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Sette 3 - Nr. 54
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
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7. März 1927.
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indem die Zentralkasse resp. die ländlichen Genossenschaften in weitgehendstem Maße ihren Mitgliedern Geld zur Verfügung nellcn können Benötigt werden keine kurzfristigen Kredite, denn die sind für die Landwirtschafi wertlos. Die Genossenschaftsmitglieder sollten sich bei ihren Genossenschaften Kredite einräumen lassen, um so ihren evtl. Verpflichtungen Nachkommen zu können. Maßgebend für die Krediteinräumung ist jedoch nicht allein die Kreditwürdigkeit und der zur Sicherstellung vorhandene Grund und Boden eie., sondern die bei der Kasse zur Verfügung stehenden Mittel. Man müsse sich eben nach ger Decke strecken, da die den Genossenschaften bereiten Kredite nicht allzugroß seien. Mit eigenem Geld könne man selbstverständlich am rentabelsten wirtschaften, darum müssen die Vereine rührig sein, Umsatz schaffen und den Umsatz heben um so durch sich die Zentraltaffe als Geldgeberin zu stärken. Auch sei die Zentralkasse bereit, kurzfristige Wechsel, besonders Handelswechsel zu diskon- licren Durch die Schaffung eigenen Geldes könne die Zentralkaffe unabhängig vom allgemeinen Zinssatz dann auch billigeres iSeld geben. Gegenüberstellungen vom Umsatz 1911 und 1225, eigenen und fremden Geldern aus gleichen Jahren zeichneten Lehr gut die Spanne zwischen den allgemeinen Zinssätzen und den der Zentralkasse einst und jetzt.
Zu Verhandlungen betr. Kreditgesuche bei maßgebender Stelle benötige die Zentralkasse die statistischen Erhebungen bei den einzelnen Vereinen und der Redner bitter an dieser Stelle um pünktliche und sorgfältige Ausarbeitung des übersandten statisti- 'chen Materials. Bei der Bilanz 1925, für 1926 wird sie in den nächsten Wochen fertiggestellt, habe man 15 Millionen Außenstände besonders beim Warengeschäft feststcllen müssen. Mur ein Teil dieses Geldes ermöglichte 'chon eine bedeutend größere Möglichkeit zur Gewährung von Krediten an dieLand- oirtschast, und die einzelnen Rechner müßten mehr dahinter her -ein, die offenstehenden Posten herein zu bekommen Zur Schaffung der notwendigen Gelder könnie auch die Anlegung eines Kontos in laufender Rechnung für jedes Mitglied bei- uagen: kein Geld, wenn es auch noch so wenig sei, dürfe zu Hause liegen bleiben. Auch die Kleinsparkaffen werden zur Benutzung sehr empfohlen. In den kommenden Generalversammlungen der einzelnen Veieine müsse unbedingt auf die Wichtigkeit der Zugehörigkeit an den landw. Genossenschaften und auf Hebung des Lebens in der Genossenschaft hingewiesen oerden. Die Barauszahlung der Gewinne von den Geschäfts- nteilen müsse tunlichst vermieden werden, vielmehr sollten diese Beträge als Guthaben wieder angelegt werden. Hierbei kommt der Z 28 der Statuten in Frage.
Nunmehr kam der Referent auf die Zins Verhältnisse zu 'Brechen. Ebenso wie eine Besserung der wirtschaftlichen Lage nn vergangenen Jahre festzustellen gewesen sei, so habe man auch bei den Zinsoerhältnissen eine Entspannung feststellen tönneu. Die Zinsen haben sich nämlich im vergangenen Jahre von 12 Prozent auf 7 Prozent gesenkt. Im Besonderen weist der Referent auf die überaus günstigen Zinssätze der landw. Genossenschaften entgegen den anderen Bankinstituten hin. Doch dürfe man die Zentralkasse bezw. die Genossenschaften nicht als Geldverteilungsstelle betrachten, vielmehr als Geldausgleichstelle. Auch von der Berechnung der Zinsen in ganzen und Prozenten Güte man mit der Zeit abkommen und wieder mehr mit Bruch- leilen von Prozenten rechnen lernen. Zum Schluffe seiner Ausführungen betonte der Redner nochmals die Notwendigkeit des Zusammenhalts innerhalb der Genossenschaften und die Hebung des Warenumsatzes. Auf Dank für seine Mühe und Arbeit könne man, wie immer bei solchen Posten, nicht rechnen, vielmehr müsse die Befriedigung, für die Gesamtheit etwas geleistet w haben, der Dank sein. Herr Schultheiß a. D. Dengler geht nach seinem Dank an den Referenten nochmals auf die Zinssätze ein, ebenso wie bei einer sich anschließenden Diskussion üch verschiedene Gemeinden z. T. für und z. T. gegen die von dem Redner anempfohlenen niederen Zinssätze aussprachen.
(Schluß folgt).
Generalversammlung des Turnvereins
Als erster Vorsitzender begrüßte Herr Sattlermeister Braun die am Samstag Abend in den „Gamdrinus" anberaumte und 'ehr gut besuchte Generalversammlung und wies gleich zu Anfang auf die in diesem Jahre durch das bevorstehende Gau- lurnfest mannigfaltige Arbeit hin. Doch ist er der festen Ueber- leugung, daß die Fülle der Arbeit bezwungen wird, wenn ein jeder es sich zur Pflicht macht, einen kleinen Teil vom ganzen im Interesse der Deutschen Turnerschaft zu übernehmen. Nachdem der Schriftführer, Herr Luginsland, den letztjährigen Gene
ralversammlungsbericht verlesen hatte, gab Herr Braun den Tätigkeitsbericht des vergangenen Jahres, aus dem neben den meist bekannten Punkten besonders der Erwerb des Spielplatzes am Kleb hervorzuheben ist. Auch wurde der Verein gerichtlich eingetragen. Anläßlich des Kaufes des Spielplatzes war eine völlige Umstellung des Kastenwesens von nöten und Herr Kassier He speler hatte sich seiner Aufgabe in dieser Beziehung glänzend entledigt. Die Bilanz ergab ein Vereinsvermögen von 1142,22 und der Kassier ist der festen Ueberzeugung, daß die noch augenblicklichen Außenstände bei einem einigermaßen Verlauf des Gaufestes in ganz kurzer Zeit erledigt werden können. Ein erfreuliches Zeichen für das Gedeihen des Vereins und für das wachsenve Interesse an der Deutschen Turnerschaft ist die ansehnlich gestiegene Mitgliederzahl. Der Hauptpunkt der Tagesordnung war die in groben Umrissen festzusetzende Gestaltung des Gaufestes. Ein glänzender Fest- ylatz ist durch den Erwerb des Spielplatzes, der durch rührige Verhandlung der Vorstandschaft um die angrenzenden Wiesen für diese Tage erweitert werden kann und somit sich vom Graben bis zum Garten des Gärtner Raafs erstreckt, gegeben. Die Ausschüsse für die einzelnen Arbeiten sollen erst an einem späteren Termin evtl, nach Ostern gewählt werden. Hervorgehoben wird insbesondere die Notwendigkeit der guten Unterbringung der bereits am Tage vorher eintreffenden Einzelturner, die unbedingt das Gefühl haben müßten, daß in Nagold Interesse an der Deutschen Turnsache vorhanden sei. Die Tatsache, an einem Ort anläßlich einer solchen Gelegenheit gut geborgen gewesen zu sein, vergißt man nie und man denkt stets gern wieder an die dort verlebten Stunden zurück.
Eine sehr rege Aussprache rief die Erstellung eines Steges beim Rauser'schen Wehr hervor, der für dieses Jahr nicht nur für das Gaufest sondern vor allem für das Schwimmbav und den neuen Spielplatz eine unbedingte Notwendigkeit geworden ist. Wenn auch durch eine evtl. Waldachkorrektion der Steg überflüssig würde, so wird sich die Korrektion noch solange hinausziehen, daß man bis dahin auf einen direkten Uebergang nach den beiden Plätzen nicht verzichten kann, nicht nur in Anbetracht der Beguemlichreit sondern auch der Sicherheit, denn auf diese Weise ist eine sofortige Hilfeleistung der Polizei bei evtl. Unfällen im Bade möglich. Unter diesen Voraussetzungen wird die Ausführung des Stegs durch die Stadt als selbstverständlich angenommen und ein dementsprechender Antrag soll eingebracht werden, d. h. der Ausschuß wird durch die Generalversammlung ermächtigt, die hiezu nötigen Schritte zu unternehmen. Um auch nach außen hin die Einigkeit und Zusammengehörigkeit in der Turnerschast zu versinnbildlichen, soll nunmehr wieder eine einheitliche Turnkleiduug getragen werden und zwar wurde von Herrn Tuchfabrikant Wilhelm Kapp ein besonderes blaues Tuch gewoben, das beim Hersteller zu angemessenen! Preis zu haben ist. Die Machart soll eine einfache, oben geschlossene Joppe ohne äußere Taschen sein und die Mitglieder weiden ersucht, die Röcke bei den dem Turnverein angehörenden Schneidermeistern, die ebenfalls günstigste Preisstellung zugesichert haben, arbeiten zu lassen. Für die Turner, die noch nicht in dem Besitz einer weißen Hose sind, soll weißes Drillich bestellt werden, um auch in dieser Beziehung eine Einheitlichkeit zu erzielen Der Preis wird sich hierbei ebenfalls günstig gestalten und Bestellungen sind au den Turnwart zu richten.
Auf Antrag des Vorstandes soll der diesjährige Gautag hier in Nagold bar jeglichen Festgepräges sein und sollen z. B. die vielen Festreden, die sonst anläßlich eines solchen Tages auf dem Platz gehalten werden und die Anwesenden zum größten Teil nur langweilen, da sie diese nicht verstehen, fortfallen. Der Tag soll von Anfang bis zu Ende ein turnerisches Gepräge haben. Dafür können am Abend vorher anläßlich eines vorgesehenen Banketts die Reden vom Stapel gelassen werden. Ebenso soll zur Symbolisierung des Tages als Turntag bei dem Festzug großartige Festwagen, Reiter und was sonst noch immer zn sehen ist, die mit dem Turnen nichts zu tun haben, weggelaffen werden. Erwähnt wird weiter, daß dieser Gautag evtl, zum Einweihungstag der neuen Nagolder Festhalle werden kann, die je nach den noch eintretenden Verhältnissen Herr Möbelfabrikant Schnepf zu bauen beabsichtigt.
Die alljährlichen Neuwahlen beließen die altbewährten Männer auf ihren Posten. Lediglich zur Unterstützung des Frauenturnwarts Frank wurde Gottlob Walz gewählt. Bei den Turnwarten trat insofern eine Aenderung ein, als Hezer die Schüler und Klein jr. die Zöglinge übernimmt. Da nun vurch die Schaffung eines neuen Spielplatzes das Spiel im ! Turnverein weiter gefördert werden soll und muß, wählte man
Die Nibelungen
1. Teil: Siegfried.
(Zu unserem Erstaunen hoben wir verschiedentlich eine völlige Unkenntnis des Nibelungenliedes bemerken müssen. Bei dieser Voraussetzung ist natürlich auch von einem Verstehen des Filmes keine Rede, denn die Verfasserin des Manuskriptes, Thea von Harbou, als auch der Regisseur, Fritz Lang, haben dies als selbstverständlich angenommen. Aus diesem Grunde geben wir heute den Inhalt des ersten Filmteiles wieder, um evtl, nachträglich noch zum Verstehen belzutraqen. Nichtfilmbesuchein wird aber auch die kurze Uebessicht eines Teiles des deutschen Volkscpos, des Nibelungenliedes, Interesse abgewinnen müssen. Den 2. Teil des Filme- „Knemhilds Rait e", der wahrscheinlich nächste Woche gespielt wird, werden wir vorher des näheren besprechen.
D. Schr.)
Tief im Walde versteckt liegt die Schmiede Mimes, des weltberühmten Meisters edler Waffenkunst. Zu ihm hat König Siegmund von Mederland Siegfried, seinen einzigen Sohn, in die Lehre geschickt, und in der einzigen Gesellschaft des zwerghaften Mime und seiner wüsten Schmiedgescllen wächst der Knabe blondhaarig und strahlend zum Jüngling heran. Mit den Augen neidvollen Haffes schaut Mime ihm zu, wie Siegfried lein eigenes Schwert schmiedet: einen Schwanenflaum baucht er in die Luft und läßt ihn auf die Schwertschneide sinken. Zn zwei Hälften zerschnitten fällt die Feder herab. Da entläßt ihn Mime: „Kehre heim nach Lauten, Siegfried, König Sieg munds Sohn! Selbst ich vermag dich nichts mehr zu lehren!* Frohgemut tritt Siegfried vor die Schmiede, um davonzureiten. ?och da hört er einen alten Schmiedknecht eine Mär erzählen, die ihn aufhorchen läßt: die Mär von Kriemhild, der Königstochter von Burgund, von Guniher, ihrem Bruder, und der Burg zu Worms, hochragend am Rheine gelegen. Nicht genug zu rühmen weiß der wüste Knecht die fromme Schönheit Kriem- hilds. „Ich will ausziehen, Kriemhild zu gewinnen!" bricht Siegfrieds horchende Bewunderung in Worte aus. Das Spottgelächter der Knechte macht ihn toll, und er würde den schlimmsten Lacher erwürgt haben, wenn Mime sich nicht ins 'Mittel legte. Er zeigt ihm die Richtung nach Worms und Siegfried verläßt ihn, frohgemut auf seinem weißen Pferde davon- ttitend. Aber tückisch lächelt Mime ihm nach: „Fahre wohl, Siegfried! Du wirst nimmermehr nach Worms gelangen!* Er weiß nur zu gut, daß aus dem Wege, den er dem Jüngling gewiesen, der Schrecken des Waldis sein Wesen treibt: der Lind
wurm, der gewaltige Drache. Träge schleppt et seinen schuppigen Leib zur Quelle, um zu saufen. Sein Schnaufen verrät ihn Sieg- ! fried, der küon den Kampf mit dem Ungeheuer aufnimmt. Sein j gutes Schwert verleiht ihm den Sieg, tödlich verwundet verendet j der Drache. Ein Blutstropfen, der an Siegfrieds Hand brennt, , wird von ihm aufgesogen, und alsbald versteht der Drachentöter die Sprache der Vögel, die ihm künden: Wenn er sich in Drachenblut baden wollte, so würde er unverwundbar werden und gefeit gegen Hieb und Stich. Fröhlich folgt Siegfried dem guten Rat und bemerkt nicht, daß ein Lindendlatt auf seine Schulter fällt, so daß diese Stelle seines Körpers unberührt vom Drachenblut und verwundbar bleibt. — Die Mär von Siegried, der den Drachen erschlug, wandert von Mund zu Mund. Auch Volker von Alzey, der die Geige wie kein zweiter meistert, singt am Hofe zu Worms das Lied von Siegfried, der den Drachen erschlug, der Alberich, dem König der Nibelungen, den unermeßlichen Hort des Zwergenreiches abgewann und mehr als zwölf Könige besiegte und zu seinen Vasallen machte. Noch ist das Lied nicht verstummt, da melden Hornbläser die Ankunft dessen, von dem er sang. Hagen Tronje, König Günthers treuester und kühnster Vasall, der Einäugige, warnt seinen König davor, Siegfried einzulaffen: ein allzu trotziger Gast wäre wohl Siegfried, der Unbesiegliche. Aber Volkers ritterlicher Sinn und König Günthers adlige Sitten überwinden die Bedenken des Tronjers, und im Bankettsaal heißen die Könige von Burgund den Recken Siegfried willkommen. Hinter den Vorhängen ihres Fensters verborgen schaut Kriemhild dem Einzug Siegfrieds zu, in angstvolles Sinnen verloren. Eines Traumes der jüngsten Nacht mußte sie gedenken. Zwei Adler stießen herab auf ihren Lieblingsfalken und zerrissen ihn; doch auf die Mahnung ihrer Mutter schmückt sie sich mit Krone und Mantel zum Empfang. Freimütig wirbt der Held um Kriemhild. Sie soll ihm werden nach Hägens Wort, doch unter einer Bedingung: Siegfried soll als Günthers Vasall mit den Burgunden nach Jsen- land ziehen, nach der flammenumloderten Burg, über der der Himmel ewig im bleichen Nordlicht loht, um Brunhild zu gewinnen, die kühnste und stärkste der Frauen, die nur dem zum Weibe werden will, der sie im Kampfe besiegt und jeden tötet, der ihr unterliegt. Zornig lachend weist Siegfried das Ansinnen zurück, daß er, der zwölf Könige seine Vasallen nennt, selbst eines, Königs Vasall werden soll. Schon scheint es, als wollte das Schwert die Meinungsverschiedenheiten der Parteien austragen, da tritt Kriemhild ein, umgeben von ihren Frauen, um Siegfried den Willkommenstrank zu bieten, und ihr Anblick überwindet den Helden. Die Fahrt nach Jsenland führt zum glückhaften Ziel. Im Schutz der Tarnkappe, die Siegfried Alberich genommen, die nicht nur unsichtbar zu machen vermag, sondern auch jegliche Gestalt verleiht, die der Träger will, überwindet Siegfried in Günthers
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Saier als Spielwart und zu dessen Unterstützung Herrgot? und Kern. Schwimmwart wurde Wilh. Rauser. Bei Verschiedenem kam man auf die Jnordnunghaltung der Turnhalle und auch auf die Erneuerung von Geräten zu sprechen und es soll das Ersuchen an das Seminar, das schon seit Jahren die Geräte des Jurnvereins benützt, da die eigenen für ein Altertumsmuseum reif sind, gerichtet werden, gelegentlich selbst einmal an die Erneuerung zu denken. Nach mancher Diskussion, die nicht immer ohne eine gewisse Hochspannung war, sang man zur Beruhigung der Gemüter einige Turnerlieder. Dies und Jenes füllte den Abend aus und es war nicht mehr weit von der Polizeistunde entfernt, als man nach der Erledigund der reichhaltigen und umpfangreichen Tagesordnung den heimatlichen Penaten zustreben konnte.
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Horb, 7. März Einstellung des Autoverkehrs Horb- Lützenhardt. Infolge der Verschärfung der ministeriellen Verfügung, Autolinien, die nicht 'genehmigt sind, die Eröffnung des Betriebs nicht zu gestatten, mußte der Omnibus-Verkehr Horb-Lützenhardt (Unternehmer Benz L Koch Nagold) bis zu seiner Genehmigung eingestellt werden. Die beteiligten Gemein den haben bereits durch eine Abordnung das Oberamt ersucht, die Beschleunigung des Genehmigungsverfahrens zu erwirken. Es ist unverständlich, daß das Ministerium Bestrebungen, die auf eine Verbesserung im Verkehr Hinzielen und verwirklichen, unterbinden, aus dem Grunde, weil die Eisenbahn z. Zt. nicht in der Lage ist, günstigere Verkehrsbedingungen zu schaffen und in dem Auto einen gefährlichen Konkurrenten sieht. Hier sollte das Wort maßgebend sein, „Freie Bahn dem Tüchtigen".
Calw, 5. März. Festgenommrn. 2n den letzten Tagen trieb sich ein halbnackter, geistesgestörter Mann im Walde in der Nähr der Häuser um und versetzte die Leute in Schrecken. Er wurde sest- genommen und zunächst in das Gefängnis gebracht.
Letzte Nachrichten
Vertagung der Entscheidung de» Bölkerbnndsrate» im oberschlefifcheu Schnlkoaflikt Genf, 7. März. Von deutscher Seite wird zu dem vom Völkerbundsrat in den nächsten Tagen zu behandelnden Protest des deutschen Volksbundes in Oberschlesien gegen die Schulentscheidung der polnischen Regierung erklärt: Die Eingabe, die dem Völkerbundsrat in dieser Frage vorliegt, behandelt einen Protest oberschlesischer Eltern, die ihre Kinder in deutschen Schulen unterrichten lassen wollen gegen eine Entscheidung der polnischen Regierung. Der deutsche Standpunkt betont, daß es ausschließlich Sache der Eltern wäre zu entscheiden, welche Schule ihre Kinder besuchen sollen. Der Präsident der gemischten Kommission in Oberschlesien, Kalonder, hat bekanntlich bereits die Rechtmäßigkeit des deutschen Standpunktes anerkannt. Die polnische Regierung hat jedoch Kalonders Entscheidung mit großer Entschiedenheit zurückgewiesen. Es ist aber nicht anzunehmen, daß der Völkerbundsrat bereits in der gegenwärtigen Tagung in dieser für Deutschland so außerordentlich wichtigen Frage zur Entscheidung kommen wird, vielmehr muß damit gerechnet werden, daß der Völkerbundsrat zunächst beschließt, ein Gutachten des Haager Schiedsgerichtshoses über diese Angelegenheit einzuholen.
Stresemanu verhandelt selbst Berlin, 7. März. Nach einer Meldung der Morgenblätter aus Genf beabsichtigt Dr. Stresemanu die Eröffnungsansprache in der ersten Sitzung in deutscher Sprache zu halten und sie dann ins Englische und Französische übersetzen zu lassen. Dr. Stresemanu wird auch die Verhandlungen in deutscher Sprache leiten.
Japaner in Schanghai gelandet Berlin, 7. März. Der englische Kommandierende Dun- can zog dem „Montag" zufolge die englischen Truppen aus den japanischen Baumwollspinnereien in der Schanghais Niederlassung Jangtsepoo zurück und erzwang dadurch die Landung japanischer Matrosen. In einer Stärke von 3000
Gestalt die gewaltige Brunhild. Die Doppelhochzeit zwischen Brunhild und Günther, Kriemhild und Siegfried wird gefeiert. Sehr woht weiß Hagen Tronje, daß Brunhild sich Günther nie zum Weibe geben wird, sie werde denn noch einmal bezwungen. Mit dem Hinweis auf die beschworene Blutsbruderschaft überredet er Siegfried, noch einmal in.der Tarnkappe in Günthers Gestalt Brunhild zu bezwingen. Siegfried fügt sich, wenn auch wieder strebend. Doch bei dem Kampf mit Brunhild bleibt ein Scklangen- reif in seiner Hand Am Tage, da der Nibelungenhort im Worms einzieht — Siegfrieds Morgengabe an Kriemhild findet diese den Schlangenreif und tritt mit ihm geschmückt vor Siegfried. Entsetzt erkennt Siegfried das Eigentum Brundhilds und erzählt die Geschichte des Reifs seinem Weibe, unverbrüchliches Schweigen von ihr fordernd. Kriemhild gelobt es, doch sie bricht ihren Schwur. Als Brunhild, die Kriemhild ebensosehr haßt, wie sie Siegfried liebt, ihr auf dem Wege zum Münster in den Weg tritt, Siegfried als Vasallen Günthers höhnt und von Krimhild, der Frau des Vasallen den Bortritt in den Dom fordert, reißt Kriemhild den Schlangenreif hervor und zeigt ihn Brunhild als ein Zeichen, daß nicht Günther, sondern Siegfried sie bezwungen habe und an Günther verschenkt. Rasend vor Scham u. Schmerz fordert Brunhild den Tod Siegfrieds und, da Günther sich weigert, den Blutsbruder zu töten, lügt sie ihm vor, daß Siegfried ihn zuerst betrogen und ihr mit dem Schlantzenreif zugleich ihr Magdtum genommen habe. Verstörten Gemüts gibt Gun ther den Befehl, Siegfried anläßlich einer Jagd zu töten. Hagen übernimmt es, Kriemhild das Geheimnis zu entlocken, wo Siegfried verwundbar ist, und an dieser Stelle, die Kriemhild selbst ihm bezeichnet, trifft Siegfried Hägens Speer zu Tode. Als Günther Brunhild die Kunde von Siegfrieds Tod bringt, bekennt sie ihm mit grausigem Gelächter, oaß sie ihn belogen habe und daß Siegfried unschuldig gemordet sei. Außer sich eil! er zu Kriemhild, die in ihrer Kemenate den toten Siegfried gesunden hat, um sie in ihrem Schmerz zu trösten und ihre Verzeihung zu erflehen. Als Hagen ins Gemach tritt, beginnt die Wunde Siegfrieds von neuem zu bluten. So erfährt Kriemhild, wer ihr den Gemahl getötet hat, und fordert von ihrem Bruder Günther, daß er Siegfrieds Tod an Hagen räche. Doch Günther und alle seine Sippen stehen zu Hagen und schützen ihn. Da löst sich Kriemhild von den Ihren mit den Worten, die sie zu Hagen spricht: „Ob du dich hinter deinen Sippen birgst, ob an den Altären Gottes, ob am Ende der Welt, Hagen Tronje — du wirst meiner Rache nicht entgehen!* Dann geht sie in den Dom. wo am Altar die Leiche Siegfrieds aufgebahrt ist, und findet zu seinen Füßen Brunhild, die sich selbst getötet hat. Wie zwei Grobfiguren halten die dunkle und die lichte Frau die Totenwache bei Siegfried, den sie beide geliebt haben.