NUMMER 177

AUS DEM HEIMATGEBIET

MONTAG, 12. NOVEMBER 1951

Aus amtlichen Bekanntmachungen

Am 22. November Kreistagssitzung in Wildbad

Der am 5. Dezember 1948 gewählte Kreistag tritt am Donnerstag, 22. November, um 9.30 Uhr im Kursaal in Wildbad zu seiner voraus­sichtlich letzten Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Haushaltsplan und Haushaltssat­zung des Kreisverbands für das Rechnungs­jahr 1951. 2. Straßenbauten. 3. Dienstanwei­sung für die Kreisbaumeister. 4. Richtlinien a) zur Anschaffung privateigener Personen­kraftwagen durch Verwaltungsaktuare mit Hilfe von Beschaffungsdarlehen; b) über die Entschädigung für die Benutzung dieser Kraft­wagen zu Dienstreisen. 5. Schaffung einer An- gestellten-Planstelle der Verg.-Gr. VII TO. A für eine dritte Kreisfürsorgerin. 6. Beitritt des Kreisverbands Calw zu dem neu zu bil­denden ZweckverbandPrüfungsverband der Kreisverbände. 7. Mitteilung von Entschei­dungen, die der Kreisrat an Stelle des Kreis­tags nach Art. 29 Abs. 2 der Kreisordnung getroffen hat. 8. Bekanntgaben, Sonstiges und Aussprache.

Wichtig für Kriegsbeschädigte

Für die Kriegsbeschädigten des Kreises Calw finden die nächsten Sprechtage der Or­thopädischen Versorgungsstelle Reutlingen an folgenden Tagen statt:

In C a 1 w am Freitag, 16. November, von 14 bis 17 Uhr in den Räumen des Staatl. Gesund­heitsamtes Nebenstelle Calw Altburger Straße.

In W i 1 d b a d am Samstag, 17. November, von 9 bis 11 Uhr im Versorgungskrankenhaus Wildbad.

In N a g o 1 d am Freitag, 23. November, von 15 bis 17 Uhr im Gebäude Marktstraße 1 (früheres Arbeitsamt).

Die genannten Sprechtage der Orthopädi­schen Versorgungsstelle geben den Kriegsbe­schädigten Gelegenheit, Anträge auf Repara­turen und Neuverordnungen von Kunstglie­dern sowie orthopädischem Schuhwerk zu stellen. Der letzte Rentenbescheid des Versor­gungsamtes und der von der Orthopädischen Versorgungsstelle ausgestellte Ausweis ist mitzubringen.

Handelsregister-Neueintragung

Ins Handelsregister des Amtsgerichts Calw wurden neu eingetragen: Liebeisberger Woh­nungsbau Gesellschaft mit beschränkter Haf­tung, Sitz in Liebeisberg. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Erstellung von Miet- wohngrundstücken im Rahmen des derzeiti­gen sozialen Wohnungsbauprogramms sowie die Vornahme aller Maßnahmen, die dem Gesellschaftszweck dienlich und förderlich sind. Handwerksmäßige Arbeiten werden von der Gesellschaft nicht vorgenommen, sondern an selbständige Handwerksbetriebe vergeben. Stammkapital 21 000 DM. Geschäftsführer sind Paul Hagt, Kaufmann in Köln, und Ludwig Mevissen, Kaufmann in Liebeisberg. Gesell­schaft mit beschränkter Haftung mit G°sell- schaftsvertrag vom 5. Januar 1951 und mit Nachtrag vom 19. Oktober 1951.

F. Münch und Sohn, Spezialfabrik für MS- Leinen- und Papyrolin-Verarbeitung, Sitz in Neubulach. Geschäftsinhaber Friedrich Münch, Kaufmann in Konstanz. Der Sitz der Firma ist von Ludwigsburg nach Neubulach ver­legt.

Handelsregister-Veränderung

Harry ä Wengen, Talmühle Kreis Calw (Maschinenfabrik): Durch Verfügung des Französischen Hohen Kommissars ist die frühere Verfügung des Commandant en Chef Frangais, wonach die Firma für aufgelöst er­klärt wurde, aufgehoben worden. Die Vertre­tungsbefugnis des Liquidators und Zwangs­verwalters Erich Dachs ist beendet. Dadurch sind die seitherigen Beschränkungen des Alleininhabers Fritz ä Wengen, Fabrikanten in Calw, und des Prokuristen Erwin Bach­maier weggefallen.

Biicher wollen auf ihren alten Platz

Dank und Bitte des Instituts für Auslands­beziehungen

Das ehemalige Deutsche Auslands-Institut, jetzt Institut für Auslandsbeziehungen, Stutt­gart, Charlottenplatz 17, bittet uns um Auf­nahme folgender Mitteilung: Seit 40 000 Bü­cher des Instituts für Auslandsbeziehungen, die von der französischen Besatzungsmacht in Mainz verwahrt worden waren, von dort zu­rückgegeben wurden, erreichen uns täglich Briefe des Inhalts, daß die Bevölkerung der verschiedenen Verlagerungsorte unserer Bi­bliothek noch im Besitz von Büchern ist, die den Stempel des ehemaligen Deutschen Aus­lands-Instituts tragen. Viele haben uns in­zwischen die Bücher zugesandt. Wir danken allen dafür auf diesem Wege; denn sie haben dazu beigetragen, unsere Bücher zu erhalten und vor unbefugtem Zugriff zu retten.

Wir bitten alle, die noch im Besitze von Büchern des früheren Deutschen Auslands- Institutes sind, uns diese umgehend auf un­sere Kosten zuzuschicken Sie helfen dadurch unsere jetzt 70 000 Bände das sind 70 v. H. +h? S < ^ esam t um fanges umfassende Biblio­thek zu vervollständigen und ihren Wert zu erhöhen.

Tagung der Uhrmacher

Horb. Vergangene Woche tagten in Horb me in der Uhrmacherinnung Freudenstadt

zusammengeschlossenen Meister der Kreise atw, Freudenstadt und Horb unter dem Vor- Innungsobermeister Fr. Günther (Na- L a) - Am Nachmittag fand eine gemeinsame der Innungen Reutlingen, Schwen- rcfo 1 , u . nd Freudenstadt statt. Das Haupt- der a ? ielt I3r Witthöf vom Zenralverband Rota* c k en Uhrmacher. Gegenstand seines rats waren aktuelle Tagesfragen.

Sie Hamec hielten Rückblick und Ausschau

Gauturntag des Unteren Schwärzwald-Nagoldturngaues in Aliensteig Wahlen ergaben keine wesentlichen Veränderungen

Altensteig. Im festlich geschmückten Traubensaal in Altensteig fand am vergan­genen Samstagnachmittag der Gauturntag des Unteren Schwarzwald-Nagoldturngaues statt. Die Tagung wurde mit einem gemeinsam ge­sungenen Turnerlied und dem Prolog einer Jugendturnerin eröffnet.

Der 1. Gauvorsitzende Karl Proß, Calw, gab seiner Freude Ausdruck über das zahlreiche Erscheinen sämtlicher Fachwarte. Dies sei ein gutes Omen für die edle Turnersache. Der 1. Vorsitzende des Turnerbundes Schwaben, Wörner (Reutlingen), hatte es sich nicht neh­men lassen, persönlich anwesend zu sein. Der Gauvorsitzende begrüßte ferner den Kreis­sportbeauftragten, Bürgermeister Breitling (Nagold) und Bürgermeister Hirschburger (Al­tensteig), Gauehrenoberturnwart Großmann (Höfen) und den Kassenwart des Turnerbun­des Schwaben, Boden (Reutlingen). Im Namen des gastgebenden Vereins begrüßte der Vor­sitzende des VfL. Altensteig, Saalmüller, sämtliche Anwesende.

Der Gauvorsitzende gab nach einer Ge­denkminute für die verstorbenen Turnkame­raden einen Rückblick auf das abgelaufene Jahr. Er hob dabei besonders die harmonisch verlaufenen Gauturnfeste in Engelsbrand, Calmbach, Schömberg und Möttlingen hervor,

bei denen trotz der Unterbrechungen durch die Kriegs- und Nachkriegsjahre allgemein sehr gute Leistungen gezeigt wurden. Er bat, die Turnarbeit weiterhin zu unterstützen und zu fördern.

Anschließend sprach Gauoberturnwart Pantle (Calw). Ihm liegt besonders die Aus­bildung von Turnwarten und Vorturnern am Herzen In Bälde soll an verschiedenen Orten des Turngaues ein Lehrgang unter Leitung von Bundesturnwart Rudi Nord stattfinden. Besondere Beachtung soll dem Schülerturnen, dem Grundstock für jede Sportart, gewidmet sein. .Er wies ferner auf eine straffe Durch­führung des Turnens innerhalb der Vereine hin. Im Anschluß gaben die Fachwarte für Kinderturnen, Fechten, Spiel und Schwimmen, für den Skilauf und das Versehrtentumen einen kurzen Bericht über ihre Tätigkeit. Der Schwimmwart beklagte sich über die mangel­hafte Beteiligung an Schwimmwettkämpfen. Die Fechtabteilungen sind zahlenmäßig noch sehr gering, haben aber trotzdem schöne Er­folge erzielt. Der Fachwart für Skilauf be­dauerte, daß nur im Enztal Skiabteilungen bestehen, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich das Nagoldtal bald anschließt. Das Versehrtenturnen wird seit einiger Zeit mit Erfolg durchgeführt.

Das Sdiöffengeridit Calw tagte

Raserei kostet immer wieder Menschenleben

Die alte Brennereianlage einer Gastwirt­schaft in Walddorf war schon lange als Alt­material fällig. So fand sich auch ein Alt­warenhändler aus Nagold ein und der Handel wurde abgeschlossen. Das Wiegen und die Ab­rechnung sollten in Nagold erfolgen, und so fuhr man mit dem Pkw dorthin. Da auch der Sohn des Gastwirts ein Interesse an der ein­wandfreien Erledigung des Handels hatte, sollte ihn sein Kamerad mit dem Motorrad nach Nagold bringen. Zur Fahrt dorthin be­nutzten sie die Waldstraße am Killberg (Richtung Nagold), und da sie sich zu Hause schon einige Flaschen Bier einverleibt hatten, ging es in flotter Fahrt die Straße entlang. Um ja rechtzeitig am Wiegeplatz bzw. zur Abrechnung zu kommen, überholten sie den Pkw des Altwarenhändlers und auch einen Radfahrer, der ebenfalls in Richtung Nagold fuhr. Das Tempo der beiden muß ganz or­dentlich gewesen sein, denn der Radfahrer meinte noch für sich:Wenn da auf dem Weg etwas kommt, geschieht ein Unglück!

Leider wurden diese Gedanken zur Wahr­heit. Auf der Waldstraße ging ein älteres Ehepaar von Pilzesammeln nach Hause. Ob­wohl der Motorradfahrer das Ehepaar sah, die Straße durch eingeworfenen Schotter auch nicht als Straße I. Ordnung zu bezeich­nen war, setzte er das Tempo nicht herab. Selbst dem ziemlich betrunkenen Soziusfahrer kamen Bedenken, ob sie an dem Ehepaar vorbeikommen würden. Und tatsächlich ge­lang dies nicht. Mit voller Wucht wurde der Mann erfaßt und auf die Straße geschleudert, wo er mit wie nachher festgestellt wurde mit einem Schädel-, Unterarm- und Ober­schenkelbruch sowie Halsverletzungen liegen blieb.

Das nachfolgende Auto des Händlers brachte den Verunglückten sofort ins Krankenhaus, wo er nur noch als Toter eingeliefert werden konnte.

Die Raserei des Motorradfahrers hat ein Menschenleben gekostet und zeigt wieder ein­mal, welche Folgen der Alkoholgenuß und <iie daraus resultierende Unüberlegtheit ha­ben können. Bei den vielen auf solche Ur­sachen zurückzuführenden Unfällen mußte

das Gericht zu einer Freiheitsstrafe greifen, selbst wenn diese evtl, noch Auswir­kungen beruflicher Art haben sollte. Obwohl mit der verhängten Gefängnisstrafe von vier Monaten der Verunglückte seiner Familie nicht mehr zurückgegeben werden kann, so dürfte doch das Urteil für viele eine Lehre sein.

Ein weiterer Unfall mit tödlichem Ausgang

In Berneck wollte ein Motorradfahrer von der Bundesstraße in Richtung Gaugenwald weiterfahren. Mit großer Geschwindigkeit bog er in die leichte Rechtskurve am Örts- ausgang ein, in der ein Lieferwagen parkte. Im gleichen Augenblick kam ihm in lang­samer Fahrt ein Pkw entgegen, den der Mo­torradfahrer seitlich so stark rammte, daß es ihn über die Straße an eine Hauswand warf, wo er mit schweren Verletzungen liegen blieb. An dem Pkw wurde die Türscheibe zertrüm­mert und der Fahrer durch Glassplitter im Gesicht verletzt. Ein Arzt war schnell zur Stelle und leistete Erste Hilfe. Er veranlaßte auch die Ueberführung des Verletzten ins Nagolder Krankenhaus, wo der Motorradfah­rer nach zwei Tagen an seinen Verletzungen' verstarb.

Es erhob sich nun die Frage, ob dem Fahrer des Lieferwagens, der seinen Wagen in der Kurve abgestellt hatte, eine Schuld an dem Unfall treffe. Das Gericht beschloß, den Un­fall an Ort und Stelle nochmals zu rekon­struieren. Das Gericht kam dabei zu dem Ergebnis, daß der Unfall geschehen wäre, auch wenn der Lieferwagen nicht an dieser Stelle geparkt hätte. Die Unfallursache lag in der zu hohen Geschwindigkeit des Motorradfah­rers. Dies bestätigte auch eine Augenzeugin mit den Worten:Er fuhr wie eine Sau, wie man bei uns sagt.

Das Gericht kam daher zu der Ueberzeu- gung, daß der Fahrer des Lieferwagens an dem Unfall keine Schuld hatte, mußte ihn aber doch in Strafe nehmen, da er gegen die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung verstoßen hatte, indem er seinen Wagen in der Kurve abgestellt hatte. Dafür erhielt er eine Geldstrafe von 10 DM.

Der Arzt und das Kassenmitglied

Die Behandlung soll den Rahmen des Notwendigen nicht überschreiten

Aus der ZeitschriftGesundes Volk" entnehmen wir folgenden interessanten Artikel, den wir dem Verhältnis zwischen Arzt und Patienten widmen wollen.

Die soziale Krankenversicherung hat im Laufe ihres Bestehens einen völligen Wandel in der Betreuung weiterer Bevölkerungskreise durch die Aerzte herbeigeführt. Alle Kassen­mitglieder und ihre Familienangehörigen ha­ben zu jeder Zeit imentgeltlich ärztliche Be­handlung zur Verfügung. Welche gewaltigen Leistungen diese Tatsache in unserem sozi­alen Gefüge bedeutet, werden sich die wenig­sten klarmachen Man sollte aber auch ande­rerseits die Behandlung des Arztes in ihrem vollen Wert würdigen. In unserer Praxis müs­sen wir leider feststellen, daß das nicht im­mer geschieht. Mancher Versicherte scheint in dem Arzt nicht den mit hohem Verantwor­tungsbewußtsein wirkenden Helfer zu sehen, sondern eine Person, die seinen jeweiligen Wünschen Rechnung tragen soll. Wir kennen solche Verhältnisse aus eigener Anschauung und erfahren immer wieder von Aerzten da­von.

Es seien uns daher einige kleine Hinweise gestattet, um für etwas mehr Verständnis für die Lage des Arztes gegenüber seinen Patien­ten zu werben. Wenn ein Versicherter der Krankenversicherung zu einem Kassenarzt in Behandlung geht, tritt ihm der Arzt nicht als Beauftragter der Kasse entgegen, sondern als Helfer seiner Patienten. Der Arzt wirkt kraft seines Berufes, und es ist seine höchste Aufgabe, allen Kranken, die ihn aufsuchen, nach bestem Wissen und Können zu helfen. Er kann diese Hilfe aber nur dann richtig leisten, wenn er bei den zu treffenden Maß­nahmen nur seinem eigenen Gewissen unter­worfen Ist.

Wenn der Arzt seine Behandlung für Kas­senmitglieder durchführt, muß er sich und müssen sich auch die Versicherten darüber

klar sein, daß die Kosten, die dadurch ent­stehen, nicht etwa nur dem Behandelten, son­dern allen Versicherten zur Last fallen. Ein Privatpatient haftet für die für seine Behand­lung entstehenden Kosten mit seiner eigenen Tasche. Bei dem Kassenpatienten aber haftet die Allgemeinheit. Daher hat der Gesetzgeber in sehr vernünftiger Würdigung aller Um­stände festgesetzt, daß die Krankenbehand­lung nicht minderwertig sein darf; sie muß zweckentsprechend und wirkungsvoll sein. Soweit das der Fall ist, spielt die Höhe der Kosten keine Rolle. Aber die Behandlung darf auch den Rahmen des Notwendigen nicht überschreiten. Der Kassenarzt ist verantwort­lich für Mehrausgaben, die er der Kasse ver­ursacht, wenn er diesen vom Gesetzgeber festgesetzten Grundsatz nicht beachtet. Was notwendig ist, kann aber nur der Arzt ent­scheiden, nicht der Patient selbst.

Der Patient soll sich vorbehaltlos in die Be­handlung seines Arztes begeben, in ihn sein Vertrauen setzen und ihm auch die Behand­lungsmaßnahmen unbeeinflußt überlassen. Wir sind sicher, daß dann jederzeit ein gutes Verhältnis zwischen dem Arzt und seinen Pa­tienten vorhanden sein wird und daß auch der Heilung der Krankheit damit am besten gedient ist.

Staatspräsident gratuliert zum 90. Geburtstag

Althengstett. Der Staatspräsident von Südwürttemberg hat der Jubilarin Maria Frohnmeyer, Landwirtswitwe, aus Anlaß der Vollendung ihres 90. Lebensjahres am 16. No­vember seine herzlichen Glückwünsche aus­gesprochen und ihr die vom Staatsministerium gestiftete Ehrengabe überreichen lassen. Wir gratulieren der Jubilarin und wünschen ihr bei guter Gesundheit einen schönen Lebens­abend

Gaukassenwart Krapf (Altensteig) berich­tete über die Finanzlage des Gaues. Der Gau­vorsitzende dankte Herrn Krapf für seine Tätigkeit und den vorbildlichen Einsatz auch auf anderen Gebieten wie Haftpflicht und Unfallversicherung.

Wiederum konnte zwei alten, verdienten Turnern der Gauehrenbrief überreicht wer­den, und zwar Alfred Schittler und Georg Fallscheer (Altensteig).

Die Grüße des Turnerbundes Schwaben überbrachte dessen 1. Vorsitzender Heinrich Wörner. In seinen sehr eindrucksvollen Aus­führungen kam er unter anderem auf die Wiedervereinigung der Landessportverbände Nord- und Südwürttemberg zu sprechen, die am 25. dieses Monats in Cannstatt stattfinden soll. Da die Wahl der Landessportführung von der Zahl der abgegebenen Stimmen ab- hänge, sei es außerordentlich wichtig, daß möglichst jeder Verein einen Vertreter ent­sende. Am 13. Januar 1952 wird der Zusam­menschluß des Turnerbundes Nordwürttem­berg mit Südwürttemberg in Göppingen durchgeführt. Der Redner kam auch auf die finanzielle Unterstützung der Lehrgänge und die Beschaffung von Turn- und Sportgeräten durch Toto-Gelder zu sprechen. Die Vereine sollten sich in dieser Beziehung jedoch keine großen Hoffnungen machen, denn die Zahl der Gesuche sei groß, die Zuweisungen da­gegen gering.

Für das kommende Jahr ist vom Turner­bund Schwaben ein großes Turnfest in Schwenningen geplant, das vom 1. bis 3. Au­gust stattfinden soll. Mit Rücksicht darauf werden keine Gauturnfeste, sondern nur ein Gaujugendturnfest abgehalten. Im Jahr 1953 soll das Deutsche Bundesturnfest in Hamburg sein. Für 1952 ist ferner ein Gauwandertag mit zwei oder drei gemeinsamen Zielen vor­gesehen.

Gauvorsitzender Proß unterstrich die Aus­führungen seines Vorredners und dankte ihm herzlich.

Die Wahlen, die durch Zuruf erfolgten, er­gaben bei der Besetzung der verschiedenen Posten keine wesentlichen Aenderungen. Unter PunktVerschiedenes wurden noch einige Fragen und Wünsche der einzelnen Vereine behandelt.

Mit einem gemütlichen Beisammensein schloß die aufschlußreiche Tagung.

Widitig für Fußballabteilungen!

Denjenigen Spielern, die seinerzeit verhin­dert waren, an dem Lehrgang vom 12. bis 17. November an der Sportschule in Tailfin­gen teilzunehmen, gibt der Württ. Fußball­verband nochmals Gelegenheit zur Teilnahme an einem Lehrgang für Fußball- Uebungsleiter, der vom 2. bis 5. Januar 1952 durchgeführt werden soll. Auf die Ver­öffentlichung in der ZeitschriftDer Sport (Nr. 42 vom 16. Oktober) wird hingewiesen.

Leider sind bisher nur wenige Meldungen eingegangen. Die Vereine werden nochmals auf die günstige Gelegenheit hingewiesen, sich durch die kostenlose Teilnahme eines be­fähigten Spielers, Vereinsfunktionärs oder Jugendleiters an dem Lehrgang einen Sport­kameraden ausbilden zu lassen, der dann in der Lage ist, einen geordneten und abwechs­lungsreichen Trainingsbetrieb zu gestalten.

Teilnehmermeldungen des BezirksEnz- Nagoldtal sind bis spätestens 3 0. N o - v e m b e r an den Bezirksvorsitzenden Ludwig Hiller, Calw, Lange Steige 9, unter Angab® von Namen, Wohnort und Geburtstag schrift­lich einzureichen.

Lehrer für den Zusammenschluß

Nagold. Vor einigen Tagen trafen sich die Lehrer des Bezirkes Nagold-Altensteig zu ihrer Monatsversammlung in Nagold. Nach der Begrüßung durch den neuen Bezirksob­mann Maier (Rohrdorf) nahm der Obmann des Kreises Calw, Linsenmaier, das Wort zu verschiedenen Tagungspunkten. Zuerst äus- serte sich der Kreisobmann über das Ab­stimmungsergebnis in den drei Bezirken des Kreises Calw für den korporativen Anschluß des Landeslehrervereins an die Gewerkschaft der Abteilung Erziehung und Wissenschaft. Ein endgültiges Abstimmungsergebnis konnte auch der Kreisobmann noch nicht mitteilen.

Ein weiterer Punkt war der Anschluß de« Lehrervereins Südwürttemberg-Hohenzollem an den Lehrerverein Nordwürttemberg-Baden Eine Zusammenarbeit zwischen beiden Lan­desvereinen besteht bereits seit längerer Zeit Daß ein endgültiger Zusammenschluß aber nicht nur im Interesse der Lehrer und der Schule, sondern vor allen Dingen auch im In­teresse der Schüler und der Elternschaft sein dürfte, ist unbestreitbar, denn dadurch wäre eine Vereinheitlichung der Lehr- und Lern­mittel möglich, wodurch die Anschaffung die­ser Lernmittel die Eltern wesentlich billiger kommen würde.

Keplerstadt will Freilichtbühne bauen

Weilderstadt. Die Hauptversammlung des Heimatvereins befaßte sich mit Fremden­verkehrsfragen. Während der Wintermonate soll eine automatische Anläge zur Beleuchtung der historischen Baudenkmäler eingerichtet werden. Beim Königstor will man u. a. eine 3000 Personen fassende Freilichtbühne bauen, auf der im Frühjahr das erste Kepler-Spiel aufgeführt werden soll. Das Kepler-Denkmal auf dem Marktplatz soll renoviert werden. Der Ehrenbürger der Stadt, Geheimrat Reusch, hat hierfür 10 000 DM gespendet.

Der älteste Ausrufer Württembergs, Franz Schöninger, feierte, von der Stadtverwaltung mit einem Geschenk bedacht, dieser Tage sei­nen 84. Geburtstag. Seit 50 Jahren im Dienst der Stadt, übt er noch heute, begleitet von seinem Schäferhund, sein Amt auf den Stra­ßen und Märkten aus.