9 . Jahrgang

MONTAG, 27. AUGUST 1951

Nummer 133

Solihude. Jn alten Klassen Sireckenrekorde gebrochen

400000 beimGroßen Preis / Weltmeister Duke Doppelsieger / Tragischer Zwischenfall: Baltisberger stürzt vor dem Ziel

Von. unserem Sportredakteur H a r t mut B eb er mey er

Der erste international besetzteGroße Preis von Deutschland für Motorräder nach dem Kriege hat sportlich das gehalten, was man sich davon versprochen hatte. 400 000 begeisterte Freunde des Motorsports erlebten auf der Solitude in jedem der sechs Rennen spannende und erbitterte Kämpfe, in jeder Klasse neue Runden- und Streckenrekorde auf der Solitude und Stürze am laufenden Band, die glücklicherweise aber meistens für die Fahrer noch glimpflich abliefen. Die große Frage: Wird sich in der 500-ccm-Soloklasse die neukonstruierte kompressor­lose BMW-Maschine mit ihrem Zweizylinder-Boxermotor gegen die großartigen Nortonma- schinen, das Beste, was es zurzeit an Rennmaschinen in der Welt gibt, behaupten können, muß trotz des vierfachen Nortonsieges bejaht werden. Bis zur letzten Runde haben sichSchorseh Meier und Walter Zeller tapfer geschlagen und blieben der schweren Konkurrenz hart auf den Fersen. Erwartungsgemäß belegte Doppelweltmeister Geoffrey Duke in der Halbliterklasse und ln der 350-ccm-Klasse überlegen die ersten Plätze. Mit 136,0 und 130,6 km/st eine unwahr­scheinliche Zeit für eine 350-ccm-Maschine bewies der Engländer, daß er zu Recht der beste Kennfahrer der Welt genannt wird. Einen dramatischen Höhepunkt gab es in der 350-ccm- Klasse, als die beiden deutschen Fahrer Baltisberger und Knees, die sich einen erbitterten Kampf um die ersten Plätze der deutschen Teilnehmer lieferten dieser Lauf wurde für die deutsche Meisterschaft gewertet, in der Zielkurve schwerstens stürzten und der tapfere Bet­zinger mit geradezu unmenschlicher Kraftanstrengung versuchte, seine verblockte Maschine noch die letzten 15 m in das Ziel zu schleppen, bis er bewußtlos zusammenbrach. Damit sind Baltisberger die Punkte, die ihm die deutsche Meisterschaft dieser Klasse eingebracht hätten, durch ein fast unvorstellbares Pech verlorengegangen.

In den sechs Rennen gab es viermal klare Siege 'der ausländischen Gäste, lediglich bei denKlei­nen und in der 5Q0-ccm-Gespannklasse konnte

ren die Motorsportanhänger auf Fahrzeugen aller Art herbeigeströmt. Ganz Stuttgart stand übers Wochenende im Zeichen dieser Großveranstal­tung. Unvorstellbar die langen Wagen- und Mo­torradschlangen, die sich mit Tagesgrauen auf den Zufahrtsstraßen zu den Parkplätzen meter­weise durcharbeiten mußten. Wie üblich, zogen

die nichtmotorisierten Zuschauer schon in der Nacht in Scharen zur Strecke oder hatten gar schon am Abend zuvor ihre Zelte rund um den Kurs auf geschlagen, um sich ja für den großen Tag ein gutes Plätzchen zu ergattern. Fast auf jedem Baum rund um den Kurs hatten sich junge Kletterer eingenistet und sich damit besonders günstige Plätze erklommen.

Sitzstreik unwilliger Zuschauer

Verständlich, daß bei einem solchen Massen­besuch im wahrsten Sinne des Wortes die Orga­nisationsleitung und die Polizei eine schwierige Aufgabe zu bewältigen hatten. Daß es hierbei zu einigen unerfreulichen Zwischenfällen kam, kann aber den großartigen sportlichen Erfolg nicht schmälern. Pech hatten die Inhaber der Tribüne C an Start und Ziel, deren schöner Holz­untersatz schon nah dem ersten Rennen zusam- menbrah. Ansonsten kam es durch einen Sitz­streik der Zushauer auf der Strecke am Frauen­kreuz zu einer unliebsamen Verzögerung. Die Streikenden waren unwillig darüber, daß die Lautsprecheranlage bei ihnen niht funktionierte. Durh diese beiden peinlihen Vorkommnisse wurde der Ablauf der ersten Rennen shon um über eine Stunde hinausgeshoben, so daß die letzten drei Läufe jeweils um zwei Runden ver­kürzt werden mußten.

ÜS&s&ft

Meier und Zetter hatten Schritt

Bis ins Ziel in der 500er Soloklasse dicht hinter dem Norton-Team

Wiggerl Krauß mit Unser fuhr bravourös das SOOer-Rennen zum Sieg.

bei der Siegerehrung die deutsche Nationalhymne gespielt werden.

Die Kulisse der 400 000 Zushauer gab dem gro-

Höhepunkt des Solitude-Rennens war der Lauf der 500-ccm-Solo-Räder, der den Kampf zwishen den deutschen BMW-Fahrern Georg Meier und Walter Zeller sowie den englishen Nortonwerks- fahrem Duke, Kavanagh, Brett und Lockett brin­gen sollte. Schon auf der ersten Runde kam der neue englishe Weltmeister dieser Klasse, Duke, mit 5 Sekunden Vorsprung vor seinen Stall­gefährten und den beiden Münchener BMW-Fah­rern. Auh in den nähsten Runden ändert sih das Bild nur wenig. Von Runde zu Runde kann Duke etwa zwei bis drei Sekunden Vorsprung herausholen, während die drei anderen Englän­der dauernd in der Führung wehsein und mit ihren Stallgefährten Georg Meier und Walter Zeller abshirmen. Nah der 6. Runde beträgt der Vorsprung Dükes bereits 10 Sekunden, während Walter Zeller und Georg Meier weitere 10 Se­kunden hinter den drei anderen Engländern lie­gen. Duke dreht in der 7. Runde eine neue Re­kordrunde mit 135,4 km/st, doh shon zwei Run-

Aber in den letzten beiden Runden können Georg Meier und Walter Zeller wieder zu den Norton-Werks-Fahrern aufschließen. Der Sieg des englishen Weltmeisters Duke ist aber niht mehr zu gefährden, obwohl Georg Meier mit 138,0 ebenfalls eine sehr schnelle Runde fuhr und da­mit auh schnellster deutsher Fahrer auf der Solitude war. Duke beendete das Rennen in 1:00:44,5 Sekunden, das ist ein Gesamtdurhshnitt von 136,0 km/st vor seinem Stallgefährten Kava­nagh (135,9), Brett (135,8) und Lockett (135,7), aber nur Vierzehntel-Sekunden hinter dem Engländer Lockett passiert Georg Meier als Fünfter das Ziel. Auh für ihn wurde ein Gesamtdurhshnitt von 135,7 km/st errehnet.

Damit hat sih in dem Dreiländerkampf Eng- land-Italien-Deutschland die englishe Norton- mashine als die einwandfrei beste erwiesen. Diese ungeheuer schnelle Mashine mit einem kaum glaubhaften Beschleunigungsvermögen und einer Straßenlage, die ihr den NamenFeder­bett eingebraht hat, ist zurzeit in der Welt niht zu shlagen. Daß dennoh die beiden deut­schen BMW-Fahrer Meier und Zeller bis zuletzt dem englishen Nortonteam auf den Fersen blei­ben konnte, ist für die BMW-Werke ein niht er­warteter großer Erfolg. Muß man doh bedenken, daß die Neukonstruktion der Bayerishen Moto­renwerke erst ein Jahr alt ist und noh niht in dem Maße durhkonstruiert sein kann, wie es bei der englishen Norton der Fall ist. Es ist siher niht zuviel gesagt, wenn man die These auf­stellt, daß in absehbarer Zeit unsere deutshen Asse in dieser Klasse den Engländern Paroli bieten können. Leider konnten bei den Italienern die Großen, Pagani und Masetti, niht auf der Solitude teilnehmen. Lorenzetti hatte gegen die

Baltisberger, der große Pechvogel in der letzten Runde hinter Knees hervorschießend

Zeitmesser registriert Rekorde

Klasse bis 125 ccm: Runden: 8, 92,0 km; Am Start: 29. Am Ziel: 24. 1. H. P. Müller, Ingolstadt, DKW, 50:17,8 = 109,7 ; 2. Otto Daiker, Neckarsulm, NSU, 50:43,9 = 108,6 ; 3. Ewald Kluge, Ingolstadt, DKW, 52:18,7 105,4; 4. Erhard Krumpholz, Zschopau/Sa., IFA-DKW. 52:20,1 = 105,4.

Klasse bis 250 ccm. Runden: 12.137,72 km. Am Start: 22, am Ziel: 12. 1. Lorenzetti, Enrico, Italien, Moto- Guzzi, 1:09:26,5= 119,5; 2. Thorn Prikker, Heinr., Bad Godesberg, Moto-Guzzi, 1:09:27,3 - 119,5 ; 3. Gablenz, Hermann, Karlsruhe, Parilla, 1:10:11,1 118,2; 4 . Wünsche, Siegfried, Ingolstadt, DKW, 1:11:29,1 116,0.

Klasse bis 350 ccm. Runden: 12. 137,72 km. Am Start: 31, am Ziel: 21. 1. Duke, Geoffrey, England, Norton, 1:03:14,9 130,6; 2. Lockett, Johanny, England, Nor­ton, 1:03:57,2= 129,3; 3. Brett, Jack, England, Norton, 1:03:57,7 = 129,3 ; 4. Petch, Bill, England, A. J. S. r 1:05:42,1 - 125,8.

Klasse bis 500 ccm: Zwölf Runden = 138 km. 1. Duke (England), Norton 1:00:44,5 = 136 km/std., 2. Kavanagh (Australien), Norton, 1:00:50,5 135 k ml std.; 3. Brett (England), Norton, 1:00:52,2 - 135,8; 4 . Lockett (England), Norton, 1:00:53:3 = 135,7 ; 5. Georg Meier, (München), BMW 1:00:53,7 = 135,7; 6. Walter Zeller (München), 1:01:12,4 = 135,0 km/std.

Motorräder mit Beiwagen

Klasse bis 500 ccm. Runden: 8, 91,84 km. Am Start: 18, am Ziel: 16. 1. Kraus/Huser, München. BMW, 48:44,2 - 113,0; 2. Noll/Rausch, Kirchheim, BMW, 50:33,9 109,0; 3. Masuy/Jenkingson, Belgien, Nor­ton, 50:38,9 = 108,9; 4. Frigerio/Ricotto, Italien Gilera, 51:11,1 - 107,6.

Klasse bis 750 ccm: Runden: 10, 114,78 km. Am Start 17, am Ziel: 11. 1, Oliver Dobelli, England/Italien, Norton, 1:00:20,5 = 114,1; 2. Stachel/SchiCk, Dorum/ Bremerh., BMW. 1:01:55,5 - 111,2; 3. Mohr/Müller, Schweinfurt, BMW, 1:01:58,7 -= 111,1; 4. Beer/Zin- gerle, Schweiz, BMW, 1:02:02,3 = 111,0.

ßen Motorsportereignis des Jahres auf dem 11,5 den später führt Kavanagh mit 138,5 km/st die fern langen Solitudekurs einen imposanten Rah- absolut schnellste Zeit des Tages und einen neuen men. Aus allen Teilen Südwestdeutschlands wa- Rekord für die Solitude.

Baltisberger uiU Maschine ins Ziel schleppen

Bewußtlos zusammengebrochen / Vord errad war nach gefährlichem Sturz blockiert

Das war von vorneherein klar: in der 350er- An der gleichen Stelle, an der shon einige Klasse, die einzige, in der niht eine deutsche - Fahrer vorher aus der Bahn getragen worden Maschine von den insgesamt 32 am Start war, sind, kommt erst Knees und dann der vor ihm konnte die Frage nur lauten, wer von den eng- liegende Betzinger ins Schleudern. 10 000. schnellt Tischen Nortonfahrern als erster am Ziel abge- es in die Höhe, ein gewaltiger Aufschrei. Ein

wunken werden wird. Soweit ging auh alles unvorstellbarer Wirbel: Fahrer und Mashinen Engländer und Deutshen keine Chance, programmgemäß: Von der ersten Runde ab setz- purzeln auf der Strecke durheinander. Knees ten sih die Engländer geschlossen an die Spitze, wird von der Mashine erfaßt und muß shwer Ihre Einzylinder-Königswellenmaschine mit dem verletzt weggetragen werden. Baltisberger kommt tief und quadratisch verrippten Zweinockenkopf, mit seinem shwerstens angeschlagenen Fahr- die im vergangenen Winter in der Spitzenge- zeug 15 Meter vor dem Ziel zu liegen. Mit shwindigkeit und in der Beschleunigung noh schmerzverzerrtem Gesiht reißt er sih hoh. verbessert worden ist; eilte in diesem Jahr von Er versuht mit übermenshiiher Kraft seine Erfolg zu Erfolg. Geoffrey Duke, vor 10 Tagen Mashine hoh zu bekommen, um sie in das Weltmeister dieser Klasse geworden, fuhr mit ziel zu schieben. Aber das Vorderrad ist ver- 132,6 km/st niht nur die schnellste Runde, son- blockt und bewegt sih niht mehr. Kurz ent- Lauf ohne internationale Konkurrenz ledig- dem er brach auh mit einem Gesamtdurhshnitt schlossen läßt Baltisberger die Mashine fallen, lieh zwei Österreicher beteiligten sih auf Puh von 130,6 den bisherigen Klassenrekord von Hei- greift sie mit beiden Armen und zieht sie zen- erwartete man den Zweikampf der ersten ner Fleischmann mit 129,6 km/st auf einer timeterweise dem Ziel näher. Die Tausende deutschen Viertakt-Werkskonstruktion der NSU- NSU-Kompressormaschine erzielt. Mit großem feuern ihn mit Hau-Ruck-Rufen an. Aber das Rennfox mit den DKW-Zweitaktmashinen. Be- Abstand, den er sich von der achten Runde ab geht über die Kraft eines Menshen. Wertvolle kanntlich gelang es NSU, in Hockenheim den Ständig ausbaute, ließ der elegant fahrende Eng- Minuten verstreichen. Die nächsten deutshen ersten großen Erfolg über DKW zu erzielen.

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Zweitakter DKW distanziert Viertakter ttSU

P. H. Müller fährt begeisterndes Rennen und siegt mit Halbrundenvorsprung vor Daiker

Georg Meier lieferte ein meisterliches Rennen

30 Fahrer schoben ihre Mashinen in der 125- ccm-Klasse an den Start. In diesem einzigen

Punkte, die Hans Baltisberger die deutshe Mei- s'c s'-baft ringebracht hätten, verloren.

länder seine Stallgefährten Lockett und Brett Fahrer sind inzwishen abgewunken worden. Da noch weit hinter sih. Der Australier Kavanagh, bricht der tapfere Betzinger bewußtlos zusam- der bis zur siebten Runde ein tolles Rennen fuhr men und muß von hilfsbereiten Händen wegge- und an zweiter Stelle lag, fiel durh einen Sturz tragen werden. Ein unvorstellbares Peh: 15 m aus, blieb selbst aber glücklicherweise unverletzt, vor dem Ziel gescheitert und damit sind die Einen erbitterten Kampf lieferten sih die bei­den Deutshen Knees und Baltisberger auf AJS um den fünften und sechsten Platz. Hier galt es um die beste Placierung der deutshen Teilneh­mer, war doch dieser Lauf der vorletzte und vor­entscheidende für die deutshe Meistershaft.

Schon in den ersten Runden blieb Baltisberger, taktisch sehr klug, im Windshatten von Rudi Knees. Das hielt er so bis zum Ende der letzten Runde. In waghalsiger Jagd versuchte er immer Wieder an Knees vorbeizukommen. Im Mahden­tal gelingt es ihm: Eineinhalb Meter vor Knees rast er in die Zielkurve und hier kommt es zum dramatischen Höhepunkt des ganzen Tages über­haupt:

Doh diesmal sollte es anders kommen: H. P. Müller, der große Fahrtstratege und Kurven­techniker setzte sih vom Start weg an die Spitze und gab seine Position niht mehr ab. Zwar konnte zunähst Otto Daiker auf NSU, als Stutt­garter ein Spezialist der Solitude, noch mithal­ten. aber nah und nah vergrößerte sih der

Oliver alsJongleur

Krauß siegt im 500 er-Gespann

Der erwartete Zweikampf in der Gespannklasse bis zu 500 ccm zwishen Weltmeister Oliver (Nor­ton), England, und Krauß (BMW) blieb aus. Wie erinnerlich, gelang es dem Deutshen auf dem Hockenheimrennen, Oliver noh auf der Zielge­raden abzufangen und um 30 cm zu schlagen, piesmal setzte sih Oliver gleich in der ersten Runde an die Spitze und baute seinen Vorsprung vor dem BMW-Gespann bis zur dritten Runde auf 11,3 Sek. aus und fuhr mit 117 ) km'st noch zudem einen neuen Rundenrekord dieser Klasse. Aber da ereilte ihn sein Schicksal: Am Frauen­kreuz macht sih das Rad seines Seitenwagens selbständig und wie ein Jongleur bringt er seine Maschine langsam zum Ziel. So wird dieser Lauf zu einem klaren Erfolg von Krauß/Huser, die ebenfalls mit neuem Streckenrekord alle anderen weit hinter sih lassen. Beachtlich das Abschneiden de* jungen Nachwuchsfahrers Noll, der die großen italienischen Konkurrenten auf Gilera auf die Plätze verweisen konnte.

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Abstand zwishen den beiden Spitzenreitern zu­sehends.

Eine interessante Note erhielt der Lauf der Kleinen durh das Mitwirken zweier IFA- DKW-Maschinen aus der Ostzone, Krumpolz, der eine von beiden, liefert dann in der Tat auh dem zweitschnellsten westdeutschen DKW- Mann. Ewald Kluge, um den dritten Platz ein scharfes Rennen. Mehrmals wechselte zwishen ihnen die Spitze. Doh schließlich behielt der schlaue Fuchs Kluge doh über seinen ostdeut­schen Konkurrenten die Oberhand.

Moto-Guzzi unter sich

Lorenzetti, Italien, und Thorn - Prikker, Deutschland, lieferten sih auf ihren Moto-Guzzi- Maschinen einen herrlichen Zweikampf. Mehr- Mann, Ewald Kluge, um den dritten Platz ein schien es so, als ob der Deutshe den Italiener niederzwingen würde: in die letzte Runde ging Thorn-Prikker vor Lorenzetti. Aber in der Mitte der letzten 11,5 km zog der Italiener wie­der an dem führenden Deutshen vorbei und mit U/s Meter Vorsprung kann er das Ziel pas­sieren. Trotzdem ist die Leistung des langen Hein aus Bad Godesberg ganz hervorragend, fuhr er doh als Privatfahrer, während Loren­zetti eine Mashine des italienischen Werkes steuerte. Mit 119,5 km/st Gesamtdurchschnitt ist Lorenzetti neuer Rekordhalter der Solitude in dieser Klasse.

Pehvogel dieses Laufes war Ewald Kluge, der bis 50 Meter vor dem Ziel an vierter Stelle lag und In der letzten Kurve gegen einen Strohbal­len geriet, stürzte, beängstigend über die Strecke schleuderte und aufgeben maßte. Glücklicher­weise sah der Starz weit shwerer aus als er für den Fahrer tatsählih ausging: Nah kurzer Zelt stand der Unglücksrabe wieder wohlbehal­ten auf den Beinen.

Das Meistergespann O liv e r - D o b e ll i gewann das 7 50er-Rennen mit Glück und verlor mit Pech das 500er-Rennen der Gespanne. Die Maschine im Schattengrund Fotos: Sportwoche

Haldemann hat Pech

Weltmeister Oliver (Norton) sicherte sih in der Seitenwagenklasse bis zu 750 ccm einen sicheren Sieg, der allerdings erst nah dem Ausscheiden des Schweizers Haldemann, der ebenfalls eine Norton steuerte, ab der siebentöl Runde möglich war. Vom Start weg hatte sih der Schweizer mit seinem Beifahrer Albisser, glänzend abge­kommen, an die Spitze des Feldes gesetzt, das 17 Fahrer umfaßte. Zunähst hielt sih auh der deutshe BMW-Fahrer Ebersberger recht gut, fiel dann aber erheblich zurück.