SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

Aus Baden

Zwei Uleisarbeiter getötet Müllheim. Nördlich des Bahnhofs Schliengen (Kreis Müllheim) an der Bahnstrecke Basel Freiburg wurden in der Nacht zum Samstag kurz vor Mitternacht ein 48jähriger Rotten­führer und ein 39 Jahre alter Maschinist, die mit Gleisarbeiten beschäftigt waren, von einem Eilzug erfaßt und getötet. Da die Arbeitergrup­pe gerade eine Pause machte, waren die Siche­rungsposten eingezogen. Kurz bevor die Pause beendet war, ließen die beiden später Verun- rückten die Bettungs-Reinigungsmaschine an­muten und gingen dann auf das Gleis. Infolge des starken Geräusches, das die Maschine ver­ursachte, überhörten die beiden Männer das Na­hen des aus Richtung Freiburg kommenden Eil- zugs.

Viele Heimkehrer tragen Dauerschäden

Dystrophie und Haftpsychose wirken großenteils heute noch nach / Ärztetagung in Stuttgart

Stuttgart. Mit den Dauerschäden, die Heim­kehrer durch mangelhafte Ernährung und durch Einwirkungen der Kriegsgefangenschaft davon­getragen haben, befaßten sich über 100 ehemals kriegsgefangene Ärzte aus Baden-Württemberg am Samstag in Stuttgart auf einer vom Landes­verband der Heimkehrer veranstalteten Tagung.

Neben dem Austausch von Erfahrungen über diese Spätschäden der Gefangenschaft sollten Referate und Diskussion die für die Betreuung und Versorgung ehemaliger Kriegsgefangener zuständigen Stellen darauf hinweisen, wie not­wendig die vollwertige Anerkennung dieser kör­perlichen und seelischen Gebrechen ist, um eine Verbitterung des Heimkehrers zu vermeiden.

Aus Süd Württemberg

Tagung der Rot-Kreuz-Ärzte Tübingen. Die Rot-Kreuz Ärzte und Ärztin­nen der drei südwestdeutschen DRK-Landes- verbände halten ihre diesjährige Tagung am 2 /3. Mai in Tübingen ab. Während der Tagung wer- der unter anderem der Präsident des DRK- Landesverbands Berlin, Dr. Bios, und der Lei­ter der DRK-Suchdienstzentrale in Hamburg. Dr. W a g n e t. referieren

Die Kriminalität im März Tübingen. Die Kriminalstatistik des Regie­rungsbezirks Südwürttemberg-Hohenzollern ver- zeichnet für den Monat März 3193 strafbare Handlungen, das sind 24 Prozent mehr als im Februar. Die Zunahme wird, abgesehen da­von, daß der März drei Tage mehr hat als der Februar, entsprechend den Beobachtungen frühe­rer Jahre, hauptsächlich auf jahreszeitliche Ein­flüsse zurückgeführt. 84 Prozent der Straftaten konnten aufgeklärt werden. Die 2762 ermittelten Täter gliedern sich in 80 Prozent Männer, 18 Prozent Frauen und 7 Prozent Jugendliche. Dar­unter waren 60 Ausländer.

Wiedersehenstreffen der 198. ID Freudenstadt. Ein Wiedersehenstreffen der ehe­maligen badisch-württembergischen 198. Infante­riedivision findet Ende September oder Anfang Oktober in Freudenstadt statt. Alle ehemaligen Angehörigen der Division werden gebeten, ihre Anschrift mit Angabe des früheren Truppenteils «n Oberst a. D. von K a p f f, Tübingen, Garten- Itraße 79r zu senden und bekannte Kameraden tu verstj& dfge n.^ ysko^ölbeiträgs für das Tref­fen und den Kameradensuchdienst werÄän Üls Kreissparkasse Tübingen, Konto Nf. 10 570 ef- beten.

Amerikaner helfen löschen Calw. Hilfsbereit setzte sich ein Trupp ame­rikanischer Soldaten ein, der gerade die Ge­meinde Engelsbrand, Kreis Calw, durch­fuhr, als dort wegen eines Dachstuhlbrands Alarm gegeben wurde. Die Soldaten zogen nicht nur mit ihrem Fahrzeug das Feuerwehrgerät an den Brandplatz, sondern beteiligten sich auch tatkräftig an den Lösch- und Räumungsarbeiten, o daß man bald Herr der Lage war.

Waldbesitzer tagen

Ravensburg. Der Württembergische Waldbe- »ltzerverband für die französische Zone hält am

25. April seine ordentliche Verbandsversamm­lung in Ravensburg ab. U. a. spricht Oberstu­diendirektor Dr. Wenk. Biberach a. d. R., über Die Geologie und Bodenkunde im Dienst der Forstwirtschaft,

Segelregatta während der IBO

Friedrichshafen. Während der IBO-Messe wird am 14. Mai der Württ. Yachtclub in Friedrichs­hafen die erste Wettfahrt dieses Jahres, eine Regatte der Drachenboote, starten. Die Bodensee- Woche fällt in die Zeit vom 2.9. August. Die ersten beiden Regatten werden von Friedrichs­hafen organisiert, die Überfahrtsregatta nach Romanshom hat der Yachtclub Langenargen übernommen. Die letzten Regatten werden im Raum vor Romanshom durchgeführt und durch Schweizer Vereine vorbereitet.

Die wachsende Zahl der BootseigneT, die ihre Fahrzeuge in Friedrichshafen unterbringen wol­len, macht eine Vergrößerung von Winterlager und Clubhaus notwendig. Als Zeichen der zu­nehmenden Bedeutung des Bodensees als Segel- Tevier wurde auf der Generalversammlung des Yachtclubs die Tatsache gewertet, daß die nächst­jährige Tagung des Deutschen Seglerverbandes in Konstanz stattfindet.

Im Mittelpunkt der Referate standen die Er­scheinungen der Mangelernährung, für die von russischen Medizinern der zum Schlagwort ge­wordene BegriffDystrophie geprägt wor­den ist, und die Haftpsychose. Wie sehr Hunger­ödeme die Widerstandsfähigkeit ehemaliger Kriegsgefangener auch heute noch beeinträchti­gen, hat nach den Worten von Dr. Ochs (Frank­furt) erst die letzte Grippeepidemie gezeigt.

Professor Dr. Johannes Stein (Bonn) befaßte sich eingehend mit den heute noch in vielen Fäl­len feststellbaren Nachwirkungen der Haft­psychose. Er nannte vor allem das Nachlas­sen der Fähigkeit zum Mitteilen (Abneigung ge­gen das Briefeschreiben), die mangelnde Konzen­tration und die Kontaktschwäche, die von der Scheu vor dem Kameraden am Arbeitsplatz bis zur Angst vor dem Vorgesetzen führt. Ferner verwies er auf die Fehlleistungen und schließ­lich auf die Veränderung der Persönlichkeit bis zu kriminellen Handlungen als Folge der in Ge­fangenschaft erlittenen seelischen Schäden.

Einen furchtbaren Verlust, so sagte Professor Stein, habe das deutsche Volk durch die Störun­gen im Bereich der Sensibilität des schöpferi­schen Menschen erlitten, die zu Antriebsschwäche, zum Mangel an Einfällen und zum Nachlassen der Gestaltungskraft geführt haben.

222 Millionen DM Umsatz

Freiburg. Rund 250 Vertreter von 43 Konsum­genossenschaften in Nordwürttemberg, Südwürt­temberg und Südbaden befaßten sich auf dem 7. Verbandstag des Verbandes württembergisch- badischer Konsumgenossenschaften am Sonntag in Freiburg mit aktuellen Problemen des Ge­nossenschaftswesens. Wie aus dem Geschäfts­bericht für das vergangene Jahr hervorging, er­zielten die Verbandsgenossenschaften in den drei Gebieten einen Gesamtumsatz von 222 Millionen DM. Das' bedeutet gegenüber 1951 einen Mehr­umsatz von 40 Millionen DM oder 21,5 Prozent.

Von dem Gesamtumsatz entfallen auf die Kon­sumgenossenschaften in Nordwürttemberg 57,6 Prozent, von Südwürttemberg 22,9 Prozent und von Südbaden 19,5 Prozent. Der Verband unter­hält gegenwärtig in 588 Städten und Dörfern 1161 Verteilungsstellen, in denen 7156 Angestellte und Arbeiter beschäftigt werden.

Auf der Tagung wurde vor allem die Auf­hebung des Paragraphen acht des Genossen­schaftsgesetzes, der die Beschränkung des Ge­schäftsbetriebes auf den Mitgliederkreis vorsieht, gefordert. An der Tagnug nahmen auch Arbeits­minister Hohlwegler sowie zahlreiche Ver­treter Stuttgarter Ministerien, des Regierungs­präsidiums in Freiburg und sämtlicher Parteien teil. Der nächste Verbandstag findet aus Anlaß des 90jährigen Bestehens der Stuttgarter Kon­sumgenossenschaft in Stuttgart statt.

Aus Nordwürttemberg

Verkehrsgewerbe tagte in Stuttgart Stuttgart. Unter dem MottoTag der gewerb­lichen Kraftfahrt veranstaltete der Verband des württembergisch - badischen Verkehrsgewerbes (VV), Gruppe Kraftverkehrs- und Fuhrgewerbe, am Sonntag im Kursaal Bad Cannstatt seine Jahreshauptversammlung. Zugleich wurde der 7. Jahrestag der Organisationsgründung begangen.

In Stuttgart 15 Bäumchen gepflanzt Stuttgart. In ganz Baden-Württemberg wurden am Wochenende wie auch im übrigen Bundesge­biet zumTag des Baumes von Persönlichkei­ten des öffentlichen Lebens Bäume gepflanzt.

Kurze Umschau im Lande

Die Touropa brachte 1952 20 076 Gäste an den Bgdensee, die hier durchschnittlich 14 Tage blie- beU, StHCtt Qbßjbayern und dem Allgäu ist da­mit im Vorjahr der SoclenseS ÜS;

Reiseziel der Touropa gewesen.

Im Neckar ertrunken ist bei Stuttgart-Münster am Freitagabend eine Frau, deren Personalien noch nicht feststehen. Ein Bootsführer und sein Sohn vernahmen Hilferufe und entdeckten nach einiger Zeit die Frau, die jedoch kein Lebens­zeichen mehr von eich gab. Ob es sich um einen Unfall, Selbstmord oder Verbrechen handelt, konnte noch nicht geklärt werden.

' Im Wald tot aufgefunden wurde ein 59jähriger Jagdaufseher bei Niederwinden, Kreis Emmen­dingen. Der Mann war auf die Jagd gegangen und mit dem ungesicherten Gewehr wahrschein­lich im Gestrüpp hängengeblieben. Dabei muß sich ein Schuß gelöst haben, der ihn in die Schläfe traf.

Ein Postsparbuch-Fälscher wurde in Freiburg festgenommen. Es handelt sich um einen 22jäh- rigen Fotografen aus Frankfurt a. M., der den In seinem Postsparbuch stehenden Betrag von I s 125? 55* g53)42*t und dann in ver­schiedenen süddeutschen Städten mehrere Be­trage abgehoben hatte. In Freiburg wollte? nochmals 200 DM abheben.

Ein SjShriges Kind wurde an einer Straßen­kreuzung in Heilbronn getötet, seine Eltern wurden schwer verletzt. Die drei fuhren auf ei­nem Kleinkraftrad, das mit einem Tankzug zu­sammenprallte.

Eine Explosion im Badezimmer gab es in ei­ner Wohnung in Freiburg. Während die Zünd­flamme des Gasbadeofens brannte, reinigte eine Frau daneben in einer Waschschüssel Kleider mit Benzin. Die Flamme setzte die Benzindämp­fe in Brand. Die Frau erlitte schwere Verbren­nungen.

Durch die Pflanzung wurde symbolisch der Wille bekundet, den deutschen Wald zu erhalten und zu erneuern. In Stuttgart wurden am Samstag unter der Teilnahme der Bevölkerung und der Wanderorganisationen an 15 Stellen der Stadt junge Bäumchen in die Erde gesenkt. Auf der Uhlandhöhe griff Ministerpräsident Dr. Maier zum Spaten. In einer kurzen Ansprache rühmte er den Fleiß des heimischen Forstpersonals. In keinem andern Bundesland, sagte er, werde der Wald so vorbildlich und sachkundig gepflegt.

Ruine Reußenstein stebt zum Verkauf Nürtingen. Die herzoglich-württembergische Vermögensverwaltung hat die Ruine Reußen- stein zum Verkauf oder zur Verpachtung ange- boten. Die Ruine gehört zu den beliebtesten Aus­flugszielen der Schwäbischen Alb. Infolge der fortschreitenden Verwitterung der Burgruin« sind die Unterhaltskosten verhältnismäßig hoch geworden. Einige teure Maurerarbeiten werden demnächst notwendig. Die Gemeinde Neid- 1 i n g e n im Kreis Nürtingen, der die Burg­ruine am nächsten liegt, hat bisher ein Kauf­angebot abgelehnt.

12j££ Zentner Stäubegift

Vaihingen/Bnz. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß der Kreis Vaihingen/Enz heuer eine Maikäferplage zu erwarten hat, wie sie Schon seit Jahren nicht beobachtet worden ist. 1200 Zentner Stäubegift sind in den Gemeinden zur Bekämpfung bereitgestellt worden.

Wie wird das Wetter?

Aussichten bis Dienstagabend: Trocken und heiter bei meist schwachen Winden aus Nord bis Ost, Temperaturen gegen Morgen bis nahe 0 Grad absinkend. nachmittags auf etwa 22 Grad ansteigend.

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