muar 1927

Nr. 1 Seite 3

Nagolder LagblattDer Gesellschafter"

Montag. 3. Januar 1927

iesdienst in. der agen. Er starb on 16 Jahren.

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de» Abends gestanden halten, so ivar voch das llaktige Theater stückJägerblut" dazu angetan, jeden Besucher der Weihnachts ieier bis aufs höchste zu befriedigen. Die Rollen waren durch­weg gut besetzt und zwangen die Zuschauer zum Lachen, ob sie nun wollten oder nicht. Zangerl, ver neunmalkluge Bader «Eugen Kern) brauchte nur seinen Kopf hinter den Kulissen hervorzustrecken, um die Lachmuskein in Tätigkeit zu setzen. An ihm ist entschieden ein Schauspieler verloren gegangen. Nach Beendigung des Theaterstücks, für welches die Sp eler mit reichem Beifall wurden, blieb man nach einige Zeit gemütlich beisammen.

Ter Reichsbund der Kriegsbeschädigten, ehem. Kriegsteilnehmer und Kriegcrhinterbliebenen, Orts­gruppe Nagold, auch er batte sich nickt nehmen lassen, seinen Mitgliedern eine kleine Weibnachtssreude zu machen. Ehöre des Arbeit,rgesangoereinsFrohsinn', der sich in oankbarer Weise zur Verfügung gestellt hatte, Musikstücke, vorgetraaen von Mit­gliedern des Vereins Musttkolleg, machten den Abend zu einer Veranstaltung, die jeden gerne an diese Weihnachtsfeier denken läßt. Der Traubensaal ivar bis auf den letzten Platz gefüllt, ja sogar in die Gänge zwängten sich die Besucher, um ja dabei sein zu dürfen, wenn zu den Kindern das Christkind und der Nikolaus kommen. Der Vorstand der hiesigen Ortsgruppe, Herr Haag, richtete eine kurze Begrüßungsansprache und der Bezirksoorsryende, Herr Soulier-Teinacki, Worte im Sinne des Programmes des Reichsbundes an die Anwesend-»: und fordert sie ans, auch im neuen Jahr recht treu zum Verbände zu stehen und besonders die Kind.r in ihrem Sinne zu erziehen Die Ansprache des Herrn Soulier klang aus in den Worten Nie wieder Krieg". Dann kam in höchst eigener Gestalt das Christkind in einem weißen Kleid, wie es vas Christ­kind erc» immer anzuhaben pflegt und der Nikolaus mit einem großen weißen wallenden Bart und einem dicken, dicken Pelzmantel. Er brachte den Kriegerwaisen schöne Geschenke und ermahnte sie. auch im neuen Jahr recht brav zu sein. Ern kleines, einrktiges LustspielSlloesterball" wurde flott durchgesührt, wobei Frl. Maria Grünin ger, Herr Eugen Schneps, Herr Schiiten Helm und der verkappte Komiker, Herr Eugen Kern, mitwirkten. Ter Abend wird wohl in jeder Beziehung für jeden zur Zufriedenheit ausgefallen sein, wenn es auch hie u> d da einige mürrische Gesich ert gab, als des überfüllten Saales wegen gebeten wurde, die Kinder noch Hause zu schicken. Man mußte jedoch voraussetzen, daß soviel Verständnis vorhanden war, daß u. a. Patienten vom Erho- zungsheim Waldeck und Kriegsteilnehmer in erster Linie einen Anspruch auf Platz hatten Es ist etwas Schönes und Segens­reiches um die Tätigkeit des Bundes, schon wenn man alles das in Betracht zieht, wie sehr er stets bestrebt ist, den Krieger­waisen Gutes zu tun und Freude zu machen.

Nun hat sich der Kreis der Weihnachtsfeiern für dieses Jahr geschlossen und wir glauben, Nagold kann sich nicht be­klauen, dabei zu kurz gekommen zu sein. Die Veranstaltungen haben durchweg eine Zusammensttzüng gehabt, die stets erfreuen und jeweils nach dem Veranstalter auch den Besuche«- befriedigen konnte. Doch sind wir uns alle zu jeder Zeit auch bewußt gewesen, was uns die W ihnachtsdotschaft saglH Sie tut uns kund, daß nicht ein dunkles Schicksal die Welt regiert, dem es gleichgültig ist, ob das Recht vergewaltigt und die Wahrheit unterdrückt wird, sondern ein allmächtiger, heiliger Wille, der. wenn die Zeit erfüllt ist. Licht und Leben und Wahrheit in diese dunkle, tote, lügnerische Welt schickt. D.ssen wird man an der Krippe des Jesuskindes gewiß: Der durch ein Kind der Welt das Heil brachie, er hat Wege genug, auch unsereNor zu lindern, unsere Ketten zu brechen und die Lügen zu zerreißen, die eine verlogene Welt um unseres Volkes Arme und unseres Volkes Seele gesponnen hat. Aber die Weih- nachlsbotschaft gibt uns nicht nur neue Hoffnung, sie zeigt auch den Weg, auf dem die Not überwunden wird: Die Liebe! Es geht doch schon ein leises Erkennen durchs Volk, daß der, dessen Geburt wir zu Weihnachten feiern, nicht eine vergangene Größe ist, wenn es auch Kurpfuscher gibt, die seinen Namen am liebsten schon aus der Schulstube verbannen möchten, sondern eine gegenwärtige, in der Gegenwart wirkende Geistesmacht und Geisteskraft, die allein aus den Banden des Materialismus und Egoismus erlösen kann, die den Menschin fähig macht, Leib und Leben einzuietze» für unsere Brüder. Unser Volk, über das täglich neue Gesetze und Gebote ausge schüttet weiden, beginnt leise zu fühlen, daß nur in seinem neuen Gebote, dem Gebote der Liebe, das Heil unseres Volkes beschlossen liegt. Diese Liebe geht aber nickt nur auf in rühr­seligen Weihnachtsfeiern, Armenbeschcrungen, diese Liebe heißt soziales Gewissen, diese Liebe heißt Opfer- bereilschast und Sterbensbe reit sch ast. Es wird die Schicksalsfrage unseres Volkes sein, ob die sich in unserem Volke zusammensinden zu gemeinsamer Arbeit, zu gemeinsamem Kamps, die sich zu dem Worte aus dem AlldeutschenHeliand" bekennen:In ihm liegt alles, der Leute Leben und des- Landes Heil".

Wanduotizkaiender 1927

Unserer heutigen Au?gäbe liegt der Wandkalender sür 1927 bei, auf dem wie alljährlich die Märkte und die Postgibiihren vermerkt find. Wir wollen hoffen und wünschen, daß der Kalender all unfern Lesern recht viel glückliche Tage und Stunden anzeigen möge

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Berufliche Ausbildung erwerbsloser Angestellter. Vom , Reichsarbeitsministerium sind 406 060 bereitgestellt wor­den, die der Erleichterung. Beschleunigung und Vermehrung von Veranstaltungen der öffentlichen Arbeitsnachweise und wirtschaftlichen Vereinigungen der Angestellten zur beruf­lichen Fortbildung und Umschulung erwerbsloser Angestellten dirnen sollen, wenn sie nach der Verordnung über Erwerbs- »osenfürsorge unterstützungsberechtigt sind.

Derhundertjährige Kalender" treibt bereits seil einigen hundert Jahren sein Wesen, und der Wetterprophet pslanz: sich von Jahr zu Jahr weiter fort. Deu ersten handschrift­lichen Wetterprophezeikalender fertigte der Abt des Klosters Langheim Mauritius Knauer an und gab ihn: den der Zeit entsprechenden umständlichen Titel:Calendarium practicum Perpetuum. Das ist Beständiger Hauskalender, aus welchem Jährlich die Witterung zu erkennen und »ach der Gestalt der Wein- und Veldtbau mit frucht und nutzen anzuordtnen. die Miß Jahr zu erkennen, und der bevor­stehenden noch weißlich vorzukvmmen. Aus dos Frank.en- land lind sonderlich aus das Stiefft Bamberg gerichtet." Diesem aus astrologischen Beobachtungen fußenden Jahres­kalender fügte der Arzt Christoph vonHellwigin Erfurt vor nunmehr 225 Jahren seineAlchimistischen Studien" hinzu und fertigte daraus den 1701 erstmalig alsHundert­jähriger Kalender" im Druck erscheinende» Kalender. Und dieser lebt heute noch'

Nicht zwei Schneeflocken gleichen sich. Die unendliche Vielgestaltigkeit, in der sich die Schneekristalle bilden, ist dem unbewaffneten Auge nicht erkennbar. Erst mikro- yhotvarapbische Aufnahmen, deren erste R. Neuhaus 1692

machte, ermöglichten objektive Bilder, an denen sich Formen und Proportionen seststellen ließen. Aus Grund der Aus­nahmen teilte Heitmann die Kristalle in tafelförmige, die etwa 80 Prozent aller Schneckristalle bilden, und in sänken-, Prismen- und ppruiiiidensörmige. Der Amerikaner A. W. Bentlep fügte seinen Aufnahmen der Schneekristalle meteo­rologische Daten inbezug auf Temperatur und Barometer­stand, Wolkenart, Windrichtung und Schnelligkeit des Wolkenzuges bei. woraus sich deren Einfluß auf die For­mung der Kristalle erkennen läßt. Er har nach Mitteilungen, die Paulchinann-Hamburg in den Berichten der Sencken- bergischen Naturforschenden Gesellschaft macht, dabei nicht zwei vollständig gleiche Formen gesunden:Zchneekristalle sind", wie er sagt, , Wachstiimsergcbnisse, und im Reich des Gewachsenen gibt es mir scheinbar völlige Wiederholung".

Mindersbach» 3. Januar. Diebstahl. Am Silvester- Abend zwischen 8 und V9 Uhr wurde in den Hühnerstall des Landwirts I. K. eingebrocken. Der Dieb wurde während seiner Handlung entdeckt und floh, ehe er erkannt werden konnte. Zwei junge legreife Hühner sielen ihm zur Beute. Untersuchung ist eingeleilet.

Rohrdorf» 2. Jan Turnerabend. Kein Sport ist so lraditionsverbunden mit deutschem Weien wie das Turnen. Es ist herausgewachsen aus altgermanischem Zeitalter und hat Anspruch auf die älteste, selbiiforllebende, ungeschriebene Chronik. So nur sahen wir letzten Sommer die Turnerjagend bei uns gasten und weltkämpien und gestern zum Jahresbeginn die heimische Turnerschaft die Ergebnisse ihres Tuns uns zeigen. War es des Besuches wen? Gewiß! Diesen vollbesetzten Ochsen" hatten sie verdient. Zur Abwechslung traten die ^ahnsjünger auch mit 2 Theaterstücken auf. Das erste, ernste StückDas Strafgericht im Walde" wurde ausnahmslos sehr gut gegeben. Eine Serie Marmorgruppen dürfen nicht uner­wähnt bleiben, schon wegen der hierzu auf,»wendenden «Blühe und sonstigem Aufwand. Nimmermüd, sich ganz der Sache hingebend, boten die Turner alles auf, ihre gute Sache wir­kungsvoll vor der O.ffentlichkeil sehen zu last n. Sie taten gut so und machten gewiß für das Turnen und ihren Verein sine ihren Z veck sicher nicht verfehlende Propaganda.

Altensteig, 1 . Jan. Auszeichnung. In Anerkennung zehnjähriger, m eimr Familie treu geleisteter Dienste ist an «Maria Flogaus in Attensteig vom «Bezirkswohltätigkeitverein «Nagold ein Ehrenzeichen nebst Ehrenurkunde verliehen worden.

Obertalheim. 2. Jan. Durch Schießen in der Neujahrsnacht wurde hier ein Mann am Obrrarm nicht uneihr blich vei letzt, sodaß er ins Bezirkskrankenhaus Horb eingeliefert werden mußte.

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Neuenbürg, 2. Jan. T ö d l i ch e r U n s a ! I. Im Gas­werk der mittleren Serif, stabrik lag Senstnschmied Wilhelm Keck der Bedienung der Gasanlage ob. Abends gewahrten Mitarbeiter eine Flninnu» als sie in das Gebäude ein- drangen, fanden sie, daß aus dem großen Rohr, das aus noch unaufgeklärte Weise undicht geworden war, eine Flammme züngelte, während Keck tot und stark verkohlt daneben lag. Der Verunglückte hinterläßt eine Witwe mit fünf zum Teil noch unversorgten Kindern.

Aus aller Welt

,50 Jahre ReichLjustizuijnistcrium. Am l. Januar 1027 fev«rt Las «Reichsjustizministerium sei» fünfzigjähriges Be­stehen. Als Reichsjustizcnnt wurde es durch das Haushatr- gesetz vom 23. Dezember 1876 mir dem 1. Januar 1877 errichtet. Durch das Gesetz über die vorläufige Reichsgewalr vom 10. Februar 1919 wurde es in ein Reichsministerium umgewandelt. Zum Geschäftsbereich des Reichsjustizmini- srcritims gehören das Reicksgericht und die Reichsanwalr- schaft, seit dem «Jahr 1917 auch das Reichspatentamt.

Einbruch in die Berliner Stadtsynode. In der «Nacht zum 30. Dezember ist in die Kasscnränine der Berliner Stadtsynade ein Einbruch verübt-»lvorden. Die Einbrecher haben mit großer Sachkenntnis zwei Geldschränke auf- gebrochen, darin jedoch nur 354 «Mark vorgesnndcn.

Englische Weihnachten. Das Weihnachlsfest dauerte »> England in diesem Jahr von Freitag mittag dis Dienstag morgen, viele Tausend haben auch nach einige Tage an- gehängt, indem sie an die See oder aufs europäische Fest­land reisten, um Luft und Sonnenschein oder einen Wint-'r zu genieße», was das englische Klima den Städkcbewohnern unerbittlich versagt. Mit größtem Eifer gab sich England der Aufgabe hin, den Tiefstand der «Natur zur Jahresme- de durch ein Höchstmaß von Lebensfreude wettzumachen. Die Wohnräume wurden reichlich mit Tannengrün, Mistclzwei- gen, Stechpalmen, Flitterwerk n «Buntpapier geschmückt, manchmal wurde auch nach demschec «Art ein lichtcrglänzen- der Tannenbaum ins Zimmer gesetzt. Selbst bei beschei­denen Mitteln leistete man sich Tafelfreuden, die jeder «Mahl­zeit den Charakter eines Gelages geben, wobei man durch eifriges Abschießen und Knallbonbons und närrische Kopf­bedeckungen nicht versäumte, der Fröhlichkeit Fastnachts­stimmung zu geben. Der «Austausch von Geschenken war unglaublich groß. Den Höhepunkt erreichte das Fest am dritten Tag, wo es sich zum reinstenVolksfest" auswuchs. Die Gaststätten, Kinos, Theoker, Zirkus waren gedrängt voll. Viele gingen auch zur Kirche. Aber von dem Zauber der Weihnacht, in der wir Deutsche neues Leben, neue Liebe, neue Hoffnung empfinden, haben wohl nur sehr wenige Engländer einen Hauch verspürt. Denn die Eng­länder sind eine sehr tüchtige, aber auch gewaltig nüchterne Rasse.

Vom Eierlegen. In der 24 Seilen starken Londoner Times" blüht manches «Veilchen abseits vom «Wege. So lächelt aus Seite 20 plötzlich sorgende Rackricht: Wettbewerb von 15 000 «Vögeln in Großbritannien. «Man liest und ent­deckt, daß der bemerkenswerte Beweis iiir die Entwicklung der Geflügelzucht in der Tatsache liegt, daß mehr als 15 000 Hühner und Eule» zurzeit an verschiedenen Eierlegekonkur- renzen teHncinnen. «Als vor 29 Jahren solche «Wettbewerbe zum erstenmal veranslaltei wurden, »ahmen nur 28 Hühner daran teil. Heute rüsten sich in der Grafschaft Sufjolk allein 3197 Hübner zur bevorstehenden «Probe. Die Landwirt­schaftliche Hochschule Harper Adams verzeichnet «Meldungen von 1746 Hübnern und 161 Enten. In Lancasbire kon­kurrieren 1320 Hühner und in Borkst»re 039. Es folgen andre Grafschaften mit geringere» Ziffern, aber das Ge­samtergebnis ist imposant. 15 000 «Vögel! Die starke Bs- ,Zeitigung gibt, wie der Bericht sagt, zu großer «Befriedigung Anlaß. Doch mischt sich ein Tropfen Wermut in den Becher der Freude. Die Beteiligung der Enten läßt zu wünschen übrig. Das Blatt schreibt wörtlich:Vor einigen Jahren verursachten die Enten geradezu Aufsehen, indem sie «m Eierleaen Rekorde aufstellten, die nie erreicht worden waren.

«Neuere Versuche waren jedoch weniger befriedigend; zurzeit finden überhaupt nur etwa sechs Konkurrenzen statt, und die Beteiligung beträgt nicht einmal 4 v. H. der möglichen «Bewerber." Dies ist natürlich ein schwerer Vorwurf für die Enten, den der Vorstand der Breitschnabel-Genossenschaft e. B. (Eierverkrieb) hoffentlich sofort zum Anlaß einer besonderen Konferenz nehmen wird. Um die Gefühle der Enten nickt zu sehr zu verletzen, fügt der «Bericht allerdings begütigend hinzu, daß bekannterweise Enten überaus ner­vös seien und durch Veränderung ihrer Umgebung und «Lebensgewohnheiten stärker beeindruckt würden als Hüh­ner. Es ist zu hoffen, daß man dieser Tatsache gebührend Rechnung tragen wird.

hundert Lire sür einenSimplicissimus". Ein grelles Schlaglicht auf die Lage und die Stimmung in Italien wie mich auf das Bedürfnis des italienischen Volkes, endlich wieder einmal die Wahrheit vernehmen zu können, wirft nach demBuchhändler-Börsenblatt" der Umstand, daß nicht nur die ausländischen Zeitungen, die den Faschismus kriti­sieren, insgeheim in Jialicn umlaufen, sondern auch, daß man die ungewöhnlichsten «Preise für sie bezahlt, um ihrer hafthaft 'zu werden. Für jede «Ausgabe des «PariserQuv- tidien" oder desOeuvre" zciblt mau gewöhnlich 10 Lire. Exemplare derSimplicissimus"-Nummer 35, die unter dem TitelEvviva l'Jtalia" ausschließlich dem Faschismus ge­widmet war. wurden mit 100 Lire» bezahl:.

Ein Acrjoncuzug in Spanien eingeschneik. «Auf der Strecke MadridAlbacetc ist ein Personenzug in 1 K> «Meter hohem Schnee stecken geblieben. Die abgesandtcn Hilfszüge mußten umkehrcn, da es unmöglich war, die Strecke frei­zumachen. Die «Regierung hat durch ein Flugzeuggeschwoder über der Unfallstelle Lebens- und Stärkungsmittel abwerse« lassen. Der Schiieefall ist immer noch sehr stark.

Nach Illstündiger Arbeit ist es gelungen, den ein­geschneiten Zug und die beide» Hilfszüge zu befreien.

Opfer des Autoverkehrs in Neuyork. In «Neuyork kamen in: Jahr 1926 nicht weniger a's 988 «M-nschen uins Leben. A» zweiter Stelle unter den amerikanischen Städten steht Ehikago mit 622 Toten.

Letzte Rachrichte«

Pole» gegen Korridorverstündiguug Berlin, 3. Jan. Wie die Morgenblätter aus War­schau melden, wurde eine neue Erhöhung des polnischen «Militärbudgets von 1927 in einer Besprechung des Finanz­ministers mit dem Berichterstatter des Sejmfinanzausschuffes beschlossen. Der Vertreter des Sejmausschufses hat jetzt der Regierung vorgeschlagen, das Budget für 1927 um l42 M llionen zu erhöhen und davon noch 80 Millionen neben dem im Gesetzentwurf der Regierung für das Heer­wesen vorgesehenen 622 Millionen für Rüstungszwecke zu verwenden. Begründet wird der neue Vorschlag mit der Notwendigkeit größerer Militärinvestigationen angesichts der Tatsache, daß Deutschland für die Reichswehr mehr aus­gebe als Polen für seine Armee. Dieses Argument wird zweifellos den Sejm auch veranlassen, der Erhöhung der Rüstungsausgaben auf über 700 Millionen zuzustimmen.

Mussolini über den korporativen Staat Rom, 3. Jan. Bei der Neujahrsgratulalion der fa­schistischen Partei erklärte Mussolini, das neue Jahr werde besonders interessant sein, da der im vergangenen Jahr ge­schaffene korporative Staat seine Funktion übernehmen werde. Er zweifle nicht, daß der Uebergang glücklich durchgeführt werden könne. In römischen Kreisen deutet man diese Er­klärung als individuelle Ankündigung von nach korporativen Gesichtspunkten vorzunehmenden Wahlen, zunächst zum Se- nat, dann zur Kammer.

Neue amerikanische Ftottenverstiirknng sür Nicaragua?

New Park, 3 Jan Wie verlantet, find 2 weitere Zerstörer der U.S.A -Flotte nach Nicaragua entsandt wor­den. Präsident Coolidge erklärte den Pressevertretern: die Einmütigkeit des Willens sei nötig. Die südamerika­nische Politik der N.S.A. bleibe unverändert.

Diaz abermals geschlagen Berlin, 3. Jan. Wie die Morgenblälter aus Newyork melden haben die Truppen des Präsidenten Diaz von Nicaragua bei Telica eine neue schwere Niederlage erlitten und fliehen in das Innere des Landes. Die liberalen Truppen beherrschen die Eisenbahnlinie an der pacifischen Küste, die vom Hafen Corintho über Leon nach der Haupt­stadt Managua führt, wodurch die konservativen Truppen von der Lebensmittelzufuhr mbgeschnitten werden können.

Schwere« Lawinennuglück in Arlberg

Innsbruck, 3. Jan. Aus Arlberg wird ein schweres Lawinenunglück gemeldet, bei dem 11 Personen verschüttet wurden. Bisher konnten 3 Personen lebend geborgen wer­den. 2 Personen fing tot ausgegraben worden. Die übri­gen Verschütteten liegen noch unter den Schneemassen. Unter den Verunglückten befindet sich der bekannte Skiläufer und Bergführer Strolz. Die meisten der übrigen Teilnehmer der betreffenden Skiexpedition find Engländer. Aus au deren umliegenden Orten find Rettungsmannschaften einge­troffen, die die Bergungsarbeiten leisten.

Spiel >md Sport.

Sportverein Mönchberg l Sportverein o. 1911 I 1:14(1:2)

Die erste Elf des S.V.N., weilte gestern in Mönchberg und brachte einen hohen Sieg mit heim. Mönchberg konnte zwar in der 5. Minute bereits in Führung gehen und legte sich mächtig ins Zeug. Nagold fand sich auf dem kleinen, mit Schnee bedeckten Platz sehr schlecht. Der Ausgleich kam zwar hier schon in der 12. Minute, aber der Führungstreffer wurde erst kürz vor Halbzeit erzielt. Halbzeitstand 2:1 für Nagold.

Die zweite Hälfte wurde von Nagold ganz beherrscht. Durchschnittlich alle 4 Minuten wurde ein Tor erzielt. In dm Torsegen teilte sich der ganze Sturm. Der Schlußpfiff des Schiedsrichters sah Nagold als überlegenen 14:1 Sieger.

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Die heutige Nummer umfaßt S Sette»