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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, 13. Februar 1328

^strafler Rohling. Die Frau des 32jährigen Arbeiters Errom Wolf von Hedelfingen wollte stch, da das Eheleben sehr getrübt war, scheiden lassen. Um der Frau die Mög­lichleit einer etwaigen Wiederverheiratung zu nehmen, brachte Wolf ihr mit einem Taschenmesser mehrere Stich- und «chniMvnnden bei. in der Absicht, das Gesicht dauernd zu entstellen. Dies ist dem Unhold gelungen, denn die eine Kesi.'tshälfte der Frau ist dauernd gelähmt. Das erweiterte Schöffengericht verurteilte Wolf zu 1 Jahr S Monaten Zuchthaus.

Aus dem Lande

Bad Niedernau OA. Rotlenburg, 12. Febr. 8 0. Ge­burtstag. Ein geachteter Mitbürger unserer Gemeinde, Valentin Eggenweiler, Hausverwalter a. D., Kriegs­veteran von 1870/71, kann am 14. Februar bei guter Gesund­heit seinen 80. Geburts- und Namenstag feiern. Beinahe drei Jahrzehnte bekleidete er die Stelle des Hausverwalters am Kath. Vereinshaus in Schwäb. Gmünd.

Ebingen. 12. Febr. Ein Eilzugspaar auf der Zollernbahn bewilligt. Bei einer in Reutlingen abgehaltenen Fahrplankonferenz wurde durch Reichsbahn oberrat Kühleisen von der Reichsbahndirektion Stuttgart das schon lange gewünschte Eilzugspaar auf der Zollernbahn endgültig zugestanden. Ob dafür einer der beiden Nachmit­tagszüge ausfallen muß, wurde noch nicht entschieden.

Buchau a. A., 10. Febru..c. Im diplomatischen Dienst. Dr. Walter Staudache r, Attache am Aus­wärtigen Amt in Berlin, Sohn des Oberförsters Staudacher hier, wurde an die Gesandtschaft in Teheran (Persien) be­rufen.

Von der Goege OA. Saulgau, 12. Febr. Früh ver­dorben. Bor einigen Tagen erschien bei dem Uhrmacher in Hohentengen ein 1-Mjähriger Bursche und brachte vor, daß er im Auftrag feiner Eltern mehrere Taschenuhren zur Auswahl abholen wolle Der Uhrmacher glaubte dem Vor­bringen und gab dem Burschen 4 Taschenuhren im Preis von über 80 Mark mit Nachher stellte sich heraus, daß der Bursche einen falschen Namen und einen falschen Wohnort angegeben hotte, doch wurde der richtige Name und Wohn­ort schnell ermittelt. Ins Verhör genommen, stellte sich her­aus, daß de- Junge ähnliche Einkäufe auch bei anderen Ge- lchä'isleuren geinachl hatte.

Friedrichshofen. 11. Febr. Abbruch der Reichs­luft s ch i f f h a l l e. Die Reichsluftschiffhalle aus dem Lö­wentaler Gelände wird Mitte dieses Jahres abgebrochen werden. Das Löwentaler Fluggelände, das 700 Meter lang und 450 Meter« breit ist, soll für einen mitteleuropäische"» Flugplatz bestimmt sein. Nach Entwässerung des ganzen» Fluggeländes auf Kosten des Reichs, Württembergs und der Stadt Friedrichshafen, sowie der Dornier-Merallbauten, wird in der Nähe der Löwental-Kaserne eine Flugzeughalle erstellt werden

Aus Stadt and Laad

Nagold, 13. Februar 1928.

Reife des Mannes: das heißt, den Ernst wieder­gefunden haben, den man als Kind hatte, beim Spiel. Nietzsche.

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Dienstnachrichte». -

Die Reichsbahndirektion hat den Reichsbahnsekretär Kugel in Calw nach Wegelebesi versitzt.

Allgem. Orts- (Bezirksl-Krankenkasse Nagold.

Bei der in der Sitzung des neuen Kassenvorstands am 11. Februar d. I. vorgenommenen Wahl wurden gewählt: als Vorsitzender des Vorstands Josef Ilg, Magazinier und Eemeinderat, Nagold: als Stellvertreter desselben Heinrich Zimmermann, Möbelfabrikant und Eemeinderat in Altensteig. Die Wahlperiode reicht bis 31. Dezember 1932.

Bon Len letzten Tagen.

Ursprünglich war man geneigt zu glauben, wir Nagol­der seien wieder einmal mit einem Unwetter vor anderen bevorzugt worden, doch trafen im Laufe des Samstags nicht nur aus Süddeutschland, sondern von der ganzen Welt her llnroetternachrichten ein, die uns zweifelnd über die be­stehende Weltordnung den Köpf schütteln ließen. Und doch, trotz allem löst sich von uns Menschen in diesen, den Vorfrühling ankündcnden Tagen etwas von der Winter­starre. wir fanden an, die Welt mit anderen Augen anzu­sehen und freuen uns über die ersten zartgrünen Spitzen, die aus den graubraunen Grasnarben hervorlugen. Dazu sind wir dann an Lichtmeß vorbei, wo es von Tag zu Tag, wenn auch langsam, so doch unaufhaltsam aus dem Dunkel der Winternacht dem herzerfreuenden Licht entgegen geht. Schon morgens um 7 Uhr kündet sich am fernen Horizont der werdende Tag und abends um 0 Uhr, wo wir rißr gar kurzer Zeit schon lange beim Lanmpenlicht saßen, ist heute der Tag noch nicht^entschwunden. Der Wintersportsmann ist ein wenig betrübt ob der Heuer mangelnden Gelegen­heiten, dem Freudenspendcr Winter seinen Tribut zu zol­len und Schlittschuhe, Brettle und Schlitten tüchtig zu tummeln Doch so ganz ist das Wortweiß" nicht aus dem Wortschatz gestrichen, denn was mir in Feld und Wald nicht finden konnten, die schneeige Fülle, die leuchtet uns aus den Schaufenstern der Konfektionsgeschäfte entgegen. Zuerst machten uns dicht verhängte Schaufenster neugierig, um uns dann den Zauber der duftigen Gedichte zu offenbaren. Weiße Woche!" Entzückten Auges steht das Jungmäd- chen davor, die so manches von den künstlerisch aufgebauten Taschentüchern. Decken. Wäsche usw. für ihre Aussteuer­kiste ihr Eigen nennen würde und auch die Hausfrau ist voll Verlangen, denn gar zu gern möchte sie die Lücken in ihrem Wäscheschrank füllen. Wenn da nur der Vater oder der Ehegatte sorgloser in eine gespickte Geldbörse greifen könnte! Die höchst unerquickliche Mischung von Schnee. Wasser und Schmutz erinnert uns aber auch an die Zeit, in der wir heute leben: Fasching! Daß man an Fasching nun nicht immer gerade auf dem Boden der Wirklichkeit

bleib:, nun, das ist eben einmal so und deswegen.!

Nagold ist also kein internationaler Badeort, Nagold wird auch kein internationaler Badeort, sondern Nagold war ein internationaler Badeort. dank des launigen Einfalls des Vereinigten Lieder- und Sängerkranzes. Das Motto des am Samstag abend imTrauben"-Saal abgehaltenen Tanzkranzes war: Ein Fe st im Nagolder Kursaal. Wenn da manche Schwarzseher geglaubt hatten, der Tanzkranz wäre

Der Reubau der

Oberpostdirektion

!

Stuttgart, 10. Febr. Der Neubau der Oberpostdireklion an der Lautenschlager-, Kronen-, Stephan- und Thouret- straße ist nunmehr fertiggestellt und von der Oberpostdirek­tion und ihren Hilfsämtern bereits bezogen. Das Pakel- zustellamt wird sich im Laus der nächsten Tage in seinen neuen Räumen einrichten und dann den Betrieb aufnsh- men. Das Bauwerk, das heute von den Vertretern der Presse.unter Führung von Präsident vonMetzger besich­tigt wurde, bereichert die Stadt um eine Neuheit großen Siils, um das erste Hochhaus, das zugleich das zuerst fertiggestellte in Süddeutschland ist. Bei dem Mangel an Baugelände im Innern der Stadt war die Deutsche Reichs­post genötigt, das an der Grundfläche Fehlende durch eine größere Höhe zu ersetzen. In 2l4jähriger Bauzeit ist ein großes Werk entstanden, bei dem glücklicherweise keiner­lei ernstliche Unfälle zu beklagen sind. Die feierliche Ein­weihung findet am Montag, den 13. ds. Mts., durch eine Veranstaltung in dem überdeckten Posthof an der Stephan- straße statt.

Die Baugruppe besteht aus dem elfstockigen Hochhaus inmitten des Geländes, zu dessen beiden Seiten geräumige Fahrhöfe liegen. Quer zu dem Hochhaus ist an der Thou- retstraße ein sechsstöckiger und an der Kronenstraße ein vier­stöckiger Flügelbau angefchlossen. Das Erdgeschoß der gan­zen Baugruppe samt den beiden Fahrhöfen und das Sockel­geschoß werden von dem Paketzustellamt benützt. Hier sind eine geräumige Verteilungshalle, ferner die Räume für die Uebernahme der nach Stuttgart bestimmten Wertpakete und Wertbriefe, für die Lagerung von Paketen besonderer Art u. a. Unter dem Erdgeschoß befindet sich ein Sockelgeschoß, das hauptsächlich für weitere Abteile der Paketzusteller vor­gesehen ist. Des Weiteren haben hier ein kleiner Erfri­schungsraum und eine Badeanstalt Platz gefunden. Im 1- Stock sind die Verwaltungsbeamten des Paketzustellamts, die Oberpostkasse und die Registratur der Oberpostdirektion untergebracht. Das 2. bis 9. Obergeschoß sind von der Ober­postdirektion und ihren Hilfsämtern belegt, die bisher teil­weise in verschiedenen Gebäuden der Stadl verteilt waren. Der Sitzungssaal liegt im 3. Obergeschoß. Im 9. Obergeschoß ist um das ganze Hochhaus hinter der durchbrochenen Außenwand ein Umgang geführt, der eine umfassende Aus­sicht über die Stadt und ihren Höhenkranz bietet. Um die künftige Bedeutung der Lautenschlagerstraße als Geschäfts­straße nicht zu schmälern, sind hier einige Läden und Schau­kasten eingerichtet worden.

Das tragende Gerüst des Gebäudes ist in Eisenbeton ausgeführt. Die Außenwände bestehen aus Backstein mit einer Verkleidung aus geschliffenen Muschelkalksteinplatten. Die Innenwände wurden mit Bimsplatten hergestellt. Das Hochhaus- steht auf einer dicken Fundamentplatte, irgendwie erhebliche Setzungen sind daher nicht vorgekommen. Die Deckbedeckungen sind m der Hauptsache aus Kupferblech und rum Teil aus Biber!chwän?-eii beraestellt Der senkrechte - ..-.-L.

Verkehr im Gebäude wirb vorwiegend von elektrisch betrie­benen Aufzügen übernommen. Das Hochhaus ist 35 Meter Hoch770 Meter lang und 15 Meter breit. Der umbaute Raum der ganzen Baugruppe beläuft sich auf rund 120 000 Kubik­meter. Insgesamt faßt das Hochhaus rund 400 Zimmer. Die Fensterzahl beträgt 1156. Die Ausstattung der Räume ist einfach, aber gediegen. Sämtliche Räume sind hygienisch einwandfrei und freundlich. Der Paketzustelldienst erfordert zurzeit 27 bespannte Wagen und 8 Kraftwagen; er soll :n kurzem völlig mechanisiert werden.

Die Baugruppe wurde von dem Postbaurat Luz ent­worfen und ausgeführt. Die technische Oberleitung hatte Oberpostbaurat Schwa b; die Verwaltungsgeschäfte lagen in der Hand des Oberpostrats Klempp. Als Verlängerung an der Thouretstraße entsteht zurzeit ein Neubau, der eine Paketannahmestelle und ein großes SA.-Amt ausnehmen soll. , >

Die Verkehrsleistung der Deutschen Reichspost

Bei dem größten Zweig der Post, der Postsachen- beförderung (Briefe, Pakete und Zeitungen) betrug vie Gesamtzahl der Sendungen 1913 8,2 Milliarden, 1920

8.1 Milliarden, 1926 9,7 Milliarden. Die Personen­beförderung, die in den letzten Jahren durch Autos ausgebaut wurde, nahm folgende Entwicklung: 1913 sechs Millionen, 1920 2,7 Millionen, 1926 36 Millionen Reisende. Der Geldverkehr (Postscheck, Anweisungen, Postauf­träge, Nachnahmen) weist folgende Gesamtsummen auf: 1913 61 Milliarden, 1926 130 Milliarden Mark; die Zahl der Postscheckkunden betrug 1913 86 000, 1920 600 000, 1926 918 000. Im elektrischen Nachrichtenverkehr ist der Tele­graph mehr und mehr zurückgegangen, während der Fern­sprechverkehr sich außerordentlich entwickelt hat. Die Fern- sprechstellen betrugen 1913 1,2 Millionen, 1920 1,8 Millio­nen, 1926 2,7 Millionen. Die Kopfzahl des Verwal- tungs- und Betriebspersonals war 1913 259 000, 1920 394 000, 1927 295 000, unter letzteren rund 250 000 Beamte, der Rest Angestellte und Arbeiter. Tele­graphenarbeiter sind es heute 32 000 gegen 13 000 im Jahr 1913.

Das Reichsvermögen, das die Post bewirtschaftet, hat zurzeit einen Bilanzwert von rund 2F Milliarden Mark. Die Iahreseinnahmen der Post berechneten sich auf rund

2.1 Milliarden. Die Betriebskosten betragen für Personal 1,3 Millionen, für Sachkosten 700 Millionen. Im Haushalt 1928 ist eine Ablieferung an das Reich von 100 Millionen vorgesehen. Das Verhältnis der Ausgaben zu den Einnah­men (Betriebskoeffizient) betrug 1913 89,2 v. H., 1926 91,1 v. H. Infolge der Umbildung der Reichsbahn in eine Ge­sellschaft gemäß dem Dawesplan hat die Reichspost gegen 100 Millionen Mark mehr als früher für die Postbefärde-

j rung durch die Eisenbahn auszugeben.

von den Teilnehmern mit einer Badeanstalt verwechselt worden oder man hätte resigniert über die Möglichkeit philosophieren müssen, daß was der Frau recht, dem Manne nicht immer billig ist, so hatten diese sich sehr getäuscht. Wohl meist waren die Festteilnehmer im schon gehabten Vallstaat erschienen und die Ausländer hatten sicherlich in den meisten Fällen ihrHäs" selbst gerichtet. Durch dieses wohltuende Verhältnis war von vornherein eine gediegene und doch frisch-fröhliche Stimmung gegeben, die gewürzt war durch die ozonhaltige Schwarzwaldluft, die uns von dem offenen Ausblick auf den Schloßberg mit seinem Erand- und Pa^asthotel und seinem Sauerbrunnen für verknackste Herzen entgegenwehte. Wirklich, das Zukunftsgemälde des Herrn Malermeisters Jäger vereint mit Faschingsstim­mung ließ uns bombenfest an Nagolds Zukunft glauben. Leider konnten die prominenten Persönlichkeiten aus Na­golds Vororten Altensteig und Emmingen nicht kommen, da die Untergrundbahn Altensteig-Nagold untermHosen­bändel" stecken geblieben war und die Fluglinie nach der Oberamtshauptstadt wegen der allzu großen Schnelligkeit der FlugzerHe noch nicht eröffnet werden konnte. Die Kurv erwaltung wird sich aus diesem Grunde an bekannte Flugzeugkonstrukteure wenden müssen, damit für unsere Zubringerlinie Flugzeuge von der Geschwindigkeit des längst vergessenen Altensteiger Rutsch erfunden und bald­möglichst hergestellt werden. Für die fehlenden Persönlich­keiten aus erwähnten Vororten waren aber Vertreter aller Erdteile in unseren weltberühmten Kursaal geeilt, aus Afrika waren die Prinzen Omu Sai mit ihrem abfärben­dem Wesen anwesend, aus Indien der Maharadscha mit seiner Gemahlin, aus Italien, Holland, Rumänien, der modernisierten Türkei, dem Phantasieland usw. usw. Ilm aber Nagolds berühmte Vergangenheit nicht vergessen zu lassen, erschienen die Reigen tanzenden Schloßberg-Nixen, der Schloßberg Geist mit Gräfin Jma und schließlich kamen die Flößer mit einem lustigenJäkele sperr!" den Nagold fluß hinuntergefahren. Neben dem fröhlichen Sinn sorgte die schmissige Pariser Kurkapelle für die nötige Fidelitas. Der. Traum ist vorbei, die glitzernden Kleider hängen, nachdem sie mit liebender Hand geordnet und gestreichelt, wieder im Schrank und das schöne bunte und frohbewegte Fest gehört der Vergangenheit an. Das missliche Wette- am Sonntag hielt die meisten zu Hause und nur wenige sah man x, auf schmutzigen und schmierigen Wegen und Straßen vorsichtig vorwärtstastend sich ergehen. Am Abend flitzte hier und da ein dichtverhülltes Wesen um die Ecke und über die Straßen und husch, husch gings in den Löwen"-Saal hinein, wo so ungefähr-nach dem Motto'

Wie es Dir gefällt" eiü Faschingstreiben aufgezogen war. Sogar von Altensteig und anderen Orten hatten sich Un­entwegte hier ein Stelldichein gegeben. Nun ist der All­tag wieder da, die Arbeit und Pflicht hat wieder die Führung u. der soll sich schämen u. ist der Freude nicht wert, der sie auf Kosten des Vergnügens vernachlässigt.

Generalversammlung des Arbeiter-Gesangvereins Frohsinn".

Mit dem VegrüßungschorBrüder zur Sonne" wurde die am Samstag abend im LokalRose" stattgesundene Generalversammlung eröffnet, worauf der Vorstand den Tätigkeitsbericht des letzten Jahres erstattete. Aus diesem war zu entnehmen, daß der Verein ein sehr arbeits­reiches Jahr hinter sich hat und daß Dank der bewährten Leitung des unermüdlichen Dirigenten, Herrn Oberlehrer KözIe in Münster, und der teruen Hingabe der Sänger­innen und Sänger alle Veranstaltungen mit sichtlichem Erfolg abschlossen. Kassier Erat trug sodann den Kas­senbericht vor, der allgemein besriedigte, da ein Bar­bestand von 146,76 Mk. gebucht werden konnte. Bei Punkt Wahlen wurden das Amt des Vorstands als auch des Kassiers den seitherigen Inhabern übertragen. Der Vize- Vorstand Jakob Kössig, der leider krankheitshalber sich nicht mehr aktiv beteiligen kann, wurde in Anbetracht seiner Verdienste als Mitbegründer des Vereins und eif­riger Förderer zum Ehrenmitglied ernannt und an seine Stelle Mitglied E. Stark gewählt. Leider lehnte Schrift­führer Schwarz köpf eine Wiederwahl als Schriftführer ab, und wurde mit diesem Posten Mitglied G. Herb be­traut. Die Notenverwalter F. Falk und F. Kachele übernehmen wieder ihre Funktion fürs neue Jahr und nur das Amt des Strafkassiers ersorderte die Neubesetzung durch E. S ch u h m a ch e r, da Mitglied Ehr. Gauß beruf­lich verhindert war. Die seitherigen Ausschußmitglieder K. Schorpp, Fr. Schneider, Ä. Rapp, K. Stickel, Th. Mangold wurden einstimmig wiedergewählt, wäh­rend es bei den Ausschußmitglieder aus Reihen der Sänger und Sängerinnen in der nächsten Singstunde gewählt wer­den soll. Unter Punkt Verschiedenes wurde beschlossen, Mitglied A. Hammacher zum Vize-Dirigenten zu be­stimmen, sowie die Beteiligung des Vereins am 30jährigen Jubiläum des Arbeitergesang-VereinsFreiheit" in Mün ster im Juni d. I. zugesagt. Dem Wunsche aus der Ver­sammlung einen Vergnügungsausschuß zu bilden, wurde entsprochen. Mit dem ChorIch warte Dein" und deni Wunsche des Vorstands, auch fernerhin fest und treu zur edlen Sangessache zu halten, konnte die Versammlung ge­schlossen werden.