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Nagolder Ta«blatt „Der Gesellschafter"
Montag. 23 Mai LL27
schlujjes dürfte noch manche Positionslösiingen zur Folge haben. Es ist daher damit zu rechnen, daß in der nächsten Zeit, sei es zwangsiveise. sei es freiwillig. Ware aus den Markt kommen wird. Daß das herauskommende Material zu steigenden Kursen Aufnahme finden wird, erscheint zweifelhaft. Andererseits wird sich wohl nichts dagegen einwenden lassen, daß der Kapitalist bei ihm niedrig erscheinenden Kursen als Käufer von Dividenden tragenden Werten auslritt. Beim Eingehen von spekulativen Engagements wird noch Vorsicht und Zurückhaltung zu beobachten sein. Von ausländischer Seite wurden auf dem ermäßigten Kursstand Käuse vorgenommen- Häufig handelt es sich dabei um spekulative Käufe; das Ausland ist gewohnt, schon mit bescheidenem Nutzen die Ware wieder aus den Markt zu bringen.
Ebenso wie zu Beginn des vorigen Jahrs die zuversichtliche Haltung der deutschen Börsen eine Belebung der Wirtschaft zur Folg« hatte. Hai sich jetzt eine Rückwirkung des Stimmungsumschwungs auf die deutsche Wirtschaft bemerkbar gemacht insofern, als sich aus manchen Gebieten des Handels eine gewisse Zurückhaltung zeigt. Es kommen hierbei in erster Linie die Luxusbranchen in Betracht.
Auf dem Cmissionsmarkt ist zurzeit eine vollständige Stockung zu beobachten. Das Privatpublikum hat an seinem Aktienbesitz zum großen Teil festgehalten. Die hauptsächlichsten Verkäufe gingen von der Spekulation aus. An der Stuttgarter Börse, wo in »er Hauptsache Dividenden tragende Kassenwerte notiert werden, waren die Kursrückgänge infolgedessen auch wesentlich geringer als z. B. an der Berliner und Frankfurter Börse.
Würtk. Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bank.
Die Schraube ohne Ende. Man Hai an ihr in letzter Zeit munter gedreht. Die Realsteuern, die sozialpolitischen Lasten und die Löhne wurden ständig erhöht. Die Folgen zeigen sich jetzt. Die Post sucht eine wesentliche Erhöhung ihrer Einnahmen herbei- -uführen. di« Reichsbahn will dasselbe und hat ihre Ständige Tarifkommission diejerhalb zu einer außerordentlichen Sitzung am S Juni einberufen. Außerdem kündig! das rheinisch-westfälische Kohlenjyndikat eine Preiserhöhung für Kohlen um 7)6 Prozent für den 1. Juni an und begründet diese mit der durch die Lohnerhöhungen und die Arbeitszeitbestiwmungen eingetretenen neuen Belastungen. Die Folge wird eine Preiserhöhung auf allen Gebieten sein, der Nutzen der erhöhten Bezüge wird in sein Gegenteil verkehrt. Zu bedauern sind nur diejenigen, denen es nicht gelingt, ihr Einkommen entsprechend z» steigern. Man kann der weiteren Entwicklung der Dinge nur mit größter Besorgnis ent, gegensehen. Einsicht und Selbstbelcheiduna täte vor allem denjenigen Stellen not. die dies« Zustände herbeiaeführt haben. Der Kohlenpreiserhöhung werden allerdings der Reichskohlenrat und das Reichswirtichaftsministeriiim noch ihre Zustimmung zu erteilen
haben, aber wenn diese auch nur teilweise erfolgt, werden die Preüe für Gas. Strom. Eisen usrv, sofort wieder anzlehen.
Klage des Reichsbankpräsidenlen. Rcichsbankpräsident Dr Schacht hat gegen die ..Welt am Abend" Klage angcstrengi. weil das Blatt behauptet hatte. Schacht habe am schwarzen Freitag, dem Börsenkrach vom 13, Mai „dick verdien!" — Daß durch den Börsenkrach von Großspekulanten namentlich des Auslands, Hunderte vo> Millionen deutschen Volksvermögens .verdient" worden sind, ist unbestreitbar, es dürfte aber dein ge- nann.en Blatt der Beweis nicht gelingen, daß Dr. Schacht selbst zu diesen Spekulanten gehört l>abe. »
Deut'che Paßvorschcisten und Linreisebeslimmungen des Auslands. In dritter Auflage, völlig neu bearbeitet, ist die von der Handelskammer Stuttgart -in den Jahren I92S und 1926 herausgegebene Zusammenstellung der „Deutschen Paßvorschriften und Einreisebestimmungen des Auslands" neu erschienen. Ihre Benutzung erspart zeitraubende Anfragen bei den ausländischen Konsulaten. Besonders den Wirtschaftskreisen, di« in ständigem Verkehr mit dem Ausland stehen, dürfte die Zusammenstellung ein nutzbringender Ratgeber sein: auch den Behörden kann sie als Hilfsmittel zu Auskunftszwecken gute Dienste leisten.
Auf der Hauptversammlung der Einkaussvereinigung der Gastwirte Württembergs am 17. Mai gab das Vorstandsmitglied Sämann den Berichi über den Jahresabschluß 1926. Lein zu entnehmen ist, daß das Jahr 1926 nicht den Erfolg gebracht habe, wie die vorhergehenden Jahre. Im Wirtsgewerbe selbst habe sich ein« vollständige Umstellung vollzogen. Seit dein Jahr 192s seien mehrere Dutzend Fabrik- und Beamienkantinen eingerichtet worden. die dem Wirtsgewerbe täglich im Umkreis zwischen Ludwlgs- burg und Ehlingen 10—12 006 Arbeiter und Angestellte vom Mittagstisch wegnehmen, .Der Wenigerumsatz in den Wirtschaften allein an Mittagessen in diesem Umkreis bedeute jährlich mindestens 3 Will- Im gleichen Umkreis nehmen die Waldheime. Sport- und Spielplätze usw., die überall mit Wirtschastseinruh- tungen ausgerüstet sind, weitere 2 Mill. Umsatz weg. Daß sich dieses selbstverständlich in der Kaufkraft beim Wirtsgewerbe aus- wirke. sei klar. Im Jahr 1927 seien bedeutende Ersparnisse an Unkosten bestimmt zu erwarten. Es könne mit einem Mindest- an Unkostenersparnis von rd. 25 000 Mark gerechnet werden,
Märkte
Viehpreise. Ost rach: Jungvieh 125—150, Kühe und Kal- binncn 250—325. Schweine 20—30. — Reutlingen: Ochsen 600—830. Kühe 300—700, Kalbiunen 470—720, Rinder 370—550, Jungvieh 200—400. Pferde 500—1450. Milchschweine 18—30 Läufer 50—60 -4t d. St,
Schweincpreise. Ereglingcn: Milchschmeine 18—28, — E ch l e rd i n g e n: Milchschmeine 15—25, Läufer 35—75. — Gaildorf: Milchschweine 16—24, — Mergcnlhei in: Milch, schwcinc 20—,35, — S 6) ö in berg: Milchschweine 11—23 -4t d. Er,
Stuttgarter Obst- und Gemiisemarkt, 21 Mai, Cdeläpfsl 4 g bis 50; Tascläpfel 20—40; Kartoffeln 1 Pfd, 7—8; Kopfsalat 1 Tt, 6—15; Blumenkohl aus!, 1 St, 25—70; Karotten runde 1 Bd 20—25; Zwiebel 1 Pjd, 10—14; ülo, mit Rohr I Vd, 10—15;
§ Gurken I Sk, 40—70: Rettiche 1 St, 10—20; Monaksrettiche 1 Hd, 15-18; Sellerie I St. 10-20; Spargeln Untert. 1 Bd, 60-1-80; dlo. Schwetz. I Pfd, 40—100; Spinat 5—8; Rhabarber 1 Bd, 8—12,
Ludwigsburg, 20, Mai, H o l z in a r k t, Zufuhr in allen Hotz, arten stark, Handel und Perkehr lebhaft. Bis aus kleinste Reste alles verkauft. Bezahlt wuchen für 1 Quadratmeter Bretter 1,16 bis 1,50, 1 Quadratmeicr Sattelbretter 2—2.60, 1 Quadratmeier Bildseiten 2,50—3, I Baustange 3—4, Hagstangcn 1,20—2 1
Hopfenstange 70 bis 1 kür Latten 1 lf. Meter 5—7 H, SLeinbergpsähle 100 Stück 3—3,50 ,4t, Bohnenstangen 100 Stück 5.20—7.5V .4t. 1 Kmtr. Bauholz 45—55 .6, 1 Bund Schindeln 500 Siück 1.50 —2 ..4t. Bremiholztannen 1 Rm. 12—15 .4t Han- bolz 15—22 -4i.
Fruchtschranne Nagold
Markt am 2l. Mai 1927.
Verkauft:
56,32 Ztr. Weizen Preis vro Ztr. bL/F 16.—
17,06 . Gerste . . . „ 13.30—13.70
18,46 . Haber ...» 12.50—12.75
Handel lebhaft, in kurzer Zeit alles verkauft.
Nächster Fruchtmarkt am 28. Mai 1927.
Geschäftliches
Tafeldeck« und Servierkors
Morgen Dienstag begn-nt in der Frauenarbeitsschule Nagold der diesjährige letzte Tafeldrck- und Servierkursus. iS. Anzeige). Diese Kurse sind vom Landesgewerbeamt Stuttgart für ganz Württemberg genehmigt und erfreuen sich nicht nur hier, sondern in ganz Deutschland größter Beliebtheit. Tie Frauen und jungen Mädchen aus Nagold uno Umgebung sollten den Besuch dieses lehrreichen Kurses nicht versäumen.
- Gestorbene:
Freudcnstadt: Anna Franz, geb. Mönch 73 I.
Althengstett: Marie Strafte, geb. Strahl 62 I.
Amtliche Bekanntmachung.
Glaserzwangsiunung Nagold.
Die erste Innungsoersammlung der für das Glaser Handwerk in den Oberamtsbezirken Nagold, Calw und Herrenbcrg neu errichteten Zwangsimmng, in welcher die Satzung bekannt gegeben und die Vor standswahl vorgenommen werden soll, findet am
Freitag, den 27. Mai 1927, nachm. 2 Uhr im Gasthaus zur „Traube" in Nagold unter oberamtlicher Leitung statt.
Hiezu werden die Jnuungsmitgliedcr eingeladkn. Nagold, den 21 . Mai 1927.
1907 Oberamt: Baitinger.
ZMWverfteMlW.
Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die aus Markuug Bösingen bclegenen, im Grundbuch von Bösingen
aj Heft 240 a Abteilung I Nr. 13
b) . 240 a „ I „ 14—16 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkcs aus den Namen
zu g) des Jakob Kaiser, Schreiners in Bösingen, » b) desselben und dessen Ehefrau Anna Maria geb. Schaible
Gesamigut der Errungenschaftsgemeinschaft eingetragenen Grundstücke zu a> i/zte an P.Nr. 925 17 a 60 qm Wiese im Schelmenhölzle, geineinderätl. Anschlag 300 Hst , b) Geb. Nr. 55 5 a 70 qm
Wohnhaus
mit Scheuer, Wagen-, Holz schöpf und Hofraum in Gar tenäckern; mit Wohnuugsrecht für . Marie, Luise und Lina Kaiser je aus die Dauer ihres ledigen Standes belastet. Anschlag 8000 unter
Berücksichtigung des Wohnungsrechts 7000 P. Nr. 937 25 a 39 qm Acker und Weg in Garlenäckern Anschlag beim Haus.
P.Nr. 938 54 a 44 qm Acker und Weg in Gartenäckern 2400 .-List
zus. 9700 .Lkst
am Freitag» den 8. Juli 1927 vormittags 9'/° Uhr
auf dem Rathause in Bösingen versteigert werden.
Der Versteigerungsoermerk ist am 14. Mai 1926 in das Grundbuch eingerragen. 1910
ES ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung de- VerstetgerungSoermerkt aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im BersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und. wenn der Gläubiger wtderspcicht, glaubhaft zu ma chen, widrigenfalls sie bet der Feststellung de» geringsten Gebots »tcht berücksichtigt und bet der Verteilung det BersteigerungSerlöse» dem Ansprüche de» Gläubiger» und den übrigen Rechten nachgesetzt «erden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung ent- gegenftebendeS Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung de» Zuschlag» die Aufhebung oder einstweilige Einstellung de» Verfahren» herbeizu führen, widrigenfalls für da» Recht der Verstetge- rungserlö» an die Stelle de» versteigerten Gegen ft ander tritt
Haiterbach, den 20. Mai 1927.
Kommissär:
Bez.-Notar Ost er tag.
«k MI««
vorrätig bei
KKrslM.ÜUlM.
1911
Rohrdorf, 23. Mai 1927.
I«ll 68 -Lll 26 igK.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe, treubesorgte Gattin und unsere gute Mutter
ElWettz Kemps
gev. Theurer
heute früh V<3 Uhr im Alter von 74 Jahren von ihrem langen, schweren Leiden zu erlösen.
In tiefer Trauer: der Gatte: Jakob Kemps, die Söhne: Lhr. Kempf m. Familie, Billa Alberdi lArgentin.s, Gottlob Kempf, m. Familie» Crailsheim.
Beerdigung findet am Mittwoch nachm. V°2 Uhr statt.
Für Blumenspenden wird im Sinne der Entschlafenen herzlich gedankt.
1955 Rohrdorf, 2 l. Mai 1927.
Danksagung.
Für alle Beweise herzlicher Teilnahme während der Krankheit und beim Hinscheiden meines lieben Gatten uns Vaters
8 sr! Mob, M
für die trostreichen Worte des H. Pfarrer, die liebevolle Pflege der Schwestern des Krankenhauses, den erhebenden Gesang des Kirchenchors und die schönen Weisen des Musikoereins „Concordia" sagen innigsten Dank
die trauernden Hinterbliebenen.
Zu verkaufen, weil überzählig, tragende, sehr gute 1904
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gewöhnt.
Merkleiu, Nagold
Wolfbergstr. 297.
Ein schönes, trächtiges
MlierschMiil
setzt dem Verkauf aus
Jakob Geigle
Unrerjettingen.
MliMsWll
bei g.'U.Lsisvr. »«„oll
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Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß im Sommer das Leeren und Ausführcn der Aborte nur in der Zeit von 8 Uhr abends bis 7 Uhr morgens gestattet ist.
Zweckmäßig ist beim Leeren etwas Eisenvitriol zu verwenden.
Nagold, den 21. Mai 1927.
1905 Stadtschultheißenamt: Maier.
lÄeiavvk!>. zervierkliM
verbunden mit Anstandslehre am Dienstag, 24. Mai u. Mittwoch» 25. Mai in der Frauenarbeitsschule in Nagold Clara Lux. Clara Tieljens.
Honorar 6.— 1898
Näheres Anzeige in der Samstagsnummer.
Mädchen-Gesuch.
Suche zum sofortigen Eintritt ein fleißiges, ehrliches Mädchen, nicht unter 18 Jahren. 1988
Frau Klara Eckert z. „Kühlen Grund" Pforzheim, Lammstr. 12.
WM-SlWii«
mit den Abfahrtszeiten von Nagold, den Auto- Verbindungen nach Haiterbach, Herrenberg und Bondorf, den Postbotengängen, dem Post-, Telegraphen- und Ferniprech-Dienst in übersichtlicher Anordnung, sind zu haben in der
Geschäftsstelle des „Gesellschafter"
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kör« Mt M!
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VSI'UM
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Lu >MS«rIer«M!