MITTWOCH, 1. AUGUST 1951
AUS STADT UND KREIS CALW
NUMMER 118
Erst Wohnungen bauen, dann Flüditlinge unterbringen
Kreisabteilung Calw des Gemeindetages Württemberg-Hohenzollern hielt eine Arbeitstagung in Hirsau
Die Kreisabteilung Calw des Gemeindetages iWürttemberg-Hohenzollern hielt gestern im Kursaal Hirsau eine Arbeitstagung ab, in deren Mittelpunkt die brennenden Fragen: Wohnungsbau und Flüchtlingsunterbringung standen. Daneben wurden die Schwierigkeiten, welche heute die Aufstellung der Haushaltpläne bereitet, Fragen des Finanzausgleichs u. a. m. behandelt. Zu Eingang der von Bgm. Klepser (Bad Liebenzell) geleiteten Tagung gab Landrat Geißler einen Ueberblick über die wichtigsten Probleme des Kreisverbands Calw. Das sorgenvollste ist die Flüchtlingsunterbringung. Seit einem Jahr ist das Durchgangslager Wildberg, das für 120 Menschen eingerichtet wurde, mit 160—180 Personen ständig überbelegt. Für etwa 200 Flüchtlinge, welche schon 1950 in den Kreis eingewiesen wurden, muß jetzt dringend für Unterkunft in den Gemeinden gesorgt werden. Landrat Geißler bat die Bürgermeister, nach besten Kräften hierbei mitzuarbeiten und den unerträglichen Zuständen im Lager ein Ende zu bereiten. Für 1951 hat der Kreis weitere 1200 Flüchtlinge aufzunehmen, für dieWohn- raum durch das Flüchtlingsbauprogramm neu geschaffen werden muß. Das Flüchtlingspro- Dlem, so sagte der Landrat, ist keine deutsche, sondern eine europäische Angelegenheit von schicksalhafter Bedeutung. Wir können es von uns aus nicht lösen, wohl aber mit dem guten Willen aller ein Provisorium schaffen, das den Umgesiedelten sozial gerecht wird.
In seinen weiteren Ausführungen ging Landrat Geißler auf den Calwer Krankenhauserweiterungsbau und auf den Bau des Altenheims in Neuenbürg ein. Beide Bauvorhaben sind in Angriff genommen — der Krankenhauserweiterungsbau soll bis 1. November unter Dach sein — und finanziell gesichert. Ueber die Hälfte der Baukosten des Altenheims trägt der Staat; die Stadt Wildbad gab ein Darlehen von 100 000 DM. Der Kreisverband hat noch nachträglich das gesamte von der Stadt Neuenbürg angebotene Baugelände erworben, so daß genügend Raum für das Bauwerk und seine 70 Insassen vorhanden ist. Der Bau des Kreisverbandes (Beamtenwohnhaus) unterhalb dem Calwer Krankenhausgarten ist bis 1. September bezugsfertig; er soll in erster Linie kinderreichen Beamtenfamilien Wohnung geben.
Dem Ausbau der Straßen ist in unserem Fremdenverkehrskreis stets große Bedeutung beigemessen worden. Der Landrat gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch 1952 wieder ein Beitrag von 60 000 DM für diese Zwecke geleistet werden kann. Für dieses Jahr sind noch vorgesehen der Ausbau der Straße Langenbrand — Salmbach — Büchenbronn von der Wegkreuzung Engelsbrand — Grunbach bis zur badischen Grenze sowie des Anschlußstücks der Straße Dobel — Neusatz. Ferner werden die Verbesserung der Straße Gräfen- hausen — Grenzsägmühle und des württ. Teils der Straße Sprollenhaus — Kaltenbronn vordringlich behandelt. Landrat Geißler äus- serte die Hoffnung, daß der Kreisverband trotz größerer Aufgaben durch günstige Gestaltung des Finanzausgleichs mit der gleichen Umlage wie 1950 auskommen wird.
Ein Referat von Regierungsrat Dr. Luib über die Maßnahmen zur Flüchtlingsunterbringung, in dessen Rahmen auch die vom Landratsamt erlassene Meldepflichtanordnung für freiwerdenden Wohnraum, Vorerfassung, Zuweisung, Notleistungsgesetz und Zwangsaustausch erörtert wurden, führte zu einer lebhaften Kritik seitens der Bürgermeister. In der Aussprache, an welcher sich neben dem Vorsitzenden die Bürgermeister von Calw, Nagold, Wildberg und Enzklösterle beteiligten, kam klar zum Ausdruck, daß ohne Neubau von Wohnungen die Unterbringung
der Flüchtlinge nicht möglich ist. Wo nichts mehr zu bewirtschaften ist, hat eine Wohnraumbewirtschaftung keinen Sinn mehr. Mit Theorien, Zwangsmaßnahmen und ungenügenden Rechtsmitteln ist nichts auszurichten. Die Gemeindevertreter erklärten sich zur Mitarbeit bereit, warnten jedoch davor, mit Völlig unzureichenden Mitteln einen Weg zu beschreiten, der zu keinem Erfolg führen kann. Auch der Hauptgeschäftsführer des Gemeindetags, Verw.-Direktor Kienzle, mußte auf den Weg des Improvisierens verweisen, konnte jedoch die Mitteilung machen, daß noch in diesem Monat seitens des Staates ein neues Wohnbauprogramm mit 1600 Wohneinheiten ausgeschrieben wird und der Plan besteht, aus Soforthilfemitteln 6 Millionen DM für den Bau von Flüchtlingswohnungen frei zu geben. Als Vorsitzender der Kreisbaugenossenschaft machte Bgm. Maier (Nagold) auf die den Wohnungsbau verzögernden Schwierigkeiten in der Beschaffung 2. und 3. Hypotheken aufmerksam und forderte Mittel hierfür. Auch wurde der Wunsch laut, den Beitrag für den Einbau von Wohnungen zur Schaffung neuen Wohnraums von 1000 auf 5000 DM zu erhöhen. Landrat Geißler wünschte für 1952 ein vereinfachtes Zuteilungsverfahren.
Abschließend hielt der Hauptgeschäftsführer des Gemeindetages Württemberg-Hohenzollern, Verwaltungsdirektor Kienzle, ein Referat über die Arbeit des Gemeindetages. Zu dem zur Zeit in Arbeit befindlichen Staatshaushaltsplan konnte er bemerken, es sei dem Gemeindetag geglückt, die Höhe des Finanzausgleichs im gleichen Rahmen wie im vergangenen Jahr zu halten. Weitere Ausführungen galten der Krankenhaus- und Schulhausbaubezuschussung. Ein Vorschlag, die Gemeinden am Aufkommen der Kraftfahrzeugsteuer zu beteiligen, habe nicht viel Aussichten auf Erfolg. Es sind 100 neue Volkslehrerstellen geschaffen worden, ferner würden 10 Bezirksnotariate neu gebildet, um die Arbeit auch auf diesem Gebiet zu beschleunigen. Die Beratungen, welche die so erwünschte stärkere Besetzung der Vermessungsämter betreffen, sind leider noch zu keinem erfolgreichen Abschluß gekommen. Zur Kreditfrage wurde ausgeführt, daß zur Zeit Anträge über 6 Millionen vorliegen. Gewerbesteuerausgleich, Holzpreise und die Behandlung der Wildschäden bei Gemeinden, in denen die Forsten an die Besatzungsmacht vergeben sind, bildeten den Gegenstand lebhafter und fruchtbarer Aussprachen.
Ein Höhepunkt des Konzertlebens in Bad Liebenzell
Zauberhafter Liederabend mit der Sängerin Gertrude Pitjinger
Es war ein festlich gestimmtes Publikum, das sich am Freitagabend im Liebenzeller Kursaal eingefunden hatte und das offensichtlich gewillt war, diesen Abend als ein außergewöhnliches künstlerisches Ereignis zu begehen. Und es war in der Tat auch ein außergewöhnliches Ereignis. In einem umfangreichen Programm, das mit Robert Franz begann und über Franz Schubert und Johannes Brahms zu Hugo Wolf führte, rechtfertigte Gertrude Pitzinger den Ruf, als Liedgestalterin auf einer heute von keiner anderen deutschen Sängerin erreichten Höhe zu stehen.
Mit ihrem klangvoll lichten Alt, ihrer technischen Selbstverständlichkeit, der wundervollen Leichtigkeit ihrer Tonbehandlung und einer bei canto-Kunst, die die Gesangslinie wie einem ganz feinen Griffel nachzuziehen weiß, gestaltete sie ihre Gesänge so lebendig und stark, wie es nur dem wahrhaft Berufenen mühelos und entscheidend gelingt. In ihrer Liedgestaltung ist eine unvergleichliche dramatische Eindringlichkeit mit echter Innerlichkeit gepaart. Die Eigenart der Franz- schen Lieder mit ihrer farbenreichen kirchen- tonartlichen Harmonik; deutete sie so überzeugend aus — ganz wundervoll ihr „In meinem Garten die Nelken“ —, daß man sofort im Bann dieser uns heute schon ein wenig fern liegenden Kompositionen war. Schubert
gab sie in Vollendung dessen, was Schuberts ist: Selige Melodie, wundervoll deklamiert, gesunde Frische und schöne Ursprünglichkeit („Ich schnitt es gern in alle Rinden ein“), aber auch schwermütige Leidenschaftlichkeit („Rastlose Liebe“).
Ein Höhepunkt des Programms: „Die Zigeunerlieder“ von Brahms. Bewundernswert der rasche Stimmungswechsel, den die einzelnen Gesänge erfordern: Das Aufgewühlte, Herausgeschleuderte, das großlinige Modellieren weiter Gedankenwürfe, leidenschaftsgeschwellte Melodie mit dem romantischen Reiz slawischer volksliedhafter Anklänge, Herbes und Strenges neben lebensbejahender Heiterkeit, tiefe seelische Erfülltheit. — Das war echtester Brahms!
Hugo Wolf, den heiteren Hugo Wolf, den Gestalter feinster seelischer und technischer Differenzierungen, schenkte sie uns in klanglicher Delikatesse und figurativem Elan, in rhythmischem Effekt und in zartester Durchsichtigkeit. In „Der Gärtner“, „Der Schäfer“ und in „Nimmersatte Liebe“ wurde die Kunst ihres Singens zur beglückendsten Offenbarung.
Am Flügel begleitete der Mannheimer Pädagoge Professor Heinz Mayer in einer piani- stisch feinen Einstimmung und in künstlerisch untadeliger Vollendung.
800 Schwarzwälder bei „Vater Rhein“
Fröhliche Fahrt für Enz- und Nagoldtäler mit dem Tanzexpreß
„Zuerst der rechte Fuß, der linke Fuß...“ So tönt es aus den Lautsprechern des langen Sonderzuges. 800 Schwarzwälder stehen an den Fenstern und lassen die herrliche Landschaft des Pfälzer Waldes und des Pfälzer Berglandes an sich vorüberziehen. In den beiden Tanzwagen herrscht reger Betrieb. Rechter Fuß, linker Fuß, Vorsicht Kurve! Ueber- all lachende, fröhliche Menschen, die den Werktag weit hinter sich gelassen haben und „Vater Rhein“ besuchen wollen. Die Kellner haben schon alle Hände voll zu tun. Die Bar gleicht einer belagerten Festung und im Restaurationswagen werden bereits die ersten
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Gechingen. Am 4. und 5. August begehen die „Sportfreunde Gechingen“ die Feier ihres 30jährigen Bestehens, mit der gleichzeitig ein Pokalturnier verbunden sein wird, zu dem sich zahlreiche Vereine angemeldet haben. Es verlohnt sich deshalb, einen Blick in die Vereinschronik zu tun, zumal die Sportfreunde zu den ersten Vereinen unseres Kreises zählen, in denen der Fußballsport Eingang fand.
Im Sommer 1931 scharte Lehrer Walter Weinbrenner die sportbegeisterte Jugend des Dorfes um sich, um sie zu sportlicher Betätigung zusammenzufassen. Wenige Wochen nach dieser ersten Fühlungnahme wurde die Gründungsversammlung der „Spielvereinigung Gechingen“ abgehalten, die auf den ersten Anhieb fast 80 Mitglieder zählte. In den Vorstand wurden Otto Schneider, Erwin Jauch und Paul Gehring gewählt, während Walter Weinbrenrjer ais Trainer der Fußball- Anwärter fungierte. Schon nach kurzen Wochen eifrigen Trainings beteiligte sich die L Mannschaft an verschiedenen Fußball-Pokalturnieren und konnte zur Freude der ganzen Einwohnerschaft mehrere I. Preise nach Hause bringen.
Nach dem Wegzug von Lehrer Walter Weinbrenner war es Paul Gehring, z. „Rößle“, der sich als Vorstand'mit großem Idealismus für die Sache des heimischen Sports einsetzte und dessen vorbildlichem Einsatz es letztlich
zu verdanken war, daß der Verein in unermüdlicher Tag- und Nachtarbeit zu einem ideal gelegenen Sportplatz kam. Große Unterstützung erhielt der Verein auch durch Bürgermeister a. D. Gottlob Schmid, der seine Belange mit Rat und Tat unterstützte. Eine schmerzliche Lücke hinterließ das Ausscheiden von Paul Gehring, der im Frühjahr 1931 einem tragischen Unglücksfall zum Opfer fiel.
Die folgenden Jahre bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges führten den Verein von Erfolg zu Erfolg, was nicht zuletzt der Initiative von Vorstand dolf Lutz zu danken war, der die aktiven Spieler immer wieder neu anzufeuern verstand. Nach seiner Einberufung zur Wehrmacht war das Häuflein der Aktiven recht klein geworden, so daß bedeutungsvolle Wettspiele nur noch selten ausgetragen wurden. Nicht wenige der Sportkameraden kehrten aus dem Kriege nicht mehr zurück, was nach Kriegsende eine Neuaufstellung der aktiven Mannschaft notwendig machte.
Am 8. März 1947 wurde der Verein unter dem Namen „Sportfreunde Gechingen“ neu gegründet und Fritz Rex zum Vorstand gewählt. Wenn die „Sportfreunde“ am 4. und 5. August ihr 30jähriges Jubiläum begehen, wissen sie darum, daß eine Jubelfeier die Verpflichtung in sich trägt, das überkommene Alte zu wahren und mit neuem Mut der Sache des Sports zu dienen.
Würstchen „verdruckt“, andere trinken Kaffee und holen damit ihr etwas zu kurz gekommenes Frühstück nach. Vorne taucht eine Kirche, die St. Rochuskapelle auf. Wenig später schon rasselt der Zug in den Bahnhof Bingen und steht Minuten später verlassen da. Alles stürmt hinaus zum Rhein. Was nun? Jeder kann tun und lassen was er will. Erst am Abend treffen sich die Sonderzugsgäste wieder in ihren Wagen, tauschen ihre Erlebnisse aus.
10 Stunden am Rhein. Was konnte man da nicht alles sehen und erleben. Die Genießer, die Wasserratten, die Wanderlustigen, alle waren auf ihre Rechnung gekommen. Die meisten waren nach einem Abstecher in die Drosselgasse zu Rüdesheim auf einem der beiden Sonderschiffe rheinabwärts gefahren, nach St. Goar. Hier hatten sich die Wege wieder getrennt. Während die einen sich rasch seßhaft machten und in irgend einer Weinschenke ihre Viertele schlotzten, stetig und behäbig, zogen die Wanderlustigen hinauf zur Burg Rheinfels, früher der stärksten Feste am Rhein, heute der ausgedehntesten Burgruine des Rheinlandes. Andere fuhren mit dem Fährschiff nach St. Goarshausen, erstürmten die Burg Maus oder gar die berühmte Loreley. Die Loreley kostete allerdings manchen Schweißtropfen. Doch der Aufstieg lohnte sich. Eine herrliche Aussicht auf den „wunderschönen deutschen Rhein“ und eine Rast unter schattigen Bäumen, selbstverständlich mit dem obigen Viertele, war der Lohn für die Mühe.
Abends zog es dann alle Sonderzugsgäste in die Lokale, in denen Kapellen zum Tänzchen aufspielten, in denen aber auch der Wein in Strömen floß. Jubel, Trubel, Heiterkeit! Selbst auf der Straße schunkelten und tanzten die sonst so zurückhaltenden Schwarzwälder.
Leicht angesäuselt fand man sich in St. Goar auf dem Bahnhof wieder ein, suchte seine Abteile auf und ließ dann nochmals den Rhein in der Abendsonne auf sich wirken. Der Reiseleiter gab hierzu humorvolle Erläuterungen. Langsam kamen aber dann auf der Heimreise Müdigkeit und Schlaf.
Im Spiegel von Calw
Volkstümliches Konzert
Morgen, 20.15 Uhr, spielt im Saale des Ge- orgenäums ein kleines Orchester, welches sich aus Mitgliedern der Calwer Orchestervereinigung und aus Angehörigen der Stadtkapelle zusammensetzt, ein Programm mit Kompositionen von Joh. Strauß, Lehar, Stolz u. a. Es singt Carlhans Filius (Bariton). Zusammenstellung und Leitung besorgt Gilbert Haney. Es wäre sehr erfreulich, wenn dieser Abend, der für die Freunde der heiteren Muse etwas bringen will, recht zahlreich besucht würde. Der gesamte Erlös des Abends soE. fiel Calwer Stadtkapelle zugute kommen.
Ortsbauplan Eiseistätte
Der von Gemeinderat am 26. Juli 1951 geänderte bzw. neu aufgestellte Ortsbauplan für das Gewand Eiseistätte liegt in der Zeit vom 6. bis einschließlich 13. August auf dem Rathaus, Zimmer 8, während der Dienststunden öffentlich aus. Die Beteiligten werden aufgefordert, innerhalb dieser Frist etwaige Einwendungen gegen den Ortsbauplan schriftlich oder mündlich beim Bürgermeisteramt zu erheben.
Feuerwehrdienst
Infolge der Erhöhung der Mannschaftsstärke bei den Freiwilligen Feuerwehren besteht hier die Möglichkeit des Beitritts zum' Feuerwehrdienst und dadurch die Befreiung von der Feuerwehrabgabe. Anmeldungen nimmt Feuerwehrkommandant Flaschnermeister Grießler, Altburger Straße, schriftlich oder mündlich entgegen.
Sonderrabatt für zweite Hausrathilfe
Als gute Vorboten der zweiten Hausrathilfe erscheinen in Ladengeschäften und Werkstätten unseres Landes z. Z. Hinweise, die die Käufer belehren, daß sie einen Sonderrabatt von 3 Prozent erhalten werden, falls sie ihre Einkäufe für die zweite Hausrathilfe bei dem betreffenden Kaufmann oder Handwerker tätigen. Mit diesem Sonderrabatt verzichten Einzelhandel und Handwerk auf einen Teil ihrer Gewinnspanne und leisten eine Art freiwilligen Sozialbeitrags zugunsten der Geschädigten. Sie ermöglichen auf diese Weise den Flüchtlingen und sonstigen Geschädigten, die eine Hausratshilfe erhalten werden, die ausgeschütteten Soforthilfemittel möglichst wirksam zur Hausratbeschaffung einzusetzen. In den Rathäusern und im Soforthilfeamt werden Listen der Geschäfte, die den Sonderrabatt gewähren, ausgehändigt werden. Von dem Sonderrabatt sind ausgeschlossen Waren, die im Rahmen von Sonderverkäufen, wie z. B. Sommerschlußverkäufen, erkennbar im Preis zurückgesetzt sind.
Nachkörung für Schafböcke
Die Nachkörung für Schafböcke gemäß „Gesetz über Maßnahmen auf dem Gebiet der tierischen Erzeugung“ findet morgen vormittag 11 Uhr in Calw, Platz beim städtischen Schlachthaus am Brühl, statt.
Stammheims Kirchturmuhr
Stammheim. Endlich waren sie da, di« Monteure der Turmuhrenfabrik Perrot aus Calw, um vier neue Uhrtafeln am Kirchturm zu montieren. Da früher unser Ort seine Bewohner alle im Osten und Süden der Kirche hatte, genügten zwei Uhrentafeln. Nach dem ersten Weltkrieg und im Laufe der letzten 30 Jahre hat sich Stammheim um rund 500 Einwohner vermehrt. Die Baulustigen siedelten sich in Richtung Calw in immer größerem Ausmaße an, so daß man heute von einem neuen Viertel, dem Windhof, spricht. Auch ir? nördlicher Richtung dehnte sich das Dorf durch Neubauten aus und so war es ein allgemeiner Wunsch, die Turmuhr an der Kirch« nach allen Richtungen zu zeigen. — Altlandesbischof Wurm predigte am Sonntag in der Kirche vor einer großen Gemeinde. — Letzte Woche verunglückte ein junges Mädel durch Abstürzen von einer Zugmaschine so schwer, daß sie ins Kreiskrankenhaus gebracht werden mußte. — Am Samstag hält die Molkereigenossenschaft eine außerordentliche Generalversammlung ab.
Einbrecher wurde gefaßt
Unterreichenbach. Ein unbekannter Mann drang in das Ladengeschäft von E. Mönch ein und machte sich an der Ladenkasse zu schaffen. Die hierdurch aysgelöste Alarmvorrichtung veranlaßte ihn zu sofortiger Flucht. Er konnte jedoch alsbald eingeholt und der Landespolizei übergeben werden.
— Im Monat August beglückwünschen wir folgende Altersjubilare: Am 3. 8. Heinrich Schwerdtle (71 Jahre), 7. 8. Jakob Mast (78 J.),
9. 8. Elisabeth Rothfuß (72 J.), 12. 8. Emst Schwarz (71 J.), 20. 8. Franz Heuchele (70 J.), 27. 8. Johann Theurer (78 J.) u. Fritz Klumpp (71 J.), 28. 8. Georg Gengenbach (74 J.), Regine Schwerdtle (74 J.) und Luise Kusterer (73 J.), 31. 8. Friedrich Schneider (76 J.).
CALWER ZEITUNG Verlag Paul Adolf!, Calw, ln der Schwäbischen Verlagsgesellschaft m. b. H.
Für den Lokal teil verantwortlich: F. H. Scheele. Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Lederstraße. Telefon 735.
Druck: A. Oelschläger’sche Buchdruckerel. Calw.
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