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Ragolder Tagblatt „Der Gejelljchafter"
Samstag, 14. Januar 1928
Abg. Schweizer (BB): Die Entschädigungen für die
Enteignung bei den Bahnbauarbeiten in Eutingen sind ungenügend. Die Reichsbahngesellfchaft ist eine internationale Erwerbsgesellschaft mit unbeschränkter Rücksichtslosigkeit geworden.
Abg. Dr. Mauthe (Dem): Das alte Postamt in Schwenningen steht seit 2 Jahren leer, weil die Oberpcht- direttion zu hohe Mietzinse verlangt. Die württ. Regierung sollte nicht nur politische, sondern auch kleinere wirtschaftliche Belange des Landes beim Reich vertreten.
Nach weiteren Ausführungen des Abg. Melchinger (BB.) »erden die Weiterberatungen auf morgen vertagt.
Mrllembera
Stuttgart, 13. Jan. Berwaltungsberichk der Stadt Stuttgart vom Jahr 1927. Die Gesamtschat- betrug Ende Dezember 1927 rund 45 Will. Reichsmark, davon waren rund 2 Millionen Mark schwebende Schul- bei der Städtischen Girokasse und rund 43 Millionen Reichsmark fundierte Schulden. Nach der Stuttgarter Aufwertungsregelung wird für 1000 -,ll Altbesihanleihe eine Ab- Vsungsanteihe im Einlösnngswert von 200 Mark mit einem heutigen Kurswert von 150 Mark gewährt, während bei der gesetzlichen Rormalregelung für 1000 Mark Altbesitz- aaleihe eine Ablösungsanleihe mit einem Einlöfungswert von nur 125 Mark und einen heutigen Kurs von schätzungsweise SS Mark zugeteilt würde.
Das Gemeinwesen befand sich in fortschreitender Aufwärtsentwicklung- Geheimrat Dr. Bruckmann hak aus Befriedigung über die Werkbundausstellung dem Gemeinderat einen nach einem 100 Jahre alten Modell gearbeiteten prachtvollen silbernen Pokal als Stiftung für den städtischen Silberschatz gesandt. Die Kraftwagenliniengesellschaft wird eise neue Linie Stöckach—Prag einrichten und außerdem einen regelmäßigen Betrieb zum Waldfriedhof demnächst aufnehmen. Durch die Förderungsmaßnahmen der Stadt und der Wohnungskreditanstalt sind im Jahr 1927 rund 2000 neue Wohnungen geschaffen worden. Der Fleischverbrauch hat sich von 52,5 auf 55,3 Kg. pro Kopf der Bevölkerung erhöht. Dos Bad in Heslach wird anfangs 1929 eröffnet werden. Beim Fürsorgeamt ist die Gesamtzahl der Ilnterstühungsgesuche von 86 681 im Jahr 1926 auf 97 000 im Jahr 1927 gestiegen. In den Fürsorge- «rstalten waren 1009 Personen gegen 1112 im Borjahr nntergebrachk. Der Gasverbrauch ist von 59 Millionen auf 66 Millionen Kubikmeter gestiegen. Im Großkraftwerk Münster hat die Tageserzeugung zum erstenmal 500 000 kwh. überschritten, 19 Kllometer Straßenlänge wurden mit elektrischer Beleuchtung neu versehen. Die Frage des Neubaus einer weiteren leistungsfähigen Wasserversorgungsanlage im Schwarzwakd drängt zur Entscheidung.
Die konfessionellen Verhältnisse bei der Slellenbesehung « Stuttgart. Auf eine Anfrage des demokratischen Gemeinderatsmitglieds Hofacker teilte die Stadtverwaltung mit. daß im Vergleich zum Stand vom 1. April l1916 bei den männlichen Beamten keine wesentliche konfessionelle Verschiebung eingetreten sei. dagegen sei die Zahl der katho- lffchen weiblichen Beamten gestiegen. 1927 war der Stand so: männlich 81,5 o. H. evangelisch, 16,6 v. H. katholisch; weiblich 85,6 v. H. evang., 13,3 v. H. kath.
Die Baukosten der Weißenhchsiedlung (sog. Werkbund- «rsstellung) beliefen sich alles in allem auf 1492 000 Mark, wodurch die bisher bewilligten Kosten um 42 000 Mark überschritten wurden. Der Gemeinderat bewilligte die Nachforderung in der Hosfnung, daß die Summe durch den von der Reichsforschungsgesellschaft in Aussicht gestellten Beitrag gedeckt werden könne.
Stuttgart, 13. Jan. Feststellung mangelhafter Ausführung der Fleischbeschau. Wind bei einer Nachuntersuchung emgeführten Fleisches die mangelhafte Ausführung der am Schlachtort vollzogenen ersten Beschau festgestellt, so hat nach einem Erlaß des Innenministeriums die Ortspolizeibehörde des Feststellungsortes alsbald das Oberamt zu benachrichtigen. Dieses hat, sofern der Ort der ersten Beschau in einem anderen Oberamtsbezirk liegt, dos .zuständige Oberamt zu verständigen. Hat die mangelhafte Beschau an einem außerwürttembergischen Ort stattgefunden, so ist vom Oberamt dem Ministerium eine Tatbestandsaufnahme beschleunigt vorzulegen. In allen besonders eiligen Fällen (z. B. bei Fleischvergiftungen) hat die Ortspolizei- behö rds des Feststellungsorts diejenige des Schlachtorts auch unmittelbar in Kenntnis zu leben.
Lehrberechtigung. Dem Regierungsbaumeister Hans Seytter in Stuttgart ist die Lehrberechtigung für das Lehrgebiet Innenausbau an der Abteilung für Architektur der Technischen Hochschule Stuttgart erteilt worden.
Gefaßter Einbrecher. Der 33 Z. a. verh. Wirtschafts- affistent Richard Beer, der schon vorbestraft ist, wurde anfangs Dezember v. I. in Hornberg festgenommen. Er hatte sich dort als Oberleutnant a. D. und Rittergutsbesitzer ausgegeben. Auch in andern deutschen Städten ist er mit falschen Namen aufgetreten und hak vor allem in letzter Zeit im Nagold- und Enztal Laden- und Mirkschaftsein- brüche begangen. Insgesamt handelt es sich um 40 Fälle, bet denen Beer eine Beute von etwa 2000 Mark machte.
Dom Tage. Am Mittwoch abend hörte man in der Reuchlinstraße eine heftige Explosion. Eine Bettflasche, die verschlossen aufs Gas gestellt worden war, zersprang und zertrümmerte Fenster und Türen vollständig. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Anwohner sind nicht wenig erschrocken, da sie sine Gasexplosion vermuteten.
A«s dem Lande
Mainharbt. 13. Jan. Jndustrieniederlassung. Hier beabsichtigt sich ein Industrieunternehmen nieder- zutaffen. Gesucht werden zirka 100 Arbeiter und Arbeiterinnen.
Amrich-Hausen OA. Künzelsau, 31. Jan. Werber der Fremd «mlegion. Am 6. Jan. wurde ein junger Mann von Amrichshausen, der sich auf dem Heimweg von seiner Arbeitsstätte befand, abends auf der Straße Amrichs- hansen—Künzelsau von einem Auto zum Mitfahren eingeladen. Die Besitzer des Autos wollten ihn nach Haus fahren, doch weigerte sich der junge Mann, darauf einzugehen. und sagte, er könne die kurze Strecke vollends zu Fuß gehen. Nachdem die Autofahrer noch fragten, ob der Mann jeden Abend diesen Weg zurücklege, öffneten diese
plötzlich den Wagenschlag und vier Mann stiegen aus, um sich des jungen Mannes zu bemächtigen, der nun eilends die steile Böschung der Weinberge hinab floh; die Entführer oerio'aten den Fliebenden und suchten mit der Taschenlampe
nach ihm. Wie durch ein Wunder entkam der junge Mann seinen Verfolgern, in denen man Werber für die französische Fremdenlegion vermutet.
Tübingen, 13. Jan. 7 0. Geburtstag. Stadtpfarrer G. Sautter konnte in voller Gesundheit und Rüstigkeit seinen 70. Geburtstag feiern. Der Geistliche, der am 1. Dezember in den wohlverdienten Ruhestand trat, steht Heu!« noch bis zur Wiederbesetzung der Stelle im Dienste der Spitalkirchengemeinde.
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der Korsett- und Triko! abrik von Wilhelm Keller erfaßte beim Fensterputzer, in der Nähe einer Transmission der Treibriemen die Haare eines 15jährigen Mädchens, Emma Ahrle Lcurfen <, ^ wobei der Unglücklichen die ganze Kopfhaut bis zu den Augenhöhlen abgerissen wurde, auch At sie mnere Verletzungen erlitten. Die Bedauernswert ist im hiesigen Krankenhaus den schweren Verletzungen er-
Aus Stadt «ndLand
Nagold, 14. Jan. 1928.
Freiheit und Gleichheit bestehen darin, daß jeder einzelne Mensch in seiner Lebenssphäre, sei nun dieser Kreis so eng gezogen, als man wolle, Despot sein darf. Ludw. Börne.
Zum SouuZag
wenn du noch eine Butter hast!
Die Well durchwandernd fand ich aüerwarls:
Sein Mensch kann lieben wie ein Mutterherz.
Badenstedt.
Die mittelmäßigste Mutterliebe, mit allen Beimischungen mütterlicher Selbstsucht, ist doch ein Riese gegen alle kindliche Liebe. Bismarck.
Das Mutterherz ist der schönste und unverlierbarste Platz des Sohnes, selbst wenn er schon graue Haare trägt. — und jeder hat im ganzen Weltall nur ein einziges solches Herz. A. Stifter.
Mutterliebe!
Allerheillgsles -er Liebe!
Ach! die Erdensprache ist so arm!
Oh! vernahm ich jener Engel LHSre,
Hört' ich ihrer Töne heilig Klingen.
Worte der Begeisterung wollt' ich singen: «Heilig, heilig ist die Mutterliebe"!
Wilhelm Hauff.
Jugend und Zukunft
Noch selten war die Jugend so von allen Seiten umworben, wie in unserer Zeit. Verbände, Klubs, Parteien, Weltanschauungsgemeinschaften, religiöse Gruppen, kurzum, wer für Bestrebungen irgend welcher Art Boden und Bestand in unserem Volk gewinnen will, macht sich an die Jugend. Das gemeinsame Losungswort all dieser Wettbewerber lautet bekanntlich: „Wer die Jugend hat, hat die Zukunft." Ein kluges Wort — nur daß die Jugend selber, bei der doch letztlich die Entscheidung liegt, es leidenschaftlich ablehnt. Sie will nicht vor irgend einen Wagen gespannt sein, den die Erwachsenen mit ihrer Fuhr beladen haben; sie will ihr eigenes gottgegebenes Lebensrecht.
Das ist ein Stück vom ewigen Kampf der Jungen gegen die Alten, den die jetzt erwachsende Generation doch selber auch einst gegen die vorangegangene geführt hat. Wir Erwachsene müßten uns darum überlegen, ob sich nicht jenes Schlagwort umdrehen läßt. Wer die Zukunft hat, der hat die Jugend". So ist's richtig. Die ureigene Bestimmung der Jugend liegt in den kommenden Dingen; das Zukunfts- kräftige zieht sie mit magnetischer Macht an. Darin liegt unser Recht, bei der Jugend für lebendiges Christentum zu werben. Mag sein, daß wir nur das Gewand Christi ersaßt haben; aber wer nur in wirkliche Berührung mit ihm kam, der weiß, daß seine ganze geistige Fülle erst in der Zukunst und von kommenden Geschlechtern erfaßt werden kann. In diesem Sinn hat der Christ die Zukunst und kann die Jugend über sich hinaus auf diese Verheißung weisen. Und ivlcher selbstlose Dienst einigt zwanglos die Jungen mit den Site«.
Feste und Veranstaltungen.
Nagold: 5 Uhr Weihnachtsfeier des Musikvereins
„Concordia" in der „Traube".
1 Uhr SVN. — F.-L. Mtburg (A-Klasse) auf dem Sportplatz a. d. Calwer Straße.
2 Uhr Eautagung des Neckar-Nagold- Eaues des Fußballverbandes im Waldhornsaal.
>43 Uhr SVN 1. — Ersingen (Kreisliga) auf dem Sportplatz a. d. Calwer Straße.
>48 Uhr Jugendbund der Methodistengemeinde, Kirchstraße 11, Deklamatorium: Heilige Berge.
8 Uhr Mitgliederversammlung der Museumsgesellschaft in der „Krone". Jselshausen: 3 Uhr Weihnachtsfeier des Gesangvereins „Frohsinn" im „Lamm".
Eoangelisationsoorträge der Methodistengemeinde.
Auf die vom 15. bis 20. Januar in der Methodistenkirche (Evangelische Freikirche), jeweils abends 8 Uhr stattfindenden Evangelisations-Vorträge sei auch an dieser Stelle hingewiesen. (Siehe Inserat!)
Zu der Körperverletzung,
die wir am Donnerstag berichteten, wird uns noch mitgeteilt, daß sich der betreffende K. selbst auf der Wache stellte und inzwischen wieder freigelassen wurde.
Unsere «Feierstunden"
Es ist ganz merkwürdig, mit welcher Findigkeit der Mensch stets Neues auskundschaftet, um sich eine Freude bereiten zu können. Vor Jahren hatte doch kaum jemand daran gedacht, mit einem Boot ähnlichem Gebilde auf dem Eise herumzusegeln, obwohl der Segelsport einer der ältesten Sportarten und der Weg zum Eissegeln doch nur ein ganz kleiner ist. Nicht nur vom Eissegeln erzählen uns die „Feierstunden" und zeigen uns hiervon Bilder, sondern sie lassen aus auch durch besonders schöne Momentaufnahmen den Wintersport aufs schmerzlichste vermissen. Daß man nicht nur in Altensteig Leutchen hat, die aus der einen
Seeseite baden, während auf der anderen Schlittschuh gelaufen wird, zeigt uns ein Bild vom Wannsee bei Berlin. „Trachten aus dem Walisertal", „Die neue Personenluftseilbahn in der Schweiz", „Der Entwurf zum neuen Völkerbundspalais", „Die größte Talsperre Europas im Bau", „Billige Eisgewinnung" sind andere Bilder aus der beliebten Bilderbeilage. Der Roman „Die Flucht ins Morgenland" ist kein Phantasiegebilde, sondern erlebt, vielleicht sogar von den meisten erlebt, die in der Welt draus- sen auf eigenen Füßen gestanden haben und um des bißchen Lebens Willen vor dem „Mammon imperator" knien mußten. In „Ein Hüttenerlebnis", „Höhenleben" u. a. findet der- textliche Teil reichen Beitrag.
Fremdenverkehr in Nagold im Jahre 1927.
Am 1. Januar ds. Js. waren in Nagold 108 Fremden zimmer mit insgesamt 148 Betten vorhanden. Beherbergt wurden im verflossenen Jahre zusammen 3373 Passanten und Kurgäste bei 5246 Uebernachtungen. Die Zahl der Uebernachtungen hat Heuer seit der Markstabilisierung ihren höchsten Stand erreicht und überragt das Jahr 1926 trotz der ungünstigen Witterung, die nicht ohne Einfluß war, um 732. Eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung des Fremdenverkehrs läßt sich unverkennbar feststellen. Bedenkt man jedoch, daß sich bei 148 Betten und höchstmög lichste Belegung jährlich rund 54000 Uebernachtungen ergeben würden, so muß festgestellt werden, daß der Tätigkeit des Fremdenverkehrs-Vereins und der Rührigkeit der Wirte noch weite Schranken gezogen sind.
Arzt und Religion.
ep. Zu den sich immer stärker mehrenden Stimmen der Wissenschaft, die sich offen vom Dogma des Materialismus abwenden, gehört auch eine bemerkenswerte Schrift, die der Vorstand der medizinischen Klinik in Tübingen Prof. Dr. Otfried Müller über die Stellung der Medizin zu den anderen Wissenschaften kürzlich veröffentlicht hat. Mit tiefem Ernst wird in den hier erörterten „Weltanschauungsfragen eines Arztes" auch die Bedeutung der Religion besprochen.
Ueber ihren praktischen Wert für die Kranken sagt Prof. Müller: „In schwerer Krankheit und beim Sterben kommt praktisch viel darauf an, wie sich der Kranke einstellt. Ich habe wenigstens in einer doch nun allmählich nicht mehr ganz kleinen Erfahrung vom Kranksein und Sterben rein relativistisch orientierter Rationalisten nur ganz selten besonders Rühmenswertes gesehen. Bei denen auf das Absolute Gerichteten schien mir das Unabwend- liche und Natürliche leichter von statten zu gehen". Daher stimmt der Verfasser im Blick auf die ärztliche Kunst lebhaft den Ausführungen des bedeutenden Klinikers Krehl zu: „Wir Aerzte können keine Psychologie brauchen, die seelische Freiheit nicht als Tatsache und Problemen nimmt. Ohne die Willensvorgänge, das religiöse und sittliche Geschehen, in unser ärztliches Wirken einzuschließen, vermögen wir die Behandlung des kranken Menschen nicht Durchzuführen". Die Schrift ist ein lehrreicher Beleg für die wachsende Zusammenarbeit von Medizin und Theologie, von Aerzten und Geistlichen.
Frühlingsboten. An verschiedenen Orten des Landes sind Staren gesehen worden, die, wohl durch die milde Witterung angelockt, aus dem warmen Süden zu uns „urückge- kehrt sind. In den sommerlichen Lagen zeigen die Sträu- cher schon Knospenansätze. Ueber dieses frühzeitige Erwachen der Natur ist der Landmann nicht besonders erfreut.
Erhöhung -er Vahnarztgebühren. Mit Wirkung vom 1. Januar 1928 ab ist das Kopfpauschale für die behandelnde Tätigkeit der Reichsbahnärzte von 8 RM. auf 10 RM. erhöht worden. Für Unfallgutachten ist vom gleichen Zeitpunkt ab der Betrag von 8 RM. (bisher 6 RM.) und 3 NM. (bisher 3 RM.) zu zahlen.
Die Zahl der Schüler in den öffentlichen Volksschulen des Reichs ist nach der Reichsschulstatistik, die die vorläufigen Hauptergebnisse für 1926/27 veröffentlicht, von 8,89 Millionen für 1921/22 auf 6,63 Millionen, also um 25.5 v. H. zu - rückgegangen. Die Zahl der Schulen hat sich nur geringfügig von 52 763 auf 52 320, also um 0,8 v. H., vermindert, die Schulklassen von 207 200 auf 187 400, also um 9,6 v. H., und die der Lehrkräfte von 195 900 auf 180 300, also um 8,7 v. H. Von letztern ist dis Zahl der Lehrer von 146 933 auf 137 129, also um 6,7 o. H., und die der Lehrerinnen von 49 013 auf 43 149, also um 12 v. H. zurückgegangen. Die Zahlen beziehen sich auf die Schulen von ganz Deutschland. Der Rückgang der Lehrkräfte ist in der Hauptsache zurückzuführen aus den Abbau und auf verringerte Einstellung gegenüber den Abgängen. Der Rückgang ist geringer als bei den Schülern, so daß jetzt auf jede Lehrkraft 37 Schüler kommen gegenüber 45 im Schuljahr 1921/22. Die Zahl der weiblichen Lehrkräfte ist stärker zurückgegangen als die der männlichen. Heute stm» 24 o. H. aller Lehrkräfte Lehrerinnen gegenüber 25 v. H. im Jahr 1921/22. Die Zahlen über die höhern Schulen stehen noch aus.
Der Papst von der Räteregierung zum Tode verurteilt
Der römische „Impero" meldet: Das Todesurteil, das die Räteregierung „in Abwesenheit" gegen den Papst wegen „Aufreizung zum Aufruhr und geldlicher Unterstützung der antibolschewistischen Bewegung" erlassen hatte, ist als eingeschriebener, an Pius Xl. selbst gerichteter Brief im Batikan eingetroffen. Das Todesurteil ist vom orthodoxen Popen und den Haupte - der Räteregierung unterzeichnet. Der Papst hat das Dokument sämtlichen Kardinälen vorgelegt und dann im vatikanischen Archiv als Sehenswürdigkeit ms- derlegen lassen.
Verhaftung. In Saarbrücken wurde ein Einbrecher und Räuber namens Ankert aus Heidelberg verhaftet, der im vorigen Jahr längere Zeit mit einer Bande, die sich «Nacht- fchrecken" nannte, Heidelberg und Umgebung unsicher machte
Leichenberaubung. In Berlin-Wilmersdorf wurden fünf Angestellte der Leichenverbrennungshalle wegen Beraubung von Leichen (Goldgebisse, Ringe usw.) verhaftet.
Spritschieber. Schon lange war es im Rheinland ausgefallen, daß ein verhältnismäßig billiger Schnaps, der einen eigentümlichen Geschmack hatte, in den Berkehr gebracht wurde. Nun ist der Zollfahndungsftelle in Frankfurt a. M. gelungen, ein Händlernest m Koblenz auszukMen, das diesen Schnaps vertrieb. Der Alkohcsi wurde in Köln- Merheim hergestellt, und zwar aus dem Autobetriebsstosf „Monopolin", das wiederum aus denaturiertem Spiritus hergestellt wird. Dieser Spiritus wurde chemisch wieder gereinigt und zu Schnaps verarbeitet, daher der sonderbare
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