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SÜDWESTDEUTSCHE CHRONI

MITTWOCH, 2 4 . OKTOBER 195.

Vorsicht vor Betrügern

Tübingen. Wie die Landesversicherungsanstalt Wür.temberg mitteilt, haben sich in der letz en Zeit mehrere Fälle ereignet, in denen sich Pri­vatpersonen bei freiwillig Versicherten der In­validenversicherung und der Angestelltenversi­cherung erbötig gemacht haben, die Versiche- rungsverhällnisse prüfen und ordnen zu lassen. Sie ließen sich zu diesem Zweck Bargeld aus­händigen und versprachen, damit Beitragsmarken zu erwerben und die gefährdeten oder erlosche­nen Anwartschaften in der sozialen Rentenver­sicherung wieder in Ordnung zu bringen.

Die Landesversicherungsanstalt weist darauf hin, daß Quittungs- und Versicherungskarten nur durch die Ortsbehörde für die Arbeiter- und An­gestelltenversicherung (Bürgermeisterämter), durch die Versicherungsämter (beim Landrats­amt), die Kontrollstellen der Landesversiche­rungsanstalt Württemberg selbst ausgestellt, um- ge lauscht und erneuert werden. Die genannten Stellen erteilen jederzeit kostenlos und bereit­willig Auskunft und sind den Versicherten be­hilflich, ihre Versicherungsverhältnisse zu ord­nen. Beitragsmarken können bei den Postämtern käuflich erworben werden.

Spannung um hochgespannten Strom

Ein österreichisches Monopol / Lindau sucht Anschluß an die Allgäuer Illerwerke

80 000 DM für landwirtschaftl. Forschungsrat

Stuttgart. Für den landwirtschaftlichen For­schungsrat in Stuttgart-Hohenheim sind im Haus­haltsplan de9 Bundesministeriums für Ernährung für das Rechnungsjahr 1951/52 80 000 DM vorge­sehen. Der landwirtschaftliche Forschungsrat hat die Aufgpbe. das Bundesemährungsministerium in allen Fragen der landwirtschaftlichen For­schung zu beraten.

K. R. Lindau. Seit 1915 bezieht die Stadt Lin­dau Strom aus Vorarlberg, ursprünglich den größten Teil, seit 1938, als die Dampfanlage im städtischen Elektrizitätswerk stillgelegt wurde, fast den ganzen Bedarf. Die Preise waren, bis­lang günstig. Die Strompreiserhöhungen im süd­westdeutschen Raum traten im Absatzgebiet der Vorarlberger Kraftwerke nur teilweise ein. Süd­württemberg erhöhte den Preis für Haushalts- s'rom zweimal, im Januar 1950 und im Februar 1951. Im Westallgäu, wo die Vorarlberger direkt an den Kleinveneiler oder Verbraucher liefern, wurde nur die erste dieser Erhöhungen, von acht auf neun Pfennige, übernommen. Die Stadt Lindau als Wiederverkäufer des Stromes blieb auch von dieser Erhöhung ausgenommen. Sie be­zieht den Vorarlberger Strom aus der 50 000- Volt-Lei'ung, hat dabei Umspannungsverluste und muß zum Transformieren und Verteilen ei­gene Anlagen und ein Verteilernetz unterhalten. Im Westallgäu müssen Elektrizitätsgenossen­schaften und Industrie aus der 5000-Volt-Lei- tung gespeist werden. Vielfach liefern die Vor­arlberger Kraftwerke direkt ins Haus. Transfor­matoren, Spannungsverluste und Verteileranla­gen gehen hier zu Nutzen der ausländischen Lie­feranten.

In dieser Lage war wohl der Wunsch der Vor­arlberger Kraftwerke nach einer Strompreiser­höhung verständlich, nicht aber die Höhe dieser Forderung. Während das Westallgäu im Anschluß an die südwürttembergische Strompreiserhöhung den Strom um 5 Prozent teurer bezahlen mußte, soll Lindau jetzt eine Erhöhung von 70 Prozent tragen.

Der Stand der Wiedergutmachung

Tübingen. Mit dem Stichtag vom 30. Sep­tember 1951 ergibt sich nach Mitteilungen des Landesamts für Wiedergutmachung ln Württem- berg-Hohenzollem im einzelnen folgender Stand für die nach dem Landesgesetz über Entschädi­gung der Opfer des Nationalsozialismus vom 14. 2. 1950 zu leistende Wiedergutmachung:

Die Zahl der Wiedergutmachungsanträge be­trägt 4318. Aus den statistisch erfaßten Anträ­gen (4145) läßt sich feststellen, daß 87 Prozent der Antragsteller ihren Wohnsitz in Württem- berg-Hohenzollern, 3 Prozent außerhalb Württ - Hohenzollerns, jedoch innerhalb der Bundesrepu­blik und Westberlins und 10 Prozent ihren Wohnsitz im Ausland haben.

Aus dem Ausland sind 405 Anträge vorgelegt worden. Dabei stehen die USA mit 255 Anträ­gen an erster Stelle. Es folgen: Israel mit 45, Mittel- und Südamerika mit 19, Großbritannien mit 18, Australien mit 16, die Schweiz mit 12 und Frankreich mit 9 Anträgen. Die übrigen An­tragsteller verteilen sich auf die Länder Afrika, Kanada, Holland, Italien, Schweden, Spanien und Südafrikanische Union.

Von den Antragstellern nennen: 72 Prozent politische, 20 Prozent rassische, 4 Prozent reli­giöse, 2 Prozent weltanschauliche und 2 Prozent sonstige Gründe als Ursache der Verfolgung. Die

in den Anträge geltend gemachten Wiedergut­machungsansprüche betragen 25 Millionen DM. Im einzelnen verteilt sich dieser Betrag auf: 5,25 Millionen Haftentschädigung, 3,3 Millionen Ver­dienstausfall, 5,1 Millionen Einkommensentschä­digung, 9,25 Millionen Vermögensverluste und 2,1 Millionen sonstige Forderungen. Die den Ent­schädigungshöchstbetrag (§ 44 Abs. 2) überstei­genden Ansprüche betragen insgesamt 11 Millio­nen DM, so daß nach ihrem Abzug 14 Millionen DM verbleiben, die als Wiedergutmachung vom Land Württemberg-Hohenzollern verlangt wer­den.

Bei der Bearbeitung der Anträge hat das Lan­desamt für Wiedergutmachung bis 30. 9. 1951 730 Entscheidungen, d. h. 270 Bescheide und 460 Teil­bescheide erlassen. 579 lauten auf Zuerkennung, 151 auf Abweisung. Die zuerkannten Ansprüche umfassen 1 154 000 DM, die abgewiesenen 587 000 DM. Von den zuerkennenden Entscheidungen sind 430 mit 941 000 DM rechtskräftig geworden.

Die monatlich auszuzahlenden Renten betra­gen zurzeit 5200 DM. Sie bestehen aus 9 Ge­schädigtenrenten, 84 Witwen- und Waisenrenten und 11 Elternrenten. Die Gesamtsumme der bis jetzt durch Beihilfen, Vorschüsse, Renten und rechtskräftige Bescheide ausgezahlten Wieder­gutmachungsleistungen beträgt 867 000 DM.

Dagegen sträubt sich die Stadt. Die Ministerien in Tübingen und Bonn gaben Auftrag, direkt mit den Vorarlbergern zu verhandeln. Der Lindauer Stadtrat will den Lieferanten rund 10 Prozent Erhöhung zubilligen. Dazu müßte der Lindauer Verbraucher statt acht Pfennig künftig neun für die Kilowattstunde zahlen. Auch der zehnte Pfennig der in Südwürttemberg schon eingeführt ist, würde noch hingenommen werden. Unange­nehm wirkte jedoch die Höhe der Vorarlberger Forderung, und die Lindauer, die seit 22 Jahren österreichischen Strom beziehen, besinnen sich jetzt darauf, daß sie doch einer Monopolstellung ziemlich hilflos ausgeliefert sind. Darum beschloß der Stadtrat, vorsorglich noch anderen Anschluß zu suchen. Die Allgäuer Überlandwerke haben eine Leitung bis Weiler gespannt. Ein S'ück Lei­tung von Lindau nach Niederstaufen ist in Bau; Weiler und Niederstaufen sind Knotenpunkte für den Stromaustausch Allgäu Vorarlberg und WürttembergBayern. Nun müßte nur die Lücke WeilerNiederstaufen geschlossen werden; dann hätte Lindau Anschluß an das Allgäuer Werk und brauchte eine mögliche Ausnützung der österreichischen Monopolstellung nicht mehr zu fürchten. Beteiligt ist die Inselstadt ohnedies schon an dieser Allgäuer Städtegesellschaft. Der Lindauer Kreispräsident wird um Mittel zum Bau des Leitungsstückes angegangen werden.

Vielleicht fördert der leichte Wink mit dem Iller-Strom das Verständnis der Österreicher. Ein Schiedsgericht, das unter Ausschluß des or­dentlichen Gerichtsweges vertraglich vorgesehen ist, muß den Konflikt, wenn eine Einigung nicht zustande kommt, entscheiden. Das Bonner Ener­giereferat war überhaupt nicht geneigt, öster­reichischen Forderungen zuzustimmen. Der Strompreis in Österreich selbst ist um das Fünf­fache höher als der bei uns. Dafür gelten im Transferabkommen für Stromkäufe fünf Schil­linge je eine Mark. So wären Leistung und Preis an sich schon jetzt ausgeglichen. Im Export sollte der Lieferant den Preis aber niedriger halten als im Inlandsverkauf.

Au« Baden

Heilbäder nur auf ärztliche Verordnung Baden-Baden. Nachdem die Deutsche Gesell- schaff für Rheumatologie am ersten Tag des zur­zeit stattfindenden 5. deutschen Bädertages ihre Referate hielt, besprach sie am zweiten Tag mit der Deutschen Gesellschaft für physikalische Therapie, Balneologie und Bioklimathologie Be­handlungsmethoden und Ergebnisse. Der dritte Tag war dem Problem der Inhalation und Ioni­sation gewidmet. Im Vordergrund der Referate stand die Ärosoltherapie, das heißt eine Verab­reichung von Medikamenten durch Inhalation ln die Lungen.

Zu Beginn der Tagung fand eine Mitglieder­versammlung der Deutschen Gesellschaft fürphy. sikalische Therapie statt. Das Ergebnis der Be. ratungen war die übereinstimmende Meinung, daj der Einfluß der Bäderbehandlung auf dem Orga­nismus so ernst zu nehmen ist, daß die Bäder von Patienten nicht willkürlich, sondern nur aui ärztliche Verordnung genommen werden sollen, damit der gewünschte Heilerfolg erzielt werden kann.

Ein Rat und seine Folgen Donauesehingen.Ihr müßt einen Selbstmord­versuch vortäuschen, dann wird man Euch sofort aus der Haft entlassen, hatte ein des Betrugi verdächtigter Mitgefangener drei Häftlingen vor­geschlagen, die im Donaueschinger Gerichtsge- fängnis auf ihre Aburteilung wegen Kaffee- Schmuggels warteten. Die Folge dieses Ratschlagi war furchtbar. Der eine erhängte sich mit einem Handtuch, der zweite wurde bewußtlos an einem Bettuchstreifen am Fensterkreuz hängend gefun­den und der dritte hätte sich beinahe auf ähn­liche Weise umgebracht. Dabei kam kurze Zelt darauf der Untersuchungsrichter zu der Ansicht, daß die Haftbefehle aufgehoben werden könnten.

Noch über 12M Kriegsgefangene im Westen Freiborg. In den westlichen Ländern befinden Sich noch über 1200 deutsche Kriegsgefangene, er­klärte der Vorsitzende des Verbandes der Heim­kehrer in Baden, Dr. M u r m a n n, anläßlich der Begrüßung des jüngsten badischen Heimkehrern

Aus Su dwürttemberg

Kurze Umschau im Lande

Bei Bauarbeiten auf der Bundesstraße 10 bei Eßlingen stürzte eine Dampfwalze, welche den rechten Gehweg zu walzen hatte, die Böschung hinab und blieb im Mühlkanal mit den Rädern nach oben liegen. Der Fahrer konnte noch recht­zeitig abspringen.

Einen leichten Rückgang der Sittlldikeitsdelikte

während der vergangenen Monate stellte die Landeskriminalpolizei in Württemberg-Hohen- zollem fest. Die der Polizei gemeldeten Delikte betrugen im Juli 136, im August 120 und im Sep­tember 115 Fälle.

Die Schwannerwarte, ein Aussichtsturm bei Neuenbürg im nördlichen Schwarzwald, soll wie­der errichtet werden.

Das KurhotelFunk auf dem Dobel bei Her- renalb, das seit Kriegsende von der französischen Besatzungsmacht beschlagnahmt ist, soll in ab­sehbarer Zeit freigegeben werden.

Für den Ban einer Landwirtschaftsschule in Tettnang wird ein Architektenwettbewerb ausge­schrieben. an dem sich alle Architekten aus

9ndjr basf mutbß bevidtiei

Den Passanten der Stuttgarter Archiv- Straße bot sich vor einigen Tagen ein seltener Anblick. Ein Richter und ein Staatsanwalt rann­ten zusammen mit einem Gefängniswärter hinter einem Man n in hellarauem Mantel her, der be­strebt war, möglichst schnell von dannen zu kommen. Es handelte sich um einen Unter­suchungsgefangenen, der von einem Wärter vom Verhandlungsraum in die Haftanstalt hätte zu­rück^ ehr acht werden sollen, die Gelegenheit doch benützte, auszureißen. Der Richter und der Staatsanwalt, die vom Verhandlungszimmer aus den Voraang beobachteten, hatten sieh schnell ihrer Roben entledigt und die Verfolgung des Fliehenden aufgenommmen. Dieser hatte aller­dings das Pech, auf seiner Flucht ausgerechnet in die Arme von zwei Polizeibeamten zur laufen.

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Nachdem der Leiter der Blaubeurer Stadt- poPzei erheblich über den Durst getrunken hatte, drang er mit zwei weiteren betrunkenen Poli­zisten zu nächtlicher Stunde in eine schon ge­schlossene Gastwirtschaft ein, geriet dort mit seinen Kollegen in Streit und richtete einen davon derart zu. daß er bewußtlos ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Danach rief er den Blaubeurer Bürgermeister an und verlangte seine Entlassung.

Am Montag wurden Adolf Hitler und dem ehe­maligen Gauleiter Robert Wagner in einer Stadt- ratssitzung in Rastatt die Ehrenbürgerrechte der Stadt Rastatt aberkannt.

Württemberg-Hohenzollern und dem Kreis Lin­dau beteiligen können.

Auf einen Lkw aufgefahren ist in der Nähe von Herbertingen ein 18jähriger Motorradfahrer. Er erlitt einen Schädelbruch, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte.

Mit dem Bau einer neuen Brücke über die Schüssen bei Kehl«» soll noch in diesem Jahre begonnen werden.

Eine der repräsentativsten Kupfertiefdruekun- temehmen Süddeutschlands, die Firma Burda- Druck, hat das Richtfest des ersten Bauabschnitts ihres künftigen Verlagsgebäudes in Offenburg gefeiert.

Anf der Jagendburg Ludwigstein, Hessen, fin­det aus Anlaß des 50, Jubiläums der Wandervogel­bewegung eine Gedenkfeier statt.

250 000 DM Schaden durch Brandstiftung

Tübingen. Während des Monats September wurde in Württemberg-Hohenzollern ein Scha­den von 250 000 DM durch Brandstiftung verursacht. Dabei handelt es sich um zwei Fälle von vorsätzlicher und 23 Fälle von fahrlässiger Brandstiftung. Außerdem ereigneten sich im Sep­tember. 17 Brandfälle ohne strafbares Ver­schulden mit einem Schadenswert von 290 000 DM.

Abwicklung der politischen Säuberung

Tübingen. Mit dem 15. Oktober 1951 hat das Amt des Staatskommissariats für die politische Säuberung des Landes Württemberg-Hohenzol- lem geendet. Seine Aufgaben und Befugnisse wurden gemäß § 7 des Zweiten Gesetzes über den Abschluß der politischen Säuberung vom 2. 7. 1951, Reg.Bl. S. 71, vom Justizministerium, Abteilung VI politische Säuberung, übernommen. Der Sitz dieser Abteilung befindet sich vorläufig in den bisherigen Räumen des Staatskommissariats in Tübingen, Wilhelmstraße 97.

Sprechtage für Schwerbeschädigte

Tübingen. Um eine noch wirksamere Berufs­fürsorge für Kriegsblinde, Himverletzte, Kriegs­beschädigte und sonstige Schwerkriegsbeschädigte zu ermöglichen, hat die Hauptfürsorgestelle im Benehmen mit dem Landesarbeitsamt von Würt- temberg-Hohenzollem besondere Sprechtage in

12. 11. bis 24. 11.. Rottweil 26. 11. bis 8. 12., Sig­maringen 10.12. bis 22.12., Tuttlingen 7.1. bis 19. L 1952.

Bundesstraße bei Hechingen verbreitert Hechingen. Die Bundesstraße 27 (Stuttgart- Schaffhausen) ist in der Nähe von Hechingea auf einer Länge von zwei Kilometer auf 75m verbreitert und unter Umgehung von vier Kur­ven der alten Fahrbahn neu angelegt worden. Die Gesamtkosten für diese Straßenverbesse- rungsarbeiten. mit denen seit Anfang Mai die­ses Jahres 35 Arbeiter beschäftigt waren, be­laufen sich auf rund 200 000 DM.

Jubiläum der Lorenzkapelle Rottweil. Weit über die Grenzen der alten Reichsstadt hinaus ist die St. Lorenzkapelle mit ihren reichen und seltenen Kunstsdhä'zen bekannt. Anläßlich der JOOjährigen Wiederkehr der Stiftung der Kunstschätze durch König'Wil­helm I. fand am Sonntag in Rottweil eine schlichte Feier statt. Der Leiter des wür*t. Lan­desmuseums in Stuttgart, Prof. Dr. Baum, sprach über die Bedeutung der Kunstsammlung, in welcher sich neben schönen und kostbaren Plastiken aus dem Mittelalter verschiedene O- mäide aus der Zeit der Gotik befinden.

Keine Wiedergutmachung für Staatsfeinde Sigmaringen. Der Beauftragte des Bundes der

der Hauptfürsorgestelle unmittelbar betreuten msi^naringen aurf einer Tagunf seiner

Schwerbeschädigten (Kriegsblinden, Hirnver­letzten, Ohnehändern und sonstigen Empfängern von Pflegezulagen) und darüber hinaus auch den übrigen Schwerstbeschädigten wird dabei Ge­legenheit gegeben, ihre beruflichen Sorgen vor­zutragen. Die Sprechtage finden nach folgendem Plan statt: Arbeitsamtsbezirk Nagold 15. 10. bis 27. 10., Ravensburg 29. 10. bis 10. 11., Reutlingen

Aus Nordwurttemberg

Bis zu 75 Proz. Fahrräder nicht verkehrssicher

Stuttgart. Die Aufklärungsak'ionRadfahrer Augen auf! ist seit Wochen lm ganzen Bundes­gebiet im Gange. 15 Millionen Radfahrer in Deutschland werden darauf aufmerksam gemacht, welchen Gefahren sie im Straßenverkehr ausge- seizt sind, welche Gefahr sie andererseits für die übrigen Verkehrsteilnehmer bedeuten, wenn sie sich nicht in die Verkehrsordnung elnfügen.

B°i der technischen Überprüfung von Fahrrä­dern dur-h d!<* PoMzei, durch Schulen und Be­triebe tragen erschütternde MißstHnde zu Tage. Bis zu 75 Prozent aller kontrollierter. Fahr­räder 'vieler, technische Mange! auf: Fehlende Schlußlichter mangelhafte Bremsen, defekte Len­kungen, Kad'agec und lockere Speichen waren an der Tagesordnung.

Waren im Wert von 255 000 DM erbeutet Stuttgart, Vor der ersten Strafkammer des Landgerichts Stuttgart hat die Hauptversammlung gegen eine internationale Diebesbande begon­nen, die von August 1950 bis Juli 1951 verschie­dene Städte der Bundesrepublik unsicher machte. Die neunköpfige Bande hat 34 Einbrüche verübt, in denen ihr Waren im Werte von etwa 255 000 DM in die Hände gefallen sind. Die Angeklagten hatten sich ausschließlich Geschäftshäuser als ihr Ziel ausgesucht. Sie gelang'en in die Räume, in­dem sie mit einem Wagenheber die Gitter der Schaufenster aushoben. Chef der Bande war der 21 Jahre alte Herbert Großauer, der Sohn eines Papiergroßhändlers aus Linz an der Donau.

Hauptverhandlung gegen Rieser begann Stuttgart. Vor dem Stuttgarter Schwurgericht begann am Montag die Hauptverhandlung gegen den 53 Jahre alten, ehemals bei der Gestapo dienstverpflichteten August Ri e s e r, dem 11 Fälle von Körperverletzung im Amt und ein Verbrechen der Körperverletzung mit Todesfolge zur Last gelegt werden. Die Straftaten soll Rieser in der Zeit vom Oktober 1942 bis zum Dezember 1944 im Arbeitserziehungslager Aisteig begangen haben.

Differenzen im Fall Bürkle Stuttgart. Im Untersuchungsausschuß des würt- tembergisch-badischen Landtags über den Kredit­fall Bürkle kam es am Montag zu heftigen Aus­einandersetzungen zwischen Vertretern der Re­gierungsparteien und der Opposition. Es wird nicht mehr damit gerechnet, daß es zu einer ge­meinsamen Erklärung der im Ausschuß vertrete­nen Parteien kommen wird. Voraussichtlich wer­den die Regierungs- und Oppositionsparteien getrennte Berichte über die Folgerungen aas dem Fall Bürkle vorlegen.

Selbstverständliche Ehrenpflicht" Stuttgart. Das württembergisch-badische Innen­ministerium hat in einem Erlaß darauf hinge­wiesen, daß der Gruß gegenüber dem Bundes­kanzler, Mitglieder der Bundesregierung und der Landesregierungen selbstverständliche Ehren­pflicht jedes uniformierten Polizeibeamten sei.

Armin von der Sedansklause"

Stuttgart Als erster Gebrauchshund Süd­deutschlands wurde am Sonntag in Stuttgart der deutsche SchäferhundArmin von der Sedans­klause (Besitzer Bahnpolizei München) ermit­telt. Mit 286 Punkten in Schutzdienst, Fährten­

suchen und Gehorsamsübungen errang sich der Hund den Titeldeutscher Leistungssieger 1951. Mit 278 Punkten folgte auf den zweiten Platz der deutsche SchäferhundHarris vom Ham- berger See.

5 cbm Kies auf den Schienen Stnttgart. Bei der Baustelle des Stuttgarter Bahnpostamtes am Rosenstein, rollte ein mit 5 cbm Kies beladener Lastwagen die 10 Meter hohe Böschung hinunter. Die gesamte Kiesladung entlud sich auf die Geleise. Es gelang gerade noch rechtzeitig, einen Personenzug aus Schwäbisch Gmünd zum Halten zu bringen. Der Zugverkehr war 40 Minuten lang unterbrochen.

Organisation daß die Staatsfeinde von heute von der Wiedergutmachung ausgeschlossen werden. Dietz sagte, mit dieser Forderung solle dl» Stalinhörige WN getroffen werden. Anderer­seits müsse man jedoch mit der Hetzpropagand» gegen die Wiedergutmachung Schluß machen. Es gehe auch nicht an, daß die Landesregierung ehemalige Nationalsozialisten in die Wieder?- machungsämter setzen. Der Bund der Verfolg­ten des Naziregimes gründete am Samstag >° Saulgau und am Sonntag in Sigmaringen sein» ersten Kreisverbände in Württemberg-Hohen- zollem.

Zuchtviehauktion in Riedlingen

Riedlingen. Am 14. November veranstaltet d« Landesverband der Schweinezüchter. Sitz Tübin­gen. Keplerstraße 2, in Riedlingen eine Sonder­körung und Absatzveranstaltung für Eber und tragende Jungtiere des deutschen veredelte 0 Landschweines und des schwäbisch-hälliscneo Schweines.

Wie wir d das Wetter?

Aussichten bis Donnerstagabend: Allmählich» Wetterbesserung. Am Mittwoch allmählich Bewölkungsrückgang und höchstens unbedeu­tende Niederschläge. Besonders Im Süden de» Landes Dunst und Nebel. Am Donnerstag im wesentlichen trocken, Tagestemperatur w |e " der etwas höher, nachts Frostgefahr

Amerikanische Dienststelle entläßt Streikende Göppingen. 22 deutsche Lastwagenfahrer eines amerikanischen Fahrzeugparks in Göppingen wurden am Montag entlassen, weil sie sich ge­weigert hatten, ihre Arbeit aufzunehmen. Die ___

Fahrer wollten durch ihre Dienstverweigerung der Nacht auf Dienstag 10 cm Schnee. Es ist der die Freilassung eines Arbeitskollegen erreichen, erste Schnee des Jahres, der für das Feldberg- der am Samstag unter dem Verdacht des Dieb- gebiet verhältnismäßig spät fiel. Auch Bnder« stahl* an amerikanischem Eigentum verhaftet deutsche Mittelgebirge meiden die ersten Schnee­worden war. fälle.

Auf der 1495 Meter hohen Kuppe des Feld­bergs (Schwarzwald) fielen am Montag und' 0

Itmgio-QonzaU* oder flscari?

Drei Fahrer kämpfen noch um die Automobil Weltmeisterschaft 1951

Der große- Preis von Spanien am kommenden Sonntag auf dem 6,316 km langen Circuito di Pe- tralbes bringt gleichzeitig mit dem Abschluß der diesjährigen Autorennsportsaison in Europa die Entscheidung über die Automobilweltmeisterschaft 1951. Drei Fahrer kommen für den Titel noch in Frage: der mit ZT Punkten führende Juan Manual Fangio Argentinien) auf Alfa-Romeo, Alberto As- cari (Italien) auf Ferrari, der Sieger im dtesiähri- genGroßen Preis von Deutschland, mit 2S Punk­ten und als zweiter Südamerikaner der Argentinier Jose Froilan Gonzales auf Ferrari mit 21 Punkten. Der auf dem vierten Rang mit 17 Punkten fol­gende vorjährige Weltmeister Dr. Guiseppe Farina (Italien) auf Alfa Romeo kann selbst bei einem Sieg »nd dazu der schnellsten Runde nicht mehr in die Entscheidung eingreifen. Das Kräftemessen zwi­schen Alfa Romeo und Ferrari, bei dem Ferrari mit Ascari und Gonzales noch zwei Eisen im Feuer hat, steht, wie bei allen bisherigen Grand-Prix-Rennen der Formel 1 , erneut im Vordergrund.

Kurz berichtet

Mit den Siegerehrungen wurden die Mann­schaftsmeisterschaften im Fechten am vergangenen Sonntagabend beendet. Die letzten Ergebnisse, die bei Redaktionsschluß am Sonntag

noch nicht Vorlagen, sehen einmal denIr­

schen Turnklub (Säbel) und dreimal den tra furter Fechtklub Hermania (Florett, Degen u. D be . florett) erfolgreich. Der Düsseldorfer Fechtkigo legte im Säbelfechten den dritten Platz vor vierten Endrundenteilnehmer TV 1666 Franken Die deutsche Nationalelf der A?JJnpgs- b o x e r. die am 28. Oktober zum ersten Nacns _ n _ länderkampf gegen Persien antritt, hat am furt tagabend den Rhein-Main-Flughafen in Fra zum Flug nach Teheran verlassen. wagen

An der dritten Beigienfahrt der kleinen am 27. und 28. Oktober über 1267 km bet 2' 18 ooeL dte deutschen Automoblifirmen: Pp r3 9? r ! L. port Volkswagen, Goliath, Borgward, Lloyd, dk-vy, und die sowjetzonale DKW-IFA-Werke. Totogewinne

Totogewinne DJJ .

West-Süd: Zwölferwette: 1. Rang Je 76 l«-50

2. Rang je 1 431.90 DM; 3. Rang ie 103 - 6< Hi pldl nerwette: 1. Rang ie 715.40 DM; 2, Rang Je

3. Rang je 5.60 UM.

Gesamtumsatz West-Süd Toto: 5 141 7«J p.v[|

Nord-Süd: Eiferwette: 1. Rang if 13 VVj yeu- 2. Rang Je 330.50 DM; 3. Rang je »»/» *. w p li. 1. Rang 11 815 DM; 2. Rang Je 153 »"