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Musik, Theodor Scheufele, konnte am Iss Oktober Sen Gedenktag seiner vor 25 Jahren erfolgten Anstellung an der Hochschule für Musik, dem damaligen Konservatorium, begehen. Der Jubilar wurde von Lehrer- und Schülerschaft sehr geehrt.
Einrichtung durchgehender Kraftomnibuslinien. In der Frage der Einrichtung von durchgehenden Autobusverbindungen zwischen der Stadt Stuttgart und wichtigen Gebieten der Umgebung fand am letzten Samstag auf dem Stuttgarter Rathaus eine Besprechung zwischen den Vertretern der beteiligten Städte und Amtskörperschaften und den Vertretern der Stadt Stuttgart und der Stuttgarter Kraftomnibuslinien G.m.b.H. statt. Die große Mehrheit der Beteiligten erklärte ihr grundsätzliches Einverständnis mit der baldigen Einrichtung der Linien.
Die städtischen Einnahmen aus dem Volksfest betragen nach amtlicher Mitteilung kaum 250 000 ^<l, wovon die beträchtlichen Ausgaben und Kosten mit etwa der Hälfte in Abzug zu bringen sind.
Zeitschrift für Denkmalspflege. Anläßlich der Tagung für Volks- und Heimatkunde machte der Direktor des württ. Landesamts für Denkmalspflege bekannt, daß das Bundesdenkmalamt in Wien in Verbindung mit dem Tag für Denkmalpflege und Heimatschutz und mit Unterstützung der Kunstverwaltungen deutscher Länder eine Zeitschrift für Denkmalpflege herausbringt. Als ständiger Korrespondent für Württemberg ist Landeskonservator Prof. Dr. Goeß- l e r gewonnen worden.
Aus dem Parteileben. Voraussichtlich wird die Herbstwanderversammlung der Deutschen Volkspartei Württembergs am Sonntag, 31. Okt-, in Heilbronn stattfinden.
Aus dem Lande
Ludwigsdurg. 11. Okt. Aus dem Parteileben. Die Deutsche demokratische Partei hielt am Samstag ihre Herbstkagung ab. Der Vorsitzende, Landtagsabg. Dr. Bru ck- m a n n, erklärte, das Werk von Genf sei die Schlußfolgerung der Politik, die die demokratische Partei seit 1918 verfolgt habe. Abg. Schees behandelte die württ. Politik. In einer Entschließung wurde begrüßt, daß die von Rathenau eingeleitete Politik bisher eingehalten worden sei. Der württ. Regierung wurde vorgeworfen, daß ihre Politik Ein- zelinteressen verfolge. In der öffentlichen Versammlung im Rathauskeller verlangte Dr. Bruckmann die beschleunigte Durchführung der Neckarkanalisation. Staatspräsident a. D. Dr. v. Hieber trat für die demokratische Republik ein. Reichstagsabg. Dr. Heuß sprach über die außenpolitische Lage.
In der Vorstadt Oßweil wurde der led. Metzger und Landwirt Ehr. Wünsch mit einer schweren Kopf- und anderen Verletzungen in der Scheuer des elterlichen Anwesens tot aufgefunden. Ob Unfall durch Abstürzen von der Tenne oder Selbstmord vorliegt, steht nicht fest.
Marbach a. 7k., 11. Okt. Katholisches Studentenheim. Hier soll ein katholisches Studentenheim mit einer Kapelle im Wert von 3—100 000 errichtet werden. Der Leiter ist ein zum Katholizismus übergetretener Sohn des früheren Dekans Ferber von Marbach.
Mergelstetten. OA. Heidenheim, 11. Okt. Ein Altveteran. Der hier wohnhafte Leutnant a. D. Dürselen, Veteran von 1866 und 1870/71, feierte hier seinen 80. Geburtstag.
Bebenhausen, 11. Okt. Geburtstag derKönigin. Königin Charlotte von Württemberg, jetzt Herzogin Wilhelm zu Württemberg, vollendete am 10- Okt. ihr 62. Lebensjahr.
Oehringen, 11. Okt. Erhaltung der Forchten- berger Burgruine. Die Forchtenberger Burgruine, ein Wahrzeichen Alt-Forchtenbergs und ein Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr, ist seit 70 Jahren in Prioat- besitz. Um sie vor d-m Verfall zu schützen und dem Fremdenverkehr zugänglicher zu macken, hat sie ein Gönner Forchten- bergs, Kammerpräsident Dr. o. Kleefeld, erworben und de« Stadt die Nutznießung und Verwaltung eingeräumt. Er läßt in nächster Zeit das stellenweise eingebrochene mächtige Kellergewölbe wiederherstellen, auch die schadhaften Fensterstürze, die Tore und den Turm ausbessern. Im Burghof wird als Unterstand für die Besucher ein Blockhaus erstellt.
Heilbronn, 11. Otzt. Kreisturnfest 1929 in Heilbronn. Der Kreisturntag des 11. Turnkreises Schwaben, der gestern in Balingen zusammentrat, hat beschlossen, das nächste Kreiskurnfest im Jahre 1929 in Heilbronn abzuhalten. Der 11. Turnkreis zählt z. Zt. 644 Vereine mit 91 000 Mitgliedern-
äigmaringen, 11. Okt. Aenderungbeiderhohcn- zolle rischen Landesbahn. Am Freitag tagte hier eine mit Sonderzug eingetroffene Abordnung höherer Eisenbahnbeamter aus Berlin, Frankfurt a. M. und Stuttgart sowie von Vertretern des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe zwecks Prüfung der Frage der Umwandlung der hohenzollerischen Landesbahn in eine Bahn des allg. Verkehrs, d. h., daß die Bahn von Preußen an das Reich übergehen würde. Als Reichsbevollmächtigter für diese Bahn würde der Präsident der Reichsbahndirektion Stuttgart in Frage kommen.
Aus Stadt und Land
Nagold, 12. Oktober 1926.
Zuerst sage: ich will, danach: ich kann, und zuletzt: segne mich; so wirst du gut fahren. Finckh.
Aus dem Kampf um die Sonntagsruhe.
Die Evang. Pressekorrespondenz schreibt:
Bekanntlich hat das Reichsarbeitsministerium den Entwurf eines Arbeitsschuhgesetzes fertiggestellt, der nach Pressemeldungen in der Frage der Sonntagsruhe für das Handelsgewerbe zwar erfreulicher Weise der höheren Verwaltungsbehörde das ihr zur Zeit zustehende Recht absprechen will, neben den 6 Ausnahmesonntagen, die die Ortspolizerbehörde zulassen kann, allgemein noch 4 weitere Sonntage für den Verkauf freizugeben und die Höchstbeschäftigungsdauer an den Ausnahmesonntagen von 8 auf 6 Stunden herabsetzt. Aber diesen Verbesserungen im Sinn einer ausgedehnteren Sonntagsruhe steht als um so größere Verschlechterung gegenüber, daß die höhere Verwaltungsbehörde das Recht erhalten soll, in Wallfahstsorten und ähnlichen Orten mit zeitweilig besonderem Fremdenverkehr weitere Ausnahmensonntage ohne Festsetzung einer Höchstzahl zuzulassen; außerdem soll in Gemeinden mit weitläufiger Siedlungsweise eine regelmäßige Verkaufszeit bis zu 2 Stunden auch für Verkaufsstellen, die nicht Bedürfnisgewerben dienen, zugelassen werden können.
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Gegen diese folgenschweren Verschlechterungen der Bestimmungen über Sonntagsruhe setzen sich die Organisationen der Handelsangestellten in zwei sehr lesenswerten Schriflen von M .Hörbrand »Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe" (Verlag des Verbandes der weiblichen Handelsangestellten, Berlin- Wilmersdorf, Kaiseralle 25) und W. Bösche „Die Sonntagsruhe in Gefahr" (Sieben - Stäbe - Verlag, Berlin - Zehlendorf) zur Wehr und fordern eine wirkliche, nicht durch zahllose Ausnahmemöglichkeiten durchlöcherte Sonntagsruhe. In reicher Fülle werden Aeußerungen von Behörden, Geschäftsinhabern und Gewerbeaufsichtsbeamten angeführt, aus denen hersorgeht, daß ein wirkliches Sonntagskaufbedürfnis nicht besteht, außer in sehr wenigen Bedürsnisgewerben und etwa an einem Sonntag vor Weihnachten, und daß die volle Durchführung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe lediglich Sache der Gewöhnung des Publikums an richtige Zeiteinteilung und soziale Rücksichtnahme ist. Von Gewicht sind auch die angeführten Kundgebungen evangelischer und katholischer kirchlicher Behörden und Verbände, u. a. der preußischen Generalsynode, des Deutschen Evang. Frauenbundes und des Evang. Volksbundes für Württemberg, die sich aufs bestimmteste gegen jede Verschlechterung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe aussprechen und einen möglichsten Ausbau der Sonntagsruhe als soziale und religiöse Pflicht bezeichnen.
In der Tat hat das zermürbte deutsche Volk von den Werten der Volksgesundheit, des Familienlebens und der seelischen Erhebung, für deren Pflege die Sonntagsruhe grundlegend ist, nicht mehr viel zu verspielen. Wer die Sonntagsruhe für sich selbst fordert, muß sie auch den andern gönnen. Von der Einsicht unserer gesetzgeberischen Faktoren wie der Bevölkerung, auch der ländlichen und kleinstädtischen, muß man erwarten, daß die errungenen Fortschritte in der Sonntagsruhe keinen Stand verkürzt werden.
Ablösung der Markanleihen allen Besitzes der Gemeinden 2sw. Für die Anmeldung der Ansprüche der Gläubiger auf Umtausch von Markanleihen (Inhaberschuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen) der Gemeinden, Amtskörperschaften, Gemeinde- und Bezirksverbände, Schul- und Kirchengemeinden, sowie der Kirchen- und Pfründestiftungen in Ablösungsanleihen und auf Gewährung von Auslosungsrechten geht die Frist (Ausschlußfrist) mit dem 1. November 1926 zu Ende. Im Lauf des Oktober müssen also alle rückständigen Anmeldungen bei Rechtsverlust vollzogen werden. Weitere Auskunft erteilen die Vermittlungsstellen (Sparund Girokassen, Banken, Kreditgenossenschaften usw.) und die Gemeindebehörden. Die gleiche Anmeldefrist gilt für alle Markanleihen alten Besitzes der Länder im ganzen Reich.
Die Vordrucke der Belege über den Steuerabzug vom Arbeitslohn für 1926 (Lohnsteuerüberweisungsblätter, Nachweisungen, Zusammenstellungen) nebst Blaupapier zum Durchschreiben werden vom 11. Oktober an von den Finanzämtern unentgeltlich abgegeben.
45kägige Rückfahrkarten. Dis Reichsbahnverwaltung hat sich entschlossen, Rückfahrkarten mit 45tägiger Gültigkeit einzuführen. Des weiteren sollen in noch nicht bestimmter Zeit Kilometerhefte ausgegeben werden, wie sie früher in Baden eingeführt waren.
Landesausstellung von Lehrlingsarbeiten. Das Landesgewerbeamt veranstaltet in der Zeit vom 15. Oktober bis 14. November d. I. in den Ausstellungshallen 8 und 9 aus dem Gewerbehalleplatz in Stuttgart wieder eine reich beschickte Landesausstellung von Lehrlingsarbeiten.
Schutz -er älteren Angestellten. Das Reichsarbeits- ministerium hat Verbände und Gewerkschaften der Angestellten und Arbeiter, sowie die Vertreter der Arbeitgeberverbände und größeren Gemeindeverwaltungen zu einer Besprechung über den Schutz der älteren Angestellten nach Berlin eingeladen. Die Mehrheit lehnte eine einheitliche Zusammenfassung des gesamten Arbeitsnachweises und den Benutzungszwang der öffentlichen Arbeitsnachweise sowie die Meldepflicht ab. Neben der gesetzlichen Regelung der Fragen des Lehrlingswesens, der Umschulung, der Sicherung der Anwartschaften auf Leistungen, der sozialen Versicherungen bei Stellenlosigkeit solle das Hauptaugenmerk auf einen gesetzlichen E i n st e ll un g s z w a n g erwerbsloser älterer Angestellten gelegt werden. Das Ministerium kündete die baldige Vorlage eines Gesetzentwurfs über Lehrlingseinschränkung und Sicherung der Anwartschaften an. Bon den freien Arbeitnehmer- gewerkfchaften wurde die Ausdehnung der Maßnahmen auf die Arbeiterschaft gewünscht.
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Haiterbach, 12. Okt. Schlußsitzung der Feuerwehr. Am
vorgestrigen Sonntag Nachmittag hat die Feuerwehr mit ihrer Uebung den heurigen Uebungsplan abgeschlossen. Der auf Vs3 Uhr angesetzte Alarm war pünktlich ausgeführt, ebenso auch das Antreten der Mannschaft. Die Schulübungen fielen zur Zufriedenheit aus; Führer und Mannschaft haben gezeigt, daß im abgelaufenen Jahr gearbeitet worden ist. Auch die Besichtigung der Geräte und der Ausiüstungsgegenstände gaben zu keinem nennenswerten Anstand Anlaß. Es folgte die Hauptübung: die gestellte Aufgabe zerfiel in zwei Teile: beim ersten Brandobjekt überwog der Jnnenangriff, beim zweiten Objekt der äußere Angriff. Die Feuerwehr arbeitete gut, die Aufgabe wurde von Kommandant und Führern richtig erfaßt und ab- esehen von kleinen Mängeln, die bei einem Alarm — sei es ei Uebung oder Ernstfall — immer Vorkommen werden, auch sehr gut durchgeführt. Dies kam in der nachfolgenden Kritik zum Ausdruck. Der Kommandant ermahnte die Mannschaft das Gelernte nicht ganz zu vergessen, sondern auch während der Pause, in den Uebungen immer wieder im Gedächtnis zu wiederholen, damit im Ernstfall die Feuerwehr schlagfertig ist. Stadtschuttheiß Bernhardt, als Vertreter der Gemeinde, dankte Führern und Mannschaft für die im abgelaufenen Jahr geleisteten Dienste. Den besonderen Dank sprach er unserem rührigen Kommandanten, Gemeinderat Ziegler, aus. Den Abschluß bildete das gesellige Beisammensein der Mannschaften in den versch. Wirtschaften, woselbst die Gemeinde das übliche, wohlverdiente Vesper verabreichen ließ. Möge der Wunsch unseres Stadtschultheißen, die Feuerwehr im nächsten Jahr zu einem Familienabend in der Turnhalle zu vereinigen, in Erfüllung gehen; der Geist echter Kameradschaft, der unler der Feuerwehr herrschen soll, würde dadurch aufs Beste gepflegt.
Altensteig» i l Okt. Gemeinderatssitzung am 7. Okt. Entschuldigt; Bäßler, Hang und Kaltenbach. Der Vorsitzende begrüßt die zum erstenmal unter seiner Leitung anwesenden Gemeinderatsmitgliever und bringt dabei zum Ausdruck, daß ein Zusammenarbeiten des Gemeinderats und Ortsvorstehers notwendig sei. Gerade in einer wirtschaftlich schweren Zeit lasse sich durch selbstloses, umsichtiges und treues Zusammenwirken für eine Gemeinde oft viel erreichen und er habe die feste Zuversicht, daß die gemeinsame Arbeit unser Stäotchen zur weiteren Blüte führen werde. Vor Beginn der Verhand
_Dienstag 12. Oktober 1L28
lung über die einzelnen Teile der Tagesordnung wird vom Stadtvorstand die Beeidigung des Stadtpflegers Krapf und des Obersekretärs Schleeh vorgenommen. Dann wird zur Beratung der Tagesordnung eingegangen. Die Streitigkeit mit Sägewerksbesitzer Schwarz Nagold wurde insofern geregelt, als man das Angebot des Schwarz, gegen Bezahlung von Äk. 500 die Klage zurückzuziehen, angenommen hat. - Als Lehrerin für die Frauenarbeitsschule wuree Lydia''Steiger, Pfarrerstochter in Gochsheim bestellt. — Postneubau. Die Oberpoii- direktion fragt an, ob die Stadtgemeinde den im Jahr 1919 für den Kronen-Plan zugesicherten Beitrag in Höhe von 15000 Papiermark, bezw. die Aufwertung desselben, auch für den Linden-Plan zu verwilligen bereit sei. Durch eine endgültige Aeußerung des Fabrikanten Karl Kaltenbach dem Stadtoorstand gegenüber, ist aber elfterer nicht mehr gewillt, den Lindenplatz als Bauplatz der Postverwaltung zur Verfügung zu stellen. Die Anfrage der Oberpostdirektion ist daher hinfällig. Der Gemeinderat weist den Vorwurf, daß ihn an der Hinauszögerung des Postneubaues die Schuld treffen soll, energisch zurück. Die Verzögerung sei allein der Postoerwaltung zuzuschreiben; ihr sei es ja seither freigestanden, das Postamt auf beliebigem Platz zu erstellen. Die Stadt soll es nicht mehr kosten, als die Aufwertungssumme von 15000 Papiermark. Der Gemeinderat be- harrt also mit 7 zu 4 Stimmen auf seinem in dieser Sache gefaßten Beschluß und sieht einem Vorschlag der Oberpostdirektion über die Auswertung des Papiermark-Beitrags zum Kronenplan entgegen. Gemeinderat Walz möchte den Zusatz angefügt haben: Wenn ein anderer Platz in Frage kommen sollte, sei der Gemeinderat bereit, über einen Beitrag von feiten der Stadt zu verhandeln. Dieser Antrag wird aber abgelehnt, da sich der Gemeinderat nicht für einen weiteren Beitrag binden will. — Gehal 1 seinweisung des 1. Stadtschultheißen Pfizenmaier in Bes.-Gruppe 9, Stufe 6, mit 4092 Mk. Grundgehalt, außerdem Orts-, Frauen- und Kinderzuschlag mit zusammen >500 Mark, neben-10 Prozent Dienstaufwandsenftchävigung aus dem Grundgehalt. Sonstige Anrechnungen dürfen nicht gemacht werden. 2. Stadtpflegers Krapf in Bes.-Gruppe 8, Stufe 2, mit 2838 Mark Gmndgehalt und 600 Mk. Ortsmschlag. 3. Waldsckütz Bäuerle, Vorrückung in Gruppe 4, Stufe 9, mir 1770 Mk. Grundgehalt, neben Orts- und Frauenzuschlag von zusammen 648 Mark. Sicherheitsleistung der Gewerbebank zum Geldverkehr der Stadlpflege ist erfolgt durch Uebergabe eines Grundschuldbrieses über 10 000 Mark. — In Bezug auf die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe wird der Gemeinderat vom Oderamt zur Abgabe einer Aeußerung dahingehend veranlaßt, ob hier ein Bedürfnis bestehe, an Sonntagen außer den seither bestandenen Ausnahmen, weitere Aus nahmen zuzulassen. Der Gemeinderat spricht sich dahin aus, daß dem Bedürfnisgewerbe künftig an Sonntagen zwischen 11 und 12 Uhr Ladenöffnung gestattet werden sollte. — Der Ge meinderat nimmt Kenntnis von dem am nächsten Sonntag ab 11 Uhr stattsindenden Stadtlauf des Sportvereins (Stadlgarten bis Bahnhof und zurück). Gegen die Benützung der Turnhalle durch den Sporiperein zu Uebungen am nächsten Sonntag zwischen 8 und ll Uhr wird nichts eingewendet. Der Gemeinde Beuren werden auf Ansuchen 5 Feuerwehrmessinghelme gegen Bezahlung von je 6 Mk. abgegeben. — Auf Anregung von Gemeinderat Fuchs, für den Fall, daß die allgemeine Arbeitsgelegenheit abnehmen sollte, die Beschäftigung von Arbeitslosen im Auge zu behalten, wird über verschiedene Arbeitsgelegenheiten gesprochen, da produktive Erwerbslosenfürsorge der Unterstützung in bar vor- zuziehen ist. Im Verlauf der Verhandlungen wird festgestellt, daß die Ausführung der Feldbereinigung, der Nagoldkorrektion und der Wegbauten im Staatswald Arbeitsgelegenheit bieten werden. Die Zahl der Erwerbslosen im Bezirk iit übrigens unter dem Durchschnitt. Sie wird aber im Lauf» des Winters zweifellos höher werden.
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Bondorf OA. Herrenberg, 11. Okt. Obstausstellung. Gestern veranstaltete der hiesie Obstbauverein seine erste Obstausstellung, die von 35 Ausstellern beschiÄ war und sich eines überaus großen Besuches erfreute.
Horb, 11. Okt. Das Kriegererholungsheim Niedernau ist im abgelaufenen Saisonabschnitt dieses Jahres von 340 erholungsbedürftigen Mitgliedern des Württ. Kriegerbundes ausgesucht worden. Am 15. Mai war es mit 15 Mann eröffnet worden. Die Gäste des Heimes waren vorzugsweise Teilnehmer des Weltkrieges. Es waren aber auch Allveteranen, ja selbst solche im Alter von 80 Jahren darunter. Jeder Besucher des Heims wurde auf 14 Tage ausgenommen. Diejenigen, die besonders durch den Gebrauch der verschiedenen Bäder körperliche Festigung erfuhren, wurde auch ein längerer Aufenthalt gestattet. _
Aus aller Well
Generaloberst v. Heeringcn 1. Am Samstag nachmittag ist der vormalige preußische Kriegsmmister Generaloberst v. Heeringen im 77. Lebensjahr gestorben. Als Minister hat er drei Heeresvorlagen im Reichstag vertreten, die von 1911, 1912 und 1913. Bei Ausbruch des Kriegs erhielt er die Führung der linken Flügelarmee und warf mit dieser in der ersten Feldschlacht des Kriegs die in das Oberelsaß eingedrungenen Franzosen bei Mülhausen auf Belfort zurück. Dann erfocht er Schulter an Schulter mit den Truvpen des Kronprinzen von Bayern den Sieg zwischen Metz und Vogesen. Nach Belgien und Nordsränkreich herangezogen, griff er an der Aisne in den Kampf der von der Marne zurückgehenden 1. und 2. Armee ein und brachte den Angriff der zwischen beiden eindringenden Franzosen und Engländer mit Teilen seiner 7. Armee auf den Höhen südlich Laon zum Stehen. Am 28. August 1916 wurde er zum Oberbefehlshaber der Küstenverteidigung ernannt. Infolge Auflösung dieses Oberkommandos wurde er dann im September 1916 von der Stellung als Oberbefehlshaber entbunden und am 18. November 1916 zur Disposition gestellt, v. Heeringen war seit 1919 Präsident des Reichskriegerbunds Kyfshäuser-
Dr. Luiher in Chile. Der frühere Reichskanzler Dr. Luther ist am 7. Oktober in Valparaiso eingetroffen und von einer großen Menschenmenge geradezu begeistert empfangen worden. Die Stadt war in den chilenischen und in den alten deutschen Reichsfarben reich beflaggt.
Ordensverleihung. Dem Kardinal Erzbischof v. Faulhaber in München ist das Großkreuz des Malteserritterordens verliehen worden.
Die Eheschließung des belgischen Thronfolgers. Amtlich wird mitgeteilt, daß der Thronfolger, Prinz Leopold, mit der schwedischen Prinzessin Astrid am 4. November in Stock- bolm die Zivilehe eingehen und daß am 10. November das Paar in Brüssel in der St.-Gudula-Kirche kirchlich getraut wird. Ein Brüsseler Blatt teilt mit, Prinzessin Astrid habe