SAMSTAG, 13. OKTOBER1951
AUS STADT UND KREIS CALW
NUMMER 1«(
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Dreizehn (in Ziffern: 13) Schönheitsköniginnen fahren gegenwärtig durch Bundesdeutschland. Schönheitsköniginnen von heute, gestern und vorgestern. Preisgekrönte Prachtexemplare ihres Geschlechts, die in heißem Wettstreit um die Gunst des Publikums ihre Mitkonkurrentinnen auf dem Laufsteg nur um Schneidezahnbreite schlagen konnten. Sie stellen die Aller-, Allerschönsten vom Bundesgebiet, von Bayern, vom Bodensee, vom Schwarzwald, von Stuttgart, von Hintertup- fing und von sonst einer Gegend dar, wo eben Schönheitskonkurrenzen ausgetragen wurden. Jeder Kurort, der „auf sich hält“, hat seinen Schönheitswettbewerb. Und jedes Gebiet(chen) daher seine Schönheitskönigin.
Wie gesagt, 13 Schönheitsköniginnen fahren derzeit durch die (rest)deutschen Lande. Mit Reisebegleitung natürlich. Und mit den Hauptdarstellern des Films „Johannes und die 13 Schönheitsköniginnen“. Sie benutzen dazu keinen mittleren Omnibus, bewahre. Sie, respektive die Filmgesellschaft, charterten zum Behufe der intensiven Werbung einen Extrazug der Bundesbahn und beglücken nun mit Ihrer makellosen Anwesenheit all die Städte, ln denen der besagte Film läuft. In der vergangenen Woche Stuttgart und Karlsruhe.
Soweit, so gut. ln Stuttgart erwartete eine stattliche Menschenmenge (schätzungsweise 8000 Personen) die Königinnen von Publikums Gnaden. Die demokratisch erkürten Majestäten lächelten zu den stürmischen Ovationen und Begeisterungsrufen des meist weiblichen und jugendlichen Publikums huldvoll, ver- 1 schenkten freigebig Kußhändchen und geruhten, den Presse- und Funkleuten Interviews zu gewähren. Berufsbeflissene Reporter klaubten eifrig die Brosamen zusammen, die gesprächsweise von der Königinnen Tische fielen. Dem aufmerksam lauschenden Volk gingen die bedeutungsvollen Sentenzen wie Honig ein. Ein beachtliches Polizeiaufgebot sorgte während dessen dafür, daß erstens den Hohen Herrschaften kein Leids geschah und zweitens der übrige Eisenbahnverkehr unter dem allgemeinen Begeisterungstaumel nicht Not litt.
Soweit, so weniger gut. In Karlsruhe ließ sich u. a. „Miß Germany“ vor dem Mikrofon des Südd. Rundfunks vernehmen und erging sich dabei in tiefschürfenden Betrachtungen Ober die Vergänglichkeit der äußeren Schönheit und die Beständigkeit geistiger Qualitäten. Man merkte: bei aller Schönheit doch ein kluges Mädchen. Deswegen will das schöne Kind auch in zwei Jahren sein Abitur machen. Und danach wird es — Journalistin. Hm ...
Die Landespoiizei berichtet
Auf der Straßenkreuzung Berg- und Calm- bacher Straße in Schömberg stießen zwei Kradfahrer zusammen. An beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden; die Unfallbeteiligten erlitten leichtere Verletzungen. Die Schuld dürfte beide Kradfahrer treffen.
Infolge Nichtanzeigens der Fahrtrichtungsänderung durch eine Radfahrerin stieß diese mit einem Kradfahrer zusammen. Der Kradfahrer stürzte und zog sich Verletzungen zu. Am Krad entstand Sachschaden. Die Radfahrerin wurde nicht verletzt. Der Unfall ereignete' sich zwischen Enzklösterle und Wildbad.
Beim Wegschieben eines Lkw-Anhängers »uf der Schömberger Straße in Calmbach ■chlug die Anhängerdeichsel zur Seite. Dabei wurde ein Mann gegen eine Mauer gedrückt und erheblich verletzt Er mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden.
Beim Ueberholen eines Lieferwagens durch ein Krad auf der Nagoldtalstraße bei Station Teinach stießen beide Fahrzeuge zusammen. Der Kradfahrer erlitt Verletzungen und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. An beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden. Die Schuldfrage ist noch nicht einwandfrei geklärt.
Auf der Bundesstraße 28 bei Nagold fuhr ein Kradfahrer in eine Schafherde und verletzte dabei ein Zuchtschaf so schwer, daß es notgeschlachtet werden mußte. Der Unfall entstand dadurch, daß der Kradfahrer mit sehr hoher Geschwindigkeit fuhr.
Auf dem Postplatz in Altensteig fuhr ein • Kradfahrer beim Einbiegen in eine Nebenstraße auf eine in die Fahrbahn ragende Baustange, die nicht beleuchtet war. Der Kradfahrer stürzte und erlitt dabei Verletzungen.
Beim Ueberholen eines Lastzuges durch einen Kradfahrer sprang plötzlich ein Mann hinter dem Lastzug hervor, wurde von dem Krad angefahren und dabei verletzt. Er mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Der Unfall ereignete sich bei Altensteig.
Auf der Straßenkreuzung Dietlinger- und Hauptstraße in Birkenfeld stieß ein Radfahrer mit einem Kradfahrer zusammen. Der Unfall entstand dadurch, daß der Radfahrer seine beabsichtigte Fahrtrichtungsänderung nicht anzeigte, auf der linken Fahrbahnseite fuhr und die Kreuzungskurve schnitt Beide Unfallbeteiligten erlitten Verletzungen.
In der Ortsstraße in Althengstett fuhr ein Kradfahrer auf einen Gartenzaun auf und stürzte dabei. Er erlitt Verletzungen und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Vermutlich stand der Fahrer unter Alkoholeinfluß. Am Krad entstand erheblicher Sachschaden.
CALWER ZEITUNG Verlag Paul AdolfT, Calw, ln der Schwäbischen Verlagsgesellschaft mbH.
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Voll 24153 Orten Calw der 687. Im Spiegel von Calw
Die Gemeinden von 4000 bis 10090 Einwohnern in der Bundesrepublik
Genau 24 153 Orte gab es bei der Volkszählung des vergangenen Jahres in der Bundesrepublik, von denen die meisten, zwei Drittel etwa, unter tausend Einwohnern blieben. Nur 472 von ihnen wiesen Einwohnerzahlen über 10 000 auf, und weitere 943 hatten eine Bevölkerung zwischen 4 000 und 10 000 Einwohnern.
Diese knapp tausend Orte werden meist fälschlich als „Kleinstädte“ zusammengefaßt, ein Ausdruck, der schon deswegen nicht zutrifft, weil sich bei ihnen Stadt- und Landgemeinden ungefähr die Waage halten. Das Wort Stadt ist nui*» einmal kein Größenbegriff; während in Westdeutschland eine Anzahl Gemeinden mit Stadtrecht nicht einmal tausend Einwohner erreicht, gibt es andererseits Dörfer wie Hürth oder Porz im Rheinland, die mit 36 000 bzw. 31 500 Einwohnern viele Mittelstädte hinter sich lassen. Aber ob Stadt-, ob Landgemeinde, die Orte zwischen 4 000 und 10 000 Einwohnern erfüllen im Staatsgefüge eine wichtige, oft nicht genügend beachtete Aufgabe: sie sind die naturgegebenen Vermittler zwischen den beiden großen Lebensformen, die mit den Worten „Stadt" und „Land“ Umrissen werden. Diese Bedeutung ist auch zahlenmäßig zu belegen: Nur 0,4 Prozent aller westdeutschen Orte beträgt die Zahl dieser Gemeinden, in ihnen wohnen jedoch mit über 5,7 Millionen rund zwölf Prozent aller Einwohner Westdeutschlands, und damit hat also jeder achte Bürger der Bundesrepublik in ihnen seinen Wohnsitz.
Mit seiner 1950 ermittelten Einwohnerzahl von 7325 gehört auch Calw in den Kreis dieser Gemeinden und nimmt unter den 24 153 Orten
Die Lehrlinge wollen ihr Können beweisen
Praktisdier Leistungswettbewerb der Handwerksjugend 1951
Die Handwerkskammer Reutlingen schreibt uns dazu: In diesen Wochen sind die Handwerkslehrlinge, die im Herbst ihre Gesellenprüfung ablegen, fleißig am Werk, ihr Gesellenstück besonders gut zu machen. Den Besten winkt die Aussicht, daß sie in ihrem Beruf vielleicht Landessieger oder gar Bundessieger werden und einen Ehrenpreis erhalten. Denn in diesem Jahre werden die Handwerkskammern durch besondere Bewertungsausschüsse diejenigen ermitteln, die im Kammerbezirk das beste Gesellenstück ihres Berufes angefertigt haben. Aus ihren Reihen werden dann im Landeswettbewerb d’e Landessieger und schließlich im Bundeswettbewerb die Bundessieger ausgezeichnet. Wer Bundessieger seines Berufes wird, darf mit einer Reise nach Bonn rechnen, wo die prämiierten Gesellenstücke ausgestellt werden und eine feierliche Ehrung der Bundessieger stattfinden wird.
Bundespräsident Prof. Dr. Heuß hat die Schirmherrschaft über den praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend übernommen und will die Bundessieger selbst begrüßen.
Die Gesellenprüfung ist der Schlußstein der Prüfungen, denen sich der Lehrling im Laufe seiner Lehrzeit unterziehen muß. Auf Grund der fachlichen Vorschriften zur Regelung des Lehrlingswesens werden jährlich Zwischenprüfungen durchgeführt, und zwar jeweils am Ende eines Lehrjahres. Die Zwischenprüfungen haben vor allem den Zweck, zu gewährleisten, daß Ausbildungsmängel und -lücken rechtzeitig beseitigt werden können.
Anzeigen — kein Mittel zur Verkehrserziehung
Motorradfahrer als Zenge gesucht — Meldungen an den ADAC Bad Lieben zell
der Bundesrepublik die 687. Stelle ein. Es steht mit seiner Größe nicht allein da; zehn weitere Orte haben zwischen 7 300 und 7 400 Einwohner und sind damit fast genau so groß. Wie Calw sind diese und die anderen tausend Orte der gesamten Größenklasse nicht nur für ihre eigenen Bewohner da, sondern bilden mit ihren Behörden und geschäftlichen Unternehmungen den Mittelpunkt für eine mitunter ziemlich weit reichende Umgebung. Darin liegt ihre besondere Bedeutung, denn gerade um sie kristallisiert sich regelmäßig der festumrissene Begriff der engeren Heimat In den Reihen der Orte zwischen 4 000 und 10 000 Einwohnern trifft sich im übrigen alles, was die Geltung des deutschen Namens ausmacht: altehrwürdige, ehemalige freie Reichsstädte und schnell aufgeblühte Industrieplätze, deren Namen noch vor hundert Jahren niemand kannte, und dazu die Mehrzahl der international berühmten westdeutschen Kur- und Badeorte. In aller Welt kennt man die Namen Oberammergau oder Rüdesheim, Mittenwald, Oberstdorf und Berchtesgaden, Borkum und Norderney, und das sind nur ein paar herausgegriffene Beispiele dafür, daß zum Ruhm keine großen Einwohnerzahlen erforderlich sind. So ist Calw hier in bester Gesellschaft. Und wenn man es genau betrachtet, dann sind 7 325 Einwohner gar nicht so wenig; nur 686 Orte in der Bundesrepublik haben mehr, aber rund 23 000 bis 24 000 zählen weniger, und wenn alle Millionen Bewohner Westdeutschlands gleichmäßig auf alle 24153 Orte verteilt wären, dann kämen im Durchschnitt auf jeden erst 1970 Einwohner.
Die Gesellenprüfung bildet für jeden Lehrling den Höhepunkt seiner Lehrzeit. Sie bedeutet nicht nur den Abschluß der Lehrjahre, die bekanntlich keine Herrenjahre sind; die in der Gesellenprüfung bewiesenen Leistungen sind auch für den Start in die eigentliche Berufspraxis mitentscheidend. Es ist daher recht und billig, daß die Gesellenprüfung aus der Verborgenheit der täglichen Arbeit herausgehoben wird. Seit langem veranstaltet das Handwerk alljährlich Gesellenstückausstellungen, die in Verbindung mit den Frei- sprechungsfeiem zugleich eine Berufsfeier darstellen.
An diese Tradition knüpft der Praktische Leistungswettbewerb der Handwerksjugend an, um nun auch einmal im großen Rahmen zu zeigen, was unsere Lehrlinge leisten.
Mit einem „Reichsberufswettkampf“ hat dieser Leistungswettbewerb nichts zu tim. Indem er sich organisch in die bewährte Aus- bildungs- und Prüfungspraxis des Handwerks eingliedert, bedeutet er gerade eine Abkehr von einem Propaganda- und Kosten-Apparat, der dem Wesen einer echten Berufserziehung fremd ist.
Neben seiner ethischen Zielsetzung, bei den Handwerkslehrlingen die Berufsfreude zu fördern, hat der Praktische Leistungswettbewerb den Zweck, sowohl den Ausbildungsstand zu steigern als auch einer sinnvollen Begabtenförderung vorzuarbeiten. Das Handwerk hat darin stets seine vornehmste Aufgabe gesehen und wird dies auch in Zukunft tun.
Der ADAC schreibt uns: Der Verkehr fordert Opfer um Opfer. Die Verkehrsdisziplin, das Verantwortungsbewußtsein der Verkehrsteilnehmer lassen immer mehr zu wünschen übrig: ein Zustand, der täglich dringender Abhilfe fordert. Staatliche Organe werden durch Verkehrserziehung und andere geeignete Maßnahmen, nicht zuletzt exemplarische Strafen für Alkoholmißbrauch am Steuer und alle anderen Gattungen von leichtsinniger und verantwortungsloserVerkehrsgefährdung, das Leben aller Bürger zu schützen haben.
Etliche Verkehrsteilnehmer glauben nun aber zur Selbsthilfe greifen zu müssen und zeigen hemmungslos andere an, von denen sie glauben, eine Uebertretung der Straßenverkehrsordnung erspäht zu haben. Mit auf diesem Weg unschwer zu erreichenden Strafverfügungen ist jedoch keine Abhilfe zu schaffen. Sie schaffen nur berechtigte Verbitterung. So geht es nicht
Das Unzulängliche, ja Fragwürdige dieser Methode zeigte dieser Tage ein Fall, der vor dem Amtsgericht Calw verhandelt worden ist (s. unsere gestrige Ausgabe).
Ein Stuttgarter Arzt hatte einen Kraftfahrer aus dem Kreis Calw angezeigt, weil er angeblich ihn und andere Kraftwagen in einer Kurve zwischen Bad Liebenzell und Hirsau überholt und damit den Verkehr gefährdet habe. Dies soll am Sonntag, 1. Juli, geschehen sein. Jetzt bekam der Kraftfahrer einen Strafbefehl über 25 Mark. Er erhob Einspruch, da er sich einer solchen Uebertretung der Straßenverkehrsordnung als alte*- erfahrener Kraftfahrer, der beruflich über zwanzig Jahre täglich das Steuer in der Hand hat und jährlich zigtausend Kilometer hinter sich bringt, nicht bewußt war und sie auf ihn gar nicht zutreffen konnte.
Auf die Frage des Richters an den Anzeigeerstatter, ob es sich um keine Verwechslung handeln könne, gab der Stuttgarter Anzeigeerstatter an, er habe den überholenden Kraftwagen bei einer späteren Verkehrsstauung wieder gesehen, sei ausgestiegen und habe sich unmittelbar hinter dem Wagen die Nummer desselben aufgeschrieben. Mit dem Wagenfahrer habe er jedoch nicht gespro
chen. Allein mit dieser Handlungsweise ist der Anzeigeerstatter gekennzeichnet. Wenn er dem Fahrer auf frischer Tat Vorhaltungen gemacht hätte, wäre sofort der Irrtum, nämlich die Wagenverwechslung zutage getreten.
Der Anzeigeerstatter behauptete im übrigen vor Gericht, die fragliche Kurve sei eine linkskurve gewesen, bei seiner Anzeige hatte er eine Rechtskurve zu Protokoll gegeben. Von einer Staubentwicklung wußte er im Gegensatz zu seinem Anzeige-Protokoll nichts mehr. Bei seiner Anzeige hatte er von einer starken Kurve gesprochen, die er und die anderen Wagen in einer Geschwindigkeit von 60 km durchfahren habe. Nachdem der Anzeigeerstatter inzwischen wohl zu der Auffassung gekommen ist, daß man — d. h. eine Kolonne von mehreren Wagen — eine starke Kurve nicht mit 60-km-Tempo durchfahren kann, behauptete er vor Gericht, es habe sich nur um eine leichte Kurve gehandelt und er sei nur im 40- bis 50-km-Tempo gefahren. Bei der Anzeige sagte er aus, ein entgegenkommendes Motorrad habe stark abbremsen müssen, jetzt war es plötzlich eine Beiwagenmaschine. So waren die Angaben des Anzeigeerstatters und seines Zeugen mit Widersprüchen gespickt.
Der angezeigte Kraftfahrer konnte nichts ins Feld führen, als daß er an dem fraglichen Tag die Strecke wohl gefahren sei, aber mit Sicherheit in einer Kurve nicht überholt habe, zumal nicht mehrere Wagen, da er die Gefährlichkeit der Strecke genau kennt. Das Gericht schenkte trotzdem den ungenauen und sich teilweise widersprechenden Angaben der Anzeigeerstatter Glauben und verurteilte den Kraftfahrer zur Geldstrafe von 20 DM, ersatzweise 6 Tage Haft.
Dieser Fall, der zeigt, wie ^zweifeihaft eine Rechtsprechung lediglich auf Grund von Zeugenaussagen ist, ist Beweis für eine falsche Art der Verkehrserziehung. Mit Hysterie und wilder Anzeigerei der Verkehrsteilnehmer unter rieh ist das Verkehrsproblem nicht zu lösen.
An alle Kraftfahrer im Kreise Calw ergeht nun die Bitte, zur Klärung und Feststellung des genauen Tatbestandes beizutragen. Welcher Motorrad-Solofahrer oder Beiwagenfah-
Wir gratulieren!
In der kommenden Woche dürfen folgende betagte Calwer Bürger und Bürgerinnen ihren Geburtstag feiern: Morgen Karl Rägle, l m Zwinger 4 (70 Jahre); am Montag Benjamin Lörcher, Burgsteige 15 (77 J.), Karoline Lutz, Badstraße 32 (81 J.), Christian Reinhardt, Teuchelweg 61 (71 J.), und Jakob Kuder, Eduard-Conz-Str. 30 (70 J.); am Dien s- t a g Emilie Dingler, Bahnhofstraße 18 (78 J.), und Erich Rondeck, Marktplatz 2 (71 J.); am Mittwoch Pauline Kirchherr, Alzenberger Weg 10 (73 J.), und Michael Schroth, Tanneneck 3 (71 J.); am Freitag Erwine Klopfer, Badstraße 40 (78 J.), und Moritz Schmelzle, Mühlweg 8 (83 J.); am Samstäg Wilhelm Marin, Kronengasse 4 (70 Jahre). Der stattlichen Zahl von Altersjubilaren wünschen wir von Herzen gute Gesundheit und einen recht angenehmen Lebensabend.
Qoldene Hochzeit
Am Freitag nächster Woche dürfen die Eheleute Wilhelm Heinrich Schiele, Lokomotivführer i. R., und seine Ehefrau Pauline, geb. Krauß, wohnhaft Lederstraße 33, das Fest der goldenen Hochzeit feiern. Der goldene Hochzeiter steht im 76., seine Lebensgefährtin im 72. Lebensjahr. Aus der Ehe der beiden gingen fünf Kinder hervor, von denen drei in jüngeren Jahren starben, während die anderen zwei, ein Sohn und eine Tochter, beide ein Opfer des Krieges wurden. Beim Tieffliegerangriff am Ostersamstag des Jahres 1945 wurde die Tochter mitsamt ihren beiden Kindern im Keller des Eisenbahnerwohnhauses in der Uhlandstraße von den herabstürzenden Trümmern begraben, während der Sohn auf den Schlachtfeldern des Ostens blieb. Wilhelm Schiele bekleidete in den Jahren 1919 bis 1931 in Calw das Ehrenamt eines Gemeinderats und hat sich in dieser Zeit tatkräftig um die Lösung kommunaler Probleme bemüht. Wir wünschen den Eheleuten einen frohen Festtag und noch recht viele Jahre gemeinsamen Lebens.
Sprechtage für Schwerbeschädigte
Das Arbeitsamt Nagold gibt bekannt: Um eine wirksamere Berufsfürsorge für Kriegsblinde, himverletzte Kriegsbeschädigte, Ohn- händer und sonstige Schwerkriegsbeschädigte zu ermöglichen, haben die Hauptfürsorgestelle Tübingen und das Landesarbeitsamt Württemberg-Hohenzollem besondere Sprechtage eingerichtet. Bei diesen wirken mit: Vertreter der Hauptfürsorgestelle, der Arbeitsverwaltung, des Kreissozialamts und ein Arzt des Landesversorgungsamts. Die Sprechtage sollen in erster Linie dazu dienen, den in Arbeit stehenden Schwerbeschädigten mit Hilfe und Rat zur Seite zu stehen und die Unterbringung der beruflich bisher noch nicht Versorgten zu fördern. Sie finden beim Arbeitsamt Nagold und dessen Nebenstellen in unserem Gebiet wie folgt statt: in Nagold am Montag, 15. Oktober, von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr, in Calw am Dienstag, 16. Oktober, von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr, in Neuenbürg am Mittwoch, 17. Oktober, von 9 bis 12 Uhr und in Wildbad ebenfalls am Mittwoch, 17. Oktober, von 14 bis 16 Uhr. — Die Schwerkriegsbeschädigten werden auf diese Sprechtage hingewiesen. Es wird ihnen' hierbei die Möglichkeit geboten, ihre Wünsche und etwaigen Beschwerden vorzubringen.
Am Dienstag „Wilhelm Teil“
Wie schon gemeldet, gastiert das Landestheater Württemberg-äohenzollem am Dienstag nächster Woche mit Schillers „Wilheliri Teil' in der Calwer Stadthalle Die dramatische Darstellung aus der schweizer Geschichte ist das letzte große Werk Schillers, in das er noch einmal kurz vor seinem Tode die ganze Meisterschaft seiner Sprache und der dramatischen Technik gegossen hat. Worte aus „Wilhelm Teil“ begleiten uns von der Schule an durch das ganze Leben hindurch. Aber erst durch eine Theateraufführung wird der Glanz des Werkes so recht spürbar. Unter der Regie von' Fritz Herterich wirkt das gesamte Ensemble des Landestheaters mit. Weiteres bitten wir der heutigen Anzeige zu entnehmen.
Das Programm des Volkstheaters
Uebers Wochenende bringt das Volkstheater Calw den Farbfilm „Kind der Donau“ mit Marika Rökk in der Hauptrolle. Es wirken dabei mit: die Wiener Sinfoniker und das Staatsopernballett.
Fand aas der Vergangenheit
Bei den Baggerarbeiten in der Bischofstraße wurde dieser Tage eine hölzerne Wasserleitung von etwa 15 m Länge zu Tage gefördert, die früher wohl das Wasser des Bischofsbrunnens zu einem Brunnen am Brühl geleitet haben dürfte. Diese sog. „Deichei“ (woher übrigens auch die Benennung des Teuchelwegs stammt) besteht aus einem durchbohrten Tannenstamm, in den ein gleichfalte durchbohrtes Futter aus härterem Material, meist Kiefernholz, eingezogen ist. Kern und Mantel wurden ursprünglich durch Holz- und später durch Eisenmuffen zusammengehalten.
rer (die Angaben der Anzeigeerstatter gehen hier auseinander) wurde am Sonntag, 1. J ulI > in der Zeit von 19—20 Uhr zwischen Hirsau und Bad Liebenzell in Richtung Bad Liebenzell fahrend und von einem aus Richtung Bad Liebenzell kommenden und andere Pkws überholenden Kraftfahrzeug gefährdet, so da« er scharf abbremsen mußte? Kann er eine Personenbeschreibung des Führers dieses Kraftwagens abgeben? Die Angaben, die für ein gerichtliches Verfahren benötigt werdet sind zu richten an den Motorsportclub de® ADAC Bad Liebenzell.