Serie 3 — Nr. 177
Naqolder Lasdlatl „Der Se,eMchaf1er"
Dienstag. 2. August L11L7
bier kaum hundert Meter entfernt, da wurde er mit so scharfem Ruck zum Stehen gebracht, daß die Reisenden von den Sitzen geschleudert wurden und Gepäckstücke herabfielen. Dem Vernehmen nach soll der Zug aus ein falsches Gleis geraten sein, n,as den Lokomotivführer zum scharfen Bremsen veranlaßte, wodurch ein größeres Unglück verhütet wurde, da beim Weiter- sahren der Zug den Damm hinuntergestürzt wäre! Da der Gepäckwagen des Zuges schon aus dem Gleise gesprungen war, konnte der Zug längere Zeit nicht flott gemacht werden, tzs mußte eine neue Lokomotive aus Wildbad geholt werden, die den Zug nach der Abgangsstation zurückführte. Von da konnte er mit einstündiger Verspätung ein zweitesmal richtig abgelassen werden.
Freudenstadt. 1. Aug. (Eröffnung des Posterho- lungsheims in Freuden st ad t). Am Samstag erfolgte hier die Eröffnung des neuen Posterholungsheims,
da« aus Grund des Schlußprotokolls zum Staatsvertrag Mücken Reich und Württemberg betr. den Uebergang der Bost- und Teleoraphenverwaltung Württembergs an das Reich von der Oberpostdirektion Stuttgart schlüsselfertig erstellt wurde. Das Posterholungsheim liegt an der Landhaus- ftratz? unterhalb der städtischen Kuranlagen.
Echwmm OA. Neuenbürg, 1. Aug. Freitod. Elsa Tochter des Schmiedmeisters Christoph Gauß, wurde dicker'Tage als Leiche im Karlsruher Rheinhafen aufgefunden. Äm 15. Juli hatte sie sich von ihrer Dienststelle n Birkenfeld heimlich entfernt, ohne wieder zuruckzu- kehren. Ein Bruder der Verstorbenen hat sich vor fünf Zähren in Stuttgart erschossen.
Horb, 1- 8. Berufung. Studienrat Dr. phil. Stephan Lösch hier, dem beim Unioersitätsjubiläum der Ehrendoktor der Kath. Theologie verliehen wurde, hat einen Ruf an die katholisch-theologische Fakultät in Tübingen erhalten. Dr. Lösch wird bis 1. Oktober Horb verlassen.
Aus aller Welt
Berufung. Der älteste Sohn des Reichsfinanzministers Dr. Köhler, Heinz Köhler in Karlsruhe wurde für die kommende Spielzeit als Oberregisseur an das Stadttheater Mainz verpflichtet.
Täglich acht Deutsche in der Fremdenlegion. Die deutsche Srenzüberwachungssteile in Perl gibt bekannt, daß täglich etwa acht junge Deutsche über die Grenze nach Frankreich gehen, um sich für die Fremdenlegion anwerben zu lassen. Nach einer Vernehmung im Polizeigebäude müssen sie, wenn das Strafregister oder sonstige Gesichtspunkte kein Einschreiten der deutschen Behörden ermöglichen, freigegeben werden. Warnungen bleiben meistens ohne Erfolg. Mur geaen Zugendliche besteht eine Handhabe zum Einschreiten.
Bären in Südkirol. 3m Tovoltal im Brentagebiek find einige Bären von ansehnlicher Größe aufgekauchk, die bereits Angriffe auf weidendes Vieh gemacht haben. Eine Anzahl Jäger ist auf die Bärenjagd ausgezogen. — Die abgelegenen Bergeinöden von Sulzberg, Nonsberg und Brentagebiet sind häufig der Aufenthalt von Bären gewesen.
Ein Segelschiff in die Luft geflogen. Nach einer Meldung aus Bordeaux ist der Viermastmotorsegler „Elin" aus Marstal (dän. Insel Arrö), der sich auf dem Weg von Tunis nach Libau befand und Geschütze sowie etwa 100 Tonnen Munition an Bord hatte, in die Luft geflogen. Die Mannschaft des Schiffs wurde gerettet.
Der neue Steg
Ein bekanntes Bild eines französischen Malers ,8ur In ps886ielle- zeigt ein Liebespaar, das sich auf einem hölzernen Steg ein Rendezvous gibt und sich im Spiegelbild betrachtet. Genau so ist es in Nagold mit dem neuen provisorischen Steg Mngen, der oberhalb des Wehrs über das Wasser führt und eine ganze Fülle neuer „Möglichkeiten" erschlossen hat. Als ich das erstemal darüber schritt, blieb ich plötzlich stehen, gefangen von dem Anblick, der sich mir bot. Die alte Rauser'sche Mühle und Scheuer, darüber breit, ja man kann sagen monumental gelagert, das mächtige Dach des Oberamts, links hinten und vorne schöne Baumgruppen von Pappeln und überhängenden Weiden, vor allem aber
„wo im kühlen Bach Wehr und Mühle rauscht und der Neck dem Sang der Nixe lauscht",
wahrlich, ein einzig schönes Schwarzwald-Heimatbild! Selten sieht man so ein schönes Stück. Der Steg hat es uns geoffen- bart; bislang war es so nicht zu sehen. Vorne am Wehr sitzt, um noch eine Einzelheit heroorzuheben, eine mächtige Blattgruppe (Pestwurz), äußerst dekorativ von der Natur hingesetzt, eine jener reizenden „Zufälligkeiten", mit denen sie immer wieder überrascht. Und wendet man sich flußaufwärts, so ist die Spiegelung der alten Giebelhäuschen an der Stadtmauer im tiefblauen Nagoldwasser nicht minder reizvoll. Ueberhaupt dieser Nagoldspiegel! In keinem Spiegel spiegeln sich Welt und Menschen so schön, Himmelsblau und Blumennicken, Bergeshang und Waldesdunkel. Abends, welches Leben und Treiben hier unten! Das ganze Städtlein, besonders die holde Jugend, gibt sich hier ein Stelldichein. Hier führt der Weg ins köstliche Freibad und auf die Turnwiesen. Hier tummeln sich am reißenden Wehr und an der Stellfalle ganz gewiegte jugendliche Schwimmer. Hie und da taucht ein brauner Nacken aus den Fluten und „es rudert mit Macht und mit emsigem Fleiß". Oder es werden von der Brüstung des Stegs kühne Kopsstürze ausgeführt.
So schön ist es in Nagold und viele wußtens nicht und wissen es immer noch nicht. Und doch schwebt das Schwert des Damokles über all diesen Herrlichkeiten. Das Wehr, die Bäume und Uferbüsche sollen der „Korrektion" zum Opfer fallen. Es ist immer häßlich, wenn der Mensch die Natur korrigiert; manchmal ist es notwendig aus praktischen Gründen, wegen des „Fortschritts". Manchmal würde man es auch lieber bleiben lassen. Selten kommt etwas Gutes heraus. Selbst wenn ich als weltferner Träumer, Schwärmer und Idealist gelten muß, so möchte ich mich doch zum Mund der Vielen machen, welche in einer solchen Verschandelung unseres Städtchens Nagold einen Mißgriff der Regierung erblicken müssen. Wiegt der gewonnene Vorzug einer teilweisen Verhütung von Wasserschäden die zahllosen Nachteile auf? Ich weiß wohl, daß von zuständiger Seite ebenfalls alle diese Fragen geprüft wurden, möchte aber trotzdem meine Bedenken äußern. Die leilweise Korrektion des Flusses erscheint mir durch die Verluste an Gemütswerten zu teuer erkauft.
Kiefner.
Bismarckmuseum. Am Todestag des AltreichskanFers, 30. Juli, wurde in Aumühle (zwischen Hamburg und Frie- -richsruh) ein Bismarckmuseum eingeweiht. Das Museum ist in einem Forsthaus untergebracht, das seinerzeit dem Fürsten Bismarck von der Stadt Hamburg geschenkt worden war und das nun von dem Enkel Fürst Otto von Bismarck für das Museum wieder zur Verfügung gestellt worden ist. An der Feier nahm u. a. Geheimrat Cuno, Reichskanzler a. D. teil.
Große Hitze in Berlin. Am Sonntag flüchtete alles aus Berlin, um der drückenden Hitze in dem Häusermeer zu entrinnen. Die Bahnen jeder Art, Omnibusse usw. mußten fast alle Reservewagen heranziehen, um den Verkehr einigermaßen bewältigen zu können. In den Freibädern Wannsee und Müggelsee sollen schätzungsweise je 70 000 Menschen Erfrischung gesucht haben. In der Umgebung Berlins sind insgesamt 10 Personen ertrunken.
Stammt die Briefmarke aus Afrika? Auf der Internationalen Briefmarkenausstellung, die vor kurzem in Straßburg stattfand, wurden auch Teile der berühmten französischen Sammlung von Burrus-Sainte-Croix-aux-Mines gezeigt. Neben einer Reihe erster Seltenheiten befanden sich da auch zwei erst kürzlich entdeckte Zeitungsmarken vom Kap der Guten Hoffnung aus den Jahren 1836 und 1840, und zwar noch auf den Zeitungen, zu deren Versand sie gedient hatten. Sollten sich die Angaben des Besitzers dieser Marken als richtig erweisen, so wäre der Ruhm der britischen schwarzen Penny-Marke, die älteste Briefmarke der West zu sein, dahin, und die Wiege der Briefmarke wäre nicht Europa, sondern Afrika. Außerordentlich seltsam bleibt aber selbst in diesem Fall, daß bisher kein amtliches Dokument, kein Aktenstück gefunden worden war, in dem sich auch nur der geringste Hinweis auf diese Urmarken gefunden hätte.
Flugzeugrmfälle. Am Samstag abend stürzte infolge Versagens des Motors das in Konstanz stationierte Wasserflugzeug unterhalb der Konstanzer Rheinbrücke in den Rhein. Der Flugzeugführer und die drei Insassen konnten gerettet werden. Das Flugzeug selbst wurde beschädigt. Auch das Flugzeug der Flugstrecke Bill in gen — Stuttgart ist am gleichen Abend auf dem Villinger Flugplatz bei der Landung stark beschädigt worden. Die Fahrgäste und der Führer blieben auch hier unverletzt.
lluwelenraub. Am Hellen Tag drückte ein Straßenräuber in der vollbelebten Joachimstalerstraße, Ecke Kurfürsten- üaurm, in Berlin die Schaukastenscheibe eines Juwelen-
geschästs ein und entnahm 6 goldene Armbanduhren. Der Dieb entkam mit seiner Beute.
Dampfer in Seenot. Nach einer drahtlosen Meldung von der argentinischen Küste ist dort ein englischer Tank- üampser im Sinken begriffen.
Frankreichs Kriegsopfer. Die amerikanischen und englischen Zeitungen beanstanden häufig die Langsamkeit, mit der Frankreich seine Kriegsschulden bezahlt. Als Antwort auf eine dieser besonders scharf gehaltenen Mahnungen bringt der .Excelsior" eine Liste der französischen Kriegsbeschädigten. Am 1. Januar 1927 hatte Frankreich 404 000 Verstümmelte, 235 000 wegen Lungenschusses Unterhaltungsbedürftige, 27 000 infolge des Kriegs Augenleidende, wovon 2500 vollkommen blind waren, 17 700 Ohrenleidende, darunter 4400 Taube, 8500 im Gesicht Berlehte und 14 500 Geistesgestörte. Das sind im ganzen 709 000 Kriegsopfer, die der französische Staat unterhält. Hinzukommen Witwen, Waisen und sonstige unterstühungÄedürstige Verwandte der Gefallenen, so daß von den 40 Millionen Einwohnern 2 v. H. Kriegsverletzke sind.
Haydn und die Marseillaise. Der Wilhelmer Kirchenchor von Straßburg wirkte kürzlich bei der Aufführung der Neunten Symphonie bei der Beethovenfeier in Paris mit. Als Poincare im Konzertsaal erschien, stimmte alles das alte Revolutronslied „Marseillaise an, wie üblich, wenn einer der Naitonalhelden bei einer festlichen Veranstaltung erscheint. Die -Wilhelmer weigerten sich aber, mitzusingen, da Beethoven mit der Marseillaise nichts zu tun habe. Die Franzosen im Elsaß beschlossen, sich zu rächen. Als in voriger .Woche in Kolmar „Die Schöpfung" von Haydn ausgesührt wurde, betrat mitten in der Aufführung Marschall Foch den Saal. Sofort wurde die Aufführung unterbrochen und die Marseillaise angestimmt.
Letzte Nachrichten
Die Stadt Kottbus will Chamberliues Besuch erwidern
Berlin. 2. Aug. Wie das 8 Uhr-Abendblatt meldet, haben zwischen dem Magistrat der Stadt Kottbus und den Junkerswerken Verhandlungen darüber stattgefunden, daß eine Junkers-Landmaschine IV 33 im Namen der Stadt Kottbus den Ozean überqueren soll und Chamberliues Besuch in Kottbus erwidern.
Optimismus in Frankreich über die deatfch-franz.
Wirtschaftsoerhandlungen Paris, 2. Aug. Während die Pariser Presse in der letzten Zeit nichts unversucht ließ, um die Schuld an dem schleppenden Verlauf der deutsch-französischen Wirtschafts- Verhandlungen Deutschland in die Schuhe zu schieben, um das Gespenst des Abbruchs der Wirtschaftsbeziehungen an die Wand zu malen, gibt sie heute in auffallender Ueber- einstimmung zu erkennen, daß seit einigen Tagen sich eine Angleichung zwischen den beiderseitigen Auffassungen anbahne. Auch in französischen offiziellen Kreisen zeigt man sich optimistisch und erklärt, daß eine für beide Teile günstige Lösung gegen Ende dieser Woche gefunden werden dürfte.
Eine Stimme ans Südslaoieu für den Anschluß Wien, 2. Aug. Wie die neue freie Presse aus Belgrad meldet, hielt Dr. Anowic, der 1912 serbischer Außenminister und bis zum Kriegsausbruch Gesandter in Wien war, in Ueslüb eine Rede, in der er erklärte, die südsla- vische Regierung müsse öffentlich dafür eintreten, daß der Anschluß Oesterreichs an Deutschland durchgeführt werde. Auf diesem Prinzip habe sich Südslavien geeinigt und dieses Prinzip müsse auch für Deutschland und Oesterreich angewendet werden.
Lloyd George
über die Genfer Seeabrüstnugskouferenz London, 2. Aug. Auf der liberalen Sommerschule in Cambridge hielt Lloyd George gestern eine längere Rede,
in der er sich mit der Entwicklung der Liberalen Partei und verschiedenen Tagesproblemen befaßte. Lloyd George wandte sich dann den politischen Tagesfragen zu. Er beschäftigte sich zunächst mit der Genfer Seeabrüstungskonferenz, wobei er erklärte, daß es die größte Katastrophe für die Welt bedeuten würde, wenn der Fehlschlag der Genfer Konferenz zu einem Schiffsbau-Wettbewerb zwischen den beiden größten Nationen der Welt führen würde. Er hoffe jedoch aufrichtig, daß es nicht zu einer Rivalität kommen werde, die zu einer Entfremdung der beiden größten Nationen führen würde. Von Amerika und England hänge der Friede der Welt ab. Die Rußland gegenüber verfolgte Politik halte er für vollkommen verfehlt. Man habe sich das ganze Problem niemals richtig überlegt.
Eine neue Besprechung Howard.Kellogg
London, 2. Aug. Nach Meldungen aus Washington hatte der britische Botschafter in Washington Sir Howard mit Staatssekretär Kellogg eine zweistündige Besprechung, über die Ereignisse in Genf, lieber den Inhalt der Unterhaltung wird strengstes Stillschweigen bewahrt. In Kreisen der britischen Botschaft wurde nach der Besprechung erklärt, daß man nunmehr den Glauben ausgegeben habe, daß die Genfer Seeabrüstungskonfercnz zu einem Resultat führen würde.
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Rohrdorf, 1. Aug. 3m Eicheukranz. Beim Fünfkampf in Tailfingen holien sich gestern in hartem Ringen ein Aktiver und vier Zöglinge unseres Turnvereins ihre verdienten Preise. Wer in den letzten Wochen dem Eifer unter den Turnern beobachten konnte, muß sich freuen. Zu diesem nicht umsonst gebrachten Mühen ein beglückwünschendes „Gut Heil".
Ebhausen, 2. Aug. Beim Kreisbergfest auf der Wanne erhielt im Dreikampf der Turnerinnen Johanna Pfeifle mit 53 Punkten einen i8. Preis. Beim Turnfest in Tailfingen erhielten bei den Aktiven Hugo Spieß 18., Georg Waidelich 23. Preis, bei den Zöglingen Wilh. Kemps 2. Georg Bäuerle 5. Preis. Außerdem erhielt der Verein den 2. Preis in der 4 X 100 m Pendelstaffel.
Sport
Das 1. Dürft. Kleinkaliber-Landesschießen findet am 13.. 14. und 15. August d. I. in Roktweil statt. Die Schießanlage- uegk nahe dem Weichbild der Stadt im Neckartal, daneben der; Festplatz. Auf dem Schießplatz sind 50 Schießstände errichtet.
Pferderennen in Freudenstadk. Der Rennverein Freudenstadt veranstaltet am 7. August (2.30 Uhr nachmittags) einen Halb- renntag mit sechs Rennen, wofür bereits über 70 Anmeldungen vorliegen. An dem Jagdreiten beieiligen sich auch die Universitäten Tübingen und Freiburg.
Großer Opelpreis von Deutschland. Stuttgart—Mainz. Klaffe A: R. Wolke-Chemnitz 7:31:48 mit Einspruch, da Wolke mit' Weeger unerlaubt seine Maschine gewechselt hat. — Klaffe B: R. Hah n-Leipzig 7:38.
Durch den Bodensee geschwommen. Der 18jährige Kaufmann Josef Vetter in Friedrichshafen ist am Sonntag, den 31. Julr, nach längeren Vorübungen, vom Strandbad in Friedrichshafen ohne jede Begleitung und ohne Lebensmittel vormittags 9.05 Uhr: abgeschwommen und 3.45 Uhr nachmittags im Hafen von Romanshorn (Schweiz) angekommen. Cr hat die etwa 11 Kilometer lange Strecke in 614 Stunden durchschwommen. Etwa 800 Meter vor dem Romanshorner Hafen befiel ihn ein Wadenkrampf im linken Bein, doch gelang es ihm, sein Ziel ohne Anzeichen vom Erschöpfung zu erreichen. Infolge der Anstrengung soll Vetter an, Körpergewicht um 10 Pfund abgenommen haben.
Der 17jährigen Dänin Edith Iensen aus Kolding gelang es als Erster, den Oere-Sund zu durchschwimmen. Sie schwamm' am Sonntag früh 6.30 Uhr in Barsebäck zwischen Landskrona und Malmö ab und traf abends 7.20 Uhr in Klampenberg bei Kopenhagen ein.
Bei dem Luftschnelligkeikswettbewerb in London am 30. Juli sind 18 Flugzeuge bei Sprühregen und schlechter Sicht aufgestiegen. Den Pokal des Königs errang W. L. Hope mit einer Durchschmtts- fchnelligkeit von 148,48 Kilometer in der Stunde. An dem Fliegen nahm auch die Frau des Millionärs Bailey teil; sie muhte aber im zweiten Abschnitt wegen Motorstörung aufgeben, -
Handel und Volkswirtschaft
Berliner Dollarkurs, 1. August. 4,2015 G.. 4.2095 B.
Franz. Franken 124,02 zu 1 Psd. St., 25.55 zu 1 Dollar.
Die deutsche Handelsbilanz ist auch im Juli wieder passiv gewesen. In Hamburg allein überstieg die Einfuhr die Ausfuhr im Juli um fast 42 v. H.
Die Bautätigkeit im TNai. Nach dem Bericht des Statistischen Reichsamts wurden im ganzen Reich im Monat Mai 1927 1 439 Wohngebäude fertiggestellt, 24 weniger als im April. An Wohnungen wurden 5262 vollendet, ein Fünftel weniger als im April (6562). Dagegen ist die Zahl gegenüber dem Mai 1926 erheblich gestiegen, hauptsächlich in den Mittelstädten. Dagegen ist die Fertigstellung anderer Gebäude gegenüber dem Vorjahr fast um ein Drittel zurückgeblieben. Bauerlaubniffe wurden im Mai an Wohngebäuden um 94 v. H., an Wohnungen um 134 v. H. mehr erteilt als im Mai 1926.
Die außerordentliche Generalversammlung der Gebr. Zungbans A.-G. Schromberg hat einstimmig beschlossen, Auffichtsrat und Vorstand zum Abschluß eines Jntereffengemeinschaftsvertrags mit der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik in Schramberg und der Vereinigten Freiburger Uhrenfabriken in Freiburg (Schlesien) unter weitgehender Vereinheitlichung der Verwaltung zu ermächtigen. Das Aktienkapital wurde um 5 440 000 Mark auf 20 000 000 Mark Stammaktien und um 520 000 Mark auf 1000 000 Mark Vorzugsaktien erhöht, letztere mit 25 v, H. Einzahlung unter Ausschluß des Bezugsrechls der Aktionäre. Der Verkaufsapparat der ein- zelnen Firmen bleibt unangetastet. Es wird Wert darauf gelegt, den deutschen Grossisten nach wie vor selbständig zu erhalten, zu bedienen, ihn nicht auszuschalten und nur die Uhrmacher zu beliefern. Im Gegensatz zu dem Zustand von einigen Monaten ist gegenwärtig die Beschäftigung sehr gut. Der jetzige Auftragseingang gehört zu den besten seit Bestehen der Gesellschaft. Auch die Preise sind von dem niedrigen Stand, auf dem sie seit langer Zeit standen, in die Höhe gegangen.
Konkurs Gebr. Himmelsbach A.-G. Nach dem „B. T." ist das Aktienkapital verloren und darüber hinaus dürfte sich ein« Unterbilanz von 6 Millionen Mark ergeben. Darunter befindet sich aber eine aus dem Konkurs der „Mologa" stammende Regreßforderung der Gelsenkirchener Gesellschaft an Gebr. Himmelsbach A.-G., die an dem verkrachten „Molooa"-Unternehmen in Rußland stark interessiert war. Die Ver„. ^ dürfte wesentlich weniger als 20 v. H. der Forderungen ergeben.
Konkurse :m ?ntt. Nach der beträchtlichen Abnahme der Kon-