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HEIMATBLATT STADT UND LAND
MONTAG, 28. MAI 1951 U B E B F A B T E I L I C H E TAGESZEITUNG 7. JAHRGANG / NR. 81
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England klagt gegen Persien Gerichtshof im Haag angerufen
Neues Stadium der Ölkrise / Note der USA an Teheran
Kein Porzellan zerschlagen
Adenauer gibt selbst Erklärung zur Saarfrage / Keine Einigung mit Schumacher
Ölgesellschaft als „absolut lächerlich“, da die Gesellschaft gar nicht mehr bestehe. Das Ultimatum der Regierung an die Ölgesellschaft, an ihrer Liquidierung mitzuarbeiten, läuft am Mittwoch ab. Die Ölgesellschaft selbst hat in einem Schreiben geantwortet, daß sie einen Vertreter als Beobachter entsenden werde, dieser Schritt aber keinen Einfluß auf die geforderte internationale Schlichtung habe.
. Die sowjetische Botschaft in Teheran gab Ende vergangener Woche einen großen Empfang für 500 Gäste; unter ihnen sah man den persischen Außenminister Kazemi, andere Regierungsmitglieder sowie Parlamentsabgeordnete.
Bemerkungen zum Tage ,
Moskau im Hintergrund
cz. Der persisch-britische Erdölkonflikt, der sich zusehends seinem Höhepunkt nähert, drängt zurzeit sogar den Koreakrieg in den Hintergrund. Die Perser tun, was andere schon vor ihnen taten — auch die Briten: Sie verstaatlichen die größte Einkommensquelle ihres Landes, das öl. Großbritannien und die Ölgesellschaft wiederum berufen sich auf 1933 abgeschlossene, bis 1993 laufende Verträge, was ihnen aber wenig nützen dürfte. Die immer wieder bekundete Verhandlungsbereitschaft bezeugt, daß man das weiß. Die persische Atmosphäre ist derart überhitzt, daß wenig Hoffnung bleibt, es könnte doch noch zu einem Übereinkommen reichen, das den Verstaatlichungsplänen wie den bisher geltenden Verträgen gerecht würde.
Die Ermahnungen der USA an die Streitenden, den Zwist auf dem Verhandlungswege aus der Welt zu schaffen, unterstreichen das eigentliche Problem: Wo fließt des persische öl künftig hin? Steht es dem Westen weiterhin zur Verfügung, oder wird die Sowjetunion zum Nutznießer des Konflikts? Und was könnte Moskau angesichts seines Öldefizits gelegener kommen? Schließlich besteht ein persisch- sowjetischer Vertrag, der der Sowjetunion einräumt, bei Bedrohung Persien zu Hilfe zu kommen, also einzumarschieren. Letzteres dürfte genügen, um die Westmächte von übereilten Aktionen abzuhalten. Da Persien auf lange Zeit hinaus nicht in der Lage ist, seine Erdölvorkommen ohne fremde Hilfe im bisherigen Umfange auszuwerten, ist für die Westmächte größte Vorsicht geboten, wenn sie das Land nicht — vielleicht sogar gegen seinen Willen — in die weitgeöffneten Arme Moskaus treiben wollen. Wenn England jetzt den internationalen Gerichtshof im Haag angerufen hat, so beweist dies, daß man nicht auch noch die Sowjets auf den Plan rufen will, die nur darauf warten, sich einschalten zu können.
Achtung dem Mitarbeiter
jk. Wer behauptet, daß die Marktwirtschaft dem Interesse der Unternehmer diene, irre sich, war einer der Hauptgedanken, die auf einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer und des Arbeitskreises junger Unternehmer in Bad Liebenzell in Referaten und Diskussionen zum Ausdrude kamen. Die Sonderumsatzsteuer wurde als „verkapp-
Körner Bundespräsident
Wahlbeteiligung 96 Prozent
WIEN. (Eig. Bericht.) Bei den österreichi- ■chen Bundespräsidentenwahlen am Sonntag, die ohne jede Störung verliefen, erhielt der Kandidat der Sozialisten Dr. h. c. Körner B172 806 Stimmen vor dem Kandidaten der Volkspartei, Dr. Gleißner, auf den 2 004 900 Stimmen entfielen. Die Wahlbeteiligung betrug 96 Prozent, abgegeben wurden 4 365 127 Stimmen; davon waren ungültig 188 031
Im ersten Wahlgang erhielt Gleißner 1725 659 Stimmen, während auf den Kandidaten der Sozialisten, Dr. h. c. Theodor Körne r, 1 682 768 Stimmen entfielen.
Sowjetisdie Verdächtigungen
Verhältnis Österreich—Deutschland
WIEN. In der Sitzung des Alliierten Rates für Österreich erhob der sowjetische Vertreter, Generalleutnant Swiridow, am vergangenen Wochenende die Anschuldigung, daß „hinter den Kulissen" ein neuer Anschluß Österreichs an Deutschland vorbereitet werde.
Swiridow gab vor, er habe geheime Vorbereitungen zu einem österreichischen Anschluß an Deutschland in der Entwicklung der österreichisch-deutschen Wirtschaf tsbeziehun-
S en, in den Besprechungen über die Regelung er Frage der deutschen Guthaben und in dem Besuch des „Kriegsverbrechers Hjalmar Schacht“ in Salzburg entdeckt. Die drei westlichen Vertreter entgegneten, daß zwischen der Bundesrepublik und Österreich überhaupt keine diplomatischen Beziehungen bestünden.
UN-Gegenoffensive erfolgreich
Kommunisten fliehen
TOKIO. UN-Truppen haben am Sonntag in -Verfolgung von 150 000 fliehenden kommunistischen Soldaten im gebirgigen Gelände des Mittel- und Ostabschnittes den 38. Breitengrad in breiter Front überschritten. Die Stoßkraft der UN-Gegenoffensive hat trotz starker Regenfälle noch nicht nachgelassen. Kommunistische Verbände in Stärke von etwa 55 000 Mann (find nahezu eingeschlossen.
DÜSSELDORF. Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard kündigte in seiner Rede anläßlich der Eröffnung der Fachmesse „Druck und Papier“ an, daß er die westdeutsche Wirtschaft voraussichtlich noch in diesem Jahre zu den freien Formen der Marktwirtschaft zurückführen werde. Es erscheine jetzt nicht mehr gerechtfertigt, daß die Bundesrepublik «ich von der OEEC noch länger bevormunden lasse.
Erhard wandte sich erneut gegen die hohen deutschen Kohlenexporte und die niedrigen Exportpreise für deutsche Kohlen. Es gehe nicht an, daß die deutsche Bevölkerung auch lm nächsten Winter wieder frieren müsse, noch «ei es zu verantworten, daß Deutschland seinen einzigen Rohstoff, die Kohle, unter dem Weltmarktpreis verkaufe, 1 während es alle anderen Rohstoffe zu erhöhten Preisen einführen müsse. Schließlich sei es auch nicht vertretbar, daß hohe Kohlenexporte die deutsche Wirtschaft daran hinderten, den maximalen
4 Monate Gefängnis für Remer
Wegen übler Nachrede
VERDEN. Die zweite Strafkammer des Landgerichts Verden verurteilte am vergangenen Wochenende den zweiten Vorsitzenden der Sozialistischen Reichspartei (SRP) Otto Ernst Remer wegen übler Nachrede gegenüber im öffentlichen Leben stehenden Personen zu vier Monaten Gefängnis.
In einem längeren Schlußwort vor der Urteilsverkündigung, bei dem der Gerichtspräsident Remer des öfteren zurechtweisen mußte, erklärte der Angeklagte: „Seien Sie überzeugt, daß ein Urteil, das politisch gewünscht wird, unerwartete Folgen haben kann.“ Er sei jedoch Soldat und nehme daher jedes Urteil an. Nach Schluß der Verhandlung äußerte Remer jedoch, er werde gegen das Urteil Revision einlegen.
Der Strafantrag gegen Remer war von Bundeskanzler Adenauer gestellt worden und lautete auf Beleidigung der Bundesregierung. Remer hat u. a. in mehreren Wahlreden die Bundesregierung bezichtigt, sie hätte für den Fall eines sowjetischen Angriffs auf Westdeutschland für sich und ihre Angehörigen schon Quartiere in London besorgt.
Der Vorsitzende der SRP und Bundestagsabgeordneter Dr. Doris, gegen den die Staatsanwaltschaft München zurzeit ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung des bayerischen Innenministers H ö g n e r führt, hält sich verborgen. Ein Zwangsvorführbefehl konnte bisher nicht ausgeführt werden.
LONDON. Großbritannien und die „Anglo- Iranian Oil Company“ haben am Samstag unabhängig voneinander, jedoch gleichzeitig den Internationalen Gerichtshof im Haag angerufen, einen Vermittler zur Beilegung des Erdölkonflikts zu bestellen. Damit ist die persische Ölkrise in ein neues Stadium getreten. Großbritannien hat dabei die persische Antwort auf sein Verhandlungsangebot nicht abgewartet, sondern sofort auf das persische Ultimatum an die Ölgesellschaft, worin dieser eine sechstätige Frist zur Ernennung einer Delegation für die Liquidationsverhandlungen gestellt worden war, reagiert.
Die britische Regierung betonte, daß ihr Gesuch an den Gerichtshof die Möglichkeit, den ölstreit doch noch in direkten Verhandlungen mit der persischen Regierung beizulegen, nicht ausschließe.
Persien sei verpflichtet, den ölstreit schlichten zu lassen. Wenn es dieser Aufforderung nicht nachikomme, solle es für einen Bruch des internationalen Rechts verantwortlich gemacht werden.
Die USA haben Persien in einer Note am Samstag erklärt, der ölstreit sei geeignet, die Einigkeit der freien Welt ernsthaft zu gefährden und sprachen sich nachdrücklich für eine Lösung auf dem Verhandlungswege aus. Persische Beschuldigungen, die USA hätten sich in die inneren Angelegenheiten des Landes eingemischt, wurden zurückgewiesen.
Irgendwelche Anzeichen für eine Änderung der persischen Politik in der ölfrage liegen nicht vor. Der persische Ministerpräsident Mossadeq zeigte jedenfalls bei seinen letzten Besprechungen mit dem britischen Botschafter Shepherd wenig Entgegenkommen. Mitglieder des persischen Ölverstaatlichungsausschusses bezeichneten den Anruf des Internationalen Gerichtshofes durch die
Beitrag zur Sicherheit des Westens zu leisten.
Schnelle Verabschiedung der voh der Wirtschaft seit zwei Jahren angestrebten Gesetze zur Förderung des deutschen Exports forderte der Vorsitzende des DRUPA-Messekomitees, Hubert Sternberg. Er rief die Wirtschaft auf, ihrerseits alles zur Förderung des Exports zu tun, selbst unter Hintansetzung des Binnenmarktes. Eine monatliche Steigerung des Exports auf 2 Milliarden DM sei zur Erhaltung der deutschen Existenz notwendig und könne auch erreicht werden.
Unmittelbar nach Eröffnung der Messe fanden sich bereits Tausende von Besuchern in den Ausstellungshallen ein, überall bildeten sich schnell Verhandlungsgruppen. An der „DRUPA“ beteiligen sich rund 480 Firmen, darunter 90 Unternehmen aus den USA und den westeuropäischen Ländern, die auf 50 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche eine Leistungsschau über den Fortschritt im Druckereiwesen vermittelt. Es haben sich annähernd 30 000 ausländische Einkäufer und Gäste zum Besuch der Ausstellung angesagt, die bis zum 10. Juni dauert
BONN. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat sich entschlossen, am Mittwoch im Bundestag die Erklärung zur Saarfrage im Zusammenhang mit dem Verbot der Demokratischen Partei selbst abzugeben. In Bonner parlamentarischen Kreisen nimmt man an, daß der Vorsitzende der SPD, Dr. Schumacher, im Namen der Opposition antworten wird. Vor der Debatte sollen zwischen dem Bundeskanzler, Mitgliedern des Bundeskabinetts und Vertretern der Regierungsparteien noch eingehende Beratungen über den Inhalt der Regierungserklärung stattfinden.
Dr. Adenauer und Dr. Schumacher, die, wie in einem Teil der Auflage schon gemeldet, bereits am vergangenen Freitag zusammentrafen, haben bei dieser Gelegenheit das Vorgehen in der Saarfrage besprochen. Eine einheitliche Linie ist jedoch bisher nicht zustande gekommen. Schumacher soll einen entsprechenden Vorschlag des Bundeskanzlers abgelehnt haben.
ln Bonn verlautete, “daß vermutlich noch der Versuch unternommen werde, mit der französischen Regierung Fühlung aufzunehmen, um nähere Erläuterungen zu dem Brief des französischen Außenministers, der das Verbot der Demokraten im Saarland auslöste, zu erhalten. Der vorsichtigen Saarpolitik der Regierung liegen nach Angaben des Bundes
kanzleramtes zwei Motive zugrunde: Einmal ist die Regierung fest entschlossen, die deutschen Belange an der Saar auf keinen Fall preiszugeben, und zum andern vertritt die Regierung die Auffassung, daß eine deutschfranzösische Annäherung, wie sie im Schu- man-Plan in bester Form verwirklicht wird, am ehesten eine Lösung der Saarfrage bringen könne. Daher wird die Regierungserklärung des Bundeskanzlers am Mittwoch sehr vorsichtig abgefaßt sein, um nicht „unnötig viel politisches Porzellan zu zerschlagen“.
Gemeindewahlen in Norditalien
ROM. Die italienischen Gemeinde wählen am Sonntag verliefen ohne größere Zwischenfälle. Gewählt wurde in 2735 Städten und Dörfern Norditaliens. Mittelitalien wählt am 10. Juni, Süditalien erst im Herbst. Bei den Wahlen am Sonntag dürfte bereits die Entscheidung gefallen sein, ob die Kommunisten ihre bisher dominierende Stellung in Norditalien behaupten.
Besonders aus den größeren Städten wurde eine lebhafte Wahlbeteiligung gemeldet. Mit der Bekanntgabe der Wahlergebnisse ist erst morsen 7-i rechnen
j}ekt klare Spitzengruppen
Der erste Sonntag der Rückrunde bei den Spielen am die. deutsche Fußballmeisterschaft brachte wichtige Vorentscheidungen: In Gruppe I liegt Kaiserslautern (2:0 gegen St. Pauli) mit 3 Punkten vor Fürth (1:2 gegen Schalke) an der Spitze. Altmeister Nürnberg führt in der Gruppe H mit 2 Punkten (3:1 gegen Tennis Borussia) vor dem Hamburger SV und Preußen Münster.
Fangio Sieger in Bern Nach erbittertem Rennen bei Regen und Sturm belegte der Argentinier Fangio auf Alfa Romeo den ersten Platz beim „Großen Preis der Schweiz“. Zweiter wurde der Italiener Taruffi auf Ferrari.
West-Süd-Toto: 1111111221 ausgef. 2 11
ter Bolschewismus" abgeiehnt und die Einordnung der Grundstoffindustrien in die marktwirtschaftliche Freiheit gefordert. Anstatt Mitbestimmung sollten die Unternehmer Wege zu einer echten Leistungssolidarität suchen und sich dessen bewußt sein, daß sie im Arbeitnehmer in erster Linie einen Mitarbeiter zu erblicken hätten, dessen Persönlichkeit Achtung und Würdigung verlange.
Es ist sehr erfreulich, daß neben den erregten Diskussionen über wirtschafts- und steuerpolitische Fragen gelegentlich auch Töne erklingen, die an den Menschen erinnern, der auf Gedeih und Verderb dem turbulenten Getriebe verhaftet ist. Haben Erklärungen dieser Art nicht nur deklamatorischen Wert, dann ließen sich die schwierigen Fragen der Sozialpartner viel einfacher und gründlicher lösen, als es bisher den Anschein hatte. Die Beziehungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben sich ja allgemein in unserem Lande stets in einer etwas beruhigteren Atmosphäre regeln lassen Bisher — denn nun haben leider die hochgehenden Wogen der weltpolitischen Spannungen auch im Wirtschaftlichen so manche Verzerrungen gebracht, für die es eine Berichtigung geben muß. Die Ausübung des Mitbestimmungsrechtes nach bürokratischen Gesichtspunkten halten auch wir nicht für die Ideallösung; einigte man sich auf der Grundlage gegenseitiger menschlicher Anerkennung — und hierzu scheint es nach den Ergebnissen dieser Tagung durchaus Mittel und Wege zu geben —, dann wäre mehr zu erreichen.
Die Generalklausel
hf. In den seit dem 10. Mai teufenden deutsch-alliierten Gesprächen über die grundlegende Revision des Besatzungsstatuts und seine Umwandlung in eine Reihe von deutschalliierten Verträgen hat sich bereits ein heikles Problem in den Vordergrund geschoben. Es geht um die sogenannte Generalklausel des Artikel 3 des Besatzungsstatuts: „Die Besatzungsbehörden behalten sich jedoch das Recht vor, auf Anweisung ihrer Regierungen die Ausübung der vollen Regierungsgewalt ganz oder teilweise wieder aufzunehmen, wenn sie der Ansicht sind, daß dies aus Sicherheitsgründen oder zur Aufrechterhaltung der demokratischen Regierungsform in Deutschland oder im Verfolg der internationalen Verpflichtungen ihrer Regierungen unumgänglich ist.“
Die Allüerten wünschen nun eine entsprechende Klause] in den Verträgen, die in den kommenden Monaten au9gearbeitet werden. Sie argumentieren, daß eine solche generelle Bestimmung sehr wohl auch im deutschen Interesse sein würde, wenn, nämlich eines Tages eine Gefährdung der deutschen Sicherheit oder der demokratischen Staatsform eintrete und die Bundesregierung der Situation nicht Herr werden könne. Um das zu vermeiden, scheinen sich die Hohen Kommissare bis jetzt sehr einig in dem Wunsch zu sein, die Generalklausel des Besatzungsstatuts zwar zu mildern, sie grundsätzlich aber bestehen zu lassen. Das würde bedeuten, daß erst der in unabsehbarer Ferne liegende Friedensvertrag die deutsche Souveränität wiederherstellt.
Die Experten des Auswärtigen Amtes suchen nach einem Weg, der bei Fortfall der Generalklausel. den Interessen der Alliierten entsprechen kann. Der Ausweg, der sich in der in allen Punkten sehr komplizierten Revision des Besatzungsstatuts anbietet, ist der Abschluß eines Bündnisses zwischen Bonn und den Westmächten unmittelbar nach Wiederherstellung der vollen deutschen Regierungsgewalt. Ein solcher, von einer tatsächlich souveränen deutschen Regierung abgeschlossener Vertrag könnte das heikle Problem im Sinne gegenseitiger Hilfeleistung bei Gefährdung der Sicherheit lösen. Die Beibehaltung einer nur leicht veränderten Generalklausel würde die Unabhängigkeit und Gleichberechtigung verhindern und damit der Revision den Sinn nehmen.
Nicht mehr bevormunden lassen
Prof. Erhard eröffnet die „DRUPA“ / Protest gegen den hohen Kohlenexport