft"

«ureigen?reise: Die Isoaltige BoraiszeUe oder Faminen-Anzeigen 12

deren Raum 15 ,

Rellamezeile 45 Sammelanzeigen 50 ?S Aufschlag Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben und an besonderen Plätzen, wie für telephonische Aufträge und Chiffre-Anzeigen wirl keine Gewähr übernommen.

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Nr. 87

Gegründet 1827

Dienstag, den 20. März l»S8

Fernsprecher Nr. 29

102. Jahrgang

lagerspiegel

Gestern sprach der Sowjetbotfchasker Srestinski im Aus­wärtigen Amt vor. Wie verlautet» war Srestinski bereits im Besitze einer Antwort aus Moskau auf seine dortigen Vorstellungen. Obwohl diese dem deutschen Standpunkt noch in keiner Weise gerecht wird, bringt sie doch das Angeständ- nis, daß die Sowjetregierung noch einmal in eine Prüfung einkreten wolle, ob der unmittelbare Verkehr der Anter- suchungsgesangenen mit der deutschen Botschaft nach den Gesehen des Sowjetstaates zulässig sei.

Das neue Zeppelin-Luftschiff wird nach feiner Fertig­stellung nach den Probefahrten einen Flug um die Welt aussühren.

Die polnische Regierung ist mit dem Vorschlag Litauens einverstanden und Polen will die Verhandlungen am 30. März ln Königsberg aufnehmen.

2a englischen Finanzkreisen beschäftigt man sich eingehend mit der Möglichkeit einer Dawesplaa-Revlslon.

Leulscher Reichstag

Beratungen über das Notprogramm

Berlin, 19. März. Auf der Tagesordnung der Samskag- Mng stand die zweite Beratung der Vorlagen aus dem lotprogramm, die den Sozialrentnern -er Invaliden-, An- gestellren- und Knappschaftsverflcherungen Aufbesserungen gew ähren. Der AusschuH hat den Vorlagen zugestimmt und «gte dazu Entschließungen vor, in denen verlangt wird, daß den Sozialrentnern die Aufbesserung nicht durch eine ent­sprechende Kürzung der Fürsorgeleistungen verloren geht, sondern daß eine angemessene Erhöhung der Derflcherungs- grenze bei der Angestellienversicherung vorgenoinmen und dem Reichstage mikgeteilk wir-, unter welchen Voraus­setzungen bei der Angestelltenverstcherung die Altersgrenze auf 60 Jahre und die Wartezeit auf 60 Pflichkvertrags- monake herabgesetzt werden kann. Me Vorlage -es Aus­schusses wurde in allen drei Lesungen mit der Ausschutzent­schließung angenommen. Angenommen wurde auch die vom sozialpolitischen Ausschuß abgelrhnte Reichsraksvorlage, wo­nach das Reich die Kosten der Krisenfürsorge übernehmen soll.

Auf der Tagesordnung stand dann die zweite Beratung des Haushaltes des Reichspräsidenten der bewilligt wurde. Alsdann wurden 1,2 Millionen Mark zur Förderung des Ausstellungs- und Messewesens, darunter 800090 Mark für di« Leipziger Meise bewilligt 2n dritter Beratung wurde dann das vom Abgeordneten Dr. Kahl (DBp.) eingebrachte Ueberieitungsaesetz für die Strafrechtsreform angenommen. Me Schluhabstimmung darüber wurde auf später vertagt. Der vom Berkehrsausschuß aufgestellte Plan für die Per- kehrsoerbefserungen im Osten wurde angenommen.

Der Deutsche Evangelische Sirchenausfchuß für eia neues Reuhsschulgeseh

Der Deutsch« Evangelische Kirchenausschuß, das oberste Bertretungsorgon des deutschen Gesamtprotestantismus, h^ eine Entschließung gefaßt, in der er seine Enttäuschung über das Scheitern der Verhandlungen über das Reichsschulgesetz und die Erwartung ausspricht, daß alles versucht wird, so bald als möglich ein Reichsfchulgesetz zustande zu bringen, das dem Schulprogramm des Deutschen Evan­gelischen Kirchentags in Stuttgart von 1921 Rechnung trägt und unter voller Wahrung der Staatshoheit Gewissensfrei­heit, evangelisch» Kindererziehung und Elternrecht sicher oewiihrleistet.

Neueste Nachrichten

Me Vesolduagsvortage im Finanzausschuß

Stuttgart. 17. März. Bei der Abstimmung über Gr. 4 » »er Besoldungsordnung wird der Antrag des DB. mit 7 nein gegen 5 ja (BV. und Komm.) abgelehnt. Angenommen wird ein Antrao Sckieef lDom ). die Amtsbezeichnung Oberamtmann" "(statt Landrat) wieder herzustellen. Alle sonstigen Anträge werden teils zurückgezogen, teils abge- Io daß es bei der Fassung der Borlage bleibt. Gr. 3 steht Grundgehälteroon 6000 bis 9000 Mark vor. Ä» " Reichsbesoldungsordnung ist diese Gruppe nicht ent­hüllen. Es follen in sie jene Stellen der alten Gr 12 her- muergestust werde», die den anderen Spttzenstellen der alten Bedeutung nicht gleichkommen. Der Antrag .. die Endzahl 9000 zu streichen und also

8600 Mark zu endigen, wird mit 8 ja (3 BB., 2 Soz., 2 Komm., 1 Dem.) gegen 6 nein bei einer Stimmverwei­gerung angenommen. Mit 7 ja gegen 6 nein wird nach hinein Antrag Roos beschlossen» den Borstand der Hauptbücher«! der Technischen Hochschote l» die che. » -u

Wie Frankreich den erste« Schritt zur Abrüstung versteht?

Das ist jo, was der deutsche Vertreter Graf Bern­stor f f aus der am letzten Freitag eröffnet«» 5 Tagung des Vorbereitenden Abrüstungsausschusses in Genf Nipp und Nar forderte. Ob etwas daraus wird? Nach all dem, was bis jetzt in der Abrüstung geschehen ist, kann niemand verdacht werden, wenn er die heikle Frage Älatt verneint. Immer wieder hat es Frankreich meister­haft verstärken, den Abrüstungs-Knoten zu verdicken. Erst müsse diemoralisch« Abrüstung" erfolgen. Ms das nicht viel fruchtete, hieß es: es komme nicht bloß auf Mannschaften und Waffen an, auch die Wirtschaft gehöre zurpotentiellen Rüstung" eines Volkes. Somit müßten bei der Abrüstungsfrage auch die wirtschaftlichen Kräfte eines Volkes in Rechnung gestellt werden. Nicht ge­nug: Jetzt kam Paul Boncour, Franchreichs führender Militarist im Nebenamt Sozialist und betonte, erst müsse die Sicherheit eines Landes verbürgt sein, be­vor man von ihm Abrüstung verlangen könne. Und so wurde einSicherheitsausschuß" eingesetzt, der nach diesenmeßbaren Sicherheiten" fahnden sollte. Derselbe hielt vor 14 Tagen seine Schlußsitzung ab.

Es wurde lang und breit über Sicherheit und Abrüstung debattiert und protokolliert. Unser Vertreter. Staatssekrte- lär a. D. Simson schlug, wie im deutschen Prager- Gutachten, vor, daß allgemeine Schieds- und Ver­gleichsoerträge geschlossen werden sollen, jene für Rechtsfragen, diese für politische Streitfälle, und zwar in bindender Form. Denn durchAllianzen", wie sie Frank­reich beliebt, werden eher Kriege verursacht als verhütet.

Diese Simsonschen Vorschläge, die auch Dr. Strese- mann im Reichstag warm vertrat, wiederholle am letzten Samstag Graf Bernstorsf. Frankreich verhielt sich da­bei mäuschenittll. Daaeaen Ärschen hätte soviel aeheißen. )

als gegen die Vorschläge des «neriSanischen Außenministers Kellogg Stellung nehmen. Denn Washington will -ena» dasselbe wie Berlin.

Graf Bernstorfs erklärte in seiner letzten Rede:er set jetzt höchste Zeit, den ersten Schritt zur wirklichen Abrüstung zu tun".

Wie steht nun bei Frankreich diesererste Schritt" aus? Vor uns liegt ein Auszug aus dem französischen Heereshaushalt 1928. Nur einige ganz wenige Stich­proben daraus. FrankreichsRüstungsausaaben sind für 1928 auf 10129 411015 Franken angewachsen, IX Milliarden (I) mehr gegenüber dem Vorjahr. Einen ganz besonders starken Anteil an dieser Steigerung haben die Ausgaben fürBauten und Material": 1927: 236. 1928: 696 Millionen (darunter für Artillerie von 49 auf 392 Mill.; für Fahr- und Krafttruppen von 102 auf 195 Mill., bei der Marine von 826 auf 1455 Millionen!).

Nun wird allerdings infolge der Einführung, der ein­jährigen Dienstzeit die Heeresstärke aus 626 000 Mann (1827: 733 447) reduziert werden, aber trotzdem wird das Heer fortlaufend über 600 Millionen mehr kosten als das bis­herige. Einschließlich der 7400 Engländer und 5800 Belgier beträgt die Feindbesetzung auf deutschem Boden immer noch mehr als 70000 Wann! Und da scheint Frankreich wohlverstanden 10 Jahre nach Friedensschluß immer noch nachmeßbaren Sicherheiten"! Dabei sind die Gesamtbau­kosten des B e f e st i g u n g s g ü r t e l s bis 1935 auf sie­ben Milliarden (!) veranschlagt. Dazu nehme man 110 000 Res? "»Offiziere, auf deren Ausbildung das Kriegs- ministerium ! größten Nachdruck legt, weiterhin 106000 langfristig dienende Soldaten, die wirtschaftlich so gut als möglich gestellt werden müssen!

So sieht Frankreichs erster Schritt zur Abrüstung aus.

überführen, die im übrigen nach der Vorlage unter Ableh­nung einiger Anträge der Abg. Hartmann (DDp.) und Dingler (DB.) genehmigt wird.

Die Gr. 2 (7000 bis 9700 Mark) entspricht der Gr. 2 » der Reichsbesoldungsordnung und umfaßt im wesentlichen die Beamten der alten Gr. 12. Auch hier wilch der Antrag Dingler (BB.) auf Senkung des Tarifs von 9700 auf 9300 mit dem oben bei Gr. 3 angeführten Stimmenverhält­nis angenommen. Auf Antrag des Berichterstatters Bock (Ztr.) wird die Gewährung von ruhegehaltsfähigen Zulagen auf den Vertreter des Landgerichtspräsidenten in Stuttgart, sowie auf den Vorsitzenden des Landesarbeits­gerichts in Stuttgart ausgedehnt.

Man geht über zur Beratung der festen Gehälter. Die Gehälter der Gr. 8 3 (Ministerialdirektoren, Gesandter in Berlin, Staatsräte usw.) will ein Antrag Winker von 18 000 auf 15 000 Mark, ein Antrag Dingler auf 16 000 Mark her- ab'etzen; der letzte Antrag wird angenommen, der erste ab- gelshnt. Besoldungsgruppe 6 3 (Generalstaatsanwalt, Ge- sandtsr in München. Präsidenten usw.) wird nach dem An­trag Dingler (BB.) von 14 000 auf 13 000 Mark gekürzt. Die Gruppe E enthält die Besvldungssätze der Hochschullehrer und wird ohne Aussprache nach der Vorlage genehmigt. An­lage 1 zur Besoldung-ordnung (Wohnungsgeldzuschuß) wird ohne Aussprache angenommen; Anlage 3 (Dienstbezüge der Beomtenanwärter) wird im Zusammenhang mit dem Beamtengesetz erledigt werden. Damit ist die erste Lesung der Besoldungsoorlage erledigt. Nächste Sitzung am Diens­tag. 20. März, nachm. 3 Uhr.

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Die FkLiktsiuir«, der beiden deutschen Ingenieure

Berlin,. März. Zu der Freilassung des Oberingenieurs Gold sie in und des Ingenieurs Wagner durch die Sowietdchörden bericht?»Dossische Zeitung" undLokal- anzeigrr". daß Ecidftrin di? Ausreiseerlaubnis bedingungs­los erteilt worden sei. daß aber Wagner in Rußland blei­ben müsse, um sich sül die Gerichtsverhandlung zur Ver­fügung zu halten. Eine Haftentlassung der noch in Haft de- s'mdlichsi, vier deutschen Ingenieure soll, wie dieDeutsche Allgemeiire Zeitung" aus Moskau berichtet, nicht möglich sei-:, da die SRvjetbelchrdkn behaupten, daß gegen sie star­kes Belastungsmaterial vorliege.

Zusammenstoß zwischen Kommunisten u, Nationalsozialisten

Hamburg, 19. März. Bei einer kam müstischeu Kund- g öung aus Anlaß des Tages der Pariser Kommune, des 8. Mär: kam es in der Osterftraße gegen 6.30 Uhr abends zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten zu Zusarn» menstößcn. Die Polizei mußte vom Gummiknüppel Ge­brauch machen und Schreckschüsse abgeben. Bier Personen erlitten Kopfverletzungen.

Große Absftmnumgsknndgebung der Oberschlefier

Gleiwilz, 19. März. Anläßlich der Wiederkehr des Ab- stinimungsiages fand hier eine groß- Kundgebung der Flüchtlinge und der Bevölkerung der Stecht Gleiwitz statt.

Nach einer Ansprache des Oberbürgermeisters und Kranz­niederlegung am Abstimungsdenkmal wurde «ine einstim­mig angenommene Entschließung zur Verlesung ge» bracht, die an den Völkerbund gesandt werden wird. Ts wird darin betont, daß die kürKichen Wahlen in Ostoder­schlesien erneut bewiesen hätten, daß diese» Land deutsche» Laich mit deutscher Bevölkerung sei, trotz des Terrors und der Unterdrückung, die auck jetzt wieder eingesetzt hätten. Es wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß sich bei dem Völkerbund die Erkenntnis Dahn brechen möge, daß da» Genfer Protokoll ein Irrtum gewesen sei, daß Oberschlesie» ein unmittelbarer Teil Deutsch!aichs und ein unteilbare» Ganzes sei, das dem Volke seiner hohen deutschen Kultur nur in Verbindung mit seinem Mutterlande Deutschland in Glück und Frieden bestehen könne.

Ankunft de» türkischen Außenminister» l» Genf

Genf» 19. März. Der türkische Außenminister TewfR Rudschi Bei. der Führer der ersten an den Arbeiten der vor- oe eilenden Abrüstungsausschusses teilnehmenden Abord­nung, ist in de: vergangenen Nacht in Genf eingetroffen.

Verhaftung von Z Klagenfurter Rechtsanwälte« in Aalte»

Graz. 19. Marz. Wie aus Klagenfurt berichtet wird, sind 3 Klagenfurter Rechtsanwälte, die sich auf einer Auto­tour durch Italien befanden und bei Mailand einen Knaben überfahren hatten, heute morgen an der Grenze bei Tarvir von den italienischen Behörden verhaftet worden.

Ein politischer Mord in witna

Darschan, 19. März. In Wilna ist vorgestern abend Michael Huryn, einer der Hauptbeiastungszeugen bei« großen Porzeh gegen die weißrussische Hromado, ein Poli­zeiagent, der seine Aussagen im April hätte abaeben sollen, erschossen worden. Der Mörder wurde sofort festgenommen.

Die rum ä nischen Aaneen zwingen die Regien»! zn» Rücktritt

Bukarest, IS. März. Die Rationale Bauernpartei hielt am gestrigen Sonntag, 18. März, gemeinsam mtt de» übrigen oppositionellen Parteien in Bukarest mehrere große Bolksversommlungen ab. Die Zahl der Teilnehmer an dw- sen Versammlungen wird auf 80 000 geschätzt. Aus de» ganzen Lande waren die Anhänger der nationalen Bauer» herbeigeströmt. In allen Versammlungen wurde eine gleich­lautende Entschließung angenommen, in der gefordert wird, daß die Regierung ohne Verzug die Macht aufgebe. Eine Fortsetzung der gegenwärtigen Regierungsmethode würde das Land von neuem in eine schwierige Lage bringen Die jetzige Kammer solle unverzüglich aufgelöst und freie Wah­len ausgeschrieben werden.

Kriegs«« über den Fall her Royal Oak

London. 19. März.Eoening Standard" tritt miß daß kin in der Admiralität in London zusammengetretene» Kriegsrat di- Meinungsverschiedenheite, Mischen de» KonterÄmüral «"d M-i Offiziemt,- »es Schlachtschiffe» «oyal Vak behandeln »KK