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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Dienstag, 13. März 18L8
NeiÄsfinanzministeriums und des Reichsrcchnungshofs zusammengesetzte Ausschuß seine Tätigkeit binnen kurzem auf- nchmen. Reichsfinanzministerium und Rechnungshof erörtern jetzt die Frage, ob darüber hinaus weitere Sicherungen geschaffen werden können. Die Mittel der ^onds des Kapitäns Lohman,n sind ausgeschöpft.
Der Bericht wird in der Sitzung des Haushaltausschusses am Dienstag behandelt. Bon der Opposition wird bemängelt, das; der Bericht über den finanziellen Umfang der Phöbus-Geschichte keine Klarheit bringe und daß er einseitig den Kapitän Lohmann belaste und seine Vorgesetzten entlaste.
Zum Phöbus-Bericht
Berlin, 12. März. In dem dem Haushaltsausschuß des Reichstags zugegangenen Phöbusbericht heißt es: Kapitän Lohmann hat vom Jahr 1921 bis 10. August 1927 der Phöbus-Film-A.-G. zu Lasten der Sondermittel mehrere zwischendurch teilweise wieder abgedeckte Darlehen zur Ber- füguna gestellt, die am 10. August 1927 einen Saldo von 1057 770 Mark zu Lasten der Phöbus-Film-A.-G. ausmachten. Außerdem hat Kapitän Lohmann nominal 1 620 000 Mark Aktien übernommen und dafür 1 750 000 Mark in bar entrichtet. Danach arbeiteten im Phöbus am 10. August 1927 2 807 770 Mark Lohmann-Mittcl.
Die Aktienübernahme seitens des Kapitäns Lohmann erfolgte. ohne daß bis zum August 1927 einer seiner Vorgesetzten Kenntnis davon hatte. Ebensowenig hatten bis zu diesem Zeitpunkt feine Vorgesetzten Kenntnis von dem vorerwähnten. in die Phöbus-Film hineingegebenen Darlehens- 'betraH. Auch dem Reichsfinanzminister Reinhold gegenüber ließ sich Kapitän Lohmann eine Pflichtwidrigkeit zuschulden-kommen dadurch, daß er ihn nicht auf diese Geld- anlagen hinwies. als er sein Einverständnis zur Abgabe der am 26. März 1926 übernommenen Bürgschaft desReichs für den 3 - M i l l i o n e n - K r e d i t der Deutschen Girozentrale an die Phöbus unter Hinweis auf die sonst nicht abwendbare amerikanische Ueber- srsmdungsgefahr erwirkte.
Neueste Nachrichten
Schiedsspruch für dos Buchdruckgewerbe
Berlin. 12. März. Das tarifliche Zentralschlichtungsamt fällte gestern nacht einen Schiedsspruch, wonach der Spitzenlohn vom 1. April ab von 52.50 -K auf 56 -1l je Woche erhöht wird. Erklärungsfrist für beide Parteien bis zum 17. März.
Die das deutsche Mandat in Luck verlorenging
Danzig. 12. März. Die polnische Regierung und die polnischen Blätter hatten, wie die „Deutsche Rundschau berichtet, unmittelbar vor der Wahl im Bezirk Luck aus- gesprengt, der deutsche Bewerber in diesem Kreis, Dr. Kurt Lück, sei wegen Spionage und Unterschlagung gefluchtet. In Wahrheit befand sich Dr. Lück auf der Wahlreise, und er wurde verhaftet. Dr. Lück erklärt die Verleumdungen als niedrige Wahlmache.
Regierungskommissar Ehrnroth
Genf. 12. März. Wie bereits berichtet, hat der Völkerbundsrat als Nachfolger des zurückgetretenen Belgiers Lambert den Oberbürgermeister der finnischen Hauptstadt Helfingfors. Ehrnroth, zum Mitglied der Regierungs- kommission des Saargebiets ernannt und die anderen Mtt- alieder. den Engländer Sir Ernest Wilton (Vorsitzenden), den Franzosen Maurice, den Tschechen uns
den Saarländer Koßmann. auf ein weiteres Jahr bestätigt. ^ ...
Ehrnroth. geboren 1877. ist von Haus aus Banffach- mann und war Direktor der Helsingforser Aktienbank: er wurde 1919 Minister des Aeußeren und später Handels- Minister. Er spricht Deuttch, Englisch und Französisch. Die Saarbevölkerung bringt ihm das Vertrauen entgegen, daß er fein Amt neutral erfülle, was man dem belgischen Militär Lambert keineswegs nachsagen kann.
Die angebliche Verschwörung im Donezgebiet
Moskau. 12. März. Zu der angeblichen Verschwörung im Industriegebiet des Donez wird weiter berichtet, daß die Beschuldigungen der Sowjetbehörden sich nicht nur gegen.
Polen, sondern auch gegen Deutsche richten. Unter den Verhafteten befinden sich Obcringenieur Goldstein, Diplomingenieur Otto und Monteur Meyer der Allgemeinen Elektrizitäts-Gefellschaft in Berlin, die mit der Ablieferung und Aufstellung von Turbinen beauftragt sind, die die Ä.E.G. auf Grund des 300 Millionen-Reichskrediks lieferte. Auch Beauftragte -er Firma Köppers in Essen wurden verhaftet. Sie sollen heimKch Industrie-Anlagen geschädigt oder zerstört haben, um dem bolschewistischen Staatswesen Schaden zuzufügen. Die „Prawda" versieigt sich zu der Behauptung, der Wiederaufbau. Sowjetrußiands hätte schon viel größere Fortschritte gemacht, wenn sie nicht durch böswillige Sabotage, die sich wahrscheinlich nicht auf den Donezbezirk allein beschränke, gehemmt würden.
Es braucht kaum bemerkt zu werden, daß die Anschuldigungen, wenigstens soweit sie Deutschland betreffen, geradezu unsinnig, nicht geeignet sind, die Sowjetwirtschaft in ihrer Berfehltheit und Unmöglichkeit zu beschönigen. Es geht aber aus dieser Erfahrung wieder hervor, wie unsicher und unter Umständen gefährlich die Geschäftsverbindungen mit Sowjetrußland «immer noch sind. Ein großer Teil der deutschen Industrie ist denn auch längst über den Wert der Reichsbürgschaft von 300 Millionen, auf die man große Hoffnungen gesetzt hatte, stark ernüchtert worden.
Kapitulation von 1300 mexikanischen Aufständischen
Mexiko. 12. März. Nach einer Mitteilung des Kriegs- amks haben sich im Staat Nayarit 1300 Aufständische bedingungslos ergeben.
Für einen südwestdeutfchen Staat
Der Handels- und Jndustriebeirat der badisch >n und württembergischen Zentrumspartei hat in einer gemeinsamen Tagung in Pforzheim am 10. d. M. zu dem Verhältnis von Reich und Ländern eingehend Stellung genommen. Nach den Mitteilungen der Zentrumspresse kamen die Beiräte zu dem Ergebnis, daß die politische und wirtschaftliche Entwicklung gebieterisch erfordere, daß die südwestdeutschen Länder zu einem organischen Staat vereinigt werden. Der Handels- und Jndustriebeirat der Zentrumspartei wird in einer Denkschrift dieses Problem einer eingehenden Behandlung unterziehen.
Württemberg
Stuttgart. 12. März. Vom Beamten ge setz. Das dieser Tage dem Landtag zugegangene neue Beamtengesetz ist von den Vertretern der Regierung in vier Sitzungen mit dem Gesamt-Beamtenbeirat gründlich durchgesprochen und von diesem gutgeheißen worden. Der Gesamt-Beamtenbeirat hat seinerseits erklärt, daß er eine möglichst baldige Verabschiedung sehr begrüßen würde. Die Frage ist freilich, ob , dies bei dem stark besetzten Arbeitsplan des Landtags noch > möglich sein wird. Nächsten Dienstag wird der Aeltestsn- ! Ausschuß des Landtags darüber entscheiden.
! Gemischke Ehen in Stuttgart. Nach einer auf 1. März ! gefertigten Zusammenstellung wohnen in Alt-Stuttgart (ohne Cannstatt, Untertürkheim und Oberkürkheim) 9228 ganz katholische Familien: 4826 Familien, bei denen der Mann katholisch ist, 4525 Familien, bei denen die Frau katholisch ist, zusammen 18 579 Familien. Nach dieser Zusammenstellung leben also 50 v. H. der in Alk-Stuttgart wohnhaften Katholiken in gemischter Ehe. Die Familie besteht durchschnittlich aus drei Köpfen.
Das erste Hunderennen in Stuttgart. Der zurzeit in Stuttgart gastierende Zirkus Kapitän Schneider veranstaltete am Samstag abend als Abschluß des üblichen Programms ein internationales Hunderennen hinter elektrischen Hasen. Gemeldet waren 9 Hunde, von denen nur 3 am Start erschienen. Während zwei den elektrischen Hasen zu gering für eine besondere Anstrengung ercichketen, beendete der Schäferhund von S ch m i d - Cannstatt das Rennen über 10 Runden mit großem Eifer. Sein Herr konnte als Ehrengabe einen schönen Besteckkasten in Empfang nehmen. Sonntag und folgende Tage dürften die Rennen mehr Interesse für sich in Anspruch nehmen, da für diese Tage Windhunoe gemeldet sind und auch bis dahin die Hunderennbahn, sowie der elektrische Hase einige Verbesserungen erfahren haben dürften
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(Nachdruck verboten.) und verschlafen war ich doch noch, orgen in aller Herrgottsfrühe in irmament flimmerte das Sternen- von einem glimmenden Himmels-
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2l. Fortsetzung
Lin bissel übernächtig als wir am anderen M den Park traten. Am I Heer, da löste sich plötzlich lichter ein Heller Schein.
„Sieh, Vinzenz, eine Sternschnuppe!"
„Hast d' dir denn was gewunschen?"
„Daraus Hab' ich in der Eile vergessen, na, vielleicht ist es ein gutes Vorzeichen, und wir brauchen nicht als Schneider heimkommen.-
Der Faulbaum duftete und die jungen Buchentriebe; süß und schwer trug der Wind den Hauch herüber. Er roch nach Juchten. Von einem Einödhos klang ein verlorener Hundeblafs, Dunkel und Dämmerung woben ihre Schleier. Und jedesmal, wenn der gelbe Lichtkegel der kleinen Laterne, die mein Freund trug, über den Wegrand hinaus- hnschte, tauchten in verzerrten, grotesken Formen die flech- tendehangenen Stämme, moosüberwucherte Felsblöcke auf. Zu unserer Rechten rauschte, unsichtbar, die „Wildach", sonst kein Laut, tiefes, tiefes Schweigen. Auf dem taufeuchten, mit einer dichten Grasnarbe bedeckten Waldweg glitt der Fuß hin und wieder aus. überhängende Zweige streiften mein Gesicht.
„Eilt net so, wir können uns Zeit lassen," meinte der Vinzenz und blieb stehen, um seine kurze Stummelpfeife neu zu stopfen, dann sah er auf das Zifferblatt der Uhr: „In a Stund' Ham ma Taglich'tn."
Allmählich gewöhnte sich das Auge an die Dunkelheit.
Zu beiden Seiten stiegen bewaldete Hügel an, schütteres Buchenaltholz mit eingesprengten Tannen. Vor uns ein Knacken, Brechen . . .
„Hast d' es gehört? Rotwild! Im Lanks steht's immer da herunt', de Bauern scheuchen, aber es nutzt net viel, wird wieder a nette Wildschadenrechnung geb'n!"
Dann wurden die ersten Stimmen des beginnenden Morgens laut. Irgendwo im Gezweig regte sich ein Vogel, in den Axonen raunte leise der Frühwind. Mein Freund verlöschte die Laterne und verstaute sie im Rucksack:
„So, Alterle, jatzt müass'n ma links aufi, bleib nur immer dicht hinter meiner, san no tausend Schritt."
Vorsichtig nahm ich die Büchse herunter. Es hieß auspassen, denn überall ringelten sich Wurzeln, wucherte Farnkraut und Brombeergerank. In Gedanken zählte ich-
siebenhundert — siebenhundertundeins, fiebenhunderund- zwei-, ein leichter Druck aus meinen Arm.
„Da woll'n ma fürs erst' bleib'n!"
Stichdunkel war es drinnen im Bestand, aber droben über dem Kamm zuckte schon ein fahler Schein, ging über in Hellrosa getönte Tinten, durch die sich zartgrüne Streifen zogen. Meinen Wettermantel hatte ich über einen Findlingsblock gebreitet, lehnte mit dem Rücken am Stamm einer alten, knorrigen Weißbuche.
Der Vinzenz stieß mich an, ich nickte, nur, lauschte Da!
„Oerök — rök — rök. . ."
Wie elektrisiert fuhr ich zusammen — kein Zweifel, da erwachte ein Hahn, stimmte seine rauh gewordene Kehle für den Minnegesang . . .!
Wieder! „Oekrökrökrök . . ." und nun ein ganzes E'setz'l:
„Klipp, klipp . . . kliperiperip . Ktsch — ktsch — ktsch — ktsch — ktsch . . . klipp . .
Der letzte Rest von Müdigkeit war verflogen. Hand in Hand sprangen wir den in voller Balz stehenden Hahn an, kamen heran bis auf etwa hundert Meter — da verschwieg der unsichtbare Sänger.
„Gok — gok, gok. . Teufel nochmal, also das Hennenvolk war auch in der Nähe, nun hieß es doppelt vorsichtig sein! Zwei, drei Minuten, die sich zu Ewigkeiten dehnten.
r- 7-, >-"uutspru,,oenr yar oie Wieoerwayi des Professors Schm o l l v o n Ei se n w S r th zum Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart für das Amtsjahr 1928/29 bestätigt.
Ulm, 12. März. Beisetzung. Am Samstag mittag wurde auf dem neuen Friedhof Kommerzienrat Magirus zur letzten Ruhe gebracht. Ein großes Trauergefolge, darunter zahlreiche Angestellte und Arbeiter, wohnten der Beisetzung bei. Prälat Dr. Planck hielt die Trauerrede. Dann sprachen für die Magiruswerke General Magirus, sowie die Direktoren Bretschneider und Brüstle, außerdem Vertreter der Angestellten und der Arbeiterschaft, ferner Oberbürgermeister Dr. Sch w am m b e r ge r für die Stadt, Fabrikant Herbst für die Handelskammer Ulm, Gemeinderat Bürger für die Handwerkskammer, Landtagsabgeordneter Rath für die Deutsche Volkspartei und Branddirektor Müller-Stuttgart für den Verband deutscher Flugwehringenieure. Die Ansprachen brachten das verdienstvolle Wirken und die Wertschätzung des Verstorbenen zum Ausdruck.
Laichingen, 12. März. Erhängt aufgefunden. Der 16 Jahre alte Matth. Brändle wurde im Wald erhängt ausgefunden. Was den jungen Menschen in den Tod trieb, ist unbekannt.
Gögglingen OA. Laupheim, 12. März. Erfolgreicher Bier streik. Der Bierstreik, der seit einiger Zeit hier durchgeführt wurde, weil die Biertrinker sich den Aufschlag nicht gefallen lasten wollten, ist nun beendet, und zwar zugunsten der Biertrinker.
Tübingen, 12. März. Todesfall. In der Nacht zum Sonntag ist kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahrs Umversitätsprofessor a. D. v. Theodor Häring d. Ae. gestorben. 1895 wurde er als Professor der evangelischen Theologie an die Landesuniversität berufen. 1920 trat er in den Ruhestand.
Reutlingen, 12. März. Todesfall. An den Folgen eines nur wenige Tage währenden Grippeanfalls ist Professor Karl B e r n ha r d an der hiesigen Oberrealschnle rasch gestorben. Er erreichte ein Alter von 62-Jahren. An der hiesigen Oberrealschule wirkte er seit 1905.
Frledrichshasen, 12. März. ErwerbvonVodensee- güterbooten. Die Vaggsrgesellschaft Jmmenstadt hat von der Reichsbahn die beiden Güterboote „Meersburg" und „Ueberlingen" käuflich erworben. Die „Meersburg" wurHe im Jahr 1862 erbaut. Sie war ursprünglich ein stolzer Zweimaster, der so manche Lasten über die Wasser des Bodensees trug. Aus dem Zweimaster soll ein Motorschiff werden. Der badischen Dampfschiffahrt verbleibt nunmehr noch das Motorschiff „Müve".
Aus Stadt und Land
Nagold, 13. März 1928
Erst müssen wir glauben, und dann glauben wir.
^ Lichtenberg.
Generalversammlung des Gewerbe-Vereins Nagold
Die diesjährige Hauptversammlung fand letzten Samstag in der „Linde" hier statt. Leider hat sich auch Heuer wieder ein großer Teil der Gewerbetreibenden noch nicht zu der besseren Einsicht durchringen können, daß es eigentlich zur Selbst- vecständiickikeit gehört, wenigstens einmal im Jahre dem V-rein gegenüber durch Besuch seiner Generalversammlung ein sichtbares Interests zu bekunden. Ueber die nachteiligen Folge» für das Handwerk braucht man sich bei derart lässiger Einstellung nicht wundern. Es muß unbedingt anders werden, denn nur durch eine geschlossene und rührige Mitarbeit der Vereinsmitglieder können die redlichen Bemühungen
Endlich! „Oerokrök — klipp, klipp — kliperiperip . . ' Mit einem Schlage war es Büchsenlicht geworden, Heller, junger Tag. Zwei Augenaare suchten, suchten . Zum Donnerwetter, war denn der Hahn nun verhext?!
In den lichten, noch unbelaubten Buchenkronen, die sich zart, wie feinstes Filigran, von dem Morgenhimmel ab hoben, hätte ich sogar eine Amsel sehen müssen! Aber da — da! Dreißig Schritte vor uns breitete eine niedrige Schirmtanne ihre fächerförmigen Aeste, und kaum in Manneshöhe, stand der Hahn gar nicht so, wie man ihn in den Werkstätten der Präparatoren oder auf Abbildungen steht, lang, dünn, das Kehlgefieder gesträubt, den kaum merklich entfalteten Stoß leicht gesenkt . „Klipp — klipp — kliperiperip..."
Zoll um Zoll hob ich die Büchse, ließ das Ziel aufsitzen, ging hinein ins Schwarze . . .
„Peng!"
Hart und rund peitschte der Hall des Kugelschusjes dur« das Schweigen, wurde zurllckgeworfen, rollend, grollend. - Und auf weichem Waldmoor ein gedämpfter Fall, , . Mein
Freund sprang vor:
„I gratulier! An ganz an schwarer ist's, hat seine acht Pund g'wiß!"
Rubinrot rann der Schweiß aus dem halbgeöffneten Schnabel, goldige Reflexe huschten über das metallgrüne Gefieder hin, u. ich konnte mich nicht satt sehen an den weißen Spiegeln der Flügeldecken, dem gereimelten Stotz .
Gesprochen haben wir beide nicht viel, nur ein fester, ehrlicher Händedruck, der mehr sagte, als alle Worte
Ueber uns im Gezweig, rief unbekümmert ein rotbrü- stiger Buchfink, schmetterte sein Helles, klingendes: „Schik, schik, schik Regen her!" in den Morgen hinein, eine Schwarzamsel flötete, und „Linsendieb!" — „Linsendieb! höhnte die Kohlmeise.
Der Vinzenz kramte in seinem Schnerfer herum, brachte «ine dickbauchige Flasche und zwei Gläser zum Vorschein:
„Gelt, da schaugst, mei' Liaber! Js „Asti spumante". den hat m'r d' Sopherl mitgegeben, no trink' ma hall dem Hoh' tot . . ." Und das taten wir. gründlich sogar!
(Fortsetzung folgt.)