Amts - zmS Änzeiyevlatt kür

Mit den illustrierten Unterhaltungsbeilagen ^Feierstunden" unckUnsere Heimat"

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verbreitetste Zeitung im O.N.-3ezirk Nagolcl Schriftleitung, vruckc u.jverlag von s. lv. Saiser (Karl Saiser) Nagolck

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Mit der landwirtschaftlichen Wochenbeilage

Haus-, Sarten- und Landwirtschaft"

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Nr. 271

In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung äer Seitung oäer auf Rückzahlung äes öezugspreises. Postscheckkonto Stuttgart 5113

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Gegründet 1826

Freitag, den IS. November 1928

Fernsprecher Nr, 29

100. Jahrgang

Tagesfpiegel

Der Reichskanzler hak dem Reichsrmnister a. D. Gröner WM Hmschelden seiner Gattin seine Teilnahme ausge­sprochen.

Die nächste Rerchskagsfftzung mit der Tagesordnung »Avsrvärkrgs Politik" wurde non 22. auf den 23. November verschoben.,

Zur Rache für die Deukschevahlen beabsichtigt die polnische Re^isrrm«. wie derBeel. Lolalanzeiger" aus Warschau Oft- e su, e » o»,»r chc Selbfiverwakknag ;»

er >hsn 8 d c i d , »d»r fünf altpolnische Ver­weil -nsbe- z

An Skeft" de t vc)"' rerhwderken Generals

Deftlcker koZ Le i« * durch seine TWgkeik in Löerschlesier l r- , zeadsr der MÄiÄrüber-

wachunaskswi ) i ^^uksth'and rühmlichst bekannt

gemacht hat, z n ' i n ^er ^keberwachungskommission des Völkerbr ^ i v yft n s d- r

Durch ein kev, l ,> D k et vuroeu die seinerzeit wegen Meuterei verurteilten spanischen ArtikerieofWeee bcg.radigt.

In Barceksn« wurde der Anarchist Domingo Magaz, der einen Llnschsaa gegen Prima de Rivera versucht hatte, zu Zähren Gefünasls verurteilt.

In Spanisch-Kamernn wurde ein französisches Postslug- zeug, das eine Notlandung vornehmen muhte, von Gin­geborenen überfallen. Ein Flugzeugführer und d"? Me­chaniker wurde «iedsraemachk. der zweite Führer vc;::- ' -et.

Der deutsche Wahlsieg

in Oberschlesien

Obcrschlesicn meldet Revision an!

Die Wahrheit läßt sich nicht ewig unterdrücken, uni Gewaltmaßnahmen fruchten nicht bei allen Dingen. Beide! hat Polen in Ostoberschlesien versucht. Es hat behaupte! die oberschlesische Bevölkerung sei polnisch. Die Mächte, di den Versailler Vertrag schufen, hegten einige Zweifel in di Richtigkeit dieser Behauptung und ordneten eine Volks abstimmung an. Sie siel zugunsten Deutschlands aus. 707 39t Oberschlesier sprachen sich 1921 für Deutschland und nu 479 365 für Polen aus. Nach den Gemeinden gezählt, wa das Verhältnis 664 für Deutschland und 597 für Polen Dennoch teilte der Völkerbundsrat den größeren und wert volleren Teil Oberschlesiens Polen zu. Polen hat seitdem ii Ostoberschlesien eine Entdeutschungspolitik getrieben, die ai Gewalttätigkeit ohne Beispiel ist. In den fünfeinhalb Jahrei seit der Volksabstimmung hat sich, wie die Gemeinde wählen am Sonntag bewiesen haben, an dem deutsche, Charakter Oberschlesiens nichts geändert. Es war selbst verständlich, daß noch der freiwilligen Abwanderung uni nach den in die Tausende gehenden Ausweisungen Deutsche die Zahl der deutschen Stimmen sinken mußte. Daß si dennoch eine stattliche Höhe behielt, daß in den beiden größte, Städten, Kattowiß und Königshütte, beträchtlich deutsche Mehrheiten erzielt werden konnten, daß in viele, kleineren Gemeinden, wenn nicht gleichfalls deutsche Mehr heften, so doch ansehnliche Minderheiten in das Gemeinde Parlament einziehen werben, das bedeutet aber dennoch ein> erfreuliche Reberraschung. Angesichts der angeführten Tat lachen der Abwanderung, der Ausweisung und der Gewalt Herrschaft ist der deutsche Sieg bei den Eemeindewahlen wo möglich noch überlegener als bei der Abstimmung vor fün wahren. Ja man darf sagen, daß nachdem die Massen er kannt haben, daß von den Versprechungen Polens vor de, Volksabstimmung keine gehalten worden ist, erst diesma die w a h r e B o l k s m e i u n g zum Ausdruck gekomme, und daß erst diesmal eine wirklich unbeeinflußte Abstimmunc nach rein nationalen Gesichtspunkten erfolgt ist. Man is deshalb berechtigt, diese Eemeindewahlen als die berichtigt« Volksabstimmung zu bezeichnen, und Polen kann das füi es niederschmetternde Ergebnis nicht dadurch beschönigen daß es erklärt, es habe sich bei diesen Wahlen nicht un Fragen der Nationalität gehandelt, sondern nur um komm,, nalpolitische Dinge. Dem widerspricht die Parole der pol Nischen Parteien bei diesen Gemeindewahlen, die dahii ^ ^ der ausgesprochen polnische Charaktei ^verschleswils bewiesen werden. Dieser nachträglichen Deu -in^'^rspricht auch die Tatsache, daß die Wählen bis z, m ^stpunkt hinausgeschoben worden sind, wo mar s-m k überwiegenden polnischen Mehrheit sicher z,

mmn-n A°^n seinerseits wollte durch die Gemeinde wählen die Volksabstimmung von 1921, die zu seinen Un «v ^'gefallen war, ebenfalls berichtigen und dam, ''^echtmaßigkeit" seines Besitzes in Oberschlesien dartun Z'sfl e V e w e, s lührung ist ihm niißqlückt. Sei, min. an Oberschlesien gründet sich nach wie vor nur au ^ nrecht. Die Zeit hat in Oberschlesier ^ n Oegeu Polen gearbeitet, und das gleich«

nnin»»" Maßnahmen die Polen in Oberschlesien bishei getroffen hat. Die Hinausschiebung der Wahlen um mehi als vier Jahre ktttete die deutsche Front nur fester. Di« r »""bWahlzwangs begünstigte das Deutschtun ebenfalls, nidem die Deutschen es jetzt wagen konnten, ohm Furcht vor Gewalttaten zur Wahlurne zu gehe». Die Schul

Der AufstMld auf Java

Hoacz !8. Nov. Im Abgeordnetenhaus erklärte der Ko-

loiiialmi-mstsr, der Aufstand auf der holländischen Insel Java sei nicht etwa von Dscheddah (Arabien) und dem Kö­nig Jbn Saud angezettelt, wie französische Blätter verbrei­teten, er sei auch nicht eine Folge der von der holländischen Regierung vorbereiteten Uebersührung des Gemeineigen- tumO, wie es seither bei diesen Malaysn üblich gewesen war, in Privateigentum der Eingeborenen. Denn die Form des Privateigentums an Grund und Boden werde den Einge­borenen erheblich reichere Erträge durch bessere Bewirt­schaftung abwersen. Vielmehr stien die Malayen von C h i n a undüberhaupt vom Fernen Osten her" (Japan!) aufgcwiegelt worden. Der Abgeordnete Drooglever wies daraus hin, daß Moskau in der britischen Besitzung Singapore eine eigene Stelle unterhalte, um. in Asien gegen die europäischen Mächte zu Hetzen.

In der holländisch-indischen Fremdenlegion dienen viele Deutsche, die aber im Gegensatz zur französischen und spanischen Fremdenlegion keinen Grund zu Klagen haben. Sie können auch Offiziere werden und sind verhältnismäßig gut bezahlt.

Nach dem amtlichen Bericht ist die von den Aufständischen

bedrohte Lladt Loboran durch Hilfstruppen. die in Kraft­wagen dorthin befördert wurden, befrett worden. Die Auf­ständischen haben schwere Verluste gehabt. In Bandomg wurde der ganze indisch-kommunistische Revolillionsciusschuß verhaftet.

Der Ausbau Singapurs als Flottenstützpunkt London, 18. Nov. Daß der Ausbau von Singapur zu einem Flottenstützpunkt ersten Ranges endgültig entschieden ist, beweist die Tatsache, daß die Regierung heute den Bau eines großen Trockendocks für Singapur an die Firma Swan, Hunter und Wigham Richardson vergeben hat. Das Dock wird 1200 000 Pfund kosten, aus den Werken der Firma am Tynefluß hergestellt und dann nach Singapur geschleppt werden.

Die Wahlen in Indien

London, 16. Nov. Die indischen Wahlen scheinen Ueber- raschungen zu bringen. In den Prooinzialausschüssen so­wohl von Bombay wie von Madras gewann die radikale Freiheispartei der Swarajisten die Mehrheit. In der Stadt Bombay wurde der Führer der Swarasisten, Nariman, ge­wählt, der auch einer der leitenden Persönlichkeiten des indischen Nationalkongresses ist.

polttl , Itt 'im 1 . P - - , .! .--m . ft ' ' ::

schulen ve,sagte, «vor ein Antrieb nickst n»r für die Deut­schen, sondern auch für jene, nanonal zwischen Polen und Deutschen stehenden, aber rechtlich denkenden Oderschlesier, ein Bskennntts sür Deutschland abzulegen.

Oberichlesien har bei diesen Wehlen Revision gegen die Entscheidung eingelsoi, die seinerzeit Spanien, Belgien, Brasilien und China im Auftrag des Vülksrbundsrats zu­gunsten Polens gefällt haben. Oberschtesien verlangt eine Berichtigung dieser Enttchetdung. Gleichgültig zunächst, ob die Stimme Ostoberschlesiens in Gens gehört wird oder nicht: Oberschlesien Hot zum Zweitenmal gesprochen, und man wird diese Sprache in Genf einmal hören müsse n. Bis dahin mag leider wohl noch einige Zeit vergehen. Hoffent­lich zieht aber wenigstens Polen unterdessen die gegebenen Folgerungen aus dem Wahlergebnis, indem es seiner Ge­waltpolitik entsagt und die Deutschen in Ostoberschlesien so behandelt, wie es die Verträge ihm vorschreiben.

Zwecklos waren die gewaltigen Anstrengungen der pol­nischen Parteien, die von der Regierung eine Million für den Wahlfonds erhielten und Mafsenwerbsarbeit machten, während die Deutschen nur aus die eigenen Ze-ttmgen an­gewiesen waren und öffentlich nicht werben d"'ften. Lügen gestraft ist die Behauptung, die Minderbei^'ftulen wären überflüssig. Hinzu kommt, dN- d'- mangelhaft

aufgestellt und die Deutt''" - ' 'st wurden. Auch ist

zu bemerken, daß die Opta ire» in Oberschlesien kein Wahlrecht haben. Trotz der Abwanderung zahlreicher infolge des Terrors und der Ausweisungen, sowie des Zu­zugs zahlreicher Polen ist starkes Deutschtum vorhanden. Die Wirkung des Wahlergebnisses ist für die Polen m"d?r- schmstternd. Die Polenpresse verzeichnet kleinlaut nur Teil- resultate. Fest steht iedoch, daß die nächsten Tage Racheakte und Vergeltungsmaßnahmen bringen. Die Polizei ist zu scharfem Zupacken gegen die Deutschen angewiesen. Doch gemeinsames Leid schweißt das Deutschtum um so fester zu­sammen.

Neuestes vom Tuge

Reichspräsident von hindenburg in Dresden Dresden. 18. Nov. Heute vormittag 10.44 Uhr traf Reichspräsident von Hindenburg auf dem Neustädter Bahnhof ein, wo die Spitzen der Staats- und städtischen Be­hörden zu seiner Begrüßung erschienen waren. An Stelle des Ministerpräsidenten Heldt (Soz.) begrüßte der Votks- bildungsminister Dr. Kaiser (D.V.) den Reichspräsidenten namens der sächsischen Regierung. Der Reichspräsident nahm sod.nn die Meldungen des Vorgesetzten der Jn- santerieschule, Generalmajor von Amsberg, sowie des Wehrkreiskommandeurs, General Wöllwarth, entgegen. Im offenen Auto fuhr sodann der Reichspräsident mit dem Reichswehrminister Dr. Gehler, von einer zahlreichen Men­schenmenge stürmisch begrüßt, durch die Königsbrückerstratze, wo Militärvereine und Innungen Spalier bildeten, nach der Garnisonskirche. Vor der Kirche hatte eine Ehrenkompagnie des 10. Infanterieregiments Aufstellung genommen, dessen Front der Reichspräsident abschritt. In der Garnisonskirche fand aus Anlaß der Einweihung der neuen Infanterie- schule ein kurzer Gottesdienst statt, an dem das Ofsizierkorps und die Wasfenschüler 'der Infanterieschule, sowie Abord­nungen der Truppenteile des Standorts Dresden teil- nahmen.

Die Schiosserinnung beim Reichspräsidenten Berlin, 18. Nov. Wie derLokalanzeiger" berichtet, empfing Reichspräsident von Hindenburg gestern eine Ab­ordnung der Berliner Schiosserinnung und unterhielt sich mit ihr eingehend über die verschiedensten Fingen des Ge­werbes. Als äußeres Zeichen ihrer Verehrung überbrachre die Abordnung dem Präsidenten ein Petschaft und einen Aschenbecher aus einem Ständer, Schmiedearbeiten in künst­lerischer Ausführung.

O-.:nvrin>. sv-?d:.u-, n> r um cn Dresden, 18. Nov. Die soziattemottattsche Landtags- fraktion wird den früheren Unterrichtsminister Hermann Fleißner für dos Amt des sächsischen Ministerpräsidenten in Vorschlag bringen, für das Landtagspräsidium den früheren sächsischen Winschastsminister Schwarz Vor­schlägen. Beide gehören den, äußersten linken Flügel der Sozialdemokratie an.

Wieder Sp«rL«kusb".ai>

Göttinnen. 18. Nov. Die aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossenen L-.nksradikalen (Linke Komm. Partei) wer­den zusammen mit der Allgemeinen Arbeitcrunion im Spar­takusbund am 21. November in Güttingen eine Zusammen­kunft veranstalten.

Ein neuer revolutionärer Verband Paris. 18. Nov. In Lyon ist gestern in Anwesenheit von Delegierten aus Frankreich, Holland, Schweden, Portugal und Deutschland der Allgemeine Verband revolutionärer ge­werkschaftlicher Arbeiter gegründet worden. Der neue Ver­band will sich jeder politischen Aktion enthalten und durch den Generalstreik zur sozialen Revolution gelangen. Er wolle weder mit dem Sozialismus, noch mit dem Kommu­nismus Gemeinschaft haben.

Württemberg

Stuttgart» 18. Nov. Württ. W i r t s ch a s t s m i n i- fterium. Mt dem Inkrafttreten des Gesetzes über das Staatsministerium und die Ministerien vom 6. November 1926 hat das Arbeits- und Ernährungsminisierium die Be­zeichnungWürtt. Wirtschaftsministerium" erhalten.

Stuttgart, 18. Nov. Einweihung der neuen städt. Frauenklinik. Die Stadt Stuttgart hat auf dem Grundstück Bismarckstraße 3 einen Neubau sür die frauenärztliche Abteilung des Katharinenhospitals mit einem Gesamtaufwand von 2 918 500 Mark erstellt. Mit dem Bau war bereits im Jahr 1919 begonnen worden, er mußte aber infolge der Inflation vorübergehend stillgelegt werden. Das Krankenhaus umsaht 160 Betten (nicht eingerechnet die Bettchen für die neuen Weltbürger). Ein großer sonniger Garten umschließt das Gebäude. Die Krankenzimmer liegen sämtliche nach der von der Straße abgekehrten Seite. Acht Aufzüge sind dazu bestimmt, Krankenwagen, Personen, Speisen, Wäsche usw. zu befördern. Auch ein Taufraum ist vorhanden. Für Kranke aus Groß-Stuttgart beträgt der Verpflegungspreis pro Tag in Klasse 1 10 in Klaffe 2 8 in Klasse 3 6.60 -tl und in Klasse 4 4.25 °K. Für aus­wärtige Kranke ist ein 2025proz. Zuschlag vorgesehen.

Wirkschaslspolikischc Kundgebung der würkkembergischen Industrie. Am Samstag, 27. November, vormittags 10 Uhr, findet im großen Saal des Stadtgartens hier eine wirtschaftspolitische Kundgebung der württ. Industrie statt.

14 000 Mark für die Heimaknokhilfe. Die Sammlung der Heimatnothilfe, die in der Woche von 1. bis 7. November in Form einer Haus-, Wirtschafts- und Straßensammlung in Stuttgart veranstaltet wurde, hatte das Ergebnis von

13 436,21 Mark. Davon entfallen auf die Sammlung in Cannstatt 1119,22 Außerdem ssnd an größeren Spenden unmittelbar eingeganqen bis jetzt 1031 -st, insgesamt also

14 467,21 -st.

Tagung. Vom 14. bis 20. Juni 1927 findet in Stuttgart der Kongreß der Süicheutschen Methodisten statt.

Der Deutschnationale Handlungsgehilfen - Verband, Gau Schwaben, hält am 5. und 6. März n. I- seine Landestagung in Stuttgart ab.

Aebermatz von Ausstellungen. Für das Jahr 1927 sind