vor 30 jamn. j) er Hitlerputsch in München

Das Fiasko vor der Feldherrnhaile - Eine mißglückte Revolte und ihre Folgen

Herbst 1923. Tag und Nacht lief die Notenpresse auf höch­sten Touren. Ruhrbesetzung und passiver Widerstand ko­steten Geld, viel Geld. In allen Ländern des Reiches gärte es. Ministerpräsident von K n i 1- 1 i n g verkündete am 26. Sep­tember in Bayern den Aus-

VorbildlidierVolksdeniokrat

CHEMNITZ. Der sächsische Be­rufsschullehrer Heinz Winter hat in seiner Neubauwohnung in Ermangelung ausreichenden Mo­biliars sechs Bilder Wilhelm Piecks aufgehängt. Ein hoher SED-Funktionär, mit dem er be­freundet ist und der ihn gele­gentlich besucht, meldete dies 'der Parteibezirksleitung, die ihm jetzt schrieb:Wie wir hören, haben sie als vorbildlicher Volks­demokrat sechs Bilder unseres Verehrten Genossen Staatspräsi­denten aufgehängt. Um nicht den Irrtümlichen Eindruck eines iso- latorischen Klassenkampfes in der Partei entstehen zu lassen, würden wir es begrüßen, wenn sie auch für die Bilder der Ge­nossen Grotewohl, Ulbricht und anderer Verdienter unseres Vol­kes ein Plätzchen an Ihren Zim- merwänden fänden.

Erhebung, die sich gegen Ber­lin richten sollte: eine fördera- listische unter Kahr, Lossow und Polizeichef S e i s s e r, der auch die bayerische Regierung zuneigte und die den Kron­prinzen Rupprecht als König von Bayern einsetzen wollte, und eine rechtsradikale unter

BONN. Das Fahrzeug der Zu­kunft, ein 2,6 Tonnen schweres Cabriolet mit über 50 bisher im Automobilbau unbekannten Neu­erungen, haben die amerikani­schen Fordwerke am Mittwoch­abend zum ersten Male in Deutschland vorgeführt. Der fünfsitzige Traumwagen,X-100, der schon in den Pariser und Londoner Autosalons großes Auf­sehen erregte, hat einen 300-PS- Motor mit zwölf Vergasern, die je nach Leistungsbedarf in Tä­tigkeit treten, und 25 Elektro­motoren für die verschiedensten Zwecke. Die raffinierteste Kon­struktion ist das blendfreie Schiebedach. Sobald ein Regen­tropfen auf die im Verdeck ein­gebaute elektrische Zelle fällt,

Hitler, der sich Luden­do r f f anschloß. Kahr, Luden­dorff, Lossow und Seisser ver­handelten am 8. November über einheitliche Zielsetzung und Durchführung des Putsches.

Als dann am gleichen Abend Kahr im Bürgerbräukeller sei­ne programmatische RedeFür Deutschlands nationales Wie­dererwachen hielt, holte Hit­ler zu einer Vorrevolution aus, die ihm die Führung bei den künftigen Ereignissen sichern sollte. Seine bewaffnete Sturm­abteilung besetzte die Aus­gänge des Saales, der Brau- nauer Gefreite selbst drang ein, ließ vier Minister verhaften und nötigte Kahr, Lossow und Seisser unter Waffendruck, sich öffentlich zu einer Rechtsdik­tatur Hitler-Ludendorff zu be­kennen, worauf er das Kabi­nett Knilling für abgesetzt er­klärte und Kahr zum Landes­verweser proklamierte. Der spielte jedoch nicht mit, son­dern erklärte nach Hitlers pa­thetischer Ansprache unter dem Beifall der Zuhörer, er über­nehme die Leitung der Staats­geschäfte alsStatthalter der Monarchie.

Sie sagten sich los

Kaum waren Kahr, Lossow und Seisser wieder frei, als sie sich von den erpreßten Erklä­rungen lossagten, Polizei und Truppenverstärkungen nach München zogen und die NSDAP sowie den Bund Oberland für aufgelöst erklärten. Von der ge­samten Reichswehr schloß sich nur die Tnfanterieschule Hitler an.

Als Hitler trotz dieser Fehl­schläge an der Spitze eines mehrtausendköpfigen Demon­strationszuges den Marsch durch München am Morgen des 9. No­vember wagte, stellten sich Po­lizei und Reichswehr ihm ent­gegen. Bei der Schießerei vor der Feldherrnhalle gab es 19 Tote, Ludendorff wurde gefan­gengenommen, während Hitler leicht verwundet entkam.

Hitler erhielt wegen Hoch­verrats fünf Jahre Festungs­haft und 200 RM Geldstrafe, wobei man ihm gleichzeitig nach weiteren sechs Monaten Festungshaft Bewährungsfrist für den Strafrest in Aussicht stellte. In dieser Zeit auf der Festung Landsberg diktierte er seinem Sekretär Rudolf Heß Mein Kampf. Jedenfalls konn­te er auf der Plattform dieser mißglückten Revolte kein Jahr­zehnt später die uneinge­schränkte Macht über Deutsch­land erringen, das er in wahn­sinniger Verblendung in den Abgrund führte.

schließen sich das Schiebedach und die seitlichen Fensterschei­ben sofort automatisch.

An kleinernWundern fin­den sich unter anderem: Vier sich überschneidende Scheiben­wischer, nach allen Richtungen verstellbare und heizbare Leder­sitze, elektrische Wagenheber für jedes Rad, ein eingebautes Diktaphon, ein Radiotelefon, ein Rundfunkgerät mit zwölf Röh­ren und ein elektrischer Rasier­apparat. Der Herstellungspreis, die Höchstgeschwindigkeit und der Benzinverbrauch dieses Su­perautos wurden von den Her­stellern verschwiegen.

Vorläufig, sagten sie, sei es nichts anderes als ein Laborato­rium auf Rädern.

30 Jahre ist es her, daß Hitler am, S November IS23 seinen er- sten Putschversuch unternommen hat, der mit dem Marsch zur Feldherrnhalle sein Ende fand. Unser Bild zeigt einen Hitler­trupp auf Lastwagen in der Menschenmenge am Münchener Ma rienplatz.

nahmezustand und übertrug dem Regierungspräsidenten von Kahr die vollziehende Gewalt, wobei er gleichzeitig erklärte, daß man die Ruhrbe­setzung als Bruch des Versail­ler Vertrages ansehe, der da­mit auch für Deutschland nicht mehr verbindlich sei.

Reichspräsident E b e r t über­trug daraufhin sofort die voll­ziehende Gewalt in Bayern dem Reichswehrminister, der die Wehrkreiskommandeure zu Ihren Trägern machte. Außer­dem verbot der Wehrminister ; das Organ der Nationalsozia­listen, denVölkischen Be­obachter. General von Los- S o w als Kommandeur des VII. Wehrkreises verweigerte die Durchführung, da die bayeri­sche Regierung sie ablehne. Er wurde seines Postens enthoben, aber von der bayerischen Re­gierung daraufhin mit der Führung des bayerischen Teils der Reichswehr beauftragt.

Zwei Gruppen

Zwei Gruppen kämpften An­fang November in München um die Führung einernationalen

Am 9. November 1918,, also vor 35 Jahren, übergab der damalige Reichskanzler Prinz Max von Baden dem Vorsitzenden der SPD, Friedrich Ebert, die Regie­rungsgeschäfte. 1919 wählte ihn die Nationalversammlung zum ersten Reichspräsidenten.

Bilder: Keystone

Ein Traumwagen

Schiebedach schließt sich bei Regen von selbst

J)as wünscht die. Regierunq

Rosig beurteilte Sowjetzonen­ministerpräsident Grotewohlwäh­rend einer offenen Aussprache mit östlichen Kunstschaffenden die Lage der sowjetzonalen In­telligenz. Beträchtliche Summen würden investiert, Theater auf- gebaut, Festspiele veranstaltet und der Austausch von Wissen­schaftlern zwischen Ost- und Westdeutschland gefördert. Als Gegenleistung dafür müsse aber auch von den Künstlern ver­langt werden, daß sie sich von formalistischen Experimen­ten freihielten und zum Realis­mus bekennten.Das wünscht die Regierung. Mit diesen Wor­ten unterstrich Grotewohl die 'künstlerische Grundhaltung, die er von denKulturschaffenden forderte. Die Intelligenz soll sich zum Realismus bekennen. Alle anderen Auffassungen sind rück­ständig, feindselig und stehen nichtim Dienste des Fort­schritts". ist das die vielgenannte neue Kulturpolitik, die im Zei­chen des sogenannten Neuen Kurses vorgibt, den Künstlern Und der Intelligenz mehr Spiel­raum zu gewähren? Wir meinen, das alles ist nicht neu. Der Re­gierung Wunsch" läßt keinen

Zweifel aufkommen: der neue Kurs ist auch auf kulturpoliti­schem Gebiet der alte geblieben.

wn.

Heyerdahis Themen

Gegen die wissenschaftlichen Thesen des durch seine Kon- Tiki-Expedition bekannt gewor­denen Norwegers Thor Heyer- dahl wandte sich in Hamburg der Archäologe Prof, von Ko­ni g s w a 1 d von der Universität Utrecht. Der Gelehrte, der in Hamburg zum achten Kongreß der pazifischen Wissenschaften nach Manila (Philippinen) abflog, äußerte kurz vor seiner Abreise vor Pressevertretern:Ich bin ein klarer Gegner Thor Heyer­dahis und ich bin in der Lage, seine Thesen durch meine For­schungen zu widerlegen. Heyer- dahl, der die Herkunft der Poly­nesier von den südamerikani­schen Indianern herleite, habe bei seinen Theorien den Fehler gemacht, die asiatischen Funde nicht zu berücksichtigen, die bei klarer Prüfung seine Theorie im voraus widerlegt hätten.

Der Kongreß für pazifische Wissenschaften, an dem neben Prof, von Königswald auch der Hamburger Ordinarius für Geo­graphie, Prof. Kolb, teilnimmt,

findet alle vier Jahre an einem Ort im pazifischen Raum statt und vereinigt Wissenschaftler aller Länder am Stillen Ozean und Geographen aus der übrigen Welt, die besonders an der Pazi­fik-Forschung interessiert sind.

Das neue Jahrbuch des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft ist in sei­ner sorgfältigen Ausführung, reich versehen mit informatorischem Material über die Lage der Hochschulen in Deutschland und in anderen Ländern, gut ge­eignet, seiner Aufgabe gerecht zu werden, staatliche und private Stellen zur Unterstützung für die Wissenschaft aufzurufen (maecenates voco). Erwähnens­wert ist außerdem der einleiten­de wissenschaftliche Artikel von Prof. Max Hartmann vom Max- Plan ök-Insti tut in Tübingen: Skizze über die Bedeutung der Grundlagenforschung in den Na­turwissenschaften.

Der 57jährige Prorektor der hebräischen Universität in Jeru­salem, Dr. David W. Sena­tor, ein gebürtiger Berliner, ist in einem Krankenhaus in Atlan­ta gestorben. Seine sterbliche Hülle wird nach Israel überge­führt.

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