Sette S — Nr. 174
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dem am Mitt- cgehenden Ge- jwister Ehret der Blitzstrahl und umsichtige ilter Nachbarn
dem Feuer sofort Einhalt geboten wurde. Die Feuerwehr, die im Augenblick an Ort und Stelle war, durfte nicht mehr ein- areifen. Ein Glück ist es zu nennen, daß der Einschlag bei Tag erfolgte; bei Nacht wäre ein größeres Unglück unabwendbar gewesen.
Altingen. OA. Herrenberg, 28. Juli. Ins Gesicht gestochen. Beim Kleeheuaufladen wollte der Landwirt Holocher von hier auf dem Wagen nach einer Gabel voll Heu greifen. In diesem Augenblick stieß sein Sohn mit der Gabel nach und traf den Vater. Die Spitze -er Gabel drang ihm direkt neben dem Auge in den Kopf. Bewußtlos mußte der Verletzte nach Hause geführt werden.
Ergenzingen DA. Rottenburg, 28. Juli. Rücksichtslose Autofahrer. Ein Beispiel großer Rücksichtslosigkeit leistete sich ein mit einigen Damen besetztes Auto, das während der Mittagszeit von hier aus gegen Rottenburg fuhr. Es begegnete auf der Seebronner Straße einem von Wolfenhausen kommenden Bauernfuhrwerk. Das ..Pferd scheute und sprana 'zur Seite, wobei Bauer und Bäuerin unter Pferd und Wagen kamen und ziemliche Verletzungen -avontrugen. Das Auto raste davon, ohne sich um den Vorfall zu kümmern.
Freudenstadl. 28. Juli. ' Ein Kunstfahrer. Am Montag fuhr ein Personenauto von der .Krone" her kommend in die Straße nach dem Postamt zu ein. Der Führer -es Wagens wurde angesichts der großen Menschenmenge unruhig, fuhr einmal vorwärts, dann wieder rückwärts und im Zickzack in die Menschenmenge hinein, so daß vier Personen umgeworfen und zum Teil überfahren wurden. Ein Mann von Schömberg brach hierbei den rechten Achselsteg, ein anderer Herr zog sich ziemlich Verletzungen am rechten Arm und an den Händen zu, während eine Dame und ihr Kind erhebliche Schürfungen an Füßen und Händen davontrugen.
Zwieselberg OA. Freudenstadt, 28. Juli. Blitzsch! ag.^ Bei dem gestrigen schweren Gewitter schlug der Blitz in das" große Doppelwohnhaus der Witwe Therese Vetter und Alwine Armvruster, das in kurzer Zeit ganz niederbrannte. Außer dem Vieh und wenig Hausrat konnte nichts gerettet werden. Das Haus war das älteste auf dem Zwieselberg.
Aus aller Welt
Herrenchiemsee im Lichkerglmn. Das Prunkschloß und die Lieblinasschöpfung d->s unglücklichen Königs Ludwigs II, eine strahlende und in äußerlichem Glanz ihr Vorbild noch übertreffende Nachbildung des Versailler Schlosses, träumt beute einsam im Waldssschatten auf der größten Insel des Chiemsees dahin. Nur 23mal bat der 1886 gestorbene König, und zwar in den Jahren 1884 und 1885. als er schon von den Vorboten des Irrsinns gepeinigt wurde, in dem Schloß genächtigt, und 23mal hat er bei' diesen Anlässen die 2400 großen Kerzen der gewaltigen Spiegelgalerie, sowie die mehreren tausend Kerzen der übrigen Prunksäle anzünden lassen, wenn er einsam die Säle durchwanderte. Nachts gegen 2 Uhr pflegte der König unter romantischer Fackelbeleuchtung anzukommen und nach kurzem Aufenthalt um dieselbe Ttunde wieder abzureisen. Drei Jahre nach dem Tod des Königs sind die Kerzen dank wieder einmal zu Ehren des München besuchenden Schahs von Persien angezündet worden. Dreimal noch hat man wegen des Fremdenbesuchs 1924 und 1925 die Kerzen erstrahlen lassen. Seitdem blieben sie ohne Verwendung: die Kosten sind zu hock. Es war daher eine besondere Ehrung für das 18. Deutsche Vun- desschießen in München, daß die bayerische Regierung die Schützen zu einem Besuch von Herrenchiemsee einlud und Mm 28. Mal seit dessen Bestehen die Prunksäle in der feenhaften Kerzenbeleuchtung erglänzen ließ.
Beim Bundesschießen haben zehn Schützen sich den Titel eines Meisterschützen errungen, davon sieben Bayern und drei Nichtbayern. Freilich stellten auch die Bayern den größten Teil der 4500 Schützen, die sich am Preisschießen beteiligten. Den ersteh Preis mit 936 Ringen erhielt Emil Pachmayer aus Traunstein. — Auf der Standscheibs (175 Meter) errang Julius Re in hold, Gastwirt zum Blauen Träuble in Stuttgart, den ersten Preis, nämlich drei von der Stadt München gestiftete silberne Schüsseln und MO Mark in bar.
Eine Stiftung des Kaisers. Von der Schatullenverwalt- tung des früheren Kaisers wurde dem unter Leitung von Geheimrat Leo Frobenius stehenden Forschungsinstitut für Kulturmorphologie in Frankfurt a. M. eine Summ« zur Verfügung gestellt zur Gründung einer vergleichenden wissenschaftlichen Sammlung.
König Boris von Bulgarien wird in Begleitung seiner Schwester nach Deutschland kommen, um seinen Vater, den früheren König Ferdinand, in Koburg zu besuchen. Im Anschluß daran wird König Boris eine Reise nach Holland unternehmen.
Türkischer Besuch. Der Chef des türkischen Generalstabs, Marschall Feisi Pascha, war in den letzten Tagen in Deutsch- lmck, um die Flugzeugwerke von Rohrbach und Junkers, die Borsigwerke, die Funkstation Nauen, die Preußische Staatsbibliothek und die Technische Hochschule in Charlottenburg zu besichtigen.
Deutschlands Zukunft liegt in der Lufl. Das Provinzial- schnlkollegium Berlin hat folgende Verfügung erlassen: «Um der zukünftigen Bedeutung der Luftfahrt gerecht werden zu «önnen, muß unserer Jugend bereits heute die genügende Kenntnis der physikalischen und technischen Grundlagen des Flugs vermittelt werden, worauf sich das Verständnis für die Aufgabengebiete und die Entwicklungsmöglichkeiten der Luftfahrt aufbauen kann. Dies läßt sich zwanglos durch geeignete Behandlung des Stoffs im Rahmen der bereits bestehenden Unterrichtsfächer, vor allem in Physik und Erdkunde, und der Beschäftigung der Zungen mit Modellbau erreichen."
Deutscher Evang. Pressekag. Nach siebenjähriger . Ze wird in diesem Jahr der Deutsche Evang. Pressetag wieder einberufeil. Als Termin ist der 1.—4. Oktober, als Tagungsort Weimar in Aussicht genommen. Der Presse- kvg, dessen Geschäftsführung beim Eo. Preßverband für Deutschland lBerlin-Steglitz) liegt, ist die Spitzenorganisation evang. Schrifttums und Pressewesens. Es sind ihm in Fachgruppen angeschlossen: Die Kirchenzeitungen, die Sonntags- und Gemeindeblätter, die christliche Vereins- und Fachpresse und die Ev. Preßverbände. Die diesjährige Tagung M sich als Hauptthema die Frage „Ethik und öffentliches «den gestellt. Ferner wird sich die Tagung mit den Dor- «erertungen für die Internationale Prefseausstellung in Köln nn Jahr 1928 („Pressa") beschäftigen.
Die Wohnungsnot in München. Bei einer Zählung der Wohnungsuchenden in München meldeten sich rund 3? 000 Personen.
Die Höhe 60 bei Dpern, die nach dem Krieg von dem englischen Offizier Calder angekauft worden war, war schon längere Zeit zum Verkauf ausgeboten. Da sich kein Liebhaber zeigte, hat der Besitzer die Höhe jetzt dem französischen Kriegsministerium zum Geschenk angeboten.
harzer heuverbrennen. Im Oberharz, der in diesem Jahr so viel unter Unwettern zu leiden hatte, ist die Heuernte vollkommen vernichtet. Das Gras ist stockig und unbrauchbar geworden. Man hat daher mit dem Heuverbrennen begonnen. Schwelende Brandnebel liegen über dem ganzen Harzgebiet, ein Zeichen, daß ein wertvolles Naturerzeugnis durch Flammen vernichtet werden muß.
Die unentgeltliche Totenbestatkung, die von der sächsischen Stadt Mittweida eingeführt worden war, ist der hohen Kosten wegen wieder abgeschafft worden.
Tödlicher Mückenstich. In Kühnheide im Erzgebirge erlag ein Bauer innerhalb von 20 Minuten einem Insektenstich, den er bei der Heuernte davongetragen hatte.
Entflohener Banderolenfälscher. Die Hauptschuldigen in der Millionenbanderolenfälschung, A. Krakauer, Katzti und Jucht sind vor ihrer erneuten Verhaftung ins Ausland entflohen. Man hatte sie gegen Kautionen von 10 000„ 5000 und 3000 Mark auf freiem Fuß belassen (!).
Zerstörtes Kunstwerk. Die im Tonhallengarten in Duisburg aufgestellte „Kniende" des aus Duisburg stammenden Bildhauers Lehmbrouck wurde nachts von sechs Männern so zerstört, daß nur ein Bein stehen blieb. Die Figur ist in der Mitte durchgebrochen. Me Täter entkamen.
Die Elfenbeinbilder, die aus der Städtischen Sammlung in Neuyork gestohlen worden waren, sind von der Polizei bereits in zwei Leihhäusern entdeckt worden.
Schiffsbrand. Der englische Dampfer .Saink Andrew" lief mit Feuer im Laderaum im Hamburger Hafen ein. Die Hamburger Feuerwehr bekämpfte den Brand mehrere Stunden mit 20 Schlauchleitungen. Die Gefahr soll beseitigt sein.
Zm Hamburger Hafen wütete am 27. Zull nachmittags einschwererSturm. Ein französischer Dampfer wurde losgerissen und gegen den Lloyddampfer «Raimund" gedrückt. Beide Schiffe wurden beschädigt. Ein losgerissener griechischer Dampfer beschädigte ein schwedisches Segelschiff und drei kleinere Fahrzeuge. Zn der Stadt wurden mehrere Straßen überschwemmt.
Erdbeben. Zm französischen Kreis Bameluse wurde ein ziemlich starkes Erdbeben verspürt. Zn einer Ortschaft setzten die lausenden Brunnen mehrere Stunden aus.
Verurteilte Spritschieber. Zn dem großen Sprikschieber- prozeß in Berlin wurden verurkeilt: Hermann Weber zu 6 Monaten Gefängnis, 60 000 Mark Geldstrafe, Heinrich Weber 6 Monate Gefängnis 20000 Mark, Dr. Kan- krup 3 Monate 5000 Mark, Dr. Salomo 3 Monate 10 000 Mark. Hinrichs 1000 Mark und 2000 Mark Wertersah, Hallmann 42000 Mark Geldstrafe und 30 000 Mark Wertersatz, wegen Bestechlichkeit Oberzollin- spektor Bandekow 1 Zahr Gefängnis 52 000 Mark Geldstrafe und 40 000 Mark Wertersah, die Zollbeamten En- dres 8 Monate Gefänanis WOO Mark Geldstrafe und 20 000 Mark Werkersatz, Waefch 9 Monate 84 000 Mark Geldstrafe und 40 000 Mark Wertersatz. Der Prozeß gegen die Gesellschaft Nuben geht weiter.
Eine Siraßenbahnhalle ausgebrannt. Zn Schandau bei Pirna (Sachsen) brannte kurz nach dem Einrücken der letzten Wagen die Wagenhalle der Straßenbahn infolge von Brandstiftung nieder. Alle Wagen sind mitverbrannt.
118 Schweine verbrannt. Zn dem holsteinischen Dorf Kurzenmoor bei Uetersen brannte ein großer Bauernhof nieder. Den Flammen fielen auch 118 Schweine im Wert von 13 000 Mark zum Opfer.
Der verliebte Scheich. Ein englisches Blatt weiß die folgende höchst romantische Geschichte zu erzählen, die den Vorzug hat, wahr zu sein. Zwei junge englische Arkiftinnen traten in einem Variete zu Damaskus auf. Ein Scheich sah sie, verliebte sich in beide, besuchte Abend für Abend das Theater und ließ den Tänzerinnen durch seine Leibwächter Liebesbriefe überbringen. Er lud sie in der blumenreichsten Sprache zu einer Reise durch die Wüste ein, und da die beiden Mädchen die Erlaubnis erhielten, ihren Impresario mitzunehmen, so nahmen sie die Einladung an. In seinem Zeltlager machte der Scheich persönlich eine Liebeserklärung und forderte die beiden jungen Damen auf, seine Gemahlinnen zu werden und den Oberbefehl in seinem Harem zu übernehmen. Den Tänzerinnen wurde die Situation höchst unangenehm, und sie zogen es vor, mit dem Impresario schleunigst 35 Meilen weiter nach Zaleh zu reisen. Aber auch dorthin folgt« der Scheich mit seiner bewaffneten Leibwache und wiederholte seinen Heiratsantrag. Die Damen baten nun um die Vermittlung des britischen Konsuls zu Damaskus und der Scheich brachte sie, nachdem er sein Ehrenwort gegeben hatte, sie nicht gewaltsam M entführen, dorthin. Als er sie dem Konsul zugeführt hatte, erklärte er sich seines Worts entbunden und schwor, er werde sie mn jeden Preis entführen. Der Konsul beschloß indessen, die beiden Damen nach England zurückzuschicken. Als sie jedoch mit dem Automobil nach Beirut sichren wollten, fanden sie den Weg von den Soldaten des Scheichs besetzt und kehrten nach Damaskus zurück. Sie nahmen dann die Reise, eskordiert von französischen Offizieren Md Soldaten, wieder auf unerreichten die Stadt, nachdem unterwegs verschiedentlich Schüsse gewechselt worden waren. Der Scheich verfolgte die Tänzerinnen in einem der beiden Flugzeuge, die er besitzt, aber er kam zu spät in Beirut an, die Damen waren bereits nach Port Said abgereist. Der Scheich setzte seine Verfolgung fort, aber auch dorthin kam er zu spät. Das Schiff, das die Tänzerinnen nach England bringen sollte, hatte gerade de» Hasen verlassen
Letzte Nachrichten
Protest des derrtfchen Lehreroeeeins gegen das Reichsschulgesetz
Berlin, 29. Juli. Nach einer Meldung der „Voss. Ztg." hat der Hauptausschuß des Deutschen Lehrervereins, in dem über 150 000 deutsche Volksschullehrer und -Lehrerinnen zusammengeschloffen find, eine Erklärung angenommen, in der schärfster Protest gegen den neuen Entwurf des Reichsschulgesetzes erhoben wird, da der Entwurf in unversöhnlichem Gegensatz zur Reichsverfassung stehe. Der Gesetz
entwurf. so heißt es in der Erklärung u. a., nehme der Gemeinschaftsschule die ihr verfassunqsgemäß zugeficherte Stellung als Regelschule und mache fie zu einer Antragsschule, zerstöre von Grund auf die Schulhoheit des Staates, zerschlag? die leistungsfähige, vollausgebaute Volksschule in zahllose kleine und leistungsschwache Schulen und gefährde die berufliche Sicherheit und die staatsbürgerlichen . Rechte der Lehrenden. Zum Schluß ruft der Deutsche Lehrer- Verein auf zum Schutze der deutschen Volksschulen, der Schulhoheit des Staates und der Einheit deutscher Bildung.
Neue Kündigungen im Saarbergbau Berlin» 29. Juli. Nach einer Morgenmeldung aus Saarbrücken hat die französische Grubenverwaltung zahlreiche Kündigungen ausgesprochen, von denen in erster Linie kranke und kriegsbeschädigte Arbeiter betroffen wurden. Auf den Einspruch der Gewerkschaften erklärte die Verwaltung, daß sie zur Belegvermindemng gezwungen sei, da die Saargruben durch die Konkurrenz erdrückt würden.
Amerika kündigt neuen Kreuzerbau au Berlin, 29. Juli. Aus Washington wird gemeldet, daß Marineminister Wilbour den Abschluß von Verträgen zum Bau von 6 Kreuzern ankündigt, von denen jeder 10 500 000 Dollar kosten soll.
Gebr. Himmelsbach AG. in Konkurs Berlin, 29. Juli. Wie soeben bekannt wird, hat der Vorstand der Südd. Holzfabrik Gebr. Himmelsbach AG. gestern Konkursantrag gestellt, da er keine Möglichkeit sah, die Verlängerung der am 28. Juli ablaufenden Geschäftsaufsicht zu beantragen.
Anwetter am Mittelrhein Köln, 29. Juli. Das Unwetter, das am Mittwoch Mittag am Mittelrhein niederging, hat größere Ausdehnung angenommen, als wie ursprünglich gemeldet wurde. Auch die Höhenzüge des Westerwalds und Hunsrücks wurden durch orkanartigen Sturm schwer heimgesucht. Auf der Strecke Montabaur-Neuhäusel sind 18 Telephonmasten vom Sturm umgeworfen worden, so daß die Verbindung unterbrochen war. Durch Blitzschlag wurden 2 Menschen getötet. In Wirges zerstörte der Blitz den Turm der evangel. Kirche, bei dessen Einsturz die Nachbarhäuser beschädigt wurden. Auch eine Mädchenklasse wurde bei einem Ausflug auf die Ruppertsklamm übel mitgenommen. Die Kinder wurden zum Teil zu Boden geschleudert und von den kaskadenartig den Berg herabstürzenden Wassermafsen entführt. Erst am Abend konnten sie in erschöpftem Zustand in einem Kloster gesammelt werden. Viele Kinder hatten Verletzungen erlitten und mußten von Aerzten verbunden werden. In Bell schlug der Blitz in ein Anwesen ein und äscherte es vollkommen ein.
Schwere Auweltee iu Holland Amsterdam, 29. Juli. Aus Holland werden schwere Unwetter gemeldet. Bei Weesp richtete eine Windhose großen Schaden an.
Eifeubahuuuglück in Frankreich Zusammenstoß zweier internationaler Schnellzüge Paris» 29. Juli. Kurz vor dem Bahnhof Abbeville fuhr der Schnellzug Paris—Calais auf den Schnellzug Wien—Calais, der wegen Maschinendefekl angehalten worden war, mit solcher Wucht auf, daß die letzten Wagen zertrümmert wurden. Nur dem Umstand, daß die meisten Reisenden den Zug verlassen hatten, ist es zu danken, daß nur 10 Personen mehr oder weniger schwer verletzt wurden.
Bei den Besprechungen.Mischen dem Vorstand des Reichsbanners nnd dem Zentrum wurde Hörsing eine Bewährungsfrist bewilligt.
Graf Wilhelm Waldburg-Zeil (Jsny) ist bei einer Autofahrt tödlich verunglückt.
Sport
Fallschirmabsprung aus 7000 Bieter Höhe. Der französische Flieger van Laere ist in einer Höhe von 7090 Meter, da sein« Almungsapparale versagten und er infolgedessen die Gewalt über das Flugzeug verlor, mit dem Fallschirm über dem Wald von St, Martin du Tertre abgesprungen und wie durch ein Wunder, obwohl der Fallschirm sich erst in ganz geringer Höhe öffnete, mit dem Leben davongekommen. Das abgestürzte Flugzeug hat sich vollkommen in den Boden emgegraben und ist zertrümwert-
Briefkasten
Erwiderung. Bei dem Verbot des Nachenfahrens auf der Nagoldstrecke des Familienbads während der Badezeit muß es selbstverständlich sein Verbleiben haben, da dieses Nachen- fahren aus dem schmalen Flußbett bereits zu Unzuträglichkeiten geführt hat. Uebrigens ist zu diesem Vergnügen auf der Strecke von der Rauser'schen Mühle bis zur Ankerbrücke (Waldach) noch genügend Wasserfläche vorhanden. L-
Handel und Volkswirtschaft
Berliner Dollarkurs. 28, Juli. 4,2195 G.. 4,2075 8.
5 v, H. Dt. ReichSanleih« 1S27: «6.
Anleihe-Ablösung mit AR,: 293,
Anleihe-Ablösung ohne AR.: itzz.
Franz. Franken 124.09 zu 1 Pf. St,, 25,55 zu 1 Dollar
Berliner Geldmarkt, 28. Juli. Tägl, Geld 6,5—7 v, ch, Monatsgeld 8—9 o, H., Prioatdiskont kurz und lang 5,875 v, H.. Geld für einig« Tag« über den Ultimo 8,5—9 v, H,
Fernheizung. Die Aktiengesellschaft für Kohleoerwertung in Essen beabsichtigt neben ihrer Ferngasversorgung mit Kokereigas nun auch eine Fernheizung (Dampf) in größerem Maßstab einzurichten, wie solche bereits in Himburg, Kiel, Stettin. Berlin, Braunschweig und Barmen bestehen. Zunächst soll in Bochum ein« Versuchsanstalt entstehen, die stündlich 6 Millionen Wärmeeinheiten abgeben kann. Di« Gesamtkosten sind auf 350 000 Mark veranschlagt. Für di« Abnehmer wird sich die Tonne Dampf (die etwa dem Wärmewert von 4 Zentnern Koks entspricht), auf etwa 7,75 bis 8 Mark bei den heutigen Brennstoffpreisen stellen,
Stulkgarker Börse, 28. Juli. Auch heute wieder verkehrte die >örse in sehr ruhiger Haltung: man neigte aber zur Schwäche, sodaß üt wenigen Ausnahmen Kursermätzigungen festzustellen sind. Die