8. April 1951
AUS STADT UND KREIS CALW
Nr, 80
Bauernregeln im April
Das Wetter des Frühjahrs ist für die Fruchtbarkeit des ganzen Jahres von ausschlaggebender Bedeutung. So ist es kein Wunder, daß sich gerade um diese Monate eine Vielzahl von Bauern- und Wetterregeln rankt. Für den April wird vor allem die Unbeständigkeit des Wetters betont: „April macht was er will.“ „Ist der April auch noch so gut, er schneit dem Bauern auf den Hut.“ „Wenn man drei schöne Aprilmonate gesehen, ist es hohe Zeit zu sterben.“
Bei dem Gedanken an das trügerische Aprilwetter konnten unsere Vorfahren einen Seitenhieb auf das zarte Geschlecht nicht unterlassen: „Aprilwetter und Frauensinn sind veränderlich von Anbeginn.“ „April und Wei- berwill ändern sich sehr bald und viel.“ Für die Wiesen und Felder ist dem Bauern Feuchtigkeit erwünscht, dazu wird kühles und rauhes Wetter bevorzugt: „Aprilschnee ist besser als Schafmist.“ „Ein feuchter April füllt Trog und Kasten.“ „Trockner April ist nicht des Bauern Will, Aprilregen ist ihm gelegen.“ April kalt und naß, füllt Scheuer und Faß.“ „Wenn der April bläst in sein Horn, so steht es gut um Heu und Korn.“ Wenn der April Spektakel macht, gibts Heu und Korn in voller Pracht.“
Nicht jede dieser Prognosen aber trifft so unbedingt ins Schwarze wie die: „Auf März folgt April, das ist Kalenderwill.“
Was dem Röten Kreuz heute noch fehlt
1. N ä h s t u b e n, die sich — wo sie bisher bestanden — sehr segensreich auswirkten, fehlen an vielen größeren und mittleren Orten. Den Frauen, die keine eigene Nähmaschine mehr besitzen, bieten die Nähstuben eine große Hilfe.
2. Unfallhilfsstellen sollten in Württemberg mindestens 4500 vorhanden sein. Vorhanden sind nur noch 410, denn bei Kriegsschluß war leider an vielen Stellen die gesamte Einrichtungen verschwunden.
3. Krankenwagen für liegend zu transportierende Verletzte und Kranke: Mindestbedarf 350, vorhanden sind nur 250 und auch diese sind erneuerungsbedürftig.
4. Ausbildungs- u. Lehrmaterial für die männlichen und weiblichen Bereitschaften. Mindestbedarf: 2300 Lehrsätze, vorhanden sind nur 860.
5. Bekleidung für Helferinnen und H e 1 f er Mindestbedarf: 22 000, vorhanden, z. T. stark verbraucht: 12 000 Kleidungsstücke.
6. Tragbahren und Sanitätstaschen. Stabile Tragbahren fehlen an vielen Orten, wo man sich mit Behelfstragen begnügen muß. Sanitätstaschen: Mindestbedarf 22 000, vorhanden sind ca. 8000. Bei Kriegsschluß ging — durch so mancherlei Umstände — dem Roten Kreuz in Württemberg unendlich..viel Bekleidungs-, Ausrüstungs-, Lehr- und Verbandmaterial verloren. Heute kann es nur unter erschwerten Umständen wieder beschafft werden.
An die Bevölkerung von Stadt und Land ergeht deshalb die herzliche Bitte:
Hilf uns, dann hilfst Du auch Dir!
Schumann-Abend des Baritons Eugen Jäkle
Der Romantiker Schumann erschließt sich in seinen Liedern dem Ohr nicht ohne weiteres. Ihr musikalischer Reichtum will erfühlt sein. Im Gegensatz zu Schubert, wo die Gesangsmelodie selbständig bleibt, schließen sich bei ihm Klavier- und Gesangspart so fest ineinander, daß ein Ablösen der Gesangslinie nicht mehr möglich ist. Alle zarten frühlingshaften Seelenregungen weiß Schumann unvergleichlich einzufangen. Dagegen wäre es verfehlt, bei ihm Dramatisches zu suchen, an dessen Stelle er das Traumhafte, Schwebende und Zwielichtige setzt. Hier allerdings spricht das romantische Musikerlebnis mit wunderbarer Eindringlichkeit.
Der Bariton Eugen Jäkle, ein ehemaliger Calwer, war in seinem Liederabend vom vergangenen Freitag bemüht, seinen Zuhörern den Romantiker und Liedschöpfer Schumann nahe zu bringen. Er tat dies bereits vom Text her, den er, soweit er nicht schon allseits bekannt war, in Prosaform erläuterte. Dem diesmal zahlreicheren und andersartigen Publikum (wohl meist aus Freunden des Sängers bestehend) wurden so die unterschiedlichen Kompositionen nach Gedichten von Goethe, Eichendorff, Andersen, Uhland, Heine, Schiller, Chamisso, Kernen und Seidl auch als berichtende Aussage verständlich.
Auf einem ansprechenden Stimmaterial basierend, erreichte der Bariton seine stärksten vokalen Momente in den Balladen, wo er aus einer unverkennbar vorhandenen Reserve heraustrat und sich wohl selbst von der textlichen Dramatik mitreißen ließ. In Frau Hedwig Weiß-Dieterich hatte er eine gewohnt einfühlsame und anpassungsfähige Begleiterin am Flügel. Das Publikum dankte für diesen Abend mit freundlichem Beifall.
CALWER ZEITUNG Verlag Paul Adolff, Calw. In der Schwäbischen Verlassgesellschttft mbH Redaktion und Geschäftsstelle Calw; Lederstraße Telefon 735
Druck: A. Oelschläger’sche Buchdruckerei. Calw
Feste Angebote nicht mehr möglich
Im Spiegel von Calw
Versammlung der Sdireinerinnung Calw im Zeichen überhöhter Holzpreise
Die Schreinerinnung Calw hielt am vergangenen Samstag im Gasthof zum „Löwen“ in Calw ihre diesjährige Hauptversammlung ab. Nach Begrüßung durch Obermeister Karl Heugle (Calw) verlas Schriftführer Linkenheil (Calw) die Protokolle von verschiedenen Beiratssitzungen, denen u, a, zu entnehmen war, daß die Lehrlingsbeihilfen auf 35, 45 und 65 DM je Monat des 1.—3. Lehrjahres erhöht worden sind. Die aus dem Jahr 1934 stammenden Innungssatzungen bedurften einer teilweisen Aenderung, wozu Schreinermeister und Lehrlingswart Widmaier (Althengstett) die nötigen Aufschlüsse gab. Die Innung trägt nunmehr den Namen „Schreiner-Innung Calw“ und umfaßt den Altkreis Calw. Die fällige Teilwahl des Ausschusses ergab keine personellen Veränderungen, so daß die bisherigen Mitglieder Karl Fischer (Unterreichenbach), Rudolf Linkenheil (Calw) und Gustav Bauer (Bad Liebenzell) in ihrem Amt verbleiben.
Ueber die im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres abgehaltenen Obermeistertagungen berichtete Obermeister Heugle. Von allgemeinem Interesse war hierbei die Mitteilung, daß die früher schon vorgeschlagene Preiserhöhung um 12—15% heute als von der Entwicklung überholt angesehen werden muß. Nach genauer Berechnung der Innung vermag nur eine 20-prozentlge Preiserhöhung die gestiegenen Einkaufspreise für Holz und andere Materialien auszugleichen. Der Obermeister führte dazu aus, daß Schreinererzeugnisse noch vor kurzem kaum über dem Preisniveau der Vorkriegszeit gelegen hätten, wogegen die Materialkosten um 100 % und die Löhne um 70% gestiegen seien. Dieser Verteuerung müsse man nun zwangsläufig Rechnung tragen. Der Obermeister führte weiter Klage darüber, daß die VOB trotz aller gegenteiligen Versicherungen von den Behörden teilweise noch immer nicht eingehalten werde.
Kreisinnungsmeister Ballmann, der im Verlauf der Innungsversammlung eintraf, gab die Jahresabrechnung zum Innungs-Haus
haltplan, die die Billigung der Anwesenden fand. In einem Ueberblick zur wirtschaftlichen Gesamtsituation kam der Kreisinnungsmeister auf die allgemeine Teuerung zu sprechen, die mehr und mehr das Wirtschaftsgefüge verändert. Er betonte in diesem Zusammenhang, daß man die Handwerkerschaft nicht für die augenblicklichen Preissteigerungen verantwortlich machen dürfte, sondern deren Ursache auf den internationalen Rohstoffmärkten suchen müsse. Besondere Hoffnung setze die Handwerkerschaft in die kommende Handwerksordnung für das gesamte Bundesgebiet.
Der große Befähigungsnachweis müsse nach wie vor als Voraussetzung für eine Geschäftsführung verlangt werden. Nach Ansicht von Kreisinnungsmeister Ballmann sollte jedoch bei den Meisterkursen weniger Gewicht auf Gesetzeskunde und Buchführung, dafür um so größerer Wert auf die Kalkulation gelegt werden. Hierin könne gar nicht genug getan werden, um endlich richtige und genaue Angebotsangaben zu erreichen.
Über Fragen der Unfallversicherung sprach anschließend Herr Elze von der Holzberufsgenossenschaft. Er wies die anwesenden Meister besonders darauf hin, bei schweren Arbeitsunfällen eine sofortige Ueberführung des Verletzten ins Krankenhaus zu veranlassen. Weiter gab er bekannt, daß ln Abänderung der bisherigen Bestimmungen nunmehr auch Lehrlinge des 3. Lehrjahres und im Alter von mindestens 16 Jahren unter Aufsicht an den Maschinen ausgebildet werden dürfen.
Der abschließende Punkt der Tagesordnung, der vor allem die Holzpreise betraf, fand naturgemäß starkes Interesse und löste eine lebhafte Aussprache aus. Es wurde dazu gesagt, daß angesichts der laufend ansteigenden Preise für Wertholz und speziell Forchen, die teilweise schwindelnde Höhen erreicht hätten, ein festbleibendes Angebot besonders im Baugewerbe nicht mehr möglich sei. Nach Besprechung weiterer interner Berufsfragen durfte Obermeister Heugle die angeregt verlaufene Versammlung schließen.
Unsere Kreisgemeinden berichten
Landjugend spielte, sang und warb
In Fortsetzung ihrer in Effringen und Egenhausen begonnenen Werbeabende führte die Landjugend des Kreises Calw im Auftrag des Kreisbauernverbandes am Samstag in Altburg und am Sonntag in Stammheim zwei gleichartige Veranstaltungen durch. Während der Abend im „Saalbau Rentschler“ in Altburg hinsichtlich des Besuchs stark zu wünschen übrig ließ, war dagegen die Stammheimer Turnhalle am gestrigen Nachmittag voll besetzt. An beiden Orten begrüßte der Kreisobmann für die Landwirtschaft, Bürgermeister und MdL. Mast (Sommenhardt), die Erschienenen und wies auf den Zweck dieser Veranstaltungen hin. Im Anschluß zeigten die Landjugendgruppen des Nachbarkreises Horb und die Theaterspielgruppe Liebeisberg bei ihren Volkstänzen, Liedern und dem Theaterstück, daß in -der bäuerlichen Jugend der Sinn für die Werte ländlicher Kultur noch erhalten geblieben ist. Die Zuschauer dankten den Mitwirkenden für ihre frischen, lebendigen Darbietungen mit herzlichem Beifall. (Ueber das Programm berichteten wir anläßlich der Veranstaltungen in Egenhausen und Effringen in unserer Ausgabe vom 3. März bereits ausführlich.)
Stammheim. Im Kreise ihrer Kinder und Enkelkinder feierte Frau Katherine Mann, geh. Großmann, ihren 79. Geburtstag. — Hier verstarb im Alter von 69 Jahren der Sattler und Landwirt Georg Jakob Ohngemach nach schwerem Leiden Als junger Handwerker durchwanderte er viele Länder darunter auch Palästina, wo er seine Ehegefährtin fand. Sein einziger Sohn blieb im letzten Kriege.
W i 1 d b e r g. Für 1951 ist der Neubau von 10 Einfamilienhäusern vorgesehen. — Mit der Fertigstellung des zur Zeit im Bau befindlichen Schulhauses mit Turnhalle kann im Herbst 1951 gerechnet werden. Die Erweiterung des Ortsbauplanes zur Schaffung neuen Baugeländes für vorerst 20 Häuser ist vorgesehen. — Der erste Teil der Erschließung im Wegebau und der Wasserzufuhr wird in Kürze ln Angriff genommen. — Eine Friedhofserweiterung bzw. eine Neuanlage ist nötig und geplant. — In diesen Tagen hat die Fa. Wildberger Stuhl- und Fensterfabrik, Inh. Günter Galetzki, mit vorerst 30 Arbeitern ihren Betrieb in den Räumen der früheren Möbelfabrik Bihler & Co. aufgenommen. — Zur Förderung des Fremdenverkehrs hat eine aus den meisten arbeitsfähigen Männern Wildbergs gebildete freiwillige Arbeitsgemeinschaft begonnen, die Spazierwege in der näheren Umgebung der Stadt wieder instandzusetzen.
Mindersbach. Für die im Jahre 1942 zwangsweise abgelieferte Glocke wurde dieser Tage eine neu gegossene von der Ge
meinde in Empfang genommen. Die Glockenweihe findet morgen statt.
Rohrdorf. Im Anschluß an eine Obstbauversammlung, bei der Kreisbaumwart Walz (Nagold) sprach, wurde hier ein Obstbauverein gegründet. Die Vorstandschaft hat folgende Zusammensetzung: Vorsitzender Wilhelm Dengler, Ausschußmitglteder: Bgm. Kühler, Karl Walz, Adolf Dengler und Johannes Grötzinger, jung. 26 Anwesende erklärten Ihren Beitritt.
Altensteig. Ein Tübinger Unternehmen hat beim Landratsamt Calw ein Gesuch" zur Gründung einer Wach- und Schließgesellschaft für Altensteig eingereicht. Das Gesuch wurde vom hiesigen Bürgermeisteramt befürwortet.
Altensteig. Vom Straßen- und Wasserbauamt Calw ist in den letzten Wochen des ablaufenden Rechnungsjahres der Walzschotter an den Straßen 1. Ordnung nach Egenhausen-Chausseehaus und Simmersfeld angefahren worden. Es besteht die Absicht, diese beiden Straßenzüge der dringend erforderlichen Ausbesserung zu unterziehen.
Altensteig. Morgen abend um 8 Uhr findet im „Trauben“-Saal eine Besprechung über die Neugründung eines Gewerbevereins für Altensteig statt.
Enzklösterle. Wenige Tage nach Erreichung der Altersgrenze schied Posthalter Leonhard Hagele, als Leiter . der Poststelle allen Einheimischen und den Kurgästen wohl bekannt, aus dem Amt.
Calmbach. Dieser Tage durfte Direktor i. R. Karl Blaesi in geistiger und körperlicher Frische seinen 82. Geburtstag feiern. In schweren Tagen versah er in uneigennütziger Weise das Amt des hiesigen Bürgermeisters.
Schwann. Der mehr als 15 Jahre an der hiesigen Schule tätige Lehrer Jakob Bautz wurde durch Erlaß des Kultministeriums zum Hauptlehrer ernannt. Als zweite Lehrkraft wurde der bisher in der Schule ln Conweiler tätig gewesene Lehrer Gotthold Renninger bestellt. Sodann wird als dritte Lehrkraft ein Junglehrer tätig sein. Der zur Zeit an der hiesigen Schule tätige Junglehrer Feigel wird nach Conweiler versetzt.
Loffenau. Nun Ist dem malerischen Fachwerkbau „Zum Adler“ wegen seiner Baufälligkeit doch noch das Urteil gesprochen worden. Die staatliche Denkmalspflege hat sich an Ort und Stelle davon überzeugt, daß es hier kaum noch was Denkmalwürdiges zu schützen gibt. Damit kann un der Abbruch in den nächsten Tagen beginnen. Die Gemeinde erstellt dort einen Zweckhallenbau: ein Gebäude, das mit seinem weiten Raum als Turn- und Festhalle zunächst dienen soll Des weiteren interessiert sich ein Kinounternehmen dafür, um einmal wöchentlich Filme laufen zu lassen.
Heute Turnversammlung
Der „Turnverein Calw von 1846“ hält heute um 20 Uhr im Gasthaus zum “Löwen“ die allmonatliche Turnversammlung ab.
Morgen Schlierseer Bauerntheater
Das bekannte Schlierseer Bauerntheater gastiert am morgigen Dienstag um 20 Uhr im Volkstheater Calw mit dem Lustspiel „Geh mach dei Fensterl auf“. Karten sind im Vorverkauf verbilligt an der Kasse des Volkstheaters zu haben.
Politische Geographie
Am Donnerstag, 6. April, findet um 20.15 Uhr im Lesesaal des Georgenäums der vierte Abend der Arbeitsgemeinschaft „Politische Grundbegriffe“ statt. Das Thema heißti „Raumpolitik“. Es beschäftigt sich u. a. mit Politischer Geographie und Geopolitik, mit Heimat, Staat und Reich. Zutritt wie Immer für jedermann.
Freiwillige Abendkurse
Die Gewerbliche und Kaufmännische Berufsschule Calw hält im Sommerhalbjahr 1951 folgende freiwillige Abendkurse ab: Kurzschrift für Anfänger und Fortgeschrittene und Eilschriftkurs; Maschinenschreiben für Anfänger und Fortgeschrittene; Buchhaltung für Anfänger; Durchschreibebuchhaltung (Handel); Plakatschriftkurs. Anmeldung und Einteilung der Kurse erfolgen am kommenden Donnerstag im Saal 3 (Spritzenhaus) um 20.00 Uhr. Das Kursgeld ist bei der Anmeldung zu bezahlen.
Meisterschaften der Calwer Fechter
Am kommenden' Sonntag werden in der Calwer Stadthalle die alljährlichen Vereinsmeisterschaften der Fechter und Fechterinnen des Turnvereins Calw von 1846 ausgetragen.
Lehrgang für Fußball-Uebungsleiter
Für alle Uebungsleiter der Fußballvereine und -abteilungen des Kreises Calw findet am Montag, 9. April, 19.30 Uhr, in der Stadthalle unter Leitung von Sportlehrer Pahlke (Landessportbund) ein Lehrgang statt. Zu diesem Lehrgang lädt Bezirksvorsttzender Hiller (Calw) ein,
Buchdruckertagung in Calw
Am Samstagnachmittag fand Im Gasthof z. „Hirsch“ unter Vorsitz von Herrn Buchdruk- kereibesitzer Essig eine Bezirksversammlung statt, die gut besucht war. Herr Hans S p a r r e, Syndikus der Buchdrucker des Verbandes der graphischen Betriebe erstattete ein ausführliches Referat über Kohle und Papier, Tarifwesen und Kalkulationsgrundlagen. An der sich anschließenden sehr regen Debatte kor-ite der Vorsitzende mit Genugtuung feststellen, daß die Einberufung der Versammlung einem längstgehegten Wunsche der Mitglieder Rechnung trug.
Dienstnachrichten
Im Staatsanzeiger vom 31. März werden folgende Ernennungen aus unserem Kreis bekannt gegeben: Der Vermessungstechniker Erwin Niethammer beim Katasteramt Calw wurde zum Vermessungsassistent-Anwärter ernannt, zu Polizeioberwachtmeistern die bisherigen Pol.-Wachtmeister Max Knöller, Hugo Kurz, Otto Morof, Eugen Müller, Gustav Pfau, Erwin Schmid, Anton Steer, Georg Walz, Erwin Wentsch und Alfred Zill (alle LPOK. Calw), Lehrer Jakob Bürk an der Ev. Volksschule ln Gräfenhausen zum Hauptlehrer, Reg.-Oberbauinspektor Friedrich Buck bei der Staatl. Badverwaltung zum Verwaltungsamtmann und Steuerassistent Hermann Förstner beim Finanzamt Neuenbürg zum Steuersekretär.
Ein halbes Schuljahr zu wenig
Vom Lehrerverein Württemberg-Hohenzol- lern wird uns mitgeteilt: Der Lehrerverein Württemberg-Hohenzollern bedauert, daß bei der Abfassung des Gesetzes über den Schuljahrsanfang und die Dauer der Schulpflicht die Anregungen des Lehrervereins nicht berücksichtigt bzw. nicht vorher gehört wurden.
Die im Herbst 1944 eingetretenen Kind« verlieren nach dem beschlossenen Gesetz ein volles, die Schulanfänger der Jahre 1945—51 ein halbes Schuljahr. Berücksichtigt man, unter welch ungemein schwierigen Schulverhältnissen sich der Unterricht in den Nachkriegsjahren vollziehen mußte, so wird ohne weiteres klar, daß anstelle der Verkürzung eine entsprechende Verlängerung um % Jahr nötig gewesen wäre (vgl. Württemberg-Baden). Die Im Gesetz vorgesehenen Kürzungen können also gerade bei den in Frage kommenden Schülern nicht verantwortet werden. Auch im Interesse des Arbeitsmarktes wäre eine Verlängerung der Unterrichtsdauer um ein halbes Jahr zweckmäßig gewesen. Zumindest aber hätte die Vorverlegung des Schuljahranfanges bis Frühjahr 1953 hinausgeschoben werden müssen.
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Nappa-leder, Stepper, grau und braun
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