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Sette 3 Nr. 172

Nagolder TagblattDer Gesellschafter-

Mittwoch. 27 Juli »827

schlüge für Frau und Kinder nicht mitgerechnet) beschlossen. Angestellte mit einem Einkommen bis ,u 300 müssen also vom Arbeitgeber zu diesem Zeitpunkt bei der zuständigen Orts­oder Betriebskrankenkasse angemeldet werden, wenn sie nicht vorher einer Standeskrankenversicherung beitreten. Der Arbeit­geber hat den Beitragsanteil in Höhe des Pflichtkrankenkassen- Drittels unmittelbar an den Versicherten bei der Gehaltszahlung abzuführen.

Nachtübung der Freiwilligen Feuerwehr

Gegen VotO Uhr heulte die Feuersirene, die viele Ein­wohner in Schrecken versetzte. Es war bewundernswert, wie schnell die Feuerwehr zur Stelle war. Denn mancher wird in der häuslichen Gemütlichkeit gesessen haben, ohne an Gefahr zu denken. In ganz kurzer Zeit waren die Mannschaften bei ihren Zügen, die in eiligem Marschtempo mit den nötigen Ge­räten zur Freudenstädter Straße zogen, um den in dem Anwesen von Spinnereibesitzer Rentschler ausgebrochenen Brand zu be­kämpfen. Auch die Motorspritze war sofort zur Stelle. Im Nu waren die Schläuche gelegt, die Schächte der Wasserleitung erschlossen. Für die Bekämpfung des Brandes war vor allem günstig die vorbeifließende Nagold. Es war angenommen, daß die Sägmühle in Flammen stehe. Diese war nicht mehr zu retten. Unter allen Umständen mußte Wohnhaus und Spinnerei gehalten werden. Fieberhaft wurde gearbeitet, mächtige Strahlen ergossen sich auf die bedrohten Gebäude, Gasmasken und Rettungsschlauch waren in Tätigkeit. In kurzer Zeit konnten die bedrohten Häuser als gerettet angesehen werden. Viele Zuschauer hatten sich eingefunden, um dem Schauspiel beizu­wohnen. Um 10.15 Uhr wurde das Haltsignal geblasen und Kritik abgehalten; der Uebung wohnten auch der Stadtvorstand und der Oberamtsbaumeister bei.

Man bekam den Eindruck, daß die hiesige Feuerwehr in technischer und disziplinärer Weise auf der Höhe steht ohne Länn ging alles von statten. Dies ist der Führung zu danken und allen denen, die freiwillig und gern sich in den Dienst des Gemeinwohles stellen. Die Erfahrungen vergangener und jüngster Zeiten zeigen, wie wichtig eine gut ausgebildete und gut geführte Feuerwehr für das Gemeinwesen ist. Wir haben wieder die Ueberzeugung gewonnen, daß auch im Ernstfall die Feuerwehr ihren Mann stellt und als Glieder einer Volksge­meinschaft dem bedrohten Nachbar hilft und die rasenden Ele­mente mit allen technischen Mitteln und mit persönlichem Mut überwindet.

Der Femdeooerkehr im Oberamt Nagold 1926

Die im Fahr 1923 für Württemberg eingeführte Fremden- oeikehrsstatistik, der sich 1926 (1925 in Klammern) 18l (177) Gemeinden in 58 (57) Oberamtsbezirken unterzogen haben, Werte im Bezirk Nagold nachstehende Ergebnisse. 12 (12) Gemeinden haben Fremdenverkehr gemeldet, nämlich Nagold, Altensteig-Stadt, Berneck, Ebhausen, Enztal, Garrweiler, Haiterbach, Simmersfeld, Ueberberg, Walddorf, Wart u. Wildberg. In diesen Gemeinden betrug die Zahl der vor­handenen Fremdenzimmer 514 (473), davon 408 (385) in Gasthäusern, Hotels, Pensionen etc., die Zahl der vorhanvenen Fremdenbetten 787 (695), davon 640 (583) in Gasthäusern usw, beherbergt wurden 1775 (1529) Kurgäste, davon 1034 (878) Württemberger, 730 (644) sonstige Deutsche und 11 (7) Ausländer, sowie 6163 (5942) Paffanten und Touristen» da­von 3732 (3727) Württemberger, 2384 (2191) sonstige Deutsche und 47 (24) Ausländer. Die Zahl der Uebernachtungen be­trug 16 840 (14154) für Kurgälte und 7538 (6631) für Passan­ten und Touristen. Von der Gesamtzahl der Uebernachtungen entfielen 24 202 (20 686) auf Inländer und 176 (99) auf Ausländer.

Durchschnittlich kamen in Württemberg auf jeden Frem­den 3 (1924 und 1925 je 4) Uebernachtungen. auf jeden Kurgast 17 (1925: 16, 1924: 15) Uebernachtungen. Die eigentlichen Kurgäste machten nur 12,6 (1925 15,4) °/o aller Fremden aus. Die Reichsausländer bildeten nur 2,7 (2,1) vom Hundert aller Fremden in Württemberg. In den Ober­ämtern Besigheim, Freudenstadt, Tübingen, Mergentheim, Lentkirch und Tettnang überwiegen 1926 sowohl bei den Kurgästen als bei den Touristen und Paffanten die Nicht- württemberger.

16. Gauliederfest in Spaichingen

Das 16. Gauliederfest in Spaichingen war eine machtvolle Kundgebung für den deutschen Männergesang. Mit den Ver­einen außer dem Gau es waren auch Schweizer Vereine gekommen nahmen über 80 Vereine an dem Fest teil. Am Nachmittag des Festtages fand ein Festkonzert statt, bei welchem die beiden größten Gesangvereine von Schwenningen mit wir­kungsvollen Männerchorwerken austraten und die Gauvereine in der Stärke von 3500 Sängern gemeinsame Chöre vortrugen. Den ganzen orchestralen Teil des Konzerts hatte der Musikoer- cin Stuttgart-Ost übernommen und mit großem Können durch­geführt. Schon am Vorabend des Festes konnte man die her­vorragenden Leistungen der bereits eingetroffenen Vereine bewun­dern. Man bemerkt gerade an den ländlichen Vereinen einen wertvollen Fortschritt und sieht die rege und eifrige Arbeit aller Gauvereine, die in den erhaltenen Preisen ihren Erfolg fand.

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Buch- und Betriebsprüfung. Der Reichsminister der Fi­nanzen hat in einem Erlaß vom 7. Juli 1927 nähere An­ordnungen über den Aufbau des Buch- und Betriebsprü­fungsdienstes, sowie über die Rechte und Pflichten der B uch- und Betriebsprüfer gegeben. Hierbei hat er darauf hingewiesen, daß dem Buch- und Betriebsprüfungsdienst die große ethische Aufgabe obliegt, an der Währung der Gerech­tigkeit und Gleichmäßigkeit der Steuerveranlagung mitzu­wirken. Es wird erneut der leider immer wieder auftau­chenden Unterstellung entgegengetreten, als ob die Buch­end Betriebsprüfer in irgend einer Weise an dem Ergebnis ihrer Arbeit finanziell beteiligt seien. Den Buch- und Be­triebsprüfern wird ein zuvorkommendes und taktvolles Ver­halten gegenüber den Steuerpflichtigen zur Pflicht gemacht, gleichzeitig ober der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die Steuerpflichtigen ihrerseits alles tun, um den Buch- und Betriebsprüsern ihre schwere Arbeit zu erleichtern. Der Er­laß will der Ausgabe dienen, die der Reichsmiuister der Finanzen in seiner Rede im Reichstag vom 16. Februar 1927 mit den Worten umschrieben hat:Wir müssen so weit kommen, daß der Buchprüfer nicht als Feind, sondern als sachverständiger Berater und Helfer wenigstens der ehrlichen Steuerpflichtigen angesehen wird."

Neue Briefmarken. Die Portoerhöhung bei der Reichs- pofi bringt auch neue Briefmarken. Die rote Fridericus- marke zu 10 Pfennig kommt ganz in Wegfall. Der Orts­brief kostet vom 1. August an 8 Pfennig, der Fernbries 15 Pfennig. Für den Ortsbrief soll eine dunkelgrüne Beetho­venmarke zu 8 Pfennig eingeführk werden. Außerdem wurde im Berwaltungsrat der Reichsposi am Samstag mit­geteilt, daß zu Hindenburgs 80. Geburtstag be­sondere Gedenkmarken zu 8. 15. 25 und 50 Mennia und eine

8-Pfennig-Postkarke geschaffen und zu doppeltem Preis als Wohlfahrtsmarken verkauft werden sollen. Darauf beantragten die linksstehenden Mitglieder des Ber- walkungsrats die Schaffung einer Friedrich-Ebert- Marke. Es wurde dann auch beschlossen, später eine Fried- rich-Eberk-Marke einzuführen.

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Rohrdorf, 26. Juli. Im goldenen Kranz. Altwald­meister Friedrich Walz, 76 Jahre alt und seine Ehefrau 73 Jahre alt, durften gestern noch recht rüstig miteinander, im Kreis ihrer Kinder, Enkel und Verwandten und unter Anteil­nahme der Gemeinde, das Fest ihrer goldenen Hochzeit begehen. Der kirchlichen Feier, die Kirche selbst war sinnig geschmückt worden, die vom Liederkranz mit 2 paffenden Chören um­rahmt wurde, legte Herr Pfarrer Rentschler das Pauluswort an die Römer 8, 38, 39 zu Grunde und beglückwünschte das Jubelpaar namens der ganzen Gemeinde. Nach der Einseg­nung übergab er ihnen namens der Kirchenbehörde ein Jubi­läumsgesangbuch und ein Glückwunschschreiben des Kirchen- präsidenten D. v. Merz. Das Ehrengeschenk der Landesregie­rung mit Widmung, sowie die Ehrengabe der Gemeinde waren bereits vorher schon durch den Ortsoorsteher mit den besten Segenswünschen überreicht wordeu. In derKrone", wo im Familienkreis der Ehrentag einen schonen Abschluß fand, ge- lellten sich gegen Abend eine stattliche Anzahl Bürger um das Jubelpaar, die in Lied und Wort die Ehre und Freude mit ihm teilten. Ein guter Lebensabend allen Beiden!

Tiiltlinge«, 26. Juli. Neue Glocken. Gestern abend wurden unsere beiden neuen Kirchenglocken, auf reichgeschmück­tem Wagen vom Bahnhof Wildberg kommend, von der ganzen Einwohnerschaft festlich empfangen. Die Glocken sind der Ersatz für die im Krieg abgegebenen. Sie haben den Ton /I und L (die hier gebliebene den Ton L) und wurden von der Firma Kurtz in Stuttgart gegossen. Am Eingang des Orts sang der Gesangverein zur Begrüßung einen Chor und eine Schülerin lrug einen Willkommgruß vor. Dann ging's in feierlichem Gang zur Kirche, voran die blumen- und eichenlaubgeschmückte Schuljugend, hinter den Glocken der Kirchengemeinderat und Gemeinderat und anschließend ein zahlreiches Gefolge aus der ganzen Bürgerschaft. Vom Kirchplatz her tönten Posaunenchöre des Jungmünneroereins. Dort, unter den grünen Bäumen fand sodann eine einfache, aber eindrucksvolle Empfangsfeier statt. Eingerahmt wurde sie von Gesängen des Kirchenchors und der Oberklaffe. In einer Ansprache brachte Pfarrer Hesler die Mahnung zum Ausdruck, die Lehren des Kriegs nicht zu vergessen Schultheiß Widmann den Wunsch, die neuen Glocken mögen ihre Töne nur zu friedlich ausbauender Tätigkeit erklingen lassen. Von Schülern und Mitgliedern des Jungmänner- und des Jungfrauenvereins wurde Schillers Glocke vorgetragen. Den Beschluß machten die feierlichen Klänge der Betglocke und der stimmungsvolle Chor des Jungfrauenvereins: Schon die Abendglocken klangen. Heute wurden die Glocken auf den Turm aufgezogen, am nächsten Sonntag im Vormittagsgottes­dienst soll die feierliche Einweihung stattfinden. Mögen die Glocken allezeit zur äußeren und inneren Sammlung und zur wahren Erbauung unserer Gemeinde beitragen!

Gesuchte Arbeitskräfte

Nach einer Mitteilung des Württ. Landesamts für Ar­beitsvermittlung besteht zurzeit Nachfrage

im Spinnstoff gewerbe nach Lageristen, Verkäu­fern und Dekorateuren, die Lackschrift schreiben können;

in der Metallindustrie nach Maschinen- und Kurz- schrifkschreibern, Korrespondenten, Buchhaltern, Eisenkon­strukteuren und Kranbauern;

in der Möbelindustrie nach Korrespondenten und Verkäufern:

im Bank- und Versicherungsgewerbe nach gelernten Fachkräften;

im Baugewerbe nach jüngeren Baumeistern u. Bau­technikern, insbesondere Eisenbetontechnikern und -Statikern; die Nachfrage konnte in den letzten Monaten nur zum Teil gedeckt werden.

Am 1. Juli waren als Bewerber vorgemerkt kaufmän­nische und Vüroangestellte 14940 (1865 im Herbst 1926), tech­nische Angestellte 384 (587).

Aus aller Welt

Rücktritt von Hörsing. Wie man hört, soll sich der Magdeburgische Oberpräsident Hörsing, der von Beruf früher Schmied war, gegenüber der preußischen Staatsregierung nur unter der Bedingung zum Rücktritt erklärt haben, daß ihm die volle gesetzliche Pension als Oberpräsident zuerkannt werde. Das sind 16 000 Das preußische Kabinett hat diesem Ver­langen Hörsings bereits am Samstag die Zustimmung erteilt.

Zugzusammenstoß. Am Montag abend ist kurz vor der Station Gundelfingen in Baden ein Eilgüterzug bei der Abzweigung der Güterbahnstrecke von der Hauptbalm Offenburg-Freiburg einem Güterzug in voller Fahri in die Seite gefahren. Dabei wurden etwa 10 Güterwagen inein­andergeschoben. Die beiden Gleise der Hauptstrecke sind bis auf weiteres gesperrt. Personen sollen nicht zu Schaden ge­kommen sein, dagegen ist der Materialschaden erheblich.

Letzte Nachrichten

Weiterer Rückgang der Erwerbsloseazahl Berlin. 27. Juli. Die Zahl der Hauptunterstützungs­empfänger in der Eiwerbslosenfürsorge ist in der Zeit vom 15. Juni bis zum 15. Juli 1927 um rund 48000 gleich 8,8°/o zurückgegangen. Die Gesamtzahl der Unterstützungs­empfänger hat sich in der Zeit vom 1b. Juni bis zum 15. Juli 1927 von 806000 auf 674000 also um rund 132 000 gleich 14,4°/» verringert.

Borentfcheidung im Chorzowftreit Berlin, 27. Juli. Nach Morgenblättern aus Gent wird aus dem Haag gemeldet: Am Dienstag hat der stän­dige internationale Gerichtshof seine Entscheidung wegen des von der polnischen Regierung erhobenen Einwandes gegen die Kompetenz des Gerichtshofes in der Frage des Anspruches gefäflt, den die deutsche Regierung für die Be­setzung der Chorzower Slickstoffwerke verlangt. Der Be­schluß, der mit 10 gegen 3 angenommen wurde, lautete, den polnischen Einspruch zu verwerfen und an den von der deutschen Regierung erhobenen Forderungen festzuhalten. Nur der polnische Richter im Ausschuß Ehrlich hielt ein Expose, in dem er seiner abweichenden Meinung Ausdruck

gab. Die Frist zur Erledigung der Hauptfrage soll später festgesetzt werden.

Frankreichs Kampf gegen die Rheinlaudriinmnng Paris, 27. Juli. Unter dem Vorsitz von General Hirschauer hat sich in Nancy ein Aktionskomitee gebildet, das in Elsaß Lothringen eine Bewegung gegen die Räu­mung des linken Rheinufers ins Leben rufen will, bevor nicht die Nordostgrenze Frankreichs in Verteidigungszustand gesetzt wird. DieLothringische Vereinigung zum Schutze oer Nordostgrenze" richtet an alle Franzosen und Fran­zösinnen einen Aufruf zum Beitritt,um der Regierung eine mächtige Stütze zu geben, wenn Deutschland die vor­zeitige Rheinlandräumung verlangen wird." In ganz El­saß-Lothringen sollen ähnliche regionale Verbände gegründet werden, für die General Hirschauer im voraus den Vorsitz übernommen hat.

Freispruch eines Deutsche« in Rybuik Rybnik, 27. Juli. Das hiesige Schöffengericht sprach am gestrigen Dienstag den Rybniker Vertreter desRati- borer Generalanzeigers", der wegen Verbreitung von Inse­raten und Textankündigungen über den bekannten Ober­schlesienfilmLand unterm Kreuz" und den FilmBren­nende Grenze" angeklagt war, von der Anklage der Staats- oerleumdung frei. Der Strafantrag lautete auf einen Monat Gefängnis. Interessant ist, daß die Anklage auf Anzeige des aus der Aufstandszeit berüchtigten-Zeitungs­verlegers Trenkhardt, der merkwürdigerweise bei den kürz- lichen Stadtratwahlen als deutscher Spitzenkanditat kan­didierte, erfolgt ist.

Geheimnisvolle Todesanzeigen in Petersburg Berlin, 27. Juli. Nach den Morgenblättern bringen die Petersburger Sowjetblätter der letzten Tage über 20 Todesanzeigen hervorragender Petersburger Sowjetbeamter. In allen Anzeigen findet sich der Hinweis:Gestorben im Dienst für das Proletariat". Es ist anzunehmen, daß cs sich um die Opfer eines neuen, gegenrevolutionären An­schlages handelt, von dem das Ausland noch nichts weiß.

2SV Moskauer Kommunisten «ater Dergiftuugserfcheinungeu erkrankt Warfcha«, 27. Juli. Nach Meldungen aus Moskau find in dem kommunistischen KlubZylin" 250 Kommu­nisten während eines Essens unter Vergiftungserscheinun- qen erkrankt. 6 von ihnen sind bereits gestorben. Die Angelegenheit bedarf noch der Klärung. In kommunisti­schen Kreisen spricht man von der Möglichkeit eines Attentats.

Nene Erdstöße in Wien Berlin» 27.'Juli. Aus Wien wird gemeldet: Heute kurz nach 13.15 wurde in Wien eine leichte Erderschütte­rung verspürt, die etwa 10 Sek. dauerte. Sachschäden wurden nicht gemeldet. Ein weiteres Erdbeben um 21.15 war von ganz kurzer Dauer.

Eingesandt.

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Bubenstreich.

Schon wieder haben nichtsnutzige und ungezogene Buben­hände in der Nacht vom letzten Samstag auf Sonntag auf dem Schloßberg ihr Unwesen getrieben. Offenbar hatten es die Taugenichtse darauf abgesehen, dem Schwarzwaldoerein einen Streich zu spielen, indem sie zunächst im Burghof einen Tisch zerstörten und mittels des so gewonnenen Materials ver­suchten, die Türe zur Remise, die sich zu ebener Erde in dem besteigbaren Turm befindet, aufzubrechen. In der Remise hatte der Schwarzwaldoerein allerhand Sachen aufbevahrt, die für das Fest am Sonntag benötigt wurden. Es. ist den Flegeln aber glücklicherweise nicht gelungen, ihr Vorhaben auszuführen, und sie mußten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Den Tätern ist man auf der Spur, und es ist nur zu wünschen, daß es den Polizeiorganen vollends gelingt, die erbärmlichen Lümmel ver Strafbehörde oorzuführen. Die Veröffentlichung der Nomen der Attentäter wird seinerzeit erfolgen. Außer­dem ist eine ganze Anzahl kräftiger Schwarzwaldvereinsstöcke bereit gestellt, um den elenden Burschen einen nachhaltigen Denkzettel zu verabreichen, der im Strafgesetzbuch leider nicht vorgesehen ist. Möchte doch recht bald die Zeit kommen, wo es wieder möglich ist, unsere jungen Leute in den Soldatenrock zu stecken und den widerspenstigen Elementen Anstand, Zucht, Ordnung und Unterordnung beizubringen. Das brauchen wir wenn auch vielleicht in verbesserter Form wie früher dringend notwendig!

Bei dieser Gelegenheit seien auch die vielen Zweifler da­rauf hingewiesen, daß jedem Verein, der die Erlaubnis des Forstamts eingeholt hat und die nicht geringe Sportel zu zahlen bereit ist, das Recht zusteht, den Platz in dem Burghof usw. des Schloßberges ausschließlich zu benützen und Nichtmitglieder von einer Veranstaltung auszuweisen. Der Schwarzwaldoerein hat dies im Interesse seiner Mitglieder der Platz ist be­kanntlich für volksfestartige, für jedermann zugängliche Festlich­keiten viel zu klein am letzten Sonntag getan und ist dabei auf Widerstand und Unannehmlichkeiten gestoßen, die wir für die Zukunft dadurch vermeiden wollen, daß wir die Interessenten zum Beitritt in den Schwarzwaldoerein entladen. Jeder an­ständige Mensch ist herzlich willkommen! Wer den Vereins- beitrag aber nicht bezahlen will, möge die Konsequenzen daraus ziehen und sich unziemlicher Bemerkungen enthalten.

Der Vorstand des Schwarzwaldbezirksoereins Nagold.

Handel vnd Volkswirtschaft

Berliner Geldmarkt. 26. Juli. Tägl. Geld 5,87, Monatsael 39. Reportgeld 8.5, Privatdiskom 5,875 v. H.

100 Mark 608 franz. Franken (Paris).

Berliner Getreidepreise. 26. Juli. Weizen märk. 29.592SHl Roggen 25.1025.30, Wintergerste neu 2020.80. Hafer 26.40 bi *0' Weizenmehl 35.5037.50, Roggenmehl 33.5035.75. Weizen kleie 13.75, Roggenkleie 15.25, Raps 2930.

... .2. ^rau>,a-e -maisoanr O-eeyanoiung, hat den Zins atz für tagl. Gelder von 3,o auf 4 o. H. herausgesetzt.

Der Streik in der Kölner Dleiallindustne ist beendigt. Die Ar­beit wurde <un 26. Jute allgemein wieder ausgenommen.

Staatliche Exportförderung in Italien. Wie dieAgenzia di Roma meldet, hat die Regierung für das laufende Finanzjahr