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Mötzingen, 28. März. Beethoven-Feier. Am 25. März, abends 8 Uhr, wurde in der Schule eine Beethoven-Feier abgehalten. Der Saal der Oberklaffe war gedrängt voll. Ein großes, von Herrn Rektor Kies ner Nagold gezeichnetes Beethoven-Bildnis zog die Blicke aller Anwesenden auf sich Das ganze.Lehrerkollegium hatte sich in den Dienst der schönen Sache gestellt, um den 100. Todestag des großen Meisters würdig zu begehen. Vierhändig gespielte Klavierwerke wechselten mit Violinstücken, Sologesang und Männerchören ab.
Freudcnstadt. 29. März. V o m A u s b a u d e r M u r g - ß lalbahn. Dieser Tage wurde das letzte Los 5 auf wün- , tembergischen Gebiet bis zur Landesgrenze vergeben. Ti» weiteres Los 7 — das letzte badische bis zur Lanüesgrenze — ist zur Zeit zur Abgabe von Angeboten ausgeschrieben. In der Nacht aus 26. März erfolgte der Durchstoß des 200 Meter langen Mäderbuckeltunnels. Die Murgoerlegung bei Schönmünzach wird zur Zeit aufgefüllt. Die Banarbeit.n, « auf wiirtt. Gebiet leiden unter Arbeiterinangei.
S Aus aller Welt
ep. Die cvanaclische Bewegung in Rußland. In merkwürdigem Gegensatz zu der religionsfeindlichen Haltung der Sowjetregierung. die noch heule jede religiöse Beeinflussung der Jugend unter 18 Jahren verbietet, zieht im russischen Volk eine starke evangelische Bewegung immer weitere Kreise. Den Anstoß bildete die Rückkehr der Krieg---
f a n g e n e n aus Deutschland, wo Tausende in den Ge- rangenenlager» mit der Bibel bekannt und ausgerüstet wurden'. Sic breiteten a.us ihren Wanderungen zum Teil sogar mit der roten Armee von Ort zu Ort diele Bewegung aus.
' Heute umfaßt sie mindestens 8000 fest organisierte evangelische Gemeinden-, diese tragen in der Mehrzahl baptistr- ichen Charakter und zählen jetzt über 10 Millionen Mitglieder und Freunde, wahrend es vor dem Krieg höchstens eine halbe Million waren. Die Mitgliedschaft mancher Richtungen wuchs innerhalb 5 Jahren um das 4—5fache. Besonders in Sibirien, Südrußland und Kaukasien dehnt sich die Bewegung aus. auch unter der Arbeiterbeoölkerung. Auch die innerlich so schwer erschütterte orthodoxe K irche öffnet sich der Bewegung. Viele ihrer Führer erklären sich in den wesentlichsten Fragen mit den Eoangeli- ! scheu einverstanden, viele Popen schließen sich der Bewegung ! an, deren Vertreter selbst in ortlwdoxen Kirchen und Ver-
> iammlungen das Wort erhalten. Neuerdings sucht bekanntlich ^ die orthodoxe Kirche Fühlung mit dem westlichen Protestantismus. Die Schikanen der Sowjetregierung, die viele evangelische Prediger und Gläubige hauptsächlich wegen Verweigerung des Militärdienstes ins Gefängnis oder nach Sibirien geschickt hat und die höheren Lehranstalten von religiösen Schülern säubert, vermögen die evangelische Bewegung nur wenig aufzuhallen.
Winter in Schweden. In Westschweden herrscht tiefer Winter. Infolge starker Schneefälle sind die Eisenbahn-, Telegraphen- und Fernsprechverbindungen vielfach gestört.
Ein unbekannter Stifter. Prinz Arthur von Connaughi erhielt von einem Geber, der unbekannt bleiben will, 3,2 Millionen Mark für das Middlesex-Hospital. Die Summe lall zum Vau einer Scbweitern-Ausbildungsschule und eines schwesternheims mit 180 Betten verwendet werden.
Line neue'Stiftung Alorgans. Morgan hat, wie aus Newyork berichtet wird, dem Neurologischen Institut dieser Stadt eine Summe von 200000 Dollar gestiftet mit der ausdrücklichen Bestimmung, diese Summe zum Studium und zur Bekämpfung der Schlafkrankheit zu verwenden. Die Schenkung erfolgt zum Gedächtnis seiner Frau, die im August 1025 an dieser Krankheit starb.
140 Zentner Tabak in einen Teich versenkt. Nachdem vor kurzem eine Firma in Darmstadt die Annahme von 140 Zentnern brasilianischen Tabaks wegen der Höhe des Zolls verweigert hatte, wies das Reichsfinanzmintsterimn das Zollamt in Darmstadt an, den Tabak zu verbrennen. Der Tabak brannte aber nicht, auch lehnte es die Stadt ab, auf ihre ' Kosten Benzin dazu zu stellen. Nun hat man die 140 Zentner Tabak unter obrigkeitlicher Aussicht in die Tiefe -des Großen - Woog, eines Teichs bei Darmstadt, versenkt.
Eisenbahnunsall. Auf dein Bahnhof Güsten, bei Halle fuhr ein Güterzug auf einen andern. 18 Wagen wurden zertrümmert.
Verhafteter Perlendieb. 3n Berlin wurde ein seit zwei tzahren gesuchter Perlendieb, ein Händler namens Jakob Mnger aus Palästina, verhaftet. Klinger hatte einem Pariser Zuwelenhändler, bei dem er sich als Juwelier Silber aus Neriyork eingeführt hatte, Perlen im Wert von 700 000 Franken gestohlen.
Geldschrankknacker. 3n einer Butterfabrik in Berlin Mitte drangen nachts Einbrecher ein, schweißten einen Stahl- jchrank auf und entkamen mit 60 000 Mark.
Kiedlungsfchwinökcr. In Breslau gründeten zwei junge Leute, der Kaufmann Georg Ninnemann und der Zimmerwann Fritz Appelt, einen „Reichsbaubund" für Siedlungen, der dank ihrer geschickten Reklame trotz wiederholter Warnungen großen Zulauf fand. Die Siedlungslustigen hatten 200 ganz oder in Teilbeträgen einzuzahlen, außerdem 20 Verwaltungsgebühr und wöchentlich 50 Pfg. Beiträge zu leisten. Schließlich verdufteten die beiden Spitzbuben mit 97 000 . lt ins Ausland und 654 Baubundsmitglieder " haben das Nachsehen.
Schlsfsuntergang. Im Nebel stießen im Kanal zwei englische Dampfer zusammen. Das eine Schiff sank alsbald. Die . Mannschaft wurde gerettet.
Line Kreuzel-Liste zur Gemeinderatswahl. In der Ge- ^ meinde «ulzriege! im Burgenland ereignete sich folgender ergötzlicher Vorfall: Am 20. März hätte dort die Gemeindewahl statksindeii sollen. Außer der Liste des freiheitlichen Landbunds wurde auch eine der am Rande der Gemeinde hausenden Zigeuner eingereicht. Statt der erforderlichen zwanzig Unterschriften befanden sich auf dieser als sozialdemokratisch bezeichneten Liste fast nur Kreuzet, da die , Zigeuner in der überwiegenden Mehrzahl des Lesens und Schreibens unkundig sind. Die Landbündler zogen als Zeichen ihres Protestes die eigene Liste zurück und erklärten, es abzulehnen, neben Zigeunern in der Gemeindestube zu sitzen. Da aber die Zigeunerliste sich als formell ungültig, herausstellte-, hatte die Gemeinde nun überhaupt keine
> Kandidatenliste, weshalb die Wahl auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden mußte.
Was Schönheit wert ist. Fräulein Lagues, ein ungewöhnlich ichönes Probiermähchen in einem Pariser Modehaus, machte mit einigen Freundinnen eine lustige Kraftwagen- fahrr. Erst in der Nacht kehrte man nach Paris Zurück. Der
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Tokio, 30. März. Die japanische Regierung hat den Beschluß gefaßt, militärische Kräfte in China nicht einzusetzen, sondern ein friedliches Anbahnen auf diplomatischem Wege anzustreben.
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Turnen und Sport
Württ. Handballmeister wurde im Endkampf der Turn- und Sportverein Eßlingen gegen Tnrngesellschaft Stuttgart 9:2.
3m Endspiel um den Handball-Pokal der Deutschen Sporlbehörde in Halle unterlag Süddeutschland 7:10.
Die Tinnländer aeken nicht nach Amsterdam. Der Finnische Leickkathletikverband bat beschlossen, an -en Olympischen Spielen in Amsterdem sich nicht zu beteiligen. Das Amsterdamer Programm lasse einige Wettbewerbe vermissen, für die die Finnländer ein besonderes Interesse haben sie wollen sich mebr der heimischen Arbeit widmen, überhaupt stehen die hohen Reisekosten und sonstigen Auslagen in keinem Verhältnis zum Ruhen.
Das Junkers-Großflugzeug L. 31 ist am 28. März unter Führung Timmermonns auf seinem Flug von Bettin über Wien, Rom, Barcelona wohlbehalten in Madrid eingetrofsen. Die Strecke Rom—Barcelona wurde in 8 Stunden zurückgelegt.
Reue Höchstleistung im Höhenflug. Der französische Leutnant zur See de Mougeot erreichte mit einem Wasserflugzeug eine Höhe von über 9000 Metern. Die bisherig« Höchstleistung betrug 8980 Meter.
Ztr. Spehe- und väämärköstelrüwörunter ca. um Ztr. neu zugr- führi. Preise 5.80—7.70 ,1t pro Zentner.
Fruchlpreile. Ravensburg: Vesen 10.75, Weizen 14DÜ bis 15 40, Roggen IS—13.25, Gerste 13.25—13.75. Haber 10.80 bis 10.90, Saathaber 11.30—12, Saatweizen 14.15—14.60 -K. — Reutlingen: Weizen IS—1S.50, Dinkel 11—12 Wicken 17. Gerste 13—14.80, Haber 11—13.30. Kleesamen 150—160 —
Ulm: Kernen 14.70—15 20. Weizen 14.50—15.30. Roggen 12 bis 12 70, Gerste 12.80—15. Haber 10.70-13.20. Erbsen 15 bl» 15.50, Wicken 13.15—16, Kartoffeln 5.80—7 50. — Urach: Dinkel 11—11.80, Gerste 13—14.50, Haber 10—12. Weizen 14—15.50. Kernen 14. Roggen 12—13.70. Esper 39. Linsen 15 der Ztr.
Wössingen OA. Rottenburg, 29. März. Billiges Schweinefleisch. Bor einigen Tagen ließen vcr,chiedene Bürger ausschellerr. daß sie Schweinefleisch für 1 Mark verkaufen; daraufhin gaben die Mehqer das Pfund zu 90 Pf<v ob. Als die Bürger ebenfalls aus 90 Psg. herunlergingen. begnügten sich die Melker mit 80 Pfg.
Gestorbene:
Liebelsberg: Kathrine Rometsch, geh. Nothacker. Böstngen: Christine Kaupp, Witwe, geb. Welker.
Das Wetter
Die Depression im Nordwesten hat sich abgeschwächk. Für Donnerstag und Freitag ist aber immer noch zeitweilig bedecktes, wenn auch nur zu geringen Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
Die heutige Nummer umfaßt 8 Seite» eiufchließlich der Beilage »Haus, Garten» «ad Landwirtschaft*