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Dienstag, den 3. Januar 1928

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Wirtschaftlicher Rückblick auf 1927

Das Wirtschaftsjahr 1927 hat im Zeichen eines Kon­junkturanstiegs gestanden, der sich freilich nicht auf alle, geschweige denn auf den wichtigsten Wirtschaftszweigen er> streckte, der aber immerhin doch stark genug war, um ein Moment des Austriebs in unsere Wirtschaft hineinzutragen. Was am stärksten ins Auge fiel, war der in feinem Um­fang und Zeitmaß überraschende Rückgang der Ar­beitslosigkeit. Freilich hat sich das Bild des deut­schen Arbeitsmarktes abermals geändert. Für den größten TeU des abgelaufenen Jahrs ist aber nicht zu bestreiten, daß die zunehmende Aufsaugung von Arbeitskräften durch die Produktton eine sehr erhebliche Entlastung der Wirt­schaft und in finanzieller und sozialpolitischer Hinsicht auch des Staats mit sich gebracht hat, die uns für die zahl­reichen Ansprüche und Belastungen eine nicht zu unter­schätzende Rüstung gab.

Sie zeigte sich unter anderem in der Entwicklung unserer öffentlichen Finanzen. Ob die wirkliche Lage und Entwicklung unserer Wirtschaft einen Wechsel auf die Zu- kucnft zu ziehen gestattet, wie ihn die Bewilligung von ge­waltigen Dauer mehrausgck, n bedeutet, darüber gehen die Meinungen auseinander. Die Wirtschaft selbst teilt zur überwiegenden Mehrheit üieftik Optimismus nicht.

Wenn man nach den Anhali-punkten und Gründen sucht, die für Len Optimismus herangezogen werden, so stößt man immer wieder auf die Begründung der intensiveren Ein­gliederung Deutschlands in die Weltwirtschaft, der das Jahr 1927 erhebliche Auftriebe und Fortschritte gebracht habe. Rein äußerlich betrachtet, trifft dies zu. Im Früh­jahr des Jahrs tagte die Genfer Weltwirtschafts­konferenz mit dem Programm eines endgültigen Ab­baus der Wirtschaftsmethoden des Kriegs und der Wieder­herstellung der Weltwirtschaft. Deutschland hat <P dieser Konferenz in voller Gleichberechtigung und mit sachlich hervorragender Vertretung teilgenommen: es hat auch er­reicht, daß der deutsche Standpunkt in manchen Entschließun­gen gegen die Widerstände anderer Nationen durchgesetzt wurde. In Ergänzung dieser Konferenz haben dann im Oktober, ebenfalls in Genf, Verhandlungen über die Be­seitigung der Ein- und Ausfuhrverbote und -Beschränkungen stattgefunden, die ebenfalls in einer, der deutschen Auffassung zum großen Teil entsprechenden Ent- schließung endeten. Aber genau betrachtet ist es in beiden Fallen bisher bei den papierenen Entschließungen geblieben. Und die praktischen Erfahrungen, die Deutschland im ab- gelaufenen Jahr mit seinen Einzelverträgen gemacht hat, Kisten von einer wachsenden Einsicht der Nationen in ihre weltwirtschaftliche Verknüpstheit und Gegenseitigkeit doch nur recht wenig erkennen. Außer dem lange umkämpi- ten Handelsvertrag mit Frankreich sind Abkommen mit -tapan, Südslawien, der Türkei und ein Zusatzabkommen ;nit Dänemark zustande gebracht worden. Verträge, die be­stimmten Zweigen der deutschen Wirtschaft gewisse Vorteile verschafft haben mögen, ohne uns aber dem Endziel jeder Hondelsvertragspolitik, nämlich einer allmählichen Besserung -nd Ausgleichung unserer Handelsbilanz näher zu bringen. Im Gegenteil ist das Jahresergebnis dieser Han­delsbilanz, deren Passivum von 4 Milliarden Reichsmark nicht weit entfernt bleiben dürfte, geradezu erschreckend. Auf der Passivseite stehen noch weiter die Daweslasten mit 1,75 in diesem und mit 2,5 Milliarden vom nächsten Dawessahr an. Dazu kommt die Verzinsung für die in den letzten Jahren aufgenvmmenen Auslandsschulden, die etwa 70V Millionen Mark jährlich erfordern. Das heißt doch nichts anderes, als daß sich die negative Handelsbilanz mehr und mehr zu einem erschreckenden Defizit unserer Zahlungsbilanz ausgewachsen hat, von dem einst­weilen wohl kein Mensch weiß, ob und wie es jemals aus­geglichen weiden könnte.

Im großen und ganzen deckt sich der Minussaldo der deutschen Handelsbilanz mit der Einfuhr von Nahrungs­mitteln und Rohstoffen, die in das Gebiet unserer eigenen landwirtschaftlichen Produktion schlagen. Ein Anzeichen da- daß es unserer Haudelsvertragspolitik trotz mancher Fortschritte und mancher Bemühungen noch nicht gelungen fft, einen gleichen Schutz und eine glAchmäßige Produktions­forderung für Industrie und Landwirtschaft innerhalb ihres Aufgabengebiets zu erreichen. Weiter aber auch ein An­zeichen dafür, daß die deutsche Landwirtschaft, die sich wieder ein gewaltiges Gebiet sogar des einheimischen -Meißen lasten müssen, an der günstigen Kon- pinktur des Jahrs 1927 in gar keiner Beziehung teilqenom- men hat. In den Fachkreisen ist diese Konjunktur fast regel­mäßig als reine v- n land konjunktur bezeichnet worden, wett eben für die teilweise sehr günstige Beschäftigung und Lage der Industrie die Ausfuhr- eine verhältnismäßig ge­nüge Rolle gespielt hat. Aber auch dieses Wart von der Innen ko niunkttir sagt bereits zu viel: wenn man sich näm- ttch darüber klar wird, daß der wichtigste deutsche Broduk- ttonszweig. die deutsche Landwirtschaft, "auf eine weitere und Verschärfung ihrer Laae zurückblicken muß. Sie findet ihren Ausdruck in der furchtbaren Zunahme der landwirtschaftlichen Verschuldung trotz Anspannung mler Kräfte der Selbsthilfe, trotz intensivem Bemühen der Führer und Organisationen, Produktion und AbsatzverbM- niste der deutschen Landwirtschaft auf die veränderten Zei-

Neujahrsempfang beim Reichspräsidenten

Begrüßung der Diplomaten

Berlin, 2. Jan. Reichspräsident v. Hindenburg empfing gestern, mittags 12 Uhr, die fremden diplomatischen Vertretungen. Als Dienstältester hielt Nuntius Pacelli eine Ansprache, in der er darauf hinwies, das vergangene Jahre habe neue Fortschritte auf dem Weg der Befrie­dung der Völker gebracht

Der Reichspräsident erwiderte, er hoffe, daß die Prüfungen der Vergangenheit und die Nöte der Gegenwart in den Völkern den Willen zur Zusammenarbeit und das Verständnis für dieLebensnotwen'digkei- tenjedeseinzelnenVolks vertiefen werden. Opfer­willige Hingabe an das Vaterland schließe den Dienst an der Menschheit nicht aus. Das deutsche Volk werde sich entschlossen an den allgemeinen Friedensbemühungen be­teiligen.

Der Reichspräsident gegen die Fortdauer der Besetzung Anschließend nahm der Reichspräsident die Glückwünsche der Reichsminister und Staatssekretäre entgegen. Reichs­kanzler Dr. Marx erinnerte daran, daß der 80. Geburts­tag Hindenburgs vdm deutschen Volk einig gefeiert worden sei. Der Herzenswunsch des deutschen Volks, die Befrei­ung des besetzten Gebiets, sei noch nicht in Er­füllung gegangen. Mit Freude sei festzustellen, daß die Arbeitslosigkeit im ab 'lufenen Jahr zurück­gegangen und Deutschland von :ren Wirtschafts- kämpfen verschont geblie a sei.

In seiner Antwort dankte der '!? ichspräsident der

Reichsregierung für ihre unermüdliche Arbeit im letzten Jahr. Leider ist die Hoffnung d ß das vergangene Jahr unseren Brüdern am Rhein die Freiheit bringen werde, noch nicht erfüllt worden. Wir gedenken.daher heute in schmerzlicher Anteilnahme der Volksgenossen im besetzten Gebiet und geben im Bewußtsein, in diesem Wunsch mit dem ganzen deutschen Volk eins zu sein, auch heute der Erwartung Ausdruck, daß ihnen bald Befreiung werde. Fremde Militärgewalt und Be­setzung ist unvereinbar mit einer endgül­tigen Befriedung. Mit lebhafter Genugtuung stelle ich dagegen fest, daß es durch opferwillige Entschließungen der Reichs- und der preußischen Staatsregierung in den letzten Tagen gelungen ist, dem anderen bedrängten Grenz­gebiet unseres Vaterlands, Ostpreußen, durchgreifende Hilfe Zusagen zu können. Das Jahr 1928 wird im Zeichen der Wahlen stehen. Mein dringender Wunsch an diesem Neujahrstag an alle Deutschen, besonders aber an die führenden Männer im Parteileben, in der Presse und in den Volksvertretungen, ist der, daß die Wahl­bewegung nicht zur Vertiefung des Zwie­spaltes und der Gegensätze führen und nicht zupersönlicherBekämpfungundVerhetzung ausarten möge.

Sväter überbrachten dos Reichstagspräsidium Vertreter be> ttä"ber, der Reichspost, der Reichsbahngesellschaft ». a. ihre Glückwünsche.

General Snyders über die Kriegsschuld

Vor einigen Tagen ist in Amsterdam ein wichtiges Buch ..Die Mobilmachungen im Aahr 1914 und der Einfluß der Generalstäbe auf den Kriegsausbruch" erschienen. Ver­fasser ist Genera! Snyders, der während des Kriegs Oberbefehlshaber der niederländischen Heeres- und Sce- jrreitkräfke war. Zu diesem Buch äußerte sich General Snyders einem Zeiiungsberichterstalker gegenüber.

Das große Buch ist eine Arbeit von mehreren Jahren. Es wäre eine schwere, aber eine schöne Arbeit. Und ich hoffe, daß wir mikgearbeiket haben, die Welt ein wenig über die wahren Ursachen des Kriegs aufzuklären. Selbstverständlich' haben wir mit un­serem Buch auch viele Probleme nicht lösen können. Wir haben uns als Offiziere im wesentlichen auf das Militä­rische beschränken müssen. Och bin auf Grund meiner Stu­dien zu der festen Ueberzeugung gekommen, daß der Kai­ser den Krieg nicht wollte, sondern den Frie­den. Vom 6. bis 20. Ouli hat er übrigens vollkommen außerhalb der Geschehnisse gestanden. Bon dem aufrich­tigen Friedenswillen des Kaisers muß jeder, der die Doku­mente kennt, überzeugt sein. Auch Moltke war fried­liebend, und auch B e k h m a n n - H o l l w e g hat meines Erachtens nicht den Krieg gewollt. Er war leider keine tat­kräftige Person. Es war, darüber sind wohl jetzt alle einig, ein Fehler von ihm, Oesterreich Blanko-Vollmacht gegeben m baben. On unserem Buch bringen wir das auch sehr

stark zum Ausdruck. Daß Beihmann-Hollweg diesen Feh­ler gemacht hat, will aber keineswegs sagen. Laß er für den Krieg verantwortlich ist. Wie wir in dem Buch sage», befinden sich die wahren Schuldigen nichl in Deutschland. Auch Tirpitz hat den Krieg »ichk gewünscht. Das ist alles nicht nur unsere Privakmein««^ sondern für jeden aus den Akten und Dokumenten zu er­sehen.

Das Ultimatum Deutschlands war insofern Fehler, weil es der anderen Partei jetzt bequem ge­macht wurde, Deutschland für den Weltkrieg verantwort­lich erscheinen zu lassen. Es ist aber Taffache, daß Ruß­land mit der Mobilmachung angefange« hak. Jeder Tag, den Deutschland mit seiner Mobilmachmg gezögert hätte, wäre für Rußland ein großer Gewinn und für Deutschland ein unwiederbringlicher Rachteil gewese».

Die Arbeit Kautskys sagte der General weiter ist sehr einseitig und parteiisch. Alles, was Deutschland ent­lasten könnte, hat er weggelafsen. Kautskys Veröffent­lichung war übrigens voreilig. Seine Methode, die Rand­bemerkungen des Kaisers zu veröffentlichen, ist unehrlich. Diese Randbemerkungen waren nicht für andere bestimmt. Sie dienten lediglich dem Kaiser zu eigenen Benutzung. Kaukskn hat mit seiner Arbeit die deutschen Interessen ernsthaft geschädigt und das sachliche Suchen nach der Kriegsschuld erschwert."

ten, auf die vielfach neuartige Markttage umzustellen und ihr alle die Methoden modernen Wirtschastens zu eigen zu machen, um die heute nun einmal kein Berufsstand hinweg, kommt! Man braucht ja nur an einige oft genannte Schlag. Worte, wie Qualitätserze"qimg, Sttmdarttsievung, Markt» Organisation und ähnliches zu denken.

Die größte Schiebung der Weltgeschichte

Die angeblich größte Schiebung der Weltgeschichte wird in einigen Tagen inLondon gerichtlich behandelt werden, denn es wird hier sestgestellt werden müssen, ob der russisch japanische Krieg von den Japanern durch einen Sieg oder durch ein Geldgeschäft gewonnen wurde. Angeblich hat der japanische Marschall Ham ataga für den Fall Port Arthurs und für andereKleinigkeiten", durch die allein der schnelle Sieg Japans über Rußland möglich war, an russische Verräter nicht weniger als 300 Millionen Mark gezahlt, oder vielmehr nur in Wechseln, die von der japanischen Regierung nicht eingelöst wurden und nun jetzt von einem der Verräter einge­klagt werden sollen. Hier entrollt sich tatsächlich ein geschichtlicher Roman, wie er einem Dichter nie geglaubt werden würde, wenn die Angaben der klagenden Partei richtig sein sollen. In Rußland war allerdings von jeher mancherlei möglich. So stellte sich bald am Anfang des russisch-japanischen Kriegs heraus, daß betrügerilche Hee­reslieferanten Soldatenschuhe geliefert hatten, die aus Pappe statt aus Leder waren. Und bei Beendigung des Kriegs 1904 gingen 50 Millionen Rubel, die nach Sibirien zur Ausbesserung der Schäden geschickt wur­den, unterwegs verloren. Kein Mensch hat sie wiedergesehea und kein Mensch wußte auch, wer sie genom­men hat.

Man weiL daß im russisch-japanische» Krieg die uner­

schütterliche Haltung der Festung Port Arthur unter isene- ralStoessel den Japanern nicht nur die größten Schwie­rigketten machte, sondern auch den Sieg gefährdete. In den ersten Stürmen vom 13. bis 24. August 1904, die die Ja­paner auf die Nordfront von Port Arthur machten, ver­loren sie nicht weniger als 16 000 Mann, ohne daß die Ja­paner den geringsten Erfolg erzielten. Nun rückte Kuro- patkin zum Entsatz von Port Arthur mit einer starken Heeresmacht heran, nachdem er noch ein- zweites Heer von 60 000 Mann herangezogen hatte. Die Japaner kamen je­doch nicht vorwärts, und vier Monate lagen sich die beiden Heere gegenüber. Zwar hatten die Japaner am 31. Oktober 1904 einen Teil der Außenwerke der Festung Port Arthur erobert und sich am 18. Dezember durch Einnahme eines be­herrschenden Forts die Möglichkeit geschaffen, die Innen­seite der Nordfront zu beschießen, aber damit waren noch nicht so wesentliche Fortschritte erreicht, die eine plötzliche Uebergabe der Festung gerechtfertigt hätten. Die Welt war darum nicht wenig überrascht, als am 2. Januar 1905, aijo wenige Tage nach dem kleinen Teilerfolg der Japaner, d i e Festung unter General Sloeiie >>. pitu- lie rte.

Welche ungeheure Machtmittel General Stoessel noch zur Verfügung hatte, geht daraus hervor, daß bei der Ueber­gabe der Festung folgendes Kriegsmaterial ausgeliefert wurde: S16 Geschütze, 35 252 Gewehre, mehr als 80 000 Kilogramm Granaten und mehr als 3000 Kilogramm Pul­ver. Außerdem noch vier Schlachtschiffe, zwei Kreuzer, 14 Kanonenboote und eme Unzahl von Dampfern. Die Ueber­gabe der Festung war unter diesen Umständen in militäri- Icher Beziehung das größte Rätsel.

Nun soll es nach Zeitungsmitteilungen angeblich gelöst werden. Rach diesen Mitteilungen hat angeblich der ja­panische Marschall Ham ata, einer der siegreichen Feld- Herrn im Krieg gegen China und japanischer Minister­präsident vom Jahre 1898, der den Mikado bei der Zaren-