MONTAG, 10. SEPTEMBER 1951
NUMMER 141
AUS STADT UND KREIS CALW
Am QicHzstoa Alle GrQnde sprechen fßr den Südwestsiaat Im Spiegel von Calw
Mittle en a Schwarzwalddorf ist a Grenzstoa gschobe, der toilt d’ Nachher sauber ei en Badener ond Schwobe.
Rengs drom rom a Hoabeerbusch, froh bei jedem Wetter, hot, wie’s sötte Büsch halt hen, blooe Beer’ oder Blätter.
Die send grad so rond ond süeß d’ Stengel grad so zierlich wie bei alle andre au, blos ischs o-natürlich,
daß der Grenzstoa mittle-dren kalt ond alt ond schäbich moant, oa Hälft gäb badischs Gsälz ond de ander schwäbischs.
O, wie jedes Beerle lacht Über so en Sempel, und wie jedes Blättle wenkt „gang zom alte Grempel!“
Mir send älle gleich, desweag ka ons koiner toile, aber d’ Leit, o, die send gscheit, ond wohl kaum zom lioile.
Alter Stoa, dei Zeit ischt rom anderhalb Johrhondert hen mir schau — Lebwohl du Stoa — henn mer ons schau g’wondert.
A. R.
Kurs für Handarbeitslehrerinnen
Es war das zweitemal im Abstand von einem Jahre, daß die Akademie für Erziehung und Unterricht Calw die Handarbeitslehrerinnen unseres Landes zu einem Kurs eingeladen hatte, bei dem vorwiegend Fragen und Aufgaben der Handarbeit behandelt wurden. Die Vortrags- und Arbeitsthemen waren meist eng unterrichtsbezogen: die Schnittgewinnung, Güteprüfung bei Geweben u. ä. Es wurden aber auch allgemeine Fragen der Mädchenerziehung aufgenommen. Ein Kurs, der diesen im besonderen dienen wird, ist für denselben Hörerkreis geplant. Neben der Leitung der Akademie waren Mitarbeiter dieses Kurses vor allem Lehrkräfte des Hauswirtschaftlichen Seminars in Kirchheim. Gastvortragende waren Landeskonservator Dr. Walzer (Stuttgart), der über die Entwicklung der bäuerlichen Kleidung sprach, und der Textilchemiker Dr. Fröb (Ulm), dem ein aktuelles Thema gestellt worden war: Die modernen textilen Rohstoffe und Gewebe. Klassen der Volks- und Mittelschule der Stadt Calw wurden zu Lehrproben herangezogen. Die Leitung des Kurses hatte die Vertreterin der Handarbeitslehrerinnen im Kultministerium Tübingen, Frl. Paradeis.
Wiederbegegnung mit zwei Künstlern
Bad Liebenzell. Die beiden ausgezeichneten Partner, Professor Hans Fischer und Heinz Fischer (Bonn), die in jahrelanger Gewöhnug zu einer ganz hervorragenden künstlerischen Homogenität verschmolzen sind, hatten auf ihr Programm Standardwerke aus dem reichen Repertoire der vierhändigen Klaviermusik gesetzt. Die besonderen Vorzüge von Hans und Heinz Fischer kamen hierbei voll zur Geltung: Ihre starke Musikalität und ihre sichere, ausgefeilte (Technik. Die festumrissene, ausgeglichene, grundmusikalische Linie ihrer Interpretationen (hier wirkt nichts geklügelt, hier sind keine falschen Lichter aufgesetzt). Ihr klares Stilgefühl. Ihre Selbstdisziplin. Das vorzügliche Zusammenspiel. Die allen Aeußer- Uchkeiten abholde, von jeder Effekthascherei freie Vortragskunst. Demgegenüber besagen ein paar kleine Ausstellungen nicht viel: Daß man sich manchmal die Wiedergabe ein wenig temperamentvoller, ein wenig dynamisch reicher, die geistige Gestaltung etwas verinnerlichter, beseelter gewünscht hätte.
In Mozarts Duo-Sonate Nr. 3 kam das Orchestrale wie das Solistische gleicherweise zu seinem Recht. Sie vurde mit jener echt mo- zartschen Heiterkeit, mit all der Grazie gespielt, die namentlich bei dem Finallegro entzückte. Beethovens „Variationen über ein Thema vom Grafen Waldstein“ in ihrer .Vielfalt der verschiedensten und über- raschendschen Gestalten — in guter klanglicher Ausgewogenheit, mit differenziertem Anschlag technisch ausgezeichnet dargeboten — wurden zu einer überzeugende Aussage. Brahms „Walzer, op. 39“ I—16 gewannen die Künstler herb-liebenswerte klangliche und formale Reize ab. Schuberts „Ecossaissen“ und seine „Deutschen Tänze“, die zum Fundus jedes fortgeschrittenen Klavierschülers gehören, trugen in der Fischerschen Interpretation den Charakterzug neuer Frische. Das interessiert mitgehende Publikum er- klaschte sich einen Ländler von Schubert (in der Bearbeitung von Brahms) als Zugabe.
Ein Abend voller anregender Eindrücke, der die berufene Gestaltungskraft des Fischer-Duos erneut bestätigte.
Als Heimatblatt des Kreises hält Sie die „Cal- taer Zeitung“ über alles Wissenswerte im Heimatgebiet stets auf dem Laufenden
.Südweststaat-Abstimmung ist eine politisdie Reifeprüfung 1
MdL. Dr. Leuze
Im Saal des „Hotel Waldhorn“ in Calw sprach am vergangenen Samstagabend Oberregierungsrat u. Rechtsanwalt Dr. E. Leuze, MdL., zum Thema „Südweststaat, ja oder nein?“
Nach Begrüßungs Worten von Kreisgeschäftsführer Leu (FDP.) gab der Redner einen von Klarheit und Sachkenntis gekennzeichneten Bericht über die immer verworrener werdende Situation in der Südweststaat-Angelegenheit. Das ganze Problem gerate mehr und mehr „ins Ressentimentmäßige“ und man stelle sich in Württemberg häufig die Frage, ob wir es nötig hätten, uns den Badensern aufzudrängen. Ueber dieser nur zu begreiflichen Verärgerung aber sollte doch das Ziel nicht vergessen werden.
Selten habe man eine derartige Einmütigkeit feststellen können wie gerade hinsichtlich des Südweststaates, denn neben den drei demokratischen Parteien befürworteten auch die Gewerkschaften, der Heimatvertriebe- nenverband, Industrie und Wirtschaft dessen Bildung. Eine solche Einhelligkeit könne vielleicht verdächtig erscheinen, doch handele es sich hier um eine echte Einigkeit über alle sozialen Grenzen hinweg. Am 16. September lege das württembergische und badische Volk seine „politische Reifeprüfung“ ab und es werde sich an diesem Tage zeigen, ob Würt- temberger und Badener willens und fähig seien, ihr Geschick in. die eigenen Hände zu nehmen.
Dr. Leuze legte dann im einzelnen die Gründe dar, die zum Südweststaat hinführen. Zunächst gebe es diesseits wie jenseits der Grenzpfähle Menschen gleicher Wesensart und die Länder selbst seien im großen und ganzen gleich strukturiert. Auch kulturell, speziell aber konfessionell zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede,
Abgesehen von diesen Gemeinsamkeiten aber bestehe ein ausgesprochener Zwang der Vereinigung von der finanziellen Seite her. Südwürttemberg weise im jetzt vorliegenden Haushaltplan ein Defizit von 48 Millionen DM auf, Nordbaden für sich allein ein solches von 114 Millionen DM und in Südbaden sehe es nicht besser aus. Es sei mm nicht einzusehen, weshalb die Finanzkraft Nordwürttembergs beispielsweise nach Bayern oder Schleswig-Holstein abwandern müsse, anstatt im Südwestraum zum Ausgleich unter den Nachbarn verwendet zu werden. Ferner lehre die geschichtliche Erfahrung, daß kleine Länder meist von den größeren (Preußen, Bayern) „an der Hand geführt werden“. Der Südweststaat jedoch rücke mit seinen zusammen 6,4 Millionen Einwohnern an die vierte Stelle der Bundesländer und vermöge daher ein gewichtiges Wort mitzureden. Daß in diesem vergrößerten Staatsgebilde jedem Stamm
seine E.igenart belassen bleibe, dessen dürfe man versichert sein. Wohin man also blicke, dränge sich der Gedanke an eine Vereinigung geradezu auf.
Diesen Tatsachen stellte der Redner die etwas schmalbrüstigen agitatorischen Argumente der „anderen“, besonders des südbadischen Staatspräsidenten, gegenüber. Er erwähnte dabei, daß „Altbaden“ seine Entstehung — genau wie Württemberg — einem napoleonischen Beschluß verdanke, und daß das eigentlich badische Gebiet bis dahin nur aus den Markgrafschaften Müllheim-Lörrach und Baden-Baden—Baden-Durlach bestanden habe, während alles andere österreichischer Besitz gewesen sei. (Uebrigens sind die badischen Markgrafen zu Namen und Land gekommen durch die Heirat mit Judith, der Erbtochter der Grafen von Calw. D. Red.) Man arbeite in Freiburg mit unechten Gefühlsmomenten und bediene sich billiger Propagandatricks, um den bei der letzt jährigen Abstimmung zum Ausdruck gekommenen Volkswillen doch vielleicht noch in die gewünschte Richtung zu lenken oder aber ihn bewußt zu sabotieren. Diesem Zweck diene auch der Einspruch gegen die seinerzeit erlassenen 'Südweststaatgesetze. Dr. Leuze befaßte sich noch näher mit den Wohlebschen Winkelzügen und zog schließlich das Fazit aus dem früher Gesagten, daß die Bildung des Südweststaates aus politischen wie wirtschaftlichen Gründen gefordert werden müsse und daß jeder Widerstand dagegen einem kleinlichen und unzeitigen Denken entspringe.
In der anschließenden Aussprache meldeten sich Referendar Zahn, Obering. Frick, Fabrikant Carl Schmid, Gewerkschaftssekretär Dagne (der u. a. für die Einbeziehung der Pfalz eintrat), Buchdruckereibesitzer Essig und Rektor Dr. Helber zu Wort. Der erstgenannte Diskussionsredner vertrat dabei die Ansicht, daß der Südweststaat nicht vor der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland gebildet werden sollte und zog auch in Zweifel, ob das künftige Staatsgebilde weniger Verwaltungskosten verursache als die jetzigen Länder, während die anderen Redner aus ihrer Fachkenntnis heraus sich in positivem Sinne äußerten. Dr. Leuze stellte den erwähnten Einwänden seinen Standpunkt gegenüber, daß die Neuordnung des Südwestraumes keineswegs einer gesamtdeutschen Lösung hinderlich sei oder ihr gar entgegenstehe. Mit der Aufforderung, die Gleichgültigkeit abzutun und sich mit allen Kräften für das Ziel der Bildung des Südweststaates durch Beteiligung an der Abstimmung einzusetzen, schloß Dr. Leuze seine in rednerischer wie sachlicher Beziehung gleich bemerkenswerten Darlegungen.
Vorbereitungskurs für die Meisterprüfung
ln der Gewerbl. Berufsschule auf dem Brühl beginnt am Montag, 17. September, um 20 Uhr ein Vorbereitungskurs für die Meisterprüfung. Er findet an 3 Abenden in der Woche statt und ist Mitte Februar 1952 zu Ende.
Am Mittwoch, 19. September, um 19 Uhr beginnt in Saal 1 (Brühl) ein freiwilliger Abendkurs in technischem Rechnen für Mechaniker, Werkzeugmacher und Maschinenschlosser. Dieser Kurs wird ebenfalls bis Mitte Februar nächsten Jahres beendet.
Die Abendkurse der kaufmännischen Abteilung werden erst Mitte Oktober aufgenommen.
Preise für Calwer Oberschüler
Beim Primaner-Wettbewerb 1951 sind auf die Oberschule Calw zwei Preise in Deutsch gefallen. Gisela Bretschneider (Kl. 8) und Christof Messerschmid (Kl. 9) haben jeweils einen zweiten Preis erhalten und werden voraussichtlich nach Tübingen eingeladen,-wo sie ihre Auszeichnug erhalten werden.
Am Mittwoch Turnen der Männerriege
Am Mittwochabend um 20 Uhr trifft sich die Mänerriege zur wöchentlichen Uebungs- stunde. Männer jeden Alters, die Wert auf körperliche Betätigung als Ausgleichssport legen, sind zur Teilnahme jederzeit willkommen.
Bischofstraße als Einbahnstraße
Wegen der Erbreiterungsarbeiten ist die Bischofstraße talabwärts bis auf weiteres zur Einbahnstraße erklärt worden. Die Umleitung erfolgt über die Lederstraße.
Aufgehobene Straßensperre
Nachdem die Kanalisationsarbeiten ln Sulz am Eck beendet sind, ist die Landstraße erster Ordnung Nr. 360 für den Durchgangsverkehr wieder freigegeben worden.
Dienstnachrichten
Ernennungen: Bürgermeister a. D. Paul Schwarz beim Landratsamt Calw zum Regierungsinspektor und der bisherige Regierungsangestellte Hans Wieden beim Landratsamt zum Regierungsassistenten. Beide Ernennungen sind mit Wirkung vom 1. September erfolgt.
Monatsversammlung der Heimatvertriebenen
Die Heimatvertriebenen der Kreisstadt trafen sich am letzten Freitag zu ihrer allmonatlichen Versammlung. Wir berichten darüber in unserer nächsten Ausgabe.
Seifenkistenrennen am 14. Oktober
Der Motorsportclub Calw hielt am Samstag abend unter Vorsitz von Alfred Schäberle eine Mitgliederversammlung ab, in der u. a. auch die Durchführung des für den 14. Oktober geplanten Seifenkistenrennens besprochen wurde. Hinsichtlich der „Rennstrecke“ besteht noch keine endgültige Klarheit, da für die ursprünglich vorgesehene Stuttgarter Straße die Genehmigung versagt worden ist. Die Altburger Straße andererseits hat sich als nicht ganz geeignet erwiesen, da deren Absicherung in den Kurven etwa 300 Strohballen erforderlich machen würde. Es bliebe schließlich noch die alte Stuttgarter Straße (Lange Steige), bei der sich jedoch wegen des Fehlens der Gehwege Schwierigkeiten für die Unterbringung der Zuschauer ergäben Ueber den endgültigen Kurs kann daher erst später entschieden werden. — Der MSC. will sich an der ADAC-Schwarzwald- fahrt mit einigen Fahrzeugen — in der Mehrzahl Krädern — beteiligen, jedoch unter der Voraussetzung, daß die Strecke abgeändert wird.
Calwer Wochenmarkt
Bei dem am Samstag abgehaltenen Wochenmarkt wurden folgende Preise notiert: Kartoffeln 8 u. 9 Pfg. das Pfund, Zentner 6 bis 6.50 DM, Weißkraut 15, Blaukraut 15, Wirsing 15, Spinat Neuseeländer 25, Tomaten 25, 28, 30 u. 35, Bohnen 35 u. 40, Zwiebel 20, Gelbe Rüben 20, Essiggurken 50 Pfg. je Pfund. Blumenkohl je nach Qualität von 30 Pfg. bis 1 DM, Kopfsalat 12 u. 15, Endivien 15 und 20, Gurken 20—40, Rettich 5—10, Sellerie 15 je Stück. — Obst: Aepfel 15, 25 und 30, Birnen 35, 40, 45 u. 50, Pflaumen 25 und 30, Mirabellen 38 und 50, Zwetschgen 28 Pfg., Heidelbeeren 40, Brombeeren 50 Pfg. das Pfund. Preiselbeeren 90 Pfg. je Liter. Pfifferlinge 1 DM das Pfund. Auslandsfrüchte: Pfir- sische 1,10 DM, Bananen 90, Paprika 70 Pfg. je Pfund. Frische Eier kosteten je Stück 28 Pfg.
samen Gelöbnis, auch in Zukunft in Treue dem Betrieb zu dienen, als einem Gemeinschaftswerk, dem alle Mitarbeiter verpflichtet sind. Buchdruckereibesitzer Adolff schloß die mit Musik und Tanz ausklingende Feier, welche ein schönes Zeugnis der inneren Verbundenheit zwischen Geschäftsleitung und Betriebsangehörigen war, mit herzlichen Dankesworten.
Aus kleiner Offizin entstand große Werkdruckerei
Die A. Oelsdiläger’sche Buchdruckerei
Am vergangenen Samstag begingen Geschäftsleitung und Belegschaft der A. Oel- schläger’schen Buchdruckerei, Calw, in festlicher Weise das 125jährige Bestehen der Firma. Seit einundeinemviertel Jahrhundert in Familienbesitz, hat sich der Betrieb in den letzten 40 Jahren aus bescheidenen Verhältnissen zu einer weit über das Land Württemberg hinaus bekannten Werkdruckerei modernster Art entwickelt, deren Qualitätsarbeit im In- und Ausland allgemeine Wertschätzung genießt. Mit dem Unternehmen war seit Anbeginn der Verlag einer Heimatzeitung für den Altkreis Calw und während der letzten Jahrzehnte auch ein Buchverlag für Heimatschriften verbunden.
Mit Weitblick und zäher Energie wußte der Inhaber der Firma, Herr P. Adolff, das im Jahre 1911 übernommene Geschäft zu entwickeln und planmäßig auszubauen. Zwei Weltkriege, ihre krisenreichen Folgezeiten und wirtschaftlichen wie politischen Wirren vermochten die zielstrebige Arbeit des Unternehmers wohl zu erschweren, aber in ihren fortschrittlichen Auswirkungen nicht aufzuhalten. Bemerkenswerte Stationen in der Entwicklung der Firma waren 1911 die Aufstellung der ersten Setzmaschine, 1912 die Herausgabe einer Tageszeitung anstelle eines Wochenblattes, 1913 der Beginn der Umstellung auf Werkdruck, 1916 die Anschaffung einer Rotationsmaschine, 1923 die Einrichtung einer eigenen Buchbinderei, 1925 Umbau des Druckereigebäudes Lederstraße 23 zwecks Erweiterung des Betriebes, 1928 der Beginn der Herstellung von Mehrfarbendrucken, 1938/39 der Bau einer modernen Großdruckerei in der Eiseistätte. In vier Jahrzehnten erstand so ein neuzeitliches, In jeder Hinsicht leistungsfähiges Großunternehmen des graphischen Gewerbes.
Anläßlich des Jubiläums unternahmen Geschäftsleitung und Belegschaft einen Betriebsausflug, der über Freudenstadt in das Tal der Rench, nach Allerheiligen und über den Ruhestein, entlang der Schwarzwaldhochstraße zum Kurhaus „Sand“ sowie über Her- renwies und die Schwarzenbachtalsperre nach Forbach führte. Von hier wurde nachmittags die Heimfahrt über Herrenalb und den Dobel angetreten. Nach dem Erlebnis der Naturschönheiten des Hochschwarzwaldes fanden
konnte ihr 125 jähriges Jubiläum feiern
sich abends die Betriebsangehörigen und ihre Frauen zu einer festlichen Jubiläumsfeier im Saalbau Weiß ein. Buchdruckereibesitzer P. Adolff begrüßte hier seine Mitarbeiter aufs herzlichste und führte sie in einem kultur- und betriebsgeschichtlich interessanten Vortrag in die Zeit vor 60 bis 80 Jahren zurück. Dabei ließ er — aus den Aufzeichnungen des früheren Faktors C. Störr und aus eigenen Kindheits- und Jugenderinnerungen scHöp- fend — vor ihren Augen ein lebendiges Bild der alten Druckerei Oelschläger, ihrer schlichten Einrichtungen und der oft mühseligen Arbeitsmethoden erstehen. Besonders für die Jüngeren mögen die Schilderungen seltsam geklungen haben aus einer Zeit, in der es galt, mit primitiver Ausrüstung Wertarbeit zu leisten, die Druckmaschinen von Hand zu betätigen und später mit den mancherlei Tücken der in den Kinderschuhen der Technik steckenden Antriebsmotore fertig zu werden, Stegmaterial und Druckwalzen selbst zu gießen und andere, heute nicht mehr bekannte Mühen auf sich zu nehmen. Eine berufliche Teilung in Setzer und Drucker gab es damals noch nicht. Der Betriebsinhaber ließ in seinen Ausführungen deutlich werden, was war und was ward. Sein anregender Bericht schloß mit dem Erwerb der väterlichen Druckerei im Jahre 1912. An sein Ende setzte er den Dank an alle seine Mitarbeiter und die Ehrung zweier Jubilare für 25 jährige Betriebszugehörigkeit. Es sind dies Faktor Franz Eiberger und Maschinenmeister Hugo Müller.
Anschließend sprach namens der Belegschaft als ältester Betriebszugehöriger Kfm. A. Vogt dem Betriebsführer die Glückwünsche und den Dank seiner Mitarbeiter aus und würdigte in einem eingehenden Rückblick auf die Jahre 1912 bis 1951 dessen Verdienste um die Entwicklung und den Ausbau der A. Oelschläger’schen Buchdruckerei. Als Erinnerungsgabe der Belegschaft überreichte er mit deren besten Wünschen eine Tierplastik von Künstlerhand. Im Auftrag des Betriebsrats beglückwünschte Maschinenmeister Hoffmann die Arbeitsjubi- lare und übergab ihnen als Spende der Belegschaft schöne Geschenkkörbe. Den Dank der Jubilare an Betriebsinhaber und Kollegen verband Faktor Eiberger mit dem gemein-
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