Seite 2 Nr. 17

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Samstag, 21. Januar 1828.

Erklärung des

Deutscher Reichstag.

Berlin, 20. Januar.

Lei der ersten Beratung des Reichshaushaltplans 1928 nahm zunächst das Wort

Reichskanzler Dr Marx:

Ich halte es für zweckmäßig, vor Eintritt in die Be­ratung des Etats einen Gegenstand zu erörtern, der die Presse beschäftigt hat, die sogen Phöbus-Angelegenheit.

Es handelt sich im wesentlichen um Maßnahmen zu­gunsten der Phöbus-Filin-Aktiengesellschast. dann auch um «ine Verbindung des Reichswehrministeriums mit dem Berliner Bankverein, von dem die Marine-Aktien über­nommen und dein sic durch Bürgschaften große Kredite ge­leistet hat. Die finanziellen Maßnahmen wurden von dem Leiter der Seetransport-Abteilung, Kapitän zur See Loh- «ann, eingeleitet mit Ausnahme der Bürgschaften. Mit der Unterstützung der Phöbus-Gesellschaft bezweckte Kapitän Lohmann, der Uebersremdunqsgesahr vorzubrugen und ihre »ationale nicht nationalistische Einstellung sicherzu­stellen. Wenn in der Presse in Abrede gestellt wurde, daß eine Ueberfremdungsgefahr bestanden habe, so kann das ohns weiteres als unrichtig bezeichnet werden. Es ist be­kannt. daß ausländisches Kapital bei ollen deutschen Film- unternchmungen Einfluß gesucht hat.

Die auf das Jahr 1924 zurückgehende und zuerst finan­ziell geringe Anteilnahme der Phöbus-AG hat. als die

A. Oktober vorigen Jahres zum Unterwachtmeister'beför­dert.

Iliegerüenkmal. Für den 1. April ist. wie bereits kurz berichtet wurde, die Einweihung des Denkmals für die Gefallenen der Flieger-, Luftschiffe» und Flugabwehr­verbände auf dem Waldfriedhof in Stuttgart vorgesehen. Damit geht ein langersehnter Wunsch aller früheren An­gehörigen dieser zahlreichen Verbände in Erfüllung. Die Tradinonstruppenteile der württ. Flieger (2./R.R. 18), Lust- schiffer (1/K.Ä. 5) und Flugabmehrtruppen (9 A R. 18) werden voraussichtlich daran teilnehmen, ebenso haben die Flieger in Böblingen und Dr. Ecken er aus Friedrichs­hafen ihr Erscheinen in Aussicht gestellt. Alle früheren Angehörigen dieser Verbände werden um ihre Adresse ge­beten. die entweder bei den Traditionstruppenteilen oder beim Württ. Luftfahrt-Verband einzusenden wäre. Der Württ. Luftfahrt-Verband, Stuttgart, Fürstenstraße 1, nimmt gern noch Gaben für das Denkmal entgegen.

Rosriedlicher aus eiuer Versammlung der Friedens- geseüschast. Im Sieglehaus hielt am Donnerstag abend der frühere General Frhr. o. Schönaich in einer Ver­sammlung der Friedensgesellschaft eine Rede, in der er schwere Angriffe gegen das Offizierskorps richtete. Den Offizieren warf er unter anderem Feigheit vor, weil sie es nicht wagten, ihm in seinen Versammlungen entgegen­zutreten. Der Landesvorsitzende der Bereinigten Vater­ländischen Verbände, Alfred Roth, wollte als Reserve­offizier antworten, wurde aber am Sprechen verhindert. Alfred Roth wurde vom Podium herabgeschleppt und ge­stoßen und in einer Weise mißhandelt, die jeder Beschrei­bung spottet. Ein junger Stahlhelmer, der ihm zu Hilfe eilte, wurde blutig geschlagen. Die erregte Stimmung im Saal wurde nicht im wenigsten dadurch hervorgerufen, daß der Versammlungsleiter mitteilte, Stahlhelmer hätten Stinkbomben geworfen. Daß Stinkbomben geworfen wurden, ist Tatsache: daß sie von Stahlhelmern geworfen wurden, ist durch die polizeiliche Untersuchung nicht fest- bestellt worden.

Aus dem Lan-e

Hohenheim, 20. Jan. Antrittsverlesung. Am Samstag, den 14. Januar, hielt der jetzige Vertreter der Zoologie an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohen­heim, Privatdozent Dr. R. Vogel-Stuttgart über das Thema: Ziele und Wege der angewandten Insektenkunde.

Iteckarsukn, 20. Jan. Fe st genommen. Der ver­wegene Bauernhauseinbrecher Weber, der unter sehr erschwerten Umständen aus dem Landesgefängnis ausbrach und die Hohenloher Gegend unsicher machte, ist in einer Scheuer in Willsbach festgenommen worden.

Tübingen. 20. Jan. General v Hofacker ch Gestern starb nach längerem Leiden im Alter von 66 Jahren der in weiten Kreisen bekannte Generalleutnant a. D. Eberhard von Hofacker. Er war einer der tüchtigsten Truvpen- führer im Weltkrieg, .zuerst in Flandern, bei Lodz und an der Bzura, dann war er hervorragend beteiligt an d?r be­rühmten Erzwingung des Uebergangs über die Wechsel bei Jwangorod in Polen. Im Jahr 1917 übernahm der Ge­neral, nachdem er bisher preußische Truppen besebligk hatte, die Führung der 26. (württ.- Infanterie-Division »nd zeichnete sich in den großen Abwehrschlachten an der Comme und bei Arras und darauf bei dem Jsonzo-Eindruch in 3ka- ken und der Zurückwerstma des italienischen Heers über den Togliomentv bis an die Piave aus. Für seine ausgezeich­nete Führung wurde ihm der höchste Orden Pour le Merite

mit Eichenlaub verliehen und er wurde zum Kommandieren­den General des 51. (preuß.) Armeekorps befördert, das er auch tm Frühjahr 1818 an der Westfront führte und mit de mer in dm: großen Märzoffensioe bis vor Annens vor­stieß. Rach dem Krieg nahm General v. Hofacker seinen Abschied und nahm seinen Wohnsitz in Tübingen, wo er sich eifrig an der vaterländischen Bewegung beteiligte und mit so großem Erfolg in der Studenkenhilfe betätigte, daß ihn die Universität Tübingen zum Ehrensenakor ernannte.

General v- Hofacker war ein Sohn des bekannten württ. Londesoberstallmeisters Hosacker und seiner Frau geb. Frsiin von Barnbüler, der ältesten Tochter des früheren württ. Ministers und Freundes Bismarcks.

Die Leiche wird nach Stuttgart überführt und wird am Samstag, nachmittags 3 Uhr, auf dem dortigen Wald­friedhof beerdigt.

Mergelstetten OA. Heidenheim, 20. Jan. Aus dem Zug geschleudert. Ein hiesiger junger Mann, der am Sonntag abend den letzten Zug aus Richtung Aalen benützte und aus jugendlichem Leichtsinn die Trittbretter als Standort gewählt hatte, wurde bei der Pumpstations­kurve von seinem Stand heruntergeschleudert, fiel auf die neben dem Bahnkörper dort laufenden Signaldrähte, wo­durch die Wucht des Sturzes gemindert wurde, so daß er schließlich mit einer verstauchten Hand und dem Schrecken davonkam.

Reichskanzlers

Notwendigkeit einer Gejchäftscrmeuerung und damit einer Erhöhung des Gsldbedürfnisses austral. anfangs 1925 zur llebernahme von Aktien durch Kapitän Lohmann und des weiteren Gewährung von Bürgschaften geführt Die erste Bürgschaft in Höhe von 3 Millionen Mark datiert vom 2V. Mürz 1926 und ist von dem damaligen Reichsfinanz­minister, dem Reichswehrminister und dem Chef der Ma- rineteitung gegengezeichnet, dagegen nicht vom damaligen Reichskanzler. Der Kredit, für den die Bürgschaft geleistet wurde, war von der Phöbus-AG. in regelmäßigen Raten abzutragen, was bisher auch geschehen ist, mit der Wirkung, daß der Kredit nahezu zur Hälfte abgedeckt ist. Ueber diese Bürgschaft hinaus hat aber, wie die Ermittlungen ergeben haben, Kapitän Lohmann der Phöbus-AG. weitere Bürg­schaften in Höhe von 3,5 Millionen und 920 000 RM. zu Lasten des Reichs gewährt.

Kapitän Lohmann hat weiter Aktien des Berliner Bank­vereins in Höhe von 1,5 Millionen Mark für das Reichs- wehrmimsterium erworben. Hierbei sei dem Reich ein Verlust von 675 090 Mark entstanden. Mit weiteren Ver­lusten müsse gerechnet werden. Mittel hätten Kapitän Loh­mann aus der Abwicklung des Kriegs und seiner Folge­erscheinungen zur Verfügung gestanden. Diese Mittel seien heute völlig ausgeschöpft. Zu beanstanden sei auch der An­kauf des Hauses Lützowufer 3, dessen Preis 588 000 Mark betragen habe. Gegen Kapitän Lohmann sti seitens des Wehministeriums ein Verfahren eingeleitet worden, das noch in der Schwebe sei.

Berg bei Ehingen, 20. Jan. SichselbstdasToten- glöcklein geläutet hat am letzten Montag morgen Mesner Th. Braig. Nachdem er wie üblich das Gebet- glöcklein in der Kapelle geläutet hatte, begab er sich nach Hause und legte sich nocheinmal zur Ruhe. Von diesem Schlummer ist er nicht mehr ausgemacht. Ein Schlagansall hat dem Leben des alten Mannes sin Ende bereitet.

Aus Stadt und Land

Nagold, 21. Januar 1928.

Herrschen ist Unsinn, aber Regieren ist Weisheit. Man herrscht also, weil man nicht regieren kann.

Seume.

Vom Sinn unserer Zeit

Der Geschichtsforscher Ranke hat das Wort geprägt: Jede Periode der Geschichte ist zu Gott hin." Das scheint bei unserem Zeitalter der Wissenschaft, der Maschine^ der Wirtschaft nicht zu stimmen.Die Bewunderung und die immer tiefere Erforschung der Naturgesetze ist für viele Menschen an Stelle der Religion getreten. Die großen Finder und Bezwinger der in der Natur verborgenen Kräfte und Strahlungen brachten prometheische Gaben, vor denen der Verstand sich beugt; das Gebiet des Technikers erschien als das eigentliche Reich des Wunders", schreibt die füh­rende sozialistische Zeitung Deutschlands. Und die Wirt­schaft, das feingegliederte System, das die fernsten Länder in seinen Bannkreis zieht und miteinander verbindet, um unendlich viel mehr Menschen als einst Raum und Nah­rung zu spenden, ist sie nicht eine Art Vorsehung geworden, die die restlose Hingabe des Menschen erfordert?

Aber die Enttäuschung über diese neuen Götter bricht seit dem Weltkrieg mit Macht herein.Alle diese For­schungen führen gerade bis dort hin, wo die Rüffel erst beginnen, und wo unser Geist mit doppeltem Eifer und gesteigerter Unruhe zu fragen anhebt", sagt von der Wissen­schaft ein Börsenblatt.Was hat sich durch die Erfüllung der technischen Wunder an dem Gut und Böse der mensch­lichen Natur geändert?" fragt jene sozialistische Zeitung. Der Mensch ist durch diese Geschenke nicht besser geworden, er ist sachlicher geworden. Aber hinter dieser Sachlichkeit verbirgt sich eine Unersättlichkeit der Ansprüche, ein Unmaß von Undank, andachtlose Naturentfremdung: die seelische Verarmung."

Der Sinn unserer Zeit ist. daß sie sich auf allen Ge­bieten unvermutet vor die Abgründe der Menschenseele und ihres Jenseits gestellt sieht und darum zu einem neuen Suchen getrieben ist. Dazu noch einmal ein Wort aus der angeführten Wirtschaftszeitung:Bedeutet denn das innere Suchen unserer Zeit etwas anderes, als daß sie Gott wieder­zufinden aufs eifrigste bemüht ist?"

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Feste und Veranstaltungen

Sonntag: 2 Uhr Stiftungsfeier der Freien Schreiner- Innung im Löwensaal.

>43 Uhr Kreisligaspiel (S.V.N. l. 1. F. C. Pforzheim) auf dem Sportplatz an der Calwer Straße.

8 Uhr Lichtbildervortrag des Bundes für Vogel­schutz im Traubensaal.

Samstag: 8 Uhr Generalversammlung des Reichsbundes der Kriegsbesch, etc. imAnker".

Die Mitgliederversammlung des Bereinigten Lieder- und Sängerkranzes Nagold am Mittwoch, den 18. Januar 1928

fand anschließend an die ordentliche Singstunde im Lokal zurTraube" statt. Der Vorstand, Herr Präzeptor Wie­land erössnete die Versammlung mit einem kurzen Rück­blick aus das verflossene Vereinsjahr, das trotz mancherlei Hindernissen und Hemmungen den Verein in seiner Arbeit der Pflege des deutschen Lieds von Erfolg zu Erfolg schrei­ten sah. Mit Bedauern mußte sestgestellt werden, daß aus den Reihen der passiven Mitglieder niemand der Ver­sammlung anwohnte, es mag dies vielleicht auf den etwas späten Zeitpunkt des Beginns der Versammlung zurück­zuführen sein. In dem hierauf folgenden Jahresbericht gab der Schriftführer, Spark.-Dir. Ott, einen lückenlosen Auszug aus der vielseitigen Betätigung des Vereins im letzten Jahre. Zu erwähnen wären vor allen Dingen 2 wohlgelungene Konzerte, die unter der bekant tüchtigen Leitung des Chormeisters, Herrn Oberlehrer Erieb, einen unstreitbar schönen Erfolg ergaben. Ein großes Ver­dienst für das Gelingen dieser Veranstaltungen hat sich auch der Vorstand des Vereins erworben, der schon so oft in un­eigennütziger Weise die Rolle des Solisten ausfüllte und am Flügel war es Herr Hauptlehrer Nickt, der uns schöne Proben seiner hochentwickelten Musikkunst jeweils bei den Konzerten bot. Daß die geselligen Veranstaltungen des Vereins ebenfalls nicht zu kurz kamen, davon zeugt ein wohlgelungener Ausflug nach Liebenzell und ein Familien­

abend im November letzten Jahres. Eine besonders schöne tzerer war sodann das 50jährige Sängerjubiläum von unserem Vizevorstand. Herrn Louis R e n t s ch l e r, ein Er­eignis ,das in der Geschichte des Vereins mit Stolz fest- gehalten werden kann. Neben seiner eigentlichen Aufgabe der Pflege des Männergesangs, hat der Verein noch nie versagt, wenn es galt, im Dienste der Allgemeinheit dem Nächsten zu helfen. Erinnert sei hiebei an das Wohltätia- keltskonzert anläßlich der Unwetterkatastrophe im Mai 1927 und die Veranstaltung des Sparerbundes im Herbst letzten wahres. In wirklich, musterhafter und vorbildlicher Weise wurde sodann von dem Hauptkassier, Herrn Geschäftsführer Schnabel, der Rechnungs- und Kassenbericht für 1927 vorgetragen. Mit einem Dereinsvermögen von 202.37 einer aktiven Mitgliederzahl von 96 Sängern und einem passivem Mitgliederbestand von 234 ist der Verein ins neue Jahr übergetreten. Daß die Sanierung der Vereins­kasse so gute Fortschritte machte, haben wir der tatkräf­tigen Amtsführung des Kassi.-ers zu verdanken und der leb­hafte Beifall am Schluß seines Berichts brachte dies am besten zum Ausdruck. Nachdem noch der Vergnügunas- kassier, Herr E. Eckert, die Werbetrommel für den kom­menden Ausflug gerührt hatte, eine kleine Satzungsände­rung in Bezug auf die Kassenführung auf Vorschlag des Vorstands einstimmig Annahme fand, wurden noch Flügel­anteilscheine verlost und dabei allseitig der Wunsch zum Ausdruck gebracht, daß die Besitzer der verlosten Anteil­scheine möglichst dem Vereinskassier nicht auf den Leib rücken sollen. Der Bericht des Straskassiers, Herrn Haus­verwalter Wreden, löste wie jedesmal viel Humor aus. Als erfreuliche Tatsache kann festgestellt werden, daß der Singstunden-Besuch gegenüber dem Vorjahr eine stetige Aufwärtsstrebung gezeigt. Insgesamt wurden im Jahr 1927 46 Singstunden abgehalten. In seinen Schlußworten faßte sodann der Vorstand den Dank an alle Mitarbeiter in treffenden Worten zusammen, wobei er insbesondere die Tätigkeit des Chormeisters würdigte, ohne die die Erfolge des Vereins nicht hatten verbucht werden können und er­mahnte die Mitglieder, auch fernerhin dem Verein Treue zu halten. Nachdem dann noch Herr Sattlermeister Braun den Dank der Mitglieder an den Vorstand zum Ausdruck gebracht hatte, konnte die glatt und harmonisch verlaufene Versammlung als beendigt betrachtet werden und mit den besten Wünschen und Hoffnungen für das Jahr 1928 be­schloß man diesen Abend bei gemütlichem Zusammensein unter Vortrag einiger Lieder. O.

Für die Mitglieder der Körperschastsbeamten-, Orts­vorsteher- und Eemeinderechnervereinigung, sowie des

Zentralverbandes der Gemeinde- und Körperschafts- Beamten

der Bezirke Nagold, Calw, Freudenstadt, Herrenberg, Horb und Neuenbürg findet am Samstag, den 4. Februar, nach­mittags 2 Uhr, in Nagold eine wichtige Versammlung statt, in der u. a. Verwaltungsdirektor Schmid vom Württ. Gemeindetag und Oberrechnungsrat Einsele sprechen wird. Die Themen werden sein:Die Verreichlichung der Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer und andere bren­nende Gemeindefragen undBesoldungsneuordnung." Näheres wird zur gegebenen Zeit noch bekanntgegeben.

Bund für Vogelschutz.

In dankenswerter Weise führte gestern Herr Traut- wein aus Stuttgart an Hand trefflicher farbiger Licht­bilder die Schüler der hiesigen Schulen in die heimische Vogelwelt ein. Allerdings verließ er das eigentliche Vogel­thema bald und erzählte von seiner Spitzbergen-Reise. Es war eins Lust, seine geradezu großartigen Naturaufnah­men zu genießen. Sie sind so vollkommen, daß die Natur selbst aus ihnen zum Beschauer spricht. Da sah mansel­tene Vögel" z. B. Murmeltiere, Gemsen, Adler, mit Fern­objektiv ausgenommen. Der Zauber der Alpenwelt.ent­hüllte sich und dann die Polarwelt mit Mitternachtsonne, schwimmenden Eisbergen, Eskimos. Spannend waren die Schicksale der Expedition. Dem Vortragenden ist am Sonn­tag abend ein voller Saal, den Bestrebungen des Vogel­schutzbundes ein stattlicher Zuwachs an Mitgliedern zu wünschen.

Beerdigung.

Unter zahlreichem Trauergefolge, welchem die Stadt­kapelle Nagold voranschritt, wurde gestern ein junger Mit­bürger zu Grabe getragen, der nach langem, schwerem Lei­den von einer tückischen Krankheit dahingerafft wurde. In den verschiedenen Nachrufen kam die Beliebtheit und Wertschätzung, deren sich der älteste Sohn des Möbelfabri­kanten Adolf Schnepf in seinem Betrieb erfreuen durste zum Ausdruck. Der Lieder- und Sängerkranz weihte seinem früheren Sangesbruder und Sohn des Vizedirigenten ein letztes Lied.

UnsereFeierstunden"

führen uns durch eine Kohlezeichnung nach der vielbesun­genen Studentenstadt Heidelberg, in den Winter nach Ruß­land, ins schöne Tirol, nach Oberbqyern, zum Hochwasser- nach London, zu dem furchtbaren Explosionsunglück nach Berlin, zeigen uns ein neuartiges Streifen- und lleberfall- fahrzeug der Polizei und schließlich fünf Generationen in einer Familie. Der RomanDie Flucht ins Morgen­land" erfährt seine Fortsetzung und erzeugt unbedingt eine immer höhere Spannung bei seinen Lesern. Auch die Ecke Rätsel und Humor" ist in ihrer beliebten Art wieder aufgebaut.

Untertalheim, 19. Jan. Schafweideoerpachtung Der Eemeinderat hat heute die Eemeinde-Schafweide für die Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1928 dem Johannes Müller, Bauer und Schäfer, hier, um ein Pachtgeld von 700 Mark zugeschlagen.

Unterjettingen, 21. Jan. Kündigung der Post agentur. Nach über 28jähr. Dienstzeit bei der Postver­waltung ist heute Schultheiß Brösamle als Postagent freiwillig zurückgetreten, dem Tag, wo er vor 24 Jahren beim Militär Invalide wurde. Ueber die Neubesetzung werden wir später berichten.

Herrenberg, 20. Jan. Vermißt. Autounfall. Die Tochter Maria des bei der Stadt angeftellten Tag­löhners Röhm, die in Nürnberg als Schwester tätig war. ist seit Anfang Januar vermißt. Nach einem Besuch bei

der beliebte Roman von Elsbeth Borchart ist in Buch­form zu «4t 3. vorrätig in der Buchhandlung Zaiser,^-Nagold.