Seite 8 Nr. ?v

Mittwoch, 26. 3avm>r 1VS7

Sind derartige Maßnahmen auch für Württemberg beabsichtigt? Bejahendenfalls, ist das Staatsministerium Heren, gegen derartige Einschränkungen des Betriebs, die nur die Arbeitslosigkeit vermehren, Einspruch zu erheben? Schriftliche Antwort genügt.

Zirkus Sarrasani. Die Vorstellungen des Zirkus Sarra- jani erfreuen sich fortdauernd des größten Zuspruchs von seiten der Bevölkerung, namentlich auch aus dem Lande. Es kann mit Recht behauptet werden, daß die Vorführun­gen, jede in ihrer Art, ganz außerordentliche und hervor­ragende sind, ob es sich nun um die Dressur van Pferden, die in entzückend schönen Exemplaren iin Zirkus vertreten find, oder von Elefanten, Bären, darunter die ja für be­sonders wild geltenden Grislybären, und Kamelen handelt. Selbst ein dressiertes afrikanisches Flußpferd wird vorge- fichrl, und es ist possierlich anzusehen, wie dieses ungefüge Ungetüm seinem Meister aufs Wort gehorcht. Erstaunlich find die Leistungen der Akrobatenkünstler, und man hat wirklich bisweilen den Eindruck, wie es in den Ankündigun­gen des Zirkus scherzhaft heißt, als ob für diese Künstler das Gesetz des Sckwergewichts nicht bestehe. Einen glanzvollen Abschluß der Vorstellungen bilden die Pantomimen, bei de­nen verschiedene Völkerschaften der Erde in glanzvollen Ko­stümen auftreten. Besondere Erwähnung verdient auch die Schulrciterin, die zeigt, bis zu welchem Grad der Vollkom­menheit die Dressur eines edlen Pferdes gebracht werden kann.

In den Ruhestand. Der Staatspräsident hat den Verer- märrat Dr. Bub beim Polizeipräsidium Stuttgart seinem Ansuchen entsprechend in den bleibenden Ruhestand versetzt.

Reichsgründungsseier. Die schwäbischen Wingolfs-Ver­bindungen Tübingen, Stuttgart und Hohenheim hielten am 2-T Januar ihre Reichsgründungsseier in Waldenbuch

Krankheitsstatistik. In der 2. Iahreswoche vom 9. bis 15. Januar wurden in Württemberg folgende Fälle von ge­meingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet. Diphtherie 2ti (tödlich), Kindbettfieber 3 (L), Lungen- und Kehlkopftuberkulose 6 (47), Ruhr (1), Scharlach 24 (), Typhus 3 (1). Spinale Kinderlähmung

Die Grippe. Rach Rachrichten aus dem Laude ist die Grippe noch nich, im Abnehmen. In Waldenbuch sind ihr sechs Personen erlegen. Im allgemeinen verläuft die Krank­heit aber gutartig.

Fußgängersurten am hauptbahnhos. Vom Polizeipräsi­dium wird uns mitgetei'i: Am Hindenburqplatz werden, wie dies am Wilhelmsbau bereits geschehen ist, zur Bezeichnung der Fußgängerfurten weiß-rot gestrichene Ständer mit run­den Tafeln verwendet, die die AufschriftFußgänger" und einen entsprechenden Pfeil tragen. Derjenige Teil des Bür­gersteigs, von dem aus die Fahrbahn nicht betreten werden 'off. ist durch Geländer abgeschrankt.

Recht zur Zwangsenteignung. Bon zuständiger Seite wird mitgeteilt: Durch Verordnung des Staatsministeriums vom 22. Januar d. I. ist der Württ. Landes-Elektrizitäts- Aktiengesellschaft zur Herstellung einer elektrischen Hochspan­nungsleitung von Herbrechtingen nach Ellwangen die Ge­nehmigung zur Zwangsenteignung erteilt worden.

Unschuldig. Der Kraftfahrer Kilian Schwarz von Trjstholz war wegen zahlreicher Einbrüche in Bauernhäuser zu 3)4 Jahren Zuchthaus verurteilt worden und legte gegen dieses Urteil Berufung mit dem Erfolg ein, daß er weaen eines Einbruchsoersuchs in Holzgerlinoen statt der 3)4 J"l>re Zuchthaus 10 Monate Gefängnis erhielt. Durch das Ge­ständnis eines Einbrechers hat sich nun herausgestellt, daß Schwarz auch die Tat in Holzgerlingen nicht beoangen bat Cr wurde freiaesprochen und aus der Haft entlassen, in der ex d Monate saß. Man wird ihm dafür einen Schadenersatz geben muffen

Dom Tage. In einer Fabrik in der Bragstraßc in Cann­statt fiel ein mehrere Zentner schweres Vorgelege einem 49 I. a. Arbeiter auf den Kopf. Er war sofort tot In einem Haus in der Neckarstraße entstand durch das unvorsichtige Zigarettenrauchen eines Zimmerbewohners im Bett ein Zimmerbrand. Der betr. Mann erlitt eine Rauchvergiftung unk» mußte ins Krankenhaus verbracht werden.

Aus dem Lande

Hohenheim. 25. Jan. Von der Landwirtschaft­lichen Hochschule. Der Staatspräsident hat den ordent­lichen Professor für organische Chemie und landwirtschaft­liche Technologie und Vorstand der Landesanstalt für land­wirtschaftliche Gewerbe an der Landwirtschaftlichen Hoch­schule Hohenheim. Dr. Windisch, seinem Ansuchen ent­sprechend von seinen Amtspflichten enthoben.

Eßlingen. 25. Jan. Lohnkampf. Die Belegschaft der Maschinenfabrik Eßlingen hat das bestehende Lohnabkom­men gekündigt. Die Arbeiter fordern in Anbetracht der stei­genden Neuerung eine lOprozentige Erhöhung der bisheri­gen Lohnsätze. Zurzeit finden zwischen den Parteien Ver­handlungen vor dem Schlichtungsausschuß statt.

Malmsheim OA. Leonberg. 25. Jan. Wer zuletzt lacht... Zu einigen in einer hiesigen Wirtschaft sitzenden Bürgern gesellte sich ein vom Markt in Weilderstadt kom­mender Viehhändler des Bezirks. Im Verlauf der Unter­

haltung wurde eine Wette abgeschlossen. Ein angeblich schwächlicher Gast sollte ein lebendes Rindle auf den Schul­tern zum Berghäusle hinauftragen. Wenn es ihm gelinge, gehöre das Rindle ihm. Mutig machte er sich an das Werk und gewann zum großen Erstaunen des Viehhändlers die Wette.

Oehriugeu, 25. Jan. Stimmengleichheit. Bei der Ortsvorsteherwahl in Orendelsall erhielt Gemeinde­pfleger Friedrich Bauer 52, Landwirt Friedrich Hammel (bisheriger Amtsverweser) ebenfalls 52 Stimmen. Somit ist eine Neuwahl nötig. Bon 113 Wahlberechtigten haben 104 abgestimmk.

Tübingen, 25. Januar. Körperverletzung mit Todessolge. Das Schwurgericht hat den 21 I. a. led Gipser August Schick von Hagelloch, der im September o. I. nach reichlichem Alkoholgenuß im Verlauf eines Streits, bei dem er selbst einen Hieb erhalten hatte, dem 28 I. a. Zie- geleiarbeiter Emil Reichert von Unterjesingen eine schwere, zum Tod führende Mefferstichwunde beigebracht hatte, wegen schwerer Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt.

Frommeru OA. Balingen, 25. Jan. Eine Unsitte. Die böse Unsitte, Nägel in den Mund zu nehmen, bevor solche verarbeitet werden, hätte hier säst ein Opfer gekostet. Der 12 I. a. Schüler Wilhelm Koch verschluckte einen 4 Zenti­meter langen Nagel. Er verspürte Schmerzen in den Ein- aeweiden. wdatz sofort ärztliche Hilst in Anlvrurb aenom-

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Aus nichts

l-olrl

machen? Die Anzeige kann's! Merken Sie sich dies für den am Montag, den 31. Januar stattfin- denden Viehmarkt!

men werden mußte. Jedenfalls wird Bekiand'ung in der Chirurgischen Klinik in Tübingen notwendig sein.

Schramberg. 25. Jan. Verkehrseinstellung. Infolge großer Schneemengen mußte der Kraftverkehr auf der Linie St. GeorgenSchramberg erneut eingestellt werden.

Delkhosea OA. Spaichingen, 25. Jan. Ertappter Dieb. Vor kurzem wurde im Gasthof zumAnker" eine Summe Geld entwendet. Der Täter wurde ertappt. Ihm wird auch ein Einbruch in der Kapelle zur Last gelegt, bei dem es allerdings wenig zu erbeuten gab.

Tuningen OA. Tuttlingen, 25. Jan. Bierstreik. In einer Versammlung wurde zum Bieraufschlag Stellung ge- nommen und beschlossen, vorläufig drei Monate keine Wirt­schaft hier mehr zu besuchen, bis der Bierpreis in entspre­chenden Einklang zu der erhöhten Biersteuer gebracht wird.

Hellbronn, 25. Jan. Wildsaujagd. Eine Wildsau wurde von Herr» Geisinqer >m WRd bei Etzlenswenden auf Beilsteiner Markung geschossen. Das Tier, das sich in Be­gleitung von drei anderen Wildschweinen befand, wurde aus dem Rudel herausgeschosssn. Den ganzen Nachmittag machten eine Anzahl Heilbronner Herren auf die Tiere Jagd. Es gelang aber nur, das eine zu erlegen. Das Gewicht wird auf 150 Pfund geschätzt.

Weilderstadt, 25. Jan. Triebwagen. Aus der Strecke StuttgartLeonberg sollen demnächst Triebwagen verkehren. Die Führung der Triebwagen bis Weilderstadt soll beantragt werden.

kleinholzleute OA. Wangen, 25. Jan. Brandsall. In der Nacht auf Montag ist hier das Stöcklesche Anwesen vollständig niedergebrannt.

Wilflingen OA. Riedlingen, 25. Jan. Gesoßte Ein­brecher. Im Lauf der letzten Zeit wurden hier eine ganze Reihe Einbruchsdiedstähle in Wohnungen und Kellern ver­übt. Den Dieben gelang es, Geld, Wüsche, Wein und Sekt zu erbeuten. Die Landjägermannschaft konnte nun die Ein- bi ''er in dem ledigen Schuhmacher Franz Blumenschein und dem Dienstknecht Josef Blatter in Wilflingen ermitteln.

Saulgau, 25. Jan. Auch ein Vergnügen. Hier kor te ein junger Mann beobachtet werden, der barfuß und nacktbeinig in der Hauptstraße umherlies. Dieser hat ' eine Wette eingegangen, barfuß in fünf Jahren um die Erde zu gehen- Bis jetzt hat er 27 000 Kilometer zurückgelegt. In drei Jahren gedenkt er sein Ziel erreicht und die noch restlichen 53 000 Km. zurückgelegt zu haben, ohne an seiner Gesundheit Schaden zu nehmen. Allerdings ist ein Genosse von ihm bereits gestorben, während ein anderer Gefährte seit einem halben Jahr in einem Krankenhaus darnieder­liegt. Die Wette gilt 18 000 -R.

, Zwiefalten. 25. Jan. Geschichts maler Karl (Baumeister 87 Jahre alt. Am 24. Jan. feierte Geschichtsmaler Karl Baumeister, der Nestor der deut­schen Künstlerschaft, in Zwiefalten seinen 87. Geburtstag. Baumeister gehörte in den Kreis von Cornelius. Der Greis steht noch heute Tag für Tag arbeitend an seiner Staffelei in seltener Frische des Geistes und des Körpers. Vom 14. Lebensjahr bis zum Greisenalter hat Baumeister in München gelebt und von dort aus viele Kirchen der Heimat und des Auslands mit seinen Altarbildern geschmückt. Seit­her lebt er in stiller Zurückgezogenheit in seiner Heimat Zwiefalten, die ihn zum Ehrenbürger ernannt hat.

Aus Stadt und Laut

Nagold, 26. Januar 1927.

Wir sind alle zum Tode gefoidert, und es wird * keiner für den andern sterben sondern jeder muß in

eigener Perlon geharnischt und gerüstet sein, uvt dem Tode zu kämpfen Wir können wohl einer den andern trösten und zu Geduld, Streit und Kampf ermahnen, über kämpfen und streiten können wir nicht für ihn, sondern rs muh jeder selbst auf seine Schanze sehen und sich mit den Feinden, dem Teufel und Tode messen, allein mit ihm im Kampf liegen.

_Schwiibische Dttderbvhue

^ Ein Film über Indien dürfte zweifellos des Interesses weitester Kreise sicher sein, um so mehr, als bis heute noch keine zusammenhängende Darstellung dieses reichen und eigen­artigen Landes gegeben worden ist. Durch den gestern abend im Seminarfestsaal laufenden Kultmfilm brachte die Schwäb. Bilverbühne nun zum erstenmalIndien, das Land der Wunder", eine sehr umfassende Darstellung über dieses Land, die wir dem amerikanischen Forscher Lowell Thomas verdanken. Alle Tnle Indiens ziehen in ungemein eindrucksvollen Bildern an dem Zuschauer vorüber: die wogeoumbranderc Südspitze Indiens, die Eingeborenenstaaten der Nadschpuien, das ver­schlossene Afghanistan weiden besucht, ebenso das märchenhaft schöne Kasbmir, das goldene Delhi, mit seinen glänzenden Zeug- nisstn mohammedanischer Kunst: das hochheilige Benares und die von, modernen Arbeirsbrausen erfüllten Millionenstädte Kalkutta und Bomban zeigen ihre Eigenart und ihren Zauber. In ergreifenden Bildern tritt uns die Ursprung! chkeit und die oft seltsam weltabgewandte Religiosität des indischen Volkes entgegen, das neben der lauten europäischen Kultur sein im Laufe der Jahrtaustnde festgefügtes Leben oft völlig unberührt von der modernen Zeit weiterlebt. Unstreitig ein s.henswerter Film, der in dem Beschauer ein fesselnd»s Bild des indischen Volkes und der indischen Landschaft erzeugt. Heute abend fin­det eine nochmalige Vorführung statt, die durch lustige Bild­streifen als Beigabe den Besucher herzlich lachen läßt.

Württ. Volksbühne

Wie wir hören, beabsicbt gt die Württ. Volksbühne am Freitag den 1t. und Samstag den 12. Februar in Nagold ein Gasispiel zu geben. Vorgesehen sind Lessings berühmtes klassisches Lustspiel .Minna von Barnhelm' und ei»moder­neres Lusispiel, erfüllt von ha mlosem Humor ui d Witz,Der Raub der Zadinerinnen" vo» Schömhan, in welchen der in Nagold wohlbekannte und beliebte Herr Gilzinger die Haupt rotte übernimmt, da er in diesem Jahr seinem 70 L.bei sjahr, wohl seinen Abs Nied nehmen wiro. Am Samstag, den 12. l Februar soll nachminags für die Inge, d der Stadt und der I Umgewmg das Märchen vom tapferen Schneiberlein j ausgesührt w rden. Wir wünschen d»r Wünt. Volksbühne, : die in Nagold i nmer dankbares Publikum gefunden Kat, auch Heuer nach langer Pause wieder eine freundliche Aufnahme und besten Erfolg.

»

Von, Rauhreif geadelt. Wie wenige wissen zu schätzen», welche Schönheiten uns die winterliche Natur vermittel» kann. Im Sommer mag mancher einer ein guter Natur­freund sein, im Winter bleibt er lieber im warmen Zimmer und achtet gar nicht, welche zartesten und tiefste» Eindrücke die Winternatur heroorzaubern kann. Man entschließe sich, selbst wenn der Wind etwas kalt weht, an einem Rauhreif- tag in die Natur hinauszugehen. Die kahlen winterlichen Aestc sind mit einer dichten Schicht des weißen Reifs be­zogen, die dunklen Nadelhölzer biegen sich unter ihrer weißen Last. Selbst Gartenzäune, Holzstäbe u. a. sind im weiße» Kleid des Rauhreifes zu einem merkwürdigen und reizvollen Anblick geworden. Man sehe sich an einem solchen Tag in der Natur um und man wird manches kleine Wunder kennen lernen, für das man sonst nie einen Blick gehabt hat.

Wie schnell sprichi der Rlensch? Der Franzose spricht schneller als der Deutsche. Der Deutsche, der nach England kommt und einen Volksredner auf einem öffentlichen P atz hört, wundert sich über dessen langsames Zeitmaß. Bei poli­tischen Reden ist die Geschwindigkeit in Deutschland seit der Staatsumwälzung bedeutend gestiegen. So versichern wenig­stens die Stenographen. Man pflegt jetzt die Schnelligkeit nach Silben zu bemessen. Genaue Beobachtungen haben er­geben, daß das Durchschnittsmaß der Reden in unseren Par­lamenten etwa 250 Silben in der Minute beträat. Dabei sind aber alle Pausen usw. eingerechnet und das M-ttel aus schnellen und langsameren Rednern genommen. Bei man­chen Rednern steigt die Geschwindigkeit minutenlang auf weit über 300 Silben. Darüber hinaus wird der Redner schon schwer verständlich. Bei stenographischem Wettschreiben wird manchmal noch mehr erreicht, aber auch nu>- auf kurze Zeit. Der freie Wettbewerb der Systeme hat Leistungen bis zu 400 Silben und darüber hervorgcrusen.

ep. Ein Reichs-Wohnungsbauprogramm für das nächste Jahrzehnt. Die Mietervereine und gemeinnützigen Sied­lungsgesellschaften, sowie die Vertreter der führenden Ge- werkschasts-, Angestellten- und Beamtenoerbände aller Rich­tungen, hinter denen eine in die Millionen gehende und nach ihrer politischen Ueberzeugung allen Parteien zugehürende Mitgliedschaft steht, haben in einemAktionskomitee für Boden-, Sisdlungs- und Wohnungspolitik" für ein Pro­gramm zur Bekämpfung der Wohnungsnot gemeinsame Richtlinien ausgearbeiter. Darin wird als Aufgabe die Ausstellung eines Reichswohnungsbauprogramms für das nächste Jahrzehnt sowie eine jährliche Leistung an neuen Wohnungen in Höhe von mindestens !4 Million bezeichnet. Ferner wird gefordert die sofortige Einbringung und Ver­abschiedung des Bodenreformgesetzentwurfs vom 22. März 1926, das die Gemeinden zur Bodenvorratswirtschast ver­pflichtet und berechtigt.

-s-

Altensteig, 25. Jan Der MufikerverbandNeckar- schwarzwald" hielt am Sonntag die jährliche Geeralver- slimmlung im Saale zurSonne" in Ergenzingen ab. Von Muiikvo,trägen der Musikkapelle Ergenziug n urmahml, nahm sie Versammlung unter dem Vorsitz von Gauvorstand Frey- Alienste'g einen glatten Verlauf. Nach heißem Kampf wurde beschlossen, das dnsjährige l. Gaumusik'est mit P-eisspielen, um das sich Harb und Altensieiz beworben haben, in Verbin Sung mit dem ISOjädrigen Jubiläum der Sladtkavelle iu Al tenfteig abzuhalten. Zur Teilnahme an dem voraussichtlich im Juni stattfindenden Fest sind auch Kapellen außer Gau zuge lasten.

Simmersfeld. 25 Jan. Silberne Hochzeit. Der als mustergültiger Gastwirt weithin bekannte Jakoo Stoll zum Anker" und seine Ehefrau konnten am Sonntag das Fest der Silbernen Hochzeit feiern. Die zahlreichen Gratula, ten und Gäste aus nah und fern bewiesen die große Wertschätzung, deren sich die beliebten Wirisleute überall erfreuen.

Horb, 25. Jan. Fremdenverkehrsstatistik 1926 Nach der Fremdenverkehr sstatistik für 1926 ivrud.n in hiesigen Gast­häusern 6011 Nachtquartiere von 5885 Passanten, darunter 152 Ausländer in Anspruch genommen.

Horb, 25. Jan. Bon der Landwirtschaftsschule. Am letzten Freitag hielt die Landwirtschaflsschule Horb ihren dritten Schülerabend inUnteriflrngen im Gasthaus zum Ochsen" ab. Freunde wie Gönner h rben der Einladung so zahlreich Folge geleistet, sodaß der Saal bis auf den letzten Platz besetzt war.

Freudenstadt, 25. Jan Geheimrat Tuno, der frühere Reichskanzler, ist mit Frau Gemahlin zum Kuraufenthalt hier eingetroffen und im HotelRappen" abgestiegen.

Dornstetten OA Freudenstadt, 24. Jan. Aufwertung. Das Heimb.chkraflwerk hat beschloss»«, seine zum Bau des Werks aufgenommenen Darlehen mit 100 Prozent des Gold markweites aufzuwerten. Die Stadtgemeinde erhält für rund 82 Millionen Papiermark 10 995,97 -üzic.

Aus aller Well

Schlaraffenland

Weizen und Mais, quadratkilometerweise, das ist der Anblick der großen Pampasebene von Argentinien, während hier die schwarze Erde auf ihr Schneekleid wartet, um an­ständig auszusehen. Dieses Neujahr war ein Freudenfest am La-Plata-Strom: denn die Ernte fällt gut aus, und eine gute Ernte in diesen gesegneten Strichen entschädigt für zwei oder selbst für drei schlechte Jahre. Alles lebt wieder aus: denn wenn der Landwirt Geld hat, kaust er in den Läden von Buenos Aires und Rosario neue Kleider für Frau und Töchter und legt sich selbst ein paar Dutzend Flaschen guter Weine in den Keller. Denn heiß ist es jetzt dort, im Januar, und die Sonne tut ihr Bestes, um den Mais, der noch im Kolben sitzt, schön dunkelgeld zu braten. Wer es sich aber eben leisten kann, entflieht aus der vv»