HEIMATAUSGABE FÜR
STADT UND LAND ^
DIENSTAG, 2. JANUAR 1951
ÜBERPARTEILICHE TAGESZEITUNG
7. JAHRGANG/NR. 1
Moskau stimmt Vorkonferenz zu
Westliche Noten zu Viererbesprechungen überraschend schnell beantwortet / Deutschland soll Hauptthema bleiben
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MOSKAU. Die Sowjetunion hat den Moskauer Botschaftern der drei Westmächte in der Silvesternacht gleichlautende Botschaften übermittelt, in denen sie sich grundsätzlich mit einer Vorkonferenz der vier Großmächte einverstanden erklärte, auf der die Tagesordnung der Viererkonferenz der Außenminister vorbereitet werden soll. Der genaue Inhalt der Sowjetnoten wurde bisher amtlich noch nicht bekanntgegeben. Nach vorliegenden Meldungen soll der Kreml zugestimmt haben, die Vorkonferenz in London oder Paris stattfinden zu lassen. New York sei als Tagungsort abgelehnt worden. ,
Die sowjetische Regierung scheint eine Viererkonferenz mit dem Deutschlandproblem als Hauptthema vorgeschlagen zu haben.. Die schnelle Beantwortung der Noten der drei Westmächte, die am 22. Dezember übergeben worden waren, wird in Londoner politischen Kreisen als Auftakt zu einer bedeutsamen diplomatischen Aktivität in der Deutschlandfrage angesehen. Auch in Paris neigt man dazu, die schnelle Beantwortung der Note günstig zu bewerten, weist jedoch darauf hin, daß vor _dem Zustandekommen einer neuen Viererkonferenz noch beträchtliche Schvperigkeiten zu überwinden seien. Im Gegensatz hierzu verlautet aus Washington, daß dortige diplomatische Kreise den Inhalt der Note als „enttäuschend“ bezeichnen, da er den üblichen Propagandalinien folge. Die sowjetische Antwort läßt nach amerikanischer Auffassung jedes Anzeichen dafür vermissen, daß die Sowjets eine Verständigung wünschen, durch die die gegenwärtige internationale Spannung gemindert werden könnte.
Nach bisher unbestätigten Berichten hat die Sowjetunion ihr Einverständnis zu Viermächtebesprechungen davon abhängig gemacht, daß vor diesen Konferenzen keine Maßnahmen in der Frage der westdeutschen Wiederaufrüstung getroffen werden. Moskau habe die Wiederauf
rüstung Deutschlands als „zwecklos, gefährlich und ungerechtfertigt“ bezeichnet. Außerdem sollen fölgende Forderungen in den Antwortnoten enthalten sein: Der Westen solle die Prager Ostbloek-Außenministererklärung als Grundlage für eine Beratung über die Frage der Wiederaufrüstung Deutschlands akzeptieren und vor der Konferenz keine Bindungen hinsichtlich der Wiederbewaffnung Deutschlands eingehen. Die von westlicher Seite erhobene Ankündigung, die UdSSR habe in der deutschen Ostzone eine Armee geschaffen, wurde zurückgewiesen.
Ueber den Zeitpunkt für die Einberufung der Vorkonferenz scheint die sowjetische Note nichts zu enthalten. £
Dr. Karl Renner f
Oesterreich verlor sein Staatsoberhaupt WIEN. Der österreichische Bundespräsident Dr. Karl Renner (SPÖ) ist am Sonntag früh kurz vor 1 Uhr in seinem Heim in Wien-Grinzing im 80. Lebensjahr verstorben und wird
am Freitag feierlich b.eigesetzt.
Renner war an Weihnachtsabend erkrankt. _ __ __ __
ser ™ g t ^ doch verglichen, die sich jedem Aufbau in den ’ — •- •— - A — A - Weg stellen, gewinnt sie an Gewicht. Der Bau
Bonner Bilanz 1950
Von unserem A. R.-Mitarbeiter
Zu allen Zeiten ist der Neubau eines Staates schwer gewesen, er wird besonders schwierig, wenn er sich mit dem Aufbau aus Ruinen verbinden muß, und er wird von einzigartiger Schwierigkeit, wenn er inmitten einer von Krisen geschüttelten Welt sich vollziehen soll.
Die Aufgaben und Leistungen der Bundesregierung und des Bundesparlaments sind mit den Hypotheken der Trümmerstädte, der Besatzung, der Demontagen, der Vertreibungen urjd der Kriegsnöte belastet, deren Gesamtheit fast übermenschliche Anstrengung fordert,' um ihr nicht zu erliegen. So wird die Milderung der deutschen Nöte in diesem Jahr 1350, an der Größe der Not gemessen, vielen zu gering erscheinen, mit den Schwierigkeiten je-
Lähmungserschäinungepi und Atemnot auf. Als Todesursache wird Herzparalyse angegeben.
Aus aller Welt trafen Beileidstelegramme der Staatsoberhäupter ein,, darunter von Bundespräsident Prof. H e u ß und dem amerikanischen Präsidenten Trumari
Kommunisten 26 km von Seoul entfernt
Großoffensive unter Einsatz von 300 000 Mann ’
SEOUL. Der am Neujahrstag angelaufene Großangriff der kommunistischen Verbände gegen die Stellungen der UN-Truppen in Korea hielt auch am Dienstag mit unverminderter Heftigkeit an. Die Chinesen und die Nordkoreaner, die schätzungsweise 300 000 Mann eingesetzt haben, sind bis auf 26 km an die südkoreanische Hauptstadt Seoul herangekom- men.
Ein weiterer koreanischer Stoßkeil richtet
Wahrung des Friedens
Neujahrsbotschaften führender Staatsmänner
BONN. Die Wahrung des Friedens stand im Mittelpunkt der diesjährigen Neujahrsbotschaften und -ansprachen, die fast alle Staatsmänner der Welt an die Bevölkerung ihrer Länder gerichtet haben.
Bundespräsident Prof. Heu ß sagte in seiner Silvesteransprache, der Friede sei für die Deutschen ,,das höchste Gut“. Das wüßten auch diejenigen Deutschen, denen die Heimat geraubt worden sei. Eines der wichtigsten innerdeutschen Ziele sei, „diesem aus Gliedern aufgebauten Staat in der politischen Leitung wie in der Gesetzgebung eine rechte Gestaltungskraft zu gewinnen und zu sichern“. Prof. Heuß sprach sich für ein lebendiges Wechselspiel zwischen Regierung und Opposition aus, wandte sich gegen die Diskriminierung des deutschen Soldaten und trat für ein friedliches Zusammenleben zwischen Einheimischen und Flüchtlingen ein. Seiner Neujahrsansprache folgte die „Hymne an Deutschland“.
Papst Pius empfing am 1. Januar im Vatikan das Diplomatische Korps und erklärte in einer Ansprache, das Zusammenströmen so großer Menschenmengen während des heiligen Jahres in Rom zeige den heißen Wunsch der Völker nach einem gerechten uhd frei vereinbarten Frieden.
„Ich hoffe, 1951 wird der Welt den Frieden bringen.“ Aus diesem einen Satz bestand der Neujahrsgruß des amerikanischen Präsidenten Truman. Der britische Premierminister A111 e e hob die Besserung der sozia-
Vertrauensvotum für Pleven
PARIS. Die französische Nationalversammlung hat am Sonntag früh mit 331:185 Stimmen bei Stimmenthaltung der Gaullisten das gesamte Verteidigungsbudget der Regierung in Höhe von 740 Milliarden Francs, davon 355 Milliarden für die Erweiterung und Modernisierung der französischen Armee, gebilligt und der Regierung Pleven damit das Vertrauen ausgesprochen. Insgesamt billigte das Parlament vier Vertrauensanträge des Kabinetts, die Pleven am Freitag eingereicht hatte.
Neujahrsfeuer auf Helgoland
HAMBURG. Trotz des britischen Verbots und der bis jetzt vergeblichen Versuche, die 13 „waffenlosen Invasoren“, darunter ein amerikanischer Student, von Helgoland zu entfernen, beabsichtigen weitere Gruppen am Dienstag auf die Insel überzusetzen, um gegen die britischen Bombenabwürfe zu protestieren. In der Neujahrsnacht brannten die Demonstranten ein weithin sichtbares Feuer ab.
Füntjahresplan eröffnet
BERLIN. Mit der Grundsteinlegung für den ersten Hochofen des Eisenhüttenkombinats Ost bei Fürstenberg an der Oder in Anwesenheit von ostzonälen Regierungsvertretern sowie Delegierten der Sowjetunion und Polen wurde der Fünfjahresplan der Ostzone am Neujahrstage eröffnet.
len Verhältnisse in England hervor, der französische Ministerpräsident Pleven kündigte an, daß die französische Verteidigung im neuen Jahr wesentlich verstärkt werde, da niemand wisse, wie sich die Lage entwickle.
Der österreichische Rundfunk verbreitete am Neujahrstag eine auf Tonband aufgenommene Botschaft des verstorbenen Bundespräsidenten Renner, in der sich Renner für die baldige Abschließung des österreichischen Staatsvertrages ausprach.
Formalitäten zweitrangig
Prof. Reuter für Antwort auf Grotewöhlbrief
BERLIN. Oberbürgermeister Prof. Ernst Reuter trat vor Pressevertretern in Berlin für die Beantwortung des Grotewohlbriefes an Dr. Adenauer ein. In der Antwort müsse klar zum Ausdruck kommen, daß das deutsche Problem sofort gelöst werden könne, wenn im Osten die Freiheit der Rede, der Schrift und der Wahl hergestellt und sämtliche demokratischen Organisationen zugelassen würden. Formalitäten müßten dabei eine zweitrangige Rolle spielen.
sich gegen die UN-Stellungen in der Nähe der Ostküste. Hinter der ersten Angriffswelle von 30 000 Mann stehen Verbünde in Stärke von 270 000 Mann in Bereitschaft. Nach letzten Berichten haben kleine feindliche Vorhuten sogar den Raum der Stadt Unijonbu knapp 20 km nördlich von Seoul erreicht. Die UN-Streit- kräfte waren gezwungen, ihre westliche Flanke nach Süden zurückzunehmen, nachdem die Kommunisten die Front an mehreren Stellen durchbrochen hoffen und einzelne vorgeschobene Verbände abzuschneiden drohten.
Meldungen aus New York sivoi die USA und zahlreiche andere nichtkommunistische UN-Staaten auf Grund des neuesten kommunistischen Großangriffs südlich des 38. Breitengrades entschlossen, schärfere Maßnahmen der UN-Vollversammlung gegen das kommunistische China zu empfehlen und die Peking- Regierung der offenen Aggression anzuklagen.
Generl McArthur stellte in seiner Neujahrsbotschaft an das japanische Volk fest, wenn die Gefahr der „internationalen Gesetzlosigkeit“ andauere, sei Japan verpflichtet, gemeinsam mit den anderen freien Nationen „der Gewalt durch Gewalt zu begegnen“. Das Ideal der Ablehnung des Krieges müßte dem Gesetz der Selbstbehauptung weichen, wenn der Kommunismus weiterhin den Weltfrieden bedrohe. McArthurs Erklärung erfolgte unmittelbar vor dem Großangriff auf Südkorea.
Untenedung Adenauer-McCloy
BONN. Der amerikanische Hohe Kommissar M c CI o y und Bundeskanzler Dr. Adenauer hatten am Dienstagvormittag eine Unterredung über die deutsche Beteiligung an einer internationalen Streitmacht und über die allgemeine Deutschlandpolitik der Alliierten im Hinblick auf neue Zugeständnisse an die Bundesregierung.
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„Es wurde mit Erfolg gearbeitet
Silvesteransprache unseres Staatspräsidenten / Sicherung des sozialen Friedens
TÜBINGEN. (Im Auszug.) „In unserem Land konnte durch kreditpölitische Maßnahmen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus, durch die allgemeine Konjunkturentwicklung und auch durch verstärkte Vermittlungsbemühungen der Arbeitsämter die Arbeitslosigkei trotz des weiteren Zustroms von Ausgewiesenen erheblich herabgedrückt werden. Hier ist darauf hinzu- weisen, daß das Land Württemberg-Hohenzol- lern im abgelaufenen Jahr über 15 000 Helmatvertriebene aus den überbelegten Ländern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern und dazu weitere 8000 Umsiedler aus den polnisch besetzten Gebieten, der Tschechoslowakei sowie Flüchtlinge aus der Ostzone und aus Oesterreich aufgenommen hat, nachdem das Land schon 1949 32 000 Heimatvertriebene aufgenommen hat. Besondere Hervorhebung verdient es, daß nach dem Stand von Ende November in unserem Land von 25 000 Spätheimkehrern nur noch 150 ohne Beschäftigung waren, von insgesamt 19 900 Schwerbeschädigten nur noch knapp 500, von 28 600 Kriegerwitwen nur noch 137.
Besondere Anstrengungen hat Württemberg- Hohenzollern zur Förderung des Wohnungsbaues unternommen. Im Jahre 1950 wurden mit öffentlichen Mitteln 11 510 Wohnungseinheiten gefördert. Die Zahl der Wohnungen in Württemberg-Hohenzollern liegt gegenwärtig zwischen 270 000 und 275 000, nachdem es 1939 im Lande 262 000 Wohnungen gab, von denen im Krieg 8400 zerstört wurden Im laufenden Rechnungsjahr hat das Land für den Wiederaufbau kriegszerstörter Gebäude und für den
sozialen Wohnungsbau 15 Millionen DM bereitgestellt. In dem am 19. Dezember vom Landtag verabschiedeten vierten Gesetz zur Förderung des Wohnungsbaus hat das Land für 1951 eine 1. Rate in Höhe von 12,6 Mill. bereitgestellt, eine zweite Rate in Höhe von 8,4 Mill. ist vorgesehen.
In der Landwirtschaft wurde ebenfalls beträchtliche Fortschritte erzielt. Die Vieh- und Schweinebestände haben den Vorkriegsstand nunmehr nahezu wieder erreicht, die Erträge (Fortsetzung auf Seite 2)
von Hunderttausenden-Von Wohnungen ist ein unbestrittenes Plus dieses Jahres.
Die Anklage gegen Bonn, nichts für die Vertriebenen getan zu haben, Wird heute nicht reut dem gleichen Recht wie Anfang 1950 erhoben werden können. Ueber eine halbe Milliarde ist zur Förderung neuer Existenzmöglichkeiten für Vertriebene aufgewandt worden, mehr als zweihunderttausend Vertriebene sind aus den überfüllten Bundesländern in andere Länder übergesiedelt, die Entwürfe des Verdrängten- beamtengesetzes und des Lastenausgleichs sind dem Parlament zugegangen. Sie sind noch keineswegs verabschiedet und darin wird in weiten Kreisen das große Minus von 1950 gesehen.
Der oft sehr herbe Tadel über Verzögerungen in Bonn ist jedoch nicht unbedingt und ohne Vorbehalte berechtigt. Unter dem Wort Lastenausgleich verbirgt sich und soll sich gerade nach seinen leidenschaftlichen Anwälten eine fast revolutionäre Umwandlung einer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung vollziehen, ohne daß der Aufbau dieser Wirtschaft gefährdet wird.
1850 hat mit dem Bundesversorgungsgesetz die Regelung für die Kriegsopfer gebracht, die sich jetzt auszuwirken beginnt und so ist dieses Jahr keineswegs das Jahr der sozialen Erfüllung, aber doch ein Jahr sozialer Leistungen geworden.
Das zurückliegende Jahr hat lehrreiche Erfahrungen über Mängel der staatsrechtlichen Organisation der Bundesrepublik gebracht, die zwar durchaus negativ waren, aber positiv werden können, wenn Lehren aus ihnen gezogen werden. Die Revision des Grundgesetzes ist nach Ansicht immer stärker werdender Kreise in Bonn durch die Ereignisse des vergangenen Jahres auf die Tagesordnung für 1951 zu setzen. Schon bei der Verkündung des Grundgesetzes waren Stimmen einsichtiger Beobachter dahingehend laut geworden, daß erst die Praxis zeigen könne, welche Paragraphen der Erprobung standhalten würden. Sie hat in den letzten zwölf Monaten gezeigt, daß die Bundesstaatlichkeit, wie sie im Grundgesetz beschlossen worden ist, nicht der Gefahr entgeht, zur Einzelstaatlichkeit zu werden. Das Wort „Föderalismus“ wird jetzt in Bonn kritisch ausgesprochen, nachdem es noch Anfang 1950 apodiktisch verkündet worden war.
Hier wird ein Grundproblem der heutigen Ordnung aufgeworfen. Der „Länder-Stil“ der Bundesrepublik, der sich mit dem Grundgesetz, nicht jedoch mit den Gegebenheiten von heute verträgt, hat sich als eine architektonische Verirrung erwiesen.
Der „Bundesstil“ dagegen hat sich deutlicher ausgeprägt. Die Gewichtsverteilung zwischen Regierung und Parlament in Bonn, anfänglich nicht eingespielt, hat eine Verlagerung zugunsten des Parlaments erfahren, dessen Gewicht in diesem Jahr gestiegen ist. Viele werden allerdings der Meinung sein, daß das Gewicht des Bundestages in der Oeffentlichkeit gesunken sei. So unpopulär die nachfolgende Feststellung sein mag, so richtig ist sie: der Bundestag ist besser als sein Ruf. Im Bundeshaus wird viel gearbeitet und die Lehre dieses Jahres auf diesem Gebiet ist nicht, daß weniger, sondern daß rationeller gearbeitet werden muß.
Nachrichten aus aller Welt
WIESBADEN. Der hessische Ministerpräsident Georg August Zinn (SPD) übernimmt in der neugebildeten Landesregierung gleichzeitig das Justizministerium. Innenminister ist wiederum Heinrich Zinnkann, Finanzminister wurde Dr. Heinrich Troger, Kultminister Ludwig Metzger, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Landwirtschaft Heinrich Fischer.
BONN. Die indische Regierung hat mit Wirkung vom 1. Januar den Kriegszustand mit Deutschland beendet. Nach Meldungen aus Washington wird die Regierung der USA den Kongreß in den nächsten zehn Tagen ersuchen, die erforderlichen Maßnahmen zur Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland einzuleiten. Der jugoslawische Außenminister Kardelj kündigte an, Jugoslawien sei bereit, den Kriegszustand mit Oesterreich und Deutschland aufzuheben.
PARIS. Staatspräsident Auriol hat am Neujahrstag vorgeschlagen, der vietnamesische Staatschef Bao Dai solle erneut an die kommunistischen Aufständischen einen Friedensappell
richten. — In Indochina halten die für beide Seiten verlustreichen Kämpfe an.
LONDON. Premierminister Attlee führte am Dienstag mit den Vorstandsmitgliedern der britischen Bergarbeitergewerkschalt Besprechungen über die Brennstoffkrise. Die britischen Kohlenvorräte sind im Schwinden begriffen, so daß Großbritannien sich in den kommenden acht Wochen einer ernsten Situation gegenübersieht, die zur Schließung auch lebenswichtiger Betriebe führen kann.
CATANIA. Der seit sechs Wochen fast ohne Unterbrechung tätige Aetna hat am Neujahrstag wiederum einen neuen gewaltigen Lavastrom ausgestoßen. Zur Feier der Jahreswende spuckte und rauchte er den ganzen Tag.
WASHINGTON. Zum ersten Male in der amerikanischen Geschichte trat am Neujahrstag das Repräsentantenhaus zu einer Sitzung zusammen. Das Haus stimmte dem Mobilisierungsplan für die zivile Verteidigung zu. Außerdem wurde ein weiterer Teilbetrag von 20 Milliarden Dollar für Rüstungsausgaben genehmigt.