Sette S - Nr. 2SL

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, 8. November Ivr«

nehmen getreten ist. Bei der weiteren Behandlung der Angelegenheit wird nachdrücklich auf möglichste Gleichmäßig­keit der Bewertung, insbesondere im Vergleich mit den be­nachbarten Ländern hingewirkt werden.

Die Landesausstellung von Lehriingsarbeiten bleibt bis zum 14. November bei freiem Eintritt geöffnet. Die Besuchs­zeit ist jetzt am Sonntag statt bisher von 111 Uhr von 114 Uhr. Die Berufsberater und die ihrer Beratung an- sertrauten jungen Leute kommen aus allen Teilen des Landes nach Stuttgart, um einen Einblick in das Arbeits­gebiet der verschiedenen Berufe zu gewinnen.

Die Kohlenversorgung der Stadt Stuttgart. Im Jahr 1913 betrug, wie die Stuttgarter Wirtschaftsberichte mel­den, die Kohlenanlieferung nach Stuttgart 450 091 Tonnen oder 29,5 Zentner auf den Kopf der Bevölkerung. Im Krieg trat naturgemäß ein starker Rückgang ein und zwar im Jahr 1917 bis auf 337 657 Tonnen. 1918 gab es wieder eine Steigerung auf 416 502 und 1919 den größten Rück­gang auf 216 061 Tonnen oder 14 Ztr. auf den Kopf der Bevölkerung. 1922 erhöhte sich die Anlieferung auf 381 906. 1925 betrug sie 364 506 oder 21,2 Ztr. auf den Kopf der Bevölkerung.

Vom Tage. In einem Hause der Reuchlinstraße stürzte ein 5 I. a. Knabe vom Treppenhausfenster des 2. Stock­werks in den Hof. Er trug einen Schädelbruch davon und wurde bewußtlos nach der Olgaheilanstalt verbracht.

Aus dem Lande

Jeuerbach, 7. Nov. Eröffnung des Heimat­museums. Das in der Bismarckstrahe gelegene Heimat­museum wurde am Donnerstag hier eingeweiht. Es ent­hält die von Stadtpfarrer a. D. Richard Kallee in uner­müdlicher Arbeit zusammengetragenen Altertümer. Die Schlüsselübergabe durch Stadtbaumeister H o l st e i n an Oberbürgermeister Geiger fand in dem geschmückten Vorraum mit entsprechenden Ansprachen statt. Oberbürger­meister Geiger würdigte dabei die Verdienste von Stadt- vfarrer Kallee, der seinerseits allen Mitarbeitern dankte. Professor Göß>er überbrachte namens des Landesamks mr Denkmalpflege die herzlichsten Wünsche für das neue Museum, ferner sprachen Glückwünsche aus Präsident Dr. n. Neuster und der Direktor der Geologischen Abteilung 0er Stuilmrrter Aiiertumssammlung, Dr. B c r k h e m e r.

Weilimdorf, 7. Nov. Ehrenvoller Ruf. Volksschul­rektor Dr. Mack, der seit 1 K Jahren als Schulvorstand und Lehrer in Weilimdorf wirkt, hat einen Ruf an die Universi­tät Hamburg erhalten und angenommen.

Vaihingen a. E>, 7. Nov. Todesfall. Fabrikant Karl Heinrich F r a n ck, der Leiter der Linzer Niederlassung der Lvdwigsburger Fi'/ma Heinrich Franck Söhne, ist in Linz a. Donau, im Aller von 78 Zähren gestorben. Der Ver­storbene war Ehrenbürger der Stadt Vaihingen und der Stadt Linz. Seine Vaterstadt Vaihingen verdankt ihm lwchherzige Stiftungen.

^ Ellwangen, 7. Nov. Die Morösache Lang. Vom Schwurgericht war der 31 Zahre alte Korbmacher Johann Taver Lang von Himmlingsweiler, Gemeinde Fachsenfeld, wegen Mords zum Tod verurteilt worden, weil er nach einem Wortwechsel in einer Wirtschaft seinen Schwager trotz Warnungen auf der Straße erstochen hak. Das erste Urteil wurde dem Reichsgericht wegen eines Formfehlers in der Besetzung des Gerichts aufgehoben. Die Sache kam nun erneut zur Verhandlung. Das Schwurgericht verurteilte Lang wegen Totschlags zu der gesetzlichen Höchststrafe von 15 Zähren Zuchthaus, außerdem 10 Jahren Ehrverlust und Tragung der Kosten des Verfahrens.

Aus Stadt und Land

Nagold, 8. November 1926.

Ein Hauptstudium der Jugend sollte sein, die Ein­samkeit zu ertragen, weil sie eine Quelle des Glückes und der Gemütsruhe ist.

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Dieustaachrichten.

Der Herr Staatspräsident hat den Verwaltungspraktikanten Hans Schuster beim Landesgewerbeamt zum Obersekretär beim Oberamt Herren berg ernannt.

Die Reichsbahndirektion hat den technischen Eisenbahn­inspektor Haag in Horb (Eisenbahnbausektion) nach Rottweil (Betriebsam!) versetzt.

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November-Sonntag.

Aus den kastanienbraunen Ackerfurchen steigt der Frost und hängt seine Diamanten wehmutsvoll an den welkenden Buich. In dem matten Wiesengrün schillert es aus schweren Tränen. Die Erde weint um ihre Blumenkinder.

Schau nur: auf dem Antlitz des Novembers zittert die Erinnerung an Nachtigallenlieder und Sommerminneglück.

Da stehst du am Waldrand. Stille ist um dich. Alles Große, alles Reife wie diese fruchtende Erde trägt solche Stille. Vollendetsein spricht nie. Es siebt im Adel des Schweigens. So lebt der Wald der Winterweihe stumm entgegen.

Dort dämmert die runzelige Bank ganz alt ins Nebellicht, lind war doch auch einmal jung, beim Kinkensang und wann am mondscheindurchglühten Abend junge Menschenkinder aller Liebe selig sich bewußt.

Dann und wann. Du hörst es kaum, fällt Blatt um Blatt müdwelk zu ihren Füßen nieder. Im Lied des Lebens klingt

das Leid nicht weit von junger Freude.über den

Wipfeln der grauen Föhren singt der Novembersturm sein ein­sam Lied !

Aber höre nur: Trüben vom Städtchen her trärml ein tränier Glockenklang üb>r vorlorcne Wege . . .

Glocken hat der Herrgott uns in ganz besonderer Stunde m das Leben eingehängt. Und im November, wenn Du am kernen Waldrand stehst und alles Leid Dich erdrücken will, da schließ die Angen, schau zurück ins blühende Tal vergangener Zeiten, durch das kein Winternedel fröstelnd zog: verweile ein bischen drinnen, im immergrünen Jugendtal!

Ja, Glockenklang, das löst stets eine eigene Stimmung in uni crem Innern aus und so gingen wir auch mit besonderer innerlicher Einstellung in die Abendfeier des C. V. I. M., zu dem uns die Glocken riefen. Es war eine stimmungsvolle Abendfeier im wahrsten Sinne des Wortes . . . Eines wirkte nun nicht gerade stimmungsvoll und das war das Konzert ver­schiedener Kinder, dis zur Freude, jawohl zur Freude ihrer Eltern an den Huthaltern der Bänke ihr musikalisches Talent zeigten, herumliefen und Beifall noch während des Bortrages mit den Füßen scharrten. Der harmonische Zusammenklang war be- londers bei den Sologesängen der Stuttgarter Sängerin wirkungs­voll. Also Eltern, wollt Ihr Eure Kinder zu solchen Gelegen­

heiten mitnehmen, dann zieht sie bitte so, daß sie andern an- I dächtig gestimmten Menschen nicht die Andacht nehmen, oder aber.laßt sie zu Hause.

Durch das schöne Wetter begünstigt war auch die Wan­derlust sehr groß und so erfreuten sich die Veranstaltungen so­wohl des Schwarzwaldvereins als auch des Sportvereins einer regen Beteiligung und wer ein wenig für den eigenen Bedarf den Doktoren ins Handwerk pfuschen will, der ging zu den Homöopathischen". 8uum quiczue . . . Jedem das Seine!

Skagerrak-Vortrag

Am Samstag Nachmittag und Abend fand im Trauben­saal der Vortrag des Herrn Korvettenkaperän a. T. Diestel statt, der eine mächtige "Anziehungskraft auf Jung und Alt ausübte, denn der Saal ivar bei beiden Borträgen stark besetzt. Alle die gekommen waren, die Seeschlacht im Bild zu sehen, hattet: es nicht zu bereuen. In schönem verständlichem wie deutlichem Vvrtrag zeichnete der Redner ein Bild der Geschichte dieser größten Seeschlacht aller Zeiten, die am 31. Mai 1916 am Skagerrak stattfand. In schönen Aufnahmen zog zunächst die ehemalige deutsche Flotte an uns vorüber, dann sahen wir die Vorbereitung und Ausfahrt zur Seeschlacht, Momentbilder aus der Seeschlacht selbst. Zum besseren Verständnis und um den Zusammenhang herzustellen, waren Trickaufnahmen da­zwischengeschattet, die die jeweilige Aufstellung der beiden Flotten skizzierten. Es wird durch diesen Vortrag mancher belehrt wor­den seiir, daß unsere Marine während des Krieges nicht auf Rosen gebettet war, sondern daß die deutschen Seeleute in jeder Beziehung genau so wie die, die im Schützengraben lagen, ihr Leben in jeder Minute entsetzen mußten. Die erstaunenden Ausrufe, alsvondemUntergangderWicSbaden" undPommern", bei denen von lausend und über tausend Menschen nur wenige gerettet wurden, bewiesen deutlich, wie wenig Verständnis man bisher für die Verluste der deutschen Marine hatte. Wir und dem Vortragenden dankbar für seine Ausführungen, die hoffentlich in den Herzen der Zuhörer eilt Fundament gebildet haben, das vielleicht einst dazu dienen kann, dafür mitzusorgen, uns wieder eine neue deutsche Flotte wie ehedem zu schaffen. Für seine guten und klaren "Ausführungen erntet? Herr Kor­vettenkapitän a. T. Diestel den lebtzaften Beifall der zahlreichen Zuhörer.

Musikalische Abendseter des C. B. 3. M.

In der Musik und im Gesang finden ivir gute Erholung und wertvolle Mittel für die Seelen- und Bildungspflege. Dr. Martin Luther sagt:Die Mustka ist eine feine Zucht- 'neisterin, so die Leute gelinder, sanftmütiger und sittsamer macht. Sie ist das beste Labsat für einen betrübten Menschen. Darum tollte man die Jugend stets zu dieser Kunst anhalten; denn sie macht feine und geschickte Leute." So ist der Abendfeier aes C. B. I. M. in der Sladtkirche großer Melodienreichtum, Erfindungslraft, natürliche Frische und köstlicher Wohlklang nachzurühmen. Durch die mit kleinen Mitteln schöngestaltete Abendmusik war die Weihe des Sonntags in reichem Maße gehoben. Eine kurze Ansprache, von Stadtpfarrer Presse! Niete den Abend feierlich ein mit den Worten:Singet dem Herrn ein neues Lied!" In kurzer Reihenfolge wurden Dichter aer Kirchenlieder aufgezählt, z. Teil aus Zeiten religiöser und wirtschaftlicher Nöte und die Führer waren zu dem ewig Alten, aber ewig Jungen. Man hatte das Empfinden, vor einer Macht :u stehen, die über alle Zeilen erhaben ist, zu der wir uns flüch­ten können unv aus der wir Kraft schöpfen, ginge auch alle Welt um uns in Trümmer.Heil dem Land" von Händel war die festliche, Eröffnungsnummer, gespielt vom Posaunenchor des C. V. I. M. Stuttgart. Dann trat der Männerchor in stattlicher Stärke auf den Plan. Unter Leitung von Fräulein Lenz überraschte er in Anbetracht seines erst kurzen Bestehens einerseits durch gute Schulung und andererseits durch vollen und schönen Klang der Stimmen. Mit diesem seinem ersten Auf­treten vor einer großen Gemeinde darf der junge Chor recht zufrieden sein. Auch die Solistin Fräulein Blum Stutt­gart hatte eine ungemein dairkbare Aufgabe. Durch sie bekam die Feier Leben, Farbe und Eindruckskraft. Selbst dem Biolinchor des Vereins gab der Abend reichlich Gelegenheit, sein Können zu beweisen in Preludio und Corrente von Corelli. Alles in allem: Es waren Darbietungen von hoher Schönheit. "Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Posaunenchor vom C. V. I. M. Stuttgart zuteil, der aber auch in jeder Beziehung Vorzügliches leistete. Die Bläser wetteiferten unter dem Stabe ihres anseuernden und doch äußerlich in vornehmer Ruhe wirken­den Dirigenten, H. Oberreallehrer L u z.Loculstoies ckomini"! Die Spielleute des Herrn!" So erklangen wieder deutsche Kirchenlieder in ihrer sieghaften Kraft durch das Gotteshaus. Ein Schlußgcbetund PosaunenvortragHör uns, Allmächtiger. gab dem Abend den würdigen Ausklang.

Unsere eoang. Kirchenlieder sollten noch viel machtvoller, als es seither geschehen ist, weckend und tröstend öffentlich er­schallen. Wir läuten zu wenig, das mag sein: aber wir blasen viel zu wenig, das ist gewiß. Die musikalische Abendfeier hat bewiesen, ivie Posaunenchöre vorbereitende Arbeit für die Pre­dig! des göttlichen Wortes leisten können, wenn sie in den Dienst der Kirche gestellt werden. Möge nock mehr das evang. Lied hineingesungen und geblasen werden in die Gemeinden, in die Häuser, in die Herzen, auf daß dadurch mit der Weg bereitet iverde dein König aller Könige, dem Heiland und Erlöser, Jesus^Christus.

3m homöopathischen Verein

hielt dessen Vorstand gestern mittag einen Vortrag überLeber und Leberleiden", der durch eine Kreidezeichnung unterstützt wurde. Ferner hörte man von der Gründung eines Reichs­bundes der Homöopathie und der immer weiteren Ausbreitung der Lehre Hahnemanns, deren Gegner nur aus Unwissenheit oder Bosheit handeln. Der weltbekannte Berliner Chirurg, Prof. Dr. Bier, trat in einem offenen Brief an die Aerzteschaft Deutschlands für die Homöopathie ein mit dem Selbstbekennt­nis:Wenn ich mich vor 30 Jahren schon mit dem Studium der Homöopathie beschäftigt hätte, wäre ich vor manchem Irr­tum und Irrweg bewahrt geblieben".

Weihnachkspakeke nach überseeischen Ländern. Es emp­fiehlt sich, Weihnachtspakete nach überseeischen Ländern schon Anfang November bei der Post einzuliefern, damit die rechtzeitige Aushändigung an die Empfänger gesichert ist.

Fremdenbuch-Eintragung. Ein Großeislinger Handwerks­meister fand kürzlich in einem Schloß in dem aufliegenden Fremdenbuch die Verse eingetrpgen:

Das Leben ist der Güter höchstes nicht,

Der Uebel größtes aber sind die Schulden.

Da schrieb ein anderer darunter:

Die Schulden sind der Uebel größtes nicht,

Das größte Uebel ist die Zahlungspflicht.

Der Gesellschafter ist

Zeitung!

Aber auch diese Wendung fand ihren Kritiker, denn ein nächster schrieb:

Auch dieses ist der Uebel größtes nicht,

Denn übler ist noch der daran.

Der zahlen soll und nicht bezahlen kann. '

Dazu bemerkt ein vierter:

Du irrst dich Freund, nicht schlecht,

Du kennst des Lebens Not nicht recht:

Den Schuldner kümmern Schulden nicht.

Er lacht dem Gläubiger ins Gesicht.

Am schlimmsten geht es diesem oft.

Weil er umsonst auf Zahlung hofft.

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Mindersbach, 8. Nov. Ortsvorsteherwahl. Der nun

IO Jahre alte Schultheiß Johannes Dürr in Mindersbach ist -ruf l. Oktober ds. Js. aus gesundheitlichen Rücksichten von seinem Amte als Ortsvorsteher zurückgetreten. Die Neuwahl wurde am gestrigen Sonntag vorgenommen. Von 166 gültig abgegebenen Stimmen fielen 124 auf den bisherigen Amtsoer- iveier Friedrich Dürr, Landwirt und Gemeinderat: bei­nahe drei Viertel der zur Wahlurne gegangenen Einwohner- Haben ihm demnach ihr Vertrauen kundgetan. Die Wahlbe- leiligung war sehr rege; es haben 95 Prozent der Wahlbe­rechtigten abgestimmt.

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Herrenberg, 6. Nov. Die Einweihung des neuen Gewerbeschulgebäudes. Ter von Seiten der Stadtverwal­tung erfolgten Einladung zu dieser Einweihungsfeier, die gestern nachmittag stattfand, wurde sehr zahlreich Folge geleistet, die "Behörden, Vertreter der Geschäftswelt, des Handwerkerstandes und die Schüler waren anwesend. - Herr Stadtschultheiß Haußer eröffncte die Festhandlung und entbot namens des Gemeinderats allen Erschienenen die herzlichsten Grüße der Stadt und wünscht daß die Schule in ihrem neuen Gebäude zum Segen unseres Handwerkerstandes arbeiten möge. Herr Gewerbelehrer Wid- mayer hielt nun einen Vortrag über die Geschichte der Gewerbe­schule. Die Schule erhält einen Beitrag von der Amtskörper­schaft und für die Gewährung eines weiteren Baubeittags bat Herr Stadtschultheiß jetzt schon den Herrn Oberamtmann um wohlwollende Behandlung. Das Haus kostet samt Bauplatz 40000 Herr Stadtschultheiß übergab nun den Neubau der Schule mit dem Wunsch, das Haus möge eine Pflegestätte fleißiger Arbeit sein, denn gerade in den heutigen Zeiten brau­che!: wir tüchtige Gewerbetreibende, die trotz Maschinell un"> scharfer Konkurrenz die Unentbehrlichkeit ihrer Hände Arbeit beweisen können. Glück auf!

Herrenberg, 6. Nov. Kreditangebot. Von einer aus markigen Banksirina wurde der Stadt ein Angebot für Geld- nufnahme zu 7 Prozent gemacht. Das Kollegium trat der Sache näher und beschloß mit der betreffenden Bank dicserhalb in Verbindung zu treten, ohne jedoch sofort mit ihr einen Ab­schluß zu tätigen. Die von der Bank gestellte Bedingung, daß 2as Geld erst einem Zeitraum von 520 Jahren seitens der Bank kündbar sei, ist recht günstig, dies um so mehr, als die Otadt das Geld jederzeit zu kündigen berechtigt ist.

Kayh, 8. Nov. Klrcheneinweihung. Die Renovierung unserer Kirche ist beendigt und am gestrigen Sonntag konnte sie eingeweiht werden. Prälat Schöll-Stuttgart und Dekan Schmid Herrenberg haben dem Fest beigewohnt. Seit fast 20 Jahren ist durch die Ungunst der Zeit diese Wrederher- uellung im Gange.

Freudenstadt, 6. Nov. Bom Ausbau der Murgtal­bahn. Als weiteres Baulos nunmehr das dritte wurde 2 er Mäderbuckeltunnel bei Schwarzenberg der Unternehmerfirma "Laresel in Stuttgart übertragen, welche die Arbeiten alsbald zu beginnen hat und voraussichtlich auch in den Wintermona- len weiterführen kann. Die eingereichten 18 Angebote beweg­ten sich zwischen 236000 und 532000 RM. Von den bereits im Bau begriffenen zwei Losen ist zu erwähnen, daß die Murg- vertegung bei Schwarzenberg fertiggestellt ist.

Birkenfeld OA. Neuenbürg, 5. Nov. Neue Autolinie. Nach einer auf dem Rathaus in Pforzheim erfolgten Verhand­lung scheint nun die Einrichtung der Autolinie Pforzheim- Virkenfeld Tatsache zu werden. Die Stadtgemeinde Pforzheim hat sich gegen die Genehmigung der beiden anhängigen Gesuche wegen Einrichtung einer Autolinie durch private Unternehmer ausgesprochen und zwar deshalb, weil die Stadtgemeinde Pforz­heim beabsichtigt, diese Autoverbindung selbst einzurichten.

Wildbad, 5. Nov. Dom Auto erfaßt. Bei Eintritt der Dämmerung fuhr das Forstamtauto mit einem Fahrgast tal­abwärts. Beim Straßenwart Rau schen Anwesen sprang der Insasse, Philipp Rapv von Höfen, in dem Augenblick aus dem Wagen, als das Auto des Sladtarztes Dr. Schwab auf einer Dienstfahrt talaufwärts in nur mäßigem Tempo vorüberfuhr. Rapp wurde von: rechten Kotflügel des Schwabschen Autos erfaßt und nmgeworfen, sodaß er einen Armbruch und eine Beckenquetschung davontrug. Ter Verunglückte konnte unmit­telbar nach dem Unglück von einem hinzugekommenen dritten Wagen ins Bezirkskrankenhaus nach Neuenbürg verbracht werden.

Letzte Nachrichte«

Sitzung der Neparationskommiffio« Paris, 8. Nov. Die Reparationskommission beschäftigte sich in der Sitzung am Sonnabend u. a. mit der Frage der Anwendung des Dawesplanes und der Ausführung des Friedensvertrags.

Der Wiederzusammeutritt des Unterhauses London, 8. Nov. Das Unterhaus tritt am Dienstag wieder zusammen. Die Vorlage über die Abänderung des Gewerkschaftsaktes vom Jahre 1906 wurde auf Verlangen der Regierung zurückgestellt. Nunmehr ist die Elektrizitäts- Bill der wichtigste Punkt der Tagung.

Ruhiger Verlauf der Teueruugsdemoustratioueu in Frankreich

Paris, 8. Nov. Die kommunistischen Kundgebungen, die am Freitag in ganz Frankreich gegen die Lebensmittel­teuerung und für den 8 Stundentag stattfanden, sind, so­weit man bisher feststellen konnte, rubig verlaufen.

Poineare und die Finanzdebatte in der Kammer Paris, 8. Nov. Poineare wird bei der Diskussion über das Finanzbudget die strengste Anwendung der Vor­schriften über die Beschränkung der Redezeit verlangen. Außerdem wird er bei jedem Antrag, der auf Abänderung auch nur eines Paragraphen der Gesetzesvorlage absteht.