Februar 1828
Sette 3 — Nr. 43
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Dienstag, LI. Februar 1»21
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re« Bauernstand schädige. Der Redner bat dringend, nnt- mhelfen, daß nur beste Milch abgeliefert werden kann, denn die Konkurrenz und das Angebot von Milch werde jedes Jahr größer, aber auch die Ansprüche der Verbraucher an die Qualität von Milch und Butter. Die geplante Verlegung der Anlage in das Lagerhaus der Bezugs- und Absatzgenossenschaft sei deshalb nicht ausgeführt worden, weil die Reichsbahn die Gebühr für Gestellung der Leerwagen erhöht und so die Einsparung an Fuhrlöhne nicht mehr die Höhe gehabt habe, die eine Verlegung gerechtfertigt hätte. Es folgte der Vortrag der Jahresrechnung durch Rechner Ehr. Kienzl e-Spielberg. Aus diesem ging hervor, daß der Rohgewinn der Genossenschaft 1b 112 Mark betrug, der Reingewinn 275 Mark. Der Vorsitzende des Ausfichtsrats. Kfm. Kratze r-Berneck, trug die Bilanz vor sowie den Revisionsbericht, der keinerlei Anstande er- ' gab. Die Bilanz wurde genehmigt und Vorstand und Rechner Entlastung erteilt. Die Milchgeldnachzahlung an die Mitglieder beträgt 6150 Mark. Es erhalten Egenhausen Berneck, Spielberg, Martinsmoos und Eaugen- wald sowie Zwerenberg eine Nachbezahlung von 0,75 Z pro Liter, Bosingen, Erömbach, Edelweiler, Wörnersberg, Bruderhaus und Hornberg 0,5 Z pro Liter. Die letzteren Orte erhalten deshalb einen Viertelpfennig weniger, weil die Beifuhr von ihnen einen Viertelpfennig mehr Kosten verursacht. Die Nachzahlung soll am Donnerstag erfolgen.
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Erömbach, 20. Febr. Ortsvorsteherwahl. Die 10jährige Wahlperiode des Herrn Schultheißen Klenk war am 2. April 1927 abgelaufen. Bei der am 18. Juni 1927 abgehaltenen Neuwahl wurde Herr Johann Georg Finkbeiner, Landwirt hier mit 133 Stimmen zum Ortsvorsteher gewählt, während der bisherige Amtsinhader, der sich zur Wiederwahl gestellt hatte, 118 Stimmen erhielt. Gegen die Gültigkeit dieser Wahl ist von einem Wahlberechtigten Einsprache erhoben worden, weil gesetzwidrige Wahlbeeinflussungen vorgekommen sein sollen. Rach eingehender Untersuchung der Angelegenheit durch das Oberamt Freudenstadt hat die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung in Stuttgart am 27. September 1927 die Wahl für ungültig erklärt. Diese Entscheidung ist seinerzeit nicht angefochten worden. Am 3. Dezember i927 ist Herr Schultheiß Klenk in den Ruhestand getreten. Am Samstag ist nun hier die Ortsvorsteherwahl wiederholt worden. Bon 275 Wahlberechtigten haben 240 abgestimmt. Von den 240 gültigen Stimmen entfielen auf Georg Finkbeiner, Landwirt, 125 Stimmen, auf Adam Dieterle, Landwirt, 90 Stimmen und auf Ehr. Walz jun., 25 Stimmen. Herr Finkbeiner gilt somit als gewählt und hat die Wahl angenommen.
Ein Gedenktag für die Pfalz. Am 17. Februar waren vier Jahre verflossen seit dem Abzug der Sonderbündler aus der Pfalz. Acht Tage vorher war jene denkwürdige Sitzung des Kreisausschusses der Pfalz, in der mit einem Sonderausschuß der verbündeten Rheinlandkommission in Speier verhandelt wurde mit dem Ergebnis, daß die „autonome Pfalzregierung" entfernt wurde. Die Folge war, daß am Sonntag, dem 17. Februar 1924, morgens 8 Uhr, dis Sonderbündler sang- und klanglos abziehen muhten. Damit war die Pfalz von dem schweren Druck der Sonderbündler befreit. — Die „Separatisten" haben während ihrer Tätigkeit in der Pfalz 11 Personen getötet, etwa 250 Personen verwundet, über 1000 Personen der Freiheit beraubt und 176 Personen ausgewiesen. Dazu kommen unzählige Fälle schwerster Mißhandlung, Plünderungen, Verwüstungen, Raub und Diebstähle, durch die ein Sachschaden von annähernd einer Million Mark verursacht wurde. Mit dem 17. Februar übernahm der Kreisausschuß für die Uebergangszeit die Verantwortung für die Aufrechterhaltung der Ordnung und den Betrieb des öffentlichen Dienstes.
Verkauf des Diek-Lees an Oldenburg. Der Diek-Ses bei Eutin, eine landschaftliche Perle Ostholsteins, wird durch den Großherzog von Oldenburg, dem er gehört, zum Verkauf gestellt. Die oldenburgische Regierung hält es für erforderlich, den See in Staatsbesitz zu bringen, schon weil ein privatrechtlicher Besitz unter Umständen zur einer Benachteiligung der am See gelegenen beiden Kurorte Malente und Gremsmühlen führen kann. Wenn der Landes- cmsschuß seine Zustimmung zum Kauf gibt, wird also der Diek-See an den Staat übergehen. Man nennt als Kaufpreis 184 000 Mark. -
Der Elfenbeinaltar in Drontheim (Norwegen), ein hoch- gotisches Prachtstück, ist an einen Händler in Paris verkauft worden. Der Preis ist unbekannt. Das Osloer Kunstgewerbemuseum, das gleichzeitig die Absicht hatte, den Altar zu kaufen, wurde v!on den Franzosen überboten.
Röntgendenkmal in Petersburg. Am 18. Februar wurde in Leningrad (Petersburg) ein Denkmal für den deutschen Forscher Röntgen eingeweiht.
Alaska feil? Die kanadische Regierung hat beschlossen, mit der Regierung in Washington wegen des Verkaufs von Alaska an Kanada Verhandlungen aufzunehmen. — Die Vereinigten Staaten haben 1867 das rund 1,5 Millionen wsviertkilometer große Land den Russen um den Spott- von 7,2 Millionen Dollar abgekauft. Unter amerika- r'k-5^ ^rwaltüng hob sich die Bedeutung des Landes zu- eyends. Der heutige Kaufpreis Alaskas, wenn es den Vereinigten Staaten überhaupt feil ist, wäre um ein Mehr- Mches höher als im Jahr 1867.
lwtt? durch einen Lippenstift. Traurige Folgen
bmütu- für ein junges Mädchen in Konstanz. Es
Mt der Lippen einen roten Schmink-
Stei,/^ c? ^ der Schminke etwas durch eine offene BluGerMstima^ ^ Mrit gekommen sein, was eine den Tnm» ^ hatte. Das junge Mädchen ist an
" folgen dieser Blutvergiftung gestorben.
In Berlin wurde der mit seiner Frau in dem Auwelenhändler Brandenburg unter
.Pracht des Meineids zum zweiten Mal verbaitet
worden — was rn Berlin bei derartigen Broiesten achgerade eine häufige Erscheinung geworden ist.
Millionen Zloty Geldstrafe. Wegen bettüaeriscbcr
waltuna Mtt polnischen Salzmonopolver-
bärchtt^ rNnastzstrafkammer in Kattowitz die Groß- Koblenzer, Jakobowitz und Garbinski zu je 1 Jabr Gefängnis und 8,568 Millionen Zloty Geldstrafe, zusammen Millionen Zloty (12,08' M?lliLn M.)
doch, K,I mch-stL"" M-chv-er.
Letzte Nachrichten
Der „Corriere della Sera" über die Beziehungen zwischen Deutschland und Italien.
Mailand, 21 Febr. Der „Corriere della Sera" erklärt in einem anscheinend offiziös inspirierten Artikel, Deutschland nehme Italien gegenüber gegenwärtig eine Haltung ein, die zwar nichts gefährde aber auch nichts entscheide. Italien habe Zeit zu warten, bis es Deutschland angenehm sei, seine Beziehungen zu Italien mit etwas mehr Eifer zu regeln. Das Blatt sagt weiter, daß Deutschland keine Kolonien oder Mandate beanspruchen dürfe, bevor nicht die gerechten Ansprüche Italiens erfüllt seien. In der Südtiroler Frage bestehe kaum ein ernster Gegensatz. Weiter deutet das Blatt nur ganz leise die Möglichkeit einer Aen- derung in der bisherigen Haltung Italiens in der Anschlußfrage an, wenn Deutschland Italien in allen gewünschten Fragen zu Willen sei. Der Corriere della Sera schildert dann die Aussichtslosigkeit einer dauerhaften Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich und zieht als Beweis dafür an, daß der Deutsche in den Augen der' Franzosen immer zu einem „Boche" werde, wenn er sich nicht ruhig verhalte. Italien trachte, wie schon die Unterzeichnung des Rheinpaktes beweise, keineswegs darnach, aus den Gegensätzen zwischen Deutschland und Frankreich Vorteile zu ziehen, aber es sei auch nicht gewillt, die Kosten der deutsch-französischen Verständigung zu bezahlen.
Die Annahme der Eigentumsoorlage.
Newyork, 21. Febr. Die Annahme der Eigentumsvorlage erfolgte in namentlicher Abstimmung. Die Vorlage geht nunmehr der Kongreßkommission zu und wird nach ihrer dortigen Erledigung dem Präsidenten Coolidge zur Unterzeichnung vorgelegt.
Aus der Debatte ist noch nachzutragen, daß der Republikaner Howell - Nebraska gegen die Eigentumsvorlage Stellung nahm, weil sie in gewissen Grundsätzen widerspräche. Das gesamte deutsche Eigentum sollte zurückgegeben werden. Der Demokrat Fletscher-Florida erklärte, er werde den Antrag stellen, daß die für Schiffe und Radiopatente ausgesetzten 100 Millionen Dollar auf 75 Millionen herabgesetzt würden.
Der Antrag Fleischer vom Senat abgelehnt.
Newyork, 21. Febr. Im weiteren Verlauf der Sitzung des amerikanischen Senats wurde der Antrag Fleischer, die für Schiffe und Radiopatente ausgesetzten 100 Millionen Dollar auf 75 Millionen Dollar herabzusetzen, abgelehnt.
Der Abrüstungsplan Sowjetrußlands.
Berlin, 21. Febr. Nach einem amtlichen Funkspruch aus Moskau sieht der gestern von der russischen Delegation in Genf überreichte Entwaffnungsvorschlag folgende Punkte vor:
1. Völlige Abrüstung innerhalb von 4 Jahren; bereits im ersten Jahre soll eine Herabsetzung der Heeresstärke um 50 durchgeführt, alle Waffenvorräte sollen vernichtet, alle Kriegsinstitute aufgelöst und die Kriegsflotte als Kampfmittel nicht mehr verwandt werden.
2. In den folgenden drei Jahren schlägt der Entwurf eine vollkommene Demobilisierung der Armeen, die Zerstörung der bei den Truppenteilen noch vorhandenen Waffen, die Umstellung der Kriegs- und Luftflotte, sowie der Kriegsindustrie auf Friedenszwecke vor.
3. Die Budgets- der Kriegs- und Marineministerien sollen anderen Ministerien zur Durchführung der Abrüstung übergeben werden und als Unterstützungen für die demobilisierten Soldaten verwandt, bis diese anderweitige Beschäftigung gefunden haben.
Die Kontrolle über die Durchführung der Abrüstungs- Zonvention in den einzelnen Ländern sollen ständig internationale Kontrollkommissionen übernehmen, denen Vertreter der gesetzgebenden Körperschaften, der Öffentlichkeit und der arbeitenden Klasse angehören sollen.
Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart
Dienstag, 21. Februar:
12.36: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13.56: Nachrichtendienst. 16.00: Aus dem Reich der Frau. 16.1S: Nachmittagskonzert. 18.06: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.16: Vortrag: Schopenhauer, der Mensch' und fein Werk. 18.4Z: Vortrag: Die Kunst in Sowjetrutzland. 16.15: Zeitangabe, Wetterbericht. 16.36: Der Zigeunerbaron. Operette (Franktzrrt). Anschließend: Nachrichtendienst.
Mittwoch. 22. Februar:
12.36: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13.36: Nachrichtendienst. 15.86:
's Grelle non Strümpfelbach erzählt. 16.66: Vortrag von Dr. Karl Grunsky, Stuttgart: Hugo Wolf (zum 23. Todestag). 18.13: Nachmittagskonzert. 18 66: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 18.13: Vortrag: Bei den Zwergen im Hinterland von Kamerun. 18.43: Vortrag: Die Hauswirt» schaftliche Lehre in der Stadt und auf dem Lande. 16.15: Englischer Sprachunterricht. 19.43: Zeitangabe, Wetterbericht. 26.13: Symphoniekonzert. ANS: Mutter und Kind. Anschließend: Nachrichtendienst.
Donnerstag, 23. Februar:
12.36: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13.36: Nachrichtendienst. 16.IS: Nachmittagskonzert. 17.36: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.66: Bortrag: D!« Krisis der deutschen Landwirtschaft., 18.36: Aerztevortrag: Ueber einige Beziehungen zwischen Heil- und Wetterkunde. 16.66: Dichterstnnde. 16.48: Einführender Vortrag zu 26.66: Schiller-Zyklus: 1 . Wallensteins Lager. 22.36: Funktanzstunde (Berlin). 23.06—24.13: Tanzmusik.
Freitag, 24. Februar:
12.36: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. l3.36: Nachrichtendienst. 1815: Nachmittagskonzert. 18.66: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 18.13: BoHkag: Arabische- Gesandte an germanischen FürstenhSfen und ihre Berichte. 18.43: Barttag: Die gesetzlichen Bestimmungen für den angehenden Kraftfahrzrugfnhrcr. 16.13: Esperantokurs. 19.43: Ueberstcht über die Hauptveranstaltungen der kommenden Woche. 26.66: Die Jagd nach dem Glück. 21.13: Borttagsabend Willi Buschhoff (Frankfurt). Anschließend: Nachrichtendienst, Sportvorbericht.
Samstag, 23. Februar:
12.36: Wetterbericht, Schallptattcnkonzert. ' 13.56: Nachrichtendienst. 14.66: Jugendstunde. 15.66: Unterhaltungskonzert. 18.66: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.15: Borttag: Kind und Volk (Freiburg). 18.45: Bortrag: Krirgofvrsorge (Karlsruhe). 16.13: Zeitangabe, Weiterbericht, Sporttunkdienst 19.36: Unter, haltungsadend. 22.36: Funktanzstunde (Berlin). 23.66—L4L6: Tanzmusik.
Die neueste „Funk-Illustrierte" (20 Z) stets vorrätig bei E. W. Zaiser-Nagold.
Spiel und Sport
von Zürich nach München in einer Stunde Der Flieger Helm von der Deutschen Lufthansa legte am 14. Februar mit dem gewöhnlichen Kursflugzeug die 260 Kilometer lange Strecke Zürich- München in 66 Minuten zurück, was also einer Stundengeschwin- digkeit von 263 Kilometer entspricht. Eine solche Leistung war natürlich nur infolge günstigen Westwinds möglich. Das Flugzeug ist der dreimotorige Junkers-O 24-Typ.
riutohöchstleiskung. Der amerikanische Major Campbell er- reichte in Dayton Beach mit seinem Kraftwagen „Blauer Vogel" (900 Pferdekräfte) eine Stundengeschwindigkeit von 332,982 Kilometer (bisherige Höchstleistung 327,971 Kilometer) und gewann den ausgesetzten Preis von 20 000 Mark.
Winter-Olympia. Im Damen-Kunstlauf blieb die Norwegerin Sonja Hennie durch schneidige un- geschmeidige Kunstleistungen Siegerin. Drei Deutsche belegten den 8., 14. und 16. Platz von ms- gesamt 18.
Der Schlußsonntag brachte Deutschland den einzigen Erfolg in der Bobsleigh-Wettfahrt. Kilian fuhr mit 1:40Z Mia. d« zweitbeste Zeit.
Das Ergebnis im ganzen ist der überragende Sieg der Norweger mit 7 Siegen, 4 zweiten und 5 dritten Plätzen: dann kommen Amerika, Finnland, Schweden, Kanada. Frankreich (1 Sieg), Oesterreich, Schweiz (2 dritte Plätze). Dann folge» Deutschland, England, Tschechoslowakei.
Handel und Verkehr
Berliner Dollarknrs. 20. Febr. 4.1855 G.. 4,1935 B.
6 D. Reichsanl. 86-75.
6)4 D. Reichspostschahcmw. 92.
D. Abl.-Anl. 1: 51.75.
D. Abl.-Anl. ohne Ausl. 15 60.
100 Mark gleich 607 franz. Franken. —
Berliner Geldmarkt, 20. Febr. Tagt. Geld 5,5—7,5, Monatsgelb 7—8,5, Warenwechsel 6,5, Privatsdiskoitt 6,125 v, H. kurz und lang.
Der sächsische Staakshaushall 1928 schließt mit einem Fehlbettag von rund 20 Millionen ab.
Die neuen Schisse der Hamburg-Amerika Linie.
Die Durchführung des von der Hamburg-Amerika Linie im Vorjahr aufgestellten Bauprogramms ist in vollem Gange. Insgesamt wurden auf deutschen Werften 20 Schiffe mit einer Tonnage von 156 000 V. R. T. von der genannten Reederei beordert, von denen ein Teil schon vom Stapel gelaufen ist und bereits eine Einheit zur Ablieferung und Indienststellung gelangte. Abgesehen von zwei für die Australfahrt bestimmten Dampfern erhalten sämtliche Schiffe als Antriebsart den Dieselmotor, wodurch sich die Motorschiffsflotte der Hamburg-Amerika Linie der Zahl der Fahrzeuge nach von 16 auf 34 und der Tonnage nach von 97 000 B. R. T. auf ca. 240 000 B. R. T. erhöht. (Die gegenwärtige deutsche Motorschiffstonnage beläuft sich auf 355 000 B. R. T.) Fast alle Fahrtgebiete der Hamburg-Amerika Linie werden durch diese Neubauten einen Zuwachs an wertvoller Tonnage erhalten. Die größten in Auftrag gegebenen Einheiten sind die beiden für den Dienst Hamburg / New Park bestimmten Passagier-Motorschiffe „St. Louis" und „Milwaukee" von je 17 000 B. R. T. (,,Cleveland"-Typ), die zugleich die ersten deutschen Passagier-Motorschiffe auf der nordatlantischen Route sein werden. Der Größe nach folgt ein für die Südamerikafahrt bestimmtes Passagier-Motorschiff mit einer Tonnage von 14 000 B. R. T.. ferner die Passagier- und Fracht-Motorschiffe „Orinoco" und „Magdalena", die mit ihren je 9 000 B. R. T. der gegebene Typ für die Westindienfahrt sein werden. Daran schließt sich eine Reihe von Fracht-Motorschiffen verschiedener Große und mit mehr oder minder umfangreichen Passagiereinrichtungen, je nach den Bedürfnissen der Fahrt, in die sie eingestellt werden. Nach Ablieferung dieser Neubauten wird die Hamburg-Amerika Linie als die größte deutsche Reederei über eine Tonnage von 1030 000 B. R. T. verfügen, mit der nahezu 500 Hafenplätze in allen 5 Erdteilen in regelmäßiger Fahrt und in Durchfracht bedient werden.
Das große Los der Preußisch-Süddeutschen Klassenlotterie mir 300 000 Mark ist nach Württemberg gefallen. Es wurde bei 5. Schwcickert, Siuttgart. gespielt. 5r> den Gewinn teilen sich sechs Spieler in Sluttgan, Gablenberg, Göppingen, Reresheim, Bömngheim und Frickingen.
Der Deutsche Weivbaukongreß wird im 2ahr 1929 in Osfen- burg in Baden stattfinden, nachdem die Stadt Karlsruhe daraus verzichtet hat. Orsenburg liegt im Hauplweinaebiet Badens.
Der Schiedsspruch abgelehni. Der Schiedsspruch im Lohnkampf der mitteldeutschen Metallindustrie ist sowohl vom Jndusttiellen.- verband als auch von den Funktionären der Gewerkschaften abgelehnt worden. — Der neue Schiedsspruch sah bekanntlich eine Lohnerhöhung um 5 Pfg. für die Stunde vor gegenüber 3 Pfg. im ersten Schiedsspruch.
Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg. Am 15. Februar 1928 war der Milzbrand in 5 Oberämtern mit 5 Gemeinden und 6 Gehöften, die Maul- und Klauenseuche in 6 Oberämtern mit 10 Gemeinden und 12 Gehöften, die Schwerneseuch« und Schweinepest in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft verbreitet. Ferner traten aus die Kopfkrankheit der Pferde in 9 Oberämtern mit 17 Gemeinden und 20 Gehöften, sowie die ansteckende Blutarmut der Pferde in 14 Oberämtern mit 22 Gemeinden und 23 Gehöften. Nachträglich wurde noch gemeldet sür die Zeit vom 16.—31. 3anuar 1928 die Maul, und Klauenseuche in 2 Oberämtern mit 5 Gemeinden und 6 Gehöften, die Schweineseuche und Schweinepest in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, die Kopfkrankheit der Pferde in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 2 Gehöften, und die ansteckende Blutarmut der Pferde in 1 Oberamt mit 6 Gemeinden und 6 Gehöften.
Stuttgart, 20. Febr. Landesproduktenbörse. In abgelausener Woche hat sich die Stimmung auf dem Getreidemarkt etwas fester gestattet, auch war das Geschäft lebhafter. Amerika und Argentinien haben ihre Forderungen erhöht; auch Inlandsware war mehr beachtet. Es notierten je 100 Kilogramm: Auslandsweizen ab Mannheim 28.50—30.25 (am 13. Febr. 28.25 bis 30), württ. Weizen 24.25—25.75, Sommerweizen 25—28 (unv.). Ausstichware in Sommergerste 28—30 (unv.), Roggen 24—26 (unv.), Hafer 19—22.50, Wiesenheu 5.75—6.50, Kleeheu 6.50—8, drahtgepreßtes Stroh 4—4.40, Miihlenfabrikate: Weizenmehl 38.75—39.25, (38.50—39), Brotmehl 30.75—31.25 (30.50-31.—), Kleie 13.75—14 (unv.).
Märkte
Mannheimer Großviehmarkt. 20. Febr. Zugeführt und öie 5« Kilo Lebendgewicht j« nach Klasse gehanöek wurden: 173 Ochsen 30—61. 117 Bullen 32—53, 268 Kühe 15-48, 305 Färsen 36 bis 82.50, 50 Kälber 48—76, 40 Schafe 42—47. 3890 Schweine 44 bis
Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, lleberstand, mit Kälbern rnMLlmLA'g, tz-eräumt, mit Schweinen ruhig, Aeberstand.
Schweinepreise. Bopfingen: Läufer 35—55, Saugschwvmc 1? bis 27. — Creglingen: Mttchschwcine 15—27. — Dinkelsbühl: ^xmgschweine 20—27. — Eppingen: Milchschweine 15—27, Läufer
37. — Güglingen: Milchschweine 14—22. Läufer 30—50. — Marlmch a. N.: Milchschweine 17—24. — Ashosen: Milchschwein« N—32. — Roltweil: Milchschweine 17—30, Läufer 32. — Win- renden: Mttchschweine 20—24 Mk. d. St.
Hopfen vom 18. Febr. Keine Zufuhr. Umsatz bis /L12 Uhr 15 Ballen. Tendenz unverändert. Hallertauer Hopsen kostete 140—155 RM.
Auswärts Gestorbene.
Calw: Marie Mönch, geb. Baier, 85 I.
Alpirsbach: Th. Beßler, Stadtpfleger a. D., 84 I. Pfalzgrafenweiler: Barbara Wagner, geb. Müder, 74 I.
Das Welker ^
Der Hochdruck über Mitteleuropa behauptet sich noch. Eine aordliche Depression zieht ostwärts. Für Mittwoch und Donn.-rsraa st deshalb mehrfach aufhetterndes und trockenes Wetter zu er'-' »arten. . "