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Mil cien illustrierten Unterhaltungsbeilagen .Feierstunden" undunsere Heimat"

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Mit der landwirtschaftlichen lvochenbeilage

Haus-, Sorten- und Landwirtschaft"

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Nr. 50

Segrüncket 1827

Mittwoch, den 2. Nlärz 1927 Fernsprecher Nr Li» 191. )ahr§aNK

TagpdshIiegel

Nachdem der Versuch des Abgeordneten Drill (Soz.) zur Bildung einer sozialistischen ZNinderheitsreMerrma in Thü­ringen gescheitert ist, hat der Präsident des thüringischen Landtags den Landbundabgeordneten Daum mit der Bildung einer Regierung beauftrag.

Der Staatssekretär im Auswärtigen Amt v. Schubert ist nach San Remo abgereist.

Der deutsche Botschafter in Rom. Freiherr v. Neurath, ist in San Remo bei Dr. Stresemann eingetroffen.

wie verlautet, soll in Genf eine Aussprache Zwischen Dr. Stresemann und dem polnischen Außenminister Ialesk, über die deutsch-polnischen Streitfragen stakkfinden.

Lhamberlain erklärte, die britische Regierung werde die Note der Sowjekregierung nicht beantworten.

Nach einem Pariser Blatt ist nicht König Georg von England, sondern dessen zweiter Sohn Georg in Paris ein- gekroffen.

Bei den Sowjetwahlen in Rußland haben die Kom­munisten eine Niederlage erlitten. In vielen Städten haben sie nur 50 v. h., auf den Dörfern 15 v. H. der Stimmen erhalten.

Der mexikanische Präsident Calles hak dem Senator Borah in Washington mikgekeilk, dag 380 Gesellschaften sich den neuen Lrdöl- und Landgesehen unterworfen haben.

Verb andskriegsschulden

und Daweslast

Zwei Drittel der Daweszahlungen würden genügen

Der Reichsverband der deutschen Industrie veröffentlicht einen interessanten Aufsatz von Dr. Kurt Audit ar über die Abäitderungsmöglichkeit des Dawesplans, dem wir fol­gendes entnehmen:

Nachdem der Wiederaufbau der zerstörten Kriegsgebiete fast beendigt und die Uebernahme der Pensionslasten der Verbündeten und aller mittelbaren Kriegsschulden durch das nur beschränkt zahlungsfähige Deutschland als unmöglich anerkannt ist, war für die Ermittlung der Jahresschuld­beträge die tatsächliche Höhe der von Deutschland zu erwar­tenden Eingänge entscheidend. Bei den diesbezüglichen Ver­handlungen der italienischen, belgischen und französischen Re­gierung mit ihren Gläubigern kam diese Einstellung deutlich zum Ausdruck. England hat in der Balfournote vom 1. August 1922, deren Gültigkeit erst vor kurzem von Chur­chill bestätigt wurde, den Grundsatz aufgestellt, daß es von seinen Schuldnern einschl. Deutschland insgesamt nicht mehr fordere, als es an Amerika für seine Kriegsdarlehen zu zahlen habe. Als die Vereinigten Staaten eine grundsätzliche An­erkennung der ihren Verbündeten gewährten Kriegsdarlehen als handelsübliche Darlehen nicht als verlorene Unter­stützungen durchgesetzt hatten, drehte sich der Streit im wesentlichen darum, daß die Höhe der Jahresleistungen der einzelnen Schuldnerstaaten nicht nur den im Dawesplan fest­gelegten, sondern den tatsächlichzu erwartenden Eingängen aus Deutschland angepaßt werden sollte. Der innere Zusammenhang zwischen den Verbandsschulden und den deutschen Leistungen ist auch von amerikanischer Seite neuerdings nicht mehr bestritten worden. Wenn auch diese Fragen nicht auf der Tagesordnung der Weltwirtschafts- konferenz stellen, so ist doch damit zu rechnen, daß diese qroße internationale Finanzaufgabe hinter den Kulissen eifrig er­örtert und einer endgültigen und tragbaren Erledigung zu­geführt werden wird. Man ist in Europa aber pessimistischer in der Beurteilung der deutschen Zahlungsfähigkeit und der Uebertragungsmöglichkeit so großer Schuldbeträge als in Amerika. Deshalb sind auch die französisch-amerikanischen Schuldenverhandlungen u. a. daran gescheitert, daß Amerika sich weigerte, die Höhe der französischen Jahreszahlungen von den tatsächlichen deutschen Zahlungen abhängig zu ma­chen. Auch in England gibt man sich wegen der Durchführ­barkeit des Londoner Abkommens vom 30. August 1924 keinen falschen Hoffnungen hin. Von Interesse ist eine Er­klärung Churchills, daß Deutschland Höchstenszwei Drittel der im Dawesplan vorgesehenen Normalzahlungen leisten könne. Im folgenden soll die Churchillsche Schätzung ^ einer Berechnung und Gegenüberstellung der Verbandskriegs­schulden mit den deutschen Zahlungen zugrunde gelegt wer­den. Sie soll lediglich den Nachweis erbringen, daß selbst, wenn die deutschen Leistungen auf zwei Drittel der Nvnn ayahresgahlimgen ermäßigt werden, diese Summe zur Abtragung der Kriegsschulden vollaufgenügen würde, wenn man von den aboeschlossenen oder aeplanten Abkom­men ausgeht. Der im Dawesabkommen festgelegte Vorrang stir die Verbandsausschüsse. Besetzungskosten, Zinsenüienst der Dawesanleihe und Vorrechte für die einzelnen Staaten sind vorab abgesetzt und die Höhe der Leistungen aus den Schuld- abkommen ist aus de» Durchschnittszahlungen für die nächsten ,zehn Jahre errechnet worden.

I. England erhält bezw. erwartet:

s) zwei Drille! des ihm aus dem Dawes­abkommen zusagenden Entschädigungs-

nnteils talla nocki Allma des aium

Verhandlungen znWen

Schanghai, 1. März, lieber Schanghai gebietet jetzt tatsächlich T s ch a n g t s ch u n g t s ch a u g, der Gouverneur von Schantung. Es ist eine Tatsache, daß er noch immer mit der Kantonregierung über die Teilung Chinas in eilt nördliches und südliches Einflußgebiet verhandelt mit dem gemeinsamen Ziel einer Einheitsfront gegen die Verirags-

mächte. Der schwierige Punkt ist die Frage der Vertei­lung der Zuschlagszölle in Schanghai.

Die englischen Blätter suchen, die Besetzung chinesischen Gebiets außerhalb der Fremdenniederlassungen von Schang­hai damit zu rechtfertigen, die Maßregel des englischen Kommandanten bedeute keine Völkerrechtsverletzung, da die gelandeten Truppen nur die Bestimmung des Schutzes von Leben und Eigentum der Fremden haben. Die Franzosen und Engländer befestigen ihre Stellringen 4 Kilometer vor Schanghai immer mehr.

Die Einnahme von Sunkiairg durch das Kontonheer be­stätigt sich nicht. Die Kantonesen ziehen schwere Ar­tillerie herbei.

Reuter meldet, in der Provinz Fukien seien alle (eng­lischen?) Missionsschulen geschlossen worden. In der angli­kanischen Kirche in Kienningfu werden chinesische Theater­vorstellungen durch die Kuomintangbehörden veranstaltet.

Nach einer Reutermelöung sollen die Truppen Sunt- schuanfangS bei Snnkinng eine neue Niederlage durch das Kantonheer erlitten haben.

genannten Drittels) . . . . . 818 Millionen Goldmark

b) voraussichtliche Zahlung Frankreichs . 250 Millionen Goldmark

c) von Italien.82 Millionen Goldmark

M von kleineren Staaten. 40 Millionen Goldmark

also insgesamt jährlich.090 Millionen Goldmark

Es hat im Durchschnitt der nächsten

zehn Jahr« zu zahlen.675 Millionen Goldmark

II. Frankreich hat voraussichtlich zu zahlen: ch an England.L50 Millionen Goldmark

d) an Amerika. 195 Millionen Goldmark

insgesamt. 445 Millionen Goldmark

Nach Ablauf von zehn Jahren werden sich die französischen Schuldleistungen aus etwa 700 Millionen Goldmark erhöhen.

Bon Deutschland erwartet es ... . 1154 Millionen Goldmark

davon zwei Drittel. 722 Millionen Goldmark

Dazu kommen weitere Eingänge aus Forderungen an europäische Staaten, die aber hier außer Ansatz bleiben kön­nen, da sie nicht zu übersehen sind und sicherlich sehr gering sein werden.

III. Italien hat zu zahlen:

ch am England.82 Millionen Goldmark

ch an Amerika. 43 Millionen Goldmark

msgosamt.125 Millionen Goldmark

Zwei Drittel der zu erwartenden deut­schen Eingänge deirägr.122 Millionen Goldmark

IV. B e l g ie n hat zu zahlen:

ch an Amerika.31 Millionen Goldmark

während die Schulden an Frankreich und England durch das Dawes.

Abkommen abgegolten sind.

Zwei Drittel seines Entschädigungs-

anteiis beträgt.58 Millionen Goldmark

Nach diesen Berechnungen erhalten sämtliche Verbün­deten von Deutschland und ihren andern Gläubigern zusam­men größere Beträge, als sie zur Abdeckung ihrer Kriegsschulden aufwenden müssen. Bei England decken sich Schulden und Forderungen fast genau. Während der ersten zehn Jahre erhält Frankreich einen erheblichen Ucberfchuß aus der Daun Entschädigung; nach Ablauf dieses Jahrzehnts werden sich schuldleistungen und ermäßig­ter Entschödigungsanteil aber ungefähr die Wage halten. Ungünstiger liegen die Verhältnisse für Italien, das nach zehn Jahren höhere Zahlungen zu leisten haben wird, als es an Daweszahlungen von Deutschland zu erwarten hat. Belgien erzielt aus seinem Dawesanteil zunächst einen erheblichen Ueberschuß über seine Schuldenzahlungen an Amerika. Nach zehn Jahren stehen 54 Millionen Mark Zahlungsverpflichtungen an Amerika 58 Millionen aus den mit zwei Dritteln angenommenen deutschen Lei­stungen gegenüber. Bei den kleineren Staaten decken eben­falls die deutschen Zahlungen in den meisten Fällen ihre Kriegsschuldverpflichtungen. Die Vereinigten Staaten haben im Durchschnitt der nächsten zehn Jahre von ihren euro­päischen Hauptschuldnern mehr als eine Milliarde Goldmark zu erwarten.

Neuestes vom Tage

Vchveftrn-Log ,

Berlin, 1. März. Der Verein der Angehörigen detz ehemaligen Generalstads (Bereinigung Graf Schliesfen) hielt, wie üblich, am 28. Februar, dem Geburtstag des ver- cwiaten Gcncralseldinarschalls, in den Sälen des .Nkcin-

Md- lllld SWillll

Kommunistische Verschwörung in Ungarn

Budapest. 1. März. Die Polizei har eine meiiverzwcigte Verschwörung, die van Moskau aus geleitet war, entdeckt und mehrere Waffcnlager beschlagnahmt. Der Führer, ein gewisser Samo, wurde verhaftet, als er über die Grenze entfliehen wollte. In Budapest und im Lande wurden bis jetzt über 100 Verhaftungen von Führern vorgenommem Santo gab zu, daß er von Rußland monatlich 10 000 Mark bekommen habe. Am 21. März sollte eine Kundgebung veranstaltet und ein blutiger Zusammenstoß mit der Staats­gewalt herausgefordert werden, um die Revolution ein- zuleiten.

Ambau amerikanischer Schlachtschiffe

Washington, 1. März. Das Abgeordnetenhaus-bewilligte 26 150 000 Dollar für den Ambau zweier Schlachtschiffe und die Bollendung der jetzt im Bau befindlichen drei Schiffe.

Friedensschluß in Nikaragua?

Managua, 1. März. Zwischen Sacasa und Diaz sollen Friedensunterhandlungen eingeleitet worden sein.

Im Senaksausschuß in Washington ließ Staatssekretär Kellogg die Versicherung abgeben, die Regierung beabsich­tige keine Schutzherrschaft über Nikaragua, Es dürste sich dabei nur um einen Wortstreit handeln.

gold" zu Berlin seine Jahresversammlung ab. Nachdem der geschäftliche Teil der Tagung unter dem Vorsitz des Ge­neralfeldmarschalls v. Mackensen erledigt war, folgte ein gemeinsames Eisen der über 400 erschienenen Mitglieder, an dem der Ehrenvorsitzende des Vereins, Generalfeldmar­schall v. Hindenburg, der Chef der Heeresleitung, Ge­neral Heye, sowie bekannte Armeeführer aus dem Welt­krieg, darunter auch der Kronprin z, teilnahmen.

Eine Beschließung der Deutsch-Konservativen

Berlin, Ir März, Der weitere Vorstand der Deutsch- Konservativen Partei, der in Berlin unter dem Vorsitz von I), Gras Seidlitz-Sandrevzki zusammentral, billigte einstimmig eine Entschließung, in der es heißt: Wir Konser­vativen stehen in unbeirrbarer Treue zum monarchischen Gedanken und zum angestammten Herrscherhaus, Wir be­kennen den Willen zur Befreiung und zu einer Außen­politik, die durch Würdesich Achtung gewinnt. Die Deutsch- Konservative Partei hat sich bei ihrer selbstlosen Mitarbeit in der Deutschnationalen Volkspartei volle Selbständigkeit ausdrücklich gewahrt. Die Entschließung fordert schließlich die konservativen Kreise auf, sich in den Vereinen der Deutsch-Konservativen das Machtmittel zu schaffen, um bei kommenden Wahlen die konservativen Forderungen zur Geltung zu bringen.

Der Stand der Arbeitslosigkeit am 15. Februar 1927

Berlin, 1. März. Die Zahl der Hauptunterstützungs­empfänger in der Erwerbslosenfürsorge zeigt in der erstm Februarhälfte einen weiteren Rückgang um rund 66 000, gleich 3,2 Proz. Die Zahl der Zuschlagsempsänger hat sich von 2 090 000 auf 2 034 000 verringert. In der Zeit vom 15. Januar bis 15. Februar 1927 ist die Gesamtzahl der Hauptunterstützungsempsänger um rund 79 000 zurück­gegangen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der in der K r i s e n f ü r s o r g e Unterstützten von 138 000 am 15. Ja­nuar auf 192 000 am 15. Februar 1927 gestiegen. Das Gesamtergebnis ist also eine Verminderung in der Zahl der Arbeitslosen um rund 25 000.

Einspruch gegen das Arbeitszcitnokgesetz

Berlin, 1. März. Der Ausschuß des Relchswiitschafts- rr.ts für das Arbeitsschutzgcsctz, Abteilung Arbeitgeber, hak eine Erklärung abgegeben: 1. Ein Erlaß sür ein Notge- s e tz, das dem Arbeitsschuhgesetz bezüglich der Arbeitszeit vorgrcift, ist weder nach Anlaß noch nach Zweck gegeben. 2. Der Neichsarbcitsministcr hat den Entwurf erst am 25. Februar mit der Erklärung zur Kenntnis gebracht, daß er das Gutachten des Neichswirtschastsrats nicht abwarten könne. Zu der hieuach auch dem Reichsarbeitsminister un­erläßlich scheinenden sorgfältigen Durchberatung fehlt tat­sächlich die notwendige Zeit. Eine übereilte Durchberatung lehnt die Abteiluna ab.

Oeffentliche und freie Wohlfahrtspflege

. Stuttgart. 28. Februar.

Am 25. Februar 1927 fand auf Veranlassung des Innen­ministeriums unter dem Vorsitz von Minister B o l z sowie in Anwesenheit von Präsident v. Haag, Ministerialdirek­tor Neusjer und des Vorstands der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körpcrschastsverwaltung, Präsident Dr. Michel, eine dienstliche Besprechung mit den Oberaintr- vorständen und Geschäftsführern der Jugendämter und Be- zirkssürsorgcbehördcn (Wohlfahrtsämter) über dringende Fraaen der ösientlicben Wohlfahrtspflege statt. Im Vorder-