AUS STADT UND KREIS CALW
Internaiserziehung und moderne Umwelt
Tagung von Internatslehrern Südwestdeutschlands an der Akademie
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Das teilweise feucht-warme Gewitterwet- ter, das uns der Juni brachte, ist nach den Bauernregeln für das Wachstum in Wiese und Feld von bester Vorbedeutung: „Ist der Juni warm und naß, gibt's viel Korn und noch mehr Gras“. — „Junigewitter erfreuen des Bauern Herz.“ — „Juniregen bringt reichen Segen.“
Der Juli soll dagegen heiß und trocken sein. Er gibt dem Wein die notwendige Wärme. „Heißer Juli verheißt guten Wein.“ — „Ist im Juli das Wasser arm, so ist das Land reich.“ — „Juli trocken, August haß (heiß), füllt den Bauern Scheuer und Faß.“ — „Wenn Juli und August nicht kochen den Wein, so wird er gar auch im Herbste nicht sein.“ — „Der Juli bringt die Sichel für Hans und Michel.“ — „Der Juli und ein Executor (Gerichtsvollzieher) nehmen den Rock vom Leibe.“ — „Wenn Juli fängt mit Tröpfeln an, wird man lange Regen han.“ — „Wenn im Juli - die Ameisen ungewöhnlich tragen, wollen sie einen frühen und harten Winter an- sagen.“ — „Wenn's im Juli bei Neumond donnert, so verdirbt der Roggen in den Tälern und die Gerste im Gebirge.“
„Wenn's am Ulrichstag (4. Juli) donnert, so fallen die Nuß vom Baum.“ — „Siebenbrüder (10. 7.) Regen, bringt weder Nutzen noch Segen.“ — „An Margarethen (13. 7.) Regen, bringt den Nüssen keinen Segen.“ — „Mag- dalein (22. 7.) weinet um ihren Herrn, drum regnets an diesem Tage gern.“ — „Regnets am Magdalenentag, folget gewiß mehr Regen nach.“ — „Ist's vor Jakobus (25. 7.) drei Tage schön, so wird gut Korn geraten auf die Böhn; so‘s aber an diesem Tag regnen wird, das Erdreich wenig Korn gebiert.“ — „Sankt Jakobus nimmt die Not, er bringt frische Kartoffeln und Brot.“ — „Warme Jakobi, kalte Weihnachten.“ — „Ist's schön auf Jakobitag, viel Frucht man sich versprechen mag.“
Unsere Badestadtchronik
Bad Liebenzell. Eine leider nur geringere Besucherzahl erlebte am Freitagabend eine köstliche Wiedergabe des heiteren, mundartlichen Schwankes „Der verkaufte Großvater“ von Franz Streicher, aufgeführt vom Pforzheimer Stadttheater. Die Titelrolle gestaltete Gerd May (Karlsruhe), der- als Gastspieler mitwirkte und durch seine zwingende .Komik auch dem nüchternsten Besucher immer wieder ein schallendes Gelächter entlockte. All die andern Mitspielenden halfen mit, das bäuerlich-derbe Spiel zu einem köstlich-heiteren Erlebnis werden zu lassen.
In Anwesenheit des Gemeinderates wurde am letzten Samstag von Bürgermeister Klep- ser der seitherige, 22 Jahre im Dienst stehende Fleischbeschauer Karl Beck verabschiedet und sein Nachfolger, Schwerkriegsbeschädigter Ernst Schmid, in dieses Amt eingeführt. Mit herzlichen Worten dankte der Bürgermeister dem Scheidenden für seine immer gewissenhafte Tätigkeit und ermahnte den Nachfolger zu gleicher Pflichttreue.
Eine ehrenvolle Einladung hat die hiesige Spielschar und Trachtengruppe, um die es in letzter Zeit sehr ruhig geworden ist; erhalten. In Neustadt/Holstein an der Ostsee soll sie bei einem deutschen Trachtentreffen den Nordschwarzwald vertreten und dort Brauchtum und Sitte, Lied und Tanz zeigen und Sprechen lassen. Unter Mitwirkung aller geeigneten Kräfte sollte es nicht schwer fallen, dieser Einladung Folge zu leisten.
Die Gäuorte berichten
Möttlingen. Unsere Altersjubilare im Juli: Am 2. 7. Jakob Mayer, 85 Jahre alt; am 7. 7. Käthe Stenger, 73 Jahre alt, Emma Eh- nis, 72 Jahre alt; am 10. 7. Doris Reuter, 79 Jahre alt; am 27. 7. Christine Rentschler, 72 Jahre alt. Wir gratulieren.
Simmozheim. Nachdem nun die Lieferung der Röhren für die Wasserleitungserweiterung und den Anschluß der oberen Steige erfolgt ist, wird nach Beendigung der Heuernte mit den Grabarbeiten und der Rohrverlegung begonnen, so daß damit zu rechnen ist, daß der Wasserleitungsarischluß der oberen Steige bis zur Getreide-Ernte fertiggestellt ist. Gleichzeitig wird die Kanalisation vom Siedlungsgelände der Unteren Steige bis sum Anschluß in der Johs.-Fischer-Straße mit eingelegt, um damit einem seit jeher bestehenden Uebelstand, insbesondere bei starken Regenfällen, abzuhelfen. Es wird erwogen, einen Teil der Grabarbeiten von einem Bagger durchführen zu lassen, um mit den Arbeiten in kürzester Zeit fertig zu sein. — Um die Krankenpflegestation aufrechterhalten zu können und damit die Krankenbetreu- ung auch weiterhin zu gewährleisten, wurde dem Krankenpflegeverein ein höherer Jahresbeitrag verwilligt. — Der Wasserleitungsanschluß für einen Neubau wurde unter den üblichen Bedingungen genehmigt, wobei zur besseren Wasserversorgung und zur Brandbekämpfung des Gebiets bei der Schule am Ende der Bohnenbergerstraße ein Hydrant eingebaut wird. — Im Monat Juli vollendet am 2. Mathilde Roller ihr 79. Lebensjahr, während Eugen Reich am 14. auf 72 Jahre zurückblicken kann. Wir gratulieren!
Deckenpfronn. Am kommenden Donnerstag wird hier ein Vieh- und Schweinemarkt abgehalten. Hinsichtlich der Aüftriebs- bedingungen verweisen wir auf die Anzeige in der heutigen Ausgabe.
CALWER ZEITUNG Verlag Paul Adolff, Calw, ln der Schwäbischen Verlagsgesellschaft m. b. H. Chefredakteure:
Will Hanns Hebsacker und Dr. Ernst Müller. Für den Lokaltell verantwortlich: F. H. Scheele. Redaktion und Geschäftsstelle Calw: LederstraQe. Telefon 735.
Druck: A. Oelschläger’sche Buchdruckerei, Calw.
Vom 26. bis 28. Juni hatten sich Leiter und Lehrer von Internaten aus Württemberg-Baden, Südbaden und unserem Lande in der Akademie für Erziehung und Unterricht Calw zu einer Arbeitstagung zusammengefunden, um die verschiedenen, gemeinsamen Fragen ihres besonderen Bildungsauftrages zu besprechen.
Die Internate sind die vielgestaltigste Schulform, die wir kennen. Je nach Lebensalter, Konfession, Geschlecht der Insassen, auch je nach Land und Zone, vor allem aber auch nach besonderem Bildungsauftrag ist das Gesicht des Internats anders geprägt. Wir vermeiden die Bezeichnung Anstalt, da sie zu sehr an Erziehungs-, Zucht- und Besserungsanstalt erinnert, wollen aber betonen, daß auch heute diese besondere Aufgabe, Schwererziehbare, Asoziale, Entwurzelte, auch Heimatlose zu erziehen, weithin Internaten aufgetragen ist. Gerne sprechen wir dann von Heimen, um den familienhaften, menschenwürdigen, einer wahren Bildung förderlichen Grundzug moderner Internatsbildung zu betonen.
Um die Vielgestaltigkeit des Internatslebens zu illustrieren, seien einige Sonderformen besonders genannt: Heimschulen katholischer und evangelischer Prägung für Kinder im volksschulpflichtigen Alter, Landerziehungsheime, die ihre Schüler bis zum Abitur führen, die Lehreroberschulen, die Pädagogischen Institute, die Ausbildungs- und Vorbereitungsstätten der Geistlichen beider Konfessionen, viele Handels-, Haushaltungs-,
Kunst- und Musikschulen. Ein unendlicher Reichtum!
Die Tagung, die weithin auf Erfahrungsaustausch und damit auf das Gespräch gestellt war, wurde eingeleitet von einem grundsätzliche Fragen aufnehmenden Vortrag von Professor Dr. Wenke (Tübingen) über: „Psychologische Grundfragen der Heimerziehung“. Die ausgiebige und ertragreiche Erörterung der schwierigen und oft heiklen Erziehungsfragen wurde am Schlußtag zusammengefaßt durch einen Vortrag von Ephorus Fausel (Maulbronn): „Religiöse Erziehung als Grundlage der Erziehung im Internat“.
Aus der vielfältigen Problematik, die die neuralgischen Punkte der Erziehung auch der öffentlichen Schulen aufzeigt, sei herausgegriffen: Internats- oder Familienerziehung? Gemeinsame oder getrennte Erziehung der Geschlechter? Auseinandersetzung mit der modernen Zivilisation wie Radio, Kino, Illustrierte und Kriminalroman. Die Frage der Schülerselbst- und Schülermitverwaltung, die hier eine besondere Wichtigkeit der Vorbereitung aufs Leben in der Gemeinschaft und als Staatsbürger hat. Der rechte Ausgleich zwischen Freiheit und Einordnung. Die Frage der sexuellen Erziehung.. Die besonders wichtige Erziehung zur Wahrhaftigkeit.
Ephorus Storz (Urach) leitete diese thematisch wichtige Tagung, deren Wert vor allem auch in Begegnung und Aussprache verantwortlicher Erzieher bestand, denen von ganz verschiedenen Ausgangspunkten her dieselbe Aufgabe gestellt ist.
Ein Festtag für den ganzen Sänger-Westgau
Sängerfest und Fahnenweihe in Althengstett unter starker Beteiligung der Nachbaivereine
Althengstett. Schon vor 19 Jahren gab eine Fahnenweihe des „Liederkranz“ ADt- hengstett Anlaß zu einem Sängertreffen in der freundlichen Gäugemeinde. Nachdem das seinerzeit übernommene Vereinssymbol ein Opfer des Krieges geworden war, wurde der inzwischen beschaffte Ersatz am gestrigen Tag in feierlicher Form vom Verein in Obhut genommen.
Das Festprogramm brachte als Auftakt am Samstagabend ein Bankett im geräumigen Festzelt. Die Darbietungsfolge, die vom Musikverein und dem Männer- und Gemischten Chor Althengstett unter Leitung von Gauchormeister A. Gommel bestritten wurde, stand unter den drei Sinnbegriffen „Heimat — Liebe — Lebensfreude“ und bot den Zuhörern, unter denen sich bereits eine Reihe auswärtiger Gäste befand, einen erfreulichen Ausschnitt der musikalischen Arbeit in der sanges- und musikfreudigen Gemeinde.
Im optischen Mittelpunkt des gestrigen Tages stand der Festzug, an dem sich nicht weniger als 19 Vereine beteiligten. Man sah neben den örtlichen Vereinen, den Festreitern, Festdamen und den auf geschmückten Wagen mitfahrenden Ehrenmitgliedern die Sänger des Patenvereins „Liederkranz“ Stuttgart- Zuffenhausen und die Gesangvereine von Maichingen, Deckenpfronn, Döffingen, Möttlingen, Friolzheim, Ottenbronn, Hirsau, Holzbronn, Stammhehn, Neuhausen, Gechingen, Simmozheim, Dachtel, Neuhengstett, Ostelsheim, Darmsheim, Münklingen sowie die Musikkapelle Gechingen. Das weite Festzelt faßte auch diese Vielzahl von Gästen und bot ihnen allen Sitzgelegenheiten.
Nach Liedvorträgen des Gemischten und Männerchores Althengstett begrüßte Vorsitzender Beuerle die Sänger, unter ihnen den Gauvorsitzenden des Westgaues, Bgm. Gai- ser (Simmozheim). In seiner Eigenschaft als Festpräsident hieß Bgm. Röttinger (Althengstett) die Sangesfreunde von nah und fern willkommen und überbrachte zugleich die Grüße des am Erscheinen verhinderten Land-
Anliegen der Frau
Am 15. Juli GroBbezlrkstag der Evangelischen Frauenhilfe in Nagold
Die Evangelische Kirche hält in diesem Jahr 4 Großbezirkstage der Evang. Frauenhilfe ab. Einer dieser Tage findet am Sonntag, 15. Juli, in Nagold statt. Auch unser Bezirk ist diesem Nagolder Treffen zugeteilt.
- Wer von den Frauen einmal an einem solchen Treffen teilnehmen durfte, wird mit Recht von einem Höhepunkt sprechen dürfen. Wenn die Frauen nach einem solchen Tag auseinandergehen mit dem Gruß: „Auf Wiedersehen im nächsten Jahr“, dann liegt in diesem Gruß die ganze Freude eingeschlossen, die als Auswirkung dieses Erlebens weiterklingt. Denn dieser Tag ist der Tag im Leben der evangelischen Frau, von dem sie weiß, daß hier ihre besonderen Anliegen zur Aussprache kommen. Sie weiß auch, wie viel Segen und Stärkung sie mitnehmen darf für die Aufgaben, die sie täglich neu zu erfüllen hat.
Prälat Lic. D. Schiatter (Ludwigsburg) hält morgens um 9.30 Uhr in der großen, geräumigen Nagolder Stadtkirche die Festpredigt. Anschließend finden in verschiedenen kirchlichen Räumen Gruppenbesprechungen statt, wobei jeder Teilnehmer dorthin gehen kann, wo die Frage besprochen wird, die ihn am meisten bewegt. Es sind folgende Themen vorgesehen: „Unser Familienleben heute.“ — „Unsre Verantwortung als Christen im öffentlichen Leben.“ — „Die Zukunft unsrer Töchter.“ Die Mittagspause gibt Gelegenheit, in einer Gaststätte ein Mittagessen in Form eines Eintopfs einzunehmen. Der Nachmittag wird eröffnet durch die Landesvorsitzende der Evang. Frauenhilfe, Frau Gräfin Degenfeld (Eybach), die die Begrüßungsansprache hält. Anschließend berichtet die zweite Landesvorsitzende, Frau Pfarrer Eberle (Tailfingen) über den neuen Stand der Landfrauenarbeit. Es ist in der Zusammenarbeit
rats. Der Redner berichtete sodann aus der Geschichte des Vereins, dessen Anfänge bis in die Vierziger-Jahre des vorigen Jahrhunderts zurückreichen, wobei die ersten Alt- hengstett« - Sänger auch an der Gründung des damaligen Westgaues maßgeblich mitbeteiligt waren. Für die Vorstandschaft des wiedergegründeten Westgaues sprach dessen Vorsitzender, Bgm. Gaiser, der anschließend die Weihe der neuen Fahne vornahm. Das Vereinssymbol trägt auf der einen Seite den Namen des Vereins nebst dem Wappen und den Jahreszahlen 1882, 1932 und auf der anderen Seite den Sängerwahlspruch „In Freud und Leid zum Lied bereit“.
Der Patenverein „Liederkranz“ Zuffenhausen entbot durch seinen Vorsitzenden Gruß und Glückwunsch und trug anschließend einen dynamisch und klanglich gleich ansprechenden Chor vor. Als langjähriger Chorleiter des festgebenden Vereins durfte hierauf Chormeister A. Gommel für 25jährige Dirigententätigkeit aus der Hand von Vorstand Beuerle eine Ehrenurkunde in Empfang nehmen, für die der verdiente Dirigent in einer kurzen Ansprache dankte. Der inzwischen eingetroffene Ehrengauvorsitzende Fischer (Calw) gab einen Rückblick über die Entwicklung des Sangeslebens im nunmehr Rieder bestehenden Westgau, dem Althengstett schon 1921 zugehörte.
Auf der großen Tribüne des Festzeltes kamen im weiteren Verlauf des Nachmittags zahlreiche Einzel- und Massenchöre zum Vortrag, die über die gut funktionierende Lautsprecheranlage ins Freie übertragen wurden und so allen Festbesuchern einerseits den Genuß der musikalischen Darbietungen wie auch des sonnigen Tages erlaubten. Der Abend war dem Tanz Vorbehalten, der dem wohlgelungenen Festtag seinen beschwingten Ausklang gab.
Der heutige Montag gehört vorwiegend den Althengstetter Kindern. Sie sollen durch ihr Kinderfest ebenfalls am festlichen Ereignis beteiligt sein.
in der Aussprache
mit dem Landwirtschaftsministerium in Tübingen ein neuer Beruf entstanden, der der Dorfhelferin. Werden doch die ersten 5 evangelischen Dorfhelferinnen, die in Hai- gerloch und Schw. Hall ihre Ausbildung erhalten haben, am 1. August in 5 Gemeinden der franz. Zone ihren Dienst aufnehmen. Sollte sich die Einrichtung der Dorfhelferin bewähren, dann wird etwas bahnbrechend Neues für unsre bäuerlichen Gemeinden geschaffen worden sein. Den Hauptvortrag hält Vikarin Sendner über das Thema: „Gott baut sein Reich in Trümmern.“ Als letzte unter den Geistlichen Königsberg hat sie dort jahrelang nach der russischen Besetzung gewirkt, bis auch sie der Ausweisungsbefehl traf. Den Schluß bildet ein Laienspiel, von der kirchlichen Jugend Nagolds aufgeführt. So verspricht schon dem äußeren Rahmen nach das Ganze ein großer Tag zu werden. Näheres wird durch die einzelnen Pfarrämter bekanntgegeben werden, an die auch die Anmeldungen zu richten sind.
Altensteiger Kanalisationsplan genehmigt
Altensteig. Die vor einiger Zeit angekündigte Besprechung über die Kanalisation und Sammelkläranlage hat jetzt in Tübingen beim Innenministerium stattgefunden. Der von Reg.-Baurat Heckler ausgearbeitete Plan ist genehmigt worden. Dieser Plan sieht ein Mischsystem vor, das bedeutet, daß möglichst alle Haushaltungen rechtzeitig an die Kanalisation angeschlossen werden. Bei Zustimmung des Gemeinderates kann umgehend mit dem Bau begonnen werden. Der erste Bauabschnitt, der eine Verlegung des Kanalsystems von der geplanten Kläranlage bis zum Marktplatz vorsieht, könnte danach noch vor dem Winter ausgeführt werden.
NUMMER 101
Im Spiegel von Calw
Nächsten Sonntag Sportfest des TV. Calw
Der Turnverein Calw von 1846 führt am kommenden Sonntag sein Sportfest durch. Die Einzelheiten des Programms lagen bei Redaktionsschluß noch nicht vor.
Am 9. Juli Kinderfest
Das Calwer Kinderfest wird in diesem Jahr wesentlich früher als sonst, nämlich am Montag, 9. Juli, abgehalten. Wir kommen in einer unserer nächsten Ausgaben darauf zurück.
Ab 30. Juli Sommerschlußverkauf
Eine Verordnung des Bundeswirtschaftsministeriums über die Regelung der Sommerund Winterschlußverkäufe besagt, daß der Sommerschlußverkauf grundsätzlich am letzten Montag im Juli beginnt und 12 Werktage dauert. Demnach wird der diesjährige Sommerschlußverkauf von Montag, 30. Juli, bis 11. August durchgeführt.
Aufgehobene Straßensperre
Die Verkehrsabteilung des Landratsamtes gibt bekannt: Nachdem die Kanalisationsarbeiten in der Ortslage Unterhaugstett im Zuge der Landstraße I. Ordnung Nr. 343 beendet sind, ist diese Straße für den Durchgangsverkehr wieder frei.
Letzte Frist für politische Ueberprüfung
Das Landratsamt Calw veröffentlicht folgendes Schreiben des Staatskommissariats für die politische Säuberung: \
„Der dem Landtag vorliegende Entwurf eines zweiten Gesetzes zum Abschluß der politischen Säuberung sieht vor, daß Anträge auf Erteilung eines Bescheides über die politische Ueberprüfung nur noch innerhalb eines Monats nach Inkrafttreten des Gesetzes gestellt werden können. Nach Ablauf dieser Frist kann niemand mehr einen Bescheid über die politische Ueberprüfung (auch nicht einen Nichtbetroffenenbescheid) erlangen.
In der Oeffentlichkeit besteht anscheinend weithin die Auffassung, daß mit dem Abschluß der politischen Säuberung jede Vorlage von Bescheiden über die politische Ueberprüfung an Behörden entfalle. Es besteht deshalb Veranlassung, auf folgendes hinzuweisen:
Auch nach Abschluß der politischen Säuberung haben Bewerber für Einstellung im öffentlichen Dienst, die vor dem 1. Jan. 1928 geboren sind, den Bescheid über die politische Ueberprüfung vorzulegen. Der Personenkreis des Art. 131, Bonner Grundgesetz, benötigt den Bescheid über die politische Ueberprüfung auch für Anträge auf Gewährung der Versorgung nach dem Gesetz vom 11. Mai 1951. Auch Konsularvertretungen verlangen zur Erteilung des Sichtvermerkes die Vorlage des Bescheides über die politische Ueberprüfung, wie die täglich eingehenden Anträge von Auswanderungs- und Reiselustigen zeigen. Ich rege an, allen Personen, die einen Beschied über die politische Ueberprüfung benötigen, nahezulegen, durch Vorlage des Fragebogens an das Staatskommissariat für politische Säuberung unverzüglich den Antrag auf Erteilung eines Bescheides über die politische Ueberprüfung zu stellen. Sollten Säumigen später Schwierigkeiten oder Nachteile entstehen, so sollen sie sich nicht darauf berufen können, daß sie nicht rechtzeitig aufgeklärt worden seien.“
Gemeinderatssitzung in Nagold
Nagold. In der Gemeinderatssitzung vom vergangenen Donnerstag wurden u. a. die neuen Waldarbeiterlöhne bekanntgegeben. Die städtischen Waldarbeiter werden in Lohnklasse I (bisher II) eingestuft und erhalten ab 1. 4. folgende Löhne: Zeitlohn ab 20. Lebensjahr 1.15 DM, ab 18. Jahr 0.98 DM, Haumeister 10 Pf. Zuschlag, Vorarbeiter 5—10 Pf. Zuschlag; neu eintretende Probehelfer werden im ersten halben Jahr in Lohnklasse II eingestuft. Im Akkord liegen die Löhne bei angemessenen Zuschlägen wesentlich höher. Die weiblichen Waldarbeiter kommen ab 1. 5. in Lohnklasse II (77, 66, 55 Pf. ab 18., bzw. 16., bzw. 14 Lebensjahr); Vorarbeiter erhalten hier 5—10 Pf. Zuschlag.
Stadtbaumeister Knöller erstattete Bericht über den Stand der Bauarbeiten. Die Arbeiten am Schulhausneubau, die am Dienstag begonnen wurden, schreiten rasch fort; am Donnerstag wurde der zweite Bagger eingesetzt, heute folgt der dritte Bagger. Da für den Kraftwagenschuppen der Post kein befriedigendes Angebot einging (Höchstgebot 1500 DM), beschloß der Gemeinderat, den Schuppen abzubrechen und beim Bauhof aufzustellen. Im Stadteil Iselshausen ist die Steinachkorrektion bis Ende dieser Woche abgeschlossen. Die Waldachkorrektion macht ebenfalls gute Fortschritte. Die Wehranlage der Ver. Deckenfabriken ist fertig, die linksseitige Ufermauer in kurzer Zeit, so daß in 3—4 Wochen mit dem Bau der Lammbrücke begonnen werden kann.
Nette Friichtdien
Altensteig Ein 13jähriger Schuljunge wurde mit einer Uhr ertappt, von der er angab, sie gefunden zu haben. Bei den weiteren Nachforschungen der Polizei stellte sich heraus, daß einem Arbeiter von der Bohrstelle für den Stausee diese Uhr entwendet worden war.
In einem ortsansässigen Großunternehmen waren seit Februar laufend Geldbeträge abhanden gekommen. Teilweise waren den Arbeitern Geldbeträge bis zur vollen Lohnhöhe entwendet worden. Jetzt konnte die Polizei einen jugendlichen Täter von 18 Jahren dingfest machen. Der Junge wird sich jetzt vor dem Jugendrichter zu verantworten haben.