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UMSCHAU IM LANDE
25. Juni 1949
Unsere Heimkehrer
TG. Ulm. Am vergangenen Mittwoch traf, wie wir in unserer Mittwochausgabe ankündigten, ein weiterer Transport mit 536 Rußlandheimkehrern, die alle in der französischen Zone beheimatet Sind, in Ulm ein. Unter ihnen befinden sich folgende in Südwürttemberg ansässige Heimkehrer:
Deutschle Rudolf, Horb a. N.; Ay Franz. Isen- bronn, Kreis Horb; Bleibei Hermann, Dornhan, Kreis Horb; Singer Karl und Vögele Karl, Salzstetten, Kreis Horb; Ziegler Emil, Weiden, Kreis Horb; Brenner Emil und Renz Friedrich, Emmingen, Kreis Calw; Roßmann Christian, Aichhalden. Kreis Calw; Hiller Friedrich, Gräfenhausen, Kreis Calw; Hattich Eugen, Birkenfeld, Kreis Calw; Vogt Heinz, Neuenbürg, Kreis Calw; Wurster Johann, Simmersfeld, Kreis Calw; Gackle Alfons, Hochmössingen, Kreis Rottweil; Köhler Franz, Weigheim, Kreis Rottweil; Schumpp Pius, Herrenzimmern, Kreis Rottweil; Werni Fritz, Göls- dorf, Kreis Rottweil; Strenkert Eugen, Rottweil; Ludwig Paul und Günther Ernst, Schramberg; Brotz Helmut, Schmitke Willy, Link Martin, Leibold Konrad, sämtliche aus Schwenningen; Dr. Renz Otto, Tuttlingen; Linder Adolf, Aixheim, Kreis Tuttlingen; Hetansky Toni, Spaichingen, Kreis Tuttlingen
Feiertag Peter und Paul
Tübingen. Die Staatskanzlei teilt mit: Peter und Paul (29. Juni) ist gesetzlicher Feiertag. A1L
Neue Wegfc der Orthopädie
Luftgepolsterte Schuhe für Beinverletzte / Ein Arzt erlernt das Schuhmacherhandwerk
KS. Dem Beinversehrten einen Schuh zu schaffen, der ihm das Gehen nach Möglichkeit erleichtert und Schmerzen erspart, ist eine Aufgabe, um deren Lösung sich viele orthopädische Schuhwerkstätten bemühen. Es bedarf keiner Frage, daß ein bequemer, die Stöße gegen die Amputationsstelle auffangender Schuh für das Wohlbefinden und die Arbeitsfähigkeit des Versehrten von größter Bedeutung ist. Wiederum hört man aus Kreisen der Kriegsversehrten, daß es sehr schwer hältj einen Schuh zu finden, der solchen Anforderungen genügt, weil das Handwerk oft
Hohlraum, der mit Schwamm-Igelit ausgefüllt ur* lufthaltig ist. Das Gewicht eines Schuhs entspricht trotz der dicken Sohle einem gewöhnlichen Lederschuh. Die Igelitsohle ist federleicht, nicht^rutschig und durch die Luftpolsterung abriebfester als jedes andere Material. Ihre Lebensdauer bei normaler Beanspruchung beträgt drei bis vier Jahre. Die natürlichen Nachteile des Igelit, nämlich Empfindlichkeit gegen zu große Wärme und Kälte sind durch chemische Zusatzmittel beseitigt. Beinversehrte klagen oft, daß sich zwar bequeme, aber sehr selten auch gefäl-
weder über das richtige Material noch über die lige Schuhe finden lassen, die sich äußerlich
notwendige Erfahrung verfügt, um einen Schuh zu schaffen, der den Prothesenträger wenigstens zeitweise seine Behinderung vergessen läßt.
In Seehaupt am Starnberger See ist ein Institut entstanden, dessen Leiter sowohl über die anatomischen und medizinischen Kenntnisse wie übe# die handwerkliche Fertigkeit verfügt, um einen Schuh zu entwickeln, der ein Höchstmaß an Bequemlichkeit verkörpert. Der Gründer des Unternehmens, Dr. Maertens, ist ein junger Arzt, der, selbst beinversehrt, nach fünfjähriger Arzttätigkeit das Schuhmacherhandwerk regelrecht erlernt hat. nachdem er schon während des Krieges in einem großen Lazarett als Orthopäde ge-
emeine Arbeitsruhe ist jedoch nicht angeordnet. arbeitet hatte. Er will aus eigener Situation her-
Söweit aus Örtlichen Gründen am 2Ö. Juni" nicht gearbeitet wird, besteht kein Anspruch auf Bezahlung der ausfallenden Arbeitszeit. Bei den Behörden entfällt der ordentliche Dienst. In Gemeinden, in denen Peter und Paul herkömmlicherweise als Feiertag nicht gefeiert wird, versehen jedoch die Gemeindebehörden, den ordentlichen Dienst. In den Schulen aller Gemeinden ist schulfrei. Bei der Eisenbahn herrscht Werktagsverkehr, jedoch werden Sonntagskarten ausgegeben.
Mit Eisenbahn zura Stadtringrennen
Tübingen. Sonntagsrückfahrkarten zum ersten Tübinger Stadtringrennen haben Gültigkeit vom Samstag, 25. Juni, 00 Uhr bi» Montag, 27. Juni, 12 Uhr.
Fleisch nur zu normalen Preisen
Tübingen. In Anbetracht der Tatsache, daß ln den Ländern rings um Wiirttemberg-Hohenzol- lern die Versorgung der Bevölkerung mit den Fleischrationen zu den vorgeschriebenen Preisen zusammengebrochen ist, und zur Vermeidung einer ähnlichen Entwicklung in unserem Lande, wird sowohl vom Wirtschaftsministerium als auch vom Landwirtschaftsministerium erneut darauf hingewiesen, daß alle Fleisch- und Wurstwaren nur noch zu den amtlich festgesetzten Preisen abgegeben werden dürfen. In dieser Bekanntmachung wird außerdem an die Preisauszeich- nungspflicht erinnert. Zuwiderhandlungen gegen die Preisbestimmungen und die Preisauszeichnungsvorschriften werden streng bestraft.
Das Landwirtschaftsministerium weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß bei der gegenwärtigen günstigen Fleischversorgung in Würt- temberg-Hohenzollern keinerlei Grund bestehe, Ueberpreise zu verlangen, und daß die amtlich festgesetzten Preise so gestaltet seien, daß von keiner Seite die Forderung höherer Preise begründet werden könne. Im übrigen ist nach den Auslassungen de3 Landwirtschaftsministeriums die Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch gesichert.
Die deutschen Soldatengräber ln Frankreich
Konstanz. Die Zonenzentrale des Volksbundes „Deutsche Kriegsgräberfürsorge" teilt mit: Aus Frankreich sind 24 000 Grabmeldungen, in der Mehrzahl von der Invasionsfront 1944 eingetroffen. Gleichzeitig gingen Beiegungslisten von zahlreichen größeren und kleineren deutschen Friedhöfen ein. Um einen ordnungsgemäßen Unterhalt der deutschen Gräber zu gewährleisten, beabsichtigt der französische Staat, die annähernd 200 000 Gefallenen auf etwa 20 Großanlagen zusammenzubetten. Die Einzelgräber als solche sollen dabei erhalten bleibon.
aus versuchen, seinen Leidensgenossen zu hellen. Zusammen mit sechs Mitarbeitern, alles besonders begabte Handwerker, stellt Dr. Maertens mit neuen Methoden einen Schuh her, dessen Sohle durch eine Luftpolsterung so elastisch ist, daß sie sämtliche Stöße auffängt. Virile Versuche waren notwendig, um das geeignete Sohlenmaterial zu entwickeln. Das beste Ergebnis brachte Igelit, ein im ersten Weltkrieg von deutschen Chemikern auf synthetischem Weg erfundener, dem Buna ähnlicher Stoff, der seit einigen Jahren für die vielseitigen Zwecke, wie Kabel, Schürzen, Regenmäntel, Verpackungen, seewasserbeständige Bojen verwandt wird. Die Igelit- Sohlen der Maertens-Schuhe umschließen einen
nicht von einem normalen, eleganten Schuh unterscheiden. Audi diesem verständlichen Bedürfnis trägt man in Seehaupt Rechnung, indem man dort den Schuhen moderne Formen und Farben gibt. Nach wenigen Tagen hat sich das Innere des Schuhs nach dem Fuß geformt, ohne daß das äußerlich erkennbar wird.
Eine serienmäßige Herstellung der Igelitsohle würde eine Riesenumwälzung für die Schuhmacherei bedeuten, denn die Igelitsohle wird auf die Lederbrandsohle elektrisch aufgeschweißt und verbindet sich unlösbar mit ihr. Der Vorgang des Besohlens geschieht in Sekunden. Die Sohlen haften sofort zusammen als wären sie ein Stück
Obwohl der Maertens'sche Betrieb mit Gewinnspannen arbeitet, über die ein tüchtiger Geschäftsmann nur mitleidig lächeln kann, sind die Herstellungskosten noch so hoch, daß der Schuh für die Masse der Versehrten schwer erschwinglich. Trotzdem kann die kleine Werkstatt die Nachfrage bei weitem nicht befriedigen. Als kürzlich eine große Illustrierte einige Bilder von Maertens-Schuhen brachte, liefen 20 000 Bestellungen in Seehaupt ein, ein Zeichen für den riesigen Bedarf an zweckmäßigem orthopädischem Schuhwerk. Großfirmen in New York und Graz
Quer duidi die Zonen
Stuttgart. Nach dem „Fall Dubke“ ist jetzt im nordwürttembergischen Landwirtschaftsministerium ein neuer Fall von Kriegswirtschaftsverbrechen, Unterschlagung und Betrug früherer Angestellter aufgedeckt worden. Die Staatsanwaltschaft hat gegen die früheren Abteilungsleiter Willi Frank, Heinrich E d h e i m e r, den stellvertretenden Abteilungsleiter Kurt O e t i n g e r und den Lebensmittelhändler Anton Grünen- b e r g e r Anklage erhoben. Frank wird u. a. vorgeworfen, von den im Jahre 1945 mit Zustimmung der damaligen Landesverwaltüng für Landwirtschaft und Ernährung im Tausch gegen Wein, Spirituosen und aridere württembergische Ueber- schußprodukte oder käuflich erworbenen Kraft* fahrzeugen und Zubehörteilen das meiste füi sich behalten und wieder weiter veräußert zu haben. Das Ausmaß der Schiebungen Franks, an denen der bekannte Herr Dubke insofern beteiligt war, als er Frank 3 Zentner Butter für seine Kompensationsgeschäfte zuteilte, geht aus einer Berechnung der Steuerfahndungsstelle hervor, wonach Frank in der Zeit von August 1945 bis August 1947 private Umsätze in Höhe von nahezu 100 000 RM tätigte.
Stuttgart. Um die Organisationsfragen für einen trizonalen Zusammenschluß der Postgewerkschaft zu erörtern, treten am 29. Juni die Delegierten dieser Gewerkschaftsgruppe aus allen drei Westzonen in Stuttgart zusammen.
Stuttgart. Die Stuttgarter Kriminalpolizei konnte den angeblichen Dr. phil. Dr. med. Erich Peter Karweina, Freiherr von Börnberg, der als Frauenarzt aufgetreten war, wegen Betrugs und falscher Titelführung festnehmen.
Rommelsbach, Kreis Reutlingen. In Rommelsbach brannte am Donnerstagabend eine der Fa. Gminder gehörende Wohnbaradce vermutlich durch Fahrlässigkeit völlig ab. Die Baracke war zur Aufnahme von Flüchtlingen vorgesehen und sollte eben instand gesetzt werdgen. Der Schaden beträgt 40 000 DM. — Ebenso brannte in Son-
haben dem Schöpfer dieser Schuhe verlockende .delfingen infolge Selbstentzündung von frischem
Angebote für die Erwerbung des Patents ge macht.
Vom Geist der schwäbisdien Weine
Der 48er ist gut geraten / Weinprobe in der Hauptkellerei Untertürkheim
EM. Untertürkheim. „Und vom donnernden sondern lagern in gelbgestrichenen Riesentanks -Gott kommet die Freude des Weins" sang der aus Stahl und Email. Die Herren vom Fach Dichter Hölderlin, als er 1800 in einem Winzer- meinten, man habe damit neue Wege in der Be- häuschen auf Stuttgarts Rebenhöhen mit Freun- haridlung der Weine beschritten und bisher keine den pokuliert«. Damals war Württemberg noch schlechten Erfolge erzielt, die Gäste könnten sich •
Heu eine große Scheuer und ein Teil des daneben liegenden Bauernhofes ab. Die Feuerwehren konnten nur die unteren Geschosse des Hauses retten. Der Schaden ist sehr beträchtlich.
Konstanz. Die vom 13 bis 20. Juni in Konstanz stattgefundene interzonale Statistikertagung hat ihren Abschluß gefunden. Die Tagung hatte die Aufgabe, die Beetiligung aller vier Zonen Deutschlands und Groß-Berlin an der Welt-, Volks- und Berufszählung 1950 gemeinsam vorzubereiten und die in den Zonen und Ländern schon begonnenen Vorbereitungsarbeiten aüfein-
Exportland für Weine und das Gläschen Roter ja selbst davon überzeugen. Und die Gäste ka- ander abzustimmen. Ueber das Tabellenprogramm stand auf dem Tisch jeder schwäbischen Familie, men dieser Aufforderung gern nach. Nach 52 d er 1946 er Volkszählung hinaus wird man sich in Heute ist manche Halde an den Keuper- und Weinproben haben sie den Geist der schwäbischen der Bearbeitung der Weltzählung von 1950 auch
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Muschelkalktälern unserer Heimat verödet, der Rebenanbau lohnte sich nicht mehr, die Konkurrenz brachte süffigere und billigere Säfle ins Land. An Stelle des Weines trat als Volksgetränk der Most. Der ungepflegte und unsortierte Schiller galt bis vor kurzem als württembergische einzige, wenig geschätzte Spezialität. Aber noch stehen im Remstal, im Zabergäu, in den Kocherund .Tagstdörfem, am mittleren Neckar und im Paradies der Wengerter, in der Heilbronner Gegend, die alten Keltern. Die lokalen Weingärtnergenossenschaften errichteten moderne Großkeltern, und im Zusammenhang damit kam die Wissenschaft vom Pflanzen, Pflegen, Sortieren der Reben und vom Lagern und Reifen des Weins neu in Schwung. Die schwäbischen Weingärtner haben den Kampf mit der Konkurrenz aufgenommen. Heute lagern in den Riesenstollen der Landeszentralgenossenjchaft Württembergischer Weingärtnergenossenschaften in Ober- und Untertürkheim alle Erzeugnisse der wichtigsten Weinbaugebiete Schwabens in Millionen Litern.
Auf Einladung des Vorstands der Zentralgenossenschaft wurde dieser Tage die Hauptkellerei Untertürkheim von einem größeren Kreis von Interessenten besichtigt. Mancher, der glaubte, Weinkenner zu sein, konnte seine Ueberrasehung nicht verhehlen. Die Weine reifen hier nicht
Weine erkannt.
Die 22 Schwarzriesling und Trollinger Sorten
— Württemberg ist etwa im Unterschied zu den Rhein- und Pfalzgegenden ein Land der Rotweine
— des ■ Jahrgangs 1948 leuchteten dunkel und schmeckten würzig, frisch und schwer. Ihre Güte übertraf im allgemeinen, was in Gegenproben zu Pfälzer oder rheinhessischen Trollingern leicht geschmeckt werden konnte, die der Konkurrenten und einen „Cannstatter Zuckerle“ oder einen „Uhlbaeher Götzenberg“, die spät gelesen waren, möchte man mit den besten Lagen, die reichere Weinbaukulturen Deutschlands liefern, nicht tauschen. Diese Keuperweine mit der rötlichen Farbe der Mergelböden trinken sfeh nicht süffig und lieblich, sondern haben die verborgene Kraft und Wirkung, das „hehlinge“, das auch im schwäbischen Menschen steckt. Gerade ihr schweres Bhdengfährtle, das Fremde als säuerlich empfinden, macht ihre Substanz und ihre Bedeutung aus, die den Genießer zum Nachdenken und Grübeln stimmt.
Unseren heimatlichen Silvaner-Weißweinen dagegen fehlt die gewinnende Süße und das milde Aroma der Rheinweine, sie haben mehr einen moussierenden und bitteren Geschmack, der heimlich berauscht. Auch in ihnen spürt man noch das Bodengfährtle der Roten. Daß sie be-
mehr in den guten, freundlichen Holzfässecn aus, sonders gut auf den Muschelkalkhängen des mittleren Neckar gedeihen, ist kein Zufall, denn auch
Katholische Kirche und Grafeneck ter. Die Rieslinge endlich erreichen in Schwaben
— der Keuper fördert am besten ihre Qualität — Das Rottenburger Kapitularvikariat xu der Vernichtung „lebensunwerten“ Lebens jene heitere, süffige, gegen den Geist gleichsam
neutrale Natur, die auf den Trinker versöhnlich
mit der Haushaltungs- und Familienstatistik sowie mit der Statistik der Körperbehinderten und der Flüchtlinge befassen.
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In Oberbalzheim, Kreis Biberach, drangen dieser Tage drei maskierte Männer in das Wohnhaus einer Landwirtsfrau ein und raubten unter Vorhalten der Pistole einen größeren Geldbetrag, Schmuck und Bekleidungsstücke. — Am vergangenen Donnerstag wurde in R o 11 - weil die 1945 zerstörte Steinemehlbrücke, die mit einem Kostenaufwand von 300 000 DM neu erbaut wurde, dem Verkehr übergeben. — Wegen finanziellen Schwierigkeiten sieht sich die Fa. Gebr. Junghans AG. in Schramberg gezwungen, etwa 600 Entlassungen vor- zunehmen. — Ein 19jähriger Elektromonteur, der auf dem Dach eines Wohnhauses in Ebingen eine Leitung legen wollte, kam mit dem Starkstrom in Berührung und wurde getötet. — Die Laichinger Heimatwoche wurde, wie jetzt bekannt wird von über 50 000 Personen besucht. — Die Fremdenverkehrsverbände von Württemberg, Nord- und Südbaden halten am kommenden Wochenende in Freudenstadt eine Tagung ab. — Heute wird in Reutlingen das Naturtheater mit der Aufführung ,Der Schneider von Ulm“ eröffnet. Bei der Eröffnung werden der Dichter Paul Wanner sowie der Oberbürgermeister von Ulm anwesend sein. — Die große Strafkammer Tübingen verurteilte den 39jährigen Alfred Schwenger aus Tübingen wegen drei Verbrechen versuchter Notzucht
ins-
Da» Kapitularvlkariat in Rottenburg teilt mit: ganz Deutschland gingen und auch überall Im wirlrt r, ie R( .hwähischen Rieslimze haben wesen unter Anrechnung der Untersuchungshaft zu In dem zurzeit im Tübinger Schloß stattflnden- Ausland Beachtung fanden. Ferner haben sich ihres' mineralieen grasigen vollmundigen Ge- ßesamt 1 Jahr Gefängnis, den Euthanasieprozeß hat ein Angeklagter die die Bischöfe von Trier und Limburg, besonders am meisifn Harmonie man kann viel „ ...._
Oertläche Gewitter
den Euthanasieprozeß hat ein Angeklagter die die Bischöfe von Trier und Limburg, besonders schm ackes am meisten Harmonie, man kann viel Bemerkung gemaent, wenn der Papst und der aber Kardinal Faulhaber in Kiünchen Seite an von ihnen trinken und wird doch nie berauscht.
Bischof mehr getan hätten, hatte sich Grafeneck Seite mit dem Landesbischof D. Wurm mann- So drückt sich in unseren Weinen auch ein Aussichten bis Montag: In den Mittag- und vermeiden lassen oder wäre es doch balder ge- halt gegen diese Verbrechen gewehrt. wenig der schwäbische Charakter aus: die sin- Nachmittagsstunden, bewölkt und etwa vom
schlossen worden. Vielleicht hat der Angeklagte Bischof Sproll von Rottenburg lag damals nende Schwerfälligkeit im Trollinger, der etwas Samstagnachmittag ab Ausbildung örtlicher Ge- nicht gewußt, was Papst und Bischöfe in dieser krank und des Landes verwiesen in Krumbad. grobe und bittere Humor im Silvaner und die Witter. Wieder wärmer. Tageshöchsttemperaturen für den deutschen Namen in aller Welt so »chand- Sem Ordinariat hat es jedoch im Einvernehmen lieblich-harmonische Geselligkeit im Riesling. wieder über 25 Grad, liehen Angelegenheit getan, gepredigt und ge- mit ihm mehl an Wachsamkeit und an entspre- schrieben haben. chenden Schritten fehlen lassen. Weihbischof Dr.
Der in der Fuldaer Bischofskonferenz vertre- Fischer verfügte sich persönlich zu dem tene Gesamtepiskopat hat sich in feierlichen Hir- Hauptverantwortlichen für Grafeneck, Ministe- tenschreiben in aller Oeffentlichkeit gegen die rialrat Stähle nach Stuttgart und legte ihm in Vernichtung des sog. „lebensunwerten“ Lebens aller Deutlichkeit den Standpunkt der katholi- gewendet. Von einzelnen Bischöfen waren es be- sehen Kirche dar. Dies geschah nachher noch ein- sonders Bischof Graf P r e y s i n g von Berlin, mal in einer Denkschrift. Generalvikar Df. K o 11- Bischof Graf Galen, der „Löwe von Münster“, mann vereinbarte mit Erzbischof Dr. Gröber, dessen Predigten damals vervielfältigt von Hand Freiburg, einen Protest, der nach Berlin abge-
xu Hand und geflüstert von Mund zu Mund durch sandt wurde. Der Text ist abgedruckt in dem September bis 10. Oktober 1949 in Reutlingen __ ..... ., Dokumentenband von Weihbischof N e u h ä u s- durchgeführt werden.
1 o r, München, „Kreuz und Hakenkreuz"
Landesausstellung „Bauen und Wohnen 1949“
Reutlingen will neue Wege des-modernen Wohnkultur zeigen
Reutlingen. Die von der Stadt Reutlingen geplante große Landesausstellung „Bauen und Wohnen 1949“ wird nach einer Mitteilung von Oberbürgermeister Kalbfell in der Zeit vom 24.
. .. (1946).
Der Freiburger Erzbischof wie der Rottenburger Bischof erklärten sich bereit, die Kosten für die Unterbringung der lebensbedrohten Kranken zu übernehmen, um dadurch dem Staat auch diesen Vorwand für den Mord an unschuldigen Menschen zu nehmen. Was darüber hinaus die Leiter katholischer Anstalten, wie Rottenmünster. Lie- benau, Heggbach, Ingerkingen, Heiligenbronn, getan haben, um den Mord vieler Kranken abzuwenden, wird der Prozeß noch ans Licht bringen. Von der neuen Serie „Berliner Baudenkmäler" Was überdies im Rahmen des Möglichen ange- für die Berliner Westsektoren, die insgesamt 19 »ichts des damaligen Terrors treue Schwestern, Werte umfassen soll, waren bisher 11 Werte aus- Pfleger und Kranke an Widerstand geleistet h»'
RiräM
Sammler
gegeben worden. Nun sind weitere 2 Werte er schienen und zwar die Wertstufen zu 15 Pfg. und 1 DM. Die beiden Marken zeigen den Flughafen Berlin-Tempelhof aus der Vogelschau, überflogen von einer viermotorigen Transportmaschine.
In der sowjetischen Besatzungszone erschien überraschend am 29. Mai aus Anlaß der Tagung des 3. Deutschen Volkskongresses ln Berlin die Sondermarke für die Wahl zum Volkskongreß zu 24 Pfg. rot mit einem zweizeiligen Aufdruck in schwarz: 3. Deutscher Voikskongreß 29.—30. Mai 1949. Der Aufdruck wurde oberhalb und unterhalb des Bildes der Friedenstaube angebracht, um diesen Mittelpunkt des Markenbildes nicht zu beeinträchtigen.
Im Saargebiet wurde eine Sondermarke zu 15 Franken rot für die Universität des Saarlandes ausgegeben.
tu Oesterreich ist für Johann Strauß Sohn eiuv • v-öne Sondermarke zu 1 Schilling geschaf fen v.Au -ien. Die Marke ist in blauer Farbe ge
ben, soll auch einmal in der Oeffentlichkeit gesagt werden.
Sie wird von der Stadtverwaltung in Verbindung mit der Kreisbaugenossenschaft, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, den einschlägigen Fach- und Innungsverbänden, sowie mit Unterstützung des Landes Württemberg-Hohenzoliern veranstaltet. Dia Ausstellung zeigt verschiedene 4-12 'Familienwohnblocks in der Haagstraße, Ebertstraße und Negelerslraße, die nach sieben bereits bewährten modernen Bausystemen erstellt werden. In diesen Neubauten, sowie auf einem 6000 qm großen Ausstellungsgelände mit drei Hallen wird eine Ueberslcht über die heutige Wohnraumge- staltung geboten. Neue Wege sollen gewiesen werden, um berechtigte Ansprüche an neuzeit-
Wir hören im Run dfunk
Von Radio Stuttgart:
Sonntag, 2 6. Juni: 9.30 Aus dem Schatz- kästlein deutscher Musik und Dichtung. 10.20 Melodien am Sonntagmorgen. 11.00 Prof. Dr. Elmar Edel: „Die Hieroglyphen und ihre Entzifferung“. 11.20 Wolf gang Amadäus Mozart: ßymphoni'e für Violine, Viola und Orchester. 13.20 „Im Heuet“ von Hans Reyhtng. 15.00 Stunde des Chorgesangs. 15.30 Eine Stund’ schön und bunt. 16.30 Und jetzt ein Tänzchen. 17.00 Simon Bolivar, ein Schauspiel von Ferd. Bruckner. 18.15 Franz Schubert Trio op *9 B-dur.
19.30 Der Sport vom Sonntag. 29.05 „Blume von Hawai“ Operette von Alfred Grünwald. 22.00 Rob. Schumann: „Carneval“ 22.30 Dichter lesen aus ihrem Werk. 23.00 Heiter klingt der Sonntag aus. '■Montag, 2 7. Juni: 11.00 Das Unterhaltungsorchester von Radio Stuttgart. 16.45 Wir sprechen
halten und zeigt in einem Kreis das Bild des über neue Büchftr * 17.« Konzertstunde. 18.00 Quer
beliebten Komponisten.
Zur dtesjkurigen Bundesfeier der Schweiz erschienen am 15. Juni die üblichen Sondermarken mit Zuschlag. Durch die 4 Werte dieses Jahres wird die 1945 begonnene Motivreihe „Arbeit und Schweizerhaus“ ihren Abschluß finden. Es han-
durch den Sport. 18.15 Für die Frau. 18.30 Chormusik der Renaissance. 20.« Neue Schlagermelodien. 21.« Klingende Wochenpost, ein heiteres Funkmagazin. 22.« Zeit und Leben. 22.20 Opernmelodien. 23.« „Hundert Jahie Rom 1848—1948“, eine Hörfolge.
Dienstag, 2 8 . Juni: 14.M Aus der Wirtschaft. 15.« Richard Leibert spielt auf der Ktno-
delt sich um die Werte zu 5 + 5 Rpf. Briefträger ? r * el * 1515 Neue Klaviermusik. U.OO Nachmittagsauf dem Bestellgang, 10 + 10 Ppf. Bauernhaus im £? nzer V 17 *°® Dr * Claus Woidemar Schrempf; Goe-
ImV+Sb Rnl H RP i' H p 8U l ta K “ LU -
zern, 40 + 10 Rpf. Haus im Prattigau. 19.30 Klange dar Heimat, sa.oo Rlgoutio, Oper von
Giuseppe Verdi. *1.90 Tanzensemble von Radio Stuttgart. 22.50 Aus Theater und Konzertsaal. 23.00 Musik zur Nacht.
Vom Südwestfunk:
Sonntag, 2 9. Juni: 9,10 Das Unvergängliche. 11,00 Die Stunde der Universitäten. 11.30 Musik zum Sonntagvormittag. Zum Gedächtnis Friedr. Si’.chers. 13.15 Opernmelodien. 14.15 Frohe Melodien. 15.30 „Wo die Alpenrosen blühn", ein Sonntag im Allgäu. 16.15 Es spielt das SWF-Unterhaltungsorchester. H.15 Hans von Savigny: Die Ballade vom verlorenen Engel.
17.30 Musik und Sport. 1S.45 Prof. Werner Milch: Aus Literatur und Wissenschaft. 19,00 Sportnachrichten. 19.15 J. Guamieri am Flügel mit seinen Rhythmikern. 20.00 Gastkonzert des Symphonieorchesters des nordwestdeutschen Rundfunks Hamburg. 22.15 Sport am Sonntag.
Montag, 2 7. Juni: 14.15 Unterhaltungsmusik. 19.99 Walzerkiänge v. Job. Strauß. 17.00 Aus Frauenbüchern 17.30 Solistenkonzert. 19.15 Tito Schipa singt italienische Lieder. 29.09 Ein bunter Strauß Operettenmelodien. 20.45 Richard Strauß: Der Rosenkavalier, 1. Akt. 22.30 Camus: Die Pest.
Dienstag, 2 8. Juni: 14.15 Melodische Rhythmen. 19.09 Symphoniekonzert des SWF-Orchesters.
17.30 Es spielt das Orchester Hans Bund. 19.15 Deutsche Volkslieder. 20.00 Es spielt das große Vorarlberger Funkorchester. 20.45 Hörspiel: „Amtmann Enders". 22.30 Musik der Welt. 23.15 Wilh. Pferdekamp: „Der Musterkoffer“. 23.30 Jazz 1949.
liehe Wohnkultur mit der Kaufkraft unserer Tage abzustimmen. Eine reiche Schau an modernen An- und Einbaumöbeln, Wohnzimmer, Schlafzimmer u. Kücheneinrichtungen wird ihre harmonische Ergänzung in formschönen Ausstellungsgegenständen des gesamten Zubehörs finden. Ebenso wird die Austeilung eine Wohnung zeigen wie sie nicht sein soll Modellbauten aller Art runden das Bild dieser Schau ab.
Interessant ist, daß dank der rationellen Bauweise die Kosten einer Wohnung von 45 Quadratmeter Fläche auf 9100 D-Mark kommen, was einer Monatsmiete von 40 bis 45 D-Mark . entspricht, während eine Wohnung mit 60 Quadratmeter Fläche auf 10 600 DM zu stehen kommt.
Die Veranstalter werden sich in gleiche) Weise, wie bei der im Frühjahr mit einem vollen Erfolg abgeschlossenen internationalen Motorschau für das Gelingen der neuen Ausstellung einsetzen. Das Südwestdeutsche Induntriezen- trum Reutlingen bietet einen idealen Rahmen für diese ausgezeichnete Repräsentations- und Werbeschau. Eine großzügige Besucherwerbung wird alle Voraussetzungen für günstige Messeerfolge der Ausstellungsfirmen schaffen. Al» Baufirmen haben sich bereits solche aus Reutlingen, Friedrichshafen, Münsingen, Ulm und Illertissen vertraglich verpflichtet. Interessier, ten Firmen wird empfohlen, sich umgehend mi1 der Ausstellungsleitung in Verbindung setzen.
Zwei Millionen für Wohnungsbau
Reutlingen. Wie Oberbürgermeister Kalbfell in der letzten Gemeinderatssitzung mitteilte, soll die Stadt Reutlingen durch das Land Württemberg über verschiedene Geldinstitute Baukostenzuschüsse und Kredite in Höhe von insgesamt 2 125 300 DM zu verschiedenen Zinssätzen erhalten.
Die Verwendung dieser Mittel für den sozialen Wohnungsbau wird vom Oberbürgermeister in Verbindung mit dem Ausschuß entschieden werden, dem der Leiter des Planungs- und Hochbauamtes, sowie der Kreditausschuß der Kreissparkasse angehören. Die Stadt Reutlingen übernimmt laut einstimmigen Beschluß des Gemeinderats eine Ausfallbürgschaft für die genannte Summe und zwar so lange, bis die Zuschüsse und Darlehen grun'dbuchrechtlich sichergestellt sind. Mit diesen Mitteln wird die Stadt Reutlingen in der Lage sein, der herrschenden Wohnungsnot in ganz entscheidender Weise zu begegnen.