Sette S - Rr. SS

Samstag. S. März 1917

Uns I8t in alten mseren Wunders viel Mseit von tieleden lobebaeren von x-ro^er arebeit: von kreude und kock^eiten, von weinen und klaren von kuener recken siriten muZet ikr nun wunder koeren saAen." So wird das Lied der Nibelungen eingeleitet. Man muß als Deutscher sibamooll und schwermütig gestehen, daß dem deutschen Volke, ja dem deutschen Gemüte die Bedeutung, der überfließende Ge- bckl an Schönheit, Poesie, Jugendglanz, Glück und jauchzender .straft und Freude, die erschütternde Fülle an herzbeklemmendem, lstutgefrierendcm Grausen noch gar nicht aufgegangen ist. Und wie unendlich größer, menschlicher, seelenerfüllter und urge- ü gehen-tragischer ist das Nibelungenlied gegen die vielgerühm- wn, großen Epen anderer Völker, die leider weil sie eben w:l des Deutschen Fremdmeierei, diesem Erbfluch der Nation, r cbrärnt, unverdient in den Vordergrund gerückt wurden ugeistlich inehr unser Eigentum geworden sind, als dieses Ur- t, d deutscher Seele. Welch eine herrlich, fast unfaßbare Treue wuchtet aus diesem Geschehen. Und doch wie überwältigend wc-nschlich ist das alles! Mit allen Fiebern müßten wir an dvser Sage hängen, sie ist bezaubernd groß und schön, ergrei- tcud und überherrlich. Schulen, gebt unserer Jugend dieses Epos ins Herz! Dieses vor allen anderen und über allen wideren! ! !

Der Film selbst ist jedenfalls ein Erlebiris und ein Triumph d.ut'cher Filmtechnik. Er sollte besonders unseren Schulen w gängig gemacht werden. Er führt uns von Siegfrieds Lehr- ivr Mime bis zum Racheschwur Krimhilds gegen Hagen. Die Recken und Heldengestalten sind sehr glücklich gewählt: Daul Richter als Siegfried, ein frischer lachender Held, der ?. ich das Freilickst verträgt ohne ausgezogen zu wirken, als lieb­liche Krimhild M. Schön, H. Ralph eine sprühende, panther- r .ssige Brunhild> A. v. Schmettow, ein finsterer Hagen von k otzigem Format. Bilder sind darunter von unaussprech- I cher Schönheit, obwohl keine einzige Freiaufnahme dabei, C adern alles aus Babelsberger Gelände gedreht ist, vielleicht ! lrkt es gerade dadurch so herrlich und überweltlich. Hierzu nach technische Hexereien wie der Drachen und der Tarnhelm.

Deutsches Volk, sauge dich fest voll von diesem Lreue- lw.mnus deutscher Herzen, deutscher Gedankenwelt! Hier ist c a Quell zur Einkehr zu uns selbst, zu deutschem Wachstum makellosester Art! Urdeutsche Gedankenwelt weht uns an, : ückt uns zu Boden und hebt uns empor zu den Sternen.

Es ist zu bedauern, daß bei dem Film die eigens hierzu a schriebene, sehr gute Musik nicht zum Vortrag kommt. Doch r ag dies für hier eine geldliche Unmöglichkeit sein, das tatsäch­liche Löwenlichtspielorchester ist wieder ein Kapitel für sich. Die c nzelnen Instrumente laufen neben einander her oder spielen si angerles, oder des Recken Siegfrieds Zug nach dem Burgun- d nland am Rhein wird mit dem Trinklied - Rolandsbogen Zch kam zum Rhein gezogen" ... in inneren und äußcren Zusammenhang gebracht. Besser ist es den Film zu sehen und 7!was Musik dabei zu vermissen, als den Genuß des Films manch solche Musik, die lächerlich bis zum höchsten Grade wirkt, v, rekelt zu bekommen. Wir haben lange genug über diesen Dankt geschwiegen, doch nun wars genug des grausamen Spiels, ä arum, liebe Musik, besser den Klavierdcckel und Geigenkasten ^.gemacht, wenns nicht anders sollte gehen. Den Film selbst oaer sollte keiner versäumen und wir verweisen deshalb auf die heutige und auf die morgigen Vorstellungen.

Zum Verkauf der N8H' und Strickarbeiten imTranbensaal"

Eine alte Abonnentin unserer Zeitung schreibt uns hierzu: , Zon Seiten hiesiger Freunde, Geschäftsfirmen und Gönnern unseres Nähvereins wurde uns Material in liebenswürdigster Weise teilweise geschenkt oder sehr entgegenkommend überlassen. Wir haben dann eigenhändig sämtliche Kleider, Röckchen, Häub­chen, Schürzen, Socken und sonstige Bekleidungs- und Aus­stattungsstücke für Familie und Haus gern und mit Liebe her- nellen'können. Wir hoffen und möchten wünschen, daß in diesem Sinn die Sachen beurteilt und gekauft werden. Das e>. wordene Geld wird wieder zu wohltätigen Zwecken verwendet. Noch möchte ich verraten, daß nach dem Verkauf beim gemüt­lichen Zusammensein ein kleines Vortragsstück, Deklamation und Gesang die Anwesenden unterhalten sollen. Freuen wir uns also auf den Nachmittagder Frau"! (S.Anz.)

Aus d em S chwarzwa l d" _

.Die jBlätter des Württembergischen "Schwarzwaldvereins vom Monat Februar haben dieses Mal eine besonders schöne, bildliche Ausgestaltung erfahren. Wundervolle, warme Stim­mungsbilder aus Leonberg sprechen mit dem AufsatzDie Stadt Leonberg im Strohgäu" von Hans BaunuStuttgart zu uns. Aus der Geschichte der Grünhüttc bei Wildbad von Fr. Fick-Höfen, Die ehemalige Saline Sulz, Naturschutz in der Land- und Forstwirtschaft von Forstmeister Volz Herren- bc-rg, : Wie die Wegweiser ins Land kamen, sind Aufsätze, die jedem Schwarzwälder Interesse abgewinnen müssen. Neben ver­schiedenen Ortsgruppenberichten ist auch derjenige Nagolds ver­treten, der entgegen anderen beweist, daß es in Nagolds Orts­gruppe nicht am stillsten zugeht.

NufereFeierstunde«"

bringen auf dem Titelblatt eine Aufnahme von Runkel, einem schönen Fleckchen Erde an der Lahn. Im Volksmund heißt es zwar:In Runkel da ist es dunkel", doch scheint dort die liebe Sonne gerade so schön hin wie anderswo; vielmehr mag dieser Spruch aus dem Reim mitRunkel" unddunkel" sich ergeben. Weiter sinken wir einen interessanten AufsatzAm heiligen Nil" mit prachtvollen Bildern aus dem Land der alten Kultur und Geschichte. Abbildungen eines Siedlungs­hauses, Straßengewerbe im Süden, neueste Errungenschaft der Autotechnik, Blick in das Laboratorium der Juwelenprüfungs­stelle, eine bekannte Radierung von KolbLudwig van Beet­hoven" u. a. m. geben auch heute wieder unserem Bilderblatt ein reichhaltiges Gepräge.

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Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg. Rach einer Zusammenstellung des Statistischen Landesamts war am 28. Februar 1927 der Milzbrand in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, und die Maul- und Klauen­seuche in 16 Oberämtern mit 42 Gemeinden und 97 Ge­hißten verbreitet. Ferner traten auf: die Räude der Schafe in 3 Oberämtern, 23 Gemeinden, 6 Gehöften, die Schweine­seuche und Schweinepest in 3 Oberämtern, 3 Geineinden,

3 Gehöften, die Kopskrankheit der Pferde in 14 Oberämtern, 31 Gemeinden, 34 Gehöften, die ansteckende Blutarmut der Pferde in 10 Oberümtern, 25 Gemeinden, 30 Gehöften und die Geflügelcholera in 4 Oberämtern, 4 Gemeinden und 12 Gehöften.

Wachsende deutsche Auswanderungszisfer. Nach den soeben erschienenen Mitteilungen des Stal. Reichsamts haben im Jahr 1926 nach den vorläufigen Feststellungen insgesamt 64 985 Deutsche ihre Heimat verlassen. Im Ver­gleich zum Vorjahr zeigt auch das Jahr 1926 eine langsam ansteigende Auswanderungszisfer. Da nach den neuesten

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Meldungen die Herabsetzung der amerikanischen Einwande­rungsfestzahl nicht schon mit dem 1. Juli 1927, sondern möAicherweise erst am 1. Juli 1928 in Kraft tritt, ist auch für die kommenden Monate kaum mit einem Zurückgehen der deutschen Auswanderung zu rechnen.

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Herrenberg, 4. März Beim Branntweinbrennen ver­unglückte Küsermeister Glaser. Durch ausströmenden Dampf zog er sich im Gesicht und am Oberkörper starke Brandwunden zu, die ärztliche Hilfe nötig machten.

Pfäffingen, 4. März Verurteilte Wilderer. Vom

Tübinger Schöffengericht wurde über 7 hiesige junge Leute im Alter von 1720 Jahren wegen fortgesetzten Wilderns, sie hatten in der Zeit vom Oktober bis Januar nachweisbar 14 Hasen geschossen, folgendes Urteil verhängt: Wegen gewerbs­mäßiger Wilderei werden Eugen Reichert der ältere zu 6 Monaten, Karl Reichen zu 4 Monaten und Otto Reichert ;u 5 Monaten Gefängnis verurteilt; 25 Tage gehen davon für Untersuchungshaft ab. Wegen erschwerter Wilderei wird Gott- hilf Aicheler zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Ernst Aicheler, Hechler und Eugen Reichert jung werden, mit Rück­sicht auf ihre Jugend und weil sie wohl nur Mitläufer waren, je zu lo Tagen Gefängnis verurteilt, welche durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt erachtet werden. Außerdem wer­ten diese 3 zu je 50 ^ Geldstrafe verurteilt, i», Nichteinbrin­gungsfall tritt für je 2 ^ 1 Tag Gefängnis. Sämtliche Ge­wehre, Pistolen und Munition werden eingezogen.

Oeschelbronv, 4. März. Scheuende Pferde. Gestern vormittag wollte der Knecht des Gottlieb Schäberle jg. in den Wald fahren. Unterwegs begegnete ihm ein Nagolder Anto. Die Pferde scheuten, kehrten um und sprangen auf eine Tele- graphenftange, rissen dieselbe um und brachen zugleich die Deich­sel ab. Die Magd, die auf dem Wagen saß, konnte sich nur mit Mühe noch retten. Die Pferde rannten das Dorf herunter, bis plötzlich eines zu Fall kam und der Wagen umgeworfen wurde. Der Knecht wurde herausgeschleudert, ohne wesentliche Verletzungen erlitten zu haben. Nun blieben die Pferde stehen, jedoch waren sie ziemlich schwer verletzt, sodaß sofortige tier­ärztliche Hilfe in Anspruch genommen rverden mußte.

Gechingeu, 5 März Verlegung des Holzverkaufs. Wir machen an dieser Stelle ebenfalls auf die Verlegung des Laubstammholzverkaufs vom Donnerstag auf Dienstag auf­merksam. (S. Anzeige S. 4).

Engelsbrand OA. Neuenbürg, 3. März. Brandstiftung? Das zurzeit unbewohnte Haus nebst Scheuer des Gottlieb Weit, der ein eigenes Geschäft in Schramberg betreibt, ist nachts abge brannt. Ter Feuerwehr war es nicht möglich, das durch eine Feucrwand getrennte Haus mit Scheuer des Gottlob Zoll, Goldurbeiter, zu retten. Auch dieses fiel dem Feuer zum Opfer. Während aus dem erben Gebäude nichts gerettet werden konnte, war es bei Zoll möglich, das Vieh usw. ins Freie zu bringen, lieber die Enlftehungsursache ist noch nichts bekannt, doch wird Brandstiftung vermutet.

Höfen a. E-, 4. März. Ein aller Flößer. Am Dienstag beging hier das älteste Mitglied des Veteranen­vereins Ealmlwch-Hösen. Holzmeister Christoph Frdr. Kübler, in erstaunlicher körperlicher und geistiger Rüstigkeit seinen 80. Geburtstag. In seiner Jugend wandte er sich dem väter­lichen Berufe zu und fuhr mit den Flößen zunächst bis Jagst- feld, später bis Mannheim. Als besonders anstrengend galt dabei der 67stiindige Rückmarsch nach Calmbach von den Eisenbahnstniioncn Mühlacker oder Wilferdingen aus. den die Flößer oft in brennender Mittagshitze und beschwert mit langen Stieseln, mit Griff und Jwerchsack zurücklegen muß­ten. 1884 wurde er Holzmeister bei der Fa. Krauth u. Co. in Höfen. 3-5 Jahre lang hat er dieser treu und gewissen­haft gedient.

Rottenburg. 4. Mürz. Einstellung des Autoverkehrs Rottenburg-Tübingen. DieRottenburger Zeitung" schreibt hierzu: Kaum haben wir unserer Freude Ausdruck gegeben, daß unser Wunsch auf eine bessere Verbindung mit Tübingen durch die Errichtung eines regelmäßigen Autobusoerkehrs durch die Maschinenhandlung Hermann nach langem Warten endlich in Erfüllung gegangen ist, als bereits die Nachricht kommt, daß tue Oberpostdirekiion Einsvruch erhoben und den Verkehr kurzer Hand verboten hat. Ab Montag wird der Verkehr bereits ein­gestellt. Wir sagen: vorläufig! Es werden bereits Schritte unternommen, um das Unternehmen zu sichern, das Verbot auszuheben. Stadtschultheiß Schneider und Abg. Herrmann von Hohenmühringen werden heule bereits beim Ministerium r es Innern vorstellig werden. Wir hegen die feste Zuversicht, daß ihre Einsprache von Erfolg sein wird. Ueber die Besten lung dieser Angelegenheit für uns brauchen wir kein Wort mehr zu verlieren.

Aus aller Welt

Die Dculschcn in China ungefährdet. lieber die gegen­wärtige Lage in China wird den Zettungen erklärt, oasi die Verhandlungen Chinas mit England in Hankau zu einem gewissen Abschluß gelaugt sind. Eine Be­drohung von Europäern, insbesondere von Deutschen in Schanghai, sei ausgeschlossen. Deutschland werde keinester Schritte tun, die irgendwie als Parteinahme gedeutet wer­den könnten. Ebenfalls beabsichtige Deutschland nicht, beim Völkerbund vorstellig zu werden.

Der Schatzfun- im polnischen Generalstabsgebäude ist nicht so wertvoll, wie man anfangs glaubte. Die Vorgefun­denen Barren bestanden nämlich nicht aus Gold, sondern aus einem Gemisch von Kupfer und Silber.

Der Landbriefträger auf Schneeschuhen. In Rußland find in diesem Winter 3000 Briefträger in Landorten mit Schneeschuhen ausgerüstet worden. Nach einer Moskauer Meldung legen sie eine Strecke von 18 Kilometer, zu der sie sonst 3)4 Stunden brauchen, auf Schneeschuhen in 2 Stun­den zurück. Im Lauf der nächsten Jahre sollen 20 000 Land­briefträger Schneeschuhe erhalten.

Ja hundert Jahren wird alles taub sein. Eine wenig erfreuliche Prophezeiung ist es, die Thomas Edison auf die Menschheit losläßt. Der alte Herr, der soeben sein achtzig­stes Lebensjahr vollendet hat und gegenwärtig in Florida weilt, hat per Rundfunk an dreihundert Herren und Damen, die in Neuyork zu einem Festmahl versammelt waren, eine Ansprache gehalten. Die Herrschaften, zu denen er sprach, sind, wie er selbst, ganz oder halb taub, und die Rede mußte ihnen durch besondere Verstärker, die eigens für sie auf­gebaut waren, übermittelt werden. Edifons Vortrag betras die Taubheit und endete mit der eidesstattlichen Versiche­rung. daß in hundert Jahren alle Well, ohne jede Aus­nahme, taub sein wird, da unsere Ohren die vielen Ge­räusche, die auf uns einstürmen, nicht lange mehr ungestraft werden ertragen können. Was Edison angeht, so ist er mir Vergnügen taub, und zwar ganz gründlich. Er hat jüngst

einem Journalisten, der ihn besuchte, zu wissen getan, daß man gar nicht taub genug sein könne: man bekomme dann zwar nichts Angenehmes, aber auch nichts Unangenehmes zu hören, und jeder, der verurteilt sei, auf dieser Erde zu leben, wisse, daß das Unangenehme das Angenehme weit überwiege.

Tragische Folgen der Grippe. In Labes in Pommern machte die an schwerer Kopfgrippe erkrankte Frau des Pfarrers Schliep im Zustande geistiger Umnachtung ihrem Leben durch Gift ein Ende.

Drei Kinder erstickt. In Rogasen im abgetrennten deut­schen Ostgebiet legte die Frau eines Arbeiters, bevor sie in die Stadt ging, ein Kissen zum Trocknen aus das Rohr eines eisernen Ofens. Das Kissen fing Feuer und die drei Kinder der Frau im Alter von 14, 2 und -5 Jahren erstickten.

Vier Personen durch Gas getötet, fünf schwer erkrankt. Infolge eines Rohrbruches drang in Ratibor Leuchtgas in die K e l l e r w o h n u n g e n einer Anzahl von Familien i» der Mühlwagengasse. Dadurch fanden 4 Personen den Tod, 5 weitere Personen liegen an schwerer Gasvergiftung darnieder.

Groszfeuer in Neuyork. Nachts brach in New Jersey am Hudson-Ufer gegenüber dem Wolkenkratzerviertel Feuer aus, das einen großen Umfang annahm und die ganze Nacht über anhielt. Zwei Piers der Pennsylvania-Eisenbahn, 50 beladene Güterwagen und verschiedene Werkstätten wurden von den Flammen zerstört. Der Schaden wird auf eine Million Dollar veranschlagt.

Keine Aenderung der amerikanischen Einwanderungszahl.

Der Washingtoner Kongreß nahm die Senatsvorlage an, die dos Inkraftreten der Abstammungsklausel des Einwande­rungsgesetzes um ein Jahr verschiebt. Es ist wahrscheinlich, daß Coolidge die Vorlage genehmigen wird.

Letzte Nachrichten

BerlSngernng des ermäßigten Gelreidezolles Berlin, 5. März. Das Reichskabinett hat, wie die Vosi. Ztg." erfährt, gestern beschlossen, dem Reichstag einen Gesetzentwurf vorzulegen, daß die ermäßigten Getreide- zölle abermals und zwar vom 3. Mai bis zum 3l. Juli in Kraft bleiben wollen.

Das deutfch-estlüudische Schiedsgerichtsabkomme« von Estland

Reval, 5. März. Das estländische Parlament hat die schiedsgerichtliche Konvention mit Deutschland ratifiziert.

Ei« amtli ches Dementi _

Berlin, 5. März. Von amtlicher Seite wird mitgeteilt: In Artikeln derVosfischen Zeitung" und derRoten Fahne" vom gestrigen Tag ist die Behauptung aufgestellt, der Reichsjustizminister Dr. Hergt sei über irgendwelche hochverräterischen Pläne des Justizrates Claß informiert. Diese Behauptungen sind von Anfang bis zum Ende frei erfunden. Der Reichsjustizminister Dr. Hergt hat sofort Veranlassung genommen, in einem Schreiben an das Amts­gericht Berlin-Mitte den dringenden Wunsch auszusprechen, ihn in dem schwebenden Privatklageverfahren Sodenstern gegen Mahraun, das in der Oeffentlichkeit mit den erwähn­ten unwahren Behauptungen in Verbindung gebracht wird, wenn irgend möglich eidlich als Zeuge zu vernehmen, daß auf diese Weise auch an gerichtlicher Stelle den verleum­derischen Gerüchten entgegengetreten werden kann.

Aeber 1V V0V neue Gewehre im Wie ner Ar senal beschlagnah mt Wien, 5. Marz. Von christlich-sozialer 'Seite wird gemeldet, daß die im Arsenal beschlagnahmten Gewehre neuesten Modells und zum größten Teil überhaupt noch nicht gebraucht gewesen seien. Die Zahl wird auf mehr als 10 000 beziffert.

Coolidge unterzeichnet die Verfügung der QnotenverlSngeruug

Rew-Bork, 5 . März. Präsident Coolidge unterzeich nete gestern das Gesetz, durch das das Inkrafttreten der neuen Einwanderungsguote um 1 Jahr verlängert wird.

2. Abkommen Englands mit Kanton Berlin, 5. März. Die Verhandlungen der englischen Regierung mit Kanton über das Konzessionsgcbiet Kiukiang sind am Sonntag zum Abschluß gekommen. Das Abkom­men, das dem von Hangkau entspricht, wird in den näch­sten Tagen unterzeichnet und tritt mit dem 16. März in Kraft. Die Kantonregierung zahlt 40000 Dollar Scha­denersatz und übernimmt den Polizeischutz.

Sport

heilbronner Hütte. Die neue Heilbronner Hütte, die die Sektu» Hellbraun des Deutsch-Oesterreichischen Alpenoereins zu baue» beschlossen Hai, als Ersatz ihrer an den Klub Alpino verlorene« Hütte, wird am Scheidsee ober Parthenen (im Vorarlberg) er­stehen. Die Grundmauern stehen bereits, die Grundfläche beträgt 150 Quadratmeter. Der Zugangsweg von Inneganffer an der Zeimsjochstrahe ist bis zum Hüttenplatz ieriig. An-angs Sep­tember wird die Hütte voraussichtlich eingeweih! werden.

Handel and Volkswirtschaft

Berliner Dollackurs, 4. März: 4,2l4 G. 1,221 Br.

Anleiheablösung mit A.R. 32.60

Anleiheablösung ohne AR. 26

Franz. Franken 121.07 zu 1 Pfd. ^t.. 24.96 zu 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt, 26. März. Tägl Geld 68 o. H.. M»- ruusgeld 67 v. H.. Warenwechiel 4,375 v. H-, Privalchsskont 4,625 bzw. 4Z75 o, H.

Der kaliabsah im Februar. Der Absatz des Deutschen KaN- syndikals GmbH, im Februar 1927 betrug l 328 375 Doppel­zentner Reinkal, gegen 1855 099 Doppelzentner Reiokali i« gleichen Monat des Vorjahrs.

Stuttgarter Straßenbahn AG. Wie schon geineldei, will die Stuttgarter Straßenbahn AG. «ine Dividende von 6 v. H. (im Vorfahr 7 o. H.) verteilen. Der Reingewinn stellt sich «ff 716131 gegen 863 330 RM. im Vorjahr. Aus Fahrgeldern wurden 12.77