NUMMER 61

SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

SAMSTAG, 5 1. .^PSIL 1951

Hochwasser werden gezähmt

Der Flußbau in Württemberg-Hohenzollern hat die wichtigsten Aufgaben in Angriff genommen

OD. Tübingen. Nachdem während des Krieges und in den ersten Nachkriegsjahren die Aufgaben des Flußbaus im Land Württemberg-Hohenzol- iern fast ganz zurückgestellt werden mußten, sind erstmals 1949 wieder dringende Flußbauten ln Angriff genommen worden. Als gesetzliche Grundlage wurde das Flußbau-Gesetz des Lan­des vom 11. 1. 1949 geschaffen. Hiernach ist die Instandhaltung der größeren Flüsse Aufgabe des Landes Dazu gehören Neckar, Enz, Nagold, Glatt, Iller, Schüssen, Argen und Riß Der ge­samte Flußbau gehört zum Aufgabengebiet der Abteilung für Straßen- und Wasserbau des In­nenministeriums. Nur die kleinen Wasserläufe werden vom Landwirtschaftsministerium betreut.

Die schwierige Finanzlage zwingt wie über­all, so auch beim Flußbau zur Beschränkung auf die lebenswichtigsten Aufgaben. Diese liegen zurzeit bei den Flüssen Neckar, Nagold, Glatt und Argen vor. Beim Neckar, an der Nagold und an der Glatt war der Hauptzweck der ausge­führten oder im Gang befindlichen Flußbau- Maßnahmen, die Ortschaften vor Überschwem­mungen zu schützen. Außerdem soll das an den Ortsrändem in der Nähe der Flußufer gelegene Wiesengelände hochwasserfrei gemacht werden, damit es für Bauzwecke sowie zur Trinkwasser­versorgung ausgenützt werden kann, was bisher wegen der immer wiederkehrenden Überschwem­mungen nicht möglich war.

Die Neckarkorrekt1on

Am Neckar sind vor allem bei Sulz und Horb größere Flußbettverbesserungen in Angriff genommen worden. Bei S o 1 z wurde das Fluß­bett in einem Ausmaß erweitert, daß es jetzt dem größten Hochwasser gewachsen ist. Gleich­zeitig wurde auch die im Krieg zerstörte Brücke, eine Stahlbetonbrücke, in dauerhafter Bauweise wieder aufgebaut. Oberhalb von Sulz wurde mittels eines Durchstichs eine Neckarschleife ab­geschnitten, so daß in Zukunft dort hochwasser­freies Baugelände zur Verfügung steht. Die Flußufer werden durch Ufermauem befestigt, die bis 30 cm über die Stauhöhe reichen; an sie schließt sich dann die Uferböschung an Das jetzt noch reichlich nüchtern undtechnisch anmu­tende Uferbild wird in Zukunft dem Stadt- und Landschaftsbild wieder harmonisch angeoaßt sein Nach einem wohldurchdachten Bepflan­zungsplan werden Pappeln, Linden und Hecken die Uferlandschaft wieder beleben, und Hänge­pflanzen werden die jetzt noch kahlen Ufer­mauern in die Landschaft einbeziehen. Die 1950 begonnenen Arbeiten werden in diesem Jahr weitergeführt und beendet werden.

Bei Horb sollen ebenfalls die oberhalb der Stadt gelegenen Neckarwiesen hochwasserfrei ge­macht werden, da sie dringend als Baugelände und für die Trinkwasser-Versorgung benötigt werden Hierzu begannen die Arbeiten im Januar Das dort vorhandene alte Wehr, das bei Hochwasser die verhängnisvolle Anstauung des Wassers bewirkte, wird abgebrochen und durch ein neuzeitliches, automatisch vollbewegliches Stauklappenwehr mit zwei Klappen von je 20 m Breite ersetzt. Am linken Ufer des Neckars wird ein Hochwasserdeich geschüttet.

Glatt und Nagold

An der Glatt, dem oberhalb Dettingen ein- mündenden linken Nebenfluß des Neckars, wird das Flußbett bei H o p f a u ausgebaut, um diesen Ort vor Hochwasser zu schützen. Zur Verminde­rung des Flußgefälles werden dort zwei Ab­stürze von 1,30 bzw. 0,60 m eingebaut. Diese Ar­beiten sollen 1951 fertiggestellt werden.

An der Nagold, bei der die Hochwasser­

Katastrophe 1947 besonders große Schäden an­gerichtet hat, sind Flußbauarbeiten im ver­gangenen Jahr bei Ebhausen, Calw und Bad Liebenzell durchgeführt worden. Die größte Bau­stelle befindet sich bei Cal w. Dort wurden die zwei alten festen Wehre abgerissen und ein neues, vollautomatisches Stauklappenwehr aus Stahl eingebaut. Die Sohle des Flußbetts wurde vertieft und verbreitert, die Ufer durch Ufer­mauern befestigt und geschützt. Gleichzeitig wurde im Elektrizitätswerk eine neue Turbine eingebaut. Neben dem Hochwasserschutz für die Stadt Calw erreicht man hier auch eine höhere Ausnützung der Wasserkraft. Bei Ebhausen wurden ebenfalls im Herbst des vergangenen Jahres zwei veraltete feste Wehre durch neuzeit­liche Stahlklappenwehre ersetzt und das Fluß­bett verbessert, so daß auch hier in Zukunft der Ort vor Hochwasser geschützt und die Wasser­kraft wesentlich besser ausgenützt wird. Weiter­hin wurde das Flußbett bei Bad Liebenzell verbessert und erweitert.

Die Baumaßnahmen an Neckar und Nagold haben bei den Hochwassern dieses Winters be­reits ihre Bewährungsprobe bestanden. Die früher mit Sicherheit eingetretenen Überschwem­mungen konnten in diesem Jahr bereits vermie­den werden.Für 1951 sind weitere Flußverbesse­rungen bei Altensteig und Rohrdorf, dort auch der Bau eines Wehres, für 1952 Arbei­ten bei Wildberg vorgesehen.

Die Argen strömt z^ rasch

Im Unterschied zu den Flußbauarbeiten an Neckar, Nagold und Glatt haben die Maßnahmen

an der rasch strömenden Argen den Zweck, das Hochwassergefälle zu mildern, hierdurch die Flußsohle vor weiterer Vertiefung zu schützen und die Ufer und damit die Brücken zu retten. Die Mündungsstrecke der Argen war im vorigen Jahrhundert in etwa 4 km Länge geradegelegt wordenwie ein Lineal. Eine Anzahl hölzerner Sohlschwellen (kleine Wehre von etwa 0,5 m Höhe) waren damals eingebaut worden, um das starke Gefälle zu mildern. Sie waren in der Instandhaltung aber teuer und wurden von den Hochwassern oft beschädigt oder weggerissen. Nachdem diese Sohlschwellen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren nicht mehr instandgesetzt wer­den konnten, hat sich die Flußsohle rasch um 1,10 bis 1,20 m vertieft, so daß die Uferbefestigung und die Widerlager der Straßen- und der Eisen­bahnbrücke ostwärt Langenargen buchstäblich in der Luft hängen.

Versuche, die von Prof. W i 11 m a n n (Tech­nische Hochschule Karlsruhe) angestellt wurden, empfahlen als beste Abhilfe den Einbau einiger betonierter Grundschwellen mit großer Absturz­höhe des Wassers. Die erste Grundschwelle wurde 1949 unterhalb der Straßenbrücke, die zweite (mit einer Absturzhöhe von 3,50 m) 1950 zwischen der Eisenbahnbrüeke Langenargen und dem Kauffmannschen Wehr eingebaut. Durch die neuen Grundschwellen verspricht man sich eine Milderung des Hochwassergefälles, so daß dieses die Sohle nicht mehr angreifen, sondern sie im Verlauf der Jahre durch Ablagerung von Geschiebe auffüllen wird.

Insgesamt sind im Rechnungsjahr 1950 im Land Württemberg-Hohenzollern für den Flußbau rund 3 Millionen DM aufgewendet worden, davon rund 2,3 Millionen aus Mitteln des Landes, der Rest vorwiegend aus Mitteln der Gemeinden so­wie der Kreisverbände und der Wirtschaft.

Aus Nordwürttemberg

sterrat die Stimme der Vernunft, die Stimme der schwäbisch - württembergischen Tradition siegt und der Fortschritt, so notwendig er ist, sich je­ner Projekte bedient, die in langen Beratungen und Überlegungen ausgearbeitet wurden.

Mast- und Schlachtviehschau

th. Stuttgart. Im Städtischen Vieh- und Schlacht­hof in Stuttgart findet vom 28. April bis 1. Mai die 7. Mast- und Schlachtviehschau, die größte Ausstellung dieser Art seit 1934, statt. Veranstal­ter ist der Verein zur Förderung und Pflege der Schlachtviehmast in Württemberg-Baden. Die Ausstellung wird die Ansprüche deswieder sehr wählerisch gewordenen städtischen Käufers auf­zeigen und auf die Leistungen der Landwirtschaft in der Tierzucht hinweisen. 245 Aussteller, vor allem aus Nord- und Stidwürttemberg, werden vertreten und insgesamt 850 Tiere, davon 450 Stück Großvieh, 260 Schweine, 100 Schafe und 40 Kälber zu sehen sein,; Auch : die Metzgermeister und die Fleischindustrie treten in Wettbewerb. In der Industrieschau, zu der sich 100 Aussteller aus dem ganzen Bundesgebiet gemeldet haben, werden Landmaschinen, Geräte und Maschinen des Fleischgewerbes vorgeführt. Mit der Ausstel­lung sind Preiswettbewerbe verbunden.

Im Zusammenhang mit der Ausstellung findet am 29. April eine Tagung des Gesamtvorstandes der Tierzuchtabteilung der Deutschen Landwirt- schaftsgesellschaft, ferner der 43. Verbandstag des Fleischerhandwerks Württemberg-Hohenzol­lern und schließlich der Landesverbandstag der Viehkaufleute von Württemberg-Baden statt.

Zweiter Fremdenverkehrstag in Stuttgart

Stuttgart. Vom 8c bis 5; Mai 1951 findet in Stuttgart der Zweite Deutsche Fremdenverkehrs­tag statt. Die Deutsche Zentrale für Fremden­verkehr, die die Deutschen Fremdenverkehrstage veranstaltet, wurde im vergangenen Jahre in die IUOTO (Union Internationale des Organismes Officiels de Tourisme) als gleichberechtigtes Mit­glied aufgenommen.

Zwei Personenzugwagen entgleist

Baum festgewachsen und mit Moos überzogen «d,wähi<!,* ftmiind Kurz vor Passieren der Nacht ein Schausteller in Fellbach. Er hatte die war, fand ein Kind bei einem Schulausflug in K^Tbrücke Su nt er er Önin een sind am Frau, eine Kellnerin, auf dem Heimweg küssen Unterfranken. Als es den sonderbaren Gegen- MitTwoch ^wei Waeen eines Personlnzuees aZ wollen, was sie nicht duldete. Darauf wurde er stand aus dem Baum lösen wollte, gab es eine JPncl hofnfn wf.r

tätlich. Er konnte bereits verhaftet werden Explosion die fünf Kinder schwer verletzte Der 2 en Gie sen gesprungen. Die beiden Wagen wur-

aI den meinandergeschoben und erheblich beschä-

Eisenkörper war eine alte Eierhandgranate. digt. Der Schaffner' des Zuges wurde einge-

30« goldene Uhren versuchten einige Franzosen klemmt und schwer verletzt. Der Unfall wurde in einer Luxuslimousine bei Basel aus der durch einen Kieshaufen verursacht, der teilweise Schweiz nach Frankreich zu schmuggeln. Sie wur- auf den Schienen lag. Der Sachschaden wird auf den erwischt. 10 000 DM geschätzt.

Süddeutsche Klassenlotterie

Stuttgart. Am ersten Ziehungstag der ersten Klasse der neunten Süddeutschen Klassenlotterie wurden folgende größere Gewinne gezogen: 100 000 DM auf Nr. 64 219; 10 000 DM auf Nr. 112 309 ; 5000 DM auf Nr. 5434 und 170 910.

Für die Erhaltung des Schloßplatzes

Stuttgart. (Eig. Ber.) Am Wochenende fällt im Stuttgarter Ministerrat die Entscheidung, ob Stuttgart seinen Schloßplatz behält oder ob er, wie es völlig unverstfindlicherweise der General­bevollmächtigte des Wiederaufbaus, H o ß, und seine Anhänger wollen, dem Verkehr geopfert werden soll. Der Begutachter für Verkehrsfra­gen, Professor Leibbrand von der TH, hat die Notwendigkeit einer Niederlegung des Kron­prinzenpalais klar und wohlbegründet verneint. Die Stadt kann nicht das geringste Interesse daran haben, durch die viel zu enge Königstraße den Durchgangsverkehr zu schleusen. Ein Plan für die Umgehung des Zentrums liegt vor und würde allen Ansprüchen eines hochgesteigerten Verkehrs genügen. Alle Instanzen, wie die staat­lichen Behörden, die über das Kronprinzenpalais als ein staatliches Eigentum verfügen, besonnene Abgeordnete des Landtags, die Direktion des Schloßmuseums, der Schwäbische Heimatbund und viele Bürger Stuttgarts sind für die Erhal­tung des einzigen repräsentativen Platzes der früheren Residenz. Wir Südwürttemberger schlie­ßen uns diesen Befürwortern an. Wir wollen nicht, daß der Schloßplatz seine Geschlossenheit verliert, wir lehnen das Aufbauprojekt des Herrn Hoß ab, der aus Stuttgart eine amerikanische Stadt machen will. Wir hoffen, daß im Mini-

Kurze Umschau im Lande

Die Stuttgarter Johanneskirche (am Feuersee), die 186576 von Leins gebaut und im zweiten Weltkrieg stark zerstört worden war, feiert nach Ihrem Wiederaufbau nunmehr am 29. April ihr 75jährlges Jubiläum.

Eine Frau bewußtlos geschlagen hat in der

(Südbaden) unter der Vorgabe, es handle sich um hochwertige ausländische Medikamente. 240 DM verlangten sie für ein Päckchen und erhielten den Betrag auch in mehreren Fällen.

Einen eiförmigen Eisenkörper, der in einem

tätlich. Er konnte bereits verhaftet werden

Das Herzstück einer Weiche wollten zwei Män­ner auf dem Bahngelände von Künzelsau ab- montleren und als Altmetall verkaufen. Man er­tappte sie.

Beim Schweißen schadhafter Ölfässer gab es im Mannheimer Hafenviertel plötzlich eine Ex­plosion. Ein Faßdeckel wurde weggerissen und traf einen Arbeiter tödlich an den Kopf.

Kurpackungen aus Tee und Pillen vertrieben zwei Schwindler in der Gegend von Waldshut

Bttdf öa0 muzbe berichtet

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Wie wird das Wetter?

* Als seine Freundin für kurze Zeit ins Gefäng­

nis mußte, weil sie eine Geldstrafe von 50 DM nicht bezahlen konnte, beschloß ein junger Mann in Göppingen, sie durch Bezahlung der Aussichten bis Sonntagabend: Fortdauer des 50 DM auszulösen. Selbst hatte er aber auch kein dunstigen und meist bedeckten Wetters mit ver- Geld und so stahl er in einem Fabrikhof ein paar einzelten leichten Regenfällen. Am Sonntag zeit- Messingrohre, die er zersägte und als Altmetall weise aufheiternd. Temperaturen um 15 Grad, verkaufte. Die Polizei kam aber dahinter und kein Nachtfrost. setzte ihn (ns gleiche Kittchen löie seine

_. Freundin.

Straßensperrungen *

Bundesstraße Nr. 30 RavenburgFriedrichs- Tn Schwäbisch Gmünd verlor ein Ver­

baten zwischen Meckenbeuren und Friedrichs- Sicherungsvertreter mehrere Quittungen. Der hafen in einer Länge von 8,5 km Umleitung ab Finder sah eine Chance, billig zu Geld zu kom- Meckenbeuren über Tettnang, Mehrlänge 9 km. men, und ging einfach in die betreffenden Woh- Sperrung voraussichtlich von Ende April bis nungen, um das Geld zu kassieren. Danach setzte Ende August. er das Geld in Alkohol um. Die Idee war ihr

Bundesstraße Nr. 32 SigmaringenSaulgau in Geld aber nicht wert, denn der Mann konnte noch einer Länge von 6,7 km zwischen Herbertingen am gleichen Tage gefaßt werden. und Mengen. Umleitung ab Herbertingen über *

Hohentengen, Mehrlänge 6 km. Sperrung von In Ernsbach, Kreis Öhringen, wurde ein Anfang Mai bis Mitte Juni. 73 Jahre alter Mann aufgegriffen, der seit dem

Bundesstraße Nr. 312 ReutlingenRiedlingen ersten Weltkrieg nicht mehr gearbeitet und nur zwischen Pfullingen und Unterhausen in einer von Betteleien gelebt hat. Er ist 99mal vorbe- Länge von 1,5 km Umleitung ab Pfullingen über straft. Die Polizei wollte ihn zunächst laufen Genkingen, Lichtenstein. Mehrlänge 8 km. Sper- lassen. Der alte Tippelbruder bat jedoch ihn ins rung von Ende April bis Ende Juni. Gefängnis einzuliefern, denn in diesem April sei

Am Sudwürttcmberq

Jetzt in Reutlingen

Tübingen. Ab 24. April befinden sich das Ober­versicherungsamt und das Versorgungsgericht für Württemberg-Hohenzollern einschließlich der Schiedsämter für Ärzte, Zahnärzte und Dentisten sowie die Prüfstelle der Krankenversicherungs­träger in Reutlingen, Karlsplatz 1. Neue Telefon­nummer: Reutlingen 6062 und 6063.

Die häufigsten Berufskrankheiten

Tübingen. Dem gewerbeärztlichen Dienst in Württemberg-Hohenzollern wurden im Jahre 1950 286 Meldungen von Berufskrankheiten zur Anerkennung vorgelegt. Am häufigsten tra­ten dabei die Tuberkulose und die schwere Sili­kose (Staublunge), hervorgerufen durch Sand­staub, in Erscheinung. Verhältnismäßig häufig waren auch Erkrankungen durch Blei, in einigen Fällen wurden Erkrankungen durch Kohlenoxyd und andere Gase gemeldet.

Landesvorstandssitzung des VdK

Tübingen. Der Landesvorstand Württemberg- Hohenzollern des Verbandes der Kriegsbeschä­digten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands (VdK) tagt heute ln Tübingen. Er befaßt sich neben organisatorischen Fragen vor allem mit der Durchführung des Bundesversor­gungsgesetzes. Auch über einen Teuerungsaus­gleich für die Kriegsopfer soll beraten werden.

Kugelstechapparate müssen entfernt werden

Tübingen. Das Innen- und das Wirtschaftsmini­sterium von Württemberg-Hohenzollern geben im Staatsanzeiger Nr 7 vom 12. 4. 1951 bekannt, daß für die Aufstellung von Kugelstechappa­raten in Gastwirtschaften, Ladengeschäften oder an anderen öffentlichen Orten grundsätzlich keine Genehmigung erteilt wird. Dies gilt auch für Apparate mit vor dem Stechen sichtbaren Ku­geln. Bis 31. Mai 1951 sind alle aufgestellten Kugelstechapparate zu entfernen

Gesetz über Personalvertretungen in Kraft

Tübingen. Das vom Landtag Württemberg- Hohenzollern im März verabschiedete Gesetz über die Bildung von Personalvertretungen in der öffentlichen Verwaltung wird jetzt in Nr. 10 des Regierungsblatts veröffentlicht. Das Gesetz sieht vor, daß in den Verwaltungen des öffent­lichen Dienstes bei mindestens fünf wahlberech­tigten Beschäftigten Personalvertretungen zur Wahrnehmung der gemeinsamen wirtschaftlichen und beruflichen Belange gebildet werden. Das Gesetz regelt ferner u. a. Amtsdauer und Auf­gaben der Personalvertretung. Der Zeitpunkt der ersten Wahl von Personalvertretungen wird nach dem Gesetz durch Bekanntmachung des Staatsministeriums festgesetzt.

Schwäbische Araberpferde im Zirkus Krone

RE. Reutlingen. Das sensationelle Gastspiel des Zirkus Krone in Reutlingen sah weit über 100 000 Besucher bei Krone, davon allein 70 OtfO (darunter 25 000 Schulkinder), die den Vorstellungen bei­wohnten. In Reutlingen konnte die Direktion des Zirkus den 200 000. Besucher seit Ostern begrü­ßen. Unter den Besuchern einer der letzten Vor­stellungen wären auch 170 Angehörige der Ge- , stüte Marbach, St. Johann und Offenhausen, die mit Landstallmeister Dr. Wenzler einer Ein­ladung des Zirkus Krone Folge geleistet hatten. Zwischen dem Gestüt Marbach und dem Zirkus Kröne bestehen insofern Verbindungen, als Mar­bach die einzige deutsche Zuchtstätte für Araber­pferde ist und Krone; erst in letzter Zeit drei Pferde aus dieser Zucht gekauft hat, die nun­mehr bei den Dressurvorführungen von der .deutschen Araberzucht, wie sie auf der Alb be­trieben wird, Zeugnis ablegen. Auch der Zirkus Krone selbst widmet sich in seinem Marstall, der den größten in Privatbesitz befindlichen Araber­bestand aufweist, züchterischen Aufgaben.

Der Spuk auf dem Friedhof

Saulgau. Ein jahrelanger Spuk auf dem Fried­hof von Saulgau konnte kürzlich durch ein paar beherzte Männer sehr drastisch aufgeklärt wer­den. Auf dem Friedhofspukte es seit langem. Jedermann konnte sich davon überzeugen, daß in einer bestimmten Ecke, besonders an stürmi­schen Tagen, ein schauerliches, langgezogenes Stöhnen aus den Gräberreihen stieg. Ängstliche Gemüter mieden den Ort, an dem sich offensicht­lich die Geister der Toten ein Stelldichein gaben.

Einige mutige Männer faßten sich nun kürz­lich ein Herz und gingen demSpuk auf den Grund. Sie stellten fest, daß die hohlen Jammer­töne von einigen Flaschen herrührten, die zum Nachfüllen von Weihwassergefäßen hinter den Gräbern abgestelü wiren und auf denen der Wind eine sc- J: -' blies.

es ungewöhnlich kühl. Er wollte lieber erst im Mai entlassen werden.

Ein 24jähriger Körperbehinderter, der angeblich keine passende Arbeit finden konnte und sich als Ausgestoßener" bezeichnet, hatte sich seit eini­ger Zeit am Rheinufer bei Oppenheim in einem kleinen Zelt niedergelassen. Er lebte vor­wiegend von Hundefleisch, das er an einem Holz- feuerchen zurechtmachte; Mangel an Hunden hatte er nie, da viele Hundebesitzer ihm ihre Tiere wegen der zu hohen Hundesteuern brach­ten. Fein säuberlich hängte der Feinschmecker* die Felle der von ihm verzehrten Hunde an einem Baum in der Nähe seiner Lagerstatt auf. Die Behörden wollen denAusgestoßenen" nun­mehr anderweitig unterbringen.

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Zu den ungeladenen Gästen der Basler Mustermesse gehörte am letzten Ausstellungstag ein Wildschwein, das in den frühen Morgenstun­den des Dienstag mitten in der Stadt den Fluten des Rheins entstieg und sich mehrere Stunden den Verfolgungen der Polizei entziehen konnte. Schließlich konnten die Hüter der Ordnung das Tier in einem Garten umstellen und zur Strecke bringen.

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Aus Baden

SWF-Studios erhielten Übertragungswagen

Baden-Baden. Fünf neue SWF-Übertragungs- wagen wurden am Freitag den Sendestellenleitem des Südwestfunks in Baden-Baden durch den In­tendanten Friedrich Bischoff übergeben. Diese fahrbaren Funkhäuser sind auf 1,5-t-Opel-Blitz- Fahrgestellen montiert. Sie werden in Kaisers­lautern, Koblenz, Trier, Freiburg und Tübin­gen stationiert und den Aktionsradius der ein­zelnen Außen-Studios zur Bereicherung der regio­nalen Programme des Stidwestfunks wesentlich erweitern.

Revision verworfen

Karlsruhe. Der erste Strafsenat des Bundes­gerichtshofs verwarf am Dienstag die Revision des 22jährigen Schreinerlehrlings Gabriel Kapp aus Dürbheim im Kreis Tuttlingen als unbegrün­det. Kapp hatte im Juni vergangenen Jahres seine 17jährige Freundin, die von ihm ein Kind erwartete, auf einem Spaziergang mit einem Eisenstab niedergeschlagen und durch einen Stich ins Herz getötet. Er war dafür vom Schwurge­richt Rottwell im November zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden.

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