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Mit dev illustrierten I! n !<- r G>: -. i-, n gebet lagen „F « i e r st n llv e n" u. „Unsere Heimat"
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Vczugspreise: Monatlich einschließlich Trügerlohn ^ ,li 1.W; Einzelnummmcr 1v — Erscheint ar- ^ jedem Werktage. — Verbreitetste Zeitung im j O.A-Bezirk Nagold. - Schristleirung. Druck und s l Verlag von G. W. Zaiser (Karl Zaiser) Nagold
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Mit der landwirtschastkichrn Wocheubeilage „Haus-, Garteu- u. Landwirtschaft"
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102 )ahroang
Im Sonflikk mit Sowjetrußland sind erst am Samskac «eitere Schrille zu erwarten. Im Reichstage wurde ver sichert» daß noch nicht alle Drücken einer Verständigung mii Sowjetrußland abgebrochen seien und daß für kommend« Woche der deutsche Botschafter in Moskau zur Bericht erskatkung nach Berlin berufen werde.
Im französischen Ministerrat berichtete Briand aussühr- tich über die Genfer Ratstagung. Dabei besprach er auch die Rede Kelloggs. Er soll sein Bedauern darüber geäuher! haben, daß sie keine neuen Vorschläge enthielte. Was Fr«uk- reich angehe, so könne es seinen bisher bekanntgegekemn,, Standpunkt in keiner Weise abändern.
Aus London wird der Abschluß eines großen Vertrags zwischen einem englischen Lebensmittelgeschäft und der Ssw- Mtregrerung gemeldet. Rach dem Vertrag sind Lieferungen von Lebensmitteln nach Rußland in Höhe von 10 Millionen Mark vorgesehen.
Politische Börse in Eens / Waffenschumggek / Führt die . ewige „Vertagung" in Gens noch zur -ZsnkermterMrung? Der Finne als Rachsolzes LaMöeris im SaargeciLt - Englands KolsnialsorZen / Polens Wahlergebnis / Die Not der deutschen Landwirtschaft / Fall Phöbus.
Die 49. Tagung des Völkerbundsrats wurde am letzten Samstag geschlossen. Sie hat nicht lange gedauert. Chärnberlain und Briand hatten Eile. Sie hatten wahr- : scheinlich Wichtigeres zu tun, als in Genf allerlei kleinere ! Sachen zu registrieren. Die Hauptsache ist, daß man sich ! wieder einmal gesehen und gesprochen hat. Das ist sicherlich vorteilhafter, als der schriftliche Verkehr von Botschaft zu Botschaft. Und ho scheinen die Genfer Ratstagungen sich nach und nach zu einer politischen Börse auszuwachsen, auf der die europäischen Diplomaten die außenpolitischen Kurse für die nächsten Monate festlegen.
Am besten abgeschnitten hat Ungarn. Gleich zu An-' fang der Tagung saß der arme Sünder auf der Anklagebank. Die „Kleins Entente". Ungarns böse Nachbarin, bezichtigte ihn des Waffenschmuggels, d. h. der verbotenen Einfuhr von Maschinengewehren. Eine Sendung wurde im Szent Gotthard beschlagnahmt. Es fehlte der Frachtbrief. Niemand wollte wissen, woher die Gewehre kamen und für wen sie bestimmt waren. Und so schrie die Kleine Entente nach „Investigation", nach einer außerordentlicher Militärkontrolle durch den Völkerbund. In Paris Härte man das Echo gerne. Aber wie es drauf und dran kam, hat auch Briand nachgegeben. Der Rat beschloß, keine Investigation vornehmen zu lassen. Ein Dreierausschuß solle der Sache nachforschen, bis die 50. Tagung im Juni dazu Stellung nehmen werde.
Das war Graf Apponyis, des ungarischen Ministers, Verdienst. Ebenso auch der glückliche Ausgang des u n g a r i s ch - r u m ä n i s ch e n O p t a n t e n st r e i t s, d. h. er ist nicht „aus", sondern wurde, wie es nun einmal zum guten Ton in Genf gehört, aus das nächstemal vertagt.
Es handelt sich um eine angemessene Entschädigung der ungarischen Grundbesitzer, die Rumäniens Staub von ihren Füßen geschüttelt hatten. Ungarn und Rumänien streiten sich darüber nun volle fünf (!) Jahre vor dem Völkerbund. Fetz tsoll ein Schiedsgericht aus 5 Köpfen, von denen 3 neutralen Mächten angehören, einen endgültigen Vorschlag machen. Ungarn ist damit einverstanden, Rumänien nicht. Hoffentlich kommt's endlich zu einem Schluß in dieser nachgerade langweilig werdenden Sache. Andernfalls riskiert der Völkerbund, wie Dr. Stresemann in Genf meinte, seine Bankerotterklärung.
Wir Deutsche waren diesmal nur insofern unmittelbar bei den Ratsbeschlüssen beteiligt, als in die Regierungs- kommtssion des Saargebiets an Stelle des ausgesprochen deutschfeindlichen Belgaers Lambert der Finnländer Ehrenrott, von dem eine unparteiische Haltung erwartet wird, gewählt wurde. In Paris hat man natürlich weniger Freude an diesem Personalwechsel.
Der Afghanenkönig Aman Ullah hat nun den deutschen Bod^r verkästen. An Ehren und Geschenken hat man cs nicht fehlen lassen. Jetzt sieht er sich London an. Als Nachbar von Indien wurde er stark mit britischem Mißtrauen beehrt. Vielleicht wird das in Zukunft bester. Dagegen macht ein anderer westasiatischer Despot den Engländern um so mehr Sorge: Ibn Saud, der Herrscher Arabiens, ehemals Emir der Waffabiten in Nedj, jetzt König von Hedschas, allwo Mekka und Medina, die heiligen Stätten oes Islam, liegen. Ibn Saud klopft heute unsanft an den Pforten seiner beiden Nachbarn, des Königs Abdallah von -ranssordanien und Königs Fisal vom Irak, den beiden getreuen Falallen Englands. Er will, wie er versichert, keinen Krieg gegen England führen. Aber wie oft schlägt Man den Esel und meint dabei den Treiber. Und so ist es gar nicht unmöglich, daß der ebenso kluge wie krisgstüchtigs Wüstensohn mich dem großen Briten den Fehdehandschuh vor hie Füße wirkt., 'Freilich leicht wird er es nicht haben.
Berlin, 15. Mürz. Der Schluß der Legislaturperiode des Reichstags bringt für manche der bisherigen Mandatsinhaber neben dein Verlust vie-er schöner Annehmlichkeiten auch noch erhebliche andere Nachteile mir sich. Die Abgeordneten gehen, wenn sie röcht mehr ihr Mandat ausiiben des Schutzes der Jmmunilär verlustig. Es sind über 20 Abgeordnete, die, wenn der Reichstag stürzt, vor der 6-fahr stehen, sost-ri verhostr: zu wer nn. E:- bandelt sich vor -'0' .r um '0:>:a io K o >o n: :: i: i,st e : unr.-r ihn n die M.dmr der chn-Munisti-Gen riMnae str- ülon M > SSck-r, .. Hole::: u!w, die sich Hochen-rats vero rno ,
hoben ferner um ein halbes Dutzend sog:nmn:e linke Konm.mästen, die mst-i- der gleichen Anklage stsl-sn. Dann kommt noch der früher zum Zentrum gehörige Ne'chrlnqs- <rbgLordn>te Lange-Hegermann in Frage, gegen den der Staatsanwalt im"Barmatprozeß wegen Betrugs ein Jatzr Gefängnis und 30 500 -N Geldstrafe beantragt har. und der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und.bft-herigr Landrat Bülow aus Pommern, gegen den ebenfalls Anklage wegen unzulässiger Finanzoperationen erhoben worden ist. Dazu kommen noch ein paar nationalsozialistische Abgeordnete, die wegen Vergehens gegen das Republikschutzgesetz in Anklagezustand versetzt worden sind.
Einberufung des Auswärtigen Ausschusses
Berlin, 15. März. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags ist zu einer Sitzung auf Samstag einberufen worden. Die Tagesordnung weist folgende Punkte auf: 1. Warenaustausch zwischen dem Saargebiet und dem deutschen Zollgebiet; 2. Genfer Verhandlungen; 3. deutsch-russische Verhandlungen; 4. Auswanderungsfragen.
Ministerpräsident Braun gegen die Landbnndföhrer
Berlin, 18 März. Der Reichslandbund hatte an den preußischen Ministerpräsidenten Braun die Bitte gerichtet, eine Abordnung des Pommerschen Landbundes, die im Anschluß an die letzten Notkundgedungen der Landwirtschaft nach Berlin kommen sollte, zu empfangen. Auf diese Bitte hat der preußische Ministerpräsident dem Reichslano- bund eine Antwort zugehen lasten, in der es heißt: Aus Ihre Zuschrift erwidere ich Ihnen, daß ich im Hinblick aus die mit unwahren Behauptungen gegen die preußische Regierung inszenierte demagogische Hetze des Landbundes es ablehnen muß, die Deputation zu empfangen. Uebrigens sind die Schwierigkeiten, unter denen die Landwirtschaft zurzeit leidet, der preußischen Staatsregierung hinreichend bekannt.
Das ist der erste Eindruck, den jeder erhält, wen» er von der Verhaftung deutscher Ingenieureim Donezk ecken liest. Wohl ist ja uns der Tatbestand noch nicht genau bekannt. Es ist selbstverständlich, daß der Ausländer sich den Gesetzen eines Landes fügen muß und daß der ausländische Verbrecher genau so wie der inländische dem Arme der Gerechtigkeit unnachsichtlich verfällt. Aber es liegt im Interesse freundschaftlicher internationaler Beziehungen, daß solche Fälle so rasch als nur möglich aufgeklärt und die beteiligte Regierung auf kürzestem Wege davon in Kenntnis gesetzt werde.
Von all dem aber keine Spur. Moskau hüllt sich in tiefstes Schweigen ein. Nur der Volksälteste Raykow hat in einer Rede im Moskauer Rat von der Beteiligung deutscher und englischer Fachleute, nicht ihrer Firmen, an einer Verschwörung von „Monarchisten, russischen Kadetten und anderer gegenrevolutionären Parteien" geheimnisvolle Andeutungen gemacht. Es ist eben sehr unwahrscheinlich, daß deutsche Ingenieure, dienerst ganz kurz in Rußland sind, an solchen gefährlichen Unternehmungen sich beteiligen, geradezu unwahr aber, daß sie, wie russische Blätter meldeten, „seit Jahren" (!) zahlreiche Brandstiftungen, Explosionen und Ueberschwemmungen im Donezer Kohlengebiet verbrochen haben sollen. —
Wahr aber ist. daß Fachleute, russische oder ausländische, einen ungeheuren schweren, geradezu unerträglichen Stand gegenüber dem völlig unkultivierten und brutalen Proletariat in diesen Werken haben, so lehr, daß es schwer fällt, sogar aus der Hauptstadt russische Fachleute in die Provinzen hinauszubringen und daß dort nicht selten diese Aerm- sten Selbstmord begangen haben, weil es einfach nicht mehr auszuhalten war. In diesem Umstand vermuten auch wir die eigentliche Ursache für die Verhaftung der deutschen Ingenieure.
Wie war es nur mit den deutschen Studenten, die vor Jahren verhaftet und nach langwierigen Verhandlungen endlich wieder frei gegeben worden waren? Und wie Mt dem Prozeß gegen die deutschen Fachleute des Trusts
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völlig unschuldigen Männer wurden schon am 24. Nov. 1924 verhaftet und mußten viele Monate in den entsetzlichen sowjetrv.ssischen Gefängnissen schmachten, bis endlich am 27. Febr. 1927 ihre völlige Freisvrechung erfolgte. Und warum? weil der Sowjet-Kommissar Ljubarski durch die Verdächtigung der Deutschen seine und seiner Helfershelfer Unfähigkeit verdecken wollte — also aus purem Eigeninteresse. Und trotzdem geschah dem Kommissar nichts!
Wieviel Gutes aber hat doch Rußland von Deutschland erfahren! Wir erinnern an den Rapallo-Vertrag von 1922. Derselbe beruht allerdings auf Gegenseitigkeit.
r?,Erstllos lag er mehr im Interests Rcrßlands als Teutschlands, zumal wir von allen europäischen Mächten die allerersten waren, die mit Moskau in ein Vertragsoerhältnis kam der Berliner Vertrag vom 26. April 1926. der in handelspolitischer Beziehung Rußland zweifellos große Vorteile brachte. Und endlich das ist die Hauptsache — der 7 00 - M i lli o n e n - Kr e di t. den das finanftchwache Deutschland der russischen Wirtschaft gewahrte. Wir Deutsche hatten verflucht wenig Nutzen davon.
Gegenteil! Aus den Statistiken der Sowjetunion läßt sich seststellen, daß gerade im vergangenen Jahre die deutsche Einfuhr nach Rußland, sogar die der Maschinen, zurückgegangen ist, daß dagegen das vertragsloie Amerika mit seiner Einfuhr an die erste Stelü gerückt ist. ja daß sogar das wegen des Arcofalles mit Moskau grollende England eine wachsende Einfuhr zu verz-ichnen hat.
Bis jetzt also waren wir mit allen unseren Opfern die „Dummen", die herrlich wenig bei dem russischen Geschäfte gewonnen hatten. Nicht genug. Moskau scheint bereits ver- gesfen zu haben, was Deutschland in Zeiten schwerer Not der Sow,etun!on geleistet bot. So dankt Moskau! Wahr» Uch kein« besondere Empfehlung für die gegenwärtige» ru ssi sch-deu tsch e nH a n de ls ' '
lungen in Berlin.
lso-rtragsverhank
Denn auch die tollkühnste Tapferheit kann nicht gegen Tanks und Flieger aufkommen.
Ja, diese britische Weltmacht! Sie hat heute ibre schweren Sorgen. Die Aegypter wollen absolut n.cht mehr parieren. England bietet dem uralten 309-Millionen-Kultur- volk eine neue Verfassung an. Aber sie wollen sie nicht aus den Händen der S imo n - K o m m i s s i o n. einer von London entsandten, nur aus Engländern zusammengesetzten Studienkommissivn, annehmen. Indien strebt nach größerer Selbständigkeit. Warum soll es hinter Kanada und Australien und Südafrika stehen? Die haben es zu ..Dominion-" mit selbständiger Gesetzgebung und Verwaltung gebracht. Was dem einen recht ist, das ist dem andern billig Aber England weiß, daß Indien keine Nation, sondern ein Sammelbecken verschiedener Sprachen, Völker und Religionen ist, die einander in den Haaren liegen. Und wo sich zwei zanken, da freut sich der Dritte und — herrscht.
In Polen wurde am letzten Samstag nun auch in den Senat gewählt. Auch hiebei hat Pisudski, Polens allmächtiger Diktator, gut abgeschnitten. Seine Partei ist nun in beiden gesetzgebenden Körperschaften die stärkste, wenn auch nicht mit absoluter Mehrheit. Daß der Erfolg zu einem guten Teil auf das Konto des amtlichen Hochdrucks zu setzen ist, wird niemand bestreiten. Der Deutschenhaß steht in Polen immer noch hoch im Kurs. Und doch möchten beide Teile, daß der schon so lange dauernde Zollkrieg ein Ende nähme. Das ist allerdings keine so einfache Sache.
Denn erstens wollen die Polen den Deutschen die Niederlassung möglichst erschweren. Zweitens wollen die Ostpreußen und Pommern, deren Landwirtschaft mit den größten Sorgen ringt, ihren Wettbewerb mit den polnischen Kartoffeln und Schweinen gesichert misten. Ueberhaupt ruft allüberall in den deutschen Gauen der Bauer nack> Hilfe: nach billigerem Kredit, nach besserem Absatz seiner Erzeugnisse. nach Verbilligung seiner Produktionsmittel, nach wirksamem Zollschutz u. a. Den mächtigen Kundgebungen in Berlin, Mecklenburg, Stuttgart sind am letzten Sonntag solche in Bayern, Hohenzollern. Schlesien in Thüringen und in der Provinz Brandenburg erfolgt. Solche elementaren Ausbrüche eines notleidenden Standes sind keine . künstliche Mache", sondern blutige Wahrheit. Im Bauernstand liegt
die Wurzel unserer Bolkskraft. Wehe uns allen, wenn di« Wurzel abstirbt
Den Haushaltsausschuß beschäftigte eine böse Sache: die Phöbus-Angelegenheit. Der Hauptschuldige ist Kapitän Loh mann, aber nicht der einzige, der gefehlt hat. Seine Schuld ist, nicht etwa sträfliche Profitsucht für seinen Geldbeutel, sondern eine unverantwortliche Eigenmächtigkeit. die mit untauglichen Mitteln vaterländische Zwecke sichern wollte. Im Nachtragshaushalt für das Jahr 1927 werden zur Abwicklung der Phöbusgefchäfte insgesamt 7 Millionen erbeten, trotzdem zu erhoffen steht, daß der Schaden unter diesem Betrage bleibt. Aber aucki lo ein höchst bedauerliches Vorkommnis.