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hinten kommenden Auto überfahren, fo daß bei beiden der Tod sofort eintrat. Angeblich soll der Autolenker von einem nicht abgeblendeten Scheinwerfer eines entgegenkommenden Autos geblendet worden sein. Der Vater der beiden Ver­unglückten befand sich in der Nähe. Er konnte nur mit Mühe von einer Vergeltung an dem Autoführer abgehalten werden.

Biberach. 11. Nov. Räuberischer Aober fall- Ein Bürgerssohn von Laupertshausen OA. Biberach wurde auf der Heimfahrt von Baltringen zwischen Aepfingen und Laupertshausen überfallen. Zwei Männer lauerten hinter Bäumen auf den ahnungslos Daherkommenden. Nachdem der eine der Räuber den Aeberfallenen vom Rade geschlagen hatte, knieten beide auf ihn, nahmen ihm die Barschaft ab und mißhandelten den um Hilfe Rufenden schwer. Hierauf verschwanden die Gauner im nahen Gebüsch.

Ans Stadl«ad Laad

Nagold, 12. November 1927.

Soll Einsamkeit unserm Leben von Segen werden, so gehören Kraft und ein Ziel zu ihr; in planlosen Jahren der Entwicklung ist sie manchem unter den Besten zum Verhängnis geworden. Bons e ls.

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Zs« S-IMlW

Unser täglich Brot

Zum Erntedankfest

Die wundervoll das ist, hast du's einmal bedacht?

Gott hat in seinem sorglich väterlichen Lieben.

Da du zum Schaffen wunderst aus der stillen Nacht,

Dir über das Portal des jungen Tags geschrieben:

»Gib uns heut unser täglich Brot!"

Er weiß, du brauchst das alles, was dies Wort besagt.

Dies Flehn: »Gib Kraft und Freude meinem Leib zum

lLeben!"

Du hättest ohne ihn die Bitte nie gewagt.

Nun heißt er selber dich, die leeren Hände heben:

»Gib uns heul unser täglich Brot!"

Wohl wird nicht alle Zeit des Tages Aehrenfeld

Dieselbe reiche Ernte dir entgegen tragen.

Gott will, daß sich dein Herz nur fester an ihn hält-

->Daß du sein Lieben meinst, wenn deine Lippen sagen: »Gib uns heut unser täglich Broki"

M. Feesche.

»

Auch Heuer!

Zum Erntedankfest

Es war Heuer ein merkwürdiger Jahrgang. Saaten­stand und Blüte im Frühling verheißungsvoll, dann vieler­orts Hochwasser und Hagelschlag, im Sommer und während der Erntezeit Regenwochen. So haben sich nicht alle Hoff­nungen des Landmanns erfüllt, nicht alle Sorgen ver­flüchtigt. Und dennoch Erntedankfest! Wer wollte statt des heurigen Jahrgangs etwa den vor 10 Jahren noch einmal erleben? Damals wunderbare Fruchtbarkeit allüberall prachtvolles Ernte- und Herbstwetter, und zugleich di» tägliche Sorge um Männer und Söhne im Krieg, Ueber- lastung der Frauen und der Alten, immer wieder da- furchtbare Erntelied:Es ist ein Schnitter, der heißt Tod" Ist es keines Dankes im Gotteshause wert, daß Heuer im Frieden gesät und geerntet wurde?

In vielen Gemeinden hat sich die schöne Sitte ein­gebürgert, am Erntedankfest die Kirche zu schmücken mii allem, was die Erde Gutes hervorgebracht hat: Garben und Gemüse, Aepfel und Trauben, die bunte Herrlichkeii der Herbstblumen und Kränze. Der Mensch muß inner­lich recht taub sein, der nicht diese stummen Zeugen reden hört von der Wundermacht und der Güte ihres Schöpfers. Was ihr Anblick sagt, das sich deuten lassen durch Gotte- Wort und es im frommen Lied gemeinsam aussprechen, ist eine besondere Feierstunde. Um so mehr, je strenger« Arbeit voranging in Frost und Hitze, bei Tag und Nacht, draußen und daheim.Es ging durch unsere Hände, kommt aber her von Gott." Das ist der Adel des Landmanns, daß er Mitarbeiter des Schöpfers, Pfleger der lebendigen Natur, Eingeweihter ihrer Geheimnisse, Verwalter gött­lichen Segens sein darf. Das Schwinden dieses christ­lichen B a u e r n.st o l z e s ist ein nationales Unglück, aber das Erntedankfest stärkt ihn, auch in harter Zeit.

Kein Dankfest ohne Opfer, und dies Jahr gibt es viel« Wetterbeschädigte und andere Notleidende, die auf brüder­liche Hilfe der Glücklicheren angewiesen sind. Auch in der Stadt feiert man mit gutem Grund Erntedankfest: es ist auch dort von größtem Belang, wie das Feld getragen hat. Aber werden bei -er wachsenden Not auf dem Land die Städter sich an die großherzige Hilfe erinnern, die ihren Armen in der Inflationszeit viele Landleute gebracht haben? Eine Feier christlicher Volksgemeinschaft für Land und Stadt in Freud und Leid, das muß Heuer das Erntedankfest werden. Es ist in jedem Jahrgang Grund genug zu danken, wenn die Losung gilt: Ein Gott und Ein Volk!

Feste und Beranstallungeu

Samstag:

Nagold: 8 Uhr Unterhaltungskranz des Ver. Lieder- und Sängerkranzes im .Traubensaal".

8V« Uhr Vorspiclabend in der eoang. Stadrkirche.

Sonntag:

12.50 Uhr Abfahrt des Schwarzwaldvereins am Stadtbohnhof nach Ebhausen zur letzten diesjähr. Wanderung.

5 Uhr Konzert des MusikvereinsConcordia" in der .Traube", anschließend Familienabend.

V,8 Uhr Werbe-Abend des C. V. I. M. im Ver­einshaussaal.

Altensteig: 3 Uhr Konzert des Musikvereins Altensteig in der Turnhalle (Das Paradies und die Peri o. Robert Schumann).

Wie groß Postkarten fein dürfen

Es ist anscheinend noch nicht überall bekannt, daß seit 1. Oktober 1927 Postkarten mit größeren Abmessungen als 14,8:10,5 cm nicht mehr gegen die Postkartengebühr befördert werden, sondern der Briefgebühr unterliegen. Wer sich vor Nachgebühren sichern will, tut deshalb gut, nur Karten in vorschriftsmäßiger Größe zu verwenden.

Nagolder TagblattDer Gesellschafter" UnsereFeierstunden"

Eine neue Novelle von Theodor Artope .Blinde Liebe", die besonders spannend zu werden verspricht, leitet unsere heutige Bildrrnummer ein und eine düstere Skizze, die aber viel Wahr­heit von der schnell und oft ohne jeden Grund still verdächti­genden Menschheit in sich birgt, beschließt neben belehrenden Aufsätzen den textlichen Teil. Die Bilder zeigen uns einen Holzschnitt von O. Nückel .Es regnet noch", ein Idyll im Polarmeer, die Freilegung des »Theatro di Marcello" in Rom. das Grabmal des bekannten Dr. Eisenbart, über den wir in der gestrigen Nummer ausführlicher schrieben, weiterhin eine ideale Schule, den gesunkenen DampferPrincipessa Mafalda', Aufnahmen aus dem vom Erdbeben im vergangenen Jahr zer­störten und nun wiederausgebauten Japan u. a. m.

ep. Werbelag der Eoang. Iungu. rrbünde. Die Evang öungmännerbünde Deutschlands, die am kommenden Sonn­tag ihren jährlichen Werbetag begehen, zählen 214 772 Mit­glieder und machen somit ein starkes Drittel der in evang. Verbänden zusammengefaßten deutschen Jugend aus. Ir Württemberg hak der Evang. Iungmännerbund 15 500 Mit­glieder, darunter 5000 Handwerker, 2500 Weingärtner und Bauern, 1700 Arbeiter, 1500 Kaufleuke. Bedeutsam ist, daß auch einige Iungmännerbünde im Ausland, so in Estland. Lettland, Litauen und Oesterreich dem Reichsverband ange­hören. Sein Haupksih, von der Firma Klakke und Wcigle in Degerloch würdig hergerichtet, befindet sich in Kassel-Wil­helmshöhe.

Das Schlachtfest. Der eintretende Winter bringt gar vielen Frühjahr und Sommer über recht rund gemä't.'ten Borstentieren den Tod. Wenn die Martinsgans zur Weihe des Martinstags ihr Gänseleben ausgehaucht hat und sich geschmort und gebraten auf dem Mittagstisch wisderfindrt, rückt auch allmählich fürs schmutzüberkrustete, grunzende Mastschwein die letzte Stunde näher. Auf dem Land sieht noch heute die ganze Familie dem Schlachttag als einem besonders festlichen Ereignis entgegen, und gar häufig ist dieMetzelsuppe" mit manchem altüberlieferten Scherz und Brauch gewürzt. Der Städter denkt sich nichts weiter da­bei, wenn er, der Lockung einladenden Aushangs folgend, sich im Gasthaus vor eine mehr oder minder umfanareiche Schlachtplatte setzt. Das Landkind aber weiß seine Metzel­suppe ganz anders zu würdigen. Freunde und -Bekannte finden sich ein, um die Güte der dampfenden Würste zu probieren. Der Deutsche hat eine tüchtige Metzelsuppe nie verschmäht und fröhlich preist Uhland imMetzelsuvpsn- lied" die Schlachtfestfreuden: So säumet denn ihr Freunde nicht, die Würste zu verspeisen und laßt zum würdigen Gericht, den Becher fleißig kreisen. Es reimt sich trefflick:. Wein und Schwein und paßt sich köstlich: Wurst und Durst, bei Würsten gibts zu bürsten (trinken).

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Aliensteig, 12. Nov. Paradies und Peri. Dieses herr­liche, melodienreiche Chorwerk Robert Schumanns kommt morgen hier zur Aufführung (s. gestr. Anz.). Die Peri, ein gefallener Engel, steht weinend vor des P iradieses Pforten. Tiefe Reue treibt sie zurück zum verlorenen Himmel. Ader nur eine heilige Gabe kann sie entführen und die Pforten des Paradieses ihr wieder öffnen. Doch, welche Gabe ist groß und rein genug? Nicht für die Freiheit vergossenes Heldenblut, nicht die Träne des Mitleids mit den Qualen der armen Menschheit, nicht der reinsten Liebe Seufzer, sondern schließlich nur der Sinn kind­licher Unschuld und kindlichen Vertrauens. Im Himmel ist Freude über einen Sünder, der Buße tut. Diese Gedanken kommen im Text, den Schumann in Anlehnung an eine eng­lische Dichtung des Thomas Moore aus der indischen Mytho­logie entlehnte, und in der Sprache der Töne zur Darstellung. Mögen recht viele diese schöne Musik besuchen!

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? l lHerrenberq, 11. Nov. Kirchenrenovterang. Vor einem ereignisreichen Tag steht unsre Bezirksgemeinde Bondorf. Am kommenden Sonntag will sie ihre neu renovierte Kirche weihen. Schon 1909 wurden erstmals Schritte hiezu unter­nommen und schön gebunden liegen heute noch die ersten Pläne der Kirchenoerbesserung wohlgeordnet in der Registratur des Ev. Pfarramtes. Sie konnten nie Wirklichkeit werden. Krieg- und Notzeit haben ein Veto eingelegt. Und doch Not kennt kein Gebot, wenn sie einmal ans Herz greift. Ein Notwerk war's wahrhaftig, neues Leben aus denRuinen" blühen zu lassen. Ganze Arbeit ist gemacht worden. Ein reifes Werk kirchlicher Kunst ist entstanden»,und die Kirchengemeinde darf stolz darauf sein.

Neubulach, 12. Nov. Neue Kinderschule. Einem lang gehegten Wunsch vieler Mütter wurde mit der Einweihung der neuen Kinderschule Anfang November entsprochen. In dem von der verstorbenen Witwe Rentschler der Stadtgemeinde überlassenen Hause an der Heußstraße waren durch einen größe­ren Umbau schöne Helle Räume im Parlerrestock gewonnen worden, die zu einem freundlich gehaltenen Schulzimmer mit Lehrmittel- und Garderoberaum eingerichtet wurden.

Neuenbürg, 11. Nov. Hochwasserschäden. Infolge des Hochwassers mußten die Korrektionsarbeiten bei der großen Wiese wieder eingestellt werden. Beim Wehr der Firma Haus L Flohr wurde der Uebergangssteg weggeriffen und hierdurch für 500 Schaden verursacht. Hauseinsturz. Die kürz­lich aufgeführte Stützmauer für das neuersteüte Wohnhaus des Bankbeamten Gann in der Hohlgaffe ist heute morgen gegen 8 Uhr eingestürzt. Glücklicherweise ging in diesem Augenblick niemand vorbei, denn man wäre unrettbar verloren gewesen. Die Ursache des Einsturzes dürste darin zu suchen sein, daß die Mauer zu steil war und deshalb bei dem aufgeweichlen Boden ins Wanken kam.

Wildbad, 11 . Nov. Stuttg. Schwarzwaldwafferver- sorguug und die Thermalquellen. In die vorgestrige Ge­meinderatssitzung spielte wiederum die Stuttgarter Schwarz- waldwafferversorgung herein, die seit geraumer Zeit hier Un­ruhe verursacht. Aus dem durch das städtische Nachrichten- Amt Stuttgart in den letzten Tagen verbreiteten Bericht über die Behandlung der Stuttgarter Wasserversorgungsfrage im Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuß des Landtags am 25. Okt. d. Js. könnte der Eindruck gewonnen werden, als ob die Bedenken wegen Gefährdung der hiesigen Thermalquellen in den Hintergrund getreten wären und es sich eigentlich nur noch um Beseitigung des Widerstandes der Wasserwerksbesitzer an der Enz Hanseln würde. Der Gemeinderat beschloß daher, in einer an den Landtag gerichteten Eingabe mit Nachdruck darauf hinzuweisen, daß die Sorge wegen Gefährdung der hiesigen Thermalquellen durch die Bohrungen und die geplante Tal­sperre nn Eyachtal hier unvermindert fortbesteht, und den Land­tag um Ablehnung des Gesuchs der Stadt Stuttgart um Ueber- lassung der Eyachqueüen und um Gestaltung der Erbauung einer Talsperre im Eyachtal zu bitten. In Bezug auf die Wintersportanlagen auf dem Sommerberg wurde folgendes beschlossen: Das obere Uebungsfeld soll nach Rücksprache mit

_ _Samstag, 12. November 1 927

dem SkiklubSchwarzwald", Ortsgruppe Pforzheim, und dem Wintersportverein Wildbad um 20 Meter, das untere Uebungs­feld nach Norden um 30 Meter verbreitert werden und in dieser Richtung mit einem Auslauf von 30 Meter Breite bis zum Rodelweg versehen. _

kleine Nachrichten ans aller well

Die Hindenburgspende. Nach amtlicher Mitteilung hat die Hindenburgspende rund 6)4 Millionen Mark ergeben, das ist der größte Betrag, den eine Sammlung nach dem Krieg erreicht hat. Ein« abschließende Feststellung kann vor dem 20. November nicht gemacht werden, da immer noch Gaben einlaufen. So gingen in den letzten Tagen 39 000 -/ft aus dem Saargebiet, 13 500ft von Deutschen in Spanien und 10 000 aus Los Angeles in Kalifornien ein.

Berliner Diktatur. Der preußische Kultusminister Becker hat gegen den Berliner Universitäksprofessor Dr. von Möller ein dienstliches Strafverfahren zum Zweck der Amksentsetzung einleiten lassen, weil Möller das Vorgehen Beckers gegen die Studenten und seine Universi­tätsverordnung getadelt hat.

Revisionsanmeldung im Prozeß Heydebrand durch das preußische Justizministerium. Obwohl der Staatsanwalt selbst im Prozeß gegen den Regierungsrak v. Heydebrand, der der Ermordung seiner Frau angeklagt war, die Anklage zurückgezogen hatte, hat der preußische Iustizminister gegen das freisprechende Urteil des Schwurgerichts in Breslau Revision beim Reichsgericht anmelden lassen.

Die britischen Verluste im Weltkrieg. Die Londoner Morning Post" ist in der Lage, mitzuteilen, daß die Ver­lustliste der im Weltkrieg gefallenen britischen Soldaten und Seeleute nicht, wie bisher geglaubt, 900 000 Tote umfaßt, sondern nach den seit Ende des Krieges gemachten Fest­stellungen 1069 825 Mann beträgt.

Weibliche Bahnbeamke in Norwegen. An der neuen Privatbahn durch das Nonntal in Norwegen werden aus Sparsamkeitsgründen auf 6 von den 18 Stationen weibliche Angestellte den Dienst versehen.

Frost im Norden. In ganz Schweden herrscht stark« Kälte. In Sarna (Landschaft Dalarne) wurden am 9. Nov. 23 Grad Kälte verzeichnet. In Norrland liegt tiefer Schnee.

Ein sauberer Kirchenwächter. Der Kirchenwächter Lange der Oelbergkirche beim Görlitzer Bahnhof in Berlin meldete vor einiger Zeit, er habe in der Kirche einige Einbrecher überrascht und verjagt. Richtig fand man, daß in der Kirche die Kirchengeräte durcheinandergeworfen waren und ein Kruzifix zerbrochen war. Für seinen treuen Wächterdienst erhielt Lange von der Kirchengemeinde eine besondere Be­lohnung. Kurz daraus meldete Lange einen neuen Ein­bruch; es sah noch viel schlimmer in der Kirche aus als das erstemal. Nun schöpfte aber die Polizei Verdacht und Lange mußte schließlich eingestehen, daß er den erstenEinbruch" selbst vorgetäuscht und für den andern .zwei Arbeitslose gedungen habe, um Belohnungen zu erhalten. Das Gericht verurteilte Lange wegen seiner niedrigen Gesinnung zu 1 Jahr 3 Monaten Gfängnis und 3 Jahren Ehrverlust, die beiden andern Spitzbuben kamen mit 7 bezw. 6 Monaten Gefängnis davon.

Versicherungsbetrug. Der Kaufmann Jakob Edelstein betreibt in Berlin eine Seidengroßhandlung. Kürzlich mel­dete er bei der Kriminalpolizei einen Einbruch an, bei dem in seinem Geschäft ein großer Posten Seidenwaren gestohlen worden fei. Da Edelstein gegen Einbruch versichert war, verlangte er von der Versicherungsgesellschaft Entschädigung. Die Untersuchung hat aber ergeben, daß Edelstein den Ein­bruch bei zwei Burschen bestellt hatte, die ihm später die Waren wieder zustellten. Er wurde wegen Versiche­rungsbetrugs zu 6 Monatn Gefängnis, die beidenEin­brecher" wegen Beihilfe zu je 4 Monaten Gefängnis bestraft

Eine Riesenlanne im Schwarzwald. In der Gegend der Martinskapelle in Altsimonswald im südlichen Schwarz- wald wurde eine Weißtanne mit einer Länge von 43 Me­tern gefüllt. Der Stamm hatte am Wurzelstock einen Durchmesser von 2 Metern, sodaß 5 Mann den Stamm kaum umfassen konnten. Der gesamte Stamm mißt 25 Festmeter. Der Riesenbaum hatte ein Alter von 205 Jahren und war kerngesund.

Letzte Nachrichten

Interfraktionelle Besprechung über die Defoldnugsvorlage

Berlin, 12. Nov. Wie die Tägliche Rundschau be­richtet, traten am Freitag nachmittag die Vertreter der Koalitionsparteien im Reichstag zu einer interfraktionellen Besprechung zusammen. Den Gegenstand der Erörterungen bildete die Besoldungsvorlage. Die Vertreter der Regie­rungsparteien berichteten über die Haltung ihrer Parteien, wobei von den Vertretern der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei Erklärungen abgegeben werden konn­ten, daß ihre Fraktionen für die Besoldungsvorlage der Regierung eintreten. Der Zentrumsvertreter erklärte, daß seine Fraktion bisher noch keinen endgültigen Beschluß ge­faßt habe, sondern erst Anfang der nächsten Woche dazu kommen werde.

Neichsminister Hergl über Locarno und Oftloearno

Berlin, 12. Nov. Nach einer Meldung der Morgen- blätter aus Mainz sprach dort am Freitag der Reichsjustiz- minister Dr. Hergt auf einer Wahlversammlung der Deutsch­nationalen Volkspartei. Der Minister führte u. a. aus: Wenn die innenpolitische Einstellung der Deutschnationalen zur Frage der Staatssorm zur Diskreditierung ihrer außen­politischen Haltung ausgenutzt werde, so beweise dies nur, daß in letzterer Beziehung sachliche Vorwürfe überhaupt nicht gemacht werden können. Bezüglich der Richtigkeit ihrer Einstellung zur Außenpolitik könnten die Deutschnatio­nalen nur immer wieder feststellen, daß ihre pessimistische Auffassung über die entscheidenden Verhandlungen der letz­ten Jahre durch die unglückliche Entwicklung der Dinge in evidenter Weise bestätigt werde. Dies gelte von dem Locarnowerk, denn die große Enttäuschung über die aus­gebliebenen Rückwirkungen und namentlich über die auch heute keineswegs erledigte Besatzungsfrage sei in Deutsch­land allgemein, was inzwischen eine deutsche Einheitsfront

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