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Woher stammt der neue Präsident der USA? / Von den Weinbergen der Ptaiz zu den Uiern des Susquehanna
Im Oktober des Jahres 1741 trugen sich drei bärtige Männer in das Passagierbuch des holländischen Auswandererschiffes „Europa“ im Hafen von Amsterdam ein, Hans Nicol, Johan Peter und Johann Eisenhauer. Sie gehörten zu den Anhängern Menno Simons, eines Sektierers, der gegen Mitte des 16. Jahrhunderts seine L ehre verkündet hatte, wonach allen Forderungen und Befehlen von Kirche und Staat, die sich nicht mit den Lehren der Bibel vereinbaren ließen, der Gehorsam zu verweigern war. Diese Lehre verbreitete sich wie ein Lauffeuer in West- und Mitteleuropa, ihre Anhänger schlossen sich zusammen, aber sie wurden verfolgt. Auch viele Deutsche gaben seinerzeit eher ihre Heimat als ihre Überzeugung auf.
So verließ die Familie Eisenhauer ihren Wohnsitz in der Pfalz. Sie wandte sich erst nach der Schweiz, dann nach Holland, und schließlich wählten einige Familienmitglieder den Weg in die neue Welt. Die drei Männer, die an jenem Oktobertag des Jahres 1741 Europa aus Protest gegen Gewalt und Kriegsdienst verließen, ahnten nicht, daß der erste ihrer Nachkommen, der Europa wiedersähe, an der Spitze einer großen Armee den Heimatboden der Urahnen betreten würde. Es war General Eisenhower, der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
„F1 u ß b r ü d e r"
Die drei Männer leisteten gleich nach ihrer Ankunft den Treueid auf den englischen König — damals war dieser Teil Amerikas noch
David Dwight Eisenhower, einst berühmter Heerführer, bald Amerikas Präsident
englischer Besitz — und siedelten mit anderen Glaubensgenossen an den Ufern des Flusses Susquehanna, in der Wildnis der Alleghanny- Täler. — Die „Flußbrüder“, wie man sie nannte, lebten fortan getreu ihren religiösen Grundsätzen. Sie kamen allerdings bald in den Ruf äußerst tüchtiger Geschäftsleute, denn wer reich ist, so lautete ein Gebot ihrer Sekte, auf den blickt Gott wohlgefällig. Rücksichtsloser Kampf gegen die indianischen Ureinwohner des Landes widersprach nicht ihren Anschauungen. Die Indianer waren für sie die „Moabiter“ des Alten Testaments, von denen es heißt, sie müßten mit Feuer und Schwert von der Erde vertilgt werden. Wie gründlich sie das besorgten, berichtet eine alte Chronik über Friedrich Eisenhauer, einem Nachkommen Johann Eisenhauers, der von 14 plündernden Indianern 12 niedergemacht hatte und sehr ungehalten war, daß zwei von den Rothäuten lebendig davonkamen.
Im allgemeinen bevorzugten die „Flußbrüder“ jedoch ein ruhiges Leben. Als nach dem Ende des Bürgerkrieges — in dem sie für die Sache Lincolns und für die Sklavenbefreiung eingetreten waren — die Industrie sich immer mehr ausbreitete und auch das Tal des Susquehanna erfaßt wurde, entschloß sich Pastor Jacob Eisenhower, der Großvater des heutigen Präsidenten, die Gegend zu verlassen und einen ruhigeren Wohnort zu suchen. Viele Familien seiner Gemeinde schlossen sich an. Man wandte sich nach Westen und schlug in der weiten Ebene des Mississippi neue Wohnstätten auf. Hier wollten sie abseits vom Lärm der Welt ein stilles, gottesfürch- tiges Leben führen. Doch es erwies sich hier
nicht so einsam und ruhig, wie die Siedler gehofft hatten. Der Marktflecken Abilene war durch den Anschluß an die pazifikbahn in den Mittelpunkt des Viehhandels gerückt. Hier war Wilder Westen mit all seinen Gefahren und seiner Romantik. Die starke Hand des Pastor Jacob Eisenhower schien daher recht am Platze.
Der Vater
Hatte zwar schon der Großvater des Pastors seinen deutschen Namen dem Englischen angepaßt, so war man doch nicht der Sprache und Gebräuche der Heimat untreu geworden. Man sprach das Pennsylvania-Dutch, eine Sprachmischung die sich aus dem Deutschen, Englischen und Holländischen gebildet hatte. Diese „schenste Lengewitsch“ (bedeutet: die schönste Sprache, nach dem englischen „lan- guage“) ist noch heute dort üblich. — Pastor Jacob Eisenhower hatte drei Söhne, von denen einer der Vater des heutigen Präsidenten werden sollte. Er war nicht wie die anderen Söhne des Pastors und dessen Vorfahren kräftig, erdverbunden und gottesfürchtig, sondern weich und verträumt. Die Landarbeit lehnte er ab. Es kostete einen harten Kampf, aber schließlich erhielt er die Erlaubnis zum Studium. Er wollte Ingenieur werden, lernte aber schon im zweiten Semester die Frau kennen, die er heiraten wollte, und deshalb sah er sich notgedrungen nach einem Broterwerb um.
Er lehnte die Farm ab. die der Vater ihm wie allen seinen Söhnen bot und eröffnete mit einem Kompagnon eine Gemischtwarenhandlung in dem kleinen Ort Hope in Kansas. Er heiratete Ida Elizabeth Stover, das Mädchen, das er auf der Universität kennengelernt hatte. Die Familie Stover, aus Hessen stammend, war im 18. Jahrhundert religiöser Gründe wegen über die Schweiz nach Amerika eingewandert. Auch in dieser Familie galt seit Generationen der Kampf gegen Gewalt als erstes Gesetz. Kurz vor der Geburt des zweiten Kindes verschwand der Geschäftskompagnon mit dem gesamten Geld. Das Geschäft mußte aufgegeben werden. Der zukünftige Vater General Eisenhowers zerbrach fast an dem Schlag, während seine Frau Ida versuchte, zu retten was zu retten war. David Eisenhower suchte und fand Arbeit als Mechaniker in den Eisenbahnwerkstätten in De-
nison-Texas. Sein Unglück konnte er aber nie verwinden. Zwar bemühte er sich, durch Briefkurse doch noch das Ingenieurpatent zu erhalten, er bekam auch ausgezeichnete Zeugnisse, sein Monatsverdienst jedoch überstieg nie 125 Dollar. Am 14. Oktober 1890 wurde der dritte Sohn geboren, David Dwight Eisenhower, der jetzige Präsident der Vereinigten Staaten.
Mutter Ida hatte sich den Gedankengängen ihres Mannes angeschlossen, der sich eine eigene, schwüle Mystik schuf, ihren Kindern aber ließen die Eltern in Glaubensfragen eigene Ansichten. Nur ihren Haß gegen den
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das gute herz Der Schweizer Luftballon
Eine Episode, seltsam genug, die aber doch von übergroßer Menschenliebe zeugt, sei hier erzählt Schon die Art und Weise, wie hier eine edle Menschenseele ihre Hilfsbereitschaft in die Tat umsetzte, ist mehr als merkwürdig. Nicht
Zeichnung: Bauschert
Verwandtschaft, nicht Konfession, sondern einzig und allein die Tatsache des dem Zufall und dem Glück überlassenen Findens war hier maßgebend.
Es war im Frühjahr 1948. Ein Ballon, mit einem Gutschein versehen, losgelassen irgendwo in der Schweiz, geht auf dem Schulplatz einer kleinen badischen Stadt nieder. Noch wissen die Kinder,
Stöpsel hat Zahnweh
„... die Durchsage des Wetterberichtes wird sich um einige Minuten verzögern ■ . .!"
| Nehmen Sie's ernst?
| Ihr Horoskop
i Vom 12. bis 18. Januar 1953
l Widder <21 3. - 20 4.).
• Mancherlei Erfindungen oder Ver-
j Besserungen können ln die Tat
; umgesetzt werden. Dabei ist auch
f mit einflußreichen Bekanntschaf
• ten zu rechnen.
i Stier (21. 4 — 21 5.):
J Es wird empfohlen, nur die Fra-
j gen zu erledigen, die auch vom
J Ursprung her geklärt sind. Ge-
j sundheitliche Spannungen lasser
J nach,
1 Zwillinge (22 5.- 21. 6.):
7 Eine recht günstige Woche füi
< die Erledigung dringender Ange-
7 legenheiten.
Die Eltern des neuen Präsidenten, Ida und David Eisenhower, an ihrem Hochzeitstag (Keystone)
Krieg versuchten be'ide Eltern den Kindern mit auf den Lebensweg zu geben. Die Mutter erzählte oft von ihren grausigen Erlebnissen während des Bürgerkrieges. „Krieg ist die äußerste aller Scheußlichkeiten“ oder „Wer ein Schwert ergreift, wird durch das Schwert umkommen“, waren ihre stehenden Redensarten.
Seltsam ist die Familienchronik der Eisenhowers. Der Mann, der jetzt Amerikas Geschick lenkt und einer der mächtigsten Männer der Welt wurde, ist einwandfrei deutscher Herkunft. Die Gerüchte, die 'während des letzten Weltkrieges und auch noch später im Umlauf waren, nach denen der General, der die Kriegsmaschine der USA gegen Hitler-Deutschland führte, ein Jude sei, entbehren jeder Grundlage.
die da spielen, nicht, welches Glück dieser Ballon, der vor ihnen langsam zur Erde gleitet, einem von ihnen bringen wird. Geschlossen stürmen sie auf den Ballon los und glücklich strahlend hält ein Junge das „Große Geschenk" empor, obwohl er noch nicht weiß, was er in Händen hält. Da erst liest er, was auf dem kleinen Stückchen Papier steht, das unten am Ballon befestigt ist. Seine Augen werden weit, sein Gesicht strahlt und lachend enteilt er seinen Spielkameraden. Übervoll vor Glück eilt er heim und vollführt strahlend, seinen Schatz übermütig schwingend, einen Freudentanz im häuslichen Kreise. Schnell wird der Gutschein an die darauf vermerkte Adresse eingesandt. Und nun herrscht Spannung im trauten Familienkreise. Groß und klein ist aus dem Häuschen.
Doch bald wird die Spannung des Wartens in die Freude des Empfangens umgewandelt. Strahlende Augenpaare liebkosen ein Paket, das von liebevollen Händen verschickt worden ist; liebkosen jedes einzelne Lebensmittelpfund, das mitleidvolle Menschen Hungernden gespendet haben. Für kurze Zeit ist die Not des Alltags vergessen. Ist es Traum oder Wirklichkeit? Hier wird wahrhaftig wahr: „Die Liebe bricht alle Schranken!“
Wie glänzen die Augen, wie lacht und strahlt das Gesicht. Es ist wie ein Wunder, was hier geschieht. Ach, Spender im glücklichen Land, Dank sei Dir, tausend Dank!
Hermann Kübele, Tübingen
J Krebs (22. 6. - 23. 7.):
2 Es kann angenommen werden
• daß nach Wochenmitte eine Ei
1 folgssteiecrung in finanzielle:
• Hinsicht eintritt. Es wird Vieh
< Dinge vorzubereiten geben.
| Löwe (24. 7. — 23. 8.):
) Es ist damit zu rechnen, daß im-
2 mer wieder alte unbeschwert*
j Dinge auftreten, die endlich ein-
l mal geregelt werden müssen. Fi*
J nanziell sollte sehr genau dispo-
t niert werden.
| Jungfrau (24 8 — 23. 9.):
J Wenn auch keine besonderen Er-
i eignisse zu verzeichnen sind, so
7 kann dennoch in beruflicher Hin-
i sicht mit einer guten Förderung
j gerechnet werden.
1 Waage (24.9. — 23. 10.):
2 Alle praktischen Fragen lassen
J sich sehr erfolgreich durchfüh-
Z ren. Es kann auch mit neuen Er-
5 kenntnissen gerechnet werden
Z die das wirtschaftliche Gefüge
• verbessern helfen.
| Skorpion (24.10. — 22.11.): f Da die Gesamtsituation stabil
i und die Lage vorteilhaft ist, kön-
z nen Sie ruhig energischer auftre*
5 ten. Es muß darauf geachtet wer-
1 den, daß Sie sich nicht zu sehr
i aufregen.
Schütze (23. 11. — 22.12.):
Die allgemeinen Tendenzen sino freundlich und zuversichtlich. Es kann sogar mit persönlichen Erleichterungen in finanzieller Hinsicht gerechnet werden.
Steinbock (23.12. — 21. 1.):
Der allgemeine Geschäftsgang verläuft zufriedenstellend. Es kann damit gerechnet werden, daß die persönlichen Vorhaben von Freundesseite eine Förderung erfahren.
Wassermann (22.1. — 19. 2.):
Eine Woche für persönliche Angelegenheiten. Es zeigen sich überall günstige Möglichkeiten in Bezug auf das Schaffen.
Fische (20. 2. — 20. 3.):
Die ganze Woche hindurch Zielbewußtsein und Beweglichkeit, was unvermutet günstige Veränderungen der bisherigen Lebensverhältnisse herbeiführt. Dadurch wird beruflich eine gewisse Selb- ständjgkeit erreicht.
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SONNTAGS-ZEITUNG
ln der Südwest-Presse GmbH.. Gemeinschaft Südwestdeutscher Zeitungsverleger Tübingen, Uhlandstraße 2. Telefon 2141 Verantwortlich für den Inhalt Dr Kar) Lerch Druck: Tübinger Chronik. Tübingen. Uhlandstraße 2
n
Stöpsel tun, o jemine, schauerlich die Zähne weh.
Sein Geschrei durchdringt das Haus, daß es hält kein Mensch mehr aus.
Stops und Hulda tuts erbarmen, helfen wollen sie dem Armen,
und sie teilen jetzt den Schmerz, daß dem Stöpsel lacht das Herz.
Fröhlich sitzt man auf der Bank Stöpsel fühlt »ich kaum mehr krank.
Moral : Oft schon hat geteiltes Le td > manche Wunde ausgeheilt.