Nr. 81

Aus dem Nagold*, Enz* und Albtal

11. Juli 1949

Calroer Stafctnachrichten

Der Staatspräsident spricht zu den Heimatvertriebenen

Am Sonntag, den 24. Juli, um 14 Uhr, findet iui Rittersaal des Schlosses in Tübingen eine Groß­kundgebung aller Heimatvertriebenen Südwürttem- bergs statt. Der Staatspräsident wird zu den Aus­gewiesenen sprechen. Das Hauptreferat wird t>r. Ottomar Schreiber, ehemaliger Präsident des Memel- landes, jetziger Leiter des Amtes für Fragen der Heimatvertriebenen in Frankfurt halten. Es soll versucht werden, für die in der Kreisstadt wohnen­den Heimatvertriebenen eine Omnibusfahrt ru organisieren. Anfragen dieserhalb und Anmeldung iind zu richten an Herrn Rupertus, Uhrengeschäft, Calw, Lederstraße.

Heimatabend der Ausgewiesenen

Der Heimatabend der Ausgewiesenen am 7. Juli Im Bürger-Stüble versammelte eine stattliche Anzahl Heimatvertriebener der Kreisstadt und diesmal auch der umliegenden Ortschaften. Herr Bredenberg vom Kreisvertrauensrat konnte in seiner Ansprache die freudige Mitteilung machen,, daß die Unterstüt­zungssätze für Fürsorgeempfänger mit Wirkung vom 1. 6. 1949 um etwa 20 Prozent erhöht worden sind. Weitere Berichte ließen erkennen, daß der Verband der Heimatvertriebenen unablässig bemüht Ist, das Los seiner Schicksalsgefährten zu verbessern. Der Ortsvertrauensmann Reichert konnte mit Erfolg für den geplanten Heimattag am 4. 9. in der Stadi- halle Calw werben, der alle im Kreis Calw woh­nenden Heimatvertriebenen zu einem einmütigen Bekenntnis zusammenrufen will.

ÄUenfteig berichtet

Aufschlußreiche Zahlen. Die Zahl der Geburten im ersten Halbjahr 1949 betrug 34, das bedeutet gegenüber dem gleichen Zeitraum von 1948 eine Zunahme um 1, gegenüber 1947 um 5 und 1946 um 24. Während nun im ersten Halbjahr 1948 unter den 33 Geburten 12 in Altensteig verzeichnet sind, betrug die Zahl der Geburten auswärts 21. Im ersten Halbjahr 1949 sind unter den 34 Geburten nur 6 auswärtige und 28 in Altensteig. Diese Gegenüberstellung ist mit eine Auswirkung des sich auf alle Gebiete ausstrahlenden Geldmangels, weil die Kosten für eine Entbindung im auswär­tigen Krankenhaus von vielen Familien nicht mehr aufgebracht werden können. Dia Zahl der Ehe­schließungen im ersten Halbjahr 1949 betrug 16. Dies bedeutet eine Zunahme gegenüber dem glei­chen Zeitraum tm Jahre 1948 um 5.

In Altenstelg wurden moderne löschverfahren gezeigt

Im Rahmen einer Feuerwehrübung fand am Montagabend in Altensteig eine Vorführung moderner Löschverfahren statt, der eine stattliche Zahl von Zuschauern beiwohnten. DerTotal- Kohlensäure-Trockenlöscher" zeigte eine verblüf­fende Wirkung. Eine Anzahl dürrer Stangen wurden mit Oel und anderen leicht brennbaren Stoffen übergossen und entzündet! eine gewaltige Stich­flamme schoß empor und in Sekunden brannte das stark getränkte Holz unter gewaltiger Wärmeent­wicklung lichterloh. Der Vorführer des Feuer­löschersTotal", einem kleinen handlichen, rund 60 cm hohen, leicht tragbaren und zu bedienenden Apparat, rück*e dem Brandherd unerschrocken zu Leibe und erzielte eine fast schlagartige Löschwir­kung. Die Flammen waren sekundenschnell er­stickt, da ihnen der Sauerstoff entzogen wurde. Den erklärenden Ausführungen des Vorführenden war noch zu entnehmen, daß der FeuerlöscherTo­tal" bei Bränden fester, flüssiger und gasförmiger

vsmimiui'iHitnuiinuHimumuuiiHainimmniiiiiHmmiiHinitimuiiunnitiKuiBiiiimiiiittMiifiuiiiEiiiiiiMiimnnttnimiiiimiiiiuiM

Die £cnte im !Bauecnspcuch

Aehre auf Aehre gibt auch Brot. Steht das Korn in der Blut, lst's in sieben Wochen gut. Man schneidet den Haber nicht vorm Korn. In der Gelbreife mähe das Getreid, denn später tut es dir leid. Weizen schneid, wenn er gülden, Spelzen, wenn er grün, Roggen, wann er weiß ist.

Wer die Aehre zu dürr werden läßt, verliert die Körner. Lieber ein paar Tag zu früh, als ein paar Tag zu spät ernten. Was nicht blüht, körnert nicht. Wer den Fleißigen hindert, scha­det der Ernte. Gut gedengelt, ist halb gemäht.

Auch nach einer schlechten Ernte muß man wieder säen.

Ein gutes Kornjahr deckt drei schlechte. Winterfrucht gibt mehr aus als Sommerfrucht, weil sie eine harte Jugend gehabt hat Je reifer das Korn, desto leichter fällt es aus. Vierzehn Tage blühts, vierzehn Tage kemts, vierzehn Tage milcht», vierzehn Tage reifts. Viel Stroh, wenig Korn. Keine Garbe ohne taube Aehren. Die Gerste im Halme ist noch ungewisse Ernte. Die Gerste wird vor dem Haber reif. Wenn die Gerste fällt, bekommt der Bauer Geld. Kurzer Haber, lange Säcke. Trespe und Stroh machen den Bauer nicht froh. Die Trespe mengt sich immer unter das Korn. F. F.

Stoffe, sowie an elektrischen Anlagen mit der gleichen sicheren Wirkung angewendet werden kann, sich in steter Betriebsbereitschaft befindet, da er weder einfrieren noch verdunsten kann und völlig trocken bleibt und vor allen Dingen keine Löschschäden verursacht, da das Löschmittel völlig unschädlich für Mensch und Tier ist. Das eigent­liche Löschverfahren beruht auf der Vermischung von gasförmiger Kohlensäure mit einem gesetzlich geschützten Speziallöschpulver, das durch den Druck der Kohlensäure in einem kegelförmigen Strahl auf den Brandherd geschleudert wird, dort den weite/en Zutritt des Sauerstoffes aus der Luft verhindert und so die Flammen schlagartig zum Er­sticken bringt. Anschließend erfolgte noch eine

Die Verbands-Zuchtviehschau des Würlt. Fleck­viehzuchtverbandes für den Sülchgau am 5. und 6. Juli in Herrenberg gab den Rinderzüchtern und allen an der Tierzucht interessierten Kreisen einen Ueberblick über die in den letzten Jahren geleistete züchterische Arbeit des Verbandes. Vorgestellt wurden im Einzelwettbeweib 26 Altbullen, 27 ins Deutsche Rinderleistungsbuch eingetragene Kühe und 107 sonstige Kühe Am Schluß wurden 20 Bullenfamiliensammlungen, 4 Kuhfamilien und 10 Kuhstämme gerichtet, eine für die Preisrichter nicht immer leichte Aufgabe, da neben der Aus­geglichenheit und der Körperformen vor allem die Leistungsvererbung ln den einzelnen Familien ent­sprechend bewertet wurde. Die Siegerpreise für die beste Bullenfamilie und für den besten Kuh­stamm erzielte der bekannte Leistungszüchter Rudolf Rouff, Niederreutin, mit 2 Sammlungen die in Lei­stung. Form und Adel eine ganz seltene Ausge­glichenheit zeigten. Efn Züchterabend vereinigte die Aussteller und Gäste, bei dem Tierzuchtleiter Dr. Biegert einen kurzen Lichtbildervortrag über seine Eindrücke bei einer vor 14 Tagen in nord­deutsche Zuchtgebiete durchgeführten Lehrfahrt ge­halten hatte. Am 6. Juli begann die Vorführung der Tiere im großen Ring vor mehreren tausend Zuschauern und in Anwesenheit der Herren Land­wirtschaftsminister Stoß, Stuttgart und Dr. Weiß, Tübingen. Allgemein wurde von den Besuchern fest-

Die Gesamtlage im Arbeitsamtsbezirk Nagold im Juni war im wesentlichen unverändert. Die Textil­industrie ist immer noch ausgesprochen gut beschäf­tigt. Die Schmuckwarenindustrie liegt schwer dar­nieder, während die Spezialbetriebe des Metallge­werbes noch einen befriedigenden Geschäftsgang aufweisen. In der Landwirtschaft fehlen vor allem Fachkräfte. Dis Neigung zur Aufnahme landwirt­schaftlicher Arbeit vor allem auch seitens der Arbeitslosen ist äußerst gering. Die Zahl der Arbeitsuchenden und Arbeitslosen s*eigt weiter an. Ende Juni zählte das Arbeitsamt Nagold 1637 Ar­beitsuchende (Ende Mai 1535), davon waren 1041 (Ende Mai 966) arbeitslos, und zwar 811 Männer und 230 Frauen. Die Zahl der Unterstötzungsemp- fänger hat sich von 500 auf 420 verringert. Dies ist auf die allerorts durchgeführte Straßeninstand­setzung und auf das Anlaufen verschiedener Not­standsarbeiten, über die wir demnächst eingehend berichten werden, zurückzuführen. Mit Neueinstel­

mc fdjtDäfcßt droo

Liebes Bäbele! Du hast in deinem letzten Brief einen lustigen Ausflug in die' pädogogische Welt gemacht, bist aber ziemlich fehl gewandert. Du erzählst von der Entlaßprüfung unseres 8. Schul­jahres und von den dort gestellten Fragen in der Sachkunde, bei denen auch eine hieß:Nenne die Beneluxstaaten und Ihre Hauptstädte". Sei ver­sichert, diese Frage haben viele Kinder richtig be­antwortet. Daß überhaupt solch eine Frage gestellt wurde und zwar vom Kultministerium für unser ganzes Ländchen, beweist schon, daß dem Unterricht in Gegenwartsfragen manche Bedeutung gewidmet ist. Auch darfst du versichert sein, daß dem Unter­richt in toten Dingen lange nicht mehr die Auf­merksamkeit geschenkt wird wie einst. Vielleicht weißt du auch, daß man in der Schule im dritten Reich sogar viel zu viel von den Sachen erzählen mußte,dia em Augablick wichti.ch send", und daß der Lehrer oft und viel zu oft mit derEntnazifi­zierung' dafür büßen mußte. Uebrigens zu deiner Beruhigung, wir haben in unserer Volksschule noch gar keinen endgültigen Lehrplan seit Kriegsende, wir warten noch auf ihn. Aber wohin die Richtung geht, kannst du aus den Fragen ersehen, die bei der Entlaßprüfung gestellt wurden. Daß also ein Lehrer in «einer .Bewegung de* Unwillens" sich über etwas beklagt hätte was in dem noch nicht erschienenen Lehrplan gar nicht verlangt sei, das, liebes Bäbele, machst du mir nicht weiß. Dann machst du gewiß einen feinen Vorschlag, nur kommst du Jahrzehnte zu spät und heute richtet sich dein Vorwurf an die falsche Stelle. Du sagst,Vielleicht

Vorführung des Komet-Luftschaumverfahrens. Es galt zu beweisen, daß dieses Verfahren auch in der Hand kleiner Wehren unter Benützung der vor­handenen kleinen Motorspritzen mit wenig Lösch­wasser und vor allem unter Vermeidung des so gefürchteten Wasserschadens mit Erfolg eingesetzt werden kann. Der Beweis ist vollauf gelungen. In unserer Notzeit ist es nicht nur eine persön­liche Angelegenheit, jeden ausbrechenden Brand­schaden so schnell und sicher als möglich zu be­kämpfen, sondern auch eine Verpflichtung dem Ganzen gegenüber, gegen die immer bestehende Zers'örungsmöglichkeit durch Feuer mit den sicher­sten Mitteln vorzugehen. Solche Mittel wurden in wirkungsvoller Weise gezeigt.

gestellt, daß in Richtung auf Langlebigkeit und Milchleistung gute züchterische Fortschritte erzielt worden sind. Besonders die gut sitzenden, geräu­migen Euter wurden allgemein bewundert. Die Zucht auf Langlebigkeit und Leistung kam bei den 27 vorgeführten im Deutschen Rinderleistungsbuch eingetragenen Kühen sinnfällig zum Ausdruck: Bei einem Durchschnittsalter von 11,5 Jahren und einer Durchschnittskälberzahl von 8,5 weisen diese Kühe im Durchschnitt von 174 Abschlüssen eine Leistung von 3763 kg Milch bei 4.00'Vo und 151 kg Fett auf. Anschließend an die Vorführung fand eine allgemeine Züchterversammlung statt, die vom Verbandsvorsitzenden Robert Hiller, Bondorf, eröff­net wurde. Er streifte die Entwicklung des Ver­bandes und wies darauf hin, daß angesichts der ge­zeigten Leistungen des württemb. Fleckviehs keine Veranlassung bestehe, die verstärkte Einfuhr von Niederungsvieh zu propagieren. Minister Dr. Weiß wies auf die Notwendigkeit hin, die aus dieser Schau gezeigten hervorragenden Leistungen hinsicht­lich Langlebigkeit und Milchleistung für die Landes­zucht nutzbar zu machen und durch Beratung und Abhaltung von möglichst vielen Melk- und Vieh­haltungskursen die Fütterung und Haltung des Rindviehs zu verbessern, sowie durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Züchter und Tierarzt die Sterilität als die verheerendste Geißel unserer Vieh­bestände zu überwinden.

lungen ist die Wirtschaft sehr zurückhaltend. Des­halb ist die Vermittlungstätigkeit des Arbeitsamts zurückgegangen. Es wurden insgesamt 1344 Stellen (706 für Männer, 422 für Frauen) unter Mitwirkung des Arbeitsamts besetzt. Auch die Zahl der offenen Stellen hat sich weiter vermindert. Ende Juni läge» noch 954 (gegenüber 1235 Ende Mai) Anforderungen vor. Zum ersten Mal ist auch eine, zunächst noch unbedeutende rückläufige Bewegung im Beschäftig- tenstand zu verzeichnen. Der Arbeitsamtsbezirk Nagold (umfassend die Kreise Calw, Freudenstadt und Horb) zählte Ende Juni 49 004 Männer (Vor- monat 49 014) und 39 277 (Vormonat 39 453) Frauen als Arbeiter, Angestellte, Mithelfende und Selbstän­dige im Arbeitsprozeß. Bemerkenswert ist. daß bei Arbeitern und Angestellten eins besonders starke Abnahme zu verzeichnen ist, während Selbständige und Mithelfende noch etwas zugenommen haben. Kurzarbeiterunterstützung erhielten im Juni 57 Fir­men mit insgesamt 483 Personen.

dähdet m'r älie heit schneller aus osrem Elend raus komme, wenn mr onsre Manne net bloß dauts Wisse eintrichtert, sondern au a bißle Hadfertichkeit ond hadwerkliches Gschick". Weißt du nichts vom Welkunterricht, den Schulgärten, der Hauswirt­schaftslehre, den Lerngängen in Fabriken, Hand­werksbetriebe, den eigenen Untersuchungen und Be­obachtungen der Schüler, die planmäßig gepflegt werden, der Heimatverbundenheit und Bodenständig­keit allen Unterrichtens die als Grunddisziplin aller Schularbeit gelten? Und wenn heute manches von diesen Bestrebungen noch nicht oder noch nicht wie­der sichtbar ist, willst du demSchualmoaster" schuld geben? Frage mal den Bürgermeister, wenn der Lehrer mit solchen Anregungen kommt! Du kannst dir in der heutigen Zeit sicher die Antwort des Finanzgewaltigen denken. Ueber deinen Brief wäre noch manches zuschwätzen". Gefreut hat es mich, daß du dich mit dem Gebiet der Schule beschäftigt hast. An diesem lebendigen Interesse an unserer Volksschule fehlt es nämlich und wir Lehrer spüren das oft schmerzlich. Die Eltern soll­ten viel mehr an ihrer Schule Anteil nehmen, sie nicht als notwendiges Uebel betrachten von dem man bei jeder passenden und unpassenden Ge­legenheit wegbleiben will jede Stunde fehlt und muß nachgehoit werden, auch wenn es sich um Onötigs" handelt, deiner Meinung nach. Denn es ist nämlich eine abe Weisheit, daß dieUebung" des Lernens auch einen großen Bildungswert hat Ich würde gerne einmal mit dir persönlich darüber sprechen und ich glaube fest, daß dann für unsere Schule und Kinder mehr dabei herauskommen würde.

DeinSchualmoaster".

Brief aus Simmersfeld

Nur noch wenige Tage wird es dauern und rein äußerlich wird das Rat- und Schulhaus wieder das alte sein. Zwar werden sich noch manche Tage hinziehen, bis die Räume wieder bewohnbar und die Gerüste abgebrochen werden, aber in etwa zwei Wochen dürften die Arbeiten abgeschlossen sein. Der Fremdenverkehr, der für Simmersfeld in früheren Jahren eine Haupteinnahmequelle dar* stellte, ist auch wieder im neuen Aufblühen. Dia Gastwirte haben ihrerseits durch Umbau \jnd Neu­herrichten der Fremdenzimmer auch das Entspre­chende getan, um es den Fremden so bequem wia möglich zu machen. Viele Gäste aus den Großstäd­ten und aus den Industriebetrieben, teils sogar Ausländer, besuchen schon wieder unsere Schwarz­waldhöhen. Lohnende und schöne Spaziergänge rings umi Simmersfeld und ln die nähere und weitere Umgebung geben den Erholungsbedürftigen wieder Ruhe und neue Spannkraft. Besonders die herr­lichen kleinen Wanderungen in die beiden kleinen Seitentäler des Köll- und des Schnailbachtales mit ihren Mühlen und Höfen rufen bei den Besuchern oft große Begeisterung hervor. Nur ein Wunsch steht noch offen! Schafft mehr Ruhebänkel Nicht nur die Simmersfelder Heideibeermädchen sind schon emsig auf der Suche nach der stark ge­fragten Frucht, sondern mit dem Auto, per Fahrrad und zu Fuß kommen sie von überall her. Mit einem Riesenertrag wie im letzten Jahr ist heuer nicht zu rechnen. Die Handballabteilung des Sportvereins fuhr am Sonntag zu einem Freund­schaftstreffen ins Murgtal. Zugleich war ein Aus­flug damit verbunden. In schöner Fahrt fuhr man durchs obere Enztal, hinab nach dem romantischen Dörfchen Reichental, das so recht den Schwarz­wald verkörpert. Von dort ging die Fahrt hinunter ins felsenreiche und enge Murgtal nach Hilpertsau. Während einer kurzen Rast wurden dort Bekannte aufgesucht und dann brachte das Auo die Sportler und Sportanhänger nach Gausbach/Forbach. Dort fand ein freundschaftliches Treffen mit den Sport­lern von Gausbach statt, das seinen Höhepunkt in einem sauberen und schnell durchgeführten Hand­ballspiel fand. Den Erfolg dabei konnten zwar die Einheimischen buchen, was aber der frohen Sport­kameradschaft keinen Abbruch tat. Auf der Rück­fahrt fuhr man murgaufwärts weiter bis Rau- münzach und schließlich hinauf bis zur großen Talsperre des Schwarzenbach. Ueber Schön- münzach, Hutzenbach und Schönegründ ging es wieder hinauf auf die heimatliche Höhe. Die Fahrt war ein herrliches Erlebnis für alle. Der Holz­hauer und spätere Bäckermeister Adam Braun ist der einzige Altersjubilar des Monats Juli. Am 26. 7. wird er 81 Jahre alt. Dem immer noch sehr rüstigen und fleißigen Mann, der oft sogar noch mit dem Fuhrwerk aufs Feld und in den Wald fährt, wünschen wir alle noch einen schönen Lebensabend.

Engelsbrand. Dieser Tage feiert» Landwirt Moritz Burghardt seinen 77 Geburtstag, Landwirt Christian Schöninger vollendete das 81. Jahr seiner Lebens­bahn, während Landwirt Eugen Kalmbacher auf sieben volle Jahrzehnte zurückblickt

Ordnung muß sein

Das Amtsgericht Nagold hatte sich in seiner letzten Sitzung nur mit einem Vergehen gegen das Kraftfahrgesetz und mit einer Uebertretung der Straßenverkehrsordnung zu befassen. Eine Frau aus Nagold fuhr am 29. 4. mit einem noch nicht zuge­lassenen Kraftfahrzeug zum Abtransport von Tan­nenzapfen in den Wald. Gegen den Strafbefehl in Höhe von 60. DM erhob sie Einspruch. Das Ge­richt überzeugte sich, daß der Hauptanklagepunkt, das Kraftfahrzeug sei nicht versteuert gewesen, nicht aufrechterhalten werden konnte. So kam es nur zu einer Verurteilung wegen Vergehens gegen das Kraftfahrzeuggesetz, und die ursprüngliche Strafe wurde auf 25. DM herabgesetzt. Weiter waren ein Schreinermeister H. und ein 15jähr. Lehrling W. wegen fahrlässiger Körperverletzung und Ueber­tretung der Straßenverkehrsordnung angeklagt. H. fuhr am 7. 5. mit seinem Kraftrad nach Nagold. Auf der Strecke zwischen Unterschwandoif und Iselshausen wollte er zwei nebeneinander fahrende Radfahrer überholen. Da der ebenfalls angeklagte W. ganz links fuhr, glaubte H., am besten zwischen beiden durchfahren zu können. Dies wurde ihm, wie es schon so oft in derartigen Fällen ging, zum Verhängnis. W. suchte plötzlich nach rechs An­schluß und stieß mit H. zusammen. H. stürzte und erlitt einen Schädelbruch, der ihn zu einem mehr­wöchigen Krankenhausaufenthalt nötigte, während der junge W. mit leichteren Verletzungen davon­kam. H. wurde wegen Uebertretung der Straßen­verkehrsordnung zu einer Strafe von 10. DM, W. zu einer solchen von 50. DM verurteilt. Das Gericht nahm den Anlaß wahr, die anscheinend nicht auszurottende Unsitte des Nebeneinander­fahrens von Radfahrern ernstlich zu rügen. Gerade dieses Beispiel zeigt, wie wichtig die Beachtung der Straßenverkehrsordnung auch im kleinen ist und welches Unheil entstehen kann, wenn der Straßenbenützer glaubt, auch einmal anders handeln zu können, als es die einfachen und sinnvollen Regeln der Ordnung vorschreiben.

Langsames Ansteigen der Arbeitslosigkeit

Württembergisches Fleckvieh ist leistungsfähig

Von der Verbands-Zuchtviehschau Herrenberg

Familiennactirichten

Hirsau, im Juli 1949. Am 23. Juni starb unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante

Lydia Hayer

im Alter von 51 Jahren. Für die vielen Beweise aufrich­tiger Teilnahme danken wir herzlich.

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Calw, Juli 1949

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