FREITAG, 21. DEZEMBER 1931

AUS STADT UND KREIS CALW

NUMMER 199

Wo- (kennts?

In diesen Tagen ereignete sich in einem schwäbischen Dörflein eine ergötzliche Ge­schichte. Ein Handwerksmeister und seine Gehilfen nahmen in dem Raum, in dem sie werkten, plötzlich einen intensiven Brand­geruch wahr. Sie schnupperten mißtrauisch, fanden aber den Brandherd nicht. Der Mei­ster bekam es mit der Sorge um seine eigene Werkstatt und stürzte nach Hause, um auf alle Fälle nachzusehen, ob dort alles in Ord­nung sei. Seltsam genug erschien ihm dabei, daß der Brandgeruch nicht abnahm, ganz Im Gegenteil. Es wurde ihm ordentlich heiß da­bei, was nicht allein vom Laufen kam. Nun, zu Hause war alles in Ordnung, und er kehrte zur Arbeitsstätte zurück.

Als es an seiner Hüfte direkt unheimlich heiß wurde, musterte sich der Meister selbst und stellte fest, daß er selbst der flüchtende Brandherd war: er hatte seine Tabakspfeife in die Tasche gesteckt, obwohl sie offenbar noch nicht ganz erloschen war, und da sich ln der Tasche auch etwas Putzwolle und etliche Gummistückchen befanden, glostete dort ein stilles Feuerchen, das durch den frischen Luftzug beim Dauerlauf nach Hause erst recht munter wurde.

Zwei in der Nähe tätige Mädchen rissen nun kurz entschlossen den Minimax von der Wand und richteten den rettenden Strahl in voller Stärke auf den bedrohten Meister, der noch einmal mit dem Schrecken davon kam. Die bereits alarmierte Werksfeuerwehr brauchte nicht mehr in Aktion treten.

Der Meister freilich schnitt zu dem fröh­lichen Gelächter der Kameraden ein saures Gesiebt. Es war ihm weniger um die nassen Hosen, die schnell zu trocknen waren. Was aber würde die gestrenge Gattin sagen? Kurz entschlossen griff er zur Schere und schnitt die Brandstelle sauber heraus, vergaß auch nicht, die Ränder fransig zu reißen und meinte pfiffig:Jetzt sag i halt, i häb mein Kittel an sonem Dondersnagel uffrisset

Ob die Frau Gemahlin wirklich auf den Leim kroch oder was sich sonst in der häus­lichen Sphäre abspielte, davon weiß der Chronist allerdings nichts zu berichten.

Neue Jungmeister

Folgende Jungmeister aus dem Kreis Calw haben im letzten Vierteljahr vor der Handwerkskammer Reutlingen die Meister­prüfung abgelegt:

Im Bäcker-Handwerk: Erich Frick, Nagold; Willi Gänßle, Egenhausen; Walter Gauger, Nagold.

Im Damenschneider-Handwerk: Charlotte Rittmann, Calmbach.

Im Flaschner-Handw erk : Wilhelm Fischer, Neubulach.

Im Kraftfahrzeug-Elektriker- Handwerk:' Alfred Kehle, Nagold.

Im Kraftfahrzeug-Mechaniker- Handwerk: Hugo Petersik, Calmbach.

Im Kupferschmied - Handwerk: Richard Günther, Nagold.

Im Mechaniker- Handwerk: Karl Hahn, Calw; Bernhard Ittner, Ebershardt; Ri­chard Luginsland, Nagold; Oskar Luz, Kent- heim; Walter Rentschler, Calw.

Im Schreiner-Handwerk: Ernst Kalmbach, Arnbach.

Im Schuhmacher-Handwerk: Hans Großmann, Hofstett; Walter Walz, Walddorf.

85 Jahre

Bad Teinach. Am heutigen Tage be­geht Zimmermeister Heinrich Dittus in kör­perlicher und geistiger Frische seinen 85. Ge­burtstag. Auf seinem Fachgebiet ein wirk­licher Meister, hat er sich Jahrzehnte hin­durch in der engeren und weiteren Umgebung ein hohes Maß an Wertschätzung erworben.

158000 Doppelzentner Getreide wurden geerntet

Die diesjährige Ernte im Kreis um 1,6 dz je ha mehr als 1950

Wie ganz Württemberg-Hohenzollem hat auch der Kreis Calw in diesem Jahr eine nöch bessere Getreideernte einbringen kön­nen als schon im Vorjahr. Nach dem Ender­gebnis der im ganzen Bundesgebiet durch­geführten besonderen Ernteermittlung sind in unserem Kreis gegenüber 1950 (in Klammern) auf einer Erntefläche von 7313 (7408) Hektar, also wie in allen Kreisen Württemberg-Ho- henzollerns mit Ausnahme des Kreises He- chingen etwas weniger als im Vorjahr, ins­gesamt 157 709 (148 520) dz Getreide geerntet worden, trotz der kleineren Fläche also über 6 Prozent mehr als 1950. Der durchschnitt­liche Hektar ertrag war daher mit 21,6 (20) dz wesentlich höher, wenn er auch den Landes­durchschnitt mit 22,8 (21,6) dz wiederum nicht erreichte. Am Gesamtertrag waren 4016 (4131) ha Brotgetreide mit 88 818 (88 210) dz oder 22,1

(21.4) dz je ha und 8297 (3277) ha Futter­getreide, sogar etwas mehr als im Vorjahr, mit 68 891 (60 310) dz oder 20,9 (18,4) dz je ha beteiligt Die Ertragssteigerung war demnach beim Futtergetreide erheblich größer als beim Brotgetreide, der Unterschied nur noch be­scheiden.

Was die Hektarerträge im einzelnen betrifft, so beliefen sie sich ln dz bei Winter­roggen auf 21,6 (21,7), Sommerroggen 19,7

(20.4) , Winterweizen 22,3 (21,5), Spelz (Dinkel) 18,2 (14,6), Sommerweizen 21,4 (20), Winter­

menggetreide 24,1 (20), Wintergerste 20,3 (20,2), Sommergerste 20,6 (20,6), Hafer 20,8 (17,1) so­wie Sommermenggetreide 22,9 (18,8). Während 1950 bei uns Winterroggen am besten abge­schnitten hatte, steht diesmal Wintermeng­getreide weitaus an erster Stelle. Bei beiden Menggetreidearten war die Erhöhung des Hektarertrags gegenüber dem Vorjahr am größten. In Winter- und vor allem Sommer­roggen war dagegen das Ergebnis sogar nie­driger als 1950, in Sommergerste gleich hoch.

Zum Schluß seien noch die sehr unter­schiedlichen Ernteflächen angegeben, die in ha betrugen bei Winterroggen 1112 (1178), Sommerroggen 49 (32), Winterweizen 2538 (2538), Spelz (Dinikel) 29 (43), Sommer­weizen 96 (91), Wintermenggetreide 192 (249), Wintergerste 61 (69), Sommergerste 1081 (1038), Hafer 1853 (1918) sowie Sommermenggetreide 302 (252) ha Sie waren also bei Winter­weizen zufällig unverändert, bei aller Som­merfrucht mit Ausnahme von Hafer größer, sonst mehr oder weniger kleiner Eds im Vor­jahr.

Während wir den Schlußstrich unter die diesjährige Getreideernte ziehen, ist die Win­terfrucht bereits wieder dem Boden anver­traut. Hoffen wir, daß wir auch im kommen­den Jahr wieder über eine für uns so drin­gend nötige gute Ernte berichten können!

Aus dem Galwer Geriditssaal

Kleine Sünder vor dem Strafrichter

Mit fremden Schuhen auf Urlaub

Nur noch einen Tag zur Arbeitsstelle und der wohlverdiente Urlaub war für Ursula fällig. Im Umkleideraum sah sie ein paar gute Sommerhalbschuhe stehen, die einer Arbeits­kollegin gehörten und die 3le für die Urlaubs­reise brauchen konnte. Bei der Anprobe stellte Ursula fest, daß sie prima paßten, und schon kamen sie zum Reisegepäck. Als sie vom Urlaub zurückkam und zu der Sache vernom­men wurde, bestritt sie zunächst den Dieb­stahl. Schließlich konnte sie nicht mehr an­ders und gab schweren Herzens die Schuhe zurück. Für die Aneignung fremder Sachen hatte Ursula anscheinend eine besondere Vor­liebe, denn schon einige Male stand sie wegen solcher Straftaten vor dem Richter. 3 Wo­chen Gefängnis werden sie hoffentlich von diesem Uebel heilen.

Radfahren ermüdet weniger

Müde von der Wanderschaft von Ost nach West und Nord nach Süd erreichte Harry Martinsmoos und 3prach bei einem Bauern um Arbeit vor. Eine Arbeitskraft konnte der Bauer schon gebrauchen, und als Harry noch beim Futterschneiden mithalf, waren ihm Essen und Unterkunft gesichert. Am nächsten Tage hatte er aber schon wieder genug von der Arbeit und zog weiter. Bei dem Bauern sah er ein Fahrrad in der Scheune stehen, das ihm für seine beabsichtigte Wanderung nach Norddeutschland von Nutzen sein konnte. Er machte also wieder kehrt und holte sich am Abend das Rad. Nun ging es in flottem Tempo nach Norden und von den müden Füßen spürte er nichts mehr. Im Laufe der angestellten Fahndung wurde Harry in Bad Salzgitter festgenommen und dem hiesigen Gericht vorgeführt. Mit 8 Wochen Gefängnis und noch 16 Tagen Haft für Land­streicherei wurde ihm Gelegenheit gegeben, sich etwas auszuruhen.

Moforradunfall durch Aktentasche

Ein Motorradfahrer befuhr die Stuttgarter Straße in Richtung Stammheim, als sich, kurz

bevor er in die Kurve im Heu einbog, sich seine Aktenmappe, die er vor sich auf dem Benzin­tank liegen hatte, selbständig machen wollte. Bis er sie wieder festgeklemmt hatte und sich wieder der Fahrbahn widmen konnte, war es bereits zu spät, um den Zusammen­stoß mit einer ihm entgegenkommenden Rad­fahrerin zu vermeiden, die sehr rasch bergab­fahrend, unsicher geworden war. Die Rad­fahrerin zog sich einen Schulterriß zu und war 14 Tage arbeitsunfähig. Der Motorrad­fahrer kam mit leichten Verletzungen davon. Die Radfahrerin erhielt eine Geldstrafe von 10 DM und der Motorradfahrer eine Geld­strafe von 25 DM zugesprochen. Dieser Unfall ging noch einmal glücklich ab, müßte aber allen Motorradfahrern eine Warnung sein, keine Gegenstände unbefestigt vor sich auf dem Benzintank mitzuführen.

Freisprfldte bei Verkehrsunfällen

Einen Kraftfahrer, der auf der Straße von Simmozheim nach Weilderstadt ein Kuhfuhr­werk anfuhr, wobei die Kuh verletzt wurde, sprach das Amtsgericht Calw frei, da ihm eine Uebertretung der Straßenverkehrsord­nung nicht nachgewiesen werden konnte.

Ein Viehhändler fuhr mit seinem Pkw mit Anhänger, auf dem ein 45 Zentner schweres Schwein verladen war, von Hirsau ln Rich­tung Bad Liebenzell. Vor der Kurve am Orts­ausgang von Hirsau überholte er noch zwei Radfahrer und bog dann wieder auf die rechte Straßenseite ein. Im gleichen Augenblick fuhr ein Motorradfahrer mit einem Sozius­fahrer in erhöhter Geschwindigkeit in die leichte Kurve. Er geriet über die Straße und wollte in die Wiese hineinfahren, als er merkte, daß er an dem Pkw nicht mehr vorbeikommen konnte, stieß aber mit diesem zusammen und beide verunglückten schwer. Durch das starke Bremsen und das Nach­schieben des beladenen Anhängers drehte Bich der Pkw völlig. Dem Pkw-Fahrer konnte an dem Unfall keine Schuld nachgewiesen werden, so daß ein Freispruch erfolgte.

Fremdenverkehrsgewerbe im Nordschwarzwald holt auf

Freudenstadt zum Sijj des üebietsaussdiusses Sdiwarzwald im Landesverkehrsverband bestimmt

Nagold. Die Mitglieder des Gebietsaus­schusses Schwarzwald im Landesverkehrsver­band Wüittemberg waren sich darüber im klaren, daß durch den raschen Wiederaufbau des weltbekannten Kurortes Freudenstadt im nördlichen Schwarzwald eine neue, verhei­ßungsvolle Situation für den Fremdenver­kehr und das Beherbergungswesen eingetre­ten ist, als sie am 18. Dezember Bürgermeister Saarn zu ihrem Vorsitzenden wählten und gleichzeitig Freudenstadt zum Sitz der Ge­schäftsführung erklärten. Sein Vorschlag, Bürgermeister Saarn an die Spitze des Ge­bietsausschusses Schwarzwald zu stellen sei notwendig, erklärte der 2. Vorsitzende des Landesverkehrsverbandes, Bgm. Klepser, Bad Liebenzell, da für die vier im Bereich des Gebietsausschusses liegenden Kreise Calw, Treudenstadt, Rottweil und Horb Freuden­stadt immer der Zentralpunkt des Fremden­verkehrs gewesen sei. Auch durch seine Lage auf der Höhe, über welche die Grenze der Länder Baden und Württemberg verläuft, habe es die geschichtliche Aufgabe, den Aus­gleich in all den Streitpunkten zu schaffen, die weder der Fremde noch der Einheimische als naturgegeben anerkenne.

Bürgermeister Saarn dankte dem Ausschuß für das ihm entgegengebrachte Vertrauen hnd erklärte, daß auf dem Gebiet des Frem­denverkehrs gegenüber den Vorkriegsjahren rieh ein großer Nachholbedarf bestünde, der eine ungeheure Arbeit von allen Beteiligten ordere. Diese Forderung des neuen Vorsit­zenden an die Mitglieder des Verbandes kmrde eindeutig unterstrichen durch das Zahlenmaterial, das Verbandsdirektor Mühi- häuser (Stuttgart) in seinem Rückblick auf die Jahre 1937/1951 gab. Im Jahre 1937 wur­den im nördlichen Schwarzwald 238 111 Frem­denmeldungen mit 1 829 818 Uebemachtungen gemeldet, davon 20 897 Meldungen mit 127 725

Uebemachtungen für Ausländer. Im Jahre 1951 wurden bereits wieder 185 731 Fremden­meldungen mit 1 429 028 Uebemachtungen ab­gegeben. In diese Zahlen sind 10 605 Auslän­der als Dauergäste mit 34 590 Uebernachtun- gen einbegriffen. Dazu kamen im Winter­halbjahr 1951/52 78 428 Meldungen mit 430 598 Uebemachtungen, davon 1884 Ausländer mit 5243 Uebemachtungen. So erfreulich diese Zahlen auch sind, so enthalten doch auch gerade sie die Aufgabe, die zu erreichen ist. Allein beim Ausländerverkehr sind 35 % ge­genüber den Vorkriegsbesuchen aufzuholen. Immerhin ist es für unser Gebiet erfreulich, festzustellen, daß es zu 20% an den Gäste­zahlen und zu 45% an den Uebernachtungs- zahlen im Fremdenverkehr im Bereich des Verbandes beteiligt ist.

Direktor Mühlhäuser unterstrich auf der Tagung in allen seinen Referaten die Bedeu­tung der Werbung für den Kuraufenthalt, der angeboten werden müsse wie eine Ware, da sonst die anderen Reise- und Erholungs­gebiete dem Schwarzwald den Rang ablau­fen würden. In diesem Zusammenhang ver­wies er auf die Geldmittel, die andere Länder des Bundes für die Werbung ihrer Kurorte zur Verfügung stellten. Die Zentrale des Lan­desverkehrsverbandes sei bestrebt, mit allen Mitteln der neuzeitlichen Werbung den Ruf des Schwarzwaldes in alle Gegenden der Heimat und darüber hinaus in das Ausland zu tragen. Dazu brauche der Verband die Unterstützung aller Mitglieder. Nicht die Bei­träge allein seien entsehe'dend. sondern die intensive Mitarbeit auf allen Gebieten der Fremdenwerbung. Auch dürfe d'e Freiheit der Preisgestaltung im Hotel- und Gaststätten­gewerbe nicht mißbraucht werden, wenn das Württembereer Land seinen Ruf in der Welt behalten wolle. Aus den Reihen der Ver­sammlungsteilnehmer kamen vielerlei Vor­

schläge für die praktische Gestaltung der Werbung Die enge Zusaunmenarbeit mit den Tageszeitungen wurde besonders betont.

Einen interessanten Einblick ln die Fahr­plan- und Verkehrsfragen gab Hotelier E. Luz (Freudenstadt), der in unermüdlicher Kleinarbeit den beiden Eisenbahndirektionen Stuttgart und Karlsruhe die Bedeutung des nördlichen Schwarzwaldes klarzumachen ver­sucht Der große Nord-Südverkehr fließt an beiden Seiten unseres Gebietes vorbei. Die Insel im großen Verkehrsstrom muß auf Grund ihrer Bedeutung Anschluß an die gro­ßen Eisenbahnlinien erhalten, vor allem an die internationalen Linien, die von den nor­dischen Ländern Holland, England und Skan­dinavien in die Schweiz und nach Italien füh­ren In Karlsruhe, Mühlacker oder Stuttgart müssen Umschlagsplätze des Fremdenver­kehrs für das Murg-, Enz- und Nagoldtal sowie für den Hochschwarzwald geschaffen werden. Als zweite Forderung des Fremden­verkehrs stellte der Referent eine Moderni­sierung des Wagenparks der Eisenbahn her­aus. Leichtmetallwagen und Schienenstraßen­omnibusse sind eine unumgängliche Notwen­digkeit für unser Gebiet.

Die Herausgabe eines Beherbergungsver­zeichnisses für Gesamtwürttemberg wurde angekündigt und dabei lebhaft bedauert, daß keine Einigung mit den Verbänden im Süd­schwarzwald und am Bodensee zu erreichen war, da zwei Beherbergungsverzeichnisse die Arbeit der Reisebüros erschweren. Es wurde betont, daß der Fremde im In- und Ausland keinen Unterschied kenne zwischen Nord- und Siidsrhwarzwald oder Horhsehwarzwald. Der Weltbegriff ..Sriiwarzwald dürfe durch Fipenbrötele'en nicht geschädigt werden Der Schwarzwald in seiner Gesamtheit soll auch in Zukunft seine Anziehungskraft auf alle Erholungsuchenden ausüben.

Im Spiegel von Calw

Nur Bereitschaftsdienst bei den Behörden

Am Montag, den 24. Dezember, und am Montag, den 31. Dezember, fällt der Dienst bei allen Staatsbehörden aus. An diesen Ta­gen bleiben die Dienststellen des Landrats- amts und der Kreisverbandsverwaltung ge­schlossen. Mit Rücksicht auf die Kohlen­knappheit wird in der Zeit vom 27. bis 29. De­zember bei den Dienststellen des Landrats­amts und der Kreisverbandsverwaltung nur ein verstärkter Bereitschaftsdienst eingerich­tet. An diesen Tagen werden nur solche Dienstgeschäfte vorgenommen, die keinen Aufschub gestatten. Anträge und Gesuche betr Tanzerlaubnis, Polizeistundenverlängerung. Genehmigung von Ausspielungen usw. sowie sonstige Angelegenheiten, die bis 3L Dezem­ber erledigt sein müssen, sind unverzüglich über die Bürgermeisterämter vorzulegen. Ge­suche, die nicht rechtzeitig eingehen, bleiben unberücksichtigt. Am 2. Januar wird der Dienstbetrieb bei allen Dienststellen wieder voll auf genommen.

Zugverkehr an Weihnachten und Neujahr

Der Bahnhof Calw teilt mit: Die Personen­züge verkehren: an den Montagen 24. und 31. Dezember 1951 wie an Samstagen, am 25. und 26. Dezember und am 1. Januar 1952 wie an Sonn- und Feiertagen. Zusätzlich werden gefahren: am 22. Dezember P 8134 Calw ab 21.45, Nagold an 22.14, und P 2191 Calw ab 18.50, Weilderstadt an 17.26, und P 2152 Weil­derstadt ab 18.37, Calw an 19.09. Es fallen aus: am 27 und 28. Dezember P 3103 Calw ab 17.04, Pforzheim an 17.53, und P 3120 Pforz­heim ab 18.30, Calw an 19.23.

Weihnachtsfeiern

Wie alljährlich hält am 1. Weihnachtsfeier­tag der Calwer Eisenbahnsingchor seine Weih­nachtsfeier imSaalbau Weiß ab. Ein gut gewähltes Programm wird den Abend ver­schönern. Der Beginn der Feier ist auf 19.30 Uhr angesetzt.

Die Weihnachtsfeier des Sportvereins Calw findet am Sonntag, 80. Dezember, imSaal­bau Weiß, nicht wie irrtümlich-angegeben, im Vereinslokal statt.

Gutes Ergebnis der Tombola

Die während der Calwer Weihnachtsmesso veranstaltete Tombola schloß bei einem Er­gebnis von mehreren hundert Mark sehr be­friedigend ab. Durch diese Mittel ist der VdK. in die Lage versetzt, bei seiner Weihnachts­feier am kommenden Sonntag in der Calwer Stadthalle eine Weihnachtsbescherung für Kriegerwaisen und -witwen sowie für Schwer­kriegsbeschädigte durchzuführen, die allen Bedachten Freude machen wird.

Weihnachtsmusik der Stadtkapelle

Auch in diesem Jahr wird die Stadtkapelle wieder am Heiligen Abend gegen 17 Uhr auf dem Marktplatz etwa eine halbe Stunde lang eine Reihe der schönsten Weihnachtslieder spielen. Vorher ist vom Kirchturm aus da» traditionelle Turmblasen.

Mit Kerzen zur Christvesper

Das Evangelische Stadtpfarramt bittet die Besucher der Christvesper am Heiligen Abend um 22.30 Uhr, Kerzen mitzubringen.

Priseurgesch&fte am Goldenen Sonntag geöffnet

Wie der Kreisinnungsverband Calw mit­teilt, haben die Frieseurbetriebe die Geneh­migung erhalten, wie das Handelsgewerbe am Sonntag, 23. Dezember, ihre Geschäfte in der Zeit von 13 bis 17 Uhr offen zu halten.

Verkehrsschranken amAdlereck

Nachdem bereits vor einiger Zeit die Fahr­bahnen am .Adlereck eine Nagelung erhalten haben, ist man gegenwärtig dabei, vor dem HotelAdler und auf der gegenüberliegenden Seite der Bahnhofstraße Verkehrsschranken anzubringen. Man will damit für den Fuß­gängerverkehr wenige Uebergangsfurtea schaffen, die die Gefährdung der Passanten an dieser unübersichtlichen Stelle verringern sollen. Eine gleiche Abschrankung ist vor dem Waaghäusle vorgesehen, doch wird sie dort' erst angebracht, wenn die Brückenwaage aus­gebaut und der Gehweg entsprechend her­gerichtet worden ist.

Facharbeiterprüfung bestanden

Vor der Industrie- und Handelskammer Pforzheim hat Eberhard Kern von Calw die Facharbeiterprüfung als Werkzeugmacher mit Erfolg abgelegt.

Das Programm des Volkstheaters

Im Volkstheater Calw läuft bis einschließ­lich Sonntag der LustspielfilmKönig für eine Nacht. Als Hauptdarsteller wirken in diesem heiteren Film u. a. Adolf Wohibrück und Willi Fritsch mit. Ort der Filmhandlung ist eine frühere deutsche Residenz, die den Rahmen zu einer unterhaltsamen Komödie der Irrungen und Liebeswirrungen abgibt. Der 24 Dezember ist spielfrei.

Arbeitsvermittlung Ins Ausland

Das Bundesarbeitsamt weist darauf hin, daß deutsche Arbeitskräfte nur mit Genehmigung der Landesarbeitsämter in das Ausland ver­mittelt werden dürfen. Auch Anwerbungen und Verpflichtungen ins Ausland seien geneh­migungspflichtig. Wer das nicht berücksichtigt, macht sich strafbar. Die Genehmigungspflicht sei im Interesse der deutschen Arbeitnehmer notwendig, da die Zuverlässigkeit ausländi­scher Firmen häufig nicht ausreichend über­prüft werde.