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Nagolder LagdtattDer Sesellschafler"

Donnerstag, 9. Dezember 192«

erste Büste Schillers ^Original in Weimars, eine zweite rie­sige Büste in kararischem Marmor befindet sich im Mu­seum in Stuttgart. Bon den bedeutenderen Werken Danneckers sind noch zu nennen die Wasser- und die Wie- jennymphe am oberen Anlagensee in Stuttgart, deren Ori­ginal vor kurzer Zeit nach Tübingen gebracht wurde, die Brunnennymphe am Neckarkor, die Christusstatue in der Hospitalkirche, die Statue des Apostels Johannas in der Grabkapelle auf dem Notenberg und die berühmte .Ariadne auf dem Panther', die sich in Privatbesitz in Frankfurt a. M. befindet lind die vielhunderkfach Hochgebildet wor­den ist.

Grünewalds Stuppacher Madonna. Das Siuppacher Marienbild von Mathias Grünewald ist soweit wieder ber- gestellt worden, daß eine genaue Beurteilung des Er­haltungszustands des Bilds möglich ist. Ein Ausschuß, der M diesem Zweck am 30. Nov. hier zusammentrat und dem Präsident von Balz, Geheimrat Dr. Dörnhöffer, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlun­gen, Geheimrat Pros, von Stuck-München, Pfarrer Huber aus Stuppach, Professor Dr. Weizsäcker, Kunstmaler Hollenberg, Galeriedirektor Dr. Fischer- Stuttgart und Pros. Dr Gößler, Vorstand des Landes- äisttf für Denkmalpflege, angehörken, hat den Arbeitsplan des mit der Durchführung der Instandsetzung beauftragten HüÜP.tkonservators Professor von Tettenborn einhellig gutgeheißen. Es ist seine Ueberzeugung, daß bei einer sorg­fältigen und gewissenhaften Durchführung dieses Plans die Aussicht besteht, das Gemälde nicht bloß zu erhalten, son­dern seinen ursprünglichen Zustand und seine alte Schön­heit wiederherzustellen.

Unvorsichtiger Autofahrer. In der Nacht des 8. Juni d. F,, bei regnerischem Wetter fuhr der 21jährige Bautech- Erich H. von Münster a. N. mit dem Auto seines Vaters. in der Ludwigsburger Straße beim Bahnhof von hiüten so heftig auf eine Droschke, daß die beiden Pferde zu Boden geworfen und der Kutscher, der 36 Jahre alte Christian Bulling von Stuttgart, vom Bock geschleudert und tödlich verletzt wurde. Das Gericht nahm als erwiesen an. daß der angeklagte Autofahrer den Umstände» nach zu rasch gefahren sei n.) dabei nicht die genügende Beachtung der Fahrbahn oorgenommen habe. Das Urteil lautete aus 500 X Geldstrafe.

Hedelfingen, 8. Dez. >Einbru ch. Am Samstag nach- 'niriaz stiegen Einbrecher, während die Bewohner im Stall beschäftigt waren, in ein Gebäude der Rohrackerstraße mittelst einer Leiter ein. Da die Täter es nur auf Bargeld ab­gesehen hatten, durchstöberten sie zwei Zimmer und versuch­te». den Schrank, in dem einige tausend Mark waren, auf- zuorechen. Sie wurden jedoch anscheinend bei ihrer Arbeit gestört und entflohen.

Ans dem Lande

Lconbera. 8. Dez. Der Leiche » fund. Die dem er- lchossen aufgefundenen Kaufmann Robert Gerst fehlenden Gegenstände sind inzwischen beigebracht worden. Die Uhr hatte er gar nicht mitgenommen und das Bargeld hatte er im Anzug stecken. Durch die Ermittlungen der Kriminal- volizei ist iestgestellt worden, daß höchstwahrscheinlich ein Unglückssall vorliegt. Eine strafbare Handlung einer dritten Person ist völlig ausgeschlossen.

Goggenbach. OA. Oehringen, 8. Dez. Jäher Tod. Aiis einem Fuhrwerk, das er zur Heimfahrt von Hall aus benützen konnte, starb Schreinermeister Stillhammer van hier an einer Herzläkmung

Neuffen. 8. Dez. N cues D osta in t. Das unter Lei­tung des Regierungsbaumeisters Remppis in den letzten Monaten erbaute Postamtsgebände ist nun fertiggestellt. Es enthält neben den neuzeitlich eingerichteten Amtsräumen sine .Wohnung für den Amtsnorstand und eine solche für eine» zweiten Beamten.

Tübingen, 8. Dez. Bon der Universität. Die katholisch-theologische Fakultät Hai ihrem Faknltätsmitglied Dr. phil. Paul Simon, vrd. Professor für scholast. Philo­sophie und Apologetik (Nachfolger von Pros. Dr. L. Baur, Breslau), den Doktor der Theologie ehrenhalber verliehen.

Marbach a. N.» 8. Dez. Neue Hauswirtschafts­schule. Die im April beschlossene Umgestaltung der all­gemeinen Fortbildungsschule der Töchter in eine Hauswirt­schaftsschule soll nunmehr verwirklicht werden, nachdem die Kommission an anderen Orten eingerichtete Schulen be­sichtigt hat. Die Errichtung der Schule erfolgt im Erdgeschoß des neuen Schulhauses und erfordert einen Aufwand von 110kl ,1t. Mit Beginn des kommenden Schuljahrs soll der

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Feuer am Nordpol.

Kulturroman von Kart-August von L a s s e r 1.

58) (Nachdruck verboten.)

Wir lassen der Verwaltung von Nova Thule eine Frist von 24 Stunden, unsere gewiß loyalen Bedingungen an­zunehmen. Nach Ablauf dieser Zeit werden wir zu krie­gerischen Maßnahmen übergehen, die den Charakter einer i Strafexpedition gegen Piraten besitzen. Sie richten sich in i keiner Weise gegen die arbeitende Bevölkerung, vor allem s nicht gegen die Russen oder Amerikaner, die unseres beson- ' seren Schuhes gewiß sind, sondern nur gegen die Gewalt­haber des Landes.

Daher erwarte» wir auch von der friedliebenden Ar­beiterschaft, daß sie in keiner Weise unsere notwendigen Kriegshandlungen zu beeinträchtigen sucht. Wer von nn- ^ seren Truppen dabei betroffen wird, daß er feindliche ; Handlungen gegen französische Soldaten oder Flugzeuge ^ unternimmt, verfällt den Kriegsgesctzen, nach denen in ! einem Lande, dessen Selbständigkeit nicht anerkannt ist, die Todesstrafe verhängt werden muß.

Der Präsident von Frankreich.

Funkielegramm ans Platinia.

An den Präsidenten von Frankreich. :

Das unbefugte Betreten von Nova Thule wird mit Arrest bestraft. Sanders. !

!

,5 i i nstcs .st o p i t c l. !

Auf einer der Höhen, die den Talkessel von Platinia im Kreise umgeben, ist ein Beobachtungsturm errichtet.

Er besteht aus luftigem Stahlgestänge mit daraufgesetzter kleiner Kammer, die etwa vier Meter im Quadrat mißt.

Hierher begaben sich Sanders und Linda, die die Er­laubnis erbeten hatte, die Verteidigungsanlagen besich­tigen zu dürfen. Auf die Nachricht von dem französischen ^ Ultimatum war sic sofort von Petrolea nach Platinia ge­eilt: die erste Strecke in der pneumatischen Eistnnnelbahn, sas letzte Ende im Flugzeug über das Gebirge. i

Betrieb ausgenommen werden. Im Zusammenhang damit soll auch die seit Jahren .zurückgestellte Erstellung eines Volks- und Schülerbads in den Erdaeschoßräumen des neuen Schulhauses in Angriff genommen werden.

Gmünd, 8. Dez. Das Freilichttheater vom Gemeinderat genehmigt. Der Gemeinderat hat die Errichtung eines Freilichttheaters im Taubentat, in dem im kommenden Sommer die Sage des Geigers von Gmünd in der Streichschen Dramatisierung aufgeführt werden soll, mit allen gegen 3 kommunistische und 2 sozialdemokratische Stimmen genehmigt.

Weilderftadt, 8. Dez. Unfälle beim Fußball­spielen. Bei dem Fußballwettspiel am Sonntag Stutt­gart Weilderftadt ging es wenig sportmäßig zu. Dem Spieler Eugen Diebold von hier würde ein Fußknochen ab­geschlagen, ferner verstauchte sich der Spieler Karl Bäuerle von hier den Arm.

Balingen» 8. Dez. N a t u r s e l t e n h e i t. Ein in unserer Gegend gewiß recht seltener Gast, eine graugeflügelte große Möwe, konnte am Sonntag früh hier beobachtet werden. Sie kreiste in tiefem Flug verschiedene Male über dem Eis­weiher bei der Kesselmühte, flog einige Male talauf und -ab und verschwand dann dem Lauf der Eyach folgend.

Bühlingen. OA. Rottweil, 8. Dez. O pf e r st o ck m a r- der- Hier wurde der Opferstock in der Kirche erbrochen und etwa zehn Mark daraus gestohlen. Der Täter ist nicht bekannt.

Trosfingen, 8. Dez. Selbstmord. Montag vormittag ist ein 26 I. a. led. Kaufmann von seinem Bruder erschossen im Bett aufgefunden worden. Was den ledigen jungen Mann zu dieser unglückseligen Tat veranlaßt hat, ist noch nicht aufgeklärt.

Tuttlingen, 8. Dez. Gefaßte Gülerbahnhof- diebe. Im Verlaus von zwei Monaten wurden auf dem hiesigen Güterbahnhof teils aus den geschlossenen Güter­wagen, teils aus dem Güterschuppen nach und nach 111- Zentner Leder, 80 Paar Schuhe, ein Säckchen Kaffee und ein Ballen Pergamentpapier im Gesamtwert von 3000 -R gestohlen. Als Täter wurden nunmehr ermittelt: der 28 I. o. Hilssrangierer Franz Leiber von Möhringen und sein 14)4jährigc-r Bruder Gustav. Hehler sind der Vater der beiden, Theodor Leiber, und der 28 I. a. Schuhmacher Anton Gnirs von Emmingen. Stehler und Hehler wurden nach Rottmeil eingeliefert.

Ulm, 8. Dez. Freispruch. Der 28 I. a. verh. Sägerei­besitzer und Holzhändler Franz Xaver Rieger von Donz- dorf OA. Geislingen ist von der Anklage, sein Anwesen am Morgen des 26. Sept. in Brand gesteckt zu haben, um in den Besitz der Versicherungssumme zu kommen, unter Uebernahme der Kosten auf die Staatskasse freigesprochen worden. Die Beweisaufnahme hatte einen dringenden Ver­dacht, aber keinen Schuldbeweis gegen ihn ergeben.

Ochsenhausen OA. Biberach, 8. Dez. Auto Verbin­dung. Der Rührigkeit des Verkehrsvereins Memmingen ist es gelungen, eine Verbindung von Ochsenhausen nach Memmingen herbeizuführen, und zwar läuft der Kraftwagen vom 11. d. M. ab. Die Wagen verkehren nur an bestimmten Tagen.

Buchau, 8. Dez. Einbruch. In einer der letzten Nächte wurde in dem leerstehenden Fabrikgebäude der Firma Amann u. Söhne in der Bahnhofstraße cingebrochen und n. a. zwei Maschinen entwendet.

Vom bayerischen Allgäu, 8. Dez. Absturz in den Bergen. Eine Diebesbande im Bahnhof. Wie aus Pfronten berichtet wird, ist der Mechaniker Völker von Kempten am Kienberg abgestürzt. Er blieb schwer ver­letzt liegen. Eine mehrköpfige Diebesbande wollte in der Nacht in den Bahnhof Legau einbrechen, um die Stations­kasse zu plündern. Die Gauner wurden jedoch vom Bahn­personal überrascht und in die Flucht geschlagen.

Bon der bayerischen Grenze. 8. Dez. Militär im Gebirge. Eine Skitruppe des badischen Jägerbataillons Nr. 14 aus Konstanz ist in Hindelang zu Skiübnngen cin- getrossen.

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Stratow war in Petrolea zurückgeblieben. Er hielt es für zweckmäßiger, dort die Entscheidung abzuwarten, unk je nach dem Ausfall des Kampfes seine Entschlüsse fassen zu können.

Eine kleine elektrische Tunnelbahn brachte Linda und Sanders bis zu dem Lift, mit dem sie in wenigen Minuten zur Spitze des Beobachtungsstandes gelangten. Hier wurden sie von Kersten, dem militärischen Oberbefehls­haber von Nova Thule, empfangen.

Der kleine, behaglich erwärmte Raum erlaubte durch rings im Kreise angebrachte Glasfenster einen Rundblick nach allen Seiten über die im Hellen Sonnenlicht liegende arktische Landschaft.

Von hier ans werden Sic also die Verteidigung Platinias leiten, Herr Kersten?" fragte Linda.Fürchten Sic nicht einen Bombenwurf ans der Höhe oder einen Schuß in die Glasfenster? Ganz davon abgesehen, daß die Oberleitung verlorengiugc, wenn Ihnen etwas zn- stieße?"

Mein Gcfcchtsstand treibt Mimikry/' antwortete Kersten.Fetzt, solange noch überall Schnee liegt, ist er weiß angestrichcn und daher von oben nicht zu erkennen. Aber wir brauchen einen Bombenwurf gar nicht zu be­fürchten. An der spitzen Form des Daches würden die Geschosse abglciten, ohne zu krepieren, und eine Explosion unten am Boden schadet dem elastischen und lustigen Ge­stänge nur wenig. Unangenehmer wäre es schon, wenn man mich hier unter Maschincngewehrfeuer nähme. Dann muß ich die Sichcrhcitsjalonsien hcrnnterlasscn. Sehen Sic, so!"

Ein Hebeldruck brachte einen kleinen Elektromotor in Bewegung, worauf sich sogleich vor allen Glasscheiben starke Stahlschilde hcrabsenkten. die das Zimmer fast ver­dunkelten und nur schmale Sehschlitze frcilicßcn. Kersten hob die Schutzvorrichtung wieder und fuhr dann fort:

Natürlich berühr die Oberleitung der Verteidigung nicht lediglich auf mir. Sollte ich aussallcn, dann tritt ein bereits bestimmter Ersatzmann an meine Stelle, der seinen Beobachtungsturm nicht weit von hier bat. Außer­dem wissen alle Unterführer genau, was sie zu tun haben."

Aus Stadt und Land

Nagold, 9. Dezember 1926.

Ein Dummkopf bleibt ein Dummkopf nur Für sich in Feld und Haus.

Doch wie du ihn zu Einfluß bringst.

Wird gleich ein Schurke draus

Franz Grillparzer.

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Dienftuachrichteu

Durch Entschließung des Herrn Kirchenprüsidenten ist die Pfarrei Glatten, Dek. Freudenstadt, dem Stadtpfarrver weser Richaid Eisenhut in Sindelfingen, Dek. Böblingen, übertragen worden.

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Sudelwetter

Auf Regen folgt Sonnensche n", sagt man im gewöhn­lichen Leben, doch soll es auch oolkommen, daß auf ein viel versprechend-s Winkerwetter Regen und ausgesprochene Sudelei kornmt. Das haben wir gestern wieder einnial merken können, wenn rvir durch die aufgeweichten Straßen gehen und von oben herab das leise Rieseln des Regens spüren mußten. Co konnten wir bald, ohne auf den Kalender sehen zu müssen, f'ststellen, wie nahe der Nagolder Wcihnachtsmarkt ist. Heute Nacht hat es allerdings ein wenig gefroren aber das hielt nur so lange an, bis der Verkehr auf den Straßen einsetzte, dann war >s wieder das gleiche Bild wie gesiern. Ein Gutes hat der Maikt aber auch noch: Die Frühaufsteher dursten sich heute put beleuchteter Straßen erstellen und brauchten sich keinen Sturzhelm evtl. Karambolagen wegen aussetzen.

Zum heutige« Vorfpielabend

Auf Wunsch singen heute abend 8^4 Uhr die Seminarinen und der Madrigalchor nochmals im Seminarfestsaal. Es wer den, neben den bereits vor 3 Wochen gebotenen Gesängen, noch einige andere, besonders wertvolle Sätze von dem »»vergleich sichen M ister mittelalterlicher Bokalpolyphonie, von Ludwig Senfl. gesungen. Es erübrigt sich wohl, nochmals hinzuweiftn auf den prachtvollen Gehalt Vieser alten Musik die Besucher des letzten Vorspielabends haben ihn vielleicht empfunden. Auch am heutigen Donnerstag wird, wie immer am letzten Vor spielabend des Jahres, freundlichst um freiwillige Gaben gebeten. Dieselben werden auf Weihnachten der Heilanstalt Mariaberg zugeführt.

Der Saal ist gut geheizt. Jedermann eingeladen. (Siehe Anzeige.)

Weihnachls- und Neujahrsverkehr. Die Deutsche Reichs­post richtet an die Bevölkerung die Bitte, mit der Ver­sendung der Weihnachtspakete möglichst frühzeitig zu be­ginnen, damit die Paketmassen sich nicht in den letzten Tagen vor dem Fest zusammendrängen. Durch die Beachtung dieses Hinweises und der nachstehenden Ratschläge können die Paketversender wesentlich dazu beitragen, daß der Weih­nachtsverkehr sich glatt abwickelt und die Pakete ohne Ver­zögerung in die Hände der Empfänger gelangen. Die Pakete sind unter Verwendung guter Berpackungsstofse recht dauerhaft herznstellen, die Aufschrift ist haltbar an­zubringen und der Name des Bestimmungsorts unter näherer Bezeichnung der Lage besonders groß und kräftig niederzuschreiben. Ferner darf nicht unterlassen werden, aus dem Paket die vollständige Anschrift des Absenders an­zugeben und in das Paket obenauf ein Doppel der Auf­schrift zu legen. Auch der Verkehr am Jahreswechsel läßt sich flüssiger gestalten, wenn die Neujahrsbriefe mit voll­ständiger Anschrift des Empfängers (Straße und Haus­nummer, mit Gebäudeteil und Stockwerk, Postbezirk, Zustell-PAnst.) versehen und möglichst frühzeitig ausaelie- fert werden. Es wird auch dringend empfohlen, die Frei­marken für Neujahrsbriefe nicht erst am 30. und 31. De­zember, sondern schon früher einzukausen, damit im Schalter­verkehr keine Stockungen eintreten.

Beschäl- und Tohiengeld in der Deckzeit 1927. Mit Ge­nehmigung des Wirtschaftsministeriums ist für die Beschäl- zeit 1927 auf den staatlichen Beschälplatten das von den Stutcnbesitzern vor dem ersten Decken zu entrichtende Be­schälgeld auf 10 -.fl festgesetzt worden. Außerdem ist von den Stutenbesitzern zugleich mit dem Beschälgeld ein Fohlengeld von 5 ^fl zu entrichten. Für die Besitzer der in das Stut- buch des Württ. Pferdezuchtvereins eingetragenen Stuten wurde das Beschälgeld auf 7 -fl ermäßigt.

> Sanders unterbrach.

!Am besten ist es, Tie geben Frau Stratow einen

I kleinen überblick unserer gesamten Verteidigungsanlagen."

Ach, bitte, ja!" ries Linda.

Kersten fuhr fort:

Sobald es gewiß schien, daß die Franzosen einen Angriff auf Nova Thule machen würden, hielten wir es für das wichtigste Erfordernis, Platinia völlig unangreif­bar zu machen. Pctrolea und Fcrreata sind durch ihre Lage unter dem Eise genügend geschützt. Außerdem ist es kaum möglich, gegen diese beiden Orte vorzugehen, ohne sich vorher Platinias bemächtigt zu haben.

! Als erstes Erfordernis mußten wir hier alle wich­tigen oberirdischen Anlagen verschwinden lassen, weil sie den feindlichen Bombenwürfen zu sehr ausgesetzt wären. Die eigentlichen Fabrikräume befinden sich jetzt völlig unter der Erde, während wir die Wohnungen der Arbeiter und Angestellten hierher an den Steilabfall des Gebirges verlegten. Ein darüber angebrachtes, stark abgeschrägtes Drahtnetz wird alle Bombenwürfe abfangen und in einen danebenlicgendcn Abgrund gleiten lassen."

Wo befinden sich denn die Schuppen für unsere Kampfflieger?" fragte Linda.

Sic sind direkt in §inc steile Felswand eingebaut." Kersten wies mit dem Arni nach rechts, an den Masten der Funkstation vorbei.Vermögen Sie dort die fünf dunklen Stellen an jenem Abhange zu erkennen? Es sind die Aufenthaltsrüume der Kampfflugzeuge. Sie stehen immer zu zweit nebeneinander. Durch eine automatische Abflugvorrichtung können sic von der Stelle aus fortge­schnellt werden und vermögen dann gleich aufzusteigen."

Auf den Schutz unserer Transportluftschiffc mußten wir verzichten," warf Sanders ein.Für so zahlreiche Maschinen waren gesicherte Untcrknnftsräume nicht mehr zu beschaffen. Wir ließen daher die oberirdischen Hallen bestehen. Sobald wir das erste Anzeichen eines feindlichen Angriffes erhalten, müssen alle nicht für den Kampf be­stimmten Flugzeuge aufstcigen und sich nach Pettolea be­geben."

(Fortsetzung folgt.)