SAMSTAG, 13. OKTOBER1951

AUS STADT UND KREIS CALW

NUMMER 1«(

/Haiestäten untemeqs

Dreizehn (in Ziffern: 13) Schönheitskönigin­nen fahren gegenwärtig durch Bundesdeutsch­land. Schönheitsköniginnen von heute, gestern und vorgestern. Preisgekrönte Prachtexem­plare ihres Geschlechts, die in heißem Wett­streit um die Gunst des Publikums ihre Mit­konkurrentinnen auf dem Laufsteg nur um Schneidezahnbreite schlagen konnten. Sie stellen die Aller-, Allerschönsten vom Bun­desgebiet, von Bayern, vom Bodensee, vom Schwarzwald, von Stuttgart, von Hintertup- fing und von sonst einer Gegend dar, wo eben Schönheitskonkurrenzen ausgetragen wurden. Jeder Kurort, derauf sich hält, hat seinen Schönheitswettbewerb. Und jedes Gebiet(chen) daher seine Schönheitskönigin.

Wie gesagt, 13 Schönheitsköniginnen fahren derzeit durch die (rest)deutschen Lande. Mit Reisebegleitung natürlich. Und mit den Haupt­darstellern des FilmsJohannes und die 13 Schönheitsköniginnen. Sie benutzen dazu keinen mittleren Omnibus, bewahre. Sie, re­spektive die Filmgesellschaft, charterten zum Behufe der intensiven Werbung einen Extra­zug der Bundesbahn und beglücken nun mit Ihrer makellosen Anwesenheit all die Städte, ln denen der besagte Film läuft. In der ver­gangenen Woche Stuttgart und Karlsruhe.

Soweit, so gut. ln Stuttgart erwartete eine stattliche Menschenmenge (schätzungsweise 8000 Personen) die Königinnen von Publikums Gnaden. Die demokratisch erkürten Majestä­ten lächelten zu den stürmischen Ovationen und Begeisterungsrufen des meist weiblichen und jugendlichen Publikums huldvoll, ver- 1 schenkten freigebig Kußhändchen und geruh­ten, den Presse- und Funkleuten Interviews zu gewähren. Berufsbeflissene Reporter klaub­ten eifrig die Brosamen zusammen, die ge­sprächsweise von der Königinnen Tische fielen. Dem aufmerksam lauschenden Volk gingen die bedeutungsvollen Sentenzen wie Honig ein. Ein beachtliches Polizeiaufgebot sorgte während dessen dafür, daß erstens den Hohen Herrschaften kein Leids geschah und zweitens der übrige Eisenbahnverkehr unter dem allgemeinen Begeisterungstaumel nicht Not litt.

Soweit, so weniger gut. In Karlsruhe ließ sich u. a.Miß Germany vor dem Mikrofon des Südd. Rundfunks vernehmen und erging sich dabei in tiefschürfenden Betrachtungen Ober die Vergänglichkeit der äußeren Schön­heit und die Beständigkeit geistiger Qualitä­ten. Man merkte: bei aller Schönheit doch ein kluges Mädchen. Deswegen will das schöne Kind auch in zwei Jahren sein Abitur machen. Und danach wird es Journalistin. Hm ...

Die Landespoiizei berichtet

Auf der Straßenkreuzung Berg- und Calm- bacher Straße in Schömberg stießen zwei Kradfahrer zusammen. An beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden; die Unfallbeteiligten erlitten leichtere Verletzungen. Die Schuld dürfte beide Kradfahrer treffen.

Infolge Nichtanzeigens der Fahrtrichtungs­änderung durch eine Radfahrerin stieß diese mit einem Kradfahrer zusammen. Der Krad­fahrer stürzte und zog sich Verletzungen zu. Am Krad entstand Sachschaden. Die Radfah­rerin wurde nicht verletzt. Der Unfall ereig­nete' sich zwischen Enzklösterle und Wildbad.

Beim Wegschieben eines Lkw-Anhängers »uf der Schömberger Straße in Calmbach chlug die Anhängerdeichsel zur Seite. Dabei wurde ein Mann gegen eine Mauer gedrückt und erheblich verletzt Er mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden.

Beim Ueberholen eines Lieferwagens durch ein Krad auf der Nagoldtalstraße bei Station Teinach stießen beide Fahrzeuge zusammen. Der Kradfahrer erlitt Verletzungen und mußte in das Krankenhaus eingeliefert wer­den. An beiden Fahrzeugen entstand Sach­schaden. Die Schuldfrage ist noch nicht ein­wandfrei geklärt.

Auf der Bundesstraße 28 bei Nagold fuhr ein Kradfahrer in eine Schafherde und ver­letzte dabei ein Zuchtschaf so schwer, daß es notgeschlachtet werden mußte. Der Unfall entstand dadurch, daß der Kradfahrer mit sehr hoher Geschwindigkeit fuhr.

Auf dem Postplatz in Altensteig fuhr ein Kradfahrer beim Einbiegen in eine Neben­straße auf eine in die Fahrbahn ragende Bau­stange, die nicht beleuchtet war. Der Krad­fahrer stürzte und erlitt dabei Verletzungen.

Beim Ueberholen eines Lastzuges durch einen Kradfahrer sprang plötzlich ein Mann hinter dem Lastzug hervor, wurde von dem Krad angefahren und dabei verletzt. Er mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Der Unfall ereignete sich bei Altensteig.

Auf der Straßenkreuzung Dietlinger- und Hauptstraße in Birkenfeld stieß ein Radfah­rer mit einem Kradfahrer zusammen. Der Unfall entstand dadurch, daß der Radfahrer seine beabsichtigte Fahrtrichtungsänderung nicht anzeigte, auf der linken Fahrbahnseite fuhr und die Kreuzungskurve schnitt Beide Unfallbeteiligten erlitten Verletzungen.

In der Ortsstraße in Althengstett fuhr ein Kradfahrer auf einen Gartenzaun auf und stürzte dabei. Er erlitt Verletzungen und mußte in das Krankenhaus eingeliefert wer­den. Vermutlich stand der Fahrer unter Al­koholeinfluß. Am Krad entstand erheblicher Sachschaden.

CALWER ZEITUNG Verlag Paul AdolfT, Calw, ln der Schwäbischen Verlagsgesellschaft mbH.

Chefredakteure: #

Will Hanns Hebsacker und Dr Ernst Müller. Für den Lokaitel) verantwortlich F. H Scheele. Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Lederstraße. Telefon 735

Drude: A. Oelschlägersche Buchdruckerei, Calw.

Voll 24153 Orten Calw der 687. Im Spiegel von Calw

Die Gemeinden von 4000 bis 10090 Einwohnern in der Bundesrepublik

Genau 24 153 Orte gab es bei der Volkszäh­lung des vergangenen Jahres in der Bundes­republik, von denen die meisten, zwei Drittel etwa, unter tausend Einwohnern blieben. Nur 472 von ihnen wiesen Einwohnerzahlen über 10 000 auf, und weitere 943 hatten eine Bevöl­kerung zwischen 4 000 und 10 000 Einwohnern.

Diese knapp tausend Orte werden meist fälschlich alsKleinstädte zusammengefaßt, ein Ausdruck, der schon deswegen nicht zu­trifft, weil sich bei ihnen Stadt- und Land­gemeinden ungefähr die Waage halten. Das Wort Stadt ist nui*» einmal kein Größen­begriff; während in Westdeutschland eine An­zahl Gemeinden mit Stadtrecht nicht einmal tausend Einwohner erreicht, gibt es anderer­seits Dörfer wie Hürth oder Porz im Rhein­land, die mit 36 000 bzw. 31 500 Einwohnern viele Mittelstädte hinter sich lassen. Aber ob Stadt-, ob Landgemeinde, die Orte zwischen 4 000 und 10 000 Einwohnern erfüllen im Staatsgefüge eine wichtige, oft nicht genü­gend beachtete Aufgabe: sie sind die natur­gegebenen Vermittler zwischen den beiden großen Lebensformen, die mit den Worten Stadt" undLand Umrissen werden. Diese Bedeutung ist auch zahlenmäßig zu belegen: Nur 0,4 Prozent aller westdeutschen Orte be­trägt die Zahl dieser Gemeinden, in ihnen wohnen jedoch mit über 5,7 Millionen rund zwölf Prozent aller Einwohner Westdeutsch­lands, und damit hat also jeder achte Bürger der Bundesrepublik in ihnen seinen Wohnsitz.

Mit seiner 1950 ermittelten Einwohnerzahl von 7325 gehört auch Calw in den Kreis dieser Gemeinden und nimmt unter den 24 153 Orten

Die Lehrlinge wollen ihr Können beweisen

Praktisdier Leistungswettbewerb der Handwerksjugend 1951

Die Handwerkskammer Reutlingen schreibt uns dazu: In diesen Wochen sind die Hand­werkslehrlinge, die im Herbst ihre Gesellen­prüfung ablegen, fleißig am Werk, ihr Gesel­lenstück besonders gut zu machen. Den Besten winkt die Aussicht, daß sie in ihrem Beruf vielleicht Landessieger oder gar Bun­dessieger werden und einen Ehrenpreis er­halten. Denn in diesem Jahre werden die Handwerkskammern durch besondere Bewer­tungsausschüsse diejenigen ermitteln, die im Kammerbezirk das beste Gesellenstück ihres Berufes angefertigt haben. Aus ihren Reihen werden dann im Landeswettbewerb de Lan­dessieger und schließlich im Bundeswettbe­werb die Bundessieger ausgezeichnet. Wer Bundessieger seines Berufes wird, darf mit einer Reise nach Bonn rechnen, wo die prä­miierten Gesellenstücke ausgestellt werden und eine feierliche Ehrung der Bundessieger stattfinden wird.

Bundespräsident Prof. Dr. Heuß hat die Schirmherrschaft über den praktischen Lei­stungswettbewerb der Handwerksjugend übernommen und will die Bundessieger selbst begrüßen.

Die Gesellenprüfung ist der Schlußstein der Prüfungen, denen sich der Lehrling im Laufe seiner Lehrzeit unterziehen muß. Auf Grund der fachlichen Vorschriften zur Regelung des Lehrlingswesens werden jährlich Zwischen­prüfungen durchgeführt, und zwar jeweils am Ende eines Lehrjahres. Die Zwischenprüfun­gen haben vor allem den Zweck, zu gewähr­leisten, daß Ausbildungsmängel und -lücken rechtzeitig beseitigt werden können.

Anzeigen kein Mittel zur Verkehrserziehung

Motorradfahrer als Zenge gesucht Meldungen an den ADAC Bad Lieben zell

der Bundesrepublik die 687. Stelle ein. Es steht mit seiner Größe nicht allein da; zehn weitere Orte haben zwischen 7 300 und 7 400 Einwohner und sind damit fast genau so groß. Wie Calw sind diese und die anderen tausend Orte der gesamten Größenklasse nicht nur für ihre eigenen Bewohner da, sondern bilden mit ihren Behörden und geschäftlichen Un­ternehmungen den Mittelpunkt für eine mit­unter ziemlich weit reichende Umgebung. Darin liegt ihre besondere Bedeutung, denn gerade um sie kristallisiert sich regelmäßig der festumrissene Begriff der engeren Heimat In den Reihen der Orte zwischen 4 000 und 10 000 Einwohnern trifft sich im übrigen alles, was die Geltung des deutschen Namens aus­macht: altehrwürdige, ehemalige freie Reichs­städte und schnell aufgeblühte Industrie­plätze, deren Namen noch vor hundert Jah­ren niemand kannte, und dazu die Mehrzahl der international berühmten westdeutschen Kur- und Badeorte. In aller Welt kennt man die Namen Oberammergau oder Rüdesheim, Mittenwald, Oberstdorf und Berchtesgaden, Borkum und Norderney, und das sind nur ein paar herausgegriffene Beispiele dafür, daß zum Ruhm keine großen Einwohnerzahlen er­forderlich sind. So ist Calw hier in bester Ge­sellschaft. Und wenn man es genau betrachtet, dann sind 7 325 Einwohner gar nicht so wenig; nur 686 Orte in der Bundesrepublik haben mehr, aber rund 23 000 bis 24 000 zählen we­niger, und wenn alle Millionen Bewoh­ner Westdeutschlands gleichmäßig auf alle 24153 Orte verteilt wären, dann kämen im Durchschnitt auf jeden erst 1970 Einwohner.

Die Gesellenprüfung bildet für jeden Lehr­ling den Höhepunkt seiner Lehrzeit. Sie be­deutet nicht nur den Abschluß der Lehrjahre, die bekanntlich keine Herrenjahre sind; die in der Gesellenprüfung bewiesenen Leistun­gen sind auch für den Start in die eigentliche Berufspraxis mitentscheidend. Es ist daher recht und billig, daß die Gesellenprüfung aus der Verborgenheit der täglichen Arbeit her­ausgehoben wird. Seit langem veranstaltet das Handwerk alljährlich Gesellenstückaus­stellungen, die in Verbindung mit den Frei- sprechungsfeiem zugleich eine Berufsfeier darstellen.

An diese Tradition knüpft der Praktische Leistungswettbewerb der Handwerksjugend an, um nun auch einmal im großen Rahmen zu zeigen, was unsere Lehrlinge leisten.

Mit einemReichsberufswettkampf hat dieser Leistungswettbewerb nichts zu tim. Indem er sich organisch in die bewährte Aus- bildungs- und Prüfungspraxis des Handwerks eingliedert, bedeutet er gerade eine Abkehr von einem Propaganda- und Kosten-Appa­rat, der dem Wesen einer echten Berufser­ziehung fremd ist.

Neben seiner ethischen Zielsetzung, bei den Handwerkslehrlingen die Berufsfreude zu fördern, hat der Praktische Leistungswettbe­werb den Zweck, sowohl den Ausbildungs­stand zu steigern als auch einer sinnvollen Begabtenförderung vorzuarbeiten. Das Hand­werk hat darin stets seine vornehmste Auf­gabe gesehen und wird dies auch in Zukunft tun.

Der ADAC schreibt uns: Der Verkehr for­dert Opfer um Opfer. Die Verkehrsdisziplin, das Verantwortungsbewußtsein der Verkehrs­teilnehmer lassen immer mehr zu wünschen übrig: ein Zustand, der täglich dringender Abhilfe fordert. Staatliche Organe werden durch Verkehrserziehung und andere geeig­nete Maßnahmen, nicht zuletzt exemplarische Strafen für Alkoholmißbrauch am Steuer und alle anderen Gattungen von leichtsinniger und verantwortungsloserVerkehrsgefährdung, das Leben aller Bürger zu schützen haben.

Etliche Verkehrsteilnehmer glauben nun aber zur Selbsthilfe greifen zu müssen und zeigen hemmungslos andere an, von denen sie glauben, eine Uebertretung der Straßenver­kehrsordnung erspäht zu haben. Mit auf die­sem Weg unschwer zu erreichenden Strafver­fügungen ist jedoch keine Abhilfe zu schaf­fen. Sie schaffen nur berechtigte Verbitte­rung. So geht es nicht

Das Unzulängliche, ja Fragwürdige dieser Methode zeigte dieser Tage ein Fall, der vor dem Amtsgericht Calw verhandelt worden ist (s. unsere gestrige Ausgabe).

Ein Stuttgarter Arzt hatte einen Kraftfah­rer aus dem Kreis Calw angezeigt, weil er angeblich ihn und andere Kraftwagen in einer Kurve zwischen Bad Liebenzell und Hirsau überholt und damit den Verkehr gefährdet habe. Dies soll am Sonntag, 1. Juli, geschehen sein. Jetzt bekam der Kraftfahrer einen Straf­befehl über 25 Mark. Er erhob Einspruch, da er sich einer solchen Uebertretung der Stra­ßenverkehrsordnung als alte*- erfahrener Kraftfahrer, der beruflich über zwanzig Jahre täglich das Steuer in der Hand hat und jähr­lich zigtausend Kilometer hinter sich bringt, nicht bewußt war und sie auf ihn gar nicht zutreffen konnte.

Auf die Frage des Richters an den Anzei­geerstatter, ob es sich um keine Verwechs­lung handeln könne, gab der Stuttgarter An­zeigeerstatter an, er habe den überholenden Kraftwagen bei einer späteren Verkehrs­stauung wieder gesehen, sei ausgestiegen und habe sich unmittelbar hinter dem Wagen die Nummer desselben aufgeschrieben. Mit dem Wagenfahrer habe er jedoch nicht gespro­

chen. Allein mit dieser Handlungsweise ist der Anzeigeerstatter gekennzeichnet. Wenn er dem Fahrer auf frischer Tat Vorhaltungen gemacht hätte, wäre sofort der Irrtum, näm­lich die Wagenverwechslung zutage getreten.

Der Anzeigeerstatter behauptete im übrigen vor Gericht, die fragliche Kurve sei eine linkskurve gewesen, bei seiner Anzeige hatte er eine Rechtskurve zu Protokoll gegeben. Von einer Staubentwicklung wußte er im Gegensatz zu seinem Anzeige-Protokoll nichts mehr. Bei seiner Anzeige hatte er von einer starken Kurve gesprochen, die er und die an­deren Wagen in einer Geschwindigkeit von 60 km durchfahren habe. Nachdem der An­zeigeerstatter inzwischen wohl zu der Auf­fassung gekommen ist, daß man d. h. eine Kolonne von mehreren Wagen eine starke Kurve nicht mit 60-km-Tempo durchfahren kann, behauptete er vor Gericht, es habe sich nur um eine leichte Kurve gehandelt und er sei nur im 40- bis 50-km-Tempo gefahren. Bei der Anzeige sagte er aus, ein entgegen­kommendes Motorrad habe stark abbremsen müssen, jetzt war es plötzlich eine Beiwagen­maschine. So waren die Angaben des Anzeige­erstatters und seines Zeugen mit Widersprü­chen gespickt.

Der angezeigte Kraftfahrer konnte nichts ins Feld führen, als daß er an dem fraglichen Tag die Strecke wohl gefahren sei, aber mit Sicherheit in einer Kurve nicht überholt habe, zumal nicht mehrere Wagen, da er die Gefährlichkeit der Strecke genau kennt. Das Gericht schenkte trotzdem den ungenauen und sich teilweise widersprechenden Angaben der Anzeigeerstatter Glauben und verurteilte den Kraftfahrer zur Geldstrafe von 20 DM, ersatzweise 6 Tage Haft.

Dieser Fall, der zeigt, wie ^zweifeihaft eine Rechtsprechung lediglich auf Grund von Zeu­genaussagen ist, ist Beweis für eine falsche Art der Verkehrserziehung. Mit Hysterie und wilder Anzeigerei der Verkehrsteilnehmer unter rieh ist das Verkehrsproblem nicht zu lösen.

An alle Kraftfahrer im Kreise Calw ergeht nun die Bitte, zur Klärung und Feststellung des genauen Tatbestandes beizutragen. Wel­cher Motorrad-Solofahrer oder Beiwagenfah-

Wir gratulieren!

In der kommenden Woche dürfen folgende betagte Calwer Bürger und Bürgerinnen ihren Geburtstag feiern: Morgen Karl Rägle, l m Zwinger 4 (70 Jahre); am Montag Benja­min Lörcher, Burgsteige 15 (77 J.), Karoline Lutz, Badstraße 32 (81 J.), Christian Rein­hardt, Teuchelweg 61 (71 J.), und Jakob Ku­der, Eduard-Conz-Str. 30 (70 J.); am Dien s- t a g Emilie Dingler, Bahnhofstraße 18 (78 J.), und Erich Rondeck, Marktplatz 2 (71 J.); am Mittwoch Pauline Kirchherr, Alzenberger Weg 10 (73 J.), und Michael Schroth, Tannen­eck 3 (71 J.); am Freitag Erwine Klopfer, Badstraße 40 (78 J.), und Moritz Schmelzle, Mühlweg 8 (83 J.); am Samstäg Wilhelm Marin, Kronengasse 4 (70 Jahre). Der statt­lichen Zahl von Altersjubilaren wünschen wir von Herzen gute Gesundheit und einen recht angenehmen Lebensabend.

Qoldene Hochzeit

Am Freitag nächster Woche dürfen die Eheleute Wilhelm Heinrich Schiele, Lokomo­tivführer i. R., und seine Ehefrau Pauline, geb. Krauß, wohnhaft Lederstraße 33, das Fest der goldenen Hochzeit feiern. Der gol­dene Hochzeiter steht im 76., seine Lebens­gefährtin im 72. Lebensjahr. Aus der Ehe der beiden gingen fünf Kinder hervor, von denen drei in jüngeren Jahren starben, während die anderen zwei, ein Sohn und eine Tochter, beide ein Opfer des Krieges wurden. Beim Tieffliegerangriff am Ostersamstag des Jah­res 1945 wurde die Tochter mitsamt ihren beiden Kindern im Keller des Eisenbahner­wohnhauses in der Uhlandstraße von den herabstürzenden Trümmern begraben, wäh­rend der Sohn auf den Schlachtfeldern des Ostens blieb. Wilhelm Schiele bekleidete in den Jahren 1919 bis 1931 in Calw das Ehrenamt eines Gemeinderats und hat sich in dieser Zeit tatkräftig um die Lösung kommunaler Probleme bemüht. Wir wünschen den Ehe­leuten einen frohen Festtag und noch recht viele Jahre gemeinsamen Lebens.

Sprechtage für Schwerbeschädigte

Das Arbeitsamt Nagold gibt bekannt: Um eine wirksamere Berufsfürsorge für Kriegs­blinde, himverletzte Kriegsbeschädigte, Ohn- händer und sonstige Schwerkriegsbeschädigte zu ermöglichen, haben die Hauptfürsorge­stelle Tübingen und das Landesarbeitsamt Württemberg-Hohenzollem besondere Sprech­tage eingerichtet. Bei diesen wirken mit: Ver­treter der Hauptfürsorgestelle, der Arbeits­verwaltung, des Kreissozialamts und ein Arzt des Landesversorgungsamts. Die Sprechtage sollen in erster Linie dazu dienen, den in Ar­beit stehenden Schwerbeschädigten mit Hilfe und Rat zur Seite zu stehen und die Unter­bringung der beruflich bisher noch nicht Ver­sorgten zu fördern. Sie finden beim Arbeits­amt Nagold und dessen Nebenstellen in un­serem Gebiet wie folgt statt: in Nagold am Montag, 15. Oktober, von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr, in Calw am Dienstag, 16. Ok­tober, von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr, in Neuenbürg am Mittwoch, 17. Oktober, von 9 bis 12 Uhr und in Wildbad ebenfalls am Mittwoch, 17. Oktober, von 14 bis 16 Uhr. Die Schwerkriegsbeschädigten werden auf diese Sprechtage hingewiesen. Es wird ihnen' hierbei die Möglichkeit geboten, ihre Wünsche und etwaigen Beschwerden vorzubringen.

Am DienstagWilhelm Teil

Wie schon gemeldet, gastiert das Landes­theater Württemberg-äohenzollem am Diens­tag nächster Woche mit SchillersWilheliri Teil' in der Calwer Stadthalle Die dramati­sche Darstellung aus der schweizer Geschichte ist das letzte große Werk Schillers, in das er noch einmal kurz vor seinem Tode die ganze Meisterschaft seiner Sprache und der drama­tischen Technik gegossen hat. Worte ausWil­helm Teil begleiten uns von der Schule an durch das ganze Leben hindurch. Aber erst durch eine Theateraufführung wird der Glanz des Werkes so recht spürbar. Unter der Re­gie von' Fritz Herterich wirkt das gesamte Ensemble des Landestheaters mit. Weiteres bitten wir der heutigen Anzeige zu entneh­men.

Das Programm des Volkstheaters

Uebers Wochenende bringt das Volksthe­ater Calw den FarbfilmKind der Donau mit Marika Rökk in der Hauptrolle. Es wirken dabei mit: die Wiener Sinfoniker und das Staatsopernballett.

Fand aas der Vergangenheit

Bei den Baggerarbeiten in der Bischofstraße wurde dieser Tage eine hölzerne Wasserlei­tung von etwa 15 m Länge zu Tage gefördert, die früher wohl das Wasser des Bischofs­brunnens zu einem Brunnen am Brühl ge­leitet haben dürfte. Diese sog.Deichei (wo­her übrigens auch die Benennung des Teu­chelwegs stammt) besteht aus einem durch­bohrten Tannenstamm, in den ein gleichfalte durchbohrtes Futter aus härterem Material, meist Kiefernholz, eingezogen ist. Kern und Mantel wurden ursprünglich durch Holz- und später durch Eisenmuffen zusammenge­halten.

rer (die Angaben der Anzeigeerstatter gehen hier auseinander) wurde am Sonntag, 1. J ulI > in der Zeit von 1920 Uhr zwischen Hirsau und Bad Liebenzell in Richtung Bad Lieben­zell fahrend und von einem aus Richtung Bad Liebenzell kommenden und andere Pkws überholenden Kraftfahrzeug gefährdet, so da« er scharf abbremsen mußte? Kann er eine Personenbeschreibung des Führers dieses Kraftwagens abgeben? Die Angaben, die für ein gerichtliches Verfahren benötigt werdet sind zu richten an den Motorsportclub de® ADAC Bad Liebenzell.