FREITAG, 6. JULI 1951

AUS STADT UND KREIS CALW

NUMMER 108

Stillstand in der Entwicklung des Arbeitsmarktes

Arbeitsiosenzahl mit 1188 gegenüber dem Vormonat unverändert 56120 Beschäftigte im Arbeitsamtsbezirk Nagold

Die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden ein­schließlich der Arbeitslosen ist am Stichtag gegenüber dem Vormonat zufälligerweise ge­nau dieselbe geblieben, nämlich 1188. Gegen­über der seit März beobachteten und - teil­weise stürmisch«! Abnahme der Arbeit­suchenden ist also jetzt zum erstenmal ein Stillstand eingetreten. Zu beachten ist aller­dings, daß wieder laufend Umsiedlertrans­porte eintreffen. Eine Anzahl Betriebe zeigt auch Im Hinblick auf die Preis-, Kohlen- und Rohstofflage eine gewisse Zurückhaltung ge­genüber Neueinstellungen. Höchstens in der Möbelindustrie ist noch eine geringe Auf­nahmebereitschaft zu erkennen, teilweise auch in der Metallindustrie, wo allerdings die Lage in den einzelnen Branchen unein­heitlich ist. Im Baugewerbe sind immer noch die Bauvorhaben der öffentlichen Hand vor­wiegend. Die Lage im Textilgewerbe ist in verschiedenen Punkten unübersichtlich und zeigt ungünstige Entwicklung. Ueber Holz­mangel wird sowohl von den Sägewerken als auch von den holzverarbeitenden Betrieben geklagt.

Alles in allem muß also gesagt werden, daß die bisher günstige Entwicklung im Ar- beistamtsbezirk Nagold wenn nicht einen Rückschlag, so doch einen merklichen Still­stand erfahren hat.

Die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden einschließlich der Arbeitslosen betrug Ende Juni insgesamt 1188 (Vorm. 1188), davon 705 Männer (Vorm. 729) und 483 Frauen (Vorm. 459). Arbeitslos waren davon 605 (610), davon 387 Männer (397) und 218 Frauen (213). Besondere Verschiebungen in den einzelnen Berufsgruppen sind diesmal nicht zu beob­achten, obwohl innerhalb des Berichtsmonats teilweise noch eine lebhafte Fluktuation der Arbeitskräfte zu verzeichnen war.

Die Zahl der Hauptunterstüt­zungsempfänger hat gegenüber dem Vormonat um 41 abgenommen. Insgesamt er­hielten Ende Juni noch 334 Personen Unter­stützung (375), und zwar 279 Männer (307) und 55 Frauen (68). In den einzelnen Unter­stützungsarten wurden gezahlt: Arbeitslosen­unterstützung an 140 Personen (168), davon an 111 Männer (128) und 29 Frauen (40); Ar­beitslosenfürsorge an 194 Personen (207), da­von an 168 Männer (179) und 26 Frauen (28).

Im Berichtsmonat liefen noch 4 Not­standsarbeiten, von denen eine am 9. Juni beendet wurde, bei den restlichen 3 Notstandsarbeiten wurden noch 50 Not­standsarbeiter beschäftigt.

Die Vermittlungstätigkeit ist im Gegensatz zum Vormonat stark abgesunken. Auch darin dürfte sich eine gewisse augen­blickliche Sättigung der Wirtschaft spiegeln. Im Juni wurden unter Mitwirkung des Ar­beitsamtes 743 Stellen besetzt (936), davon 485 mit Männern (656) und 258 mit Frauen (280). 588 Dauervermittlungen konnten vor­genommen werden (760), und zwar 377 für Männer (521) und 211 für Frauen (239). Kurz­fristig vermittelt wurden 60 Personen (53), und zwar 58 Männer (48) und 2 Frauen (5). Ferner wurden noch 95 namentliche Anfor­derungen gestellt (123). Beachtlich ist, daß in diesem Monat auch die Vermittlung in die Bauberufe stark nachgelassen hat (Mai 358, Juni 220). Bei den Frauen ist im Gaststätten­wesen ebenfalls ein Rückgang der Vermitt- luungstätigkeit zu beobachten (Mai 119, Juni 76).

An offenen Stellen wurden am Ende des Berichtsmonats 978 gezählt (890). Von der Gesamtzahl an offenen Stellen fallen 438 auf Männer (370) und 540 auf Frauen (520). Allein in der Landwirtschaft werden 243 Ar­beitskräfte gesucht (139 Männer und 104 Frauen). Die Anforderungen im Gaststätten­wesen sind von 200 im Vormonat auf 169 im Berichtsmonat zurückgegangen. Im Bauge­werbe bestand noch eine Nachfrage nach 120 Arbeitskräften (128). Im Maschinen- und Fahrzeugbau haben sich jedoch die Anforde­rungen verdoppelt (16, Berichtsmonat 33).

Ende Juni wurde wieder die viertel­jährliche Zählung der beschäftigten Arbeiter, Angestellten und Beamten durch­geführt. Danach waren im gesamten Ar­beitsamtsbezirk mit den Kreisen Calw, Freu­denstadt und Horb sowie den 8 westhohen- zollerischen Gemeinden 56120 Männer und Frauen beschäftigt (ohne Selbständige und Mithelfende). Gegenüber der Zählung Ende März 1951 ist nochmals eine Zunahme um

50 JahreSdiirmkeilsdilag

Langenbrand. Ein Lehrgang von Forstreferendaren weilte in diesen Tagen beim Forstamt Langenbrand zu Gast. In seinem Vortrag ging Kreisforstmeister Pfeil­sticker vor allem auf die Forsteinrichtung und Bilanz ein, wobei der Holzzuwachs un­seres Waldes eine große Rolle spielte. Sind es doch gerade 50 Jahre her, seit hier in Langenbrand der Vorgänger des jetzigen Forstmeisters, Oberforstmeister Dr. Eber­hard^ mit der praktischen Durchführung des von ihm entwickeltenSchirmkeilschlag- Verfahrens zur selbständigen Forstverjün­gung ohne Neupflanzung begonnen hat. Seit­dem ist das Forstamt Langenbrand auf die­sem Gebiet sogar über Deutschlands Grenzen hinaus in Fachkreisen bekannt geworden.

Anhand von vielen interessanten bildlichen und kartenmäßigen Darstellungen konnte man jetzt einen kleinen Einblick in die Er­gebnisse dieser langjährigen Forschungen erhalten. Am Nachmittag hatten die Forst­referendare Gelegenheit, draußen im Walde die praktischen Erfolge dieser Forstmanns­arbeit kennenzulernen.

1370 Personen zu verzeichnen. Am Stichtag standen 38 063 Männer in Arbeit (März 37 568), also Zunahme bis Juni 495, und 18 057 Frauen (März 17 182, also Zunahme seit März 875). Eine Steigerung der Beschäftigtenzahl ist bei allen 6 Dienststellen des Arbeitsamts Nagold festzustellen, besonders stark jedoch bei der Nebenstelle Freudenstadt (+ 720) und bei der Nebenstelle Horb (+ 244). Es folgen die Nebenstellen Wildbad (+ 141), Calw (+ 139), Neuenbürg (+ 118) und zuletzt Na­gold ( 4 - 8). Die außergewöhnlich starke Be­lebung des Baumarktes in Freudenstadt, an der auch der Horber Bezirk teilnahm, und die beachtliche Industrieneuansiedlung und -erweiterung im Freudenstädter Bezirk ist aus den vorstehenden Zahlen ersichtlich.

Gegenüber März hat die Zahl der Beschäf­tigten insgesamt um 2,5% zugenommert. Die Zunahme bei den Männern beträgt 1,3%, bei den Frauen 5 %. Zu einzelnen Wirtschafts­zweigen wäre noch folgendes zu bemerken:

Die Beschäftigtenzahl in der Landwirt­schaft ist nahezu gleich geblieben ( 4); der Fahrzeugbau ist um 113 angestiegen, woran besonders Motorenbau Gutbrod-Calw betei­

ligt ist. Feinmechanik hat um 303 zugenom­men, wozu insbesondere die laufenden Ein­stellungen bei einer Firma für Fotover­schlüsse beigetragen haben dürften. Auch das Textilgewerbe weist noch einmal einen Anstieg um 137 auf (Industrieneuansiedlun- gen in Alpirsbach, Pfalzgrafenweiler, Ober- kollbach usw.). Die stärkste Zunahme entfällt naturgemäß auf das Baugewerbe mit 1170. Auch das Gaststättenwesen ist mit einer zweifellos überwiegend saisonalen Zunahme von 252 hier zu erwähnen. Hingegen sind die häuslichen Dienste um 131 zurückgegangen.

Berufsberatung. Im Monat Juni ist die Vermittlungs- und Beratungstätigkeit angewachsen. Die Sprechstunden des Haupt­amtes und der Nebenstellen werden stark in Anspruch genommen. Zu den Umschulungs­lehrgängen in Isny haben sich 7 Personen gemeldet, die einer Eignungsuntersuchung unterzogen wurden. Ein Teil der Schulabgän­ger hat noch keine Lehrstelle, da die Be­rufswünsche auf überfüllte Berufe gehen. Dagegen sind noch zahlreiche Lehrstellen für Landwirte, Gärtner, Schmiede, Schuhmacher, Bäcker, Konditoren und Müller offen.

Geld auch für die Kirdie eine Lebensfrage

57 Abgeordnete aus den Gemeinden beim Kirchenbezirkstag in Calw

Am vergangenen Mittwoch trat der aus Pfarrern und weltlichen Abgeordneten des Calwer Bezirks bestehende Kirchenbezirkstag zu seiner jährlichen Sitzung im Vereinshaus in Galw zusammen. 57 Abgeordnete aus allen Gemeinden des Kirchenbezirks sowie zahl­reiche Gemeindeglieder waren erschienen, als der Vorsitzende, Dekan Höltzel, den Kir­chenbezirkstag eröffnete.

In seinem Bericht gab Dekan Höltzel ein anschauliches Bild über das kirchliche Leben des Calwer Bezirks, wie es sich in den letz­ten 6 Jahren entwickelt hat.

Bei der Bekanntgabe des Haushaltplans des Kirchenbezirks für 1951, wobei jeweils die Ausgaben des Vorjahrs zum Vergleich her­angezogen wurden, wurde festgestellt, daß sich dem Vorjahr gegenüber keine wesent­lichen Aenderungen ergeben haben. Es wurde der Antrag gestellt, eine größere Summe für die Bezirksstelle des Ev. Hilfswerks freizu­machen, um die Hilfswerkarbeiten weiter­führen zu können. Pfarrer Keitel (Stamm­heim) begründete die Notwendigkeit dieser Maßnahme mit dem Rückgang der Sachspen­den und Sammlungsergebnisse. Im Verlauf der Aussprache wurde sich der Kirchenbe­zirkstag darüber einig, daß die Bezirksstelle des Hilfswerks mit ihren mannigfaltigen Aufgaben wie Flüchtlingshilfe, Kinderver­schickung, Müttererholung usw. nach wie vor unentbehrlich sei. Bei der Abstimmung wurde deshalb der Antrag auf Gewährung eines einmaligen größeren Zuschusses an die Bezirksstelle einstimmig angenommen.

Den Höhepunkt des Kirchenbezirkstags bildete ein aufschlußreicher Vortrag des Di­rektors im Evangelischen Oberkirchenrat, Dr. Weeber, über das ThemaDie Kirche und ihr Geld. Direktor Weber ging aus von der Frage: Wieviel Geld braucht die Kirche? und nannte als jährlichen Ge­samtbedarf der aus rund 1200 Gemeinden bestehenden württ. evgl. Landeskirche die Summe von 28 Millionen DM. Davon ver­bleiben etwa 10 Millionen als Ortskirchen­steuer in den Gemeinden zur Deckung der örtlichen Bedürfnisse der Kirchengemeinden, während die restlichen 18 Millionen DM den eigentlichen Haushaltplan der Landeskirche ausmachen. Diese Zahlen erscheinen auf den ersten Blick ziemlich hoch, sind jedoch im Blick auf andere öffentliche Gelder sehr be­

scheiden, wenn man bedenkt, daß z. B. der Ertrag von 2% Monaten Tabaksteuer in Württemberg bereits ausreichen würde, um den Gesamtbedarf der Landeskirche zu decken.

Der Redner beantwortete dann die so häu­fig gestellte Frage: Wozu braucht die Kirche soviel Geld? Von den genann­ten 18 Millionen DM fließen rund 90% wie­der in die Gemeinden zurück, und zwar in Form von Gehältern für Pfarrer, Religions­lehrer, Gemeindehelferinnen, Katecheten und sonstige kirchliche Mitarbeiter. Die restlichen 10% verteilen sich auf Kosten zur Ausbil­dung des kirchlichen Nachwuchses, Verwal­tungskosten, Beitrag an die Ev. Kirche in Deutschland u. a. mehr.

Zuletzt ging Dr. Weeber ein auf die Frage: Woher bekommt die Kirche ihr Geld? Ursprünglich war die Haupt­einnahme das Kirchengut. Nachdem im Jahr 1806 der Staat das gesamte Kirchengut ein­gezogen hat und sich dafür verpflichtete, für den Unterhalt der Kirche zu sorgen, bestritt er bis nach dem ersten Weltkrieg rund 80% der entstehenden Aufwendungen. Seit dieser Zeit sind die Staatsleistungen entscheidend gekürzt worden, insbesondere im Dritten Reich, so daß heute nur noch etwa 25% der Gesamtkosten vom Staat getragen werden. Die Haupteinnahme der Kirche besteht des­halb heute in der Landeskirchensteuer und im Kirchenopfer bei den Gottesdiensten.

Die heutige finanzielle Notlage der Landes­kirche ist darin zu suchen, daß sie durch den Währungsschnitt 1948 ihr gesamtes Betriebs­kapital verloren hat, während die Landes­kirchensteuer immer noch mit durchschnitt­lich 1% Jahren Verzögerung eingeht. So ist die Kirchenleitung, um ihre laufenden Ver­pflichtungen zu erfüllen, gezwungen, schwer erhältliche Kredite zu hohen Zinssätzen auf­zunehmen. Direktor Dr .Weeber richtete die dringende Bitte an die Abgeordneten, zu ihrem Teil für einen rascheren Eingang der Kirchensteuern zu sorgen, und sprach die Hoffnung aus, daß im evangelischen Kirchen­volk das Verständnis für die geldliche Le­bensfrage wachsen möge.

Mit Worten herzlichen Dankes für alle Mitarbeit beschloß der demnächst von Calw scheidende Dekan den Kirchenbezirkstag.

Mr. X und der Stotterer

Ein bei aller Skepsis doch verblüffendes Experiment

An den letzten beiden Abenden verließen die Kinobesucher das neue Volkstheater in Calw eine Stunde später als sonst. Die Ur­sache dafür war nicht etwa in einem be­sonders ausgedehnten Filmprogramm zu suchen. Schuld daran hatteMr. X, der Mann, der sich recht geheimnisvoll ange­kündigt hatte und von dem man eigentlich nicht so recht wußte, was er auf der Bühne wohl bieten werde.

Auch wir waren neugierig geworden und begaben uns deshalb am Mittwochabend ins Volkstheater. Als Kinoreklame, Vorspann­filme und Wochenschau abgelaufen waren, öffnete sich der Vorhang fürMr. X (des­sen richtigen Namen wir heute noch nicht kennen). Wollte man ihn nach Art eines Steckbriefes beschreiben, so müßte man ihn als älteren Herrn mit vollem, ergrautem Haar, dunklem Bart und ebensolchen Augen­brauen, akzentfreier Aussprache und als Herrn in Frack kennzeichnen. Er hatte eine junge Dame mitgebracht, die sich ausschließ­lich im Zuschauerraum aufhielt und dort ihres Amtes beim Einsammeln von Zetteln waltete.

Ueber die Darbietungen im einzelnen zu berichten, hätte wenig Sinn, da sie wegen Zeitmangels nur Ausschnitte eines größeren Programms darstellten und darum in gewis­sem Sinne lediglichKostproben waren. Allerdings verblüffte auch diesmal die Fä­higkeit, nach wenigen Orts- und Zeitangaben oder Handschriftproben Ereignisse von be­sonderer Bedeutung zu rekonstruieren oder Geburtstagsdaten zu erraten.

Hatte man solche Dinge schon früher in gleicher oder ähnlicher Form erlebt, so war uns jedoch dasExperiment am lebenden Objekt neu. Es begann damit, daßMr. X

an seine Zuhörer die Frage richtete, ob sich unter ihnen ein Stotterer befinde. Wenn ja, so bitte er diesen zu sich auf die Bühne und er wolle sich dann anhe ; ~chig machen, ihn von seinem Sprachfehler zu befreien. Ueber- raschenderweise stand auch sogleich ein ver­hältnismäßig junger Mann von seinem Platz auf und begab sich ohne Zögern auf die Bühne. Einem erheblichen Teil der Besucher war dieser junge Mensch vom persönlichen Umgang her durchaus bekannt und sie be­stätigten uns auch, daß er tatsächlich unter Sprachschwierigkeiten leide. Wir konnten dies jedoch selbst feststellen, als dasOb­jekt die Frage nach Name und Wohnort be­antworten sollte. Kein Zweifel, der Mann warecht und keineswegs vonMr. X be­stellt.

Das sehr interessiert mitgehende Publi­kum durfte mm ein Experiment miterleben, das für den Beteiligten selbst von erheblicher praktischer Bedeutung war Der Gast auf der Bühne hatte zunächst beide Hände vonMr. X zu fassen und sie dann wechselweise kräftig zu drücken. Einen Schritt weiter­gehend, sollte er dann unter Betonung jeder einzelnen Silbe Name, Vorname und Wohn­ort sagen, dabei jedesmal die Hand seines Partners drückend. Dies gelang nach einigen Anläufen schon recht gut. Nun steigerte sich die Schwierigkeit der Sprechübung, bei­spielsweise mit dem bekannten SatzDie Katze tritt die Treppe krumm (der auch redegewandte Leute zum Stolpern bringt) oder mit dem für Sprechbehinderte beson­ders schwierigenK-Satz:Kleine Kinder können keinen Kaffee kochen. Es ging wirklich immer besser, immer ungehemmter und immer freier. Die Hilfestellung der Hände fiel schließlich auch noch weg und

Im Spiegel von Calw

Bischof Leiprecht in Calw

Vom Firmungsort Weilderstadt kommend, wo er 119 Kindern die Heilige Firmung ge­spendet hatte, traf der Oberhirte der Diö­zese Rottenburg, Bischof Dr. Carl Joseph Leiprecht am Mittwochnachmittag in Calw ein. Er erteilte hier der katholischen Kir­chengemeinde nach einer kurzen Andacht den bischöflichen Segen. Bischof Leiprecht besuchte am gestrigen Tage die Diaspora- Pfarrgemeinden Wildbad und Neuenbürg, wo er in zwei getrennten Bischofsmessen insge­samt 176 Kindern und Erwachsenen das Sa­krament der Firmung spendete.

Sitzung des Turnrats

Der Tumrat des TV. Calw besprach am Mittwochabend weitere Einzelheiten für die Durchführung des Sommerturnfestes, über dessen geplanten Verlauf wir bereits in un­serer Mittwochausgabe berichtet haben. We­sentlich neue Gesichtspunkte ergaben sich dabei nicht; es wurde noch beschlossen, die Turnvereine von Alzenberg, Altburg und Hirsau sowie den Fußballverein Calw und den Tennisclub Calw zu der Veranstaltung herzlich einzuladen.

Alle bestanden die Reifeprüfung

Wie uns das Sekretariat der Oberschule Calw mitteilt, haben alle 15 Abiturienten die Reifeprüfung bestanden. Drei von ihnen schnitten mitgut, sieben mitbefriedigend und fünf mitausreichend ab. Die Namen der Abiturienten sind: Annegret Birkle, Do­ris Bräuninger, Rosemarie Bühler, Beate Juttka, Elly Klein, Eberhard Köbele, Doro­thea Laiblin, Kurt Luibrand, Christof Mes- serschmid, Karl-Eberhard Nick, Hans Roth- weiler, Wolfgang Ruff, Manfred Schempp, Hans-Egbert Schmidt, Ingeborg Schuster. Unseren herzlichsten Glückwunsch!

Heimatabend mit Lichtbildervortrag

Der heutige Heimatabend der Ausgewiese­nen imSaalbau Weiß bringt u. a. einen Lichtbildervortrag über die Kunst im deut­schen Osten.

Besprechung der Segelflieger

Die Segelflieger von Calw und Umgebung treffen sich morgen um 20 Uhr im Gasthaus zurJungfer (Biergasse) zu einer Bespre­chung, bei der vor allem die Werkstatter­öffnung und Bautätigkeit erörtert werden sollen. Segelfliegerkamerad Hermann (Wild­berg) wird ebenfalls anwesend sein.

VdK^Ortsgruppe Calw auf froher Fahrt

190 Mitglieder der VdK.-Ortsgruppe Calw unternahmen am vergangenen Sonntag in fünf Omnibussen ihren Jahresausflug, der durch das Gäu und den Schönbuch zunächst nach Bebenhausen führte. Bebenhausen einstmals Kloster, Jagdsitz, letzte Zu­flucht des Württ. Königshauses und nun Unterkunft für Landtag, Landgericht und staatliche Kanzleien. Der Sitzungssaal des Landtags konnte ob seiner Düsterheit die Ausflügler allerdings nicht anheimeln. Wei­ter ging die Fahrt nach Reutlingen und am Traifelbergmassiv vorbei hinauf auf die Münsinger Hochfläche zur Bärenhöhle. Hier sprachen Jahrtausende zu den Beschau­ern, die gerne länger verweilt hätten, nach einstündiger Pause aber zum Lichten­stein weiterfuhren, um den Tag recht zu nützen. Namen klangen ans Ohr von Rittern, Grafen. Königen bis den heutigen Besitzern der Burg, einem Herzog und dessen zwei Töchtern, deren eine die Besucherschar per­sönlich durch die kühn hingebaute Behausung führte. Nach einer Mittagspause in Gönnin­gen war das nächste Reiseziel der Hohen- z o 11 e r n mit dem Stammschloß deutscher Kaiser. Ein letzter umfassender Blick in die Runde nahm Abschied vom hohenzollerischen Land, denn nun führte der Weg wieder heim­wärts. In Herrenberg, wo die dortige VdK.-Ortsgruppe alles sorglich vorbereitet hatte, verbrachten die Fahrtteilnehmer den Abend bei Musik und Tanz. In Begrüßung und Erwiderung sprachen die beiden Orts­gruppenvorsitzenden Köhler (Herrenberg) und Barth (Calw) einerseits ihre Freude über den Besuch und andererseits den Dank für die gastliche Aufnahme aus, wobei der Cal­wer Sprecher in Worten nochmals das starke Erlebnis dieses freudvollen Tages voll Sonne Farbe und Duft zusammenfaßte.

dennoch flössen die aufgegebenen Sätze dem Patienten (wenn man den sachlich unrich­tigen Ausdruck gebrauchen darf) ziemlich ungehindert von den Lippen.

WasMr. X seinem Versuchsobjekt bei der anschließenden Privatlektion sonst noch mitgeteilt und ihm zur häuslichen Uebung aufgegeban hat, wissen wir nicht. Wir ge­stehen aber, daß wir einigermaßen verblüfft waren. Und es würde uns nun interessieren, ob dieser auf der Bühne durchaus gelungene Versuch derEnthemmung eine Dauer­wirkung gezeitigt hat. Dann nämlich wären die Darbietungen dieses Abends in ihrem tatsächlichen Wert weit über das sonst üb­liche hinausgegangen.

Abendfüllendes Programm in Hirsau

Wie uns die Kurverwaltung Hirsau mitteilt, hat sieMr. X für morgen abend 20 Uhr zu einem Gastspiel in den Kursaal Hirsau verpflichtet.Mr. X wird dabei Gelegenheit haben, sein gesamtes Programm ohne zeit­liche Beschränkung zu zeigen, wobei er auch ein Experiment zur Vorführung brin­gen will, das in dieser einmaligen Art bislang noch von keinem seiner Fachkollegen ge­boten wurde.