NUMMER 50
AUS ALLER WELT
MONTAG, 2. APRIL 1951
Skat-Bauer wurde „entmilitarisiert
„Neue Skatordnung“ ist nicht ganz neu / Seit 150 Jahren wird „gereizt" / Fast 500jährige Spielkarten
Altenburg ln Thüringen, bisher Hochsitz des deutschen Skatgerichtes, liegt hinter dem Eisernen Vorhang Neues Skathauptquartier in der Bundesrepublik wurde Bielefeld.
Als im Jahre 1886 in Altenburg der erste Skatkongreß stattfand und dort über tausend Skatbrüder zusammenkamen, machten sie Altenburg zur deutschen Skatresidenz. Aber erst 13 Jahre später kam es zur Gründung eines deutschen Skatverbandes. Im Jahre 1937 fand in Altenburg zum letztenmal ein Skat- kongreßj der 14.. statt. Aber schon seit langer Zeit ist Altenburg, das ein Dichter mit den Worten besang: ,.Du Wiege des herrlichen Skates, Du Hochburg des Wenzelgeschlechts“, als Geburtsstätte der vier Wenzel bekannt. Denn Altenburger waren es in der Hauptsache, die dieses treffliche Spiel aus der Taufe hoben, zu dessen Gedächtnis in der kleinen Residenzstadt sogar ein Skatbrunnen errichtet wurde
Aus einem alten Spielbuch aus dem Jahre 1791 wurde der Brauch des Skatlegens bekannt. Beim Tarockspiel wird erwähnt, daß nach der Blattverteilung an die drei Mitspieler der Kartengeber die restlichen drei Blätter vor sich hin, in den Skat“ legt Tarock und das erzgebirgische Schafskopfspiel sind gewissermaßen die Eltern: Ihr wohlerzogenes Kind wurde das vor etwa 150 Jahren geschaffene Skatspiel.
Im deutschen Schrifttum taucht es zum erstenmal in den ..Osterländer Blättern“ des Jahres 1818 auf Der Kreis, der sich um die Entwicklung des Skates aus gebräuchlichen Kartenspielen verdient machte, ist also gekennzeichnet. Für den Altenburger Skatprofessor, den Advokaten Hempel. stand die außerordentliche Pflegschaft des neuen Spieles fest, aber für den Ratskopisten Neefe war sogar die Urheberschaft des „Reizens“ durch einen vertrauenswürdigen Gewährsmann und Augenzeugen verbürgt Nach der ersten Beschreibung des Skates durch den Advokaten Hempel im Jahre 1818 ist also das Reizen, die das Skatspielen kennzeichnende Einheit, seit annähernd 150 Jahren bekannt. Das Spiel hat dann vielfache Ergänzungen und Regelungen durch die Altenburger Kongresse und das Skatgericht erhalten
Ist auch der „Erfinder“ des Skatspieles nicht bekannt, so ist es doch ln einem gewissen abgemessenen Kreis entstanden. Die Bauern des Altenburger Landes spielten es und mit nicht geringer Ausdauer. Darum auch der Vers:
„Ein Altenburger Bäuerlein
soll dieses Spiels Erfinder sein.
Drum spielt es dort auch jeder Bauer,
und nicht gering und mit Ausdauer.“
Altenburgische Studenten haben dann das Skatspiel auf die nahen Hochschulen in Jena, Leipzig und Halle verpflanzt, die Altenburger Soldaten brachten es mit in die Kasernen, thüringische Auswanderer nahmen es mit in die weite Welt.
In Altenburg fanden Tausende fleißiger Hände Arbeit in der Spielkartenindustrie, der „Vereinigten Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabriken AG“, die auch Eigentümerin des weltbekannten Altenburger Spielkartenmuseums ist. Die Steuerbehörden , beteiligten“ sich gern bei diesem heiteren Spiel, und die vielen Skatecken in fast sämtlichen Gaststätten Altenburgs erinnern daran, daß hier dereinst die Wiege der vier Wenzel gestanden hat. Selbst Skatmaler und Skatschriftsteller gab es in der thüringischen Skatstadt Auch die Schuljugend wußte, wie man ein Spiel mit neun Matadoren fachmännisch verrammelt. Über den Altenburger Stammtischen der Lokale prangen noch heute hinter Glas die von Gästen gewonnenen Grand ouverts, und wohl kaum kneift ein Altenburger, wenn es zu Sieben mit Doppelkarte um die Ganzen geht. Die älteste Skatzeitung der Welt, „Der
Alte“, kam 1897 in Altenburg heraus. Aus Altenburgs Spielkartenfabrik gingen jährlich bis zu 10 Millionen Skatspiele in alle Welt Die 20 Jahre alte Skatfibei „Der perfekte Skater“ gab ein Altenburger heraus, und Preisskate an tausend Tischen zu Skatkongreßzeiten in Altenburg waren keine Seltenheit mehr für diese Stadt.
Aber die Skatstadt Altenburg hat sich verändert. Das Skatmuseum ist ..demontiert“ vielleicht ist es nach Rußland verbracht worden oder schlummert irgendwo in einem Keller. Die berühmte Spielkartenfabrik aber, erst ausgeräumt, ist Lieferant für HO-Läden und die Russen Auch Stalin erhielt sein Spielchen, als er den 70. Geburtstag beging
Unter den wenigen Spielkarten-Sammlungen der Welt stand das Altenburger Spielkartenmuseum an erster Stelle Abgesehen von den europäischen Kupferstich-Kabinetten, die über einzelne wertvolle Kartenspiele verfügen, sind an größeren Sammlungen zu nennen die des Germanischen Museums in Nürnberg, eine des Britischen Museums in London und eine weitere Sammlung in den USA Noch vor dem letzten Kriege hat das Altenburger Spielkärtenmuseum eine bedeutende, neunhundert Spiele umfassende Privatsammlung aus Heidelberg erworben Die Altenburger Sammlung enthielt Spielkarten aus allen Zeiten und Ländern. Die wertvollsten Kartenblätter (Grün-Ober-Blatt) stammen aus dem Jahre 1474 und dem Anfang des 16 Jahrhunderts. Besonders erwähnenswert sind die dreizehn Blätter eines Nürnberger Kartenspiels. das Albrecht Dürer gehört hat und das man erst vor 120 Jahren wiederfand Das Altenburger Museum enthielt aber nicht nur die riesige Spielkartensammlung mit ihrem
Das Schloß Hart bei Kindberg im Mürztal (Steiermark) ist in der letzten Zeit zu einer österreichischen Sensation geworden. Dort hat nämlich ein junger blinder Radio-Amateur einen Privatsender eröffnet, nicht ahnend, daß dies von den Besatzungsmächten verboten war. Die Bevölkerung nahm seine Sendungen mit großem Jubel auf. zumal man im Mürztal die offiziellen österreichischen Sender infolge der eigenartigen Lage des Tales kaum hören konnte und der blinde Musiker überdies ein sehr volkstümliches Programm bot. Er meldete sich als der „Grammophonhansel“ im Äther und hatte ein Repertoir von annähernd dreihundert Schallplatten.
Wie nicht anders zu erwarten, stellte ihm die Gendarmerie den Betrieb ein. Die Bevölkerung aber richtete eine Eingabe an die Behörden und setzte sich für die Straflosigkeit des Blinden und für die Wiedergestattung seiner Sendungen ein; die Eingabe trug an die tausend Unterschriften.
Straffrei blieb der junge Mann, aber den Sendebetrieb hat man ihm nicht wieder erlaubt Unzählige Reporter kümmerten sich jetzt um den unerwartet berühmt gewordenen jungen Mann und auch um das Schloß, in dem er als bescheidener Mieter mit seinen Eltern und seinen zwei Schwestern haust Und dabei kam man darauf, daß schon vor mehr als 500 Jahren ein Mann aus diesem Schloß die Welt mit einer seltsamen „Musikmaschine“ in Staunen versetzte.
Unter den einstigen Schloßherren befand sich um 143Ö ein Ritter Meinhard Harter von Stein. Er lebte längere Zeit bei dem berühmten Kosmographen Behaim in Nürnberg und begab sich dann auf abenteuerliche Entdek- kungsreisen. Mit dem Venezianer Nicoli dei Conti kam er bis nach Indonesien und China. Und nun kommt die unglaublich klingende Mär. die uns aus jenen Tagen berichtet wird:
Zubehör wie Karteneinschlägen, Hülsen, Rückseiten, Spielmarken usw., sondern auch eine Sammlung von Bildern mit Spieler-Szenen, von denen die wichtigsten sind: Der Zasinger- sche Kupferstich vom Jahre 1500 und eine Miniatur, die sich in einer französischen Handschrift des ausgehenden 15. Jahrhunderts eingeklebt befindet Dieses in Deutschland einzigartige Stück trägt die Inschrift „L'abuse en court“. Das Museum barg auch eine vollständig eingerichtete Kartenmacher-Werkstatt mit ungefähr rund 150 Holzschnitt-Druckformen und Kupferstichplatten sowie eine große Anzahl neuerer, älterer und ältester Spielbücher, Streitschriften und Steüeredikten,
Das Skatspiel hat man in den letzten Jahren in der Hauptsache mit sogenannten „französischen“ Karten gespielt, die noch in Altenburg gedruckt worden waren Heute werden Spielkarten außer in Bielefeld auch in Stuttgart, München, Detmold Frankfurt-M und Bonn hergestellt. Die französischen Karten hatten mehr und mehr die deutschen Bezeichnungen „Wenzel. Unter. Ober, Bube. Dame. König“ verdrängt Ein neues Druckverfahren ermöglichte es, daß jetzt die Spielkarten abwaschbar hergestellt werden können. Dabei hat man auch die französierten Kartenbilder teilweise erneuert. Der König auf der neuen Spielkarte ist noch bewaffnet, denn er allein trägt noch ein Schwert. Der äfime Bauer aber, der bisher nach mittelalterlichem Vorbild streitbar und wehrhaft mit einer Hellebarde ausgestattet war ist auf den neuen Kartenbildern zum Minnesänger geworden. Zärtlich umklammern seine Finger nicht die Waffe, sondern die Laute. Auch die „Damen“ schauen uns verjüngter an. Ihre langweiligen stereotypen Gesichter zeigen, sich nun schöner, hin-
Im Palast eines chinesischen Würdenträgers überreichte der Seefahrer dem fremden Potentaten allerlei Geschenke, darunter auch „eyn Trüchleyn“. das beim öffnen „mit menschlicher Stimme sprach“ Die Chinesen verstanden zwar die lateinische Begrüßungsansprache aus dem „Trüchleyn“ nicht, sie waren aber, wie dei Conti in seiner Reisebeschreibung erzählt so, erscjh.rpcken übeT dieses Wunder, daß sie ihre Gesichter „im Staube der Erde bargen“. Dei Conti berichtet weiter, daß sein Begleiter,,, der steirische Ritter, das „Trüchleyn“ während der langen Seefahrt „mit bedeutender Kunst“ angefertigt habe.
So scheint es, daß es schon vor fünfhundert Jahren einen Vorläufer des Grammophons gegeben hat, dessen Schöpfer aus demselben Schloß gekommen war. in dem nun, ein halbes Jahrtausend später, der „Grammophonhansel“ sein Wesen trieb. Ado Stelz!
Die drei Mörder der Menschheit! Nach Ansicht des amerikanischen Nervenarztes Dr. Hoffmann gibt es drei Dinge auf der Welt, die man als Mörder der Menschheit bezeichnen kann: den Kalender mit Abreißblättern, die Weckeruhr, die am Morgen schrillt, und das Telefon Diese drei Gegenstände seien geeignet, die nervöse Spannung des Durchschnittsmenschen zu erhöhen und sein geistiges Gleichgewicht zu erschüttern, was eine Verkürzung des Lebens zur Folge habe.
Wie lange steht die Frau vor dem Spiegel? Experten haben in geduldigen Untersuchungen und Überwachungen festgestellt, daß schon kleine Mädchen im Alter von 6—10 Jahren im Durchschnitt 15—17 Minuten pro Tag vor ihrem Spiegel verbringen. Zwischen dem 10. und dem 15. Lebensjahr schnellt diese Zeit auf 18—25 Minuten empor. Mädchen zwischen 15 und 20 Jahren
2>te fineBdote
Der Hexer
Wallace steckte voller Einfälle. Zeit, sie auszuarbeiten, hatte er nicht Man wußte, daß er einige Schriftsteller engagiert hatte, die nach seinen Weisungen die von ihm skizzierte Handlung ausarbeiteten.
Gerade war ein neues Buch von ihm erschienen. „Haben Sie mein neues Werk schon gelesen ?" fragt er den Chefredakteur der Times
„Hatte leider noch keine Zeit dazu", sagt der verbindlich.
„Haben Sie es selbst denn schon gelesen?"
Geistesgegenwart
Der später sehr berühmte Arzt Jakob Henle war als junger Student sehr schüchtern und linkisch — aber er besiegte beide Fehler durch seine Geistesgegenwart.
Bei einer Gesellschaft balanzierte er lwie es damals üblich war) Kaffee und Kuchen mit einer Hand und unterhielt sich eifrig mit der Dame des Hauses Dabei wollte es das Mißgeschick. daß der Kuchen über den Rand des Tellers zu Boden fiel. Er versuchte, ihn aufzuheben, und dabei fiel der Löffel nach Ein unterdrücktes Kichern durchlief die Gesellschaft
„Gestatten Sie, gnädige Frau, daß ich die Tasse dazu stelle ?“ fragte er und — hatte die Lacher auf seiner Seite.
zugetan hat man Lippenstift und Puderquaste.
Im Jahre 1938 ist die neue Skatordnung verkündet worden. Die Kriegsjahre hatten verhindert, daß sie sich genug durchsetzte. J Hier spielte man den Grand mit 26 Punkten j wie einst, dort spielte man schon nach neuer '[ Ordnung den Grand mit 24 Punkten In Bielefeld ist also voriges Jahr die neue Skatordnung zum zweitenmal aus der Taufe gehoben worden mit dem Ziel, diesmal ihre schnelle Einführung und Durchführung in allen Landesgebieten zu erreichen ‘
Das 150jährige Skatspiel zeigte Ermüdungserscheinungen Es hatten sich in den guten alten Altenburger Skat mancherlei Schikanen eingeschlichen die das Spiel uneinheitlich machten, die Nullen machten sich breit und das Handwerk des „Maurers“ Die Grundzahl j 24 für den einfachen Grand soll das verhindern, Null ouvert soll nun nicht mehr dem ■( großen Spiel, dem Grand mit etzlichen. den Wind aus den Segeln nehmen, und König aller Spiele wird der Grand ouvert bleiben Nach der neuen deutschen Skatordnung wird im „Grand“ das wichtigste und bedeutendste Spiel aller im Skat vereinigten Spiele gesehen. Nach den neuen Regeln kann also ein Null ouvert mit 46 Punkten nicht mehr einen Grand nach alter Berechnung mit 40 Punkten ausstechen. weil dieser jetzt mit 48 Punkten bewertet wird.
Hoffentl’ch gehorchen nun die Untertanen der vier Könige den Assen, die in Bielefeld versammelt waren und den neuen Skatbefehl herausgeben K. H. B.
verbringen mindestens 50—55 Minuten pro Tag damit, sich sehr eingehend im Spiegel zu betrachten. Zwischen dem 20. und 60. Lebensjahr soll die der Schönheit oder dem Spiegel gewidmete Zeit sich sogar auf 85—98 Minuten pro Tag belaufen. Nach Überschreitung des 60. Lebensjahrs fällt dann die Minutenzahl ganz steil und rapid auf 5—7 Minuten pro Tag ab. Ausnahmen bestätigen die Regel
Gold und Silber — Splitter vom Mond? Aul der Insel Billiton im Java-Meer entdeckte man kleine Glassplitter, denen man den Namen Tek- titen gab. Man fand in diesen Glassplittern Gold- und Silberspuren Nach Ansicht der Astrophysiker stammen diese Glassplitter vom Mond oder von einem mondartigen früheren Begleiter der Erde, der bei Annäherung an die Erde zersprang. Die Glassplitter werden nämlich im Boden der genannten Insel nicht gefunden.
Grammophon schon vor 500 Jahren?
Ein Sender wird verboten — und eine Historie entdeckt
Bunter Weit - Spiegel
Von roten Feuerwehrautos und Stalin-Hortensien
Gartenbaukataloge im Wandel der Zeiten
„Laßt Blumen sprechen!“ sagt man oft, ohne an die Folgen zu denken, die dann entstehen können. Wir haben einmal in alten und neuen Gartenbau-Katalogen geblättert und die seltsamsten „Stilblüten“ entdeckt. Autos die Liebe, ja sogar technische Errungenschaften und -viele Machthaber der Jahrhunderte mußten als mehr oder minder freiwillige Paten bei der Taufe von Züchtungen ihren Namen hergeben Bitte, die Blumen haben jetzt das Wort:
Wissen Sie. verehrter Leser, wo „Rote Feuerwehrautos“ wachsen und preiswert eingekauft werden können? Ob nein, wir machen uns nicht über Sie lustig, denn es handelt «ich hier um Wicken, um rotblühende Wicken einer bestimmten Sorte. Es ist keine Neuigkeit daß fast alle europäischen Königs- Kaiser- und Fürstenhäuser bei der Taufe von Blumen Pate gestanden haben. Eine „King George VII.-Hortensie“ reiht sich auch würdig ein, aber die Prominenz ist ja nicht allein auf gekrönte Häupter beschränkt. Wenn König Georg VII. wüßte, daß ein spitzfindiger Gärtner eine andere Hortensie „Red Emperor“ getauft hat, würde er sich wahrscheinlich wegen „unlauteren Wettbewerbs“ über seinen „Kollegen“ den „Roten Kaiser Stalin“, beschweren. Da ist dem Monarchen sicher der Chrysanthemen-Gentlemen „Harry S. Tru- man“ mit seinem Hortensien-Freunde „Lord Montgomery“ lieber Doch, oh Graus, was steht hier geschrieben? Chrysantheme „Atomic“ zeichnet sich durch ihre gelockerte Ballform aus! „Radar“ hingegen soll gut gefüllt sein.
Bei den Dahlien gibt es immer noch einen ' „Volkskanzler“ (gemeint ist Hitler), dem die Generäle Eisenhower und Robertson in der Blumensprache zu Leibe rücken. Ein Mohrenkönig, schwarz ohne Auge, steht neben Prinz
Heinrich, tiefblau ohne Auge, unter den Stiefmütterchen vermerkt Die Zimmerfarne wissen einen Präsidenten Roosevelt in ihrem Kreis und den berühmten Reitersmann Teddy jr. Warum? Die Pflanze ist „einfach gefiedert, buschig, kurzbleibend“, wie ihr menschl : cher Pate es gewesen ist, als er mit dem Zwicker auf der Nase über die Prärie jagte, dieser berühmte „Rough-rider“
Als Chrysanthemenschlager 1951 gelten die .Sweethearts“. zu denen außer einer lachs- rosa „Barbara“ und einem „Feuerdrachen“ (?) „Christine" und .Smiles“ gehören Diese stark gefüllte Lächlerin zeichnet sich durch einen kräftigen, aufrechten Wuchs aus und ist nach dem Urteil ihres Züchters am schönsten „mit fünf bis acht Trieben“ (!) 100 Sweethearts
werden Sie befriedigen, schreibt ein Versandgeschäft. denn sie kosten in neun Farben nur 32 Mark Bei den Rosen gibt es eine „Geisha“ und ein „Fragezeichen“ in der gleichen Fami-
Als man vor Jahren in den USA feststellte, daß in bestimmten Gegenden die Menschen weniger oft zum Zahnarzt müssen als anderswo, kam man bei der Suche nach den Ursachen zu der Annahme, daß der Grundstoff Fluor einen günstigen Einfluß auf die Haltbarkeit der Zähne ausüben müsse; denn nur in den Gegenden mit den guten Zähnen fand man Fluor im Trinkwasser Nach eingehenden und umfassenden Untersuchungen konnte in der Tat n^chgewiesen werden, daß Kinder, die in Gegenden mit fluorhaltigem Trinkwasser aufwachsen, weniger Karies haben als
lie. „Schneewittchen" und „Ophelias“ sind auch vertreten „Madame Butterfly“ und „Mabel. Morse“ machen ihnen Konkurrenz als Vertreterinnen der Oper und Funkentelegraphie.
Was ist ein .Radio?“ Ein Radio ist nicht immer ein Radio, sondern kann auch eine großblumige Edelpelargonie sein. „Cupido“ hat sich unter die Fuchsien gemischt dieser kleine Schlingel mit Pfeil und Bogen. Kennen Sie schon „Beautiful Lady“ und die „Tolle Miß vom Ohio“? Alles wunderschöne Chrysanthemen in allen Farben. Der König Midras fehlt nicht neben dem Mars. Saturn und Vulkan. Wir haben auch noch eine „Deutsche Kaiserin“ — „The Favorite“ bei den „Weih- nachtsblühern mit Sports“ - Es gibt sogar einen „Verbesserten Kaiser Friedrich“ Wie wäre es mit Ringelblumen Sorte „Orangekugel“ und „Lagerfeuer“? Die vornehmen Rosen des Geheimrat von Duisburg“ haben jedoch diese Effekthascherei nicht mitgemacht und sich mit der „Perle von Aalsmer“ angefreundei Und wenn die lieben Blumen sich verabschieden wollen, so lassen sie das von der „Sonnengruß-Hortensie“ besorgen.
solche in Gegenden mit fluorfreiem Trinkwasser
Seit dieser aufsehenerregenden Feststellung und ihrer weiteren Erforschung haben mehr als 15 Stadtgemeinden Süd- und Nordamerikas die „Fluorierung“, d h. den künstlichen Zusatz von Fluor zum Trinkwasser eingeführt und sind heute nach etwa 3--4jähriger Erfahrung in der Lage, die ersten, wenn auch nicht abschließenden Ergebnisse dieser Maßnahme bekanntzugeben. Danach ist in dieser Zeit der Kariesbefall bei Milchzähnen um etwa 45 Prozent, bei bleibenden Zähnen um
rund 25 Prozent zurückgegangen (Marshall- Texas, Brantford-Ontario)
Es werden noch einige Jahre ins Land gehen. bis wissenschaftlich einwandfreie und endgültige Urteile über das Ausmaß der Kariesverhütung durch Fluorierung vorliegen werden, denn auch ein Zuviel an Fluor birgt Gefahren in sich Da aber andererseits gerade auf diesem Gebiet jede Maßnahme mehr als willkommen ist die uns vorbeugend vor dem Bohrer des Zahnarztes bewahrt, beschäftigt man sich auch in Europa immer eingehender mit der Erforschung des Fluors und seiner Einwirkung auf unsere Zähne Von sachverständiger Seite wird nun gefordert auch bei uns weitere Ergebnisse nicht mehr abzuwarten sondern mit der gebotenen Vorsicht zum Großversuch überzugehen Die Kosten einer solchen Fluorierung des Trinkwassers würden sich bei uns auf etwa 30 Pfennig je Kopf der Bevölkerung jährlich belaufen.
Der Vorstand des Deutschen Ausschusses für Jugendzahnpflege hat kürzlich „für die Erforschung und Förderung der Kariespro- ph.vlaxe durch Fluorierung“ die Bildung einer Fluorkommission nach Schweizer und dänischem Vorbild beschlossen.
Guar, die Wunderbohne
In Arizona und Südkarolina wird gegenwärtig versuchsweise Guar, eine der Sojabohne ähnliche und aus Indien stammende Pflanze gezüchtet, aus der man u. a Klebstoff. Stärke und Salatsoßen, ja sogar Eiscreme hersteilen kann Die Guar-Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch, trägt bohnenähnliche Schoten mit neun erbsengroßen Samen und ist sehr ertragreich. Guar-Mehl enthält neben erheblichen Mengen Kohlehydraten etwa 4 Prozent Eiweiß und 1.5 Prozent Fett und zeichnet sich in Verbindung mit Wasser durch eine beträchtliche Zähflüssigkeit aus.
Fluor schüft die Zähne
Künstliche Trinkwasserfluorierung zeitigt Erfolge