April 1927

in der Presse re Verabredun- nicht getroffen, rz 1924 hat es s'Gesetzes vom nessen der Re- inderten staats- ngen festhalten nbarungen der irtt. Regierung ustimmung des Stuhl nicht ub- gten Verhand- neue Ordnung ung für eine rdürfnissen de.

frage des Abg. erde demnächst ist, die Mittel württembergi- n gleichen Be­rn Siedlern ge-

Aeine Anfrage Lichdi AG. in msmitteln und asten um Heil- . Verschiedene dieser Wagen agt. Eine Be- der Regierung en mannigfach -scheine haben, gegen sie sin- betriebs durch Werbeordnung en Bermsosr- zeit die Frage eich beantragt ische Staat zu md Pforzheim

rfangene Otto ipzig ein Ver­leit im Amts- ch vom 7. bis suchungsrichter en schriftlichen ttet babe Die ifrage gestellt: nmerstreik des ' sich anneblich lmert. Ist der den Unter- re Rechte be- bcsiittiokcit der er Gesundheit

Land

April 1927.

vo man nicht zu Nietzsche.

verschoben

onntag, den 1. zug nach Köln ; ausfallen und g, den 14. und urteil.) Die be- siai gültig. Der >ld über Piorz ährt, ab Bingen ser Drachenfels Sonntag früh i, Besichtigung es Doms usw. >erte Unterkunft die rasche und l Sehenswertes

ler Vortrag des Blumensreude !tor Bachen ist ze, wo sie auch ausgenommen chrbilver unter- luswahl finden vertvolle Anre > dadurch wieder schöne Blumen nlage usw. er- s, der sicherlich e nur gefördert en.

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n der ReichS- nschrift gehe« twa 400-800 ipfänger zuge- >rden können, bscnder festzu- abe von zwei bis 10 v. § :r nicht anae- er Grund der cifsungssünden Anschrist -st Kann: 3. aus traßenbezeick-

Srite 3 Nr. 97

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Dovverstag, 28. April 1SL7

Eoangelischer Landeskirckeatag

!!.

Stuttgart, 27. April.

ep- Am Dienstag beschäftigte sich der Landeskirchentag mii ^iner Eingabe des Kirchenbezirkstags Eßlingen, worin die Schädigung des Gemeindelebens durch den Wahlkampf der beide-- kirchlichen Gruppen beklagt und entsprechend dem englischen Wahlversahren angeregt wird, Ersatzwahlen für überflüssig Zu erklären, falls bis zu einem bestimmten Zeit­punkt nur ein einziger Wahlvorschlag sür den betr. Bezirk gemach: worden ist.

Die Frage der Ersatzwahl-.' n führt zu ver­schiedenerlei Vorschlägen. Abg.'Reifs will sie durch Zu- wahien seitens des Landeskirchentags mil zwei Drittel Mehr­heit unter Wahrung des Besitzstands der Grupven ersetzen. Aba. PrcgiZer durch Bestimmung eines Ersatzmannes -.-gleich mir den, Abgeordneten bei der Urmaht. Auch d-e Aenderung der Wahlbcstimmungen für Stuttgart wird als notwendig bezeichnet. Kirchenpräsident O Dr. v. Merz nimmt eine Berfassungsändcrung, durch die das Urwahlrecht cmaeschränlt wird, nicht leicht: jedack ist die Kirche-Leitung bereit, in Erwägung über Aenderungen einzutreten, bis zu deren Abschluß aus Vornahme neuer Ersatzwahlen nicht ge­drängt werden soll. Einstimmig wird ein dahingehender Antrag angenommen.

Ferner führt die Eßlinger Eingabe zu programmatischen Erklärungen der Gruppenführer.

Abg. Reifs als Führer der Grupve l erklärt die Kruppenbildung für sachlich begründet. Die Wähler wollen die Steilung der Wahlbewerber zu den kirchlichen Zeitfra- c.en kennen lernen. Gruppe 1. die er vertrete, wolle die Bo 1 kski rche als B e k e n n t n i s k i r ch e und könne die Daseinsberechtigung der verschiedenartigen Auffassungen des Evangeliums nicht in demselben Sinn, wie die der verschie­denartigen christlichen Persönlichkeiten anerkennen, um nicht die Kraft der Kirche, die auch eine ausschließende sei, Zu schmücken. Jedoch rufen Hofsnungszeichen für ein besseres

Verständnis zwischen Theologie und Gemeinde zu gemein­samer Arbeit in Wahrheit und Liebe auf.

Abg. Schoell als Führer der Gruppe 2 anerkennt ebenfalls die Notwendigkeit der Gruppenbildung und er­klärt, es handle sich dabei weder um Unterschiede des Glau­bens, noch auch des Bekenntkiisses, sondern um solche iu der Lehrform. Gruppe 2 anerkenne die Gleichberechti­gung der verschiedenen Ausprägungen des evang. Christentums zwar nicht im Sinn der Gleich­wertigkeit, aber ihres Daseinsrechts in der evang- Kirche, wolle aber ebenfalls die Volksküche als Bekenntniskirche, nicht als Sprcchsaa! aller Meinungen. Beide Gruppen wollen alle Parteipolitik von der Kirche fernhalten und alle aufbauenden Kräfte zur Mitarbeit hsranziehen.

Nach einer kürzeren Aussprache gibt Vizepräsident Welsch eine Erklärung über den religiösen Sozia­lismus ab, in der er das Heimatrecht dieser Bewegung in der Kirche anerkennt, zugleich aber die Notwendigkeit der Neutralität seitens der Kirche allen politischen Bewegungen gegenüber betont.

Bei der Beratung über das kirchliche Finanz- gesetz weist Kirchenpräsident v. Dr. von Merz auf die Not­wendigkeit innerer Fühlungnahme zwischen Kirchenleitung und Kirchenvolk bei der Stellungnahme zu sozialen Fragen hin, die Aktivität der Gemeinden dürfe aber nicht durch amt­liche Bevormundung gehemmt werden. Ein unmittelbares Eingreifen in die politische Bewegung seitens der Kirche sei nicht möglich: ihre Aufgabe sei die Weckung des öffentlichen Gewissens. In der Aussprache über die Einführung des Spruchbuchs, das allgemein begrüßt wird, wird von verschiedener Seite bedauert, daß das 8. Schuljahr noch nicht allgemein zur Durchführung kommt. Abg. Wurm erwartet vom religiösen Sozialismus in erster Linie nicht Kritik, sondern positive Arbeit

Die Verhandlungen werden am Mittwoch vormittag 9 Uhr fortgesetzt.

rumg und Hausnummer: 4. die Sendung ist nicht genügend srergemachk, daher mit Nachgebühren belastet und wird vom Empfänger nicht angenommen: 8. Sendungen mit Angebo­ren an die Expeditionen der Zeitungen werden unrichtig be­zeichnet. Also richtige und vollständige Angabe des Empfän­gers, des Bestimmungsortes, der Straße und Hausnummer. Sehr zweckmäßig ist auch die Angabe des Absenders o«c den Sendungen.

Zollfreier Erenzübergang mit Fahrrädern. Bekanntlich ist der llebergang nach anderen Ländern mit Fahrrädern zollpflichtig bzw. werden Zolldepots gefordert, die der Höhe des Einfuhrzolles des betreffenden Landes gleichkommm- Diese Zolldepols werden bei Wiederausiriti und Wiedercms- iuhr des Rades zurückbe,zahlt, vielfach haben aber besonders die kleinen Grenzzollämter nicht immer genügend Geld, son­dern verweisen dann den Radfahrer an die Zolldirektion ihres Landes, von wo das Geld natürlich infolge des längeren Instanzenweges erst nach einigen Tagen oder Wochen ein- trifst. Außerdem machen cs diese Zollhiutcrlegungen den meisten Wonderfahrern unmöglich, eine Reise überhaupt durchzusühren, denn wer hat heute neben dem Reisegeld noch KO06 Mk. übrig, uni diese Summe beim Zollamt zu binter- lcgcn. Die Geschäftsstelle des Radsakrer-Landes-Berbands Württemberg, Stuttgart, Rotenbergstr. 37, stellt Grenz- karken aus, welche zum zollfreien liebergang be- 'rechtigen, eine Hinterlegung erübrigt sich. Die Ausstellung erfolgt gegen eine geringe Gebühr, es werden dazu folgende Angaben benötigt: Vor- und Zuname, Beruf, Geburts­datum, Wohnung des Antragstellers, ferner Nummer und Marke des Fahrrades, ferner die Adresse eines Bürgen, am besten ist der Vorstand eines Radfahrer-Vereins am Platz, sowie eine Paßphotographie 4 zu 6 Zentimeter. Die Aus­stellung benötigt drei Tage. Es kann mit dem Rad an jedem Ork und beliebig oft die Grenze überschritten werden, Grund­bedingung bleibt jedoch, daß das Rad bis spätestens 31. Dez. 1927 wieder nach Deutschland zurückgebracht wird. Sollte, was allerdings selten verkommt, das Rad gestohlen oder bei einen- Anfall zertrümmert werden, so daß eine Rückkehr mit demselben nach Deutschland au«aeschlossen ist, so ist be> der nächsten Gendarmerie- oder Polizeistakion eine ent­sprechende Bescheinigung einzuhnlen, widrigenfalls die Zoll­behörde des betreffenden Landes nachträglich die Erhebung des Zolles betreibt.

Mötzingen» 27. April Dom Kriegerschützenverein.

Der größte Stolz eines Schützenvereins ist ja bekanntlich eine schön angelegte Sck-eßbahn, und so hat es sich auch der hies. Verein nicht nehmen lassen, im Laufe dieses Winters eine Bahn zu erstellen, die voraussichtlich am 15. Mai nähere Bekannt­machung erfolgt noch im Inseratenteil des Gesellschafters eingeweiht werden wird. Dem Entgegenkommen des Herrn Foistme-ster Birk und des hiesigen Kollegiums, aber auch der freiwilligen A-beit der Mitglieder ist die Verwirklichung des Planes zu verdanken.

Bezahlen Sie gerne Stenern?

Sicherlich doch nicht! Sie müssen darum als Gewerbetreibender von der Zeitungsreklame regen Gebrauch machen, denn die Kosten hierfür können Sie an dem einkommensteuerpflichtigen Betrag in Abzug bringen und somit die zu zahlende Steuer bis aus ein Minimum zurückschrauben.

Sie habe» also die Wahl:

Hohe Einkommensteuer oder umfassende Zeitungsreklame!

Aus aller Welt

Die Rheirrgoldhandschrist. Bei der Versteigerung der Handschrift zur OperRheingold" von Richard Wagner (186 mit Bleistift beschriebene Blätter) in Neuyork wurde die wohl einzig vorhandene eigenhändige Niederschrift Wag­ners von dem Altertumshändler Rosenbach um 15 400 Dollar erstanden.

Ein Prinz tritt in den Jesuitenorden sin. Prinz Felix o. Löwenstein auf Schloß Heubach wird, wie dem Buchener Bolksblatt" berichtet wird, in den Orden der Gesellschaft Jesu eintreken.

100 Jahre. In Mönchweiler bei V-llingen ist die Frau Christine Fornbach er nach dreitägiger Krankheit ge­storben. Die Greisin, die seit 1864 Witwe ist, konnte am 25. September v. I. unter freudiger Anteilnahme der gan­zen Umgegend den 100. Geburtstag feiern.

Jubiläum Briands. Am 27. April konnte der jetzt 68- jährige Briand auf eine parlamentarück^ Tätigkeit von 25 Jahren zurückblicken. Am 27. April 1902 wurde er zum erstenmal in die französische Kammer gewählt. 1905 wirkte er namentlich als Kammerberichterstatter sür die Trennung von Staat und Kirche. Er machte die in Frankreich übliche * Parlamentarierslausbahn: als Sozialist fing er an und ent­wickelte sich, als er fest im varlamentorifcken Sattel sah, zum gesättigten Bürger". 12 Jahre 7 Monate und 20 Tage ist Briand seither in den verschiedensten Kabinetten Minister gewesen und neunmal als Ministerpräsident, und zwar t Jahre 3 Monate und 23 Tage.

Schneefall im Schwarzwold. Im Feldberggebiet de« Schwarzwalds herrscht starke Kälte, die in der Nacht 4 Grad minus erreichte. Bis ans 800 Meter liegt Neuschnee, der eine Höhe von 6090 Zentimeter erreichte. Infolge der langsamen Entwicklung sind die Baumblüten bisher un­beschädigt. f o

Infolge eines Wolkenbruchs ist die Straße zwischen Arn­stein und Hebenhausen in Hessen durch einen reißenden Strom an einer Stelle unterhöhlt worden und stürzte «ch einer Strecke von 15 Metern zwei Meter tief ein.

Letzte Nachrichten

Die Schießübungen bei Trier eingestellt

Koblenz, 28. April. Der Schritt der Regierung in Trier bei der Besatzungsbehörde wegen der Schießübungen bei Vellingen in der Nähe von Trier, bei denen 2 Grana­ten in unmittelbarer Nähe von auf dem Felde arbeitenden Frauen einschlugen, hat das Ergebnis gehabt, daß die llebungen sofort eingestellt wurden. Es stehen noch weitere Schritte in dieser Angelegenheit von Seiten der deutschen maßgebenden Stellen bevor, um ein Wiederholung ähnlicher Vorkommnisse zu verhindern.

Aussperrungen iu der weiterverarbeiteudeu Eisenindustrie der Saar

Saarbrücken, 28. Avril. Der Arbeitgeberverband der weiterverarbeitenden Eisenindustrie der Saar hat die gesamte Aussperrung der Arbeiterschaft bereits beschlossen.

Der Lohufchiedsfpruch im Ruhrbergba« abgelehnt

Essen, 28 April. Der Schiedsverband der Arbeit­geber hat den Lohnschiedssprnch im Ruhibergbau, der von 4 Vergarbeiterverbänden bereits angenommen war, nach längerer Beratung abgelehnt. Trotzdem werden die Berg­arbeiterverbände die Verbindlichkeilserklärung beim Arbeits­minister beantragen.

Eine oberfchlefische Zeitung verboten

Gleiwitz, 28. April. Die Gleiwitzer Zeitung ist auf eine Verordnung der Warschauer Regierung hin für Ober- schlefim, Posen und Pommerellen verboten worden.

Bor dem Eintreffen des uenen spanische« Botschafters in Berlin

Madrid» 28. April. Der neue spanische Botschafter in Berlin. Espinoza de los Monderos trifft in nächster Woche in Berlin ein. Der Kredit für den Kauf eines neuen Botschaftergebäudes ist von der Regierung bewilligt worden.

Die Einladung Rußlands zur Weltwirtschafts- Konferenz

Genf, 28. Avril. Di« Prcffeabteilung des Völkerbunds­sekretariates veröffentlicht eine auf die Teilnahme Rußlands an der Weltwirtschaftskonferenz bezügliche Mitteilung, in welcher unter dem Hinweis auf die Erklärungen der Sow­jetregierung vom 22. Dezember 1926 und 19. Januar 1927 folgendes ausgeführt wird:

Es ist Sache der Sowjetunion, nunmehr darüber zu entscheiden, ob noch ein Hindernis für die Entsendung rus­sischer Delegierter besteht. Für den Völkerbund ist die Lage

Der Schimmekeiter

Novelle von Theodor Storni. ft-

Und Elke eilte in den Stall und machte dem Großknecht die Bestellung, der eben damit beschäftigt war, das über Tag gebrauchte Pferdegeschirr wieder an seinen Platz zu hängen.

Ole Peters schlug mit einer Trense gegen den Ständer, neben dem er sich beschäftigte, als wolle er sie kurz und klein haben: ,Hol der Teufel den verfluchten Schreiberknecht!'

Sie hörte die Worte noch, bevor sie die Stalltür wieder geschlossen hatte.

,Nun?' frug der Alte, als sie in die Stube trat.

,Ole wollte es schon besorgen/ sagte die Tochter, ein wenig sich die Lippen beißend, und setzte sich Hauke gegenüber auf einen grobgeschmtzten Holzstuhl, wie sie noch derzeit hier an Winterabenden im Hause selbst gemacht wurden. Sie hatte aus einem Schubkasten einen weißen Strumpf mit rotem Vogelmuster genommen, an dem sie nun weiterstrickte: die langbeinigen Kreaturen darauf mochten Reiher oder Störche bedeuten sollen. Hauke saß ihr gegenüber in seiner Rechnerei vertieft, der Deichgraf selbst ruhte in seinem Lehnstuhl und blinzelte schläfrig nach Haukes Feder; aus dem Tisch brann­ten, wie immer im Deichgrafenhause, zwei Unschlittkerzen, und vor den beiden in Blei gefaßten Fenstern waren von außen die Läden vorgeschlagen und von innen zugeschroden; mochte der Wind nun poltern, wie er wollte. Mitunter hob Hauke seinen Kopf von der Arbeit und blickte einen Augen­blick nach den Vogelstrümpfen oder nach dem schmalen ruhi­gen Gesicht des Mädchens.

Da tat es aus dem Lehnstuhl plötzlich eine-- lauten Schnarcher, und ein Blick und ein Lächeln flog zwischen den beiden jungen Menscl-e» hin und wieder, dann folgte all­mählich ein ruhigeres Atmen; man konnte wohl ein wenig plaudern: .Hauke wußte nur nicht, was.

Als sie aber das Strickzeug in die Höhe zog und die Vögel sich nun in ihrcr ganzen Länge.zeigten, flüsterte er über den Tisch hinüber: ,Wo hast du das gelernt, Elke?'

,Was gelernt? srug das Ajädchen zurück.

,Das Vogelstricken?' sagte Hauke.

.Das? Von Trin Jans draußen am Deich; sie kann allerlei: sie war vorzeiten einmal bet meinem Großvater hier im Dienst.'

,Da warst du aber wohl noch nicht geboren?' sagte Hauke.

,Jch denk wohl nicht; aber sie ist noch oft ins Haus ge­kommen.'

,Hat denn die die Vögel gern?' frug Hauke; ,ich meint, sie hielt es nur mit Katzen!'

Elke schüttelte den Kopf: .Sie zieht ja Enten und verkauft sie; aber im vorige-- Frühjahr, als du den Angorer tc-tge- schlagen hattest, sind ihr hinten im Stall die Ratten dazwi­schen gekommen; nun will sie sich vorn am Hause einen an­deren bauen.'

,So,' sagte Hauke und zog eine-- leisen Pfiff durch die Zähne, .dazu hat sie von der Geest sich Lehm und Steine hergeschleppt! Aber dann lammt sie in den Binnenweg: hat sie denn Konzession?'

.Weiß ich nicht,' meinte Elke. Aber er hatte das letzte Wort so laut gesprochen-, daß der Deichgraf aus seinem Schlummer auffuhr. ,Was.Konzession?' frug er und sah fast wild von einem zu der anderen. ,Was soll die Konzession?'

Ms aber Hauke ihm dann die Sache vorgetragen hotte, klopfte er ihm lachend auf die Schulter: ,Ei was, der Binnen­weg ist breit genug; Gott tröst den Deichgrafen, sollt er sich auch noch um die Entenställe kümmern!'

Hauke fiel es aufs Herz, daß er die Alte -nit ihren jungen Ente» den Ratten sollte preisgegeben haben, und er ließ sich mit dem Einwand abfinden. ,Aber, uns' Weert,' begann er wieder, ,es tät wohl dem und jenem ein kleiner Zwicker gut, und wollet Ihr ihn nicht selber greifen, so zwicket den Ge- oollmächtigten, der auf die Deichordnuug passen soll!'

.Wie, was sagt der Junge? und der Deichgraf setzte sich vollends auf, und Elke ließ ihren künstlichen Strumpf sinken und wandte das Ohr hinüber.

,Ja, uns' Weert,' fuhr Hauke fort, ,Jhr habt doch schon die Frühlingsschau gestalten; aber trotzdem hat Peter Jan­sen aus seinem Stück das Unkraut auch noch heute nicht ge­

duscht; im Sommer werden die Stieglitzer da wieder lustig um die roten Distelblumen spielen! Und dicht daneben, ich weiß nicht, wem's gehört, ist an der Außenseite eine ganze Wiege in dem Deich; bei schön Wetter liegt cs mmer voll von kleinen Kindern, die sich darin wälzen; aber Gott bewahr uns vor Hochwasser!'

Die Augen des alten Deichgrafen wäre» immer größer geworden.

,Und dann' sagte Hauke wieder.

.Was dann noch, Junge? frug der Deichgraf: .bist du noch mcht fertig?' und es klang, als sei der Rede se-n-s .Klein­knechts ihm schon zuviel geworden.

,Ja, dann, uns' Weert,' spräche Hauke weiter; .Ihr k< »nt die dicke Vollina, die Tochter vom Geoollmächtigten Harders, die immer ihres Vaters Pferde aus der Ferne holt wenn sie nur eben mit ihren runden Waden auf der alten gelben Stute sitzt, hopp? so gehl's allemal schräg an der Dos­sierung den Deich hinan!

Hauke bemerkte erst jetzt, daß Elke ihre klugen Augen auf ihn gerichtet hatte und leise ihren Kopf schüttelte.

Er schwieg, aber ein Faustschlag, den der Alte auf dt« Tisch tat, dröhnte ihm in die Ohren; ,da soll das Weller dreinschlagen!' rief er, und Hauke erschrak beinahe über die Bärenstimme, die plötzlich hier hervorbrach: .Zur Brüche! Notier mir das dicke Mensch zur Brüche, Hanke! Nie Dirne hat mir im letzten Sommer drei junge Enten weggesangen! Ja, ja, notier nur,' wiederholte er, als Hauke zögerte: -ich glaub sogar, es waren vier!'

,Ei, Vater, sagte Elke, .war's nicht die Otter, die die Enten nahm?'

.Eine große Otter!' rief der Alte schnaufend; ,werd doch die dicke Vollina und eine Otter auseinander kennen! Nein, nein, vier Enten, Hauke aber was du im übrigen schwatzest, der Herr Oberdeichgraf und ich, nachdem wir zu­sammen in meinen- Hause hier gcfrühstückt harten, sind im Frühjahr an deinem Unkraut und an deiner Wiege »arbei- gefahren und haben's doch nicht sehen können.

(Fortsetzung folgt.)