WIRTSCHAFT

Neue Kraftwerke erforderlich

Volle Stromversorgung von 1956 an fraglich

BONN. Die Stromversorgung in der Bundesrepublik konnte im vergangenen Winter trotz eines nur geringen Zu­ganges neuer Kraftwerksleistungen oline Einschränkung durchgeführt wer­den, weil die Lastspitze der starken Frostperiode nicht mit der Jahreshöchst­last vom Dezember 1953 zusammenfiel. Wie auf einer energiewirtschaftlichen Besprechung im Bundeswirtschaftsmini­sterium festgestellt wurde, besteht die Hoffnung, daß nach Fertigstellung der zur Zeit im Bau befindlichen Strom­versorgungsanlagen die Bedarfsspitzen in den beiden folgenden Wintern ge­deckt werden können. Diese neuen Ka­pazitäten gewährleisten jedoch noch nicht die für die Elektrizitätsversor­gung notwendige Reserveleistung. Man

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In maßgeblichen Kreisen der Bundesre­gierung rechnet man damit, daß sich der Bundesrat heute mit großer Mehrheit für die in der Regierungsvorlage zum Kar­tellgesetz verankerte Verbotsgesetz­gebung aussprechen wird.

In Bonn sind zwei amerikanische Dele­gationen eingetroffen, die die Möglichkei­ten für eine Ausweitung des interna­tionalen Handels mit landwirt­schaftlichen Produkten sondieren wollen.

Der deutsch-französische Warenaus­tausch hat im April mit 20,4 Milliarden ffrs einen Rekordumfang erreicht.

Die Produktion industrieller Fleischwaren hat sich im Bundes­gebiet von 1952 auf 1953 wertmäßig um rund 20 Prozent und mengenmäßig sogar um 25 Prozent erhöht. Von den westdeut­schen Ernährungsausgaben in Höhe von rund 24 Milliarden DM entfallen stark fünf Prozent auf industrielle Fleischwaren und Feinkostartikel.

sagt daher bereits heute eine Verknap­pung von 1936 an voraus, sofern es nicht gelingt, rechtzeitig den Bau wei­terer geplanter öffentlicher Kraft­werksanlagen in Angriff zu nehmen und ihre Finanzierung zu ermöglichen. Zusätzliche Aufgaben erwachsen der öffentlichen Elektrizitätsversorgung aus der Rationalisierung der Landwirt­schaft. Man rechnet dabei mit einer Steigerung des Strombedarfs um das Drei- bis Fünffache je Hektar.

„Afrika-Konten“ werden aufgewertet

MÜNCHEN. Die Reichskreditgesell­schaft teilte mit, daß sie nach ihrer Anerkennung als verlagertes Geldin­stitut alle Reichsmarkguthaben ihrer Kunden entsprechend den Währungs­gesetzen auf der Basis 100:6,5 in Deut­sche Mark umstellen kann. Hierunter fallen auch die Afrika-Zulagekonten der während des Krieges in Afrika eingesetzten deutschen Soldaten. Die

Massenverkauf ist notwendig USA-Ansicht über Deutschland BONN. Das Problem der deutschen Wirtschaft liegt nach amerikanischer Ansicht nicht in einer Massen Pro­duktion. sondern in einem Massen- verkauf. Amerikanische Industrielle äußerten vor Journalisten auf dem Petersberg bei Bonn die Meinung, daß man auch in Deutschland von der Frage ausgehen müsse, was verkauft werden kann, upi die Produktion darauf einzustellen, und nicht von dem Streben nach einer möglichst hohen Produktion, um dann den Absatz zu

Firmen und Unternehmungen

Konteninhaber können sich bei der Reichskreditgesellschaft München, Ro­manstraße 25, melden und erhalten dann die erforderlichen Formulare mit den notwendigen Hinweisen. Die An­meldefrist läuft bis zum 31. Dezember dieses Jahres.

Außenwerbung ist erlaubt

FRANKFURT. Auf der Fachtagung des Frankfurter Kongresses der Wer­bung 1954, der sich mit dem Problem der Außenwerbung beschäftigte, wurde eine Entschließung gefaßt; in der es u. a. heißt: Die für längere Dauer be­stimmte Außenwerbung (Schilderan­schlag, Hauswandbemalung., Leuchtan­lagen usw.) stellt ein erlaubtes, für die Werbewirtschaft notwendiges Werbe­mittel dar. Das Recht des Staates, zum Schutz des Orts- und Landschaftsbildes und zur Aufrechterhaltuug der Ver­kehrssicherheit einschränkende Vor­schriften zu erlassen, wird anerkannt. Innerhalb geschlossener Ortschaften ist der zuständigen Behörde die Auf­gabe gestellt, Verunstaltungen zu ver­hindern, nicht aber dem Werbungs­treibenden vorzuschreiben, wie er nach Form und Inhalt zu werben hat.

suchen. Diese Notwendigkeit sei offen­bar noch nicht ausreichend verstanden worden. Das komme in der nach ame­rikanischer Auffassung viel zu geringen und oft auch zu schwachen Werbung zum Ausdruck. Die Werbung und der Aufbau eines entsprechenden Ver­kaufsapparates müßten verstärkt wer­den. Zur Werbetechnik empfahlen die Amerikaner, das Objekt selbst darzu­stellen und die Aufmerksamkeit durdi einen Blickfang auf dieses zu lenken. Die amerikanischen Industriellen waren vom Bundesverband der deutschen Industrie nach Deutschland eingeladen worden.

STUTTGART. Robert Bosch GmbH. — Anläßlich der Börsenzulassung von 20 Mil­lionen DM achtprozentiger Teilschuldver­schreibungen von 1953 wird im Zulassungs­prospekt mitgeteilt, daß die Zahl der Be­schäftigten bis zum 30. September 1953 auf 26 644 gestiegen ist gegenüber 20 118 Ende 1952. Ein Zwischenstatus zum gleichen Termin läßt erkennen, daß der weitere Ausbau der Anlagen zu einer Steigerung des Sachanlagevermögens auf (alles in Mil­lionen DM) 69,20 (62,40) führte. Beteiligun­gen erscheinen unverändert mit 12,09. Der Warenbestand konnte infolge kürzerer Be­stellzeiten auf 69,26 (72,92) vermindert wer­den, dagegen sind die Forderungen, durch die Umsatzsteigerung bedingt, auf 80,98 (67,05) gestiegen. Ein Teil des Erlöses der neuen Obligationen wurde vorübergehend in Wertpapieren angelegt, die auf 12,38 (0,62) zugenommen haben. Das Unterneh­men besitzt das Aktienkapital der Junker & Co. GmbH., Wernau, von 10,00, der Blau­punkt-Werke GmbH., Hildesheim., von 8,00, der Blaupunkt Elektronik GmbH., Berlin, von 2,00, der Eugen Bauer GmbH., Stutt­gart, von 2,00 und der Eisemann GmbH., Stuttgart, von 0,35 sowie der Fernseh- GmbH., Darmstadt, von 0,30. Mit den Blau- punkt-Firmen bestehen Gewinnausschlie­ßungsverträge.

STUTTGART. Allgemeine Rentenanstalt, Lebens- und Rentenversicherungs - AG., Stuttgart. — In der Hauptversammlung vom ll. Mai 1954 legte die Gesellschaft ihren Rechnungsabschluß für das Ge­schäftsjahr 1952 vor. Der Abschluß 1953 wird wird noch in diesem Jahr folgen. Die Bi­lanzsumme zum 31. Dezember 1952 weist 57,8 Millionen DM aus. Der Geschäftsver­lauf im Jahr 1952 war befriedigend. Der Zugang neuer Versicherungen betrug 58,2 Millionen DM, womit sich der Gesamtver­sicherungsbestand auf 247 Millionen DM erhöht hat. Die Beitragseinnahme belief sich auf 12,3 Millionen DM. Die Kapitaler­träge betrugen 2,2 Millionen DM. Der durchschnittliche Zins der Kapitalanlagen, der infolge der niedrigen Verzinsung der Ausgleichsforderungen gedrückt erscheint.

stellt sich auf 4,9 Prozent. Die Sterblichkeit war — wie in den vorhergehenden Jahren — günstig. Von den Kapitalanlagen wur­den dem Wohnungsbau — vor allem dem sozialen Wohnungsbau — mehr als 50 Pro­zent zugeführt. Das Geschäftsjahr 1952 schließt mit einem Überschuß von 1 158 236 DM, wovon der Gewinnrückstellung der mit Gewinnanteil Versicherten 1 127 626 DM zugewiesen werden = 97,3 Prozent des Ge­samtüberschusses. An die Aktionäre wer­den 25 340 DM gezahlt, was einer Dividende von rund 6 Prozent entspricht.

FRANKFURT. Landwirtschaftliche Ren­tenbank. — Das Spitzeninstitut der land­wirtschaftlichen Kreditorganisation der Bundesrepublik hat 1953 sein Bilanzvolu­men von (alles ln Millionen DM) 442,75 auf 486,17 ausdehnen können und die De­bitoren von 216,65 auf 271,17 erhöht. Im lang- und mittelfristigen Kreditgeschäft traten die ERP-Mittel in ihrer Bedeutung zurück. Erstmalig wurde der Emissions­markt für die Kreditausleihungen des In­stituts erschlossen, nachdem eine 20-Millio- nen-Anleihe 7'öprozentiger Obligationen eine günstige Aufnahme fand. Eine zweite Tranche von 10,00 fand ebenso glatt Unter­kunft. Die für die Technisierung von klein­bäuerlichen Betrieben eingeleitete Aktion zur Zinsverbilligung für Schlepper- und Mähdreschergemeinschaften kann als ab­geschlossen gelten. Bis zum Jahresende wurden 1052 Schlepper- und Mähdrescher­gemeinschaften finanziert und zinsverbil­ligt. An der Spitze standen Bayern mit 27,47 Prozent und der Südweststaat mit 25,57 Prozent. Hiervon hat die Landwirtschaftli­che Rentenbank 508 Gemeinschaften finan­ziert. Neue Kontingente von Siedlungskre­diten wurden nach Reaktivierung der Deutschen Siedlungsbank und der Deut­schen Landesrentenbank nicht mehr aus­gelegt. Die bereitgestellten Kontingente verminderten sich durch Rückzahlungen auf 61,51 (62,39). Für die öffentliche Lebens­mittelbevorratung stellten die Bankenkon­sortien 736,29 zur Verfügung und das In­stitut an kurzfristigen Krediten für die Aufnahme der Ernte, Beschaffung von Düngemitteln und Geräten usw. 70,03.

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