MONTAG, 6. AUGUST 1951
AUS STADT UND KREIS CALW
NUMMER 121
Am HaQoldstxand
Oefters zuckele ich mit meinem „fahrbaren Untersatz“ durch das Nagoldtal. Wenn man die Strecke so einige dutzendmal hinter sich gebracht hat, berührt einen der „romantische Liebreiz“ dieser Landschaft, der ganz zu Recht für Erholungssuchende in den Prospekten angepriesen wird, weniger. Deshalb drehe ich gewöhnlich das Gas auf, um das Idyll rasch hinter mich zu bringen.
Am Sonntag allerdings fuhr ich im Spaziertempo. Ich konnte nicht anders, denn überall waren am Ufer eine Menge bunte Punkte aufgetaucht, die mich ungemein fesselten. Kurz hinter Pforzheim fing es schon an: im Wasser und im Gras tummelten sich alle möglichen Fische. Backfische natürlich. Sie müssen entschuldigen, daß mir diese zuerst fh die Augen sprangen. Es waren natürlich auch andere dabei. Die Talsohle war sommerlich gesprenkelt mit den Früchten der Zivilisation. Von der schäbigsten Tretmühle bis zum komfortablen Borgward standen und lagen hier alle Arten von Vehikeln herum. Daneben Zelte, Kofferradios, Grammophone, Coca-Cola-Flaschen, und was eben eine „kultivierte“ Menschheit so mit sich bringt, wenn sie für ein paar Stunden besagter Kultur entfliehen will.
Und die Urheber des fröhlichen Treibens? In allen Schattierungen waren sie vertreten: die.ganz Weißen, das waren die offensichtlichen Anfänger, krebsrote Pakete — die Unermüdlichen, die sich dann abends die Haut abziehen können, und die beneidenswerten Badehelden mit broncebraunen Michelangelo- Körpern. Und dann natüi’lich die Damen. Da lockten nackte Schultern und sonstiges mehr, was die Mode auf Grund der herrschenden Temperatur gnädig freiließ. Da glitzerte ein fröhliches Lachen wie die Wellen auf dem Wasser. Wie gesagt, ich fuhr daran vorbei.
Nur an einer Stelle fiel es mir wirklich schwer, weiterzufahren. Da saßen so zwei Nixen am Bach und ... nein, sie badeten nicht. Sie angelten —. Sie taten so, als wollten sie Fische ums Leben bringen. Ihren Anzügen, oder besser gesagt ihren Auszügen und ihren lustigen Augen sah man jedoch an, daß die Fische nicht unbedingt kalt sein und Schuppen haben müssen. Es fiel mir wirklich schwer, nicht an die Angel zu gehen.
RHF.
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Modenschau im Kursaal Hirsau
Hirsau. Am Samstagnachmittag und -abend wurde im Kursaal ein Modejournal der großen Welt vor den Zuschauern aufgeblättert. Eine Modenschau hat immer etwas Faszinierendes an sich, deshalb hat es der Berichterstatter zuweilen schwer, sich nicht von der überschwenglichen Begeisterung der weiblichen Besucher anstecken zu lassen. Denn die Modelle, die hier vom „Mai- son Germaine“ (Berlin-Paris-Kairo) gezeigt wurden, waren wirklich der Bewunderung wert. Vor allem die Abendkleider machten sehr viel Eindruck. Manchen Ehemann mögen die Roben zu einem besorgten Blick nach dem Geldbeutel veranlaßt haben, doch tröstlicherweise wurden keine Preise genannt. Was die Modelle selbst anbetrifft, so können wir hier natürlich nicht auf Einzelheiten eingehen, denn beschreiben kann man diese duftigen und oft verblüffend wandelbaren Gebilde nicht. Auffällig war die Verschiedenheit der Einfälle, so daß man eigentlich nicht von der Mode des Sommers sprechen kann. Vera Rudolph führte plaudernd durch das vielfältige Reich der Mode und unterhielt ihre Gäste glänzend. — Man muß hier auch die vorzügliche Kurkapelle erwähnen, die pausenlos den passenden akustischen Rahmen zu all dem Schönen lieferte.
Magnete aus der Hohnerstadt
Bad Liebenzell. Das Handharmonika- Orchester Trossingen gab im Kursaal ein volkstümliches Konzert. Trossingen kam gleich mit zwei seiner stärksten Magnete: Mit seinen in aller Welt bekannten Hohner-Hand- harmonikas und mit seinen besten Handharmonikaspielern. Soviel Magnetismus mußte ja anziehend wirken, und der Kursaal war dann auch dementsprechend voll besetzt.
Zusammen mit dem Dirigenten Hermann Schittenhelm, dem Altmeister des Akkordeonspieles, bildeten die Trossinger eine ausgezeichnete musikalische Arbeitsgemeinschaft. Zum Vortrag hatte Schittenhelm ein leichtflüssiges, volkstümliches Programm gewählt. Ausgereifte Technik, disziplinierte Rhythmik und Dynamik, eine farbenreiche Tongebung unter Ausnutzung aller Registermöglichkeiten und aller klanglich wirksamen Kontraste, zur guten Musik der persönliche Kontakt, das wirkte sich sofort auf die gute Laune der Gäste aus und steigerte die Stimmung „im Parkett“ immer mehr.
Am besten gefielen die ganz aus dem Charakter der Handharmonika heraus empfundenen Kompositionen wie Schittenhelms Marsch „mit flottem Schritt“ und seine „Tanz- Suite“, die — zündeten! In den drei Charakterstücken der „Tanz-Suite“ mit ihrem leicht, lustig und munter dahinhüpfenden Melosfluß bewies der Komponist nicht nur sein hervorragendes solistisches Können, sondern auch, daß man volkstümlich unbeschwert schreiben, aber dabei doch eine Eigennote behalten kann. Neben ihm konnte der junge 2. deutsche Akkordeonmeister 1951, Hans-Joachim Wernecke, für seine meisterlichen Darbietungen einen wohlverdienten Sonderapplaus buchen.
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Endergebnis der letzten Viehzählung im Kreis Im Spiegel von Calw
Schweine nehmen um 48,6 °/o und Rindvieh um 2,2 u 0 zu, Schafe um 3,1 °/o ab Wieder Maul* und Klauenseuche
Von der Viehzählung am 4. Juni dieses Jahres, bei der wieder nur für die Fleischversorgung wichtigen Tierarten Rindvieh, .Schweine und Schafe ermittelt wurden, liegt nunmehr das endgültige amtliche Ergebnis vor. Wegen der jahreszeitlichen Schwankungen vergleicht man es zweckmäßiger mit der Zählung vor einem Jahr, am 3. Juni 1950 (in Klammern), als mit der vorhergegangenen am 2. Dezember.
Der Rindvieh bestand hat im Kreis Calw sich auf 27 538 (26 954) Stück erhöht, also um 584 oder 2,2%, noch etwas mehr als im Landesdurchschnitt mit 1,9%. Der erhebliche Rückgang von 1949 auf 1950 ist damit aber bei uns noch lange nicht wettgemacht. Die Zunahme erstreckte sich im einzelnen nicht auf unter 3 Monate alte Kälber mit 1413 (1423), Zugochsen und Zugstiere mit 1262 (1335) sowie sonstige Farren, Ochsen und Stiere mit 42 (47). Sonst traten durchweg mehr oder minder starke Steigerungen ein, so bei Jungvieh im Alter von 3 Monaten bis unter 2 Jahren auf 6050 (5941), zur Zucht benutzten Farren (Bullen) auf 280 (278), Kalbinnen (Färsen) auf 955 (809), Kühen nur zur Milchgewinnung auf 4477 (4169), Zugkühen zur Milchgewinnung und Arbeit auf 13 003 (12 926) sowie Schlacht- und Mastkühen auf 56 (26). Auch in Zukunft kann demnach mit einer weiteren Erholung des Rindviehbestandes in unserem Kreis gerechnet werden.
Wie überall hat die Zahl der Schweine auch bei uns eine ganz ungewöhnlich starke Zunahme auf 17 174 (11 554) erfahren, also um 5620 oder nicht weniger als annähernd die Hälfte (48,6%), noch wesentlich mehr als im Landesdurchschnitt mit 4,3 %. Einen sehr starken Rückgang, ebenfalls wie fast überall, weist hier nur der Zuchteberbestand auf nur noch 29 (55) Tiere auf. Andererseits waren aber auch alle Zunahmen sehr hoch, so bei unter 8 Wochen alten Ferkeln auf 2782 (2290), Jungschweinen im Alter von 8 Wochen bis unter % Jahr auf 11 137 (7192), Zuchtsauen auf 719 (543) sowie Schlacht- und Mastschweine einschließlich der zur Mast aufgestellten Sauen auf 2507 (1474). Da die entscheidenden Zuchtsauen auch seit der vorhergegangenen Zählung am 2. März 1951 mit 632 wieder sehr stark zugenommen haben, ist auch in Zukunft eine weitere Erhöhung des Schweinebestandes im Kreis Calw zu erwarten.
Die Zahl der Schafe dagegen hat sich auch in unserem Kreis weiter auf nur noch 4289 (4426) vermindert, demnach um 137 oder 3,1%, immerhin beträchtlich weniger als im Landesdurchschnitt mit sogar 5,7 %. Milchschafe befinden sich 21 (16) darunter. Die Abnahme beschränkte sich bei uns im übrigen auf Hammel (Schöpse) und nicht zur Zucht benutzte Schafböcke sowie über 1 Jahr alte Mutterschafe und Zibben. H.H.
In den Gemeinden Oeschelbronn Kreis Böblingen, Renningen und Mönsheim Kreis Leonberg, Rexingen Kreis Horb sowie Glatten und Lombach Kreis Freudenstadt ist die Maulund Klauenseuche ausgebrochen. Zum 15-km- Umkreis (Gefahrenkreis) gehören folgende Gemeinden des Kreises Calw: Ebhausen, Wenden, Ebershardt, Walddorf, Mindersbach, Wildberg, Gültlingen, Sulz, Schönbronn, Ef- fringen, Rotfelden, Egenhausen, Spielberg, Nagold, Pfrondorf, Emmingen, Rohrdorf, Beihingen, Ober- und Unterschwandorf, Bieselsberg, Kapfenhardt, Unterreichenbach, Grunbach, Dachtel, Holzbronn, Simmozheim, Möttlingen, Unterhaugstett, Ostelsheim, Gedungen, Stammheim, Althengstett, Neuheng- stett, Bad Liebenzell, Monakam, Ottenbronn, Haiterbach, Deckenpfronn.
In diesen Gemeinden ist u. a. verboten: Die Abhaltung von Viehmärkten sowie der Auftrieb von Klauenvieh auf Jahr- und Wochenmärkten, der Handel mit Klauenvieh sowie mit Geflügel, der ohne vorgängige Bestellung entweder außerhalb des Gemeindebezirks der gewerblichen Niederlassung des Händlers oder ohne Begründung einer solchen stattfindet und das Betreten von Ställen und Standorten von Klauenvieh durch Schlächter, Händler, Viehkastrierer und andere Personen, die gewerbs- oder berufsmäßig in Ställen verkehren, sowie durch Personen, die ein Gewerbe im Umherziehen ausüben.
Kreis Calw beherbergt 9000 Heimatvertriebene
Ortsvertrauensleute bitten erneut um Wohnungen für die Insassen des Lagers Wildberg
Die Ortsvertrauensleute der Heimatvertriebenen des Kreises Calw kamen am vergangenen Samstag im Georgenäum zu ihrer jährlichen Arbeitstagung zusammen, die unter dem Vorsitz des Kreisvertrauensratsvor- sitzenden Petreck (Calw) stattfand. Diese Arbeitstagungen haben sich im Verlauf mehrjähriger Arbeit als notwendig erwiesen und dienen vornehmlich auch der persönlichen Verbindung, die ja in einem Kreis wie dem Kreis Calw nur unter größten Schwierigkeiten aufrecht zu erhalten ist.
Nach der Begrüßung der Teilnehmer dieser Tagung, die ihr besonderes Gepräge durch die Anwesenheit des stellvertretenden Landesvorsitzenden Dr. Holland (Tübingen) und des Landesgeschäftsführers, Landrat Klemm, erhielt, gab der Kreisvorsitzende einen gedrängten Ueberblick über die Lage des Verbandes im allgemeinen und über die Situationen der Vertriebenen innerhalb des Kreises Calw. Das Verhältnis der Heimatvertriebenen zur DG-BHE. hat durch den Wechsel in der Vorstandschaft in dieser Partei eine Aenderung erfahren. Von Seiten der Landesleitung der DG-BHE. wurde versichert, daß diese Partei, die alle Geschädigtengruppen in sich vereinigt, in der unpolitischen Vereinigung der Heimatvertriebenen im Landesverband kein Konkurrenzunternehmen sieht.
Der Vorsitzende kam im Verlauf der Tagesordnung auf die Ueberbelegung des Durchgangslagers Wildberg zu sprechen, das seit langer Zeit mehr als 200 Personen aus der vergangenen Umsiedlungsaktion beherbergt. Die versammelten Ortsvertrauensleute kamen überein, dem Landrat des Kreises Calw, Herrn Geißler, eine Entschließung vorzulegen, die sich mit der Ueberbelegung des Lagers befaßt und die dringende Bitte enthält, das Lager so schnell wie nur irgend möglich zu räumen.
Die Entschließung hat folgenden Wortlaut:
„Es wird trotz der bekannten Schwierigkeiten und trotz der verschiedensten Bemühungen der Behörden des Kreises Calw und vor allem auch trotz der in vielen Fällen gezeigten Bereitwilligkeit der Gemeinden des Kreises Calw und eingedenk der besonderen wirtschaftlichen Struktur dieses Landesteiles die Bitte ausgesprochen, das Lager Wildberg möglichst bald zu räumen.
Die Zustände im Lager sind trotz aller Maßnahmen, die das Lagerleben erleichtern sollen, unwürdig in einer Zeit von über 6 Jahren nach der Vertreibung. Wir, die in Calw versammelten Heimatvertriebenen, treten deshalb mit der neuerlichen Bitte an den Herrn Landrat heran, diesen Menschen eine wenn auch noch so bescheidene Wohnstatt zu ermöglichen und das Lager nicht etwa unter Druck besetzt zu halten. Vor allem bitten
wir, dem Erlaß des Herrn Innenministers unseres Landes entsprechend, alle durch Umzug in Neubauwohnungen freiwerdenden Altwohnungen unbedingt wieder Heimatvertriebenen zugute kommen zu lassen. Wohnungen, die bisher gut genug waren, Heimatvertriebene aufzunehmen, sollten auch jetzt noch gut genug sein. Sicher aber ist, daß selbst die bescheidenste und schlechteste Wohnung immer noch besser ist, als eine jahrelange Unterbringung in Lagern.
Wir dürfen in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, daß es auch als menschlichsittliche Pflicht anzusehen ist, diese Vertriebenen, die genau so schuldlos an dem Ausgang des vergangenen Krieges sind wie die, die ihre Heimat zufällig behalten durften, unterzubringen. Niemand weiß heute — und wir wünschen es sicher nicht — wie das Schicksal eines Tages entscheidet.
Der Verband muß für die Zukunft jede Verantwortung für etwa im Lager Wildberg auftretende Unruhen ablehnen und sieht sich auch aus diesem Grunde zu dieser Entschließung veranlaßt, die dem Herrn Landrat hiermit mit der Bitte um wohlwollende Bearbeitung unterbreitet wird.“
Dem Bericht des Kreisgeschäftsführers Jokisch (Calw) war zu entnehmen, daß innerhalb des Kreises Calw im Sonderbauprogramm für Heimatvertriebene insgesamt 22 Wohneinheiten für bereits ansässige Heimatvertriebene und 68 Einheiten für Neuumsiedler errichtet werden.
Der Kreis Calw umschließt nach den Zählungen des Umsiedlungsamts Calw vom 22. 1. dieses Jahres 8042 Heimatvertriebene und 813 Ostzonenflüchtlinge. Ueber Bau- und Wohnungsfragen berichtete Sachbearbeiter E. Bischof (Möttlingen).
Dr. Holland, der Vertreter des Landesverbandes, ging ebenfalls auf die verschiedenen Einzelfragen ein und berichtete vornehmlich über das Verhältnis der Landsmannschaften zum Verband. Jede dieser Organisationen habe, so erklärte er, ihren Aufgabenkreis. Während der Verband die rein wirtschaftliche Interessenvertretung darstelle, die sich vornehmlich auch der Eingliederung der Vertriebenen in die bestehende Ordnung dieses Landes widme, haben sich die Landsmannschaften die Pflege der rein geistigen Güter der Heimat vorgenommen. Dr. Holland, der gleichzeitig auch stellvertretender Vorsitzender der DG-BHE. auf Landesebene ist, berichtete auch über das Verhältnis des Verbandes zu dieser Vereinigung.
Mit einer Aussprache, die immer wieder die besonders dringenden Probleme wie Unterbringung und Wohnungsbau unterstrich, endete die Arbeitstagung der Ortsvertrauensleute des Kreises Calw.
Versammlung der Heimatvertriebenen
In der Monatsversammlung der Heimatvertriebenen der Kreisstadt sprach Kreisamtmann Wild vom Kreissozialamt über die „Soforthilfe“ und insbesondere über die Hausratshilfe. Auf diesem Gebiet sind neue Bestimmungen ergangen und neue Möglichkeiten sowie klare Abgrenzungen geschaffen worden. Die wissenswerten Ausführungen wurden dankbar aufgenommen und zahlreiche Fragen beantwortet. — Nach Erledigung interner Angelegenheiten hielt im zweiten Teil des Abends Frau Droß einen interessanten Vortrag über Ostpreußen, seine Besiedlung, historische Entwicklung, seine wirtschaftliche Bedeutung und seine bedeutendsten Menschen. — Die neu gegründete Gesangsgruppe bedarf noch der Förderung, doch steht zu hoffen, daß ein treuer Stamm die sichere Gewähr für eine stete Aufwärtsentwicklung bieten wird. — Um die neue Heimat kennen und schätzen zu lernen, wird am kommenden Sonntag ein Ausflug nach Heidelberg und Schwetzingen unternommen. Ferner wurden Vorarbeiten für den beabsichtigten Heimattag in Calw am 30. kommenden Monats besprochen. Die nächste Versammlung findet wie immer am 1. Freitag eines Monats, also am 7. 9., um 20 Uhr im Saalbau Weiß statt.
Landräte reisten nach Frankreich
Auf Einladung der französischen Regierung haben sich letzte Woche die Landräte von Württemberg-Hohenzollem auf eine lOtägige Studienfahrt nach Frankreich begeben. Die Reise soll dem Studium der Verwaltungseinrichtungen der französischen Präfekturen, der modernen französischen Bauweise und besonders interessanten wasserwirtschaftlichen Anlagen dienen. Wie wir erfahren, war Landrat Geißler infolge Erkrankung genötigt, seine Beteiligung an der geplanten Reise ln letzter Stunde abzusagen.
Ein Opfer des Gewittersturins
Möttlingen. Die etwa 500jährige Dorflinde an der Straßengabel Bad Liebenzell— Münklingen ist dem Unwetter in der Nacht zum 1. August zum Opfer gefallen. Der über 5 m Umfang messende Stamm brach oberhalb des Erdbodens ab. Die Gemeinde hat mit diesem Baum ein Naturdenkmal verloren, das weithin bekannt war.
Unterlengenhardt erhielt neue Dorfstraße
Unterlengenhardt. Nach lebhaften Auseinandersetzungen im Gemeinderat war beschlossen worden, eine den modernen Verhältnissen entsprechende staubfreie Dorfstraße hersteilen zu lassen. Dieses Projekt hat nun seine Verwirklichung gefunden; die Arbeiten an dieser Teerstraße in einer Länge von rund 2,3 km sind beendigt. Der Kreis hat leider nur einen Zuschuß in Höhe von 4700 DM bewilligt, und zwar für die Oberbauarbeiten von der Abzweigung der Straße Schömberg-Bad Liebenzell bis zum Rathaus. Die Unterbau- und Walzarbeiten für diesen Teil der Straße und die vollen Kosten für den Rest der Strecke müssen von der Gemeinde getragen werden. Die Kosten belaufen sich auf rd. 28 700 DM.
Umschulung Schwerkriegsbeschädigter
In den staatlichen Umschulungswerkstätten im Versehrtenheim Isny (Allgäu) beginnt voraussichtlich in der 2. Augusthälfte ein neuer Umschulungslehrgang für das Schreinerhandwerk. Nach Abschluß des etwa 9 Monate dauernden Kurses kann bei der zuständigen Handwerkskammer die Gesellenprüfung abgelegt werden. Interessenten wenden sich umgehend an die Kriegsopferfürsorgestelle beim Kreissozialamt Calw.
Straßensperre
Infolge des Neubaus der Waldachbrücke in Iselshausen muß vom 6. August bis 8. Oktober die Teilstrecke Iselshausen-Unterschwan- dorf der Landstraße 1. Ordnung 353 für Kraftfahrzeuge aller Art gesperrt werden. Der Verkehr wird über Altensteig—Nagold bzw. Haiterbach—Schietingen umgeleitet.
Ende September Hundeausstellung
Am Samstag hielt der Verein der Hundefreunde im Gasthaus zum „Schwanen“ in Hirsau eine Mitgliederversammlung ab. Außer einigen internen Fragen wurden vor allem Veranstaltungspläne besprochen. Nach den gelungenen Werbetagen für den Hundesport in den beiden letzten Jahren will der Verein auch in diesem Jahr eine größere Veranstaltung dieser Art starten. Diesesmal ist eine Hundeausstellung in Form einer sogenannten „Pfostenschau“ geplant, die Ende September stattfinden wird. Am 2. September wollen die Hundefreunde einen gemeinsamen Ausflug zur Maisenbacher Sägemühle über Hirsau — Oberkollbach unternehmen. Gäste sind dabei herzlich willkommen. Am Schluß der Versammlung sprach Herr Rägle über die Erziehung und Behandlung von Junghunden, was zu einer lebhaften Aussprache der Vereinsmitglieder führte.
Das Standesamt verzeichnet
Geburten: Anneliese Maier, Tochter des Hoteliers Eduard Maier, Bad Liebenzell; Peter Schanz, Sohn des Ingenieurs Friedrich Schanz, Oberkollwangen; Irmgard Reimer, Tochter des Hilfsarbeiters Werner Reimer, Unterreichenbach; Werner Baumann, Sohn des Landwirts Matthias Baum'ann, Igelsloch; Lothar Plasa, Sohn des Lageristen Heinz Plasa, Calw; Jürgen Hartmann. Sohn des Schlossers Helmut Hartmann, Calw.
Eheschließungen: Mechaniker Klaus Widmaier und Krankenschwester Brigitte Bolz, Calw-Wildbad.
Todesfälle: Johanna Mannschreck geh. Kraus, Lederstraße 6.
Calwer Wochenmarktbericht
Bei dem am letzten Samstag in Calw abgehaltenen Wochenmarkt wurden folgende Preise notiert: Gemüse: Neue Kartoffeln 8 und 9 DPfg., Weißkraut 14, Blaukraut 20, Tomaten von 45—60 je nach Qualität, Bohnen 40 u. 45, Zwiebel 15 u. 20, Wirsing 15, Brockelerbsen 25 DPfg. je % kg. Blumenkohl von 20—80, Kopfsalat 10—12, Endivien 18—20, Gurken von 30—60 je nach Qualität, Kopfkohlräbchen 12—15, Rettich 10—20 DPfg. je Stück. Gelbe Rüben Bund 15, % kg 35, Pfifferlinge % kg 120 DPfg. — Obst: Frühe Aepfel 35—45, Birnen 45 u. 50, Pflaumen 25, Zwetschgen 45, Pfirsiche 75 je % kg. — Beeren: Heidelbeeren 45, Himbeeren 60, Stachelbeeren 35, schwarze Träuble 40, rote Träuble 35, Kirschen 30 DPfg. je % kg. — Frische Eier 23 DPfg. das Stück.