FREITAG, 19. OKTOBER 1951

SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

NUMMER 168

Hier oben möchte man 6 Wochen Patient sein

Die Eisenbahner-Koran stalt hi Bad Dürrheim

Die unterlassene gute Tat

ar. Die Bilanz eines Krieges kann nicht schon mit dem Tage des Kriegsendes gezogen werden, auch wenn von diesem Zeitpunkt ab nach außen hin Ruhe und Ordnung meist wieder hergestellt sind. Der oft grenzenlosen Not, die Kriege durch den Verlust von Angehörigen, Ruinierung der Gesundheit, Vertreibung aus der Heimat verur­sacht haben, steht nicht weniger schrecklich und anklagend die Zerstörung der religiösen und moralischen Ordnung gegenüber. Und wird oft selbst Erwachsenen das Brüchigwerden einer kla­ren festgefügten Lebensform zum Verhängnis, um wieviel gefährdeter sind junge Menschen, de­nen Maß und Ziel ihres Handelns noch fehlt und die erst durch Zucht und Vorbild die rechte Ord­nung finden müssen. Wer aber will jetzt für die tausend Jugendlichen verantwortlich sein, die im vergangenen Jahr allein in Württemberg-Hohen- zollem von der Kriminalpolizei wegen Straf­taten verschiedenster Art belangt werden muß­ten? Auch wenn der Gesamtdurchschnitt im An­teil der Jugendlichen an Delikten nur 1,8 Pro­zent beträgt, so wird da» Bild gleich anders, wenn man die Beteiligung dieser jungen Leute bei den einzelnen Straftaten untersucht. So wa­ren sie allein an den verübten Fahrraddiebstäh­len mit 10 Prozent beteiligt, während 8.7 Pro­zent der Sittlichkeitsverbrechen von Jugendli­chen verübt worden sind Bei schweren Diebstäh­len beträgt ihre Beteiligung 6.4 Prozent und bei leichten Diebstählen 6,3 Prozent. Bei Mord und Totschlag waren Jugendliche an 2.3 Prozent, bei Erpressung und Raub an 4.4 Prozent und bei Brandstiftungen an 3.8 Prozent Fällen beteiligt.

Um so erschütternder werden diese nüchternen Zahlen, wenn Jugendrichter immer wieder die Feststellungen machen müssen, daß ein großer Teil dieser jugendlichen Tunichtgute nicht im geringsten kriminell veranlagt sind, sondern al­lein deshalb immer wieder versagen,weil ihnen eine ordentliche Erziehung im Elternhaus fehlte und eine große Anzahl von ihnen überhaunt keine Angehörigen mehr hat. an denen sie Halt und Unterstützung finden konnten.

Nicht der Staat ist hier in erster Linie zur Hilfeleistung verpflichte*. sondern jeder einzelne Erwachsene hat sich immer erneut wieder zu prüfen, wie oft er durch sein Handeln oder durch eine unterlassene gu f e Tat einem Kinde oder Ju­gendlichen Anlaß gab. falsch zu handeln.

Waldsbut. In den Abendstunden des Dienstags brach, wie in einem Teil unserer Ausgaben schon berichtet, ein Druckrohr der Turbinenzuleitung im Maschinenhaus des Sehluchseekraftwerks Waldshut. Dabei wurde, das Dach des etwa 30 m hohen Maschinenhauses durch die mit ungeheu­rer Wucht vorschießende Wassersäule eesorengt und das Kraftwerk und dessen Umgebung in Se­kundenschnelle unter Wasser gesetzt.

Zwei Monteure, die von dem Druckrohrbrnch im Maschinenbaus überrascht wurden, werden immer noch vermißt Man vermutet, daß sie ums Leben gekommen sind Fünf weitere Arbeiter wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus ge­bracht Das gebrochene Rohr war die Zuleitung zur dritten Turbine die in Kürze in Betrieb ge­nommen werden sollte.

Auf einer Sitzung des südbadischen Landtags gab Finanzminister Dr Eckert einen Bericht über die Ursache des Unglücks. Nach seinen Aus­führungen wurde am Dienstagabend der zweite Maschinensatz des Krafthauses Waldshut vorder endgültigen Abnahme probeweise in Betrieb ge­nommen. um die Druckfestigkeit der Leitungen zu untersuchen Man habe zu diesem Zweck einen Wasserdruck ausgelöst, wie er im normalen Ein­satz nicht vorkommt. Bei dieser zur Erprobung der Betriebssicherheit notwendigen Überlastung sei ein Teilstück des Rohres zu dem noch nicht aufgestellten vierten Maschinensatz dureh«ehro- chen Die unter ungeheurem Druck aus der Bruch­stelle schießenden Wassermassen hätten die um­gebende Betonmauer durchschlagen und ln weni-

ah. Bad Dürrhelm.Erbaut 19241926 steht über dem Eingang. Bs war die Zeit der begin­nenden Stabilisierung unserer ersten Republik, eine Zeit der Zuversicht und des Optimismus. Der großzügige, sauber angelegte Bau der Eisen­bahner-Kuranstalt, die in etwas mehr als 700 nt Meereshühe am Rand von Bad Dürrheim liegt und die wir kürzlich erstmals besichtigen konn­ten, atmet ganz diesen Geist. Das Sanatorium, das während des Krieges Lazarett und bis Herbst 1949 Kinderheim der Besatzungsmacht war, wurde am 1. Dezember 1949 wieder eröff­net und bietet 70 Erwachsenen und 60 Kindern in hellen, luftigen, farblich ausgezeichnet abge­stimmten Räumen Genesung und Erholung Es gehört heute der Bundesbahn-Betriebskranken­kasse Frankfurt a M. und wird vom dortigen Eisenbahn-Sozialamt belegt.

Die Patienten sind Eisenbahner aller Dienst­zweige und Dienstgrade (Beamte und Arbeiter! nebst Angehörigen aus dem gesamten Gebiet der Bundesbahn. Für aktive Eisenbahner bis zu einem Monatseinkommen von 450 DM und deren An­gehörige sind Aufenthalt und Behandlung wäh­rend der 46 Wochen, die sie hier sind, kosten­los, bei höherem Einkommen werden 25 Prozent der Kosten angerechnet. Die sechswöchigen Kin­derkuren (abwechselnd Jungen und Mädchen) sind in ledern Fall unentgeltlich. Das Haus w ; rd ganzjährig betrieben. Es hat 1960 über 24 000 Er­wachsenen- und über 18 000 Kinderpflegetage ge­leistet. Für das laufende Jahr werden diese Zahlen noch höher sein.

Die medizinische Ausstattung ist beneidens­wert. Neben einem Röntgenlaboratorium gibt es ein Laboratorium für Blutuntersuchun°en. Blut­zucker- Magensaftbestimmung usw.. Höhenson­nen. Diathermie- und Kurzwellen»eräte. beson­ders aber modern eingerichtete Sole-, Kohlen­säure- und Fichtennadelhäder für Erwachsene und Kinder Die Sole von Bad Dürrheim. Höhen­klima und Luft diese» Kurorts bringen bei einer ganzen Anzahl von Krankheiten Heilung oder wenigstens Linderung. Vor ai'em Asthma und Bronchitis, überhaunt die Erkrankungen der oberen und unteren Luftwege, ferner Kreislauf­störungen. Rheuma. Ischias lassen sich vorzüglich behandeln. Bei Kindern werden vor allem

gen Minuten den Rohrkeller sowie das gesamte Maschinenhaus unter Wasser gesetzt. Man habe die Zufuhr des Wassers zwar sofort ahgestellt. jedoch brauche der Abstellschieber vier Minuten, bis er vollkommen geschlossen sei.

Die sofort alarmierten umhegenden Feuerweh­ren rückten mit 16 Mntornumuen an und konn­ten im Laufe der Nacht das Maschinenbaus wie­der leer pumnen Der Minister gab bekannt, daß die Sachschäden voraussichtlich bald behoben sein werden. Das Unglück sei nicht so groß, wie es zuerst ausgesehen habe Nach Ansicht der Werk­leitung können die beiden anderen Tnrbinpn die durch den Rohrbruch nicht beschädigt worden sind, in Bälde wieder in Betrieb genommen wer­den.

Probefüllung des Rhetnseitenkanais Freiburg. Anfang Oktober wurde mit der Pro­befüllung des ersten. 15 km langen Teilstücks des französischen Rheinseitenkana's begonnen. Es handelt sich um eine rein technische Maß­nahme. bei der untersucht wird, ob der Kanal dicht ist Ein Wasserdurchlauf durch den Kanal findet noch nicht statt Für die ein bis zwei Me­ter hohe Probefüllung werden deshalb nur mi­nimale den Wasserstand des Rheines nicht be­einträchtigende Wassermengen entnommen. Die Inbetriebnahme des Kanalstiickes tsteinOtt­marsheim und damit die Überleitung der Rhein­schiffahrt auf den Seitenkanal ist nach dem bis­her termingemäß verlaufenden französischen Bauplan bis Mitte Januar 1952 vorgesehen.

Bronchialasthma und Spätformen der Rachitis günstig beeinflußt.

Das Sanatorium besitzt selbstverständlich auch eine Anzahl wirtschaftlicher Einrichtungen wie Schweine- und Hühnerzucht, Bäckerei, Wäsche­rei, die es von außerhalb etwas unabhängig ma­chen. Ein großer Blumengarten, der nahe Tan­nenwald und die weiten Spazierwege rings um Dürrheim lassen die Patienten Sorgen und Nöte des Alltags vergessen und schaffen ebenso wie die Räume selbst neben dem natürlichen Heil­klima ein seelisches Klima, das nicht wenig zur Heilung beiträgt.

Bfoorhellbad im Dienste der Versicherten Buchau. Das Moorheilbad Buchau ist auf Grund eines am 15. Oktober zwischen der Württ. Lan­desversicherungsanstalt und dem Buchauer Ge­meinderat abgeschlossenen Vertrages in das erste deutsche Moorheilbad für Sozialversicherte um­gewandelt worden. Es wurde eineGemeinnüt­zige Gesellschaft Moorheilbad Buchau am Feder­see" mit einem Stammkapital in Höhe von DM 1 240 000 gegründet. Zum Geschäftsführer der Ge­sellschaft hat die Landesversicherungsanstalt den Bürgermeister von Buchau, Knittel, bestellt.

Professor Renter spricht in Tübingen Tübingen. Der regierende Bürgermeister von Berlin, Prof. Dr. Ernst Reuter, wird auf Einladung des Allgemeinen Studentenausschus­ses der Universität Tübingen am 16. November, 90 Uhr. im Festsaal der Universität sprechen.

Besuch bei der franz. Arbeitsverwaltung Tübingen. Auf Einladung des französischen Landeskommissars für Württemberg - Hohenzol- lern, Gouverneur W i d m e r. hatten eine Delega­tion der deutschen Arbeitsverwaltung unter Lei­tung von Arbeitsminister W i r s c h i n g und eine Delegation des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Württemberg-Hohenzollern unter Leitung von Bezirksstellenleiter Fleck Anfang Oktober Ge­legenheit, bei einer achttägigen Informations­reise nach Frankreich mit der Arbeits- und So­zialverwaltung sowie dem Gewerkschaftswesen in Frankreich bekannt zu werden. Die Delega­tion wurde im Arbeitsministerium in Paris durch den Direktor des Kabinetts empfangen.

Die Gemeinde und ihr Heimatmuseum Tübingen Der Museumsbund für Württemberg veranstaltet vom 24. bis 26 Oktober im Volks­hochschulheim Inzigkofen, Kr Sigmaringen, eine Tagung für Bürgermeister, Kulturreferenten und Gemeinderäte, deren Gegenstand .die Gemeinde und ihr Heimatmuseum ist Vorgesehen sind u. a. Vorträge überWenig beachtete Kostbar- keien unserer Heimatmuseen. .Wie muß unser Heimatmuseum aussehen Weiter sollen die Mu­seen in Sigmaringen. Mengen. Riedlingen und Biberach besichtigt werden

15 Hektar des Cannstatter Wasens freigegeben Stuttgart. Ein annähernd 15 Hektar großes Ge­lände des Cannstatter Wasens ist am Mittwoch von der amerikanischen Armee; an die Stadt Stuttgart zurückgegeben worden. Das freigege­bene Gelände ist mehr als doppelt so groß als die Fläche, die bisher für das Cannstat'er Volks­fest zur Verfügung stand Das Gelände diente der amerikanischen Armee als Benzin- und öllager.

Von der Fahrbahn abgekommen Stuttgart. Auf der Autobahn bei der Ausfahrt Stu'tgart-SüdwCSt kam am Montag ein mit fast 20 Arbeitern bese'zter und mit Baumaterial be­ladener Lastwagen von der Fahrbahn ab und s'ürzte eine 10 Meter hohe Böschung hinab, wo das Fahrzeug gegen einen Baum prallte und sich überschlug. Dabei wurden neun der Arbeiter er­heblich verletzt

Einbrecherbande abgearteiit Stuttgart. Die zweite Strafkammer des Stutt­garter Landgerichts hat am Montag sieben Tsche­chen und einen Deutschen wegen gemeinsamen schweren Diebstahls und Hehlerei zu Gefängnis­strafen von drei Jahren und einem Monat ver­urteilt Die Angeklagten hatten vom Herbst 1950 bis Frühiahr 1951 in Stuttgart und Ludwigsburg eine Reihe von Diebstählen verübt, bei denen ihnen Werte von 30 000 DM in die Hände fielen.

Fast 350060 Kriegsopfer in Württemberg-Baden Stuttgart. In Württemberg-Baden gibt es nach einem Bericht des Arbeitsministeriums zu dem am 1 Oktober 1950 in Kraft getretenen Bun- desversorgdngsgesetz ab 31 Mai insgesamt 328 707 anerkannte Versorgungsberechtigte. Da­von sind 136 351 Kriegsbeschädigte. 72 723 Krie­gerwitwen und 104 631 Voll- und Halbwaisen.

Der beste Gebrauehshund wird ermittelt Stuttgart. Unter den 15 besten Gebrauchshun­den Süddeutschlands, die bei Vorprüfungen in Darmstadt. Bayreuth und Nagold ausgesucht worden sind, soll über das Wochenende in Stutt­gart der Süddeutsche Leistungss>eger 1951 ermit­telt werden. An den Sieger, der im Fährten­suchen, in Gehorsams- und Schutzdienstübungen

Ab Montag

eingeschränkte Schaufensterbeleuchtung

Tübingen. Die in unserer letzten Ausgabe angekündigte Einschränkung der Schaufenster- und Schaukastenbeleuchtung tritt in Württem­berg-Hohenzollern am kommenden Montag in Kraft.

Danach dürfen Schaufenster und Schaukästen nur während der Geschäftsstunden sowie eine 30 Min. vor Beginn und 30 Min. nach Ge­schäftsschluß beleuchtet werden. Bel Theatern, Lichtspielhäusern und ähnlichen Betrieben dür­fen Schaukastenbeleuchtungen und Lichtreklamen mindestens eine Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung eingeschaltet und müssen spätestens eine halbe Stunde nach Beginn der letzten Vor­stellung ausgeschaltet werden Für alle übrigen Zeiten ist die Reklame- und Außenbeleuchtung zu werbenden oder repräsentativen Zwecken so­wie die Schaufenster- und Schaukastenbeleuch­tung untersagt. Schwache Not- oder Sicher­heitsbeleuchtungen sowie Beleuchtungen von kleinen unbedeutenden Hinweisschildern sind ge­stattet. Für Wandergewerbebetriebe gilt eine ähn­liche Regelung.

Eine weitere Verordnung über die Einschrän­kung des Stromverbrauchs in der gewerblichen Wirtschaft, die vor allem für di.; industriellen Abnehmer von Bedeutung sein wird, folgt in den nächsten Tagen.

Wegelagerer treiben ihr Unwesen Biberach. Auf dem Weg von Rot nach Tann­heim. Kreis Biberach, wurde am Abend des 13. Oktober ein Radfahrer von einem Unbekannten angehalten und um Feuer gebeten. Unm-ttelbar darauf kam aus dem Wald ein zweiter Mann hin­zu und verlangte unter Drohung mit einem Steckmesser von dem Radfahrer Geld. Die Täter rissen dem Überfallenen den Rock vom Leib und

Bitte geben auch Sie

Samstag Sonntag ©ine kleine Spende

der Arbeiierwohlfahrt

verschwanden im Wald. Am nächsten Tag wurde ein Sägewerksbesitzer an der gleichen Stelle ver­mutlich durch denselben Täter angehalten und um Feuer gebeten Der Angesprochene hielt an, stieß dem Wegelagerer die Faust ins Gesicht und setzte seine Fahrt fort. Dabei wurde er aus dem Wald heraus mit einem Hagel von Steinen über­schüttet, der darauf schließen läßt, daß es sich um eine ganze Bande handelt.

70 weitere Kontrollbeamte Friedrichshafen. Das Bundespaßamt hat an den deutsch-schweizerischen Grenzübergangsstellen in Friedrichshafen, Konstanz, Singen, N e u h a u s und B i e t i n g e n zusätzlich 70 Be­amte eingesetzt, die die Ausweispapiere der Rei­senden kontrollieren.

die höchste Punktzahl erreichen muß. wird erst­mals die Friedrich-Laufer-PIakette verliehen. Friedrich Läufer hat vor 50 Jahren zum ersten Male einen von ihm abgerichteten Gebrauchshund der Polizei zur Verfügung gestellt.

Vom Anhänger überfahren

Eßlingen. Eine dreiundzwanzig Jahre alte Frau aus Scharnhausen bei Eßlingen geriet in Met- t i n g e n bei Eßlingen unter den Anhänger eines Obuszuges (Omnibusse mit elektrischer Oberlei­tung) und wurde mit schweren Verletzungen ln das Eßlinger Krankenhaus eingellefert. wo sie bald darauf starb. Nach Augenzeugenberichten war die Frau im Begriff, den Triebwagen des Obuszuges zu besteigen, als der Schaffnerbe­setzt" rief und der Zug sich in Bewegung setzte. Offenbar war es der Verunglückten nicht mehr gelungen, rechtzeitig vom Trittbrett abzusprin­gen Die Frau war Mutter eines acht Wochen al­ten Kindes

12 Bauernhöfe sollen verlegt werden

Göppingen. Das Wasser wi risch af »samt in Ulm arbeitet zurzeit Pläne für die Umsiedlung von 12 Bauernhöfen in Wiesensteig, Kreis Göppin­gen. aus. Die Umsiedlung soll vorgenommen werden, da die Felder der Bauern dieser Ge­höfte auf den Albhöhen liegen Die Landwirte müssen teilweise bis zu 250 m hinaufsteigen, um ihre Äcker bestellen zu können Nach dem Plan des Wasserwirtschaftsamtes Ulm. der allein für Ersrh'ießungskosten einen Betrag von 20 000 DM vorsiehf, sollen jedem neuerstellten Hof 15 bis 20 ha Land zugeteilt werden Die Kosten für das gesamte Vorhaben gehen In die Millionen.

Wie w'rd das Wetter?

Aussichten bis Samstagabend. Wieder Über­gang zu unbeständigerem Wetter. Am Freitag anfangs nebelig, meist bedeckt, später etwas Re­gen. Tagestemperatur um 10 Grad, nachts in un­günstigen Lagen nahe 0 Grad Am Samstag wechselnd bewölkt mit vereinzelten leichten Re­genfällen, auf Südwesten bis Westen drehende leichte Winde.

Quer durch den Sporl

Freie Wätatervereinigung der Sportler

Der Obmann der Krelsvorsitzenden de« Lande*- sportbundes Württemberg-Hohenzollern. Josef Sei» g e 1 . Fischlngen. ließ an alle Sportkameraden den Aufruf ergehen, mit Interesse die bevorstehen­den Gemeinderatswahlen zu verfolgen und sich durch Aufstellung eines charakterlich geeigneten Kandidaten bei einer unpolitischen freien Wäh­lervereinigung ak'iv ln das Wahlgeschehen etnzu* schalten und mit aller Energie in dem Gemeinde« Parlament für die Ideale und Interessen der Sport­ler einzutreten Seigels Aufruf wird unterstützt vom Vorsitzenden des l.SB, Ammer. Reutlingen, der auch im Aufträge von Staatspräsident Dr MttV.er an alle Kreisvorsitzenden den eindringlichen Appell richtete, die Vere J ne des Kreises zu bewegen ei­nen Sportkandidaten für den Kreistag bzw. für die Gemeinderäte aufzustetlen und für eine poiittscii neutrale Wählervereinigung zu nominieren.

Kurz berichtet

Morgen ist in Isny Aügäu, das Richtfest des ersten deutschen Schwerbeschädigten Sportheimes.

Das Segelfiuggelände Klippeneck bei Spaichingen ist wieder in den Besitz des württembergtschen l.uft- fahrtverbandes übergegangen Aus diesem Grunde findet sm Sonntag auf dem Klippeneck eine Feier­stunde statt Gleichzeitig wird der Flugbetrieb mit dem Start einiger Flugzeuge wieder aufgenommen werden.

Kurze Umschau im Lande

Das Jugenddorf Gaisbühl bei Reutlingen, das von der Gustav- Werner-B*iftung geleitet wird, soll einige neue Lehrllngsheime erhalten.

Ein Blindgänger wurde bei Grabarbeiten auf dem alten Friedhof ln Horb gefunden Die Fund­stelle ist abgesperrt worden.

Durch elektrischen S*rom wurde eine 51 Jahre alte Frau aus Truchtelfingen getö*et. als sie mit einer Handlampe in den Keller gehen wollte 140 Kilo Rohkaffee im Wert von 3300 DM wur­den aus einer Biberacher Garage gestohlen

Zwei Tote gab es am Samstagabend bei einem schweren Verkehrsunfali auf der Straße zwi­schen Langenargen und Tettnang Tödlich verunglückt ist in einem Eisenbahn­tunnel bei Pforzheim ein 20iähriger Mann aus Rottenburg. Vermutlich war er, als der Zug in dem Tunnel kurz hielt, ausgestiegen und hatte in der Dunkelheit beim Aufspringen das Tritt­brett des Zuges verfehlt.

Die Schändung einer Bundesflagge durch drei amerikanische Soldaten in Gelnhausen (Hessen) gab das Hauptquartier der siebten amerikani­schen Armee bekannt Die Soldaten hatten die Flagge entwendet, waren mit ihr in ein Gast­haus gegangen und dort auf ihr herumgeVeten. Nach der Voruntersuchung beim amerikanischen Hauntquartier sollen die Soldaten der Ansicht gewesen sein, es handle sich um eine Fahne des Dritten Reiches.

Budr ba& matte becictjtet

In der Materiaiprüfungsanstait der Technischen Hochschule Stuttgart Ist ein Brand ausgebro­chen. bei dem wertvolle Geräte zerstört oder be­schädigt worden sind. Der Gesamtschaden be­läuft sich auf rund 30 000 DM.

Ein Jugend- und Bürgerhaus wird in Stutt­gart-Sillenbuch aus Spenden aus dem McCIoy- Fonds gebaut.

Infolge einer Magenverdrehung ist der auf der Stuttgarter internationalen Rassehundeschau als Sieger des Chow-Chows ausgezeichneteJu Tang vom Heidenkeller verendet, wie die Obduktion des Tieres ergab Zunächst wurde vermutet, daß der Hund vergiftet wurde.

21 österreichische Journalisten, die sich auf einer Reise durch das Bundesgebiet befinden, wurden von Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier in Stuttgart empfangen.

Von einem Omnibns tödlich überfahren wurde in Gönpingen eine 381ährige Hausfrau, die ge­rade Bersorgungen erledigt hatte und sich mit Ihrem Fahrrad auf dem Heimweg befand

Bei einem Großfener in einer Mühle bei Aalen, die Eigentum des Fürsten von Öttingen-Waller- stein ist entstand ein Sachschaden von mehr als 100 000 DM.

über 5000 Steilen haben im vergangenen Monat die Arbeitsämter in Württemberg-Hohenzollern

vermittelt

Als mager wie noch nie bezeichneten Reutlin- ger Weingärtner die diesjährige Weinernte im Reutlinger Gebiet.

Schlachtv?efimarlft Stuttgart

Donnerstag 18. Oktober Auftrieb: Rinder 83, Kälber 9, Schweine 218. Schafe 130. Marktverlauf: In allen Gattungen schleppend. Großvieh und Schweine |roßer Überstand. Die am Dienstag notierten Spitzenpreise wurden bei Rindern und Schwei- nen nicht mehr erreicht.

Obstpreise

. Bei der Versteigerung von Spitzenware an­läßlich des Landesobstbautages in Tettnang Jurden am Dienstag folgende Preise erzielt: feuringer A 2225, B 16; Goldparmänen IA 31 bis 35 A 2629; Boskop IA 3032. A 26 - 29. B 17; Zabergäu IA 3236 A 2629; Musch A «-24. B 16: Kaiser Wilhelm IA 31 A 25-27; e rner Rosen IA 34 -35: Landsberggr IA 3233; ßaumanns Renette IA 3234; Welschlsner IA f 1 - 21; Berlepsch IA 3235, A 26 bis 31; Lanes A 2122; Danziger A 2425; Schwaikhefmer A 2011; Tafelbimen A 25-36 B 18.

Vor 24 Jahren verlor eine Frau bei He nbn - lach heim Ackern ihren Eherinp Als sie nor einigen Tagen wieder auf dem gleichen Acker tätig war. auf dem seinerzeit der Ehering ver­lorengegangen war. entdeckte sie plötzlich «n Eggenzahn einen glänzenden Gegenstand, der sich als der vor 24 Jahren verlorengegangen* Ring entpuppte.

Ein in Großgartach wohnender Arbeiter fand auf dem Heimweg im Acker einen Storch, der fußlahm war Der Mann nahm ihn mif noch Hause und brachte ihn im Hiihnerlouf unter. Schließlich erholte sich der Storch so put daß der Familienrat beschloß, ihm wieder die Frei­heit zu geben Als die Hausfrau die Vmhegnng öffnete stürzte sich der Storch auf die Frau und hackte ihr fast das Auge aus Hie Frau mußte in die Augenklinik gebracht und dort operiert werden Der undankbare Storoh entflog nach dem Süden.

ln Edinpen, Kreis Heidelberg, wurde ein­gebrochen Der Einbrecher harte es mit seiner Aktion aber keineswegs eilig Er schlup sich in der Wohnung in aller Ruhe drei Spiegeleier In die Pfanne, verspeiste an Ort und Stelle noch ein halbes Pfund Aufschnitt und kippte den Inhalt *on drei Bierflaschen hinterdrein Dann ging er ein paar Hfluser weiter und erbeutete in einem Geschäft Schmuckgegenstände. Textilien und an­dere Dinpe im Wert non 4000 DM Der dreiste Einbrecher konnte nach einigen Tagen verhaftet werden.

Auch ein Knigge kann die Sitten des 47 Jahre alten, in Kempten im Allgäu lebenden Russen wahrscheinlich nicht mehr viel verfeinern, der im Laufe einer Auseinandersetzung seiner 27jäh- rioen Freundin kurzerhand ein großes Stück der Nase abgebissen bat Der Russe war darüber in Wut geraten, daß das Mädchen sein Angebot das frühere Verhältnis wieder herzustellen, abgelehnt hatte.

Wasserstrahl snrenete Dach des Maschinenhauses

Schweres Unglück beim Schluchseewerk / Zwei Arbeiter vermißt, fünf verletzt

Aus Südwürttemberg

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