DIENSTAG, 18. MAI 1954
Beihilfe zu hundertfachem Mord
Zweimal fünf Jahre Zuchthaus in einem KZ-Prozeß
Stuttgart. In einem der letzten KZ- Prozesse Südwestdeutschlands hat das Stuttgarter Schwurgericht am Montag die beiden Angeklagten Wilhelm Rübe und Wilhelm Bargmann wegen Beihilfe zu einem Massenverbrechen des Mordes zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Bargmann wurde außerdem der siebenfachen Beihilfe zum Totschlag für schuldig befunden. Rübe und Bargmann wurden sofort in Haft genommen. Beide hatten sich bisher auf freiem Fuß befunden. Die Angeklagten haben gegen die Urteile Revision eingelegt.
Rübe war früher Bauleiter des Zwangsarbeitslagers Wolanow in Polen, das vor allem mit jüdischen Häftlingen belegt war. Bargmann war im gleichen Lager Arbeitsaufseher. Beide wurden der Beihilfe zur Ermordung von etwa 100 jüdischen Häftlingen für schuldig befunden. Der Prozeß hatte sich über 17 Tage hingezogen.
In der Begründung des Urteils be- zeichnete das Gericht die Erschießung von 100 jüdischen Häftlingen, die Ende Februar 1943 im Lager Wolanow von einem Kommando unter Führung der SS vorgenommen worden war, als Mord im Sinne des Gesetzes. Diese Menschen seien nur deshalb vernichtet worden, weil sie im nationalsozialistischen Rassenwahn als Menchen zweiter Klasse gegolten hätten. Die Angeklagten hätten Sicherlich die wahren Absichten der SS erkannt und nicht geglaubt, daß die SS nur eine Aussiedlung der Juden beabsichtigt habe. Rübe habe als Bauleiter des Zwangsarbeitslagers Wolanow nichts unternommen, um bei den ihm Vorgesetzten Stellen des Luftgaukommandos zu intervenieren und damit die Wiederholung derartiger Verbrechen der SS zu verhindern. Im Gegensatz zum Staatsanwalt nahm das Gericht nicht eine Mit
täterschaft, sondern nur eine Beihilfe zum Mord an, und zwar eine Beihilfe zu einem Massenverbrechen, das den Verbrechen ähnlich sei, die in den deutschen Heilanstalten an Geisteskranken verübt worden seien.
In den übrigen Fällen, in denen Rübe als Mörder angeklagt war, habe das Gericht die Schuld nicht nachweisen können. Die Aussagen der jüdischen Häftlinge hätten einander zum Teil so stark widersprochen, daß man darauf keine Verurteilung habe gründen können. Die Lagerinsassen hätten in Todesangst geschwebt und seien deshalb nicht fähig gewesen, genau zu beobachten. Auch die deutschen Zeugen, die das Schwurgericht vernommen habe, seien nicht immer glaubhaft gewesen.
Bei der Strafzumessung, so hieß es in der Urteilsbegründung, habe das Gericht berücksichtigt, daß es sich um staatlich gelenkte Verbrechen gehandelt habe. So seien sich die Angeklagten der ganzen Schwere ihrer Straftat gar nicht mehr bewußt gewesen.
Ein wirklicher Kamerad
Bad Mergentheim. Für aufopferndes Verhalten in russischer Gefangenschaft wurde der Spätheimkehrer Dr. med. Arthur Ignatius aus Bad Mergentheim mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet. Bis zu seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft im Jahre 1953 hat sich Dr. Ignatius in Gefangenenlagern in selbstloser Weise ohne Rücksicht auf seinen eigenen schlechten Gesundheitszustand der deutschen Gefangenen angenommen. Sein mutiges Eintreten für die Mitgefangenen hatte zur Folge, daß er vom Jahre 1950 an bis zu seiner Rückkehr schwerste körperliche Arbeit verrichten mußte.
SÜDWÜRTTEMBERG
Bonifatius-Jubiläumsspende
Rottenburg. In einem Hirtenbrief hat Bischof Dr. Leiprechtam Sonntag zu einer Bonifatius-Jubiläumsspende aufgerufen. Der Erlös der Sammlung, die am Sonntag, 23. Mai, in allen Kirchen der Diözese Rottenburg erfolgt, soll der deutschen Diaspora zugute kommen.
Der „Salmen“ abgebrochen
Rottweil. Die allen früheren Pennälern und Zöglingen des Konvikts bekannte kleine Alt-Rottweiler Wirtschaft „Zum Salmen“ fiel, nachdem das Gebäude durch die Kreissparkasse, die dringend Raum braucht, angekauft worden ist, der Spitzhacke zum Opfer.
Noch nie krank gewesen
Trossingen. Am heutigen 18. Mai begeht eine der ältesten Frauen Südwürttembergs, Frau Babette Schaber, Trossingen, ihren 100. Geburtstag. Fast unglaublich klingt es, daß die Greisin, die sich für das Zeitgeschehen noch
Blick über die Grenzen
Folgenschwere Explosion
Basel. Bei einem Explosionsunglück in den Chemischen Werken Hoffmann- La Roche in Basel wurden am Freitag 27 Arbeiter verletzt, davon neun schwer. Fünf Schwerverletzte schwebten am Sonntag noch in Lebensgefahr. Das Unglück ist auf die Unachtsamkeit eines Arbeiters zurückzuführen, der den Deckel eines großen, mit Aceton gefüllten Destillators nicht sachgemäß verschlossen hatte, so daß das austretende Aceton sich mit der Außenluft zu einem hochexplosiven Gas vermischte. Eine Reihe Arbeiter waren noch rechtzeitig geflüchtet, als sie den Aceton-Geruch wahrnahmen.
Für das Kraftwerk
Schaffhausen. Mit 14 gegen zwei Stimmen billigte am Wochenende die in Schaffhausen tagende Rheingau-Kom- enission des Schweizer Nationalrats die ablehnende Haltung der eidgenössischen Bundesregierung in der Kraftwerkfrage und entschied sich ebenfalls dafür, dem Parlament und den Schweizer Bürgern die in die Wege geleitete Volksinitiative zu Verwerfung zu empfehlen. Vorher hatte sich die Parla- nnentskommission die Argumente von Anhängern und Gegnern des umstrittenen Kraftwerkbaues angehört, wobei Vertreter das Naturschutzes und der Schweizer Elektrizitätswirtschaft zu Wort kamen. Die Kommission beschloß, ihren Bericht bereits im Juni während d er nächsten Sitzungsperiode den eidgenössischen Kammern vorzulegen, die lieh, wie man allgemein erwartet, für Sine Volksabstimmung aussprechen werden. Diese dürfte dann im Herbst «tattfinden.
lebhaft interessiert, niemals in ihrem Leben ernsthaft krank gewesen ist. Täglich trinkt sie zum Vesper noch ihr Gläsle Most und verschmäht auch den Bohnenkaffee und den Wein nicht.
Spurlos verschwunden Tuttlingen. Das spurlose Verschwinden eines Landwirts von einem Hof in der Nähe von Tuttlingen erregt augenblicklich in der ganzen Umgebung Aufsehen. Es handelt sich um einen angeblichen Heimkehrer aus polnischer Gefangenschaft namens Peter K erst i n g e r , der im letzten Jahr in .den Hof eingeheiratet hatte. Die Unterlagen zu seiner Heirat hatte er sich, da er keinerlei Papiere besaß, auf Grund von eidesstattlichen Versicherungen besorgt. Er wollte früher Zahnarzt gewesen sein und behauptet, seine Eltern und Verwandten seien verschollen. Nachdem die Polizei auf Kerstin- ger aufmerksam geworden war, von dem jetzt feststeht, daß er nicht, wie behauptet, vom Lager Uelzen entlassen worden ist, verschwand er Anfang Mai und ließ Frau, Kind und Hof im Stich.
Schwäne mißhandelt
Friedrichshafen. Rohe Mißhandlungen von Schwänen werden aus Friedrichshafen berichtet. Die Tiere, die durch die tägliche Fütterung der Spaziergänger auf der Uferpromenade zutraulich geworen sind, wurden durch Motorbootfahrer gejagt und erheblich verletzt Vierzehnjährige Burschen haben die Schwäne mit Steinen beworfen. Jetzt soll scharf gegen diese Gemeinheiten eingeschritten werden.
W irtsctiatt.
Arbeiteranteil am höchsten
Teilzahlungsfinanizerung überschritt die Milliardengreiize
DÜSSELDORF. Der Wirtschaftsverband Teilzahlungsbanken weist in seinem Jahresbericht für 1953 auf die fehlenden operativen Reserven weiter Kreise der Wirtschaft und nicht zuletzt der Verbraucherschaft hin, die die Inanspruchnahme von Teilzahlungs- Finanzierungskrediten begünstigen. An der Finanzierung von Kreditverkäufen waren die privaten Teilzahlungsbanken mit 1 264 000 000 DM gegenüber 998 Millionen DM im Jahre 1952 beteiligt. Rund 297 Millionen DM entfielen hiervon auf die Finanzierung des Kaufs von Lkw’s, Zugmaschinen und Anhängern und 293 Mill. DM auf Pkw’s und Motorräder. Für Bekleidung und Textilhausrat wurden rund 224 Mill. DM, für Möbel 169 Mill. DM und für hauswirtschaftliche Maschinen 141 Mill. DM beansprucht. Der Anteil der Arbeiter an den Fananzierungskredi- ten erreichte 52 Prozent der Stückzahl nach und 35,8 Prozent dem Kreditbetrage nach. Die Angestellten hatten stückzahlmäßig einen Anteil von 24,9 Prozent, dem Kreditbetrag nach aber nur von 16,8 Prozent. Dem Kreditbetrage nach an zweiter Stelle standen Gewerbetreibende und freie Berufe mit 30,8 Prozent.
Unter Berücksichtigung der in die Kreditumsätze nicht einbezogenen An
zahlungen finanzierten die privaten Teilzahlungsbanken Warenverkäufe von IV 2 (l'A) Milliarden DM. Hieran waren 105 (92) Institute beteiligt. Vom Gesamtumsatz der Teilzahlungsbanken entfielen 29 Prozent auf die Finanzierung von Produktionsmitteln und Gebrauchsgütern mit ausschließlich gewerblichem Verwendungszweck. Von dem 19prozentigen Anteil für die Finanzierung von Pkw’s und Motorrädern dürften etwa 12 Prozent auf Pkw’s entfallen, die zur Zeit ebenfalls vorwiegend gewerblichen Zwecken dienen. Das durchschnittliche Kreditvolumen der Teilzahlungsbanken stieg von 457 auf 662 Millionen DM. Die Laufzeiten nahmen um zwei Monate auf elf Monate im Durchschnitt zu.
Die echten Teilzahlungskredite des Einzelhandels teilen sich, dem Bericht zufolge, wie folgt auf: Private und genossenschaftliche Teilzahlungsbanken 912 Millionen DM, Sparkassen und Geschäftsbanken 842 Mill. DM, Eigenfinanzierung des Handels 326 Mill. DM. Der niedrige Anteil des Handels erklärt sich daraus, daß der Umsatzanteil der Sparkassen und Geschäftsbanken rund 500 Mill. DM Globalkredite an den Einzelhandel enthält. Die Aussichten werden trotz des verschärften Wettbewerbs optimistisch beurteilt.
Firmen und Unternehmungen
KORNWESTHEIM. Salamander Aktien* geSellschaft. — Diese größte deutsche Schuhfabrik, die nicht nur Produzent, sondern auch Händler ist, hat 1953 eine starke Ausdehnung erfahren. Das ganze Berichtsjahr über wurde voll gearbeitet und die Produktion laufend gesteigert, was Erweiterungsbauten in den Werken zur Folge hatte. Hierfür wurden im Berichtsjahr (alles in Millionen DM) 4,04 (2,35) verwandt, von denen ein wesentlicher Teil durch erhöhte Abschreibungen von 3,49 (2,58) finanziert werden konnte. Das Unternehmen fertigt zur Zeit pro Arbeitstag 30 000 Paar Schuhe. An der allgemeinen Konsumausweitung wurde laut Bericht etwas über dem Durchschnitt teilgenommen. Der Versand an die deutschen Alleinverkäufer stieg deshalb mengenmäßig um 14V* Prozent. Die eigenen Geschäfte verkauften dagegen nur eine Kleinigkeit mehr als im Vorjahr, da der Umsatz in Westberlin stark abfiel, während im Bundesgebiet eine Steigerung von 7Vs Prozent eintrat. Die Schuhproduktion war 13 Prozent höher; geldmäßig nahm der Umsatz um zehn Prozent zu. Das finanzielle Ergebnis erlaubt eine Erhöhung der Dividende von sechs auf sieben Prozent, worüber die Hauptversammlung am 14. Mai Beschluß fassen wird.
HAMBURG. Konsolidierung bei Phrix. — Die Phrix-Werke AG., Hamburg, werden der zum 29. Mai einberufenen Hauptversammlung die Abschlüsse für das zusammengefaßte Geschäftsjahr 1948/49 und für die Jahre 1950, 1951 und 1952 vorlegen.
D M -Wechselkurse
Die folgenden DM-Wechselkurse sind tägliche Frankfurter Devisennotierungen (Geld)’ ausgedrückt in DM für je 100 Einheiten der aufgeführten ausländischen Währungen
14. 5. 17. 5.
(JSA-Dollar.419,5 419,5
Kanadischer Dollar . . 425,5 425,7
Schweiz. Franken (frei) 97,885 97,89
Schweiz. Franken (verr.) 95,96 96,00
Englisches Pfund . 1174,8 1174,8
Französischer Franken 1,191 1,191
Holländischer Gulden . 110,35 110,40
Belgischer Franken . . 8,343 8,349
Schwedische Krone . . 80,605 80,63
Dänische Krone . . —
Norwegische Krone . . 58,69 58,70
Basler DM-Notierung: Ankauf 100, Verkauf 103.
In der Berichtszeit hat die Gesellschaft Verluste im Gesamtbeträge von 5,52 Millionen DM erlitten, davon 4,41 Millionen DM im Geschäftsjahr 1952 auf Grund von Organschaftsabrechnungen. Die Verwaltung schlägt vor, diesen Verlust auf neue Rechnung vorzutragen.
STUTTGART. Württembergische Hypothekenbank. Das Institut, das zu den fünf bedeutendsten Hypothekenbanken der Bundesrepublik gehört, hat seine Bilanzsumme auch 1953 um 68 auf 208 Millionen DM ausweiten können, nachdem sie im Jahre 1952 um 60 auf 140 Millionen DM angestiegen war. Damit ist die höchste Bilanzsumme seit 1924 in weniger als 6 Jahren nicht nur wieder erreicht, sondern sogar überschritten worden. Wie Direktor Fahrbach auf einer Pressebesprechung in Stuttgart mitteilte, ist an der Steigerung der Bilanzsumme der Umlauf der Schuldverschreibungen mit über 90 Prozent beteiligt. Der Gesamtumlauf der Pfandbriefe und Kommunalobligationen stieg von rund 118 auf 182 Millionen DM.
WIESLOCH. Tonwarenindustrie Wiesloch AG. — 1953 belebte sich die Nachfrage erst im März. Da trotz der ansehnlichen Vorräte keine Betriebsbeschränkungen erfolgt waren, entsprachen Umsatz und Erzeugung den Vorjahresziffern. Zeitweise waren längere Lieferfristen notwendig. Es sollen sechs Prozent (fünf Prozent) Dividende auf 1,35 Mill. DM Kapital verteilt werden.
Grundsätzlich unter Kontrolle
Der Inhalt des Kartellgesetzes
BONN. Der neue Gesetzentwurf gegen Wettbewerbsbeschränkungen, den der Wirtschaftsausschuß des Bundesrates in seiner am Donnerstag angenommenen Entschließung von der Bundesregierung fordert, soll — wie VWD erfährt — folgende Gesichtspunkte berücksichtigen: 1. Ohne grundsätzliches Verbot sollen Kartelle und marktbeherrschende Unternehmen der Aufsicht der Kartellbehörde unterworfen werden. 2. Die Kartellbehörde soll Kartellverträge für unwirksam erklären und ihre Durchführung untersagen können, wenn von diesen Verträgen nachteilige Einwirkungen auf den Wirtschaftsablauf zu befürchten sind. 3. Die an den Kartellverträgen beteiligten Unternehmungen sollen die Möglichkeit haben, die Verträge jeweils zum Jahresende zu kündigen — mit Genehmigung der Kartellbehörde auch fristlos. 4. Außenseiter sollen die Möglichkeit erhalten, auf Unterlassung solcher Maßnahmen zu klagen, durch die der Außenseiter in seiner Betätigungsfreiheit beeinträchtigt wird. 5. In diesem Fall (Nr. 4)) soll die Kartellbehörde auch von Amts wegen ein- schreiten können. 6. Die Kartellbehörde soll einschreiten, wenn Kartelle und marktbeherrschende Unternehmen unter mißbräuchlicher Ausnutzung ihrer marktbeherrschenden Stellung mit anderen Partnern Individual-Verträge zu unangemessenen Bedingungen abschließen.
Die Kartellbehörde soll demnach grundsätzlich nur aktiv werden, „wo ein öffentliches echtes Interesse für Ihr Eingreifen gegeben ist“.
^ Wlrtgehaftsfunft &
Der Preisindex für die Lebenshaltung (mittlere Verbrauchergruppe) hat sich von Mitte März zu Mitte April um 0,2 Prozent erhöht und stellte sich im April auf 108 bzw. 168 (Basis 1950 bzw. 1938 - 100).
Die Tonnentransportleistung der Straßenverkehrsmittel hat die der Binnenschiffahrt erreicht.
Die Einfuhr der Bundesrepublik hat sich im April gegenüber dem Vormonat um sieben Prozent auf 1472 Millionen DM verringert, wie das Statistische Bundesamt bekanntgibt. Die Ausfuhr nahm gleichzeitig um 14 Prozent auf 138* Millionen DM ab.
Die württembergisch-badischen Konsumgenossenschaften haben am 14. und 15. Mai während ihres 8. Verbandstages in Stuttgart beschlossen, ihren Namen in „Verband der Konsumgenossenschaften in Baden-Württemberg e. V.“ zu ändern.
Der Bekleidungsindustrie der Bundesrepublik ist es im abgelaufenen Jahr gelungen, ihren Umsatz gegenüber 1952 um 10,5 Prozent auf S,8 Milliarden DM zu steigern.
Sport.
5000‘Hteief-£auf ats Höhepunkt
Läufers Endspurt entschied / Spanischer Sieg über 400 m Hürden
Die Überraschung der Sonntagwettbewerbe des zweitägigen Leichtathletik- Länderkampfes Spanien — Deutschland, über den wir schon gestern kurz berichtet haben, war der spanische Sieg über 400 Meter Hürden, die Formica in 56,0 Sek. gewann. Möller und Schmalz belegten mit 56,9 bzw. 57,8 Sek. den zweiten bzw. dritten Platz und blieben damit hinter den bei ihnen gewohnten Zeiten zurück. Den schönsten Kampf des Tages lieferten sich die 5000-m-Läufer. Der Spanier Amoros, der am Samstag die 10 000 Meter gewonnen hatte, sowie Läufer und Lüpfert lagen die ganze Strecke dicht beisammen, ehe sich in der letzten Runde das Spurtvermögen Läufers durchsetzte. Auch Lüpfert fing in der Zielgeraden Amoros noch ab. Im Hochsprung hatten Jenss und Bähr in dem Neger Casado und in Morales gleichwertige Gegner.
Bunter
- Spiegel
Kein Zahnersatz mehr nötig?
LOS ANGELES. Die Entwicklung einer Methode, verlorene Zähne auf natürliche Weise durch Nach wachsen zu ersetzen, ist während einer Tagung der zahnärztlichen Vereinigung Süd-Kaliforniens von Dr Maury Massier von der Universität Chicago prophezeit worden. Dr. Massier sagte: „Entweder wird es durch Hormonspritzen möglich sein, durch Übertragung von Zahnwurzeln oder durch andere Methoden“. Mit dem Fortschreiten der Wissenschaft werde gewiß ein Weg gefunden werden, verlorene Zähne wieder durch natürliche zu ersetzen. Er sei bei der Behandlung der Pulpitis — eine Erkrankung des Zahnmarks, bei der die Zähne heute nicht mehr unbedingt gezogen werden, sondern nur die kranken Teile des Zahnmarks entfernt würden — auf den Gedanken des natürlichen Nachwachsen-lassens gekommen. Er habe versucht, nach Entfernung des kranken Teils den Zahn mit Claciumsalzen und einem Antibioticum zu behandeln. Diese Stoffe wirkten als ein Wachstums-Hormon. Dr. Massier, sagte, seine Versuche hätten bei Kindern zu 100 Prozent und bei Erwachsenen zu 97 Prozent zum Erfolg geführt.
„Arche Noah“ aus Afrika
FRANKFURT. Der Direktor des Frankfurter Zoos, Dr. Bernhard Grzimek, traf von seiner dreimonatigen Forschungsreise durch den Dschungel Belgisch- Kongos auf dem Frankfurter Rhein- Main-Flughafen ein. Er brachte in einem Sonderflugzeug vierzig meist seltene afrikanische Tiere mit, die er und sein neunzehnjähriger Sohn Michael zum größten Teil selbst mit gefangen haben.
Studentin schwamm ums Leben
BERCHTESGADEN. Zwei Motorboote fuhren auf dem Königssee an einer Studentin, die um ihr Leben schwamm, vorüber, ohne sie zu bemerken. Erst ein drittes Boot rettete das Mädchen Auf einer Wanderung war der Studentin die Aktentasche über das senkrechte Ufer in den See gefallen. Sie versuchte, die Felswand binabzusteigen um die Tasche aus dem Wasser zu fischen. Dabei verlor sie den Halt, und stürzte in den See. Wegen der senkrechten Uferfelsen konnte sie nidit an Land gehen. Das Mädchen schwamm deshalb auf ein Motorboot zu. wurde aber trotz lauten Rufens nicht bemerkt. In ihrer Verzweiflung
wandte sich die Schwimmende einem zweiten Boot zu, von dem sie nur noch 150 Meter trennten. Sie wurde wieder nicht_ entdeckt. Nachdem sie 30 Minuten in dem kalten Wasser von nur sechs Grad geschwommen wat', wurde sie von einem dritten Motorboot bemerkt und geborgen.
Elefanten werden billiger
KALKUTTA. Indische Elefanten, die bisher etwa 3000 Rupien kosteten, sind jetzt um die Hälfte billiger geworden Die indische Zeitung „Calcutta States- man“ führt diesen beträchtlichen Preissturz darauf zurück, daß die Herrschaft der Maharadschas in Indien aufgehoben wurde. Die Fürsten benötigten für ihren eigenen Bedarf und auch für Geschenke stets eine große Anzahl von Elefanten Heute werden die Elefanten von Händlern aufgekauft, die sich weigern, mehr zu bezahlen.
Reparatur in der Luft
SHAW (Süd-Carolina). Zwei Flieger warteten über einem amerikanischen Flugplatz in Süd-Carolina fünf Stunden mit ihrer beschädigten B 25 in der Luft, bis das Bodenpersonal einen Reparaturplan ausgearbeitet und die notwendigen Werkzeuge nach oben gebracht hatte. Dann brachten sie den Schaden in Ordnung und landeten glatt.
Einzelergebnisse: 400 m Hürden: 1. For- mica (Sp) 56 Sek., 2. Möller (D) 56,9 Sek., 3. Seihmalz (D) 57,8 Sek. 800 m: 1. Brenner (D) 1:53,2 Min., 2. Radusch (D) 1:55,1, 3. Macias (Sp) 1:56,6 Min. Diskus: 1. Hipp (D) 44,55 m, 2. Quadra-Salcedo (Sp) 42,18, 3. Vidal (Sp) 38,55 m. 200 m: 1. Kraus (D) 22,0 Sek., 2. Germer (D) 22,2 Sek., 3 Llana (Sp) 22,2 Sek. Hochsprung: 1. Jenss (D) 1,93 m, 2. Bähe (D) 1.90 m, 3. Casado (Sp)
1.90 m. 5000 m: 1. Läufer (D) 14:47 Min.,
2. Lüpfert (D) 14:48,2, 3. Amoros (Sp)
14:49,4. Weltsprung: 1. Richter (D) 7,29 m, 2. Gonzales (Sp) 7,12 m, 3. Oberbeck (D)
6.90 m. 4X400 m: 1. Deutschland 3:22,5 Min., 2. Spanien 3:32,0 Min.
Winkler in Luzern erfolgreich
Im Reiterwettbewerb um den Pilatuspreis, einem Rennen mit mehreren Hindernissen, blieb der Deutsche H. G. Winkler in Luzern auf Halla mit o Fehlern siegreich. Zweiter wurde der Ägypter Selim Zaki auf Inshalla mit 4 Fehlern. Der Deutsche Magnus von Buch- waidt auf Jaspis placierte sich als Vierter mit 4 Fehlern, während der Franzose d’Oriola auf Arlequin mit der gleichen Fehlerzahl Fünfter wurde.
Wieder Maico am erfolgreichsten
Die norddeutsche Zuverlässigkeltsfahrt hatte eine Rekordbeteiligung durch die Teilnahme von Werksfahrern aller deutschen Motorradfabriken. Fast 12 Stunden dröhnten die Motoren ununterbrochen über den staubigen und schlaglochreichen 38-km-Rundkurs im Siebengebirge, der an Fahrer und Maschinen hohe Anforderungen stellte. Die Maico- Fahrer, die sich Sonntag für Sonntag auf den bekannten deutschen Zuverläs- sigkeitsprüfungi n zum Kampf um Punkte und Erfolge stellen, erwarben sich im Siebengebirge die meisten Mannschaftspreise und die meisten Goldmedaillen. Insgesamt wurden fünf goldene Hannschaftspreise und 27 Goldmedaillen errungen. Der Klassensieg in der 175-ccm- Klasse fiel an Ulrich Pohl,
Vorläufige Totogewinne
West-Süd-Block: Zwölferwette: 1. Rang etwa 585 DM, 2. Rang etwa 34 DM, 3. Rang etwa 3 DM. Zehnerwette: 1. Rang etwa 422,50 DM, 2. Rang etwa 20.50 DM, 3 Rang etwa 2 DM.
70. Berliner Zahlen-Lotto: 73 — 30 — 0* — 13 — 07 1. Kl. — 2. Kl. 6803,60, S. Kl. 33,20, 4. KI. 1.50 für je 50 Pfennig.
Übermittelt vom Berliner Fern-Lotto Berlin W-35
Ci
Diese Anzeigen erscheinen in der Gesamtauflage der SÖDWE5T.PRE55E mit über lOOOOO Exemplaren
Klassenlotterie
H e m * e
Lose kauten Lose erneuern Morgen
gewinnen
Ziehung: 1. Klasse 19.20, Hai
staatliche a
Lotterie-Einnahme K G Ci GI*
lübingen . Wilhelmstr. 8
MIM
und Weißweine per Liter ab DM 1.70 Lieferung mit Lkw o. Aufschi.
Carlo Winternheimer Ingelheim a. Rh., Telefon 598
Verkäufe
Gelegenheltskf.: Wenig gebrauchte Büroschreibmasch. Torpedo, preisgünstig abzugeben. Tübingen, Weizsäckerstraße 16, 2. Stock.
NIMM C
Reutlingen: Reformhaus Scheuber, Oberamteistraße 7, Telefon 55 61; Reformhaus Reiber, Wilhelmstraße 129. Urach: Reformhaus Weiß, Marktplatz Pfullingen: Reform-, Diät- und Kräuterhaus H. Scharpf, Marktstraße 10. Ebingen: Reformhaus zum Kurbad, K. Kemmler, Kirchgrabenstraße 12, Reformhaus Maria Städele, Marktstraße 56. Tuttlingen: Reformhaus Briemle, Olgastraße 13. Schwenningen; Reformhaus Franz Kopp, Oberdorfstraße 1 Hechingen: Reformhaus ,,Aufwärts“, Marktstraße 4.
i aus besten Legezuchten v weiß FLegh., rebhf. Italien., 53er-Legeh., flott legend, 6.50 DM. la Jungh. 5 Tg. z. Ans., 8 Wo. 4.30 DM, je Wo älter 25 Pfg. mehr. Ges. Ank. gar. Bei Nichtgef. Rückn. a xn. Kost. Nachn. Bahnstat. angeb. Geflügelhof Steltenkamp, Westerwiehe 121 f, Kreis Wiedenbrück.
Gebr. Ladeneinrichtung für Lebensmittelgeschäft
geeignet, mit allem Zubehör, wie Kasse, Waagen, Glasaufsatz, Ölbehälter usw. zu kaufen gesucht. Zuschrift, unt. G 285 an die Geschäftsstelle
Garagen u. Hallen
ortsfest und zerlegbe- liefert
J. Fauser. BodehhausenlWürti
Schnell und sicher verkaufen
Sie alle Ihre entbehr- lichen Gegensiände mit einer kleinen Anzeige in Ihrer
Heimatxeltung
I