13. Juni 1949

DES SCHW'Ä BIS CHEN TAGBLATTS

ERSCHEINT JEDEN MONTAG

Nr. 69 / Seite 8

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Zwei Unentschieden > BSV 92 und HSV hoch geschlagen

Kickers Offenbach Wormatia Worms 2:2. Die Favoritenstellung behagte dem Süddeutschen Meister gar nicht und wurde ihm vielleicht heute zum Verhängnis. Die Leute be Wormatia legten sich von Anfang an forsch ins Zeug und kamen nach Ablauf einer halben Stunde durch den Linksaußen Müller zum überraschenden 1:0. Daran änderte sich bis zur Pause nichts mehr, da be­sonders Torwart Fischer im Wormser Tor auch die unglaublichsten Sachen hielt. Die zweite Hälfte begann mit einer Ueberfallattacke der Offenbacher, die innerhalb 5 Minuten durch ihren Mittelstürmer Meier zu zwei herrlichen Toren kamen. Die Auseinandersetzung spitzte

Georg Meier startet in Tübingen

Das Meldeergebnis zum 1 Tübinger Stadtring- Rennen darf als hervorragend bezeichnet wer­den. Die gesamte deutsche Spitzenklasse wird am Start erscheinen. Kurz vor Redaktionsschluß erfahren wir noch, daß nunmehr auch die be­stimmte Zusage von Europameister Georg Meier vorliegt. Meier wird wieder, wie im Vorjahre, die 500-ccm-Kompressor-BMW steuern. Außer ihm verzeichnen die nun vorliegenden Melde­listen so bekannte Namen wie H. P. Müller, Bielefeld, Lottes, Marburg, Gablenz, Karlsruhe, und den in der letzten Zeit stark hervorgetre­tenen Schön, Frankfurt. Weitere bekannte Na­men sind: Stefan Wagner, Braunschweig, Ru­dolf Knees, Hannover Heinrich Thorn-Prikker, Bad Godesberg, und Roland Schnell, Karlsruhe. In der 500-ccm-Klasse, die übrigens ebenso wie die 350-ecm-Klasse mit je fast 20 Fahrern be­setzt Ist, sind außer Meier die Fahrer Zeller, Hamerau, Eberlein, Katzwang, Hoske, Hameln, Rührschneck, Nürnberg, Peter von Loewls, Fischbeck und Nitschky, Karlsruhe, sowie an­dere hervorragende Fahrer aufgeführt..

sich zu und zwei Minuten vor Spielschluß gelang Worms Rechtsaußen Vogt II aus einem Gedränge heraus der Ausgleich. Die zweite Hälfte der 30 Minuten dauernden Verlängerung sah die Offen­bacher erneut im Angriff, die auch das Leder im Wormser Tor unterbrachten, aber Schieds­richter Heuck aus Kiel annullierte diesen Treffer wegen Abseits, was die Gemüter zur Siedehitze brachte. Wie verlautet wird, sollen sich die bei­den Mannschaften am kommenden Sonntag in Nürnberg zum Wiederholungsspiel gegenüber­stehen.

FC Kaiserslautern FC St. Pauli 1:1. Drama­tisch ging es auch bei St. Pauli und Kaiserslau­tern zu, wo die flott beginnenden Pfälzer bereits nach 8 Minuten durch Othmar Walter auf Vor­arbeit seines Bruders Fritz zum 1:0 kamen. Se­kunden vor dem Halbzeitpftff jedoch glich St. Paulis Schußkanone Boiler aus und in der zwei­ten Hälfte biß sich das gefürchtete Lauterer In­nentrio an der sattelfest gewordenen St. Paulier Deckung fest, so daß es nach 90 Minuten beim

1:1 blieb. Auch die Verlängerung konnte an die­sem Ergebnis nichts mehr ändern.

BSV 92 Borussia Dortmund 0:5. Trotz guter Technik und Kampfkraft konnten die Berliner einfach nicht aufkomrrien und wurden klar an die Wand gespielt. Die Dortmunder überzeugten durch ihr glänzendes ZusammenspieL

VfR Mannheim Hamburger SV 3:0. Vor 40 000 Zuschauern in Frankfurt gab es wohl eine der größten Ueberraschungen in der Vorrunde. Der VfR Mannheim legte als erste die zunächst auf beiden Mannschaften lastende Nervosität ab und kam durch de la Vigne zum 1:0, dem Bol- leyer noch in der ersten Halbzeit das 2:6 folgen ließ. Nach dem Wechsel vermutete man einen Umschwung zugunsten der Hamburger. Aber im beiderseitigen Bemühen um den Sieg zogen die Gäste als die Besseren davon und da Schieds­richter Trompette aus Köln die Zügel etwas locker ließ, wurden die Grenzen des Erlaubten mehrmals überschritten. 8 Minuten vor Schluß gab es einen Faulelfmeter zugunsten der Mann­

heimer, den Langlotz unhaltbar verwandelte. Wie wenn dieses Tor den Mannheimern nochmals neuen Auftrieb gegeben hätte, so berannten sie nun unhaltbar gegen das HSV-Tor und ka­men in den letzten 3 Minuten, durch de la Vigne undLottke zum 5:0, einem Ergebnis, das sich auch die kühnsten Optimisten kaum gedacht hatten.

Dem HSV muß vielleicht zugute gehalten wer­den, daß kurz vor der Halbzeit sein Mittelläufer Reinhardt verletzt wurde und nunmehr als Sta­tist mitwirken konnte Immerhin unterstrichen die beiden westdeutschen Vertreter TuS Rhein- den Titel eines Deutschen Meisters.

Deutsch-italienisches Freundschaftsspiel SV Waldhof und AS Roma trenen sich 1:1

Ein bedeutendes Freundschaftstreffen rollte im Mannheimer Stadion ab, wo die italienische Mannschaft von AS Roma bei Waldhof zu Gast war. Die Römer stellten sich als eine technisch gut beschlagene Mannschaft heraus, die ständig in der Lage war, mit Kabinettstückchen zu glän­zen. Trotzdem aber war Waldhofs Spiel in der ersten Hälfte zwingender und wie es so kommt, war es dann der Gegner, der durch seinen Mit­telstürmer Szengeller in der 60. Minute die Füh­rung herausschoß. 15 Minuten später glückte dann Lipponer der Ausgleich, bei dem es bleiben sollte.

Ebingen siegt klar über Weingarten

In den Aufstiegsspielen zur Südd. Oberliga sind die Würfel gefallen, d h., im Falle Fürth wurde der Aufstieg zur Tatsache, während Jahn Re­gensburg nur noch von Untertürkheim ein Bein gestellt bekommen könnte, aber das scheint nach der bisherigen Lage der Dinge unmöglich zu sein. So werden also in der kommenden Sai­son Fürth und Regensburg die Oberliga ver­vollständigen. Die Kleeblättler ließen sich von Kassel 03 nie ernstlich ins Handwerk pfuschen und siegten sicher mit 6:2, während es bei Hes­sen Kassel Jahn Regensburg lange auf des Messers Schneide stand. Die lieg.. c ga­ben sich mit dem 11 zufrieden - - doch der

eine Punkt schon sicherste Hypothek ür den Aufstieg. Ueberraschend kommt' eigentlich nur das 2:3 von Pforzheim Zuffenhausen, das für den württ. Meister zugleich den o"m Sieg bedeutet. Ueberfallartig machten die Gäste aus dem 1:0 ein 1:2 und ließen sich auch nicht, nach­dem Pforzheim ln der zweiten Hälfte durch Mit­telstürmer Fix auf 2:3 herangekommen war, den Sieg nehmen. Torwart Münderle war der Held der Württemberger, hielt er doch noch einen Elfmeter und sicherte damit seiner Mannschaft die Punkte Schließlich unterlag Untertürkheim auf eigenem Platz gegen den VfL Neckarau. Nach 45 Minuten lagen die Einheimischen be­reits mit 0:3 in Rückstand und kein Mensch hätte ihnen eine Chance mehr gegeben, da aber wurden die Mannheimer leichtsinnig und im Handumdrehen hieß es 2:3. Mit mehr Glück als Können hielten die Badener den Vorsprung und ließen die Untertürkheimer auch ein weiteres Mal uriglücklich geschlagen vom Feld ziehen.

Aufstiegsspiele zur Oberliga Süd Gruppe I

Jahn Regensburg

5

3

2

0

20:3

8;2

KSV Hessen Kassel

5

3

1

1

9:5

7:3

VfL Neckarau

5

2

1

2

13:13

4:6

SG Untertürkhelm

5 0

Gruppe II

0

5

5:26

0:10

Sp.Vgg Fürth

5

4

1

0

25:7

9:1

1, FC Pforzheim

5

1

2

2

11:15

4:6

FV Zuffenhausen

5

1

2

2

9:14

4:6

SC Kassel 03

5

0

3

2

9:18

3:7

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SSV Reutlingen punktgleich mit Rietheim

Der norddeutsche Handball-Meister, Polizei Hamburg, schlug in der Zwischenrunde der deut­schen Handball-Meisterschaft am Sonnabend in Kiel den Titelverteidiger Hassee Winterbek vor 12 000 Zuschauern verdient 5:6.

Die Hamburger stellten sich in ausgezeichne­ter Kondition vor und zeigten auf dem schwe­ren Boden die bessere Mannschaftsleistung.

Die Kieler gingen bereits nach 2 Minuten in Führung, mußten dann aber nach schnellen und zügigen Kombinationen der Polizisten 3 Tore hinnehmen. Nach einem Treffer von Rohwer stellte Maychrazk den alten Abstand wieder her. In der zweiten Viertelstunde der ersten Halb­zeit drückte der Titelverteidiger sein zeitweili­ges Uebergewicht durch 3 Tore aus. Nach der Pause warteten die Hamburger immer wieder mit schnellen Durchbrüchen auf, kamen aber erst in der 52. Minute durch einen Strafwurf zum Ausgleich. Auf die gleiche Weise fiel 3 Minu­ten später das Siegestor.

Polizei Hamburg verdankt ihren Sieg ihrer besseren Kondition, ihrer größeren Schnellig­keit und ihrem vorbildlichen Zusammenhalt. Die Kieler zeigten in der zweiten Halbzeit Ermü­dungserscheinungen. (d)

In einem dramatischen Kampf trennten sich die beiden westdeutschen Vertreter TuS Rhein­hausen und RSV Mülheim.6:6 nach Verlängerung. Die Mannschaften waren sich ebenbürtig. Durch "Oßerst genaue Deckungsarbeit der Hintermann­schaften konnten die beiden Stürmerreihen sich mcht recht entfalten.

SG FriedrichshafenSSV Reutlingen 0:5 (0:2). Reutlingen sgtzte alles auf eine Karte, um das Spiel für sich zu entscheiden und in das Ent­scheidungsspiel gegen Rietheim zu kommen. Die Priedrichshafener Mannschaft, zu Beginn des Spieles mit Rückenwind spielend, war durch das Vorabendspiel in Tübingen in ihrer Kondi­tion etwas geschwächt. Die erste Halbzeit zeigte sin ausgesprochenes Feldspiel, wobei Reutlingen zu 2 Treffern kam. In der zweiten Spielhälfte setzten sich die Gäste besser durch und erhöh- fj? das Ergebnis um drei weitere Tore. Frie- onchshafen blieb der verdiente Ehrentreffer durch die überzeugende Abwehr des Gästehüters versagt. Dieser Sieg brachte den Reutlingern nun die Punktgleichheit mit dem SV Rietheim, so daß ein Entscheidungsspiel um die südwürt- cembergische Handballmeisterschaft notwendig geworden ist. Dieses Spiel findet am kommen- cn Sonntag, um 16 Uhr, in Ebingen statt. Tülinger SV SG Friedrichshafen 6:5 (3:2). o Handballer' des SV Tübingen und der ASC Tiuc en am Samstagabend, daß es auch in ^uDmgen __ ^ e t was g U t e m Willen möglich Doppelveranstaltungen durchzuführen, die

sicherer gewannen, als das knappe Ergebnis vermuten läßt. Die Leistung des Gegners soll jedoch keineswegs geschmälert werden, dessen Spiel von hervorragendem Kampfgeist und dem ganzen Einsatz jedes einzelnen Spielers getra­gen wurde. Allerdings wurde die Grenze des Erlaubten hier manchmal um einiges überschrit­ten. Hechtsprünge nach dem Gegner und aus­gestreckte Beine mögen wohl im Rugby er­laubt sein, im Handball sind das einwandfreie Regelwidrigkeiten, die vom Schiedsrichter un­nachsichtig mit 13-m-Wurf geahndet werden müßten!

Um den Aufstieg zur Zonenklasse SG Lindau ,TSG Balingen 11:12. Mit einer großer Ueberraschung endete das Lindauer Gastspiel des Albmeisters. Man hattd den Ba- lingern nach ihrer hohen Niederlage in Tutt­lingen diese Leistungen nicht zugetraut. Die Gäste, die bei Halbzeit noch 7:6 im Rüdestand lagen, verdanken ihren Sieg vor allem ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrer geschlossenen Mannschaftsleistung. Die Einheimischen stütz­ten sich zu sehr auf Einzelleistungen. Das tor- reiche Ergebnis spricht von einem äußerst span­nenden Spielverlauf. Der knappe Sieg der Ba- linger ist "verdient. Balingen hat sich damit an die Spitze der Tabelle gesetzt.

TSG Balingen SG Lindau SV Tuttlingen

Tabellenstand 3 2 0

31:37

31:33

19:11

4:2

2:4

2:2

Zonenliga Süd

VfL Schwenningen SV Biberach 3:2 (2:1). Die Biberacher nahmen im letzten Zonenliga­spiel in Schwenningen keinen rühmlichen Ab­gang aus der Zonenliga. S e soielten ziomlch unfair, so daß Schiedsrichter Jehmlich, Haiger- loch,.der dem Kampf nicht ganz gewachsen war, noch in letzter Minute genötigt war, den Bi­beracher Hänle vom Feld zu verweisen. Die Schwenninger, die mit mehrfachem Ersatz antra­ten, konnten das Spiel dennoch zu ihren Gun­sten entscheiden. Sie waren besonders in der ersten Halbzeit klar überlegen, hatten auch eine Reihe bester Torchancen, die der aber ohne seinen Mittelstürmer spielende Sturm nicht ver­werten konnte. Linksaußen Haller erzielte in der 2. Minute das erste Tor für die Platzbesit­zer. 10 Minuten später erhöhte Maier auf 2:0. Unmittelbar vor der Pause konnten die Bibera­cher ein Tor aufholen. mußten aber dann in der 50. Minute durch den Schwenninger Halblinken Reichenbach noch ein drittes Tor hinnehmen. Köhler, Biberach schoß in der 55. Minute einen Freistoß zum 3?2 ein. Die letzte Viertelstunde gehörte dem Absteigenden, der aber weitere Erfolge nicht erzielen konnte

Aufstiegsspiel zur Zonenliga

ASV Ebingen SV Weingarten 4:2 (3:0). Zirka 3000 Zuschauer sahen eine Ebinger Elf, welche auf allen Plätzen gut besetzt war und wie aus einem Guß spielte. Von den Gästen aus Wein­garten, über die viel gesprochen wurde, war man allgemein etwas enttäuscht, da sie mit ihrer Lei­stung bei weitem nicht an diese deri Gastgeber herankam. Ebingen riß vom Anspiel weg die Initiative an sich, während die Angriffe der Gäste bereits im Ansatz ersticht wurden. Der Ebinger Sturm kam sehr gut ins Spiel und bereits in der 11. Minute war es Killmaier, welcher aus einem Gedränge heraus zum Führungstreffer einschoß. Drei Minuten später führte der Regelverstoß eines Spielers der Gästehintermannschaft zu einem Strafstoß, welchen Gärtner sicher zum 2:0 verwandelte. Im Zuge weiterer überlegen ge­führter Angriffe bediente Bauerfeind in der 25. Minute den Linksaußen Boß, welcher unbehin­dert den dritten Treffer markierte. Mit diesem Resultat ging es in die Pause. Auch nachher war es wieder die Ebinger Elf, welche das Spiel for­cierte, doch überraschend kam Weingärten in der 58. Minute durch den Halbrechten zum ersten Gegentreffer. Wer nun annahm, daß der Drang der Gastgeber nachließ, sah sich insofern ge­täuscht, als Ebingen weiterhin das Gästetor be- rannte und in der 71. Minute wiedterum Boß auf Zuspiel von Schwarz zum vierten Treffer ein- schießen konnte. Das zweite Tor für die Gäste kam kurz vor Spielschluß wiederum überraschend, als Vogel im Ebinger Tor einen Ball schlecht ab­wehrte und der Gästerechtsaußen diesen ein­lenkte. Schiedsrichter Kaupp, Reutlingen, ließ keine unnötigen Härten aufkommen und war ein gerechter Leiter. ASV Ebingen IB SV Krau­chenwies 3:2.

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Der Staat behält ein Drittel der Totoüberschüsse

sowohl

vom Standpunkt sportlicher Kamerad-

a ' s auch im Interesse der Zuschauer zu i anfc-lu n sin d. Im Rahmen einer solchen Ver­tier a irJ ne standen sich der Tübinger SV und ! betnät Friedrichshafen in einem sehr kampf- nten Treffen gegenüber, das die Tübinger

Ga. Man kann zum Fußballtoto eingestellt sein, wie man will, das wird ihm niemand ab­streiten können, daß er durch die Gewinnaus­schüttung an die Sportvereine und Jugendorga­nisationen diesen eine wertvolle Unterstützung zuteil werden läßt. Die bisherige staatliche Hilfe war aus verständlichen Gründen so geringfügig, daß sie in weitesten Kreisen völlig unbekannt geblieben ist, die Not. vor allem in den Sport­vereinen jedoch so groß, daß man sie mit Fin­gern greifen konnte Turnhallen und ihr Inhalt hatten unter den Einwirkungen des Krieges schwersten Schaden erlitten, Hochwasserkata­strophen hatten Sportplätze in Schlamm- und Sandwüsten verwandelt, Sportgeräte aller Art, Medizinbälle und Boxhandschuhe nicht weniger wie Turngeräte und Ruderboote waren dem Kriegsende zum Opfer gefallen. Die Währungs­reform hat die meisten Vereine arm gemacht, bettelarm. Man muß die Not unserer Vereine Sonntag für Sonntag erlebt haben, um nachfüh­len zu können, mit welchen Hoffnungen diese der Verteilung der Totogewinne entgegensahen.

In den Vereinen hat man ein feines Gefühl

dafür, ob ihnen Almosen gespendet werden oder ob ihnen aus dem eigenen Unternehmen als solches empfindet man den Toto ein Gewinn­anteil zufließt. Man weiß recht gut, daß der Fußballtoto nun einmal nicht denkbar wäre ohne die Fußballfreunde, die Millionen umfas­sen, die am Sonntagabend ihren Totoreinfall mit der tröstlichen Gewißheit verschmerzen, mit ih­rem Einsatz zu einem gewissen Teil ihren Sport unterstützt zu haben. Zudem wird gern verges­sen, daß der Toto ohne die Terminlisten der Fußballverbände sang- und klanglos eingehen würde. Ist es nun nicht ein Akt der Gerechtig­keit, wenn man die Sportvereine, die für das Fließen der goldenen Quellen in erster Linie verantwortlich zeichnen, auch in erster Linie an den Totoüberschüssen teilhaben läßt. Andere Länder haben in vollem Verständnis für diese Tatsachen den ihnen zustehenden Gewinnanteil den Sport- und Jugendorganisationen überlas­sen. Sie haben dies nicht zuletzt in der Ueber- zeugung getan, daß die ungeahnte Entwicklung des Totos ihnen ebenso ungeahnte Summen an Lotteriesteuer einbrachte. Vielleicht haben sie

Do* bHtUiqöte

Die brasilianische Fußballmannschaft Vasco da Gama schlug die in Brasilien zu Besuch weilende Eli von Bapid Wien überlegen 5:0.

Nach einem Beschluß der Obersten Sportaulsicht für Berufsboxen gilt als deutscher Meister Ina Wel­tergewicht nach wie vor Gustav Eder, der seinen Titel am 17. Juni in Düsseldorf gegen den anerkann­ten Herausforderer Schmitz verteidigt.

Der tschechoslowakische Olympiasieger Zatopek verbesserte den Weltrekord des Finnen Heino über 10 000 m von 29.353 auf 29.28,2 Min.

Die Italienerin Franca Rios wurde in Barcelona Weltmeisterin Im Rollschuhkunstlauf vor der Eng­länderin Jean Phetan und der Belgierin Francesca Vanaken.

Am 15. Juni wird der französische Boxweltmei­ster im Mittelgewicht, Marcel Cerdan, zum ersten Male seinen Titel verteidigen, den er im*September vergangenen Jahres durch einen k.o.-Sieg über Tony Zale erwarb. Sein Gegner ist Jade Lamotta.

Spielergebnisse

Württemberg-badischer Sporttoto: Berliner SV. Borussia Dortmund 0:5, Wormatia Worms Ofenbacher Kickers 2:2; VfR Mannheim gegen Hamburger SV 5i0; FC St. Pauli FC Kai­serslautern l:l; Hessen Kassel Jahn Regensburg 1:1; SG Unterlürkheim VfL Neckarau 2:3; Svg Fürth SC Kassel 03 6:2; FC Pforzheim FV Zuf­fenhausen 2:3; VfL Witten Arminia Bielefeld 1:0; VfL Benrath SV Duisburg 0:1; VfB Stuttgart ge­gen Viktoria Berlin 4:0; Rot-Weiß Koblenz Ein­tracht Frankfurt (Ergebnis lag bei Kedaktions- schluß noch nicht vor).

Deutsche Meisterschaft: Berliner SV 92 Borussia Dortmund 0:5; FC St. Pauli FC Kaiserslautern 1:1; Wormatia Worms Offenbacher Kickers 2:2; VfR Mannheim Hamburger SV 5:0.

Aufstiegsspiele zur Süddeutschen Oberliga: Hessen Kassel Jahn Regensburg 1:1; SC Untertürkheim VfL Neckarau 2:3; SVg Fürh SC Kassel 03 (6:2); FC Pforzheim FV Zuf­fenhausen 2:3.

Zonenliga Züd: VfL Schwenningen SV Biberach 3:2.

Aufstieg zur Zonenliga Süd: ASV Ebingen SV Weingarten 4:2.

Aufstieg zur Landesliga Nord: Lüt- zenbardt Eningen 4:t.

W ü r 11 e m b e r g 1 s c h e r Fußballver­bandspokal: VfB Stuttgart Ulm 46 1:3.

Freundschaftsspiele: ASC Tübingen ge­gen SV Hechingen 2:2; Tübinger SV 7. französi­sche Panzerdivision 7:3; SSV Reutlingen Nor- mannia Gmünd 4:3; ASV Villingen Rhenania Würselen 0:2; VfB Stuttgart Viktoria Berlin 4:0; Mainz 05 SV Wiesbaden 5:3; FSV Frankfurt ge­gen TuS Neuendorf 1:0; VfB Mühlburg Viktoria Berlin 2:2; 1860 München-Horst Emscher 8:1; SV Waldhof AS Roma 1:1; SV Tailfingen SG Friedrichshafen 3:3; Eintracht Kreuznach Ein­tracht Frankfurt 0:1; FC Köln SF Katernberg 2:1; Holstein Kiel Eintracht Braunschweig 2:0; TC Bamberg FK Pirmasens 1:1; SF Lahr Karls­ruher FV 2:4.

Endspiel um den südbadischen Fuß­ballpokal: VfL Freiburg VfL Konstanz 1:2 n. V.

Handball

Deutsche Meisterschaft: TV Hassee Winterbeck Polizen Hamburg 5:6; Rasensport Mülheim TuS Rheinhausen 6:6.

Deutsche Frauenmeisterschaft: Ura­nia Hamburg VfL München 3:5; Schwarz-Weiß Barmen Berliner SV 92 3:1.

Zonenklasse Württemberg: Tübinger SV SG Friedrichshafen 6:5; SG Friedrichshafen gegen SSV Reutlingen 0:5.

Aufstiegsspiel zur Zonenklasse: SG Lindau TSG Balingen 11 : 12 .

Bezirksklasse Nagold Freuden­stadt: Calmbach Ebhausen 2:5; Hirsau gegen Nagold 3:5.

Hockey

Süddeutsche Meisterschaft: SSV Ulm gegen Heidelberg 0:2; VIR Mannheim Reichsbahn Stuttgart 0:1.

Boxen

Endpokalturnier: Württemberg Bay­ern 13:3; Baden Hessen 12:8 n. V. Württemberg gegen Baden 12:4. Bayern Hessen 12:4.

sich auch darüber Gedanken gemacht, daß ein Kapital nirgends besser angelegt ist als in der Volksgesundheit. Oder sollten sie auch noch be­dacht haben, daß ein Teil der Gelder, die für Instandsetzung oder Neubau von Sportplätzen, Turnhallen oder Schwimmbäder ausgegeben werden, über Handel und Gewerbe als Steuern in die Staatskasse zurückfließen? Jedenfalls hätte das Vorgehen anderer Länder Nachahmung ver­dient.

Württemberg-Hohenzollern darf nun den zwei­felhaften Ruhm für sich in Anspruch nehmen, als einziges Land auf seinen Anteil an den Ueberschüssen nicht verzichiet zu haben, obwohl es im 1. Vierteljahr über 100 000 DM Lotterie­steuer aus dem Toto vereinnahmt hat. Von den 75 000 DM, die vor wenigen Tagen zur Vertei­lung kamen, erhielten nun die Vereine, das Kult­ministerium und das Finanzministerium je ein Drittel. Das Kultministerlum, das bei den Ver­handlungen viel Verständnis für die Notlage der Vereine bewiesen hat, wird den ihm zuge­fallenen Betrag ausschließlich für die Belange der Leibesübungen verwenden, wenn auch vor­wiegend und das ist selbstverständlich für Turnen und Sport in den Schulen. 25 000 DM blieben nun für die Sportvereine noch übrig, wahrlich eine mehr als bescheidene Summe in Anbetracht der fast 100 Anträge, die ein leben­diges Bild von den brennenden Problemen ge­ben, die landauf und landab noch zu lösen sind. Das Finanzministerium pocht auf sein Recht, ein Recht, das vor Beginn des Totowettbewer­bes in Unkennntnis der Entwicklung den Län­dern ein Drittel des Ueberschusses zusicherte. Wir sehen über dem Buchstaben des Rechtes eine moralische Verpflichtung.

Daß unser Staat arm ist, das bezweifelt nie­mand. Wenn er Mittel und Wege sucht, seine Finanzlage vor allem durch Sparmaßnahmen zu verbessern, so findet er volles Verständnis. Man gönnt ihm die stattlichen Einnahmen, die ihm der Toto durch die Lotteriesteuer bringt. Daß er jedoch auf die 5 Prozent vom Ueberschuß, die ihm mühelos in den Schoß fallen, nicht verzich­tet und damit die berechtigten Hoffnungen und Erwartungen seiner sportfreudigen Jugend so wenig beachtet, dafür fehlt uns jegliches Ver­ständnis.